Intoxikationserscheinungen
[Vergiftungserscheinungen]
(Nierenparenchym
[Nierengewebe], Verdauungstraktus), allergische
Phaenomene (Haut) und sehr lästige neurologische
[die Nerven betreffenden] Erscheinungen bekannt
geworden sind. Ich muss aber hier betonen, dass
diese Erkenntnisse nicht jüngsten Datums sind."
Für die hier zitierte Arbeit wurde Köhler mit dem
Arnold-Biber-Preis ausgezeichnet.
[K. Falck / P. Weikart 1959 stellen den
Hg-Dampf 24 Stunden täglich fest - bei
Vergiftungserscheinungen müssen die
Amalgamfüllungen raus]
- In ihrer "Werkstoffkunde für Zahnärzte" führten
Falck / Weikart (1959 S.164-165) aus:
"Auch
hier wird die chronische Hg-Vergiftung durch den
in die oberen Luftwege gelangenden Hg-Dampf
hervorgerufen, der in diesem Fall von den
Amalgamfüllungen abgegeben wird und sich der
Atmungsluft beimischt. Es kann zu einer
Vergiftung
kommen, wenn
Beschaffenheit, Grösse und Lage der Füllungen so
sind, dass hinreichende Hg-Dampfmengen in den
Atemstrom gelangen, d.h. etwa 2 Gamma im
Kubikmeter Luft dauernd
einwirken, bei beruflicher Hg-Vergiftung dagegen
nur zu bestimmten Zeiten. ... (S.43)
Diese Angaben bestätigen
die Annahme, dass auch Silberamalgamfüllungen
nicht unbedingt harmlos sind, und dass sie
auffällige Amalgamvergiftungen vielleicht selten,
aber sicherlich häufiger leichte Vergiftungsfälle
hervorrufen können, die aber dem Betroffenen das
Dasein schon gründlich vergällen können. ...
Bei den geringsten eine
Hg-Vergiftung anzeigenden Symptomen sind alle bei
dem davon Betroffenen vorhandenen Amalgamfüllungen
zu entfernen und durch andere zu ersetzen."
[Das Handbuch von Leopold Gmelin von 1961
stellt chronische Vergiftungen fest]
- In Gmelins "Handbuch der anorganischen Chemie"
wurde im Jahre 1961 in dem Band "Quecksilber"
einschränkungslos klargestellt (Gmelin 1961 S.170):
"Chronische
Vergiftungen können ferner vorkommen bei ...
Zahnbehandelten durch Amalgamplomben".
[Rheinwald 1962 bezeichnet Amalgam als "an
erster Stelle" für die "Schädigung des
Organismus"]
- Rheinwald (1962) warnte in der Fachzeitschrift
"Zahnärztliche Praxis":
"Unter den vom Zahnarzt verwendeten Materialien, die
zu einer direkten oder indirekten Schädigung des
Organismus führen können, steht das Amalgam an
erster Stelle."
[Profl. Fritz Gasser 1967 (Basel) schliesst
die Giftigkeit des "Quecksilber der Zahnamalgame"
nicht aus - das Schema der Amalgamkrankheiten von
Gasser 1968]
- Gasser (1967), Zahnärztliches Institut der
Universität Basel, äusserte sich ähnlich:
"Medizinisch betrachtet, stellt sich die Frage, ob
das Quecksilber der Zahnamalgame
gesundheitsschädlich (Zahnarzt und Hilfspersonal als
Verarbeiter oder Patient) sein könnte. Beides ist
möglich ..." (S.44)
Im Jahre 1968 stellte Gasser (1968) die bereits
bekannten "Amalgam-Nebenwirkungen" in dem folgenden
Schaubild dar:
Gasser
1968: Amalgam-Krankheitsschema
Später definierte er Amalgam als "krankmachendes
Agens" (Gasser 1972; ähnlich ders. 1976), begründete
dies unter der Überschrift
"Aktuelles über Amalgamschädigungen"
in einer zweiteiligen Aufsatzfolge im
"Zahnärzteblatt Baden-Württemberg" (Gasser 1976) und
forderte "infolge möglicher Schädigungen von
Patienten durch Amalgam" (Gasser 1972) eine Abkehr
von diesem Füllungsmaterial (Gasser 1972; ders.
1976). (S.45)
[Thomsen 1980-er Jahre gibt Seminare für
die Diagnostik von Amalgamvergiftungen -
Degussa-Werbung für Goldfüllungen]
- Thomsen hielt gemeinsam mit einem Kollegen seit
Anfang der 80er Jahre jährlich Fortbildungsseminare
an den Fortbildungszentren verschiedener deutscher
Zahnärztekammern (Zahnärztekammer Hamburg,
Zahnärztekammer Schleswig-Holstein, Zahnärztekammer
Niedersachsen, Landeszahnärztekammer Hessen,
Akademie für Zahnärztliche Fortbildung Karlsruhe).
Regelmässiger Bestandteil dieser zahnärztlichen Fortbildungsseminare
waren die
"Diagnostik
der Amalgam-Intoxikation"
und
die
"Therapie
der Amalgam-Intoxikation"
bei mit Amalgam behandelten Patienten (später
lauteten die Fortbildungsthemen: "Diagnostik der
Belastung des Organismus durch Amalgam" bzw.
"Therapie der Belastung durch Amalgam").
Es wäre nun völlig unrealistisch, annehmen zu
wollen, dass der Inhalt der jahrelang praktizierten
beruflichen Fortbildung zur Schädlichkeit des
Amalgams ausgerechnet den Amalgamherstellern
unbekannt geblieben sein sollte. Insbesondere der
Degussa AG waren die Fortbildungsinhalte und die
fachliche Kompetenz bekannt, mit der Thomsen diesen
folgenschweren Aspekt der zahnärztlichen
Werkstoffkunde bearbeitet hatte und jedem fachlich
Interessierten zum Bewusstsein brachte. Denn es war
ausgerechnet wiederum Thomsen, den die Degussa AG
und ihre österreichische Tochtergesellschaft Ögussa
Dental auswählten, als die Schädlichkeit oder
Unschädlichkeit eines anderen Firmenprodukts
(Edelmetallegierung) als Amalgam geprüft werden
sollte. Die Degussa AG scheute sich auch nicht,
Werbung damit zu betreiben, dass Thomsen bei
Verträglichkeitstests im Hinblick auf dieses
Firmenprodukt mitgewirkt habe. Wörtlich ist in ihrer
Werbeanzeige zu lesen (Zahnärztliche Mitteilungen
Heft 11 / 1993 S.56): (S.46)
[Werbeanzeige von
Degussa und Ögussa 1993 für Goldfüllungen mit
Untersuchungen mit Elektroakupunktur nach Voll
(EAV) gemäss "ganzheitlicher Zahnmedizin"]
"Damit's bleibt wie's
ist: Biocrown III, Biocrown IV, Biocrown IV
plus, Biobond III. Bioenergetisch verträgliche
Speziallegierungen für den empfindlichen
Patienten.
Harmonisch in
sensiblem Umfeld
Hochgoldhaltige
Legierungen sind ein sehr gut verträglicher
Zahnersatz. Aber nicht alle Menschen reagieren in
gleicher Weise auf Metalle. Was der eine gut
verträgt, kann dem anderen Probleme bereiten. Bei
empfindlichen Patienten können
Begleiterscheinungen auftreten. Für diesen
Personenkreis, dessen Wohlbefinden durch einzelne
Legierungselement beeinträchtigt werden kann, hat
die Ögussa-Dentalforschung verschiedene
Speziallegierungen entwickelt.
Entwickelt und
getestet nach EAV
Die Entwicklung von
Biocrown III, Biocrown IV und IV plus sowie
Biobond III wurde von Dr. med. dent. J. Thomsen
(Hamburg) begleitet. Dr. Thomsen überprüfte die
Verträglichkeit von unbearbeiteten Legierungen und fertigen
Arbeiten mit Hilfe der Elektroakupunktur nach Voll
(EAV); eine Methode, die er seit vielen Jahren
erfolgreich in seiner Praxis anwendet. Die
umfangreichen Tests und langjährige Erfahrungen
bestätigen die hohe Akzeptanz dieser Legierungen,
die das breite Degussa-Programm an
Edelmetall-Dentallegierungen sinnvoll ergänzen.
Orientiert am
speziellen Bedarf
Die Wahl der in Frage
kommenden Legierung kann auch durch die
Konstitution des einzelnen Patienten beeinflusst
werden. Deshalb sollte auch beim Einsatz
bioenergetisch verträglicher Legierungen auf eine
vorausgehende individuelle
Verträglchkeitsermittlung, wie sie von der
ganzheitlichen Zahnmedizin gefordert wird, nicht
verzichtet werden.
Ideal für zahlreiche
Indikationsgebiete
Die bioenergetisch
verträglichen Speziallegierungen eignen sich für
zahlreiche Indikationen: Biocrown III, Biocrown IV
und das Pd-freie Biocrown IV plus für Inlays,
Onlays, Kronen, Fräsarbeiten und Brücken, auch zur
Verblendung mit Kunststoff. Biobond III (Cu-frei)
für Inlays, Onlays, Kronen und Brücken zur
Verblendung mit Kunststoff und Dentalkeramik.
Herstellung: Ögussa
Dental, Gumpendorfer Strasse 83-85, A-1036 Wien
Vertrieb: Degussa AG,
Geschäftsbereich Dental, D-60287 Frankfurt am
Main."
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Werbeanzeige von
Ögussa und Degussa für Goldfüllungen für
Patienten, die auf Amalgam sensibel
reagieren
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(S.47)
"Die
Entwicklung von ... wurde von Dr. med. dent. J.
Thomsen (Hamburg) begleitet. Dr. Thomsen
überprüfte die Verträglichkeit von unbearbeiteten
Legierungen und
fertigen Arbeiten mit Hilfe der Elektroakupunktur
nach Voll (EAV), eine Methode, die er seit vielen
Jahren erfolgreich in seiner Praxis anwendet."
Dazu im
Gegensatz verschweigt die Degussa AG seit mehr als
zehn Jahren, was der von ihr fachlich anerkannte
Experte Thomsen zur "Diagnostik der
Amalgam-Intoxikation" und zur Therapie dieser durch
Amalgam als ebenfalls firmeneigenem Produkt
verursachten Erkrankung zu sagen hat.
Ein erheblicher Teil der von Thomsen und Kollegen
seit vielen Jahren diagnostizierten und therapierten
Fälle von "Amalgam-Intoxikation" bzw. von
pathologischer Belastung mit Amalgam ist mit grosser
Sicherheit mit darauf zurückzuführen, dass die
Degussa AG als seinerzeit grösster Amalgamhersteller
Deutschlands sich "taub" gestellt hat, sobald der
von ihr auf diesem Gebiet fachlich anerkannte
Experte Fakten zur Amalgamtoxizität vortrug und das
gesundheitliche Leid beschrieb, das dieses
Arzneimittel bei immer neuen Betroffenen ausgelöst
hat.
Der tatsächlich in der Fachliteratur und an den
Fortbildungszentren verschiedener Zahnärztekammern
in Deutschland auch nach dem Jahre 1955
dokumentierte Wissensstand bestätigt also durchaus
die Angaben von Amalgamhersteller-Mitarbeitern aus
den Jahren 1954, 1955, 1982 und 1984 über die Gefahr
gesundheitlicher Schädigungen durch Amalgam. (S.48)