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Neandertaler. Meldungen

Meldungen

präsentiert von Michael Palomino

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These 5.12.2010: Extreme Klimawechsel liessen den Neandertaler aussterben

aus: gmx Nachrichten: Neandertaler Opfer extremer Klimaschwankungen; 5.12.2010;
http://www.gmx.net/themen/wissen/mensch/446yqcg-neandertaler-opfer-des-klimas

<Köln/Mettmann (dpa) - Der Neandertaler ist einer neuen Studie zufolge durch extreme Klimaschwankungen ausgestorben. Davon geht eine Forschergruppe um Prof. Gerd-Christian Weniger, Leiter des Mettmanner Neanderthal Museums, aus.

In der Zeitschrift "Quaternary International" fügen die Wissenschaftler Ergebnisse aus Archäologie, Paläoanthropologie und Paläogenetik zusammen. "Wir haben die Daten lange evaluiert und sind nun überzeugt, dass wir den Mechanismus erkannt haben, der hinter dem Verschwinden der Neandertaler steht", erklärte Weniger. Auch frühere Studien hatten schon Klimaschwankungen als wahrscheinlichen Grund für das Aussterben der Urmenschenart ausgemacht.

Die Forscher des an der Universität Köln angesiedelten Sonderforschungsbereiches "Our way to Europe" gehen in ihrem Modell davon aus, dass die Jäger- und Sammlerpopulationen in Europa die meisten Kälteschwankungen der Eiszeit überlebt haben. Wesentlich sei dabei gewesen, dass es im nördlichen Mittelmeerraum Rückzugsmöglichkeiten gab. Auf diese Weise habe sich ein Jo-Jo-Effekt ergeben: Die Besiedlungsgrenze des Menschen habe sich in Europa zwischen dem 53. und 45. Breitengrad auf und ab bewegt.

Die Klimaschwankungen im Abstand von 1000 Jahren seien durch sechs sogenannte Heinrich-Events verstärkt worden. Während dieser Kältephasen seien große Eisschilde von Nordamerika aus über den Atlantik getrieben und hätten neben einem weiteren Temperaturabfall für eine extreme Trockenphase gesorgt.

Diese Trockenheit habe kurzfristig die Lebensgrundlagen der Jäger und Sammler in den Rückzugsgebieten zerstört. Die Forschergruppe des Neanderthal Museums geht nun davon aus, dass die Neandertaler in Europa während des vierten Heinrich-Events ausgestorben sind.

Danach seien die ersten anatomisch modernen Menschen aus Westasien nach Europa gekommen und vor etwa 30.000 Jahren ebenfalls ausgestorben. Mit hoher Wahrscheinlichkeit hätten sich moderne Menschen und der Neandertaler in Westasien vermischt. "Weitere Vermischungen waren nicht möglich, denn in Europa lebten zu diesem Zeitpunkt keine Neandertaler mehr", so Weniger.>

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Spiegel online,
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28.8.2011: <Erbgutforschung: Sex mit Frühmenschen stärkte Immunabwehr unserer Vorfahren>

aus: Spiegel online; 28.8.2011;
http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/0,1518,782827,00.html

<Von Nina Weber

Die frühen modernen Menschen paarten sich nicht nur mit den Neandertalern, sondern auch mit Denisova-Menschen in Asien. Durch die archaischen Vettern gelangten neuen Forschungen zufolge hilfreiche Genvarianten in unser Erbgut.

Hamburg - Vor etwa 30.000 Jahren sind die Neandertaler ausgestorben. Doch ihr Erbe besteht bis heute und wird von Generation zu Generation weitergegeben - im Genom vieler Menschen. Ebenso hat ein anderer enger Verwandter, der Denisova-Mensch , seine Spuren ins Erbgut heute lebender Menschen gezeichnet.

Zwischen zwei und sieben Prozent des Genoms von Europäern und Asiaten stammen von den frühmenschlichen Vettern, schätzen Forscher. Seit das Erbgut beider verwandter Arten entziffert wurde, gilt es als erwiesen, dass sich frühe moderne Menschen mit Neandertalern und Denisova-Menschen paarten.

Jetzt hat ein internationales Forscherteam einen besonderen Satz von Genen untersucht, den sich unsere Vorfahren so angeeignet haben könnten: neue Varianten der sogenannten HLA-Gene. Durch die Paarung mit anderen Frühmenschen-Arten verbesserte sich demnach das Immunsystem von Homo sapiens, berichten die Wissenschaftler um Laurent Abi-Rached von der kalifornischen Stanford University im Fachmagazin "Science".

HLA-Gene spielen eine entscheidende Rolle bei der Immunabwehr, also dabei, wie effektiv der Körper Eindringlinge wie Viren erkennt und zerstört. Ein Beispiel: HIV-infizierte Menschen mit einer HLA-Variante namens B57 erkranken meist auch ohne Therapie nicht an der Immunschwächekrankheit Aids.

Es gibt eine ganze Reihe von HLA-Genen und zahlreiche Varianten, was gewährleistet, dass Menschen möglichst flexibel auf Krankheitserreger reagieren können. Andererseits erschwert es Transplantationen, denn Unterschiede im HLA-Muster sind es, die Abstoßungsreaktionen des Körpers gegen eine eingepflanzte Niere, Leber oder Lunge hervorrufen.

Andere HLA-Varianten halfen in der neuen Umgebung

Bereits vor der Entschlüsselung des Genoms von Neandertaler und Denisova-Mensch war bekannt, dass bestimmte HLA-Varianten in manchen Regionen der Welt deutlich häufiger waren als in anderen. HLA-A*11 etwa ist bei Afrikanern gar nicht zu finden, bei Menschen in Ostasien und Ozeanien dagegen sehr häufig.

Abi-Rached und seine Kollegen folgern nun, dass diese Gen-Variante vom Denisova-Menschen stammt. Sie müsste einen klaren Vorteil für den modernen Menschen gehabt haben, sagt Peter Parham von der Stanford University, der die Studie leitete. Das würde erklären, warum diese Variante heute so häufig zu finden ist. Tatsächlich bietet HLA-A*11 einen besseren Schutz gegen einige Stämme des Epstein-Barr-Virus, das das Pfeiffersche Drüsenfieber auslösen kann und mit einigen Krebserkrankungen in Verbindung gebracht wird.

Die Grundidee ist einleuchtend: Der moderne Mensch verließ Afrika erst vor rund 65.000 Jahren. In Asien und Europa traf er auf seine frühmenschlichen Vettern, die dort bereits seit mehr als 200.000 Jahren lebten. Sie waren also weit besser an die Umgebungsbedingungen angepasst - und müssten daher auch über andere, in dieser Umwelt hilfreiche HLA-Varianten verfügt haben. Die Kreuzungen von Homo sapiens mit Denisova-Menschen oder Neandertalern haben sich positiv auf die Überlebensfähigkeit der Nachkommen ausgewirkt, meint Parham.

Andere Forscher kommentieren die Studie mit Interesse. Es sei der erste Hinweis, dass von anderen Frühmenschen stammende Merkmale möglicherweise einen Vorteil für den modernen Menschen brachten, sagt Svante Päabo vom Max-Plack-Institut für evolutionäre Anthropologie in "Science" - sein Team hatte vergangenes Jahr das entzifferte Neandertaler-Genom präsentiert . Vollkommen überzeugt von Parhams Schlussfolgerungen sind allerdings nicht alle. David Reich, ein an der Harvard University forschender Genetiker, gibt zu bedenken, dass es noch andere mögliche Erklärungen dafür gibt, warum die HLA-Varianten auf der Welt unterschiedlich verteilt seien. Parhams Team hätte diese alternativen Modelle nicht ausschließen können.>


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Spiegel online,
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5.9.2011: Der Neandertaler im Computertomographen

aus: Spiegel online: Paläoanthropologie: Rivalen um die Weltherrschaft; 5.9.2011;
http://www.spiegel.de/spiegel/0,1518,784530,00.html
http://www.spiegel.de/spiegel/0,1518,784530-2,00.html

<Von Johann Grolle

Glich der Neandertaler dem modernen Homo sapiens? Oder war er ein radikaler Gegenentwurf der Natur? Mit Hilfe eines mobilen Computertomografen versuchen Max-Planck-Forscher, das Wesen des rätselhaften Vetters des Menschen zu verstehen - und revolutionieren dabei ihr Fach.

Drei Totenköpfe empfangen den Besucher, aus den Augenhöhlen blicken ihm Muschelschalen entgegen. An dem Tisch dahinter zeichnet eine Studentin millimetergenau die Zahnhöcker eines Menschengebisses ab.

Die bizarre Knochenkammer liegt ebenerdig hinter einer schlichten Tür aus Stahl. Eher wäre hier, gleich neben dem Lieferanteneingang des Anatomischen Instituts der Universität von Tel Aviv, der Geräteschuppen des Hausmeisters zu erwarten. Nichts deutet darauf hin, dass hinter dieser Tür eine der großen Schatzkammern der Menschheitsgeschichte verborgen ist.

In blauen Blechschubladen verstaut, liegen darin, gebettet auf Schaumstoff, bröckelnde Arm- und Schenkelknochen, Handgelenke, Kinderschädel, Rippen, Kiefer und jede Menge Zähne: einzigartige Fossilien, die von einer der Schlüsselepisoden in der Geschichte der menschlichen Spezies erzählen.

Aus den Höhlen im Norden Israels haben die Paläoanthropologen die Gebeine von gut drei Dutzend Individuen aus dem Fels gekratzt. Das Besondere: Die Knochen stammen von zwei verschiedenen Menschenarten. Räumlich mitunter kaum mehr als einen Steinwurf voneinander entfernt, siedelten moderner Mensch und Neandertaler.

Aber lebten die beiden Vettern hier auch zur gleichen Zeit? Sind sie einander begegnet? Kam es also in der Levante zum ersten Showdown der beiden Rivalen um die Weltherrschaft?

Techtelmechtel zwischen Eurasier und Neandertaler

Die Entzifferung des Neandertaler-Erbguts lieferte im vergangenen Jahr ein gewichtiges Argument für diese These: Einen kleinen Teil seiner DNA-Sequenz, so der Befund der Forscher um den Leipziger Paläogenetiker Svante Pääbo, hat der moderne Eurasier vom Neandertaler geerbt. Zwischen beiden Menschenarten muss es folglich zur Vermischung gekommen sein. Und mehr noch: Auch den Zeitraum des folgenreichen Zusammentreffens konnten die Genetiker eingrenzen. Zum Techtelmechtel kam es demnach vor 65.000 bis 90.000 Jahren nach der Ankunft des modernen Menschen auf der eurasischen Landmasse - vermutlich am östlichen Mittelmeerrand.

In welcher Beziehung aber standen die Bewohner der israelischen Höhlen zu den Begründern des heutigen Eurasier-Geschlechts? Finden sich in ihren fossilen Überresten noch Spuren des Zusammentreffens der beiden Menschenspezies?

Fast wird Jean-Jacques Hublin, 57, ein wenig sentimental, wenn er behutsam die Schädel und Kiefer aus ihren Schubladen hebt: "Die gehören für mich sozusagen zur Familie", sagt der Paläoanthropologe vom Leipziger Max-Planck-Institut für evolutionäre Anthropologie. Hier in Israel sammelte er schon vor 36 Jahren Erfahrungen als Jungwissenschaftler.

Mit Hilfe eines Hubschraubers, erzählt Hublin, hätten sie damals gewaltige Felsbrocken aus der Qafzeh-Höhle nahe Nazareth gehievt. Nun ist er, inzwischen eine der führenden Kapazitäten seines Fachs, zurückgekommen, um den Fundstücken, die er seinerzeit zu bergen half, ihre Geheimnisse zu entlocken - und so das rätselhafte Wesen des Neandertalers besser zu entschlüsseln.

Staunend, aber auch misstrauisch haben die Hüter des israelischen Fossilienschatzes die Ankunft der Max-Planck-Forscher in ihrem Institut verfolgt. Zwar sind sie Besuch gewohnt. Von überall her pilgern die Forscher, um die berühmten Stücke der Sammlung zu inspizieren. Diesmal aber ist es anders.

Denn Hublin und seine Mannschaft sind nicht mit Zeichenblock und Gleitzirkel angereist. Sie hatten tonnenschweres Hightech-Gerät im Gepäck. Mit Hilfe eines mobilen Computertomografen wollen sie von möglichst vielen der Fossilien digitale Abbilder fertigen.

"Das wird die Paläoanthropologie grundlegend verändern", verkündet Hublin. Statt von Museum zu Museum reisen zu müssen, könnten die Forscher künftig am heimischen Bildschirm Fundstücke aus aller Welt untersuchen - und dabei oft sogar Details erkennen, die dem bloßen Auge unzugänglich sind.

Nach Südafrika, Kenia, Marokko, Kroatien und Russland ist Hublin mit seiner Ausrüstung bereits gereist, um alle Vor- und Urmenschen-Fossilien, deren er habhaft werden konnte, zu durchleuchten. Stück um Stück setzt er so ein digitales Archiv der Familiengeschichte des Homo sapiens zusammen.

Ein weltweit einzigartiges Urmenschen-Labor

Um zu zeigen, wie die Zukunft seines Fachs entsteht, überquert Hublin den Hinterhof des Tel Aviver Anatomie-Instituts. Neben den Mülltonnen steht dort ein 20-Fuß-Container, in dessen Schatten israelische Techniker ihre Zigaretten rauchen. Von außen lässt sich nicht erahnen, dass sich im Innern dieses Kastens ein weltweit einzigartiges Urmenschen-Labor befindet.

In der engen, frostig klimatisierten Kammer im Innern des Containers verbringt Patrick Schönfeld seine Tage. Die Aufgabe des Systemtechnikers ist es, den Tomografen zu justieren. Durch eine Scheibe kann er verfolgen, wie der Röntgenstrahl die langsam kreisenden Fossilien abtastet. Vier, sechs, manchmal auch acht Stunden währt die Prozedur.

Am Ende verwandelt die Software den gewaltigen Datenwust in ein bis auf wenige Tausendstel Millimeter genaues Abbild des Fossils. Das Original wird längst wieder in seiner Schublade ruhen, wenn die Max-Planck-Forscher es daheim im Leipziger Virtual-Reality-Labor drehen, wenden oder kippen. Und wenn sie sich für ihre Forschung doch etwas zum Anfassen wünschen, dann stellen sie es sich eben her: Kaum eine halbe Stunde dauert es, dann hat der 3-D-Drucker ZCorp Spectrum Z510 eine maßgenaue Kopie aus Gips gefertigt.

Die Paläoanthropologen allerdings sind eine streitbare Zunft. Und nicht bei allen Kollegen stößt Hublin mit seiner Vision einer digitalisierten Urmenschen-Forschung auf Begeisterung. Israel Hershkovitz etwa, der Kurator der Sammlung in Tel Aviv, verhehlt nicht sein Unbehagen.

In seinem Büro umgeben ihn Dutzende Schädel. "Jeder von ihnen", sagt er, "erzählt eine Geschichte." Der eine, mit einem Einschussloch in der Kalotte, zeuge von den Hinrichtungen der napoleonischen Belagerungstruppen. Ein anderer wurde von einem steinzeitlichen Chirurgen geöffnet. "Wir gehen davon aus, dass er mit Bienenwachs die Blutung stoppte", sagt Hershkovitz.

Eine Wundertüte voll solcher faszinierender Geschichten - so sieht der israelische Anthropologe sein Fach. Und ob all die teuren Apparate und die aufwendige Software der Max-Planck-Forscher dafür nötig sind, da hat er seine Zweifel.


2. Teil: "Die Anthropologen sind Aasfresser"

Gewiss, meint Hershkovitz, er wolle das Projekt der Leipziger nicht ganz in Frage stellen. Gerade in einer so unsicheren Region wie dem Nahen Osten sei es sicher gut, digitale Sicherungskopien der kostbarsten Fundstücke anzulegen. Denn Beispiele für unersetzliche Verluste für die Forschung gebe es genug: Im Zweiten Weltkrieg etwa ist die kostbare Urmenschen-Kollektion der Chinesen unauffindbar verschwunden. Und auch im Libanon ging in den Wirren des Bürgerkriegs das einzigartige Skelett eines steinzeitlichen Kindes verloren.

Auch dass bei der Arbeit am digitalen Abbild das zerbrechliche Original keinen Schaden nehmen kann, betrachtet Hershkovitz durchaus als Vorteil. Schließlich komme es immer wieder vor, dass ein Fossil geklebt werden müsse, weil ein Student damit ungeschickt hantiert habe.

Und trotzdem, beharrt Hershkovitz, sei er ein Freund der alten Schule. "Mir ist das alles zu virtuell", sagt er über die Arbeit seiner Leipziger Kollegen.

Hershkovitz sieht sich als Anwalt der Archäologen, die all die Schätze seiner Sammlung zusammengetragen haben. Die hätten meist Jahre oder gar Jahrzehnte im Feld geschuftet, bis sie schließlich eine Handvoll Knochen mit nach Hause bringen konnten, und nun sollten andere mit Hilfe virtueller Kopien die wissenschaftlichen Früchte dieser Arbeit ernten? "Die Anthropologen", so formuliert es Hershkovitz, "sind Aasfresser, die sich vom Schweiß der Archäologen nähren."

"Ein Mega-Zentrum der Urmenschen-Forschung"

Vor allem aber ist dem israelischen Kurator der Einfluss der Leipziger nicht geheuer. "Da ist ein Mega-Zentrum der Urmenschen-Forschung entstanden", meint Hershkovitz. Zunehmend werde in Leipzig über die neuen Trends der Paläoanthropologie entschieden. "Und zu viel Macht an einer Stelle kann gefährlich sein." Am Ende laufe es darauf hinaus, dass die Leute, die an seinen Fossilien arbeiten wollten, zwar nicht mehr nach Tel Aviv, dafür aber nach Leipzig kommen müssten.

Hublin ist diese Art von Widerstand gewohnt. Auf den rasant gestiegenen Einfluss seines Instituts ist er ja durchaus stolz: "Vor 15 Jahren", sagt er, "gab es Leipzig noch gar nicht auf der Landkarte der Paläoanthropologie. Heute steht dort das vielleicht größte Institut der Welt."

Kein Wunder, dass das den Neid der Kollegen weckt - zumal sich Hublin sehr wohl bewusst ist, dass er mit seinem Digitalisierungsprojekt die Machtverhältnisse in seinem Fach gefährdet.

Bisher, so sagt er, sei es üblich, Fossilien aus der Frühzeit des Menschengeschlechts "wie Reliquien oder nationale Heiligtümer" zu behandeln. Und den Kuratoren komme dabei die Rolle der Gralshüter zu.

Damit aber sitzen diese gleichsam am Schalthebel der wissenschaftlichen Macht. Denn für eine Forscherlaufbahn ist der Zugang zu den Fossilien von entscheidender Bedeutung. "Wem der verwehrt ist, der bringt es zu nichts", sagt Hublin.

"Die Kuratoren fürchten, die Kontrolle zu verlieren"

Dieses System könnte ein virtuelles Fossilien-Archiv aushebeln. "Jetzt", folgert Hublin, "fürchten die Kuratoren, die Kontrolle zu verlieren."

Aber nicht nur für den Wissenschaftsbetrieb, auch für die Forschung selbst bedeutet es eine tiefgreifende Veränderung, wenn viele große Entdeckungen nicht mehr mit dem Hammer im Sedimentgestein, sondern mit der Maus am Computer gemacht werden. Das zeigt sich derzeit in der Knochenkammer von Tel Aviv, wo die Max-Planck-Forscher in akribischer Detektivarbeit ein immer detailgenaueres Bild des Neandertalers zusammensetzen.

Auf dem Monitor von Adeline Le Cabec kreist der mächtige bunteingefärbte Eckzahn eines Mitglieds dieser Spezies. Rillen und Kratzer durchfurchen seine Oberfläche. "Das sind die Folgen des Abriebs", erklärt die Forscherin. "Ich habe sogar Zähne gesehen, die so weit abgenutzt waren, dass der Nerv freiliegt. Da will man sich gar nicht vorstellen, wie das weh getan haben muss."

Eine so wuchtige Zahnwurzel wie diese hier, sagt Le Cabec, finde sich beim modernen Menschen selten. Dass das Kinn bei diesem so markant hervortritt, ist vor allem Folge der Rückbildung des Kauapparats.

Ganz anders dagegen beim Neandertaler, dessen Gebiss sich viel weiter vorwölbte. Er malmte offenbar mehr mit seinem Kiefer. Doch wozu?

Kaute er auf Holz? Reinigte er mit seinen Zähnen Tierhäute? Nagte er an Knochen herum? Um das herauszufinden, hat Le Cabec für ihre Doktorarbeit rund 400 Zähne in den Scanner geschoben. Besonders die Eck- und Schneidezähne, so zeigte sich dabei, sind viel fester im Kiefer zementiert als beim modernen Menschen - ein Indiz dafür, dass der Neandertaler sie als zupackendes Werkzeug nutzte.

Und auch in ihren Bewegungen unterschieden sich die beiden Menschenarten. Das verriet den Max-Planck-Forschern das Studium des Gleichgewichtsorgans im Inneren des Schädelknochens. Die Art, wie die Bogengänge in seinem Innenohr geschwungen sind, spricht dafür, dass der Neandertaler behäbig einhertrottete.

Das bestätigt ein weiterer Befund der Leipziger Wissenschaftler: Das schwammartige Gerüst im Inneren des Schienbeins ist beim Neandertaler anders strukturiert als bei seinem modernen Vetter. Um festzustellen, wie solche Unterschiede entstehen können, ließen die Wissenschaftler Schafe mit angewinkelten Beinen über Laufbänder humpeln. Täglich eine halbe Stunde reichte, um die Knochenstruktur merklich zu verändern.

Der Neandertaler lebte gleichsam im Zeitraffertempo

Wieder lautete der Schluss der Forscher: Der Neandertaler war ein guter Wanderer. Wenn es jedoch ums Sprinten oder Springen ging, dann war ihm der moderne Mensch überlegen. Noch bedeutsamer aber könnte ein weiterer Unterschied der beiden Menschenarten sein, den die Röntgenanalyse zutage förderte: Der Neandertaler lebte gleichsam im Zeitraffertempo.

Diese Erkenntnis entlockten die Forscher dem Gebiss beider Arten. Denn aus hauchdünnen Schichten des Zahnschmelzes können sie das Alter eines Kindes bestimmen. Dabei stellte sich heraus, dass der Nachwuchs der Neandertaler deutlich schneller reifte: Zwei bis drei Jahre früher als die modernen Menschen war er erwachsen.

Die kurze Kindheit, die Spurtschwäche und der zupackende Biss: Je mehr die Forscher suchen, desto mehr sieht sich Hublin in seinem Verdacht bestätigt - die Ähnlichkeiten beider Menschentypen werden übertrieben. In Museen und Fachbüchern, sagt Hublin, komme der Neandertaler inzwischen meist wie ein völlig moderner Mensch daher.

Hublin dagegen tritt dafür ein, den Blick für die Unterschiede zu schärfen. Deshalb hat es ihn auch gestört, wie begeistert vielerorts gefeiert wurde, dass noch im heutigen Europäer Erbgut des Neandertalers fortlebt. "Die Leute haben daraus eine rührende Lovestory gemacht", spottet er. Dabei lehre die Geschichte, dass auch Frauenraub und Vergewaltigung am Anfang genetischer Vermischung stehen könnten.

Viel zu friedfertig stellten sich auch viele Forscher das Zusammenleben der beiden Rivalen vor. Hublin zumindest hält es für wahrscheinlich, dass es der moderne Mensch war, der dem Neandertaler das Verderben brachte. Eines aber habe er inzwischen gelernt: "Wenn ich so etwas öffentlich sage, dann ernte ich wütende Proteste.">

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n-tv online,
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3.11.2011: <Homo Sapiens und Neandertaler: Kontakt enger als angenommen>

aus: n-tv online; 3.11.2011;
http://www.n-tv.de/wissen/Kontakt-intensiver-als-angenommen-article4684486.html

<Der moderne Mensch kam offenbar bereits vor bis zu 45.000 Jahren nach Europa.

Der moderne Mensch kam deutlich früher nach Europa als bisher angenommen: Der aus Afrika eingewanderte Homo Sapiens existierte bis zu 5000 Jahre lang gemeinsam mit dem Neandertaler in Europa - genug Zeit für gegenseitigen Austausch.

Paläoanthropologen und Archäologen aus Wien, Tübingen, Frankfurt und Oxford haben Knochenfunde aus einer prähistorischen Höhle in Süd-Italien neu bewertet. Die bisher dem Homo Neanderthalensis zugeordneten Fossilien stammen demnach bereits von Vertretern des Homo Sapiens.

Zwei Milchzähne, die 1964 in der Grotta del Cavallo in Apulien gefunden wurden, waren damals dem Neandertaler zugeordnet worden. Eine Zahn-Analyse ergab nun, dass sie dem anatomisch modernen Menschen zuzuordnen seien, schreiben die Wissenschaftler in der Zeitschrift "Nature". Das Alter der Fundschicht wurde mit der Zeitspanne von vor 43.000 bis 45.000 Jahren angegeben und liegt demnach deutlich früher als bisher angenommen.

Intensiver Kontakt möglich

Demnach kam der moderne Mensch bereits vor bis zu 45.000 Jahren nach Europa. Bisher waren die Forscher davon ausgegangen, dass dies erst vor etwa 40.000 Jahren geschah, als der Neandertaler schon fast ausgestorben war. Der Kontakt zwischen den beiden Lebensformen sei womöglich intensiver gewesen, als bisher angenommen, erklärte Gerhard Weber, Leiter des Departments für Anthropologie der Universität Wien. "Es gab genug Zeit für einen Austausch."

Auch die Zuordnung von Kulturtechniken und Fähigkeiten müsse korrigiert werden, meint Weber: Die bisher den Neandertalern zugeschriebene Ullizien-Kultur, die durch komplexe Ornamente sowie die Produktion von Schmuck und Knochenwerkzeugen charakterisiert wird, stamme tatsächlich vom Homo Sapiens. "Das hat Konsequenzen, wenn man überlegt, warum die Neandertaler ausgestorben sind", erklärte Weber.

dpa>

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n-tv online,
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24.7.2012: Homo Sapiens war besser gerüstet - und rottete den Neanderthaler aus

aus: n-tv online: Schlimmer als ein VulkanausbruchHomo sapiens überrollt Neandertaler; 24.7.2012;
http://www.n-tv.de/wissen/Homo-sapiens-ueberrollt-Neandertaler-article6792721.html

<Das Klima fährt Achterbahn, Vulkanasche verdunkelt die Sonne: üble Zeiten für Neandertaler. Zum Verhängnis wird ihnen aber eine andere Katastrophe: der moderne Mensch. Er ist für die neue Zeit wesentlich besser gerüstet – sagen Forscher und finden damit eine Erklärung für das Aussterben unserer Verwandten.

Der moderne Mensch setzte den Neandertalern mehr zu als Naturkatastrophen - so das Ergebnis einer aktuellen Studie. Demnach spielten weder heftige Vulkanausbrüche noch rapide Klimaschwankungen beim Verschwinden des Neandertalers eine entscheidende Rolle. Die Verwandten des modernen Menschen lebten in kleinen Gruppen und waren sehr mobil, sie konnten zunächst gut mit solchen Widrigkeiten umgehen, schreibt ein Forscherteam in den "Proceedings" der US-Nationalen Akademie der Wissenschaften (PNAS). Auf längere Sicht sei Homo sapiens aber noch besser für die Anforderungen gerüstet gewesen und habe sich gegenüber dem Neandertaler durchgesetzt.

Während der letzten Kaltzeit vor etwa 100.000 bis 30.000 Jahren zogen die modernen Menschen von Afrika nach Europa und breiteten sich dort aus. Sie trafen dabei in vielen Regionen auf Neandertaler, die dort schon seit Zehntausenden von Jahren lebten. Etwa 40.000 Jahre vor unserer Zeit ging die Zahl der Neandertaler deutlich zurück, vor etwa 30.000 Jahren waren sie komplett ausgestorben.

Leben im vulkanischen Winter

Wissenschaftler rätseln seit Langem darüber, welche Gründe für das Aussterben unserer Verwandten maßgeblich waren. Eine mögliche Ursache ist das Klima. Es gab in diesem Zeitraum immer wieder heftige Kaltzeiten, die von wärmeren Zwischenzeiten unterbrochen wurden. Die Gruppen waren gezwungen, vor der Kälte gen Süden zu fliehen, besiedelten die alten Gebiete aber in Warmzeiten wieder.

Einige Forscher nehmen an, dass der moderne Homo sapiens besser für die ständigen Klimaveränderungen gerüstet war als der Neandertaler. Zusätzlich habe ein schwerer Vulkanausbruch vor etwa 40.000 Jahren den Neandertalern zu schaffen gemacht. Dabei wurden große Mengen Asche über weite Teile Europas verteilt und lösten vermutlich einen vulkanischen Winter aus.

Die Forscher um John Lowe von der Royal Holloway University of London (Surrey/Großbritannien) hatten "versteckte" Ablagerungen der ausgestoßenen Vulkanasche untersucht: Die kleinen Glaspartikel lassen sich auch unter dem Meer oder in Höhlen finden. Solche Fundorte seien bisher in der Forschung kaum berücksichtigt worden.

Kontakt mit üblen Folgen

Auf diese Weise konnten die Wissenschaftler archäologische Funde von Neandertalern und frühen Homo sapiens-Populationen genauer datieren und die zeitlichen Abläufe besser untersuchen. Sie stellten fest, dass in vielen Regionen Europas Überreste von Neandertalern sowie Hinterlassenschaften ihrer Kultur schon lange vor dem Vulkanausbruch seltener werden. Stattdessen gibt es vermehrt Fundstücke, die mit dem Vordringen anatomisch moderner Menschen in Verbindung gebracht werden, etwa ausgefeiltere Werkzeuge.

Die Interaktion zwischen Neandertaler und Homo sapiens habe bereits in der Zeit vor 40.000 Jahren stattgefunden, berichten die Forscher. Für die urtümlichen Neandertaler habe der Kontakt üble Folgen gehabt - verheerender gar als der gewaltige Vulkanausbruch.

Quelle: n-tv.de, dpa>

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Spiegel
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18.12.2013: Neandertaler-Menschen und Denisova-Menschen - Paarungen untereinander und miteinander

aus: Spiegel online: Frühmenschen-Sex: Jeder mit jedem;
http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/fruehmenschen-waren-bei-partnerwahl-nicht-waehlerisch-a-939855.html

<Von Frank Patalong

Vor 50.000 Jahren lebten zeitgleich mehrere Unterarten Menschen. Und zwar auch miteinander - aktuelle Studien dokumentieren Spuren von Neandertalern und Denisova-Menschen in unserem Genom. Wie DNA-Analysen außerdem zeigen, taten die Auffrischungen des Gen-Pools dringend not.

"Das merkwürdige Verhalten geschlechtsreifer Großstädter zur Paarungszeit" hieß eine deutsche Komödie aus dem Jahr 1998, und natürlich war das eine dieser Karussell-Geschichten: Ein Kreis von Personen ist darin auf die eine oder andere Weise sexuell miteinander verbandelt. Am Ende erkennt man, dass letztlich alle mit allen in Beziehung stehen.

Wenn man einer aktuellen Studie folgt, die im Fachmagazin "Nature" erschienen ist, war dieses "Jeder mit jedem" wohl seit Anbeginn der Zeit ein menschlicher Normalzustand.

Forscher der Universität Berkeley stellen darin den nächsten Schwung Erkenntnisse aus der fortlaufenden Genanalyse von Neandertalern und Denisova-Menschen vor. Sie verglichen darin die Verwandtschaftsverhältnisse innerhalb und zwischen diesen beiden sehr eng verwandten, aber distinkten Gruppen, und diese Ergebnisse wiederum mit Genanalysen des Homo sapiens.

Einerseits: Partnerwahl über Unterart-Grenzen hinweg

Was dabei herauskam, kann man mit zwei knappen Sätzen beschreiben: Vor 50.000 Jahren lebten offenbar zeitparallel mindestens vier Unterarten der Gattung Homo in unmittelbarer Nähe zueinander. Und gepaart wurde sich mit dem, der gerade verfügbar war.

Und das heißt sowohl über die Grenzen der eigenen Unterart hinweg, als auch innerhalb des eigenen Familienverbunds. Die Verwandtschaft zwischen den Unterarten des Homo waren dabei eng genug, fruchtbaren Nachwuchs zu zeugen. Die genetischen Spuren finden sich bis heute auch in unseren Genen.

So beziffert die Forschergruppe um den Populationsgenetiker Montgomery Slatkin 1,5 bis 2,1 Prozent des Genoms aller heutigen Nicht-Afrikaner als neandertaloid (andere Studien gehen sogar von bis zu fünf Prozent aus). Und sogar bis zu sechs Prozent der Gene mancher Menschen aus dem asiatisch-pazifischen Raum dürften von Vertretern der Denisova-Menschen ins aktuelle Genom eingebracht worden sein.

Die aktuelle Studie basiert auf der Analyse von Gensequenzen, die aus dem 50.000 Jahre alten Fußknochen einer Neandertaler-Frau gewonnen werden konnten.

Es ist die bisher vollständigste Gensequenzierung dieser Population der Gattung Homo neanderthalensis, die am gleichen Ort und möglicherweise parallel zu Denisova-Populationen lebte.

Andererseits: Man blieb in der Familie

Die aktuelle Analyse und der Vergleich mit anderen Gensequenzen brachte Überraschendes zutage:

  • Die Verwandtschaftsverhältnisse innerhalb der offenbar sehr kleinen Population waren eng. Die Forscher spielten verschiedene Inzuchtszenarien durch und fanden, dass die Eltern der untersuchten Neandertalerfrau wohl Blutsverwandte gewesen sein müssen. Möglicherweise waren sie Halbgeschwister, die eine Mutter teilten, Onkel und Nichte oder Tante und Neffe, ein Großelternteil und Enkel oder Kinder von Geschwistern, die ebenfalls mit Geschwistern liiert waren.

  • Nur im Genom von Denisova-Menschen, deren Weg sich vor rund 300.000 Jahren von den Neandertalern trennte, finden sich Spuren einer vierten Homo-Unterart. Der nahe liegendste Verdächtige, mit dem die Denisova hier Gene ausgetauscht haben könnten, dürfte Homo erectus sein. Der gilt eigentlich als Vorvater aller drei genannten Homo-Unterarten, lebte aber offenbar noch zeitparallel zu den Denisova - und brachte Teile seines Erbguts zurück in den Genpool. Bisher war man davon ausgegangen, dass sich die Wege des Erectus von denen anderer Homo-Unterarten vor mehr als einer Million Jahren getrennt hatten.

"Die Studie zeigt, dass die Geschichte von Menschen und Homininen zu dieser Zeit sehr kompliziert war. Es gab eine Menge Kreuzungen, von denen wir wissen, und möglicherweise mehr sexuelle Kontakte, die wir noch nicht entdeckt haben", sagt Studienleiter Slatkin.

Die Entdeckung von Inzucht bei Neandertalern und wohl auch Denisova-Menschen deckt sich mit den Erwartungen. Menschliche Populationen waren bis vor wenigen tausend Jahren äußerst klein und über riesige Gebiete verteilt. Man geht davon aus, dass erst Homo sapiens damit begannen, diese Enge des genetischen Pools aufzubrechen - mit größeren Clan- und Stammesstrukturen, aber auch mit einer nomadischen Lebensweise, bei der auch der oft ritualisierte genetische Austausch zum Bestandteil entstehender Kulturen wurde.

Die aktuelle Studie dokumentiert aber auch genetische Eigenarten des Homo sapiens, die er mit keinem seiner Verwandten teilt. Die Forscher identifizierten 87 Gene des modernen Menschen, die sich deutlich von ihren Entsprechungen bei Neandertalern und Denisova unterscheiden. Slatkin geht wie Svante Pääbo davon aus, dass sich "darin einige der Dinge verstecken können, die die enorme Expansion menschlicher Populationen, von Kultur und Technologien in den letzten 100.000 Jahren möglich machten", wie Pääbo meint. Die Forschergruppe am Max-Planck-Institut für evolutionäre Anthropologie in Leipzig ist eng mit der Berkeley-Gruppe von Slatkin verbunden.

Aber nicht nur die Absetzung von, sondern auch das Einbringen von Genen aus anderen Homo-Unterarten mag sich für den modernen Menschen positiv ausgewirkt haben. So dokumentiert eine andere aktuelle, im Fachjournal "Molecular Biology and Evolution" veröffentlichte Studie, dass der Homo sapiens wohl einige Gene, mit denen er sich an die UV-Strahlungsverhältnisse in nördlichen Breiten anpasste, von Neandertalern "durchgereicht" bekam. Besonders bei einigen asiatischen Völkern habe sich dieses Neandertaler-Erbe durchgesetzt: 49 Prozent aller Japaner und bis zu 66 Prozent aller Südchinesen trügen die entsprechenden 18 Gene.>






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