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Germanen - Meldungen 01



Meldungen

präsentiert von Michael Palomino

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24.4.2025: Moorleiche: Der Junge von Kayhausen

Mit Benny durch die Weltgeschichte
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24.4.2025: Moorleiche: Der Junge von Kayhausen
24.4.2025: Moorleiche: Der Junge von Kayhausen [1]

Kalter Stahl und karge Mahlzeit - Wie ein Kind aus der Eisenzeit seine traurige Geschichte erzählt 🙁
An einem nasskalten Januartag des Jahres 1922 grub ein Torfstecher im Kayhauser Moor bei Oldenburg nach Brennstoff, als seine Spatenklinge auf lederbraune Haut stieß.
Aus dem dunkel gefärbten Wasser des Moores hob man nach und nach den rund sieben bis zehn Jahre alten Jungen, der dort seit über 2000 Jahren ruhte.
Das Moor hatte ihn konserviert - Haut und Haare waren gegerbt, der Mageninhalt teilweise erhalten, doch die Knochen vollkommen entkalkt.
Die Beine waren umwickelt, die Arme hinter dem Rücken gefesselt.
Besonders auffällig war eine hölzerne Pflockreihe, mit der Brust und Hüfte des Jungen an den Grund geheftet waren – offenbar, um das Opfer im Jenseits festzuhalten.
Spätere Pollenanalysen datierten den Fund in die Zeit um 300 v. Chr. - textile Reste wiesen auf ein grob gewebtes Wolltuch hin, eher Opfergewand als Alltagskleidung.
Im Jahr 1996 unterzogen Archäologen, Gerichtsmediziner und ein Zahnarzt den Leichnam einer neuen Untersuchung. Eine Kernspintomographie (MRT) dokumentierte Schicht für Schicht den Erhaltungszustand.
Nachdem die Forscher vorsichtig die wollene Verschnürung gelöst hatten, traten drei dicht beieinanderliegende Messerstiche am Hals ans Licht – zwei unter dem linken Ohr, einer vorne an der Kehle.
Da unversehrter Stoff die Einstiche überdeckte, war der Junge offensichtlich vor dem Fesseln schwer verletzt worden.
Eine weitere vier Zentimeter lange Stichwunde im linken Oberarm zeigte, dass er den Arm beim Angriff gehoben hatte - eventuell um sich zu verteidigen .
Die Prüfung der Eingeweide brachte sieben Apfelkerne sowie etliche Samen des Ampfer‑Knöterichs hervor – entweder Teil einer rituellen Speise oder die karge letzte Mahlzeit.
Und anschließende Röntgenaufnahmen fanden deutliche Harris‑Linien im linken Schienbein, Zeugnis wiederholter Wachstumsstörungen durch Hunger oder Krankheit.
All dies deutete darauf hin, dass der Knabe bereits geschwächt war, als man ihn auswählte und anschließend tötete.
Wer er war, bleibt offen - vielleicht ein Sklavenkind, vielleicht ein ausgemergelter Stammesjunge, den Priester dem Moorgott opferten, um Ernte, Gesundheit oder Sieg zu erflehen.
Heute ruht eine Kopie des "Jungen von Kayhausen“ hinter Glas im Landesmuseum Hannover - samt der MRT-Bilder und gewonnenen Erkenntnisse.
Statement: Ich möchte nicht Wissen, wie viele Moorleichen noch darauf warten, von uns "entdeckt" zu werden. Aber eines ist sicher....
Das Bild vor meinem inneren Auge, das mir diesen Jungen zeigt, der sich in letzter Verzweiflung zu wehren versucht, wiegt schwerer als die faszinierenden Details dieses Falls.



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Fotoquellen
[1] Höhlenmalerei mit gescheckten Pferden: http://www.n-tv.de/wissen/fundsache/Steinzeit-Pferde-waren-getuepfelt-article4707646.html
[2] Knabstrupper mit schwarz getupftem Fell auf weissen Grund: http://www.n-tv.de/wissen/fundsache/Steinzeit-Pferde-waren-getuepfelt-article4707646.html


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