Der Bankenschaden der "Zivilisation"



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Der Bankenschaden der "Zivilisation"

Wie die Bankenwelt die Gesellschaft zerstört

Meldungen

präsentiert von Michael Palomino

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Basler Zeitung online, Logo

9.9.2009: Banker Lloyd Blankfein, der Chef von Goldman Sachs, gibt es zu: <"Teile des Investmentbanking sind für die Gesellschaft nutzlos">

aus: Basler Zeitung online; 9.9.2009;
http://bazonline.ch/wirtschaft/unternehmen-und-konjunktur/Teile-des-Investmentbanking-sind-fuer-die-Gesellschaft-nutzlos/story/11212298

<Von Markus Diem Meier

Ausgerechnet der weltweit einflussreichste Banker Lloyd Blankfein kritisiert die Investmentbanker und deren Bonuskultur heftig. Dabei steht seine Goldman Sachs selbst in der Kritik wegen exorbitanter Zahlungen.

«Gesellschaftlich nutzlos»: Der Chef von Goldman Sachs kritisiert die Investmentbanker heftig.

Harte Kritik sind sich die Banker gewohnt – allerdings weniger aus den eigenen Reihen. Teile des Investmentbanking seien «für die Gesellschaft nutzlos» sagt jetzt laut «Financial Times» mit Lloyd Blankfein ausgerechnet einer, der darüber besonders gut Auskunft geben kann. Blankfein ist Chef von Goldman Sachs. Die Zeitschrift «Vanity Fair» hat ihn erst zum einflussreichsten Mann des Jahres erkoren. Bis zum letzten Herbst war das Wallstreet-Institut Goldman eine reine Investmentbank. Nach wie vor verdient Goldman das Geld in diesem Geschäftsfeld. Wörtlich hat der Bankchef an einer Konferenz in Frankfurt erklärt: «Die Finanzbranche liess zu, dass das Wachstum und die Komplexität ihrer Produkte in keinem Verhältnis mehr zu ihrem gesellschaftlichen Nutzen verblieb». Selbst die operative Kontrolle über die komlexen Derivate sei verloren gegangen.

Kritik auch an der Bonuskultur

Blankfein kritisierte wie schon früher auch die Bonuskultur bei den Banken. Die öffentliche Empörung darüber hält er für «angemessen». Boni über mehrere Jahre sollten seiner Meinung nach verboten werden. Die Bezahlung der Führungsriege einer Bank soll ausserdem in Form von Aktien der eigenen Firma anstatt in Geld erfolgen. Den grössten Teil der so erhaltenen Aktien sollen die Bankchefs bis zu ihrem Ausscheiden aus der Bank halten. Goldman Sachs hat mehrjährige Bonusgarantien laut der «Financial Times» dann abgeschafft, als Konkurrenzbanken damit neue Talente angelockt haben. Schon im April hat Blankfein angeregt, Boni sollten auch wieder zurückgefordert werden können, wenn Banker schlecht arbeiten.

Goldman ist kein Unschuldslamm

Goldman Sachs steht trotz der hehren Worte ihres Chefs in Bezug auf die Boni selbst in der Kritik wie kaum eine andere Bank. Nach dem überraschend hohen Gewinn von 3,4 Milliarden Dollar für das zweite Quartal dieses Jahres hat die Bank 11,4 Milliarden Dollar für Boni bereitgestellt. Schliesst Goldman das zweite Halbjahr ähnlich profitabel ab wie das erste, winken im Durchschnitt jedem Mitarbeiter der Bank 777'000 Dollar. Für 2008 hat die Bank 2,3 Millarden Dollar an Gewinn ausgewiesen und dennoch 4,8 Milliarden an Boni ausbezahlt. Das hat sogar die US-Justizbehörden auf den Plan gerufen, denn die Bank hat auch 10 Milliarden an Staatshilfe erhalten. Die Bank hat die Hilfe mittlerweile wieder zurückbezahlt. Blankfein hat 2007 bei Goldman 70 Millionen Dollar verdient, im Krisenjahr 2008 allerdings auf einen Bonus verzichtet. (bazonline.ch/Newsnetz)>

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20 minuten online, Logo

4.4.2010: Banken boten extra risikoreiche Anlagen an, um eine Krise auszulösen

aus: 20 minuten online: Goldman Sachs: «Klar haben wir nichts gegen die Krise gemacht»; 24.4.2010;
http://www.20min.ch/finance/dossier/finanzkrise/story/-Klar-haben-wir-nichts-gegen-die-Krise-gemacht--20697790

<Die US-Investmentbank Goldman Sachs soll Anleger hinters Licht geführt haben. Heute hat der US-Senat aus E-Mails der Bank zitiert. Was darin steht, dürfte die Kunden der Bank wütend machen.
storybild

Goldman Sachs-CEO Lloyd Blankfein.

«Investmentbanken wie Goldman Sachs sind nicht einfach Marktmacher. Sie waren aus eigenem Interesse daran interessiert, komplizierte und riskante Finanzprodukte anzubieten, die die Krise auslösten.» Das sagt Senator Carl Levin (Demokraten), Vorsitzender des Subkomitees des US-Senats, das die Finanzkrise untersucht.

Auch Aktionäre klagen

Nach der US-Börsenaufsicht SEC haben nun auch Aktionäre hochrangige Manager der Bank Goldman Sachs verklagt. In zwei bei einem New Yorker Bundesgericht eingereichten Klagen wird Goldman-Chef Lloyd Blankfein und dem gesamten Führungsgremium der Bank eine systematische Verletzung der Aufsichtspflichten vorgeworfen.

Die Beklagten hätten riskante Transaktionen mit verbrieften Hypothekenkrediten zugelassen, ohne genau zu prüfen, wie die komplexen Produkte strukturiert und vermarktet worden seien. Zudem hätten sie es versäumt, Interessenskonflikten vorzubeugen.

Diese Verfehlungen hätten der Bank Verbindlichkeiten in Milliardenhöhe aufgebürdet und den Ruf des Geldhauses schwer beschädigt. Ein Goldman-Sprecher wollte sich nicht zu den Klagen äussern.

(sda) Er hat am Samstag ein Papier veröffentlicht, in welchem er die Vorwürfe an die US-Investmentbank konkretisiert. Im Jahresbericht 2009 habe die Bank behauptet, kaum Einnahmen mit Wetten auf einen Abwärtstrend im Immobilienmarkt gemacht zu haben. «Wie die E-Mails zeigen, hat Goldman in Tat und Wahrheit viel Geld mit Wetten auf das Kollabieren des Hypothekenmarkts verdient», so Levin weiter.

Anhörungstermin am Dienstag

Der Vorstandsvorsitzende und CEO Lloyd Blankfein und weitere Exponenten der Bank sollen am Dienstag zu Zeugenaussagen vorgeladen werden. In einem der samstags veröffentlichen E-Mails wird Blankfein mit folgenden Worten zitiert: «Natürlich haben wir nichts gegen die Finanzkrise gemacht. Wir haben Geld verloren, dann haben wir mit "Shorts" noch mehr verdient.»

In einem weiteren veröffentlichten E-Mail antwortet der Chief Financial Officer David Viniar auf einen internen Report. Darin steht, dass die Bank an einem einzigen Tag 50 Millionen US-Dollar mit Wetten auf eine Verschlimmerung der Hypothekenkrise verdient habe.

Und in einem dritten E-Mail diskutieren Bankangestellte den bevorstehenden Kollaps der «Long Beach Mortgage Company». Einer der Angestellten schrieb, der Zusammenbruch der Bank würde 2,5 Millionen Dollar kosten - das seien «Bad News». Worauf ein anderer Anwortet, dies seien «Good News»: Man habe auf den Zusammenbruch des Hypothekendienstleisters gesetzt und würde damit 5 Millionen Dollar verdienen.

Aktienmärkte unter Druck

Die Klage der US-Börsenaufsicht SEC gegen Goldman Sachs hatte die Aktienmärkte rund um den Globus am Freitag vorletzter Woche stark unter Druck gebracht. Die Aktien der Investmentbank tauchten zeitweise um 15 Prozent. Auch die UBS- und die CS-Papiere schlossen 2,8 respektive 1,9 tiefer.

Die SEC wirft Goldman Sachs und einem führenden Manager der Bank Betrug bei der Vermarktung von auf Hypothekenkreditrisiken basierenden Wertpapieren vor. Die Bank habe den Käufern des komplexen Produkts verschwiegen, dass ein an der Zusammenstellung des Portfolios beteiligter Hedgefonds auf einen Verfall der Papiere wettete.

Die Anleger verloren der SEC zufolge durch die Transaktion insgesamt rund eine Milliarde Dollar, während der Hedgefonds in etwa so viel daran verdiente. Rechtsexperten rechnen infolge der SEC- Vorwürfe mit weiteren rechtlichen Schritten gegen die Bank, darunter auch mit Sammelklagen.

(ast)>

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                    minuten online, Logo

22.4.2010: Entwicklungsländer werden abgeschafft durch "multipolare Wirtschaft"

aus: 20 minuten online: Weltwirtschaft: «Die Welt ist noch immer ein gefährlicher Ort»; 22.4.2010;
http://www.20min.ch/finance/news/story/-Die-Welt-ist-noch-immer-ein-gefaehrlicher-Ort--23880257

<Die Weltwirtschaft ist nach IWF-Einschätzung trotz des begonnenen Aufschwungs noch nicht über den Berg. Die Dritte Welt gibt es nach Ansicht des Währungsfonds nicht mehr.

«Die Welt ist noch immer ein gefährlicher Ort», sagte Dominique-Strauss-Kahn, Chef des Internationalen Währungsfonds (IWF), am Donnerstag.

Die Entwicklungsländer sind laut IWF ein wichtiger Nachfrager. Die Entwicklungsländer sind laut IWF ein wichtiger Nachfrager.(Bild: Keystone) Weltbank-Präsident Robert Zoellick appellierte an die 186 Mitglieder seiner Entwicklungshilfe-Organisation, bei der Konferenz an diesem Wochenende für eine Reihe von Reformvorhaben zu stimmen, um die Bank auf eine neue globale Wirklichkeit auszurichten. In Washington findet die gemeinsame Frühjahrstagung des Fonds mit der Weltbank statt.

Als Gründe für seine Skepsis nannte Strauss-Kahn die hartnäckig hohe Arbeitslosigkeit in reichen Ländern und eine weiter schwache Nachfrage. Ausserdem sei der Finanzsektor noch nicht vollständig gesundet.

Auch bereiteten die Schuldenberge als Folge der schweren Krise zunehmend Sorge. Zudem flössen derzeit riesige Kapitalströme in Schwellenländer, die möglicherweise zu neuen Preisblasen führen könnten. «Auch wenn die Erholung schneller und robuster kam als erwartet, ist sie immer noch zerbrechlich», warnte er.

Sorgen um Griechenland

Das griechische Schuldendebakel bezeichnete der IWF-Direktor als «ernsthafte Lage». Angesichts der Streikwellen gegen einen harten Sparkurs der Regierung in Athen sagte Strauss-Kahn, die Einschnitte seien enorm wichtig und im Interesse der Griechen.

In der Eurozone gebe es derzeit keinen anderen Staat als Griechenland, auf den sich der Weltwährungsfonds konzentriere. Seit Mittwoch laufen Gespräche von Experten der EU-Kommission, der Europäischen Zentralbank und des IWF in Athen zur Vorbereitung des Einsatzes eines Notfallplans der Euro-Länder und des Internationalen Währungsfonds.

Mehr Gewicht für Schwellenländer

Zoellick rief die Anteilseigner der Entwicklungshilfebank auf, am Wochenende für eine Kapitalerhöhung von fünf Milliarden Dollar zu stimmen. Auch müsse die zugesagte Vergrösserung der Stimmrechte für Schwellen- und Entwicklungsländer um drei Punkte auf 47 Prozent endgültig abgesegnet werden, forderte der Weltbank-Präsident.

«2009 haben wir das Ende dessen erlebt, was wir als «Dritte Welt» kennen», sagte Zoellick. Die neue Wirklichkeit sei nun eine «sich schnell wandelnde, multipolare Weltwirtschaft». Die ökonomischen und politischen Kontinentalplatten verschöben sich. «Wir können uns mit ihnen bewegen oder wir können eine neue Welt weiter durch das Prisma der alten sehen.»

Entwicklungsländer seien in der gegenwärtigen Wirtschaftserholung wichtige Nachfrager. Mit der Zeit könnten sie zu Stützpfeilern des Wachstums werden, betonte Zoellick.

(sda)>

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