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Gasförderung. Meldungen
Details und umstrittene Gasförderung
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präsentiert von Michael Palomino
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Ruanda 3.9.2010: Methan im Kivu-See für ein Jahrhundert
aus: Spiegel online: Kivu-See in Afrika: Die gefährliche Jagd nach dem Methan-Schatz; 3.9.2010;
http://www.spiegel.de/wissenschaft/technik/0,1518,715497,00.html
<Von Horand Knaup
Der Schatz ist unsichtbar - aber Milliarden wert. Aus ewiger Finsternis wird er nun gehoben.
Der Kivu-See im Grenzgebiet der afrikanischen Länder Ruanda und Kongo birgt ein einzigartiges Phänomen: Auf seinem Grund, in 300 bis knapp 500 Meter Tiefe, lagern, gelöst im Seewasser, rund 65 Kubikkilometer Methan.Diesen Schatz zapfen ruandische Ingenieure nun an. Rund vier Kilometer vor dem Strand der Grenzstadt Gisenyi haben sie eine Arbeitsplattform mit einem 25-Meter-Turm errichtet, Kibuye I genannt. Sie saugt das Wasser in 320 Meter Tiefe an, scheidet Methan und Kohlendioxid ab und pumpt das Methan an Land. 1000 Kubikmeter pro Stunde, 8,7 Millionen Kubikmeter pro Jahr.
Unweit von Gisenyi produzieren drei Generatoren mit einer Leistung von zusammen 30 Megawatt aus dem brennbaren Gas Strom, genug, um die Stadt und die nahegelegene Bralirwa-Brauerei zu versorgen. Vor allem aber genug, um ruandische Ökonomen und Politiker träumen zu lassen. Denn die eigentümliche See-Ressource ist gewaltig.
Das kleine Ruanda, sonst vergleichsweise arm an Bodenschätzen, will sich mit Hilfe des Kivu-Methans zum Energieversorger der ganzen Region aufschwingen und überdies auch noch Länder wie Burundi, Uganda und Tansania mit Strom beliefern.
Kibuye I soll dabei nur der Anfang sein. Vier weitere, deutlich größere Anlagen sind im Bau oder noch geplant. Im Herbst will eine US-Firma ihre Pumpen starten. 325 Millionen Dollar investieren die Amerikaner, um ab 2012 eine Leistung von 100 Megawatt zu erreichen. Ebenso viel soll bis dahin auch Kibuye II schaffen. Eine ruandische Investmentgruppe arbeitet unterdessen an einem 50-Megawatt-Projekt, und ein ruandisch-kongolesisches Gemeinschaftsunternehmen visiert für 2013 sogar 200 Megawatt an.
"Es ist genug Methan für mindestens 100 Jahre da", erklärt der israelische Software-Ingenieur David Krasner, 34, der die röhrenden Maschinen der Pilotanlage Kibuye I überwacht. Und mehr noch: Er und seine Kollegen wollen nicht nur Energie gewinnen, sondern zugleich auch den Gasdruck im See abbauen.
Seit vermutlich 15.000 Jahren zersetzen Bakterien im Kivu-See organisches Material und verwandeln es dabei in Methan. Der Prozess interessierte schon die belgischen Kolonialherren. Womöglich barg das explosive Gas in der Tiefe ja eine unheimliche Gefahr?
Zwar galt der See wegen der klar abgegrenzten Wasserschichten und der Millionen Tonnen Wasser, die auf dem gelösten Gas liegen, lange als stabil - mindestens solange kein Vulkanausbruch und kein Erdbeben das Gas nach oben wirbelt. Doch nachdem die Methankonzentration in den vergangenen 30 Jahren um 20 Prozent gestiegen ist, wächst die Sorge der Fachleute: Irgendwann werde der See gesättigt sein. Dann könne das Gas auf einen Schlag entweichen.
Ein ähnliches Szenario hat sich gut 2000 Kilometer weiter nordwestlich schon einmal ereignet: 1986, am Nyos-See in Kamerun. Nach einem Erdrutsch gaste der See gewaltige Mengen CO2 aus, knapp 1800 Menschen starben. Und am Kivu-See gab es vor Jahrtausenden noch weitaus verheerendere Gasausbrüche, dafür jedenfalls sprechen Sedimentproben.
In der Hauptstadt Kigali, 170 Straßenkilometer entfernt vom malerischen See, sitzt Alex Kabuto, 40, in seinem Büro. Er koordiniert die Methangewinnung. Kabuto hat in Stuttgart Ingenieurwesen studiert. Später arbeitete er für die Uno, bis ihn die ruandische Regierung für das Methanprojekt verpflichtete.
Kabuto schwärmt von der Zukunft, die in dem See schlummere: "Irgendwann werden wir auf 1000 Megawatt kommen - so viel wie ein Kernkraftwerk leistet. Ruanda könnte ein Schlüsselland für billige Energie in der Region werden."
Aber ist das Anzapfen des Gases nicht gefährlich? Und wie sicher ist der See überhaupt? Seit Jahrzehnten kursieren Gerüchte in der Region: über tote Fische, über Menschen, die beim Baden im See plötzlich verschwinden. Vor allem vor dem Wiedereinleiten des CO2 warnen einige Wissenschaftler.Ingenieur Kabuto dagegen beteuert: "Der See ist sehr sicher." Dann jedoch zögert auch er: "Möglich wäre höchstens, dass ein Vulkan ausbricht und Tonnen von Lava in den See fließen. Die könnten das Methan aus den unteren Schichten nach oben wälzen."
Ganz unberechtigt ist diese Befürchtung nicht: Der Kivu-See liegt inmitten des höchst aktiven afrikanischen Grabenbruchs. Alte Krater am Seeboden wurden bereits entdeckt. Sollten sie erwachen, gäbe es wohl für Hunderttausende entlang dem Seeufer kein Entkommen. "Dann", sagt Kabuto, "können wir nur noch die Bibel in die Hand nehmen und beten.">
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Ludwigshafen 23.10.2014: Gasleitung explodiert in Wohnviertel: <Ein ganzer Strassenzug liegt in Trümmern>
aus: Basler Zeitung online; 23.10.2014;
http://bazonline.ch/panorama/vermischtes/Ein-ganzer-Strassenzug-liegt-in-Truemmern/story/22188715
Ein Wohnhaus in der Nähe des Unglücksortes geriet in Brand, zahlreiche weitere Gebäude wurden beschädigt, wie ein Polizeisprecher mitteilte. Insgesamt wurden bei dem Unglück am Donnerstag laut Polizei 21 Menschen verletzt. Der Bautrupp hatte an einer Hochdruckgasleitung gearbeitet.
Druckwelle fegte Ziegel weg
Die Wucht der Detonation war so gewaltig, dass noch in rund 100 Meter Entfernung Scheiben von Häusern und geparkten Autos zersprangen. Mehrere Fahrzeuge brannten völlig aus. Erst nach zweieinhalb Stunden hatte die Feuerwehr die Flammen unter Kontrolle.
Der Tote konnte wegen der grossen Hitzeentwicklung auch mehrere Stunden nach der Detonation noch nicht geborgen werden. Die Polizei riegelte das Gebiet in einem Umkreis von 300 Metern ab.
An einer Häuserreihe in der Nähe fegte die Druckwelle Ziegel hinweg, Bäume blieben als verkohlte Stümpfe zurück. Die ungeheure Hitze liess an Autos, die auf einem rund 150 Meter von der Explosion entfernten Parkplatz abgestellt waren, die Kunststoffteile schmelzen.
Der Unglücksort im Stadtteil Oppau liegt in der Nähe eines Werksgeländes des Chemiekonzerns BASF. Feuerwehr, Polizei und Rettungskräfte waren mit einem Grossaufgebot im Einsatz.
(ajk/sda)>
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