10.4.2009: Unterhosenabsatz
10.11.2011: Konjunkturbarometer: Miniröcke -
Kurzhaarschnitte - dunkle Lippenstifte - Unterhosen und
breite Krawatten
26.12.2011: Der Preis der Spitzenweine ist ein
Konjunkturindikator - alle Preise seit Sommer
eingebrochen
6.8.2013: Die Länge der Miniröcke ist ein
Konjunkturindikator -
aus: www.bazonline.ch: Die Unterhosen-Theorie des
Alan Greenspan; 10.4.2009;
http://bazonline.ch/wirtschaft/konjunktur/Die-UnterhosenTheorie-des-Alan-Greenspan/story/21646200
<Von Martin Kilian, Washington.
Der frühere Chef der amerikanischen Notenbank
behauptete, am Absatz von Männerunterhosen könne man
den Verlauf der Konjunktur ablesen. Jetzt zeigen
neue Zahlen, dass er Recht hatte.
Zeigt laut Greenspan die Rezession an: Der flaue
Absatz von Männer-Unterhosen.
Geben Sie es zu: Als Alan Greenspan, der Impresario
der innigen Marktanbetung, inmitten wackelnder
Banken und verdampfender Aktienwerte im Vorjahr vor
einem Kongressausschuss den Offenbarungseid leisten
musste - er habe sich «getäuscht» in seinem Glauben
an die Selbstregulierungskraft des Marktes, so der
Maestro damals – empfanden Sie Schadenfreude.
Schliesslich sass der amerikanische Ex-Notenbanker
kleinlaut auf seinem Stuhl und leistete Abbitte.
Selbst der konjunkturelle Absturz aber kann nicht
darüber hinwegtäuschen, dass Greenspan genialische
Züge anhaften. Denn wie ein Spürhund schnupperte der
Zentralbanker stets nach ungewöhnlichen
wirtschaftlichen Indikatoren, um den Puls der
amerikanischen Wirtschaft zu fühlen. So glaubte
Greenspan etwa, dass der Umsatz amerikanischer
Reinigungsgeschäfte extreme Aussagekraft besass:
Beim geringsten Anzeichen einer
Konjunkturabschwächung trügen die Menschen weniger
Hemden und Kleider zur Reinigung.
Das Letzte, was es zu kaufen gilt
Noch beeindruckender aber war Greenspans Glaube an
die ökonomische Signalwirkung der männlichen
Unterhose. Das jedenfalls offenbarte er dem
amerikanischen Wissenschaftsjournalisten Robert
Krulwich in einem Interview im September 2007. «Wenn
man über alle Kleidungsstücke in einem Haushalt
nachdenke, dann sei die männliche Unterhose das
privateste», erinnerte sich Krulwich. «Deine Kinder
brauchen Kleider, deine Frau braucht wechselnde
Kleider, die Kinder wachsen, du brauchst etwas Neues
zum Tragen – aber das allerletzte, was du kaufen
musst, sind Unterhosen. Männer tragen ihre
Unterhosen, bis sie auseinanderfallen», so Greenspan
zu Krulwich.
Unterhosen waren mithin ein besonders zuverlässiges
Wirtschaftsbarometer, weshalb der Notenbanker ihren
Absatz akribisch verfolgte. Fiel der Verkauf,
standen die Zeichen wahrhaft auf Sturm,
schlussfolgerte Greenspan. Und denken Sie nur:
Gestern vermeldete der Marktforschungsriese Mintel,
der Verkauf männlicher Unterhosen werde dieses Jahr
in den Vereinigten Staaten um geschätzte 2,3 Prozent
sinken. Noch im November 2008 hatte Mintel für 2009
einen Absatzanstieg von 2,6 Prozent prognostiziert.
Zwischenzeitlich ist die Wirtschaft natürlich in
einen tiefen Graben gefallen, was indes nicht
bedeutet, dass amerikanische Männer einfach ohne
Unterhosen leben. Nein, sie tragen die alte und
bereits vergilbte Unterwäsche der Rezession wegen
einfach länger - wie Alan Greenspan vermutete.
(bazonline.ch/Newsnetz)>
aus: 20 minuten online: Sexy Markt-Indikatoren:
Investieren Männer in Unterhosen...; 10.11.2011;
http://www.20min.ch/finance/news/story/21087830
<von Sabina Sturzenegger - Rocklänge,
Haarschnitt und Make-up: Die wirtschaftliche
Entwicklung lässt sich an reizvolleren Werten
ablesen als am BIP.>
Texte der Bilderstrecke:
<1. Mini ade!
Je kürzer der Saum, desto besser die Konjunktur.
Deshalb sind Minis höchstens noch an
Seifenkistenrennen zu sehen, wie hier in Sachsen
(D). Auf den Laufstegen sind sie jedoch nur noch
selten anzutreffen.
2. Auch «kurze» Hosen werden länger
New Yorker Fashion Week 2011: Passend zu den
Konjunkturaussichten für den Frühling 2012 empfiehlt
auch der Modeschöpfer Philipp Lim eine längliche
Variante der «Shorts».
3. Auch die Röcke...
Auffallend viele Rockkreationen enden in diesem
Herbst knapp über dem Knie. Hier die Kollektion von
Rodarte für das Frühjahr 2012.
4. ... werden länger...
Farben ja, Kürze nein: Die Rocksäume fallen in den
kommenden Monaten, wie Nanette Lepore an der New
York Fashion Week zeigt.
5. ...
und länger
Oscar de la Renta kennt keinen Kompromiss: Der Rock
geht bis zum Boden. Die Wirtschaft bald auch?
6. Rosie als Widerspruch
Lange Haare und langer Rock: Model Rosie
Huntington-Whiteley sendet keine eindeutigen Signale
für die Konjunktur aus. Langer Rock bedeutet:
Schlechte Konjunktur. Lange Haare aber bedeuten: Es
geht wirtschaftlich aufwärts.
7. Mit Mähne gegen den Abschwung
Auch das US-TV-Sternchen Nicole «Snooki» Polizzi
widersetzt sich dem schlechten Wirtschaftsgang und
präsentiert an den MTV European Music Awards in
Belfast eine riesige Mähne.
8. Guter Haarschnitt - schlechte
Zeiten
Den «Haircut» will nicht nur die EU für
Griechenland. Der Pixie-Schnitt ist ein neuer Trend,
nicht zuletzt dank Emma Watson. Der Kurzhaarschnitt
für Frauen sagt aber auch, dass es mit der
Wirtschaft abwärts geht.
9. Was diese Lippen sagen
Lady Gaga blickt mal wieder durch: Ihre dunklen
Lippen, die die Sängerin an den MTV Music Awards vom
6. November 2011 präsentierte, sagen nur eins:
Ökonomisch siehts nicht gut aus.
10. Der Lippenstift-Indikator
Er besagt: Je röter die Lippen, desto schlechter der
Gang der Wirtschaft.
11. Diese Krawatte lügt nicht
Der französische Präsident Nicolas Sarkozy legt
nicht nur die Stirn in Falten ob der
wirtschaftlichen Lage der Nation und der Union.
Nein, er sagt's auch mit seiner Krawatte: Ein eher
breiter Schlips ist gleichbedeutend mit wenig
Zuversicht in die Wirtschaftsentwicklung.
12. Der Unterhosen-Indikator
Wenn Männer weniger Unterhosen kaufen, stehen
wirtschaftlich schlechte Zeiten bevor: Das glaubt
kein Geringerer als Alan Greenspan, seines Zeichens
langjähriger US-Notenbankchef.>
Der Artikel:
<Wächst die Wirtschaft, stagniert oder schrumpft
sie? Um diese Fragen beantworten zu können, hat die
Ökonomie Konjunkturindikatoren erfunden. Verschiedene
Institute liefern mit Zahlen zum Bruttoinland-Produkt
(BIP) regelmässig Hinweise, wie sich die Wirtschaft in
einem Land entwickeln wird. Diese Zahlen sagen für die
Schweiz zurzeit eins: Das Wirtschaftswachstum wird
auch hierzulande gebremst, eine Rezession ist in
Sicht.
Von den Zahlen zu den
Rocklängen [Geroge Taylor: Mehr Miniröcke bei mehr
Zuversicht in der Wirtschaft]
Neben den nackten Zahlen gibt es
aber noch andere Indikatoren, die den Gang der
Wirtschaft prophezeien. Insbesondere die Modewelt
ist sehr «anfällig» auf wirtschaftliche
Entwicklungen, und das nicht erst seit gestern: Der
US-Ökonom George
Taylor hatte 1926 die Formel herausgegeben
wonach die Rocksäume steigen, wenn die
Zuversicht in der Wirtschaft zunimmt. Weit suchen
muss man für eine Bestätigung dieser Theorie nicht.
Der Siegeszug des Minirocks begann während des
deutschen Wirtschaftswunders der Fünfziger-Jahre. In
Zeiten von Rezessionen wie Anfang der Neunziger
dagegen wurden die Röcke wieder züchtig und
mindestens wadenlang.
Auch heute wieder scheint die
Länge des Rocksaums ein guter Indikator für die
Wirtschaftskraft zu sein: Bis vor Kurzem waren
Minijupes und insbesondere Shorts noch angesagt.
Doch dieser Trend lässt gerade nach. An den
diesjährigen Fashionweeks rund um den Globus war es
jedenfalls kaum zu übersehen, dass die Röcke, die
Frau in der kommenden Saison trägt, wieder länger
sind. Miniröcke und Shorts waren auf den Laufstegen
lediglich als seltene Highlights noch zu sehen.
Auch der Haarschnitt muss
stimmen [Lange Haare=Aufschwung, kurze
Haarmode=Rezession - der Pixie-Schnitt]
Doch ein Rocksaum allein bringt
noch keinen wirtschaftlichen Abschwung. Auch die
Frisur muss stimmen. Lange Haare gelten als Hinweis
für den Aufschwung, kurze deuten auf wirtschaftlich
schwierige Zeiten hin. In Japan beobachten
Kosmetikfirmen diese Entwicklung seit Langem.
Die Mähnen von Model-Königinnen
wie Rosie Huntington-Whitley müssten also bald passé
sein. Dafür gibt es einen Hinweis: Bei den
einheimischen Coiffeuren ist ein Kurzhaartrend zu
erkennen: Es seien sehr wohl «asymmetrische und
kompakte Kurzhaarschnitte» gefragt bei den Frauen,
heisst es beim Verband schweizerischer
Coiffeurgeschäfte. Auch unter den Stars hat wohl
kaum ein Haarschnitt in den letzten Monaten für mehr
Aufsehen gesorgt als der sogenannte Pixie-Schnitt.
Schauspielerinnen wie Emma Watson oder Michelle
Williams tragen ihn und fallen damit auf.
Der Lippenstift von Lady Gaga
[blasser und wenig Lippenstift=Aufschwung, dunkler
und viel Lippenstift=Rezession]
Laut den Schweizer Coiffeuren sind
zurzeit auch Lockenköpfe gefragt. Ein Blick auf den
roten Teppich der European Music Awards lässt
ebenfalls darauf schliessen, dass lange Haare immer
noch topaktuell sind. So fiel Lady Gaga, der Star
der Stunde, mit einem extrem langen Haarteil auf –
und scheint damit die Frisuren-Theorie
zunichtezumachen.
Doch die Sängerin trug auch
auffälliges Make-up. Und siehe da – dieses wiederum
passt zur aktuellen ökonomischen Grosswetterlage:
Glaubt man nämlich der Lippenstift-Theorie, verrät
der dunkle Lippenstift von Lady Gaga, dass die
Zeiten hart werden. Der Lippenstift als
Wirtschaftsindikator sagt: Je stärker die Farbe,
desto schlechter die Konjunktur. Die englische
Make-up-Artistin Lisa Eldridge ist denn auch
überzeugt, dass der Lippenstift nach längerer Absenz
wieder in Mode kommt und den blassen und glänzenden
Lipgloss der Hochkonjunktur ablöst. Eldrigde: «Die
Verkaufszahlen für Lippenstifte steigen.»
Auch dieser Zusammenhang ist nicht
neu. Die Kosmetikfirma Revlon kreierte einst den
Slogan «On a bad day there is always a lipstick».
Kurz nach den Anschlägen vom 11. September schnellte
zudem beim Kosmetikhersteller Estée Lauder der
Lippenstiftabsatz steil nach oben. Die Marke Origins
verkaufte gar doppelt so viele Lippenstifte wie
sonst.
Auch Männer haben einen
Einfluss auf die Wirtschaft [Greenspans
Unterhosentheorie]
Die Wirtschaftsentwicklung
korreliert also mehrheitlich mit dem, was die Frauen
kaufen und tragen. Und was tun die Männer? Sie
kaufen mehr oder weniger Unterhosen. Das sagt
zumindest Alan Greenspan, der ehemalige
US-Notenbankchef. Seine These: Männer investieren in
guten Zeiten mehr Geld in neue Unterhosen als in
schlechten.
Demnach müssten die
Unterhosenverkäufe jetzt zurückgehen. Ob das so ist,
wird sich noch zeigen. Klar ist bis jetzt nur, dass
die Unterwäsche-Industrie in der Schweiz in den
letzten Monaten nicht gelitten hat – im Gegenteil:
Bei den Schweizer Männer-Unterwäsche-Herstellern
Calida und Zimmerli ging es in letzter Zeit
zahlenmässig nur aufwärts. Das Modeunternehmen
Schild plant sogar, mit der italienischen
Herren-Unterwäsche-Marke Tezenis in den hiesigen
Markt einzusteigen. Wenn Mister Greenspan Recht hat,
werden die Anbieter von Herren-Unterwäsche künftig
noch einen harten Kampf ausfechten müssen.
Die breite Krawatte lässt die
Wirtschaft stagnieren [schmale
Kravatten=Aufschwung, breite Kravatten=Rezession]
Weniger dramatisch dürften den
wirtschaftlichen Einbruch die Krawatten-Hersteller
erleben. Im Gegensatz zu den Unterhosen werden sie
während der Rezession nicht weniger, sondern in
anderer Form gekauft. Demnach verheissen breitere
Krawatten nichts Gutes. In diese Richtung geht aber
der modische Trend: Waren vor einem Jahr gemäss dem
Deutschen Mode-Institut noch eher schmale Krawatten
angesagt, werden sie dieses Jahr wieder «mittlere
Breiten» erlangen. Das heitere Krawatten-Rating an
den EU-Gipfeln kann beginnen!>
Kommentar
Die EU hat 10 Jahre lang in Miniröcken und schmalen
Kravatten gefeiert. Hochmut kommt vor dem Fall, und
dieses Mal wird's wirklich tief - also werden viele
Frauen in Nonnenkostümen herumlaufen und die Männer
ihre Unterhosen selber waschen, um keine neuen kaufen
zu müssen. Das wird ein Fest.
Michael Palomino, 10.11.2011
=====
26.12.2011: Der
Preis der Spitzenweine ist ein Konjunkturindikator
- alle Preise seit Sommer eingebrochen
aus: Welt online: Preise: Wein der Millionäre sagt
Lage der Wirtschaft voraus; 26.12.2011;
http://www.welt.de/finanzen/article13784270/Wein-der-Millionaere-sagt-Lage-der-Wirtschaft-voraus.html
<Autor: Daniel Eckert
Edler Tropfen:
Droht eine Spekulationsblase am Weinmarkt?
Spitzenweine gelten als gute Indikatoren
für die Entwicklung der Finanzmärkte. Seit Sommer
sind die Preise enorm eingebrochen.
In vino veritas. Im Wein liegt
die Wahrheit. Wer trinkt, spricht das aus, was er
wirklich denkt. Knapp 2000 Jahre ist es her, dass
Plinius der Ältere diese Sentenz formulierte. Was
der römische Dichter nicht ahnen konnten: Heute gilt
die Maxime auch für die
Wirtschaft und die Finanzmärkte. Wein oder
richtiger die Weinpreise geben Auskunft über den
Zustand der Weltökonomie: In vieler Weise sind die
Preise für Spitzengewächse inzwischen ein besserer
Börsen- und Konjunkturindikator als
Einkaufsmanagerindices oder das
Verbrauchervertrauen.
Eine der aufsehenerregendsten
Entwicklungen des Jahres 2011 ist der scharfe
Einbruch der Preise
bei Spitzen-Weinen. Für die Besten der Besten
der edlen Tropfen gibt es einen eigenen Index, eine
Art Dax der Weinwelt namens Liv-Ex100.
Weltweinindex stürzt ab
Dieser Weltweinindex ist seit
Sommer um mehr als 18 Prozent abgestürzt. Das ist
eine der stärksten Korrekturen in der gesamten
22-jährigen Existenz des Index. Lediglich im
Krisenjahr 2008 gab es einen ähnlich schlimmen
Preissturz.
Unter dem Eindruck der
Lehman-Pleite brach der Liv-Ex100 damals um 22
Prozent ein. Anfang 2009 konnte er sich dann
stabilisieren – drei Monate vor der Wende an den
Weltbörsen. Die Erholung auf dem Wein-Markt kündigte
die im Frühjahr 2009 folgende Erholung am
Aktienmarkt an.
Anzeige
Um zu verstehen, wie Rebensaft
zum Börsenpropheten aus der Flasche werden konnte,
muss man nachschauen, wer diese Weine kauft. Längst
sind namhafte Spitzengewächse zum „Saft der
Millionäre“ geworden. Ein Normalverdiener mag noch
so ein großer Weinkenner sein, 1000 Euro oder mehr
für eine Flasche wird er nicht ausgeben können.
Genau das sind aber die
Preisregionen, in denen sich die Weine mit höchstem
Renommee bewegen. Den vielleicht berühmtesten aller
Edeltropfen, den Château Lafite Rothschild, nennt der
britische Weinkritiker Hugh Johnson den Wein „für
Millionäre mit Intelligenz und Geschmack“.
Weine für Millionäre mit mehr
oder weniger Intelligenz und Geschmack sind auch
Lafite, Cheval Blanc oder Haut-Brion, allesamt aus
der französischen Region Bordeaux. Leisten können
sich diese Premiers Crus (Erste Gewächse) nur mehr
Menschen, die Millionenschwere
Investitionsentscheidungen treffen.
Und das macht die
Preisentwicklung zu einem hochkarätigen
Konjunktur-Indikator. Denn fahren die Vermögenden
ihren Luxuswein-Konsum aus Furcht vor drohendem
Vermögensverlust zurück, werden auch ihre
geschäftlichen Entscheidungen weniger mutig sein.
Chinesen lieben guten Wein
„Millionäre mit Intelligenz und
Geschmack“ gibt es immer häufiger außerhalb Europas.
Tatsächlich gehört es zum Beispiel gerade in Chinas
Oberschicht zum guten Ton, Wein aus besten
europäischen, und das heißt in der Regel
französischen, Anbaugebieten auf den Tisch zu
bringen. "Die Asiaten sind auf den Geschmack für
Spitzenwein gekommen. Oder vielleicht besser: Sie
haben das Prestige entdeckt, das damit verbunden
ist, einen Edeltropfen wie Lafite oder Haut-Brion zu
besitzen und zu trinken", sagt Frank Schallenberger,
Investment-Experte beim Weinkontor Touriga.
Aber auch andernorts steigt die
Zahl der Wohlhabenden. Nach einer Berechnung der
Vermögensberatung Boston Consulting Group gibt es
weltweit 12,5 Millionen Menschen mit einem Vermögen
von einer Million Dollar. Vor vier Jahren waren es
erst zehn Millionen.
Für einen Millionär ist es egal,
ob er für eine Flasche 150, 500 oder 1500 Euro
ausgibt. Im Nobel-Segment hängt die Preisentwicklung
daher vom Wohlergehen der oberen Zehntausend ab.
Abgesehen vom Rücksetzer in der zweiten Jahreshälfte
2011 scheint es den Reichen auf der Welt trotz
Schuldenkrise nicht schlecht zu gehen. Seit Ende der
80er-Jahre haben sich die Preise für edle Tropfen
fast um den Faktor 17 verteuert.
Das allgemeine Preisniveau hat
sich im gleichen Zeitraum knapp verdoppelt. Während
Güter und Dienste des täglichen Bedarfs sich um
knapp drei Prozent verteuerten, stiegen die
Wein-Preise um 12,5 Prozent jährlich. Man stelle
sich vor, Orangensaft wäre im gleichen Maße teurer
geworden. Ein Glas, das 1988 einen Euro gekostet
hätte, würde heute mit 16,70 Euro zu Buche schlagen.
Was bei jedem Normalverdiener zu
einem Aufschrei führen würde, wird von Reichen
geschluckt – im wahrsten Sinne. Mit einer
Qualitätsverbesserung kann die Preisexplosion
übrigens nicht erklärt werden. Zwar entwickelt sich
auch die Kellertechnik weiter, sodass die Winzer
selbst in mäßigen Jahren guten Rebensaft keltern
können. Doch jenseits des Marketing-Geredes von
immer neuen Jahrhundertjahrgängen schwärmen Kenner
zum Beispiel von einem 1949er, 1961er, 1970er oder
1982er.
Wohl dem, der bereits in den
80er- oder 90er-Jahren einstieg. Aus heutiger Sicht
waren die Preise noch geradezu moderat. Wein galt
noch eher als Leidenschaft denn als Investition. Die
Wertsteigerungen, die mit edlen Tropfen zu erzielen
waren, sind spektakulär: Allein seit 2005 ist der
Index von 115 auf rund 300 Punkte gesprungen. Wegen
dieser Rallye sehen manche Beobachter den Weinmarkt
in einer Spekulationsblase. Andere reden sogar
davon, dass sich darin eine bedenkliche
weltwirtschaftliche Verzerrung ausdrückt.
"Die Qualität hat sich in den
letzten Jahren sicherlich aufgrund von Fortschritten
in der Kellertechnik und der Weinbereitung
verbessert - aber bestimmt nicht um den Faktor 17
oder gar um den Faktor drei", sagt Schallenberger.
Gerade bei Spitzenweinen habe die Preisentwicklung
in den letzten zwei Jahren vor dem Einbruch
tatsächlich die Züge einer Bubble angenommen.
Der Anteil der Reichen und
Superreichen am Volkseinkommen ist in den
vergangenen Dekaden tendenziell stark gestiegen. Der
kritische Ökonom Albert Edwards von der Société
Générala sieht eine „Kumpanei“ der Notenbanken am
Werk, die mit ihrer Politik des billigen Geldes dazu
beigeträgen hätten, die „Mittelschicht zu berauben“.
Seine Argumentation geht wie
folgt: Wenn die Zentralinstitute Liquidität zur
Verfügung stellen, dies aber vor allem im
Finanzsektor bleibt und nie bei der breiten
Bevölkerung ankommt, bedeutet das eine
klammheimliche Umverteilung von unten nach oben.
Millionäre machen 0,9 Prozent der
Haushalte aus, vereinen aber 39 Prozent des
Vermögens, diagnostiziert die Boston Consulting
Group. Auch der Gini-Index, der die
Ungleichverteilung von Einkommen misst, ist in den
vergangenen Jahrzehnten deutlich gestiegen. Lag er
für die USA Anfang der Achtziger noch bei knapp über
40, was eine maßvolle Ungleichverteilung anzeigt,
rangiert er inzwischen bei rund 47 Punkten.
Die Premier-Cru-Hausse ist ein
Ausfluss davon. Anleger sind daher gut beraten, die
Wein-Preise, wie sie der Liv-Ex100 wiedergibt, im
Auge zu behalten. Sollte sich der Preis-Abschwung
fortsetzen, könnte das darauf hindeuten, dass die
Hedgefondsmanager und andere Investoren das
Vertrauen in die Börse verloren haben. Wein wäre
dann ein Prophet, der unbequeme Wahrheit
kundtut.>
========
6.8.2013:
Je kürzer der Rock, desto besser ist die
Stimmung für Sex und Geldverschwendung und die
Konjunktur
aus: n-tv online: Was kurze Röcke über die
Konjunktur aussagen; 6.8.2013;
<Es
gibt einen guten Grund, auf die Länge von Röcken
zu achten: Sie sagen eine Menge über den Zustand
der Wirtschaft aus. Je kürzer die Röcke
sind, umso besser ist es um die Konjunktur
bestellt. Diese Behauptung stellte der Ökonom
George Taylor in den 20er Jahren auf - und
begründete den wohl bekanntesten aller bizarren
Wirtschaftsindikatoren.
6.8.2013: Lippenstift-Absatz-Indikator:
Je mehr Lippenstiftverbrauch - desto
schlechter die Konjunktur, weil nur noch Geld
für kleine Accessoires da ist
aus: n-tv
online: Was kurze Röcke über die Konjunktur
aussagen; 6.8.2013;
<Als durchaus
respektabler Indikator gilt auch der Absatz von
Lippenstiften. Das meint zumindest kein geringerer
als Leonard Lauder, seines Zeichens Chef von Estee
Lauder. Und der muss es ja wissen. Seine Theorie: Sind
die Zeiten schlecht, dann kaufen Frauen weniger
Accessoires wie teure Handtaschen. Stattdessen
gönnen sie sich preiswertere Dinge – wie
Lippenstifte. Und tatsächlich sind die
Lippenstift-Verkäufe in den USA während der
vergangenen Rezession kräftig gestiegen.>
6.8.2013: Windelabsatz: Weniger Windeln
wechseln bei schwacher Konjunktur
aus: n-tv online: Was kurze Röcke
über die Konjunktur aussagen; 6.8.2013;
<Womit wir bei Windeln wären. Die
Theorie: Ist das Geld knapp, werden die Windeln der
kleinen Racker weniger gewechselt als in besseren
Zeiten. Geht der Verkauf
von Windeln zurück und wächst zugleich der Absatz
von Baby-Wundcreme, dann sind die Zeiten also
schlecht. >
6.8.2013: Sexy Kellnerinnen bei schlechter
Konjunktur wegen Konkurrenz in niedrig bezahlten
Berufen
aus: n-tv online: Was kurze Röcke
über die Konjunktur aussagen; 6.8.2013;
<Es gibt da noch eine Theorie: Je
attraktiver Kellnerinnen sind, umso schlechter läuft
es konjunkturell. Denn in
Boomzeiten gibt es mehr besser bezahlte Jobs für
attraktive Menschen. Beispielsweise als Hostess.>
6.8.2013: Je mehr Krawatten getragen
werden, desto schlechter die Konjunktur - wegen
der Konkurrenz, weil alle "gut aussehen" wollen
aus: n-tv online: Was kurze Röcke
über die Konjunktur aussagen; 6.8.2013;
<Hier bietet sich ein Hinweis auf
die Krawattenmode an: Je härter die Zeiten, umso
mehr Männer tragen Krawatte. Warum? Um in Zeiten von
Entlassungen Seriosität und Arbeitseifer zu
demonstrieren. Anhänger
alternativer Indikatoren sind übrigens davon
überzeugt, dass Krawatten in schwierigen Zeiten
schmaler werden. >
6.8.2013: Je schneller Handwerker
zurückrufen, desto schlechter die Konjunktur -
um keine Aufträge zu verlieren
aus: n-tv online: Was kurze Röcke
über die Konjunktur aussagen; 6.8.2013;
<Nun ja, wenden wir uns einem
unverfänglicheren Indikator zu: Je schneller
Handwerker zurückrufen, umso schlechter ist es um
die Konjunktur bestellt. Das
Argument: In miesen Zeiten gibt es weniger Aufträge.
Wer sich also über einen schnellen Rückruf freut,
sollte noch einmal in sich gehen.>
========
11.8.2016: Wenn die Umsätze in Restaurants
sinken, kommt eine Krise
Ökonom: Sinkende Restaurant-Umsätze kündigen
Rezession in den USA an
<Der Brokerfirma Stifel zufolge handelt es sich bei
den sinkenden Umsätzen amerikanischer Fast Food-Ketten
um Vorboten einer schweren Rezession der
US-Wirtschaft. Die Krisen in den Jahren 2000 und 2008
seien nach demselben Muster eingeleitet worden –
dieses Mal deute sich jedoch ein noch steilerer
Abschwung an.
Das Maklerunternehmen Stifel
warnt, dass amerikanische Fast Food-Ketten und
Restaurants von einem „perfekten Sturm“ aus
zurückgehender Nachfrage, steigenden Mindestlöhnen
und einer eingeschränkten Preisgestaltung bedroht
werden. Aus diesem Grund wurden die Prognosen für
die Aktien elf amerikanischer Restaurant-Ketten
herabgestuft. Dazu gehören beispielsweise
Chipotle Mexican Grill Inc., Darden Restaurants
Inc., The Cheesecake Factory Inc.
und Zoe’s Kitchen Inc.
15 der 16 US-Restaurant-Ketten, die bislang
ihre Ergebnisse für das zweite Quartal
veröffentlicht haben, berichten von
Umsatzrückgängen. Zum ersten Mal seit 2009 gingen
die durchschnittlichen Verkaufszahlen in der
Branche zurück, meldet Bloomberg.
„Wir gehen von einem negativen Ausblick für
Restaurants aus, weil wir glauben, dass die simultane
Verringerung zwischen 150 und 200 Basispunkten in der
Restaurant-Industrie in allen Kategorien im zweiten
Quartal den Start einer Rezession in den USA
wiederspiegelt“, schreibt der Analyst Paul Westra in
dem am Dienstag veröffentlichten Bericht.
Die Warnung vor einer Rezession stützt sich auf den
Befund, dass die beiden vergangenen Abschwünge in den
Jahren 2000 und 2008 ebenfalls von einer rückläufigen
Dynamik bei Restaurant-Umsätzen eingeleitet wurden.
Interessant ist, dass der aktuelle Rückgang der
Umsätze noch deutlicher ausfällt als die
vorangegangenen.
Der Umsatz der weltgrößten Schnellrestaurantkette
McDonald’s fiel im zweiten Quartal um 3,5 Prozent auf
6,27 Milliarden Dollar, der Nettogewinn sogar um gut
neun Prozent auf 1,09 Milliarden, wie das
US-Unternehmen am Dienstag mitteilte.
McDonald’s sprach von einem „herausfordernden
Umfeld in zahlreichen Märkten“. Besonders hart
umkämpft ist der US-Markt. Hier stiegen auf
vergleichbarer Basis die Erlöse in Restaurants, die
mindestens 13 Monate etabliert sind, zwar um 1,8
Prozent. Experten hatten aber mit 3,2 Prozent
gerechnet.>
<Das Realeinkommen der Bürger Russlands
ist laut Präsident Wladimir Putin zurzeit im
Ansteigen begriffen. Dies teilt die offizielle
Webseite des Kremls mit.
Im
Rahmen des chinesischen Wirtschaftsforums „One Belt,
One Road“ traf sich Putin mit seinem tschechischen
Amtskollegen Milos Zeman. Dieser machte Putin auf die
gestiegene Zahl russischer Touristen aufmerksam.
„Das hat mit dem allmählichen
Anstieg der Einkünfte der Bevölkerung zu tun, die
bei uns infolge der Krise leider gesunken waren“,
sagte Putin. „Jetzt steigt das Realeinkommen der
Bürger Russlands allmählich wieder, und damit nimmt
auch die Reise-Aktivität zu.“
Putin ist am Sonntag zu einem zweitägigen Besuch
in Peking eingetroffen, um an dem Forum „One
Belt, One Road“ teilzunehmen. Das Projekt bündelt
seit 2013 die chinesischen Ziele zum Aufbau eines
interkontinentalen Infrastruktur-Netzes zwischen
Europa und China. An dem gleichnamigen Gipfeltreffen
am 14. und 15. Mai in Peking nehmen Vertreter
aus 110 Ländern teil. Bei dem Forum soll unter
anderem die erste Bilanz des 2013 von China
initiierten Projekts „Neue Seidenstraße" gezogen
werden.>