Erstmals erklang an diesem Freitag der Ruf des Muezzin vom Minarett der Ditib-Moschee an der Wielandstraße in Gladbeck. Laut einer Pressemitteilung der Moscheegemeinde war das der Start für das nun regelmäßig einmal am Werktag stattfindende Ritual. Damit überraschte die türkisch-islamische Gemeinde viele Anwohner in Butendorf, die von einem späteren Beginn des Muezzin-Rufs, über den seit Wochen in Gladbeck kontrovers diskutiert wird, ausgegangen waren.

Im Gespräch mit der WAZ hatte die stellvertretende Vorsitzende des Ditib-Moscheevereins Figen Güdül-Turpcu am Donnerstag noch von einer Verzögerung gesprochen, da nicht alle technischen Voraussetzungen gegeben seien. Dies war offensichtlich doch nicht so.

Gemeinde pocht auf Grundrecht zur freien Religionsausübung

Die Anwohner im Umfeld der Moschee wurden am Freitag mit Infobriefen über den Muezzin-Ruf informiert. Darin heißt es unter anderem, die Moscheegemeinde stehe jederzeit für Fragen und einen Dialog bereit.

In ihrer Pressemitteilung wies die Gemeinde erneut darauf hin, dass sie mit dem Gebetsruf ihr Grundrecht zur freien Religionsausübung wahrnehme. "Der Gebetsruf ist zudem ein Zeichen für die kulturelle Vielfalt, die in Gladbeck seit Jahrzehnten existiert", betonte der Vorsitzende Nadir Kahraman und versicherte, dass die Lautstärke ( 55 Dezibel) den Bestimmungen des Landesimmissionsschutzgesetzes entsprechen werde.>