Panama-Papers
zeigen Briefkastenfirmen von
pädophil-kriminelle Kunden auf:
Vergewaltigungen von 14-Jährigen in
Moskau
+++ Neue Dimension der Panama
Papers? Mossack Fonseca behielt
pädophilen Sexualverbrecher als
Kunden +++
http://www.sueddeutsche.de/panorama/panama-papers-mossack-fonseca-behielt-paedophilen-sexverbrecher-als-kunden-1.2945238
<Verdacht auf Kinderprostitution:
Der Mann soll laut Ermittlungen
womöglich Geldgeber einer kriminellen
Organisation gewesen sein, die Sex mit
Minderjährigen organisierte.
Von Frederik
Obermaier, Bastian
Obermayer und Oliver
Zihlmann
Dreimal fährt Andrew M. in den kalten
Winternächten des Jahres 2003 vor dem
Waisenhaus am Rande von Sankt
Peterburg vor. Jedes Mal holt er ein
Mädchen ab. Zwei sind 13 Jahre alt,
das dritte ist an jenem Tag, an dem M.
mit ihm wegfährt, 14 geworden.
Der Mann soll den Mädchen versprochen
haben, mit ihnen nach Moskau zu
fahren. Zum Sightseeing.
"Ich kenne niemanden, der etwas
Schlimmeres gemacht hat als ich", wird
Andrew M. Jahre später vor einem
amerikanischen Gericht sagen, ehe er
verurteilt wird und sich die
Gefängnistore hinter
ihm schließen.
[Briefkastenfirmen sind die
Voraussetzung für das Organisierte
Verbrechen]
Über Firmen, die Mossack Fonseca in
den vergangenen Jahrzehnten in so
ziemlich jeder bekannten Steueroase im
Auftrag ihrer Kunden eingerichtet hat,
sind offenbar viele zweifelhafte
Geschäfte gelaufen. Eine Menge davon
sind bereits dokumentiert durch die
weltweite Berichterstattung zu den Panama Papers,
jene Recherche, die eine anonyme
Quelle ausgelöst hat, indem sie der Süddeutschen
Zeitung 2,6
Terabyte Daten überließ. Sie zeigen,
dass solche Briefkastenfirmen wie die
der panamaischen Kanzlei des Deutschen
Jürgen Mossack und seines panamaischen
Partners Ramón Fonseca unverzichtbar
sind für Geldwäsche, Drogenhandel,
Waffenschieberei, für
Terrorfinanzierung oder
Steuerhinterziehung, für fast jedes
denkbare unerlaubte Geschäft - sie
liefern überhaupt erst das
Werkzeug dafür.
Mossack Fonseca, konfrontiert mit
Fällen des Missbrauchs von
Offshore-Firmen, behauptet, "die
Kenntnisse über unsere Mandanten
regelmäßig" zu erneuern und so
sicherzustellen, "dass sich
hinsichtlich der Person und der von
ihr anvertrauten Gesellschaft kein
Negativbefund eingestellt hat". Der
Fall von Andrew M. legt erneut Zweifel
nahe an diesen "Standards" der Kanzlei
in Panama. Denn
M. wurde 2009
von einem Bezirksgericht in
Pennsylvania verurteilt, weil er die
drei Mädchen aus dem Petersburger
Waisenhaus zum Geschlechtsverkehr
gezwungen hatte.
[Jungfrauen aus der 7.
Klasse - Fonseca blockiert
Briefkastenfirmen nicht]
Die Anklage ging sogar davon aus, M.
habe die drei Kinder als Prostituierte
einsetzen wollen, als frische Ware für
Freier eines Kinderprostitutionsrings.
"Die Mädchen waren Siebtklässler und
hatten keine Erfahrungen als
Prostituierte. Sie waren alle noch
Jungfrauen, weil Herr M. das so
verlangte", sagte eine amerikanische
Staatsanwältin. M. galt Ermittlern aus
Russland und
den USA als Beteiligter an einem
Kinderprostitutionsring in Moskau,
finanzielle Transaktionen sollen auch
offshore abgewickelt worden sein. Und
dennoch: Mindestens eine von Andrew
M.s Briefkastenfirmen made by Mossack
Fonseca ist bis heute aktiv - obwohl
man in der Kanzlei offenbar weiß, wem
man da zu Diensten ist; obwohl Medien
über den Fall berichteten; und obwohl
M. kein unauffälliger Kunde
gewesen ist.
[Briefkastenfirmen eines
Russland-"Amerikaners" Andrew M.:
Ifex Global Ltd. - Maga Global Ltd.]
Mossack Fonseca
gründet am 31.
März 1995
für Andrew M. die Firmen Ifex Global
Ltd und Maga Global Ltd, beide mit
Sitz auf den Britischen
Jungferninseln. Einen Zweck gibt er
nicht an, und Mossack Fonseca stellt
den Panama Papers zufolge nicht
besonders viele Fragen. Offenbar haben
weder die panamaische Kanzlei noch ein
zwischengeschalteter amerikanischer
Dienstleister, der zwischen M. und
Mossack vermittelt hatte, den Gründer
jemals gesehen. Noch nicht einmal eine
Kopie seines Passes ist den
Panama-Papieren zufolge in die
Akten gewandert.
Als Andrew M. die beiden Firmen
einrichtet, ist er 25 Jahre alt.
Sechs Jahre zuvor war er mit seinem
Vater von Sankt Peterburg aus in die USA umgezogen.
Seine mathematische Begabung brachte
ihm einen Platz an der Columbia
Universität in New York ein, und
obwohl er anfangs so gut wie kein
Englisch konnte, schloss er dort mit
Bestnoten ab.
[Feuerlöscher und Autos]
Zum Leidwesen seines Vaters schlägt
Andrew M. aber keine wissenschaftliche
Laufbahn ein, sondern wird
Unternehmer. Er vertreibt spezielle
Feuerlöscher, die nach dem Patent
eines deutschen Erfinders mit wenig
Wasser und hohem Druck arbeiten.
"Impulse Fire Estinguishing System"
nennt sich die Grundlage der
maschinengewehrartigen Geräte, kurz:
Ifex - wie auch einer seiner 1995
angemeldeten Offshore-Firmen heißt.
Später verschifft Andrew M. Autos
deutscher Hersteller um die halbe
Welt; 2004
wird der Wert seiner Firma auf mehr
als zehn Millionen
Dollar geschätzt.
Teil 2:
http://www.sueddeutsche.de/panorama/panama-papers-mossack-fonseca-behielt-paedophilen-sexverbrecher-als-kunden-1.2945238-2
Sogar mit Chauffeur: all inclusive
für Sex-Touristen in Moskau
Der russische
Einwanderer lebt den amerikanischen
Traum, heiratet, bekommt drei
Kinder, bezieht eine Villa in
Philadelphia. Es ist die helle Seite
seines Doppellebens.
[Die Webseite www.berenika.org
von Andrew M.: 14 Jahre alte
Mädchen in Moskau im Angebot]
Die dunkle lässt sich aus
Ermittlungsakten und
Gerichtsdokumenten rekonstruieren,
die der SZ vorliegen: Im
Jahr 2002
geht demnach die Webseite
www.berenika.org online. Sie wirbt
für etwas, das ihre Macher "romantic
studio" nennen. Schon auf der
Startseite ist ein nacktes Mädchen
mit einer Rose in der Hand zu sehen,
und es sieht jung aus,
sehr jung.
Die Mädchen auf berenika.org werden
geordnet nach Größe, Gewicht und
BH-Körbchen angeboten, sie seien
"jung und frisch" - und schon für 150 bis 300 Dollar
pro Stunde zu haben. Eine ganze
Nacht koste 500
Dollar. Tatsächlich gibt es auf
berenika.org pro forma die
Erklärung, alle Mädchen seien über 18 Jahre
alt. Aber wer nach minderjährigen
Mädchen sucht, sieht sofort, dass er
auf der richtigen Seite gelandet
ist: einem Angebot für Freier, die
nach Kindern suchen. Die Mädchen
wohnen in einem Apartment in Moskau und
werden zum Arbeiten in einer anderen
Wohnung mit den Berenika-Kunden
zusammengebracht. Ein offenbar gut
organisiertes Verbrechen.
Andrew M. sei einer der Geldgeber
des Kinderprostitutionsrings
"Berenika" - zu diesem Schluss
kommen amerikanische Ermittler. Sie
schreiben, M. habe investiert "in
der Erwartung, dass er einen Anteil
an den Gewinnen aus der Prostitution
erwachsener und minderjähriger
Frauen bekommen würde". Er soll die
Webseite von Mai 2003 an
sogar auf Englisch übersetzt haben,
um westliche Kunden anzulocken, die
in Moskau unterwegs waren.
Professionell gemanagt sei der
Betrieb und "western owned", hieß es
dort, was wohl die Angst der Kunden
vor der Russen-Mafia nehmen sollte.
Zudem war ein Fahrdienst inklusive,
die Freier wurden von ihrem Hotel
abgeholt und wieder zurückgebracht-
eine Art All-inclusive-Angebot
für Sextouristen.
Auf der - heute längst abgeschalteten -
Website fanden sich alsbald sogar
Kommentare von Kunden, widerliche
Rezensionen ihrer illegalen Akte.
Allesamt schwer zu ertragen.
Etwa zur selben Zeit, in der sich
Berenika für internationale Kundschaft
aufstellt, gründet Andrew M. eine
Stiftung, um russischen Terroropfern zu
helfen - speziell Kindern. Er wird der
Präsident des "Teams USA" dieser
Stiftung, der amerikanischen
Niederlassung. Auf schicken
Abendveranstaltungen trifft er den
russischen Botschafter in den USA, lässt
sich als Wohltäter auf VIP-Partys mit
Hollywood-Mimen wie Heather Graham
fotografieren. Selfmade-Millionär,
Wohltäter, Familienvater: Das ist
der Schein.
[Der Berenika-Ring fliegt auf]
Aber der Berenika-Ring gerät ins
Visier russischer Ermittler, die ihren
US-Kollegen offenbar einen ersten
Hinweis auf Andrew M. geben. Als der
im Juli 2004
von einer seiner vielen Reisen aus Russland in
die USA zurückkehrt, konfisziert die
Polizei am Flughafen von Philadelphia
seinen Laptop. Im Zuge weltweiter
Ermittlungen werden in Russland 2005 vier
Männer zu Haftstrafen verurteilt. M.
hat Glück, jedenfalls zunächst. Seiner
Frau gesteht er nach eigenen Angaben,
in Russland lediglich eine "Affäre"
gehabt zu haben. Nachzuweisen ist ihm
zunächst nichts.
Erst 2007
gelingt es dem FBI,
verschlüsselte Dateien seines drei
Jahre zuvor am Flughafen
sichergestellten Computers zu
dekodieren. Jetzt finden die Ermittler
E-Mails, die M. klar mit berenika.org
in Verbindung bringen. Unter anderem
habe er Mitarbeiter, die für Berenika
arbeiteten, unter
"VIP" abgespeichert.
[Anwaltsbüro Fonseca lässt Ifex
weiterlaufen]
Später stoßen Ermittler bei
Recherchen auf die Firma Ifex Global
Ltd, eine jener beiden
Briefkastenfirmen, die 1995 von Mossack Fonseca
auf den Britischen Jungferninseln
gegründet wurde. Sie bitten die
karibischen Behörden um Auskunft,
wollen wisse, wer sich dahinter
verbirgt. Die dortige Finanzaufsicht
wendet sich an Mossack Fonseca, um
Namen und Anschrift des Ifex-Direktors
und -Shareholders zu erfragen. Mossack
Fonseca antwortet, die Ifex Global
gehöre einem Mann namens Dmitrij G. -
Andrew M. sei lediglich Direktor.
Die internen Unterlagen von Mossack
Fonseca jedoch, die der SZ durch das
Daten-Leak vorliegen, führen Andrew M.
ganz klar als alleinigen Anteilseigner
auf. Seit 1995.
Und der Mann hat sogar eine spezielle
Geschichte bei Mossack Fonseca. Kurz
nachdem er seine beiden
Briefkastenfirmen gegründet hatte, war
er zusammen mit einem Russen plötzlich
persönlich in Road Town, der
Hauptstadt der Britischen
Jungferninseln, aufgetaucht. Bei der
örtlichen Filiale der Chase-Bank
wollte er auf den Namen seiner Firmen
zwei Konten eröffnen, um Zehntausende
Dollar zu transferieren. Noch am
selben Tag, "ohne dass die Bank fähig
wäre, die Vorschriften zu erfüllen",
wie es in einem Memo heißt, das sich
in den Panama Papers findet.
Teil 3
http://www.sueddeutsche.de/panorama/panama-papers-mossack-fonseca-behielt-paedophilen-sexverbrecher-als-kunden-1.2945238-3
Mossack-Mitarbeiter mailen sich
Zeitungsartikel über den Sexverbrecher
[Andrew M. wird
nicht rausgeworfen]
Über den offenbar selbst für
Mossack-Verhältnisse ungewöhnlichen
Vorgang wurden auch Kanzleipartner
in einem Memorandum informiert. Den
derart auffälligen Kunden behielt
die Kanzlei jedoch.
Mossack Fonseca
legt bei der Aufklärung gegenüber
den alarmierten Mitarbeitern der
Finanzaufsicht von den Britischen
Jungferninseln trotz dieser
Vorgeschichte keinen besonderen
Eifer an den Tag. Zu Ifex gebe es
nichts besonderes, auch keine
Informationen zu anderen mit ihr
verbundenen Firmen. Das stimmte
wieder nicht, denn Andrew M. hatte
ja offenbar zwei Firmen in der
Panama-Kanzlei des Deutschen Jürgen
Mossack einrichten lassen, neben der
Ifex auch eine Maga Global Limited.
Den Akten liegt sogar eine
Visitenkarte dieser Firma bei,
darauf ist Andrew M. als
Vizedirektor notiert. Auf eine
entsprechende Anfrage der
Süddeutschen Zeitung antwortete
Mossack Fonseca nicht.
Im Dezember 2008
wird Andrew M. schließlich in den USA
festgenommen. Viele Medien berichten
ausführlich über den Multimillionär,
der Kinder sexuell missbraucht und
ausgebeutet haben soll, und Mossack
Fonseca bekommt erneut Post von den
Behörden der Britischen
Jungferninseln. Diesmal wollen die
Ermittler Unterlagen einsehen, die
zeigen sollen, dass Mossack Fonseca
diesen Kunden tatsächlich so penibel
und vorschriftsmäßig überprüft hat,
wie die Kanzlei
stets behauptet.
[Ifex-Akten: Ein Konto, ein
abgelaufener Führerschein, sonst
nichts vorhanden]
Allerdings finden die
Mossack-Mitarbeiter in ihren Daten
nur eine Anschrift in einem Vorort
von Philadelphia. Sonst nichts,
nicht einmal die Kopie eines Passes.
Entsprechend nervös schreiben sie
den amerikanischen Vermittler an,
der die Firma Ifex einst im Auftrag
von Andrew M. bei Mossack Fonseca
bestellt hatte. Auch dort findet
sich nicht mehr als die
Bescheinigung einer norwegischen
Bank, bei der M. ein Konto hatte,
und ein seit drei Jahren
abgelaufener Führerschein. Beides
schickt Mossack Fonseca im Januar 2009
schließlich an die Financial
Investigation Agency der Britischen
Jungferninseln. Außerdem bestätigen
sie nun doch, dass M. Eigentümer der
Ifex Global ist.
Wenige Tage später
gesteht Andrew M. vor einem
Bezirksgericht in Pennsylvania, mit
drei minderjährigen russischen
Mädchen Sex gehabt zu haben. Es ist
ein Deal. M. gibt die
Vergewaltigungen zu, dafür wird die
Anklage wegen Kinderhandels fallen
gelassen. Andrew M. wird schließlich
im September 2009
zu einer mehrjährigen Haftstrafe
verurteilt. Der Verdacht der
Ermittler, dass M. nicht nur aus
pädophiler Neigung heraus, sondern
aus geschäftlichem Interesse für das
Prostitutionsgeschäft bei Berenika
gehandelt hatte, bleibt
damit ungeahndet.
Mit den Opfern, die parallel zum
Strafgerichts- einen Zivilprozess
angestrengt hatten, hatte sich M.
noch vor dem Urteil im Strafprozess
außergerichtlich geeinigt. Es
ersparte seinen Opfern immerhin eine
Aussage vor Gericht. In den
Unterlagen zu diesem Zivilprozess
taucht der Firmenname Ifex Global
ebenfalls auf. Kosten für den
Kinderprostitutionsring seien als
Unternehmensausgaben bei dieser
Firma verbucht worden, Gewinnen
wiederum sei durch die Firma "der
Anschein von Legitimität" gegeben
worden. Zudem sei die Homepage
www.berenika.org aus M.s Privathaus
beziehungsweise aus seinem Geschäft
Ifex Global "kontrolliert" worden.
[Gelder von Briefkästen
für die Bestechung russischer
Beamter missbraucht?]
Es stehe sogar der Verdacht im Raum,
dass mit Geld von Firmenkonten
russische Beamten bestochen worden
seien, damit diese die
Berenika-Betreiber gewähren ließen.
M. bestreitet dies. Alle
Anschuldigungen, er sei Teil des
Berenika-Rings gewesen, basierten
auf einem "Lügenmärchen" russischer
Behörden. Er habe kein Geld
investiert und keinen Anteil an den
Berenika-Gewinnen gehabt.
Tatsächlich ist in den
Gerichtsunterlagen von einer Ifex
Global Inc. die Rede - nicht von der
bei Mossack Fonseca bestellten Ifex
Global Limited. Ob und wie diese
beiden Firmen zusammenhängen, könnte
nur die Einsicht in alle Gerichtsakten
klären; sie sind jedoch bis auf ein
paar Seiten unter Verschluss. Auf
Anfrage wollte M. sich nicht
öffentlich zu Ifex äußern - die
entsprechende E-Mail schrieb er von
einer Adresse, die auf
@ifex.us endete.
[Kanzlei Fonseca kann
weitermachen, weil Ifex Global
nichts verbrochen habe - Andrew M.
ist seit Dezember 2015 entlassen...]
Bei Mossack Fonseca haben die
Anfragen von den Britischen
Jungferninseln und die Zeitungsartikel
über ihren Kunden Andrew M. keine
Folgen. Erst im Frühjahr 2014 - fünf
Jahre nach der Verurteilung - fällt
der Kanzlei in Panama
offenbar auf, dass einer ihrer Kunden
ein verurteilter Sexualverbrecher ist.
Die Mitarbeiter schicken sich intern
Zeitungsartikel zu und stufen M. als
"Hochrisikokunden" ein. Schließlich
taucht auch die Frage auf, ob Mossack
Fonseca die Behörden der Britischen
Jungferninseln informieren solle.
Die Chefin der Compliance-Abteilung
bei Mossack Fonseca, die über die
Einhaltung von Recht und Gesetz wachen
soll, plädiert dagegen - schließlich
sei Ifex Global "in nichts Illegales
verwickelt" gewesen, schreibt sie. Am
Ende werden die Behörden nicht
benachrichtigt; man sehe nicht, wie
die Firma von M.s pädophilem Treiben
profitiert habe.
Mossack Fonseca behält also einen
verurteilten Sexualverbrecher als
Offshore-Kunden, der laut Ermittlungen
womöglich Geldgeber einer kriminellen
Organisation war, die Sex mit Kindern
organisierte. Und der im Verdacht
stand, die Transaktionen im
Zusammenhang mit Kinderprostitution
offshore abgewickelt zu haben. Es
scheint sich für Mossack Fonseca also
"hinsichtlich der Person und der von
ihr anvertrauten Gesellschaft kein
Negativbefund eingestellt" zu haben.
Tatsächlich ist Ifex Global Ltd. bis
in diese Tage eine reguläre Firma.
Andrew M. wurde im Dezember 2015 aus der
Haft entlassen.
Mitarbeit: Will Fitzgibbon>
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