Es gibt einige Prinzipien, wie Museen attraktiver
gestaltet werden können:
Allgemein: Nummerierung - Führer (Buch) -
Treppenstufen weg - Pfeile - Fenster
-- Räume sollten nummeriert sein, aber mit zierlichen
oder verzierten Nummern in der Art des Jugendstils oder
in einem ganz eigenen Stil, nicht einfach "trockene
Nummern" wie im Büro!
-- wenn in der Vitrine viele Gegenstände ausgestellt
sind und die Texte nicht bei den Gegenständen liegen,
dann sollten die Gegenstände in den Texten mit
Ortsangabe erwähnt sein (z.B.: links unten - rechts oben
etc.) oder in Koordination zwischen Gegenstand und Text
nummeriert sein, so dass der Besucher gleich erkennt,
welcher Text zu welchem Gegenstand gehört. Es wird für
die Besucher sonst zu einem Rätsel, welches Glas welchen
lokalen Namen trägt, oder welche Göttin welche ist etc.
-- ein kleiner Führer (kleine Broschüre oder
Handbuch) gibt dem Besucher Sicherheit, immer zu wissen,
wo man sich im Museum befindet - diese Broschüre kann
auch in verschiedenen Sprachen (in den Sprachen der
unmittelbaren Nachbarländer) geschrieben sein und kann
so den Touristen einen grossen Halt bieten - man kann
die Broschüre verkaufen oder nur zum Ausleihen abgeben
-- Treppenstufen innerhalb des Museums blockieren
ältere Leute, Rollstuhlfahrer und Kinderwagen, von
Stockwerk zu Stockwerk sollte ein Aufzug existieren
-- wenn das Museum nicht klar linear oder in einem
Rundgang gestaltet ist, sollten Pfeile zum Ausgang in
einer sanften Pastellfarbe bei ca. jedem zweiten Raum
angebracht sein, nur nicht zu auffällig, aber sichtbar
-- Fenster sollten immer mattiert sein oder mit weissen,
durchscheinenden Vorhängen besetzt sein, damit
Sonnenlicht sich nicht in den Vitrinen spiegelt und die
Gegenstände nicht aufheizt und schädigt
Gemälde - Bilder - Siegel
-- Gemälde sollten, vor allem, wenn sie hinter Glas
gezeigt werden, etwas schief aufgehängt sein, damit
allfälliges Licht oder Scheinwerfer sich nicht im
Gemälde spiegeln
-- Abbildungen sind im Postkartenformat sollten nicht
in einem grossen Rahmen präsentiert werden, denn die
kleinen Abbildungen wirken dadurch noch kleiner
-- Siegel könnten auch in ihrem
Abdruck präsentiert werden, das macht die Siegel viel
eindrücklicher
Statuen und Lampen mit Statuen
Statuen sollten von allen Seiten her zugänglich sein,
ebenso Lampen, die Statuen enthalten. Kleinere Statuen
und Lampen, die Statuen enthalten, kann man auf einen
drehbaren Sockel stellen (drehen auf Knopfdruck).
Karten und Plakate
-- grosse Karten, die hinter Glas gezeigt werden,
sollten etwas schief aufgehängt werden, damit das Glas
weniger spiegelt
-- Plakate, die hinter Glas gezeigt werden, sollten auch
etwas schief aufgehängt werden
-- Plakate sollten nicht so angebracht werden bzw. an
die Wand gekleistert werden, so dass sie sich
gegenseitig überschneiden und gewisse Teile von Plakaten
gar nicht mehr sichtbar sind
-- Plakate kann man im Museum zum Beispiel in eine
grosszügigen Plakatbuch präsentieren, dann sind auch
alle Plakate drin, über die das Museum verfügt.
Modelle von Städten
-- wenn ein Stadtmodell zum Beispiel aus dem 15.
Jahrhundert dargestellt ist, dann müssen alle
Bedingungen berücksichtig werden, wie sie im 15. Jh.
waren, also waren Felder noch mit Hecken eingegrenzt, es
waren noch Bäume auf den Feldern, und Flüsse und Bäche
waren noch nicht begradigt sondern hatten noch ihre
natürlichen Mäander etc.
-- bei Modellen ist es sinnvoll, jeweils den Massstab
anzugeben oder die Länge, die einem oder 10 Metern
entspricht, um die Distanzen oder Dimensionen in der
Realität abzuschätzen
Fotos ohne Blitz - Fototicket
-- Fotos machen sollte in einem Museum erlaubt sein,
aber ohne Blitz - man kann dafür ein Fotoerlaubnis für ca.
3 oder 4 Euro dafür verlangen, was wieder zusätzliche
Einnahmen bringen würde
-- die Verpflichtung zum Fototicket kann klar am
Eingang angeschlagen werden, dann zahlen alle, die Fotos
machen, und das bringt Einnahmen und für den Besucher die
Verbindung und Erinnerung zum Gelernten, ev. sogar Werbung
für das Museum
Der Raum mit den Epochen des Altertums: Pfeile
- Farben - Karten der Fundorte - glänzende Metalle
-- der Raum mit dem Altertum von Steinzeit bis
Bronzezeit etc. sollte jeweils Pfeile an der Wand haben,
von wo nach wo die Entwicklung geht, damit man nicht in
die "falsche Richtung" geht
-- Tische oder Vitrinen sollten von Epoche zu Epoche
die Farbe wechseln (dann ist der Wechsel von Epoche zu
Epoche klar strukturiert), die Art der Farbe ist dabei
nicht wichtig - man kann dazu auch einfach mit farbigem
Klebeband die Tische oder Vitrinen präparieren, aber die
farbliche Abgrenzung der Epochen ist einfach wichtig,
damit man weiss, wo die Epoche aufhört und die andere
anfängt
-- wenn Fundorte erwähnt sind,
sollte eine kleine Karte angeben, wo sich der Fundort
befindet, damit der Besucher die Position abschätzen
kann, ev. mit einem Foto der Grabungsstätte
-- alte Metallgegenstände sollten keinen Grünspan
mehr haben, sondern sollten glänzen so wie in der Epoche,
als sie fabriziert wurden, dann wird dieser Raum richtig
"spannend".
Texttafeln: Immer gut lesbar in ca. 1,5 m
Höhe
Texttafeln sollten so angebracht sein, dass man sie in
normaler Körperhaltung lesen kann, also
-- keine Texttafeln zwischen Vitrinen, wo man kaum
hinschauen kann
-- keine Texttafeln, die zu weit weg sind, so dass nur
Menschen mit "Adleraugen" die Tafeln noch lesen können
-- keine Texttafeln auf Fusshöhe
-- keine Texttafeln hinter Gegenständen, so dass
man sie gar nicht sehen kann
-- keine Texttafeln quer zur Sicht an Säulen, wo man kaum
hinsehen kann
-- allgemein sollten Texttafeln auf ca. 1,5 m
angebracht sein, und ein Rollstuhlfahrer sollte sie auch
noch lesen können, das heisst, die Schrift darf nicht zu
klein sein - oder ein kleines Buch gibt den Inhalt
wieder, das man am Eingang ausleihen kann
-- die Texttafeln sollten in der Landessprache und in
der üblichen Fremdsprache angebracht sein sowie in der
Sprache der näherliegenden Nachbarländer
-- man kann statt verschiedensprachigen Texttafeln auch
kleine Museumsführer in der jeweils anderen Sprache
herausgeben, die dann jeweils an die fremdsprachigen
Besucher ausgeliehen werden, das können auch nur
einfache, geheftete Kopien sein
-- Texte in Büchern oder Karten alten Sprachen (z.B.
lateinische Texte in alten Büchern oder in Karten)
sollten übersetzt daneben hingelegt sein
Audio- und Videobeiträge
Audio- und Videobeiträge ergänzen das Wissen zum
Beispiel um die Produktion oder die Herkunft von
Produkten, oder historische Momente können damit
gezeigt werden.
Wenn man Audio-Vorführungen mit einem Telefonhörer
anbietet, könnte man das auch mit Kopfhörer anbieten, so
haben die Besucher immer beide Hände frei und müssen
nicht stundenlang "telefonieren".
Ein Buch über das Museum - Bücher mit Karten
und Plakaten - Ansichtskarten
Manche Besucher kaufen sicher gerne ein Buch über das
Museum, wo der Inhalt des Museums festgehalten ist. Dies
stiftet Identität und gibt weitere Impulse für weitere
Museumsbesuche und ev. auch für weitere Forschung und
Kommunikation. Ein solches Buch sollte auch in den
Sprachen der unmittelbaren Nachbarstaaten gedruckt sein.
Wenn ein Museum viele Karten beinhaltet, dann ist es
sinnvoll, ein Kartenheft oder ein Kartenbuch herauszugeben
und zu verkaufen, denn es werden sich KäuferInnen finden.
Wenn ein Museum viele Plakate beinhaltet, dann ist es
sinnvoll ein Plakatheft oder ein Plakatbuch herauszugeben,
denn es werden sich KäuferInnen finden.
Wenn in einem Museum viele Karten und Plakate ausgestellt
sind, kann man auch ein Karten-Plakat-Buch herausgeben -
es wird sicher KäuferInnen geben.
Denselben Erinnerungswert haben Ansichtskarten von
wichtigen Museumsobjekten, die dann in der Gesellschaft
fluktuieren und für das Museum Werbung machen.
Eigene Webseite des Museums -
Internetauftritt
Eine eigene Internet-Webseite verstärkt die Präsenz eines
Museums in der Öffentlichkeit WESENTLICH. Mit nur 3 bis 5
Fotos von Objekten kann man die Menschen in ein Museum
locken, um sich weiterzubilden. Die Webseite eines Museums
wird dann auch an Orten erscheinen, zu denen die Objekte
ihren Bezug haben. Dadurch wird ein mehrfacher Werbeeffekt
für das Museum erreicht. Wenn ein Museum keinen eigenen
Internetauftritt hat und nur innerhalb einer Verwaltung
oder im Telefonbuch ohne Fotos erwähnt wird, hat ein
Museum ein grosses Öffentlichkeitspotential nicht genutzt.