Öko-Test 20.6.2014: Mikroplastik in
75% der Peeling-Pasten
aus: Schweizer Fernsehen online: Drei von vier
Peelings enthalten Mikroplastik; 20.6.2014;
http://www.srf.ch/konsum/tests/testsieger/drei-von-vier-peelings-enthalten-mikroplastik
<Das deutsche
Magazin «Öko Test» hat
Gesichts-Peeling-Crèmen auf problematische
Inhaltsstoffe getestet. Fazit: Nur vier
Naturkosmetika erhielten das Testurteil
«sehr gut». Von den anderen Produkten war
nur die Hälfte «gut». Fast alle enthielten
Polyethylen-Plastik als Abrubbel-Mittel.
22 Gesichts-Crèmen mit Peeling-Effekt hat das
deutsche Test-Magazin «Öko Test» auf
Inhaltsstoffe geprüft. Dabei wurde neben
allergieauslösenden Stoffen besonders darauf
geachtet, was für Peeling-Stoffe die Kosmetika
enthalten.
Die winzigen Teilchen sollen beim eincremen
die überflüssigen Hautschuppen wegrubbeln und
die Haut zart machen. Sie dringen zwar nicht
in die Haut ein, gelangen aber nach dem
abwaschen in die Umwelt und finden sich dann
in Lebensmitteln wieder («Kassensturz» vom
25.03.14: Test zeigt Plastik im Honig).
Die getesteten Stoffe
Massgebliche Bestandteile zum peelen
Parfüm
Allergieauslösende Duftstoffe
PEG/ PEG-Derivate
Weitere umstrittene Stoffe
Wie gut die Crèmen peelen wurde nicht
getestet.
Die besten drei Natur-Peelings
Lavera Klärendes Peeling Ginkgo
& Jojobaperlen
Testurteil: Sehr gut
Peeling-Mittel: Mineralisch (Kieselerde)
Preis: 7.35 CHF/ 50ml
Logona Creme-Peelink Bio-Aloe
Testurteil: Sehr gut
Peeling-Mittel: Mineralisch (Kieselsäure)
Preis: 14.30 CHF/ 75ml
Martina Gebhart Peeling Soft Face
& Décolleté
Testurteil: Sehr gut
Peeling-Mittel: Mineralisch (Loess)
Preis: 22.90 CHF/ 100ml
Die besten drei herkömmlichen Peelings
Balea Sanftes Peeling Gel
Testurteil: Gut
Peeling-Mittel: pflanzlich (Bambus-Pulver)
Preis: 2.90¤*
Der Gesichtspeeling-Test mit ausführlicher
Tabelle kann für 2.50 Euro bezogen werden bei
oekotest.de. *= In der
Schweiz nicht erhältlich. Preise am 20.Juni
2014. Quelle: Magazin «Öko Test» vom Juni
2014.
Mikroplastik in Lebensmitteln:
Kosmetikprodukte unter Verdacht
Viele Kosmetikprodukte beinhalten kleine
Plastikkügelchen. Diese Mikro-Kügelchen gelangen
in die Umwelt. Auch in Honig, Milch und
Trinkwasser wurden sie gefunden. Die Folgen sind
noch nicht abzuschätzen. «Kassensturz» zeigte im
Januar, welche Produkte Plastik beinhalten und
wie die Branche jetzt reagiert. Zum Artikel.>
China 16.11.2015: Mikroplastik im
Meersalz: Mikroplastik in Salz nachgewiesen
http://www.scinexx.de/wissen-aktuell-19531-2015-11-16.html
<Meersalz aus China enthält bis zu 700
Plastikpartikel pro Kilogramm
Plastik im Kochtopf:
Erstmals haben Forscher nun auch
Mikroplastik in Salz nachgewiesen. Proben
von chinesischem Meersalz enthielten bis zu
knapp 700 Plastikpartikeln pro Kilogramm,
wie sie berichten. Quelle dieses
Mikroplastiks ist das Meerwasser, aus dem
das Salz gewonnen wird – deshalb halten die
Forscher es für sehr wahrscheinlich, dass
auch Meersalz in anderen Ländern inzwischen
mit Mikroplastik kontaminiert ist.
Der Plastikmüll unserer Zivilisation verschmutzt
inzwischen Seen,
Flüsse
und den Ozean
in großen Mengen. Kein Wunder daher, dass die
winzigen Kunststoffreste aus unserem Plastikmüll
inzwischen längst auch in der Nahrungskette
angekommen sind: Nachgewiesen wurde das
Mikroplastik inzwischen auch in
Honig, Bier und Mineralwasser.
Bis sich das Mikroplastik auch in Meersalz
findet, war daher nur eine Frage der Zeit – und
die ist jetzt da. Für ihre Studie hatten Huahong
Shi von der East China Normal University in
Schanghai und seine Kollegen in Supermärkten
Schanghais 15 auf den chinesischen Markt gängige
Sorten von Markensalz gekauft und auf ihren
Gehalt an Mikroplastik analysiert. Neben
Meersalzen waren auch Steinsalz und Salz aus
Sole darunter.
Bis zu 680 Partikel pro Kilogramm
Das Ergebnis: In jeder Salzsorte fanden die
Forscher winzige Körnchen von Mikroplastik,
meist weniger als 200 Mikrometer groß. Die
meisten dieser Kunststoffpartikel enthielt wie
erwartet das Meersalz. In ihm wiesen die
Wissenschaftler zwischen 50 und 681
Plastikpartikel pro Kilogramm nach. Allein durch
das ganz normale Salzen von Speisen würde ein
Mensch pro Jahr damit rund tausend dieser
Mikropartikel aufnehmen.
"Das ist unseres Wissens nach das erste Mal,
dass eine Mikroplastik-Verschmutzung in einem
abiotischen Meeresprodukt nachgewiesen wurde",
sagen Shi und seine Kollegen. Ihrer Ansicht nach
ist dies jedoch nicht verwunderlich, denn wenn
das Meerwasser große Mengen dieser
Kunststoffpartikel enthält, dann können diese
bei der Salzgewinnung leicht auch in das fertige
Salz gelangen. Sie halten es daher für
wahrscheinlich, dass auch das in anderen Ländern
verkaufte Meersalz mit Mikroplastik verunreinigt
ist.
Der größte Teil ist PET
Der größte Teil des Mikroplastiks bestand aus
dem Kunststoff Polyethylenterephthalat (PET),
dem Material, aus dem Plastikflaschen, viele
Plastikfolien und Textilfasern hergestellt
werden. Gelangen diese als Abfall ins Meer,
werden sie im Laufe der Zeit durch Wellen und
andere Umwelteinflüsse immer weiter zerkleinert,
bis schließlich nur noch das Mikroplastik
übrigbleibt. 55 Prozent der gefundenen Partikel
bestanden aus diesem Material, der Rest waren
vor allem Polyethylen und Zellophan.
Aber auch das Stein- und Solesalz enthielten
noch zwischen sieben und 204 Plastikpartikel pro
Kilogramm. DA diese nicht aus dem Meer gewonnen
werden, ist die Quelle des Kunststoffs weniger
eindeutig festzustellen. Die Forscher vermuten
jedoch, dass dieses Mikroplastik nicht bei der
Salzgewinnung, sondern durch Kontamination beim
Verarbeiten und Verpacken in das Salz gelangt
ist. (Environmental Science & Technology,
2015; doi: 10.1021/acs.est.5b03163)>
11.9.2017: "Zivilisation" der "Ersten
Welt" bringt es fertig: Mikroplastik im Meersalz: Problem Plastikmüll: US-Studie: Meersalz mit
Mikroplastik verschmutzt
http://www.krone.at/wissen/us-studie-meersalz-mit-mikroplastik-verschmutzt-problem-plastikmuell-story-587990
"11.09.2017,
11:53
Mikroplastik ist bei Umweltschützern seit
Längerem eines der heißesten Themen. Jetzt
haben Wissenschaftler herausgefunden, dass die
winzigen Teilchen, die aus Kosmetika, Kleidung
und Kunststoffprodukten stammen und bis in die
Meere gelangen, auch das bei vielen beliebte
Meersalz verunreinigen.
Sherri
Mason von der State University of New York in
Fredonia hat mit Kollegen an der University of
Minnesota in Minneapolis und St. Paul zwölf
verschiedene Salzproben (davon zehn Meersalze aus
der ganzen Welt), die in US-Lebensmittelläden verkauft
werden, genauer unter die Lupe genommen. Dabei
fanden die Forscher heraus, dass viele von ihnen Mikroplastik-Partikel enthalten.
"Diese Plastikpartikel sind in der Luft, im Wasser,
in Fisch- und
Meeresfrüchten, die wir essen, im Bier, das wir
trinken, und im Salz, das wir verwenden,
allgegenwärtig. Die Kunststoffe finden sich
überall", sagt Mason. Sie schätzt, dass ein
durchschnittlicher US-Amerikaner auf diese Art und
Weise jährlich unbemerkt bis zu 660 Mikroplastik-Partikel zu sich nimmt.
Mikroplastik erstmals 2015 in Meersalz entdeckt
Erstmals wurde Mikroplastik (so bezeichnet man
Kunststoffteilchen, die zwischen 0,001 und fünf
Millimeter groß sind; Anm.) 2015 in in China
verkauftem Salz entdeckt, wobei die Möglichkeit
einer Gefahr für den menschlichen Organismus jedoch
als gering eingestuft wurde. Die Funde der Forscher
zeigen, dass das Entsorgen von Plastik immer
stärkere Auswirkungen auf die Weltmeere hat. Laut
der Umweltschutzorganisation Greenpeace gibt es
mittlerweile keinen Quadratkilometer Wasser mehr,
der frei von Plastik ist. Die Partikel dieses Mülls
beeinträchtigen das Leben der Meerestiere und
schaden über Umwege auch den Menschen.
Vor allem billige Kunstfasern in der Kleidung haben
katastrophale Auswirkungen auf die Ozeane. Beim
Waschen der Kleidungsstücke gelangen nämlich
zigtausende Mikroplastikfasern ins Abwasser und in
weiterer Folge bis in die Meere, warnt Greenpeace.
In welcher Weise sich das etwa auf Fische, Krebse
und nicht zuletzt auf den Menschen auswirkt, ist bis
jetzt noch nicht gänzlich geklärt."
Münster 13.2.2018: Mikroplastik im
Mineralwasser aus PET-Flaschen - Nachweis mit
Laserstrahlen: Mikroplastik in Mineralwasser gefunden
http://www.shortnews.de/id/1235872/mikroplastik-in-mineralwasser-gefunden
<Wissenschaftler des Chemischen Instituts in
Münster haben Mikroplastik in Mineralwasserflaschen
gefunden. Besonders viele in Mehrwegflaschen aus
PET, die bis zu 50 Mal wiederverwendet werden
dürfen.
Eine verfeinerte Untersuchungsmethode mit
Laserstrahlen machte die Mikropartikel sichtbar, die
bisher nicht nachweisbar waren.
Welche Folgen die mikroskopisch kleinen Partikel für
die Gesundheit haben, ist noch nicht erforscht.>
8.6.2018: Mikroplastik von der
Antarktis bis zum Mittelmeer
https://www.epochtimes.de/wissen/forschung/mikroplastik-von-der-antarktis-bis-zum-mittelmeer-a2459442.html
<Selbst in den entlegensten
Gegenden der Welt findet sich Schmutz aus der
Zivilisation. Eine Greenpeace-Expedition brachte
Wasserproben aus der Antarktis mit - und fand
darin Mikroplastik und Chemikalien. Im Mittelmeer
ist die Lage inzwischen besonders schlimm.
Plastikmüll breitet sich immer mehr in alle Winkel
der Welt und auch bis in letzte unberührte Regionen
aus. Selbst die Lebensräume der Antarktis sind
bereits mit kleinsten Plastikteilchen und
umweltschädlichen Chemikalien belastet, wie
Untersuchungen der Umweltorganisation Greenpeace
ergaben.
Im Mittelmeer wiederum schwimmen laut WWF bereits
Rekordmengen an Plastikmüll – und die Scharen von
Touristen, die im Sommer die Strände bevölkern,
verschärften die Lage noch, schreibt der WWF einem
Report zum Tag der Meere am Freitag (8. Juni).
„Auf das Plastikmüllproblem müssen wir eine globale
Antwort finden. Wir brauchen ein „Paris-Abkommen für
den Ozean“, das die Verschmutzung der Weltmeere
stoppt“, sagte Heike Vesper, Leiterin Meeresschutz
beim WWF Deutschland, unter Anspielung auf das
internationale Klimaschutzabkommen.
Greenpeace hatte in der Antarktis bei einer
dreimonatigen Expedition Anfang des Jahres Wasser
und Schnee untersucht. In sieben von acht
Wasserproben fanden sich Spuren von Mikroplastik,
die zum Beispiel aus Kleidung oder von Fischernetzen
stammen. Zudem waren in sieben von neun Schneeproben
giftige Chemikalien zu finden, die unter dem Kürzel
PFAS oder PFC bekannt sind. Sie werden
beispielsweise verwendet, um Outdoor-Bekleidung zu
beschichten und bleiben über Jahre in der Umwelt,
wie Greenpeace am Donnerstag in Hamburg mitteilte.
„Die Antarktis mag uns als unberührte Wildnis
erscheinen, doch auch dieses Ende der Welt ist schon
verschmutzt durch Umweltgifte der Textilindustrie
und die Rückstände des Plastikwahnsinns“, sagt Thilo
Maack, Meeresexperte bei Greenpeace. Die Ergebnisse
fügten sich in einige ähnliche Untersuchungen ein,
die aber in anderen Regionen der Antarktis erhoben
wurden. Die Arktis sei besser untersucht.
Mikroplastik und chemische Schadstoffe werden durch
Wind und Meeresströmungen sowie über die Atmosphäre
in entlegene Regionen getragen und bleiben teils
Jahrzehnte in der Umwelt. Über die Nahrung können
sie sich in Organismen wie Pinguinen, Robben und
Walen anreichern.
Neben den Mikroplastikproben fanden die
Umweltschützer zwischen den Eisbergen auch
Plastikmüll der Fischerei wie Bojen, Netze und
Planen. „Überall in unseren Ozeanen findet sich
Plastik, von der Antarktis über die tiefsten
Meeresgräben bis zur Arktis“, sagte Maack. „Die
Regierungen müssen Maßnahmen initiieren und
durchsetzen, die bei der Produktion ansetzen, damit
diese Schadstoffe gar nicht erst in die Meere
gelangen.“ Das vorgeschlagene EU-Verbot von
Einmalplastik könne dabei nur der Anfang sein.
Laut WWF bedroht Plastik weltweit etwa 700
Meerestierarten. Betroffen seien allein im
Mittelmeer Dutzende Fischarten sowie alle drei
heimischen Meeresschildkrötenarten, Seevögel sowie
Wale und Delfine. 18 Prozent der Thunfische und
Schwertfische hätten Plastik im Magen.
Gerade das Mittelmeer, das fast vollständig von
besiedelten Küsten umgeben sei, drohe zu einer
„Plastikfalle“ zu werden. Obwohl es nur rund ein
Prozent des Wassers auf der Erde enthalte, fänden
sich Hochrechnungen zufolge darin sieben Prozent des
weltweiten Mikroplastiks. Die Konzentration dieser
Kunststoffpartikel sei im Mittelmeer fast viermal so
hoch wie die des „Plastikwirbels“ im nördlichen
Pazifik. Sie liege bei bis zu 1,25 Millionen
Fragmenten pro Quadratkilometer.
Der Abfall stamme vor allem aus der Türkei und
Spanien, gefolgt von Italien, Ägypten und
Frankreich. Zu 95 Prozent bestehe der im Wasser und
an Stränden gefundene Müll aus Kunststoff.
Hauptursache sei das lückenhafte Abfallmanagement
vieler Anrainer. Es gebe ungesicherte Mülldeponien
und Abfall werde illegal in Flüssen entsorgt.
Der Tourismus treibe die Belastung weiter hoch. Im
Mittelmeerraum lebten 150 Millionen Menschen,
alljährlich reisen zudem 320 Millionen Urlauber an.
Nach vom WWF zitierten Studie erhöhen die Touristen
die Plastikmüll-Menge um 40 Prozent. Eine andere
Untersuchung kam für die Insel Kos zu dem Schluss,
dass 70 Prozent der jährlichen Abfälle während der
Reisemonate von April bis Oktober anfallen. „Hotels
und Schiffe müssen wirksame interne
Abfallsammelsysteme einrichten und den Müll
vollständig trennen. Wir können nicht zulassen, dass
das Mittelmeer in Plastik ertrinkt“, forderte
Vesper. (dpa)>
5.9.2018: Mikroplastik von Autoreifen
- pro Jahr 446.000 Tonnen: Hauptsünder Autoreifen: 446.000 Tonnen Plastik
landen jährlich in der Umwelt – Studie
https://de.sputniknews.com/wissen/20180905322223503-autoreifen-verschmutzen-umwelt/
<Kleine Plastikpartikel kommen nicht nur in
den Weltmeeren vor, sondern überall. Die
Hauptquelle in Sachen Mikroplastik sind
Autoreifen. Zu diesem Ergebnis kommt eine
Fraunhofer-Studie. Ihr Autor fordert ein
Umdenken beim Thema Kunststoffe und Maßnahmen
aus der Politik.
Wenn es um Mikroplastik geht, denkt man derzeit vor
allem an die Weltmeere und an Verpackungen, die sich
darin langsam auflösen, bis kleinste Partikel daraus
entstehen – Mikroplastik eben. In den Gewässern
kommt in der Tat viel Mikroplastik vor, das
nachgewiesenermaßen Vögel, Fische und Muscheln
gefährdet, die es zu sich nehmen. Doch eine neue Studie des Fraunhofer
Instituts für Umwelt-, Sicherheits- und
Energietechnik zeigt: Mikroplastik kommt geradezu
überall vor. Die Studie benennt auch insgesamt 30
Hauptquellen für Mikroplastik.
Hauptsünder beim Mikroplastik sind Reifen
Ganz vorn mit dabei sind der Abrieb von Reifen mit
1228,5 Gramm pro Kopf pro Jahr, die Freisetzung bei
der Abfallentsorgung mit 302,8 Gramm pro Kopf pro Jahr
und der Abrieb des Bitumens im Asphalt mit 228 Gramm
pro Kopf pro Jahr. Kosmetikartikel dagegen, die
in den Medien in letzter Zeit stark präsent
waren, landen mit 19 Gramm auf Platz 17 und sind damit
wesentlich weniger bedenklich als gedacht.
Für Deutschland und seine Bürger gilt: Jeder
Deutsche setzt 5,4 Kilogramm Mikro- und Makroplastik
pro Jahr frei. Vier Kilogramm davon sind
Mikroplastik und 1,4 Kilogramm Makroplastik.
Insgesamt gelangen auf diese Weise 446.000 Tonnen
Kunststoff jährlich in die Umwelt.
Keine große Gefahr für Menschen
Eine Entwarnung gibt Jürgen Bretling, Hauptautor
der Studie, im Sputnik-Interview aber auch mit auf
den Weg:
„Kunststoff selber ist ein
Stoff, der weniger toxisch ist“, sagt er. „Gefahren
für den Menschen sehe ich akut eher nicht.“
Trotzdem gilt: Einmal in der Umwelt, lange
in der Umwelt. Denn Plastik ist sehr beständig
und wird nur sehr langsam komplett abgebaut. Was
derzeit nur ein Problem für Vögel, Fische und
Muscheln ist, könnte sich in höheren
Konzentrationen eventuell auch auf den Menschen
auswirken, gibt der Forscher zu bedenken. Was an
Plastikerzeugnissen problematischer ist, sind
bestimmte hinzugesetzte Stoffe wie Weichmacher oder
Stabilisatoren, die sich auch auf den Menschen
negativ auswirken, betont Bretling.
Bewussterer Umgang in der Politik
„Das Verbot von Kunststoffen scheint mir generell
keine Lösung zu sein“, betont Bretling.
„Wir müssen den Umgang mit
Kunststoff verbessern. Wir müssen wieder lernen,
dass der Kunststoff ein Wertstoff ist, den es sich
lohnt, in die Wertstoffkreisläufe
zurückzuführen und bei dem es sich auch lohnt,
langlebige Produkte mit wenig Verschleiß, wenig
Abrieb, wenig Neigung zu Verwitterung zu
favorisieren.“
Also Mehrweg statt Einweg. Der Hauptautor der Studie
wünscht sich auch „entsprechende Maßnahmen politischer
Art“, damit die Kunststoff-Emissionen reduziert werden
können.>
<Menschen scheiden Mikroplastik aus, zeigt eine
Pilotstudie aus Österreich. Es ist aber weiterhin
nicht bekannt, ob Mikroplastik für den Menschen auch
schädlich ist. Gezeigt wurde auch nicht, wie die
Stoffe in den menschlichen Körper gelangen. Die
Studie ist also nur ein Anstoß für die Forschung und
kein Grund zur Panik.
Mikroplastik ist überall auf der Welt zu finden,
nicht nur im Meer, sondern auch am Straßenrand, im
Waldboden, in Tieren und Fischen. Es ist
sprichwörtlich allgegenwärtig. Aber es wimmelt nicht
nur um uns herum vor Mikroplastik, sondern wir
scheiden es auch aus. Das haben Forscher der
Medizinischen Universität Wien und des
österreichischen Umweltbundesamts in einer
Pilotstudie gezeigt.
100 Prozent: Alle Probanden schieden
Mikroplastik aus
„Wir waren die ersten, die sich Mikroplastik
in menschlichen Stuhlproben angesehen haben“,
betont Bettina Liebmann im Sputnik-Interview.
Liebmann ist Mikroplastik-Expertin am
österreichischen Umweltbundesamt und Koautorin der
Pilotstudie. Die Betonung liegt auf „die Ersten“ und
„Pilotstudie“, denn eine umfangreiche Studie kann
diese nicht ersetzen – dafür ist auch die
Probandenzahl zu gering. Aber das erste Ergebnis ist
dennoch beachtlich: „Das war für uns das
überraschende Ergebnis, dass wir in allen acht
Proben tatsächlich Kunststoffe nachweisen konnten“,
so Liebmann.
Quellen für Mikroplastik nicht untersucht
Da es keine Vorgaben gab und die Teilnehmerzahl so
niedrig war, zeigt die Pilotstudie nur eins:
Mikroplastik wird vom Menschen ausgeschieden, und
vermutlich geschieht das oft. Was die Quellen angeht,
so gibt es diverse Möglichkeiten, teilt die Forscherin
mit, etwa Plastikverunreinigungen von Meerestieren,
Getränke in Plastikflaschen oder die Verwendung
von Plastik in der Küche zum Beispiel
in Form von Schneidbrettern oder
Lebensmittelverpackungen. Doch das sind nur
Möglichkeiten. Es wäre Aufgabe der weiteren Forschung,
zu zeigen, welche dieser Möglichkeiten tatsächlich
ihren Weg in den menschlichen Körper finden.
Bewussterer Umgang kann nicht schaden
Eins steht für Liebmann fest: „Konsumenten könnten
einen bewussteren Umgang mit Plastik als Material
pflegen.“ Beim Einkauf einfach mal Verpackungen aus
Plastik umgehen, Plastiktaschen vermeiden, Wasser
in Glasflaschen kaufen und alternative
Kosmetika ohne Mikroplastik kaufen – so ihre Tipps
an die Verbraucher
Aber auch hier gilt nur: Es kann nicht schaden, darauf
zu verzichten. Denn ob Mikroplastik für den Menschen
wirklich schädlich ist und was es konkret auf seinem
Weg durch den Magen-Darm-Trakt macht, ist der
Forschung noch nicht bekannt. Liebmann betont
entsprechend, dass die Pilotstudie als ein „Anstoß für
weitere Studien“ betrachtet werden sollte. „Unser Plan
ist es, die kleine Probandenzahl zu vergrößern und im
Rahmen einer größeren Untersuchung Folgeforschung zu
betreiben“, sagt die Mikroplastik-Expertin.>
4.2.2019: Auch KONTAKTLINSEN WERDEN zu
Mikroplastik - es fehlt jeglicher Warnhinweis: Mikroplastik
im Meer - Wie Kontaktlinsen die
Ozeane vermüllen
https://www.srf.ch/news/panorama/mikroplastik-im-meer-wie-kontaktlinsen-die-ozeane-vermuellen
<Kontaktlinsen werden oft sorglos in Toiletten
oder Waschbecken heruntergespült – die Folgen sind
verheerend.
Kontaktlinsen landen häufig in der Toilette oder
im Waschbecken. So kommen diese schliesslich als
Mikroplastik ins Meer, warnen Forscher.
Alleine in den USA gelangen jährlich 20 Tonnen
Kontaktlinsen ins Abwasser.
Einer Umfrage zufolge spülen 15 bis 20 Prozent
aller Kontaktlinsen-Träger in den USA die kleinen
Plastikteilchen ins Waschbecken oder die Toilette.
Daraufhin gelangen sie in Kläranlagen, wo sie zwar
auseinanderfallen, sich aber nicht völlig zersetzen.
Später gelangen die Kontaktlinsen als
Mikroplastikteilchen ins Meer.
Auch der Verpackungsmüll der Kontaktlinsen belastet
die Umwelt mit weiteren 13'000 Tonnen. Dies erklärt
Rolf Halden, Wissenschaftler der Arizona State
University. Als Kontaktlinsen-Träger habe er sich
irgendwann selber die Frage gestellt, was eigentlich
mit den entsorgten Sehhilfen passiere.
Plastik mit Nahrung verwechselt
Kleine Fische und Plankton verwechseln Mikroplastik
häufig mit Nahrung. Das ist nicht nur für die Tiere
gefährlich, schliesslich gelangen dadurch die
kleinen Plastikteilchen auch irgendwann in
menschliches Essen.
Die Forscher wollen mit ihrer Studie nach eigenen
Angaben auch die Hersteller von Kontaktlinsen
ansprechen. Auf den Verpackungen werde nicht auf das
Problem aufmerksam gemacht.
7.6.2019: Mikroplastik soll überall
enthalten sein, auch im Leitungswasser und in der
Luft: Selbst über Luft: So gelangt Mikroplastik in
Menschenkörper – Studie
https://de.sputniknews.com/wissen/20190607325176302-mikroplastik-menschenkoerper-studie/
<Forscher von
der kanadischen University of Victoria (Provinz
British Columbia) haben untersucht, wie viel
Mikroplastik Menschen aufnehmen und auf welchen
Wegen das vor sich geht. Die Ergebnisse ihrer
Studie wurden in der US-Fachzeitschrift
„Environmental Science & Technology“
veröffentlicht.
Das Wissenschaftler-Team um Kieran Cox
konzentrierte sich auf den Lebensstil eines
Durchschnittsamerikaners und wertete 26 Studien
zur Mikroplastikbelastung der Luft und von
Nahrungsmitteln aus.
Diese Daten kombinierten die Forscher dann mit
offiziellen Ernährungsempfehlungen und – falls
verfügbar – Informationen zu den tatsächlich
konsumierten Mengen der jeweiligen Lebensmittel. Die
Aufnahme von Kunststoffteilchen aus der Luft
schätzten sie anhand der durchschnittlichen
Atmungsrate ab.
Jeder Erwachsene nimmt der Studie
zufolge im Jahr im Schnitt 74.000 bis 120.000
Plastikteilchen zu sich. Ein Großteil dieser
Belastung geht dabei auf die Luftverschmutzung
sowie den Konsum von Fisch und Meeresfrüchten
zurück. Darüber hinaus nehmen Menschen
Plastikpartikel mit Honig, Zucker und Salz sowie
Alkohol, Mineral- und Leitungswasser auf.
Menschen, die ihren kompletten Trinkwasserbedarf mit
Wasser aus Flaschen decken, sind zudem besonders
stark kontaminiert. Sie könnten zusätzlich noch
einmal rund 90.000 Plastikteilchen mehr zu sich
nehmen, im Vergleich zu 4000 Mikroplastikpartikeln,
die in den Körper der Menschen gelangen, die nur
Leitungswasser trinken.
Die Vorstellung von so viel Kunststoff in unserem
Körper mag erschreckend sein. Ob die
Plastikteilchen Folgen für unsere Gesundheit
haben, wissen Cox und seine Kollegen allerdings
nicht.
Vermutlich gelangen in der Realität noch weitaus
mehr Partikel in unseren Organismus als die Studie
bezifferte. Wichtige Gruppen von Lebensmitteln wie
Fleisch, Getreide und Gemüse sind in die aktuellen
Berechnungen gar nicht mit eingeflossen, weil es
noch keine Daten zu ihrem Mikroplastikgehalt gibt.
mo>
30.8.2019: Untersuchung von
Wissenschaftler Wetherbee: MIKROPLASTIK ist im
Regen, im Schnee, überall: Die Plastiktüten- und die PET-Unkultur hat den
Globus in einen Plastikkreislauf manipuliert. Sogar
in der Antarktis regnet es Mikroplastik: Es regnet Plastik
https://www.infosperber.ch/Artikel/Umwelt/Es-regnet-Plastik
<Daniela Gschweng / 28. Aug
2019 - Kunststoffe sind in der
Umwelt so allgegenwärtig, dass sie vom Himmel
regnen und schneien.
Dass Mikroplastik überall ist,
weiss mittlerweile jeder. In welchen Mengen es sich
in der Luft und damit auch im Niederschlag findet,
untersuchten gerade gleich zwei Studien.
Die erste eher zufällig: Gregory
Wetherbee, Forscher in der wissenschaftlichen
Behörde USGS (US Geological Survey), interessierte
sich eigentlich für den Stickstoffgehalt des
Regenwassers in den Rocky Mountains. Was er fand,
hatte er nicht erwartet. Bei der mikroskopischen
Untersuchung der Wasserproben aus dem US-Bundesstaat
Colorado fand er zahlreiche winzige bunte
Plastikpartikel in verschiedenen Formen. «Perlen,
Splitter, Fasern», berichtet er in einer
Zusammenfassung seines Fundes.
Erwartet hatte der
Wissenschaftler eigentlich «mehrheitlich Erde und
mineralische Partikel», berichtet der «Guardian»,
sprich: normalen Staub. Das heisst das, was vor
wenigen Jahrzehnten noch normaler Staub gewesen
wäre.
Was
normal ist und was nicht, hat sich verschoben
Sogar in Proben, die auf über
3'000 Metern Höhe im Rocky Mountain Nationalpark
gesammelt wurden, fanden sich Plastikfasern. «Das
wichtigste Ergebnis, das wir mit der amerikanischen
Öffentlichkeit teilen können, ist, dass es mehr
Plastik da draussen gibt, als man denkt. Es ist
jetzt Teil unserer Umwelt», stellt Wetherbee fest. «Es
regnet Plastik», hat er seine Zusammenfassung
betitelt.
Wie viel Plastik er genau
gefunden hat, kann USGS aufgrund fehlender
Messmethoden und des unerwarteten Charakters von
Wetherbees Entdeckung nicht sagen. Seine Ergebnisse
decken sich jedoch mit anderen Untersuchungen, die
Mikroplastik in abgelegenen Gegenden nachgewiesen
haben.
Der US-Wissenschaftler fand
buntes Mikroplastik in allen Regenwasserproben.
Sogar in solchen, die auf über 3'000 Metern Höhe
in einem Nationalpark gesammelt worden waren
(Spalte ganz rechts). (Quelle: USGS/Wetherbee)
Gezielter ging ein Team von
Forschern des Bremerhavener Alfred-Wegener-Instituts
vor, das Schneeproben «von
den Alpen bis zur Arktis» auf Mikroplastik
untersuchte. Mit Hilfe von Infrarotspektroskopie
zählten die Forscher die gefundenen Teilchen.
In
Schneeflocken sind winzige Kunststoffteilchen,
sogar in der Arktis.
Den höchsten Partikelgehalt hatte
demnach der Schnee neben einer bayerischen
Landstrasse mit 154'000 Partikeln pro Liter
geschmolzenem Schnee, bestehend grösstenteils aus
Kautschukteilchen. In der Arktis fanden sich noch
durchschnittlich 1‘760 Teilchen je Liter. Auch das
ist schon sehr viel, zudem war der Anteil
künstlicher Partikel ausgerechnet in der Arktis am
höchsten.
Wie sie dorthin kommen, ist nicht
genau geklärt. Sicher ist aber, dass sich sehr
kleine Teilchen wie etwa Saharastaub bei
entsprechenden Wetterbedingungen über grosse
Entfernungen ausbreiten können. Schnee filtert
natürlichen wie künstlichen Feinstaub anscheinend
besonders effektiv aus der Luft. Warum, wird noch
nicht genau verstanden.
Am meisten
Mikroplastikteilchen pro Liter geschmolzenem
Schnee fanden sich in Bayern. (Science Advances)
Wo sich wie viel Plastik in der
Luft und damit auch im Schnee findet, hängt dennoch
davon ab, wo gesucht wird. Der Neuschnee bei
Tschuggen war so sauber wie auf mancher Eisscholle,
in Davos dagegen fand sich so viel Mikroplastik wie
in Bremen.
Anhand der Form oder der
chemischen Bestandteile lässt sich bei manchen
Fragmenten zurückverfolgen, woher sie stammen, wie
etwa bei Kautschuk aus Reifenabrieb oder Fasern, die
aus Kleidung stammen.
Die Kunststoffarten, aus
denen die gefundenen Teilchen im Schnee bestehen,
sind sehr unterschiedlich. (Science Advances)
Wieviel Plastik sich in der
Umwelt befindet und woher es stammt, ist jedoch noch
weitgehend unerforscht. Wissenschaftler können
bisher nur etwa ein Prozent davon an den Ursprung
zurückverfolgen.
Einen Anhaltspunkt dafür, was demnächst als
künstliches Fallout auf uns herunterregnen könnte,
gibt lediglich die Herstellungsstatistik (Infosperber:
«Plastikmüll
für die Ewigkeit»). Demnach wird die Menschheit
bis 2050 auf schätzungsweise 12 Milliarden Tonnen
Plastikmüll sitzen.>
ETH Lausanne 26.10.2021: Mikroplastik
kann Schadstoffe aufnehmen und in Fischmägen abgeben
https://www.swissinfo.ch/ger/alle-news-in-kuerze/mikroplastik-kann-schadstoffe-aufnehmen-und-in-fischmaegen-abgeben/47058862
(Keystone-SDA)
Dass Mikroplastik wasserunlösliche Schadstoffe
aufnehmen kann, war bekannt. Nun haben Forscher der
ETH Lausanne (EPFL) nachgewiesen, dass diese
Schadstoffe im Verdauungssystem von Fischen
herausgelöst werden und möglicherweise in die
Nahrungsmittelkette gelangen.
Die EPFL-Forscher nahmen speziell Progesteron ins
Visier. Es gilt als sogenannter endokriner
Disruptor. Das sind hormonaktive Substanzen, die im
Körper bereits in geringsten Mengen durch
Veränderung des Hormonsystems die Gesundheit
schädigen können. Endokrine Disruptoren kommen
hauptsächlich in synthetisch hergestellten
Materialien wie Pestiziden, Lösungsmitteln,
Babyprodukten und Kunststoffen vor.
Das im Mikroplastik enthaltene Progesteron wird
durch chemische Reaktionen mit den
Verdauungsflüssigkeiten der Fische in den
Verdauungstrakt freigesetzt. Das ist das zentrale
Ergebnis einer Studie, die Wissenschaftler der EPFL,
der Eidgenössischen Anstalt für Wasserversorgung,
Abwasserreinigung und Gewässerschutz (Eawag), der
Peking University in Peking und der Oklahoma State
University gemeinsam durchgeführt haben und die in
der Zeitschrift "Environmental Science: Processes
& Impacts" veröffentlicht wurde.
"Unsere Studie zeigt, dass Mikroplastik ein
zusätzlicher Vektor für die Exposition von Fischen
gegenüber Mikroverunreinigungen wie Progesteron,
einem Steroidhormon, das in der Umwelt vorkommt,
ist", sagt Florian Breider, Leiter des Zentralen
Umweltlabors der EPFL und Mitautor der Studie. "Noch
weiss niemand, ob die Mikroverunreinigungen die
Darmwände durchdringen und sich auf den Rest des
Fisches ausbreiten".
Langlebiges Nanoplastik reichert sich nicht nur in
den Meeren, auf Gletschern und in Böden an, sondern
kontaminiert wohl auch Waldökosysteme. Darauf deutet
eine Studie im Fachblatt "iForest" hin.
Die Laborstudie von Forschenden der Eidgenössischen
Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft
(WSL) zeigt, dass Waldbäume in ihren Wurzeln
Nanoplastikteilchen ansammeln und von dort bis in
die obersten Pflanzenteile transportieren.
Die aufgenommenen Mengen seien zwar sehr gering,
sagte Studienleiter Arthur Gessler gemäss einer
Mitteilung der WSL vom Montag. "Aber wenn Bäume
diesen Konzentrationen über Jahre ausgesetzt sind,
ist auf jeden Fall mit einem deutlichem Transport
und folglich Anreicherungen in den Blättern, dem
Stamm und den Ästen zu rechnen."
Nach einer Schätzung des Bundesamtes für Umwelt
(Bafu) gelangen pro Jahr rund 14'000 Tonnen
Kunststoffe in Schweizer Böden und Gewässer.
Hauptverantwortlich sind dafür der Reifenabrieb und
das Littering. Plastik zersetzt sich in der Umwelt
in immer kleinere Teile in Mikro- und Nanoplastik.
Nanoplastik im Birkenstamm
Erstmals untersuchte das Team der WSL, wie
Waldbäume mit den kleinsten Plastikteilchen umgehen.
Dafür markierten sie die Partikel mit einem schweren
Kohlenstoffisotop, um den Weg der wässrigen
Nanoplastik-Lösung in Setzlingen von Birken, Fichten
und Traubeneichen zu verfolgen.
Nach einem bis vier Tagen konnten sie das
Kohlenstoffisotop im Pflanzengewebe nachweisen.
Nicht nur in den untersten Wurzeln, die direkt mit
der wässrigen Lösung in Kontakt waren, sondern auch
in den höher gelegenen Wurzeln und den Blättern
reicherten sich geringe Mengen Nanoplastik an. Bei
der besonders durstigen Birke hätten sich zudem
signifikante Mengen Nanoplastik im Stamm abgelagert,
so die Forschenden.
In weiteren Experimenten möchten sie nun
untersuchten, ob das Nanoplastik die Photosynthese
stört und so die Energie- und Zuckerversorgung der
Pflanzen beeinträchtigt.
Ackerböden sind mit Plastikpartikeln verseucht, die
in die Nahrung gelangen und gesundheitliche Schäden
verursachen können. Die Behörden handeln zögerlich.
«Transition News» konfrontierte das Schweizer
Bundesamt für Umwelt.
Veröffentlicht am
18. Januar 2023 von KD.
Der gesamte Planet ist mittlerweile damit
verseucht, vom Gipfel des Mount Everest
bis in die tiefsten Ozeane, wie The Guardian
letztes Jahr feststellte. Im Wasser, in der Luft
und in Böden wurde es entdeckt: Die Rede ist von
Mikroplastik. Es entsteht aus dem Zerfall von
Kunstoffen, welche in der Umwelt aufgrund ihrer
Stabilität nicht vollständig abgebaut werden: Sie
zerfallen im Laufe der Zeit in immer kleinere
Teilchen. Wenn diese kleiner als 5 Millimeter
sind, werden sie als Mikroplastik bezeichnet.
Von der Umwelt gelangen solche Partikel
auch in Lebewesen: Pflanzen, Tiere und
Menschen. Laut einer Studie der Universität von
Victoria nehmen Menschen pro Jahr etwa 200’000
Mikroplastikpartikel über Wasser und die Ernährung
auf. Allein über die Ernährung können es gemäss Forschern der
Universität Newcastle in Australien
durchschnittlich circa 2000 pro Woche sein. Das
seien etwa 5 Gramm Plastik, was dem Gewicht
einer Kreditkarte entspreche. Es ist
allerdings anzumerken, dass die vom WWF in Auftrag
gegebene Studie nicht
begutachtet wurde.
Jedenfalls gilt: Je kleiner die Partikel,
desto leichter können sie sich verteilen.
So konnten sie bereits in Fäkalien von
Säuglingen und Erwachsenen, in menschlichem Blut und in
menschlichen Organen
nachgewiesen werden. Und in den Organen können sie
laut Wissenschaftler der Universität des
Saarlandes die Zellmembranen mechanisch destabilisieren,
wie Forschung und Wissen
berichtet.
Plastikschaden mit Babyflasche
29.7.2023: Babyflaschen setzen Mikroplastik frei
https://www.naturstoff-medizin.de/artikel/babyflaschen-setzen-mikroplastik-frei/
https://t.me/impfschadencoronavirus/53374
Babyflaschen aus Polypropylen sind weit verbreitet.
Doch vor allem beim Erhitzen wird enorm viel
Mikroplastik freigesetzt. Forscher haben jetzt
festgestellt, dass durchschnittlich 16,2 Millionen
Mikrokunststoffpartikeln pro Liter in die Nahrung
abgegeben werden.
1️⃣ Babyfläschchen aus Kunststoff sind leicht und
praktisch zu handhaben. Viele junge Eltern ziehen sie
deswegen seit Jahrzehnten Glasfläschchen vor.
2️⃣ In einer aktuellen Studie haben Forscher jetzt
allerdings herausgefunden, dass Babyflaschen auf
Polypropylenbasis eine extrem hohe Anzahl an
Mikroplastikpartikel freigeben.
3️⃣ Babys sind in ihrer Nahrung so bis zu 16,2
Millionen Mikropartikeln pro Liter ausgesetzt. Werden
die Fläschchen mit kochendem Wasser sterilisiert, dann
erhöht sich die Freisetzung zusätzlich signifikant.
Diese Zahlen sind ein Vielfaches mehr, als die Zahl
der nachgewiesenen Mikroplastikpartikel in
Mineralwasser...."
Naturstoff Medizin
(https://www.naturstoff-medizin.de/artikel/babyflaschen-setzen-mikroplastik-frei/)
Babyflaschen setzen Mikroplastik frei
Babyflaschen aus Polypropylen sind weit verbreitet.
Doch vor allem beim Erhitzen wird enorm viel
Mikroplastik freigesetzt. Forscher hab
Grüssel am 25.9.2023: Mikroplastik
soll verboten werden - aber die tödliche
"Coronaimpfung" NICHT! EU verbietet Mikroplastik: Sportplätze und Kosmetik
betroffen https://www.upday.com/de/eu-verbietet-mikroplastik-sportplaetze-und-kosmetik-betroffen
https://t.me/c/1292545312/47944
-- Mikroperlen und Glitter in Kosmetik
-- Granulat auf Kunstrasenplätzen und anderen
Sportanlagen
Der Verkauf von Mikroplastik in verschiedensten
Bereichen wird in der Europäischen Union
schrittweise verboten. Durch
neue Regeln der EU-Kommission wird in Zukunft der
Verkauf von Mikroplastik als solchem untersagt,
ebenso von Produkten, denen Mikroplastik zugesetzt
wurde und die dieses bei der Verwendung freisetzen.
Das geht aus einer Mitteilung der Brüsseler Behörde
vom Montag hervor. Das Verbot betrifft demnach
beispielsweise Granulatmaterial auf Sportanlagen,
Kosmetika wie Peelings oder Glitter, ebenso
Spielzeug und Pflanzenschutzmittel.
Die Maßnahmen sollen nach und nach umgesetzt
werden: Das Verbot von etwa Mikroperlen und
losem Glitter soll bereits in 20 Tagen
gelten, in anderen Fällen soll das Verkaufsverbot
erst in den kommenden Jahren in Kraft treten.
Mit dem Begriff Mikroplastik werden schwer
abbaubare, synthetische Polymere mit Größe von
weniger als fünf Millimetern bezeichnet. Die
Partikel reichern sich in Tieren, einschließlich
Fischen und Schalentieren, an und können daher auch
in Lebensmittel gelangen. Die neuen Vorschriften
sollen die Freisetzung von etwa einer halben Million
Tonnen Mikroplastik in die Umwelt verhindern.
Sportanlagen als eine der größten
Mikroplastik-Quellen
Das Granulat auf Kunstrasenplätzen und
anderen Sportanlagen ist laut
Kommission die größte Quelle für die Freisetzung
von zugesetztem Mikroplastik, und damit ein Umweltproblem.
Das Mikroplastik-Verbot soll daher hier nach acht
Jahren in Kraft treten – «um den Besitzern und
Betreibern von Sportplätzen die Zeit zu geben, auf
Alternativen umzusteigen».
Produkte, die an Industriestandorten verwendet
werden oder bei der Verwendung kein Mikroplastik
freisetzen, sind den Angaben nach vom
Verkaufsverbot ausgenommen. Ihre Hersteller
müssten jedoch Anweisungen zur Verwendung und
Entsorgung des Produkts geben, um Freisetzungen
von Mikroplastik zu vermeiden. Auch für Arzneien
sowie Lebens- und Futtermittel gibt es bestimme
Ausnahmen. dpa/shs
Experten in Japan warnen vor den Gefahren, die von
dieser Situation ausgehen.
Mikroplastik, das seit langem die Meere und Böden der
Welt verschmutzt, findet sich nun auch in den Wolken,
wie eine Studie der japanischen Waseda-Universität
ergab.
Die Experten wiesen das Vorhandensein dieser
Schadstoffe in der Flüssigkeit nach und
identifizierten neun verschiedene Arten von Polymeren
und eine Art von Gummi mit einer Größe von 7,1 bis
94,6 Mikrometern.
"Die Anhäufung von Mikroplastik in der Atmosphäre,
insbesondere in den Polarregionen, kann zu erheblichen
Veränderungen im ökologischen Gleichgewicht des
Planeten führen und einen ernsthaften Verlust der
biologischen Vielfalt verursachen", so Professor
Hiroshi Okochi, Leiter der Forschungsarbeiten.
Wenn das Problem der Luftverschmutzung durch
Kunststoffe nicht proaktiv angegangen wird, könnten
der Klimawandel und ökologische Risiken zur Realität
werden und in der Zukunft ernsthafte und unumkehrbare
Umweltschäden verursachen, warnte er.
Dies wurde festgestellt, nachdem die Experten
Wasserproben von Wolken auf den Gipfeln des Mount Fuji
und des Mount Oyama in einer Höhe von 1.300 bis 3.776
Metern analysiert hatten.
orig. Spanisch:
Expertos de Japón advierten peligros de esta
situación.
Los
microplásticos,
esos elementos que desde hace tiempo contaminan
los mares y los suelos del planeta,
ahora también se encuentran en las nubes,
reveló un estudio realizado por la Universidad
de Waseda, en Japón.
Los
especialistas detectaron la presencia de estos
contaminantes en el fluido, e identificó nueve
tipos distintos de polímeros y uno de caucho con
tamaños que oscilaban entre los 7,1 y
los 94,6 micrómetros.
"La
acumulación de microplásticos
en la atmósfera, especialmente en las regiones
polares, puede llevar a cambios significativos
en el balance ecológico del
planeta, provocando una grave pérdida de biodiversidad",
apuntó el profesor Hiroshi Okochi,
director de la investigación.
Si el
asunto de la contaminación del
aire por plásticos no se aborda de manera
proactiva, el cambio climático
y los riesgos ecológicos pueden
convertirse en una realidad, causando daños
ambientales graves e irreversibles en el futuro,
advirtió el especialista.
Esta
situación fue determinada luego de que los
especialistas realizaran diversos análisis a
muestras de agua de las nubes
ubicadas en las cimas de los montes Fuji
y Oyama, a una altura
comprendida entre los 1.300 y
3.776 metros.
Plastikschaden
weltweit 3.11.2023: auch in der Luft
https://www.yamedo.de/blog/unsere-koerper-werden-zu-plastik/
https://t.me/Impfschaden_Corona_Schweiz/81977
Impfschäden Schweiz Coronaimpfung, [03.11.2023
12:32]
Plastik an den Stränden, im Park, im Müll. Das
kennen wir ja. Aber längst fanden Forscher bereits
Plastik in unserem Blut und dem Darm. Und neuerdings
atmen wir bereits Plastik aus der Luft.
Na wunderbar… — dabei hat das „Plastik-Zeitalter“
noch gar nicht seinen Höhepunkt erreicht. Bis heute
hat die Menschheit rund 8 Milliarden Tonnen
Kunststoff produziert und die jährliche globale
Menge steigt stetig an. Waren es 1960 „nur“ unter
100 Millionen Tonnen, wuchs die weltweite
Jahres-Produktion 2016 auf über 3.5 Milliarden
Tonnen.
Plastikschaden im
Trinkwasser "USA" am 19.1.2024: Mikroplastik und
Nanoplastik - Artikel vom18.1.2024: BILD: Wer Tafelwasser trinkt, schluckt 200.000
Plastikpartikel - Teilchen wandern in Organe und
Gehirn
t.me/LebensmittelFriedhof
https://t.me/Impfschaden_Corona_Schweiz/86872
Impfschäden Schweiz Coronaimpfung, [19.01.2024
18:18]
BILD Artikel vom 18.01.24
Washington - Mikroplastik ist überall: im Ozean, in
der Luft, im menschlichen Blut. Jetzt haben Forscher
der Columbia University in New York entdeckt: Wer
Tafel- oder Mineralwasser trinkt, nimmt nicht nur
Mikroplastik auf, sondern auch giftiges Nanoplastik
in hoher Dosis.
Demnach kann in Plastikflaschen verkauftes Wasser
mehr als 200.000 der bis zu einem Mikrometer kleinen
Kunststoffteilchen pro Liter enthalten. Das ist
100mal mehr als bisherige Schätzungen.
Das Problem: Anders als grösseres Mikroplastik
dringt Nanoplastik tief in Gewebe, Organe und Gehirn
ein. Es gilt daher als gesundheitsschädlich.
Studien legen nahe, dass Mikroplastik Entzündungen
fördern, das Immunsystem stören und Zellen schädigen
kann.
Plastikschaden am 21.1.2024: Fleisch
und pflanzliche Proteine mit Mikroplastik verseucht:
Studie findet MIKROPLASTIK in fast 90 % der
Proteinquellen, einschließlich pflanzlicher
https://telegra.ph/Studie-findet-MIKROPLASTIK-in-fast-90--der-Proteinquellen-einschlie%C3%9Flich-pflanzlicher-01-18
https://t.me/Impfschaden_Corona_Schweiz/87006
Wasserschaden Schweiz 30.6.2024: 40%
der Mineralwasser sind verseucht: Vier von zehn: Mineralwässer sind mit Mikroplastik,
PFAS und Pestiziden verunreinigt, zeigt eine
Untersuchung aus der Westschweiz
https://www.infosperber.ch/umwelt/wasser-gewaesser/chlorothalonil-im-henniez-pfas-im-valser/
https://t.me/Impfschaden_Corona_Schweiz/95889
Impfschäden Schweiz Coronaimpfung, [30.06.2024 15:03]
Mineralwässer sind mit Mikroplastik, Pfas und
Pestiziden verunreinigt. Das zeigt eine Untersuchung
aus der Westschweiz.
«Natürliches Mineralwasser» zeichne sich durch
«ursprüngliche Reinheit» aus. So steht es in der
Verordnung über Trink-, Quell- und Mineralwasser.
Aber so ist es nicht. Das zeigt eine Untersuchung
der Konsumenten-Sendungen «A bon
entendeur» und «On en
parle» des Westschweizer Radios und Fernsehens
RTS.
Vier von zehn
RTS liess zehn Mineralwässer untersuchen – deren
sechs stammen aus der Schweiz, zwei aus Deutschland
und je eines aus Italien und Frankreich. Vier der
Mineralwässer – darunter drei Schweizer – waren
verunreinigt:
Am schlechtesten schnitt Henniez ab. Das
Mineralwasser aus dem Waadtland enthielt Abbaustoffe
von zwei Pestiziden – dem Herbizid Chloridazon und
dem Fungizid Chlorothalonil. Chlorothalonil wird vor
allem im Getreide-, Kartoffel- und Weinbau
eingesetzt sowie auf Golfplätzen. Die EU hat es 2019
als «wahrscheinlich krebserregend» eingestuft und
anschliessend verboten. In der Schweiz ist
Chlorothalonil seit 2020 ebenfalls verboten.
Allerdings ist dazu noch ein Rechtsstreit
vor Bundesverwaltungsgericht hängig.
«Ein Tropfen im 50-Meter-Becken»
Henniez hat die präzisen Fragen von RTS nicht
beantwortet, sondern festgehalten, dass man das
Wasser bedenkenlos trinken könne. Die gefundenen
Mengen entsprächen «einem Tropfen in einem
50-Meter-Schwimmbecken mit 2,5 Millionen Litern
Wasser».
Ohne Aktivkohlefilter
Henniez sorgte übrigens schon zu Beginn des Jahres
für Negativ-Schlagzeilen. Damals deckte die
Westschweizer Zeitung «Le Temps» auf, dass Henniez
sein Wasser mit Aktivkohlefiltern behandelt hatte (Infosperber
berichtete darüber). Ob frühere Henniez-Proben
dank der verbotenen Filtration sauber waren, muss
offen bleiben. Das Henniez-Mutterhaus Nestlé
weigerte sich, die entsprechenden Fragen von RTS zu
beantworten.
Pfas im Valser
Ebenfalls verunreinigt war das Wasser von Valser.
Es enthielt per- und polyfluorierte Chemikalien –
bekannter unter der Abkürzung Pfas. Pfas werden auch
als Ewigkeits-Chemikalien bezeichnet, weil sie sehr
stabil sind. Sie können zu Leberschäden,
Schilddrüsenerkrankungen, Fettleibigkeit,
Fruchtbarkeitsstörungen und Krebs führen.
Der Coca-Cola-Konzern, zu dem Valser gehört,
bezeichnet die gefundenen Verunreinigungen als
Ergebnis «der umfassenden Umweltauswirkungen der
menschlichen Aktivitäten». Coca-Cola hält zudem
fest, es handle sich um «minimale Mengen». Diese
seien «keinerlei Gesundheitsrisiko».
Pet und Sagex
Im Swiss Alpina, das Coop in Termen VS abfüllen
lässt, und im italienischen San Pellegrino fand RTS
Mikroplastik. Im San Pellegrino war es Polystyrol –
in der Schweiz auch bekannt unter dem Markennamen
Sagex. Im Swiss Alpina war es Pet. Beide Anbieter
beteuern, eigene Proben seien sauber gewesen.
«Man fühlt sich betrogen»
Die grüne Neuenburger Ständerätin Céline Vara
zeigte sich gegenüber RTS konsterniert über die
Ergebnisse: «Man ist enttäuscht und fühlt sich
betrogen. Man zahlt für ein Mineralwasser und denkt,
es sei frei von Giftstoffen. Das macht einen
wütend.» Hinzu kämen ernsthafte Sorgen: «Man weiss,
dass diese Produkte krank machen, Krebs fördern, zu
Unfruchtbarkeit führen. Und es ist ein weiterer
Beweis für das Umwelt-Desaster, das wir heute
erleben.»
Auch im Hahnenwasser
Belastet sind übrigens nicht nur die Mineralwässer,
sondern auch das Trinkwasser. Das
zeigte Infosperber schon vor vier Jahren auf.
Der K-Tipp untersuchte letzten Sommer 872
Hahnenwasserproben (Bezahlschranke). Fast 400
waren mit Pfas belastet. Zudem fand der K-Tipp Pfas
in den Eigenmarken-Mineralwässern aus der Landi (es
stammt aus Adelboden BE) und von Spar (es stammt aus
Italien).
Blackout News:
Verdacht Windrad als Täter in
Rheinland-Pfalz am 6.2.2025: Mikroplastik mit
giftigen PFAS kommt von Windrädern und konzentriert
sich in Wildschwein-Lebern: Hohe Mikroplastikbelastung bei Wildschweinen -
Abrieb von Windkraftanlagen im Verdacht
https://blackout-news.de/aktuelles/hohe-mikroplastikbelastung-bei-wildschweinen-abrieb-von-windkraftanlagen-im-verdacht/
In Rheinland-Pfalz lagen die PFAS-Werte in Proben
mehrere Wildschweine so hoch, dass die Lebern nicht
mehr verkauft werden durften.
Windkraft gilt als umweltfreundlich, doch bestimmte
Aspekte geraten selten in den Fokus. Eine aktuelle
Untersuchung deutet darauf hin, dass Windräder zur
Verbreitung von PFAS, sogenannten
Ewigkeits-Chemikalien, beitragen. Ein aussagekräftiger
Indikator für PFAS-Belastung sind Wildschweinlebern.
Diese Wildschweine halten sich das ganze Jahr über in
der Natur auf und nehmen Schadstoffe aus ihrer
Umgebung auf. In Rheinland-Pfalz lagen die Werte in
Proben so hoch, dass die Lebern nicht mehr verkauft
werden durften. Laut Untersuchungen könnten
Windkraftanlagen als Quelle infrage kommen
(klimanachrichten: 29.01.25).
Hohe PFAS-Konzentrationen in Wildschweinen
Ein unabhängiges Labor untersuchte 60 Proben von
Wildschweinen aus Rheinland-Pfalz. Die Ergebnisse
zeigen alarmierende Werte. Sämtliche Lebern
überschritten den seit dem 1. Januar 2023 gültigen
EU-Grenzwert von 50 Mikrogramm PFAS pro Kilogramm
(µg/kg). Die gemessenen Werte lagen zwischen 98 und
738 µg/kg. Der Durchschnitt betrug 310 µg/kg, also
mehr als das Sechsfache des zulässigen Höchstwerts.
In Rheinland-Pfalz lagen die PFAS-Werte in Proben
mehrere Wildschweine so hoch, dass die Lebern nicht
mehr verkauft werden durftenIn Rheinland-Pfalz lagen
die PFAS-Werte in Proben mehrere Wildschweine so hoch,
dass die Lebern nicht mehr verkauft werden durften
Um Gesundheitsrisiken zu vermeiden, darf
Wildschweinleber nicht mehr verkauft oder verarbeitet
werden. Auch Jäger sollten auf den Verzehr verzichten.
Das Vorsorgeprinzip im Lebensmittelrecht sieht solche
Maßnahmen vor.
Windkraftanlagen als potenzielle Ursache
Windräder bestehen aus Verbundmaterialien, die unter
Witterungseinflüssen verschleißen. UV-Strahlung, Wind,
Hagel, Regen, Temperaturwechsel und Blitze setzen die
Rotorblätter starkem Abrieb aus. Besonders moderne
Anlagen, die durch ihre Höhe höhere
Windgeschwindigkeiten erreichen, verlieren jährlich
zwischen 30 und 150 Kilogramm Material. In küstennahen
Regionen oder bei sehr hohen Anlagen liegt der Abrieb
noch höher.
Brisant ist, dass diese Partikel in Regionen gelangen,
die bislang kaum durch industrielle Emissionen
belastet waren. Eine flächendeckende Kontamination
zuvor unberührter Gebiete könnte die Folge sein.
Insbesondere PFAS-belastete Partikel könnten so in
Böden, Gewässer und letztlich in die Nahrungskette
gelangen.
Wissenschaftliche Einschätzungen
Studien zeigen, dass Wildschweine als Messinstrument
gut geeignet sind. Sie legen große Strecken zurück und
nehmen Schadstoffe aus unterschiedlichen Gebieten auf.
Dadurch lassen sich Umweltbelastungen großflächig
nachweisen. Thorsten Reemtsma, Experte des
UFZ-Departments Analytik, stellt fest: „Die PFAS sind
überall und zum Teil in hohen Konzentrationen
vorhanden.“
Vergleichbare Untersuchungen haben bereits bekannte
Hotspots bestätigt. Die Forschung zeigt, dass
bestimmte Regionen stärker betroffen sind als andere.
Eine genaue Zuordnung der Quellen ist jedoch
schwierig.
Kontroverse um Abrieb und Umweltgefahr
Während unabhängige Untersuchungen alarmierende Werte
belegen, sieht eine Lobbyseite das Problem ganz
anders. Energiewende.eu argumentiert, dass Abrieb von
Reifen und Schuhsohlen eine viel größere Quelle von
Mikropartikeln darstellt. Die Belastung durch
Windkraft sei demnach zu vernachlässigen.
Vergleichbar ist diese Argumentation mit der Debatte
um Vogelschlag an Windkraftanlagen. Hier wurde
behauptet, dass Hauskatzen weit mehr Vögel töten als
Windräder. Naturschutzverbände kritisieren solche
Vergleiche, da Greifvögel besonders gefährdet sind und
deren Verluste nicht mit denen von Singvögeln
gleichzusetzen sind.
Auch bei den Abriebmengen gibt es unterschiedliche
Zahlen. Unabhängige Berichte sprechen von bis zu 4,5
Tonnen Abtrag durch Windkraftanlagen pro Jahr. Die
Lobbyisten schätzen den Gesamtwert hingegen auf
lediglich 1.400 Tonnen, was pro Anlage nur 45
Kilogramm bedeuten würde. Unabhängig von der genauen
Menge ist jedoch klar: Diese Stoffe reichern sich in
der Umwelt an.
Unklarheiten in der Datenerhebung
Nicht alle Berichte geben an, wie die Mengen des
Abriebs gemessen wurden. Wissenschaftlich belastbare
Daten fehlen. Das erinnert an die Debatte um
Vogelschlag, bei der nur grobe Schätzungen existieren.
Naturschutzorganisationen fordern schon länger
präzisere Untersuchungen.
Auch in der Medienberichterstattung wird das Problem
oft relativiert. So wird das Argument „Aber
Glasscheiben sind gefährlicher“ immer wieder gebracht.
Dabei sind solche Vergleiche wissenschaftlich
fragwürdig.
Die Diskussion um PFAS-Belastung durch
Windkraftanlagen zeigt, dass umweltfreundliche
Energiequellen nicht automatisch frei von negativen
Folgen sind. Untersuchungen legen nahe, dass
Rotorblatt-Abrieb eine ernstzunehmende Umweltgefahr
darstellt. Wie groß das Problem wirklich ist, bleibt
jedoch unklar. Weitere Forschung ist dringend
notwendig.
Mikroplastik
findet sich mittlerweile überall. Das zeigt auch
eine Untersuchung des Umweltbundesamtes im Auftrag
der Arbeiterkammer Salzburg, die am Donnerstag
vorgestellt wurde: In 17 von 20 untersuchten
Softdrinks wurden Kunststoff-Partikel
unterschiedlicher Art festgestellt.
15 Limonaden und 5 Eistees von im
Lebensmittelhandel erhältlichen Marken und
Herstellern wurden im Labor des Umweltbundesamts
mit einem Spektroskop auf Mikroplastikpartikel in
einer Größe von 0,025 bis 0,5 Millimeter
untersucht.
In 17 der 20 Proben wurden tatsächlich
Mikroplastikpartikel unterschiedlicher Art
entdeckt – also in 85 Prozent der Getränke. Im
Mittel wurden 5,6 Stück pro Liter Softdrink
gefunden, der Maximalwert lag bei 22,7. Dieses
Getränk dürfte allerdings über einen Fremdeintrag
bei der Produktion belastet worden sein. Es stammt
vom gleichen Hersteller, wie auch der am wenigsten
belastete Softdrink. Was zudem auffiel: Recycelte
oder teilrecycelte Flaschen waren unter den am
wenigsten belasteten Proben.
Zahlreiche „Einfallswege“ für kleinste
Plastikteilchen
Die Flaschen bestanden alle aus dem
handelsüblichen Kunststoff Polyethylenterephthalat
(PET), die Verschlüsse alle aus Polyethylen (PE),
die Etiketten vorwiegend aus Polypropylen (PP).
Diese drei Kunststoffe wurden auch am häufigsten
nachgewiesen. „Für PET und PE ist ein Eintrag über
die Verpackung und die Verschlüsse am
wahrscheinlichsten, da ein direkter Kontakt mit
dem Inhalt besteht“, sagte Helene Walch vom
Umweltbundesamt. Dazu kämen zahlreiche weitere
mögliche Eintragspfade – vor allem was vier
weitere in den Softdrinks entdeckte Kunststoffe
betrifft. „Das können Einträge aus der Produktion
sein, etwa aus Schläuchen oder Dichtungen. Oder
Einträge über die verwendeten Rohstoffe. Zutaten
wie Zucker, Aromen oder Sirupe werden selbst ja
auch verpackt geliefert.“
Auch aus der Umgebungsluft könne Mikroplastik in
die Getränke gelangen. „Etwa der Abrieb von
Textilien oder von Schutzausrüstung wie
Handschuhe, Schuhüberzieher, Folienmäntel oder
Haarnetze“, erklärte Walch. Wenig verdächtig sei
hingegen das Grundwasser, das in Österreich noch
äußerst gering mit Mikroplastik belastet sei. „Wir
wissen aber nicht, ob alle Flaschen auch in
Österreich abgefüllt wurden.“
Festlegung von Grenzwerten schwierig
Die Mengen an Mikroplastik in den meisten
Getränken seien aber gering, in einigen Fällen
auch nicht nachweisbar gewesen. „Im Vergleich zu
Daten aus anderen Studien besteht kein
unmittelbarer Grund zur Besorgnis“, resümierte
Walch. „Die Studie zeigt auch auf, dass wir uns
heute einer Exposition mit Mikroplastik nicht mehr
entziehen können. Da wir aber noch nicht wissen,
ab welcher Menge Konsequenzen für den Menschen zu
erwarten sind, sind Grenzwerte schwierig.“
Über die möglichen Langzeitfolgen ist allerdings
noch wenig bekannt. Das grundsätzliche Problem sei
aber: „Die Kunststoffe sind fest, unlöslich und
biologisch nicht abbaubar. Sie werden kleiner,
lösen sich aber in ihrer Struktur nicht auf“,
betonte AK-Konsumentenschützerin Martina Plazer.
Durch Alterungsprozesse, Verwitterung,
mechanischen Abrieb oder das Waschen synthetischer
Textilien könne Mikroplastik über Nahrung, Luft
und zum Teil auch über die Haut vom Menschen
aufgenommen werden.
AK wünscht sich von Abfüllern mehr Maßnahmen
„Studien legen nahe, dass kleine Plastikpartikel
etwa im Magen-Darm-Trakt Immunzellen aktivieren
und für Entzündungen sorgen – was chronische
Krankheiten auslösen kann“, berichtete Plazer.
Allerdings gebe es bisher noch kaum
Untersuchungen, die die klare
Gesundheitsgefährdung durch Langzeitexposition
belegen.
Aus Sicht der Konsumentenschützer wären dennoch
Maßnahmen gegen Mikroplastik in Lebensmitteln
wünschenswert. „Wir würden uns eine klarere
Information zur Art der Verpackung und zu
möglichen Belastungen wünschen“, betonte auch
AK-Experte Stefan Göweil. Betriebe sollten alles
unternehmen, um mögliche Gesundheitsrisiken zu
verhindern. „Das heißt strenge Regularien und
Kontrollen: Abfüllprozesse gut überwachen,
Filtersysteme, Einsatz von mehr nachhaltigeren
Verpackungen. Da dominieren nach wie vor die
Kunststoffe.“ Zudem brauche es standardisierte
Untersuchungsmethoden und Beurteilungskriterien,
auch international. Die vorherige Bundesregierung
habe etwa einen Aktionsplan Mikroplastik
initiiert, der heuer auslaufe. „Wir waren
überrascht, dass der Begriff Mikroplastik im
Programm der neuen Bundesregierung nicht einmal
vorkommt“, so Göweil.
Tipps zur Vermeidung zur Aufnahme von zu viel
Mikroplastik
Zu weniger Mikroplastik im Körper können auch die
Konsumentinnen und Konsumenten beitragen: „Plastik
und Wärme stellen keine gute Kombination dar,
ebenso wenig wie Plastik in Verbindung mit
mechanischer Beanspruchung“, sagte AK-Expertin
Plazer. „Plastikflaschen darum nicht in Sonne oder
Hitze stehen lassen, nicht quetschen, nicht stark
schütteln. Und je öfter man die Flaschen öffnet
und schließt, desto mehr Abrieb entsteht.“
Generell sollten Lebensmittel vor dem Erwärmen
(etwa in der Mikrowelle) aus Plastikbehältern
entfernt werden. Auch Kaffeekapseln aus Plastik,
Mixen in Plastikschüsseln, Plastikschneidbretter,
Plastikmahlwerke bei Gewürzen und generell
Einwegplastikflaschen sollten vermieden werden.
Auch das häufige Verzehren von filtrierenden
Tieren, wie Muscheln und Garnelen, kann eine
erhöhte Mikroplastik-Aufnahme mit sich bringen.
Fertig-Lebensmittel mit höherem
Mikroplastik-Potenzial
Eine weitere Studie des Umweltbundesamtes kam
auch zum Schluss, wenig verarbeitete Lebensmittel
vorzuziehen. „Weil bei hoch verarbeiteten
Produkten während der Herstellung wesentlich mehr
potenzielle Eintragungspfade für Mikroplastik
bestehen“, sagte Walch, die heute übrigens keine
klare Empfehlung zu einer bestimmten
Getränkeverpackung abgeben wollte.
Plastikverschlüsse auf Glasflaschen würden etwa zu
einem höheren Abrieb neigen, und mitunter seien
Dosen innen auch mit Kunststoff beschichtet.
Mikroplastik-Alarm am 7.4.2025: z.B.
in den Flüssen Europas: Zustand europäischer Flüsse wegen Mikroplastik
“alarmierend” - Besonders gefährlich und häufig sind
besonders kleine Partikel
https://www.suedtirolnews.it/chronik/zustand-europaeischer-fluesse-wegen-mikroplastik-alarmierend
Von: APA/AFP
Der Zustand zahlreicher europäischer Gewässer ist
aktuellen Studien zufolge wegen schädlicher
Mikroplastik-Partikel in einem besorgniserregenden
Zustand. Die Belastung mit Mikroplastik sei
“alarmierend”, heißt es in 14 Studien der Tara
Foundation, die zeitgleich in der Zeitschrift
“Environmental Science and Pollution Research”
veröffentlicht wurden. Sie betrage in den insgesamt
neun untersuchten Flüssen durchschnittlich “drei
Partikel pro Kubikmeter Wasser”.
Das Mikroplastik gerät unter anderem durch die Nutzung
von Plastikflaschen und das Waschen von
Kunstfaser-Kleidung ins Wasser. “Die Verschmutzung
findet sich in allen europäischen Flüssen”,
bilanzierte der Forschungsleiter für Ökotoxikologie
für Wasserlebewesen des französischen
Forschungsinstituts CNRS, Jean-François Ghiglione.
Kleiner als ein Reiskorn
“Mikroplastikteile sind kleiner als ein Reiskorn”,
erläuterte die CNRS-Physikochemikerin Alexendra Ter
Halle. Sie sind kleiner als fünf Millimeter, die
kleinsten sind mit bloßem Auge nicht erkennbar. In den
Wasserkreislauf gelangen sie etwa durch das Waschen
von Kleidung aus synthetischen Materialien, durch den
Abrieb von Autoreifen auf der Straße, aber auch durch
Kosmetik oder die Nutzung von Plastikgranulat durch
die Industrie.
Grundlage für die Studie waren Wasserproben aus neun
europäischen Flüssen, die von Chemikern, Biologen und
Physikern aus 19 Forschungslaboren anschließend
analysiert wurden. Untersucht wurden Proben aus Elbe
und Rhein, dem spanischen Fluss Ebro, den
französischen Flüssen Garonne, Loire, Rhône und der
Pariser Seine sowie der Themse in Großbritannien und
dem Tiber in Italien.
Zwar ist die Mikroplastik-Belastung in diesen Flüssen
den Studien zufolge weitaus niedriger als in den zehn
am stärksten verschmutzten Flüssen der Welt wie
Mekong, Nil und Ganges, wo die Verschmutzung bei 40
Mikroplastik-Partikeln pro Kubikmeter liegt. Wenn man
jedoch die Durchflussmengen berücksichtige, “haben wir
in Valence in der Rhône eine Durchflussmenge von 1.000
Kubikmetern pro Sekunde”, sagte Ghiglione. Dies
bedeute “3.000 Plastikpartikel pro Sekunde”.
Besonders kleine Partikel besonders häufig und
gefährlich
Die Wissenschafter stießen bei ihren Untersuchungen
auf ein “überraschendes” Ergebnis: Die Masse der
Kleinstpartikel sei größer als die Masse an sichtbaren
Mikroplastik-Partikeln. Insbesondere diese
mikroskopisch kleinen Partikel seien aber besonders
gefährlich: Denn sie verteilten sich über den gesamten
Flussverlauf und würden von vielen Tieren und
Organismen aufgenommen.
Unerwartet war laut den Studienautoren außerdem der
Befund, dass es sich bei einem Viertel des gefundenen
Mikroplastiks in den französischen Flüssen nicht um
Abfall, sondern um Plastikrohstoff der Industrie
handle. Ermöglicht wurde dieser Befund durch ein
weltweit einmaliges Forschungsprojekt namens
“Plastique à la loupe” (Plastik unter der Lupe). Dabei
nehmen jedes Jahr rund 15.000 Schüler von 350
französischen Schulklassen Proben an Flussufern.
Plastikverschmutzung ist ein immer drängenderes
Problem. Verhandlungen über ein erstes UNO-Abkommen
zur Reduzierung von Plastikmüll waren bisher nicht
erfolgreich.
In Brüssel laufen derzeit Verhandlungen für ein
EU-Gesetz, das Unternehmen strengere Regeln für den
Umgang mit Mikroplastik vorschreiben soll. Ab einer
gewissen Größe sollen sie den Entwürfen zufolge
sicherstellen, dass Kunststoffgranulat aus ihrer
Produktion nicht in die Natur gelangt. Passiert das
doch, sollen die Firmen für die Säuberungsarbeiten
zahlen. Bei den Verhandlungen zwischen dem
Europaparlament und den EU-Mitgliedsländern über das
Gesetz sollte am Dienstag die nächste und womöglich
letzte Runde stattfinden.
Mikro- und
Nanoplastik (MNPs) finden sich zunehmend in
menschlichem Gewebe – mit alarmierenden
Konzentrationen im Gehirn, insbesondere bei
Demenzpatienten. Vollständige Vermeidung scheint
unmöglich, doch erste Studien zeigen Wege zur
Reduktion von Aufnahme und Förderung der
Ausscheidung.
Mikroplastik – winzige Partikel, die
einstige Alltagsprodukte waren – ist
längst nicht mehr nur ein Umweltproblem. Der
menschliche Körper wird zu einem Endlager dieser
Partikel, die über Luft, Nahrung und Wasser
aufgenommen werden (wir haben zum Beispiel schon hier,
hier,
hier
und hier
darüber berichtet). Besonders beunruhigend:
Neueste Studien belegen eine hohe Konzentration
von Mikro- und Nanoplastikpartikeln (MNPs) im
menschlichen Gehirn – mit noch höheren Werten bei
Menschen mit Demenz. Was können wir tun? Genomic
Pressveröffentlichte
vor einigen Tagen eine Analyse des aktuellen
Forschungsstands.
Ein Forschungsteam um Nihart et al.
veröffentlichte in Nature Medicine,
dass menschliche Gehirne etwa einen Teelöffel
Mikroplastik enthalten. Besonders auffällig war:
Menschen mit diagnostizierter Demenz wiesen 3- bis
5-mal höhere Konzentrationen auf. Die Partikel –
überwiegend Polyethylen und unter 200 Nanometer
groß – wurden in Blutgefäßen und Immunzellen des
Gehirns gefunden. Die Konzentration war nicht
alters- oder geschlechtsabhängig, stieg jedoch im
Zeitraum 2016 bis 2024 um 50 % an. Das deutet auf
eine beschleunigte Belastung durch die stetig
wachsende Plastikverschmutzung hin.
Weltweit gelangen jährlich zwischen 10
und 40 Millionen Tonnen Mikroplastik in
die Umwelt – Tendenz steigend. Mikroplastik ist in
der Tiefsee ebenso zu finden wie im Schnee der
Antarktis. Für den Menschen bedeutet das: Die
Aufnahme über Nahrung, Getränke und Atemluft ist
unvermeidlich. Besonders betroffen sind
Meeresfrüchte, Alkohol, abgefülltes Wasser und
stark verarbeitete Lebensmittel.
In Zell- und Tiermodellen wurde
nachgewiesen, dass MNPs entzündliche
Prozesse, oxidativen Stress, hormonelle Störungen
und sogar Krebs auslösen können. Im menschlichen
Kontext sind die Daten begrenzt, aber
besorgniserregend. Eine Studie im New England
Journal of Medicine zeigte etwa, dass Mikroplastik
in Arterien-Plaques mit einem erhöhten Risiko für
Herzinfarkt und Schlaganfall korrelierte. Auch bei
Patienten mit chronisch-entzündlichen
Darmerkrankungen (IBD) wurden deutlich mehr MNPs
im Stuhl nachgewiesen als bei Gesunden.
Die höchste Belastung jedoch scheint im
zentralen Nervensystem aufzutreten.
Tiermodelle zeigen, dass Nanoplastik das Verhalten
beeinflussen kann: Fische schwammen langsamer,
Mäuse entwickelten Lernstörungen und
neuroinflammatorische Prozesse. Im menschlichen
Gehirn stellt sich die Frage: Ist die
Blut-Hirn-Schranke durch Demenz geschwächt und
daher durchlässiger für MNPs – oder sind es die
Partikel selbst, die neurodegenerative Prozesse
auslösen?
Antworten fehlen noch. Doch die Hinweise
auf einen Zusammenhang zwischen
Mikroplastik und kognitiven Erkrankungen häufen
sich – und machen Prävention dringlich.
Da eine vollständige Vermeidung von MNPs
unrealistisch ist, rückt die
Reduktion der Aufnahmequellen in den Fokus.
Bereits kleine Verhaltensänderungen zeigen laut
Studien Wirkung:
Wasser: Der Umstieg von
Flaschenwasser auf Leitungswasser kann die
jährliche Mikroplastikaufnahme von ca. 90.000
auf 4.000 Partikel senken.
Ernährung: Stark
verarbeitete Lebensmittel enthalten bis zu
30-mal mehr MNPs als naturbelassene Produkte.
Wer etwa Hähnchenbrust statt Chicken Nuggets
isst, senkt seine Belastung erheblich.
Verpackungen: BPA, ein
Plastikweichmacher, stieg in einer Studie nach
nur fünf Tagen mit Dosensuppe um 1000 % im Urin
an.
Zubereitung: Mikrowellen in
Plastik freisetzen bis zu 2 Milliarden Partikel
pro Quadratzentimeter in drei Minuten. Glas oder
Edelstahl sind sichere Alternativen.
Teebeutel: Selbst
"lebensmittelechte" Kunststoff-Teebeutel können
Milliarden von Partikeln in heißem Wasser
freisetzen.
Auch der Luftweg ist nicht zu
unterschätzen: Erwachsene Männer nehmen
laut Studien bis zu 62.000 Partikel pro Jahr über
die Atemluft auf. HEPA-Filter in Innenräumen
könnten hier eine effektive Schutzmaßnahme sein,
wenngleich die Datenlage zur tatsächlichen
Reduktion im Körper noch dünn ist.
Ein Hoffnungsschimmer: Erste
Studien deuten darauf hin, dass der Körper
zumindest Teile der aufgenommenen
Kunststoffpartikel wieder ausscheiden kann – über
Urin, Stuhl und möglicherweise Schweiß. In einer
Pilotstudie wurde bei 16 von 20 Personen BPA im
Schweiß nachgewiesen, teils als einzigem
Ausleitungsweg. Ob Sauna oder Sport langfristig
die Plastikkonzentration im Körper senken können,
ist jedoch noch unklar.
In Fischmodellen wurde nachgewiesen, dass
etwa 75 % der Mikroplastikpartikel im
Gehirn nach 70 Tagen ausgeschieden wurden – sofern
die Exposition gestoppt wurde. Das legt nahe: Wer
langfristig Aufnahme reduziert und gleichzeitig
Ausleitungsprozesse unterstützt, könnte
tatsächlich die Körperlast senken.
Um belastbare Empfehlungen geben zu
können, braucht es groß angelegte,
standardisierte Studien: Wie hängt Mikroplastik
mit chronischen Erkrankungen zusammen? Wie lässt
sich Belastung im Körper sicher messen? Welche
Maßnahmen sind effektiv? Besonders gefragt sind
Kohortenstudien, die Ernährungsweise,
Umweltfaktoren und körperliche Aktivität
systematisch mit der Mikroplastikbelastung in
Beziehung setzen.
Mikroplastik ist kein ferner Umweltaspekt
mehr – es betrifft unsere Körper,
unser Gehirn, unsere Gesundheit. Die Forschung
steht noch am Anfang, doch bereits jetzt gibt es
praktikable Möglichkeiten zur Risikoreduktion:
Weniger Plastik in Küche und Bad,
bewusste Lebensmittelauswahl, mehr Bewegung und
bewusster Umgang mit Verpackungen. Und: Die
Tatsache, dass Mikroplastik nicht zwangsläufig mit
dem Alter zunimmt, lässt hoffen. Der Körper
scheint über Mechanismen zu verfügen, um Partikel
wieder loszuwerden – sofern wir ihm die Chance
dazu geben.
Fototexte:
Mikroplastik schadet der Umwelt.
Forschende der EPFL haben nun Mikroplastik im Kot von
Schweizer Wildtieren entdeckt.
Im Kot von zwei Wildschweinen im Wallis und im Kanton
Bern wurden mehr als 600 Mikroplastikpartikel pro
Gramm gefunden. (Symbolbild)
Der Kot eines Wolfes, der in Graubünden gesammelt
wurde, enthielt hingegen nur 7 Plastikteile pro Gramm.
(Symbolbild)
Jener eines Zürcher Rehs nur 4. (Symbolbild)
Der Artikel:
Keystone-SDA - Bern - Ein Bericht der
Umweltschutzorganisation Greenpeace zeigt
Erschreckendes: Im Kot von Schweizer Wildtieren wie
Rehen oder Hirschen wurde Mikroplastik gefunden.
Das Wichtigste in Kürze
Umweltschützer und Forschende haben
Mikroplastik im Kot von Schweizer Wildtieren gefunden.
Allerdings gab es erhebliche
Unterschiede zwischen den gesammelten Kotproben.
Greenpeace fordert sofort griffige
politische Massnahmen, um die Menge zu reduzieren.
Plastikverschmutzung macht auch vor Wildtieren keinen
Halt. Schweizer Umweltschützer und
Wissenschaftlerinnen haben Mikroplastik im Kot von
Rehen, Hirschen, Wildschweinen, Hasen, Gämsen,
Füchsen, Mardern, Dachsen und Wölfen gefunden.
Die Plastik-Kontamination betrifft Regionen in der
ganzen Schweiz, wie der am Dienstag von der
Umweltschutzorganisation Greenpeace veröffentlichte
Bericht zeigt.
Unterschiedliche Menge an Mikroplastik
Allerdings gab es erhebliche Unterschiede zwischen den
gesammelten Kotproben. So wurden im Kot von zwei
Wildschweinen im Wallis und im Kanton Bern mehr als
600 Mikroplastikpartikel pro Gramm gefunden.
Der Kot eines Wolfes, der in Graubünden gesammelt
wurde, enthielt hingegen nur 7 Plastikteile pro Gramm.
Jener eines Zürcher Rehs 4.
Analysiert wurden für den Bericht 15 Kotproben durch
Forschende der Eidgenössischen Technischen Hochschule
in Lausanne (EPFL). Dafür trockneten sie den Kot und
lösten ihn anschliessend in Wasserstoffperoxid auf.
Diese Mischung siebten sie durch einen Filter.
Sorgst du dich um Mikroplastik in der Umwelt?
Das Ausmass der Umweltverschmutzung durch Mikroplastik
erfordere national und international sofort griffige
politische Massnahmen, schrieb Greenpeace im Bericht.
Nur so könne die Menge kurzfristig reduziert werden.