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Der Quecksilberschaden unserer "Zivilisation"

Meldungen

präsentiert von Michael Palomino

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14.1.2013: <Quecksilber vergiftet bis zu zwei Millionen Kinder in Europa>

aus: Tiroler Tagblatt online; 14.1.2013;
http://www.tt.com/%C3%9Cberblick/Chronik/5971288-6/quecksilber-vergiftet-bis-zu-zwei-millionen-kinder-in-europa.csp

<Auf mehr als neun Milliarden Euro schätzen Forscher die Kosten, die Europa durch quecksilberbedingte Gesundheitsschäden entstehen.

Genf – Die internationale Gemeinschaft will die Quecksilberrisiken für Mensch und Umwelt deutlich reduzieren. In Genf begann am Sonntag die fünfte und letzte Sitzung der internationalen Verhandlungen zur Vorbereitung einer weltweiten rechtlich verbindlichen Vereinbarung über Quecksilber (INC5). Bis Freitag soll der Vertragsentwurf fertig sein. Offen sind noch die Fragen, wie das Abkommen überwacht und Fehlverhalten bestraft werden soll.

Quecksilber wird vor allem in Entwicklungsländern zu einer immer größeren Bedrohung für Millionen Menschen und ihre Umwelt, wie ein aktueller Bericht des UNO-Umweltprogramms UNEP feststellt. Vor allem die handwerkliche Goldgewinnung sowie die Kohleverbrennung zur Stromerzeugung tragen zu den gefährlich hohen Emissionen des Schwermetalls bei. Betroffen seien vor allem Afrika, Asien und Südamerika.

Hohe Quecksilbermengen können tödlich sein. Vergiftungen treten aber meist auf, wenn kleine Mengen über einen längeren Zeitraum aufgenommen werden. Dabei wird vor allem das zentrale Nervensystem geschädigt. Besonders anfällig sind Kinder. Jedes Jahr kommen in Europa zwischen 1,5 und zwei Millionen Kinder zur Welt, in deren Haaren sich Quecksilberwerte über dem sicheren Grenzwert finden, schreiben die Forscher im Fachblatt Environmental Health. Ihren Grenzwert legten sie aufgrund früherer Studien bei 0,58 Mikrogramm pro Gramm Haar fest.

Der offizielle Grenzwert der Weltgesundheitsorganisation liegt bei 2,5 Mikrogramm pro Gramm. Mit diesem Wert sind noch 200.000 Kinder in Europa betroffen. Das Metall schädigt die Gehirn- und damit die geistige Entwicklung von Ungeborenen. Dies führe zu einem niedrigeren IQ, was das Potenzial für gut entlohnte Arbeit senke, heißt es in einer Mitteilung zur Studie. Auf mehr als neun Milliarden Euro werden die Gesundheitsschäden laut Studie allein in Europa geschätzt.

[Quecksilber im Fisch wird zum Risiko]

Menschen nehmen Quecksilber vor allem aus Meeres- und Süßwasserfischen auf, weshalb Südeuropa am stärksten betroffen ist: In Spanien haben rund 30 Prozent der Kinder zu hohe Werte, in Portugal acht Prozent.

[Ein "Abkommen"]

Das Abkommen soll den weltweiten Quecksilberausstoß von derzeit knapp 2000 Tonnen im Jahr wirksam reduzieren. Dazu regelt es Beschaffung, Handel und Herstellungsprozesse des Schwermetalls. (TT, dpa, APA, sda)

Tiroler Tageszeitung, Printausgabe vom Mo, 14.01.2013>





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