Digitalisierte Ausweise, die auf persönlichen biometrischen Daten basieren, sind weltweit auf dem Vormarsch. Es wäre naiv zu glauben, dass dies freiwillig bleiben wird. Einige Länder machen die Teilnahme bereits zur Pflicht. Vietnam ist das jüngste Land, das mit der Einführung eines verpflichtenden biometrischen digitalen Ausweissystems begonnen hat. Das vietnamesische Identitätsgesetz ist am 1. Juli in Kraft getreten.
Laut Biometric Update werden neben Fingerabdrücken und Gesichtsbildern auch die biometrischen Daten der Iris erfasst, wenn Bürger einen Personalausweis beantragen. Nach Angaben der Regierung soll dieser Schritt «die Sicherheit und Genauigkeit der Identitätsüberprüfungsverfahren erhöhen».
Das Gesetz wird weitreichende Auswirkungen auf verschiedene Sektoren haben, insbesondere auf das Bankwesen, das bei der digitalen Transformation Vietnams eine Vorreiterrolle spielt. Dem staatlichen Rundfunksender The Voice of Vietnam (WOV) zufolge, besitzen 87 Prozent der Erwachsenen mindestens ein Bankkonto, 95 Prozent der Transaktionen vieler Banken werden digital abgewickelt. Die Integration fortschrittlicher biometrischer Daten in die Identitätsüberprüfungsprozesse soll «die digitalen Bankdienstleistungen weiter rationalisieren und die Sicherheit der Kunden erhöhen».
In dem Artikel heißt es weiter: «Das Identitätsgesetz umfasst mehrere wichtige Bestimmungen, die zur Erreichung seiner Ziele dienen. Darunter die Einrichtung einer zentralen nationalen Datenbank, in der die biometrischen und persönlichen Daten aller Bürger gespeichert werden, sowie die Schaffung digitaler Identitäten, die die Bürger für Online-Transaktionen und Interaktionen mit staatlichen Diensten nutzen können.»