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Die schmelzenden Polkappen. Fotos und Daten über das Meer

Nordpol: Schmelzende Polkappe 1979-2003

Meldungen

präsentiert von Michael Palomino

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Nordpol
Nordpol: Schmelzende Polkappe 1979-2003vergrössern [17]


Meer kann weniger CO2 absorbieren

aus: ARD Teletext, 24.5.2007, Tafel 518

<Der Klimawandel schwächt die Aufnahmefähigkeit des Südpolarmeers für das umweltschädliche Kohlendioxid. Damit steige auch der Anteil des Treibhausgases in der Atmosphäre stärker als bisher angenommen, hiess es in einer im Wissenschaftsjournal "Science" veröffentlichten Studie, an der auch das Max-Planck-Institut Jena beteiligt war.

Nach den Berechnungen der Forscher absorbierte das Südpolarmeer seit 1981 pro Jahrzehnt 5 bis 30 Prozent weniger CO2 als vorhergesehen. Gleichzeitig sei der Ausstoss von CO2 auf [um] 40 Prozent gestiegen.>


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Südpol

Spiegel online, Logo

<Neue Klimastudie. Der Südpol wird seit 50 Jahren wärmer

Südpol-Erwärmung, Relief

aus: Spiegel online, 22.1.2009; http://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/0,1518,602656,00.html

Von Jens Lubbadeh

Nun ist es amtlich: Auch in der Antarktis wird es wärmer, und zwar überall. Das zeigt eine neue Studie, die auf Messdaten der vergangenen 50 Jahre basiert. Ironischerweise befördert ausgerechnet der Kampf gegen das Ozonloch die Erwärmung noch zusätzlich.

Klimaforscher, die sich auf die Antarktis konzentrierten, hatten es immer schwerer als ihre Kollegen, die das Nordpol-Klima untersuchten. Während die Schmelze in der Arktis unbestritten dramatisch voranschreitet, war die Entwicklung in der Antarktis bislang weniger eindeutig. Hier wurden nur punktuell steigende Temperaturen gemessen, manche Gegenden kühlten sogar ab, auch in der Tiefsee sinken die Temperaturwerte.

ANTARKTIS-EIS: DIE SCHMELZENDE PRACHT

Eine neue Studie von Wissenschaftlern um Eric Steig von der University of Washington in Seattle zeigt nun erstmals: Die Klimaerwärmung trifft die Antarktis überall und nicht nur in Randbereichen. Bisher hatten Untersuchungen vor allem einen Temperaturanstieg auf der westlichen Antarktischen Halbinsel belegt, einer 800 Kilometer langen Landzunge, die in Richtung Südamerika zeigt.

Wie die Wissenschaftler im Fachmagazin "Nature" schreiben, steigen die Temperaturen am Südpol - und das schon seit einem halben Jahrhundert. Die Westantarktis habe sich in den vergangenen 50 Jahren pro Dekade im Schnitt um 0,17 Grad Celsius erwärmt, plus/minus 0,06 Grad. Im Osten fiel die Erwärmung etwas geringer aus: pro Dekade 0,10 Grad Celsius, plus/minus 0,07 Grad. "Im Winter und Frühling war die Erwärmung besonders stark", sagte Eric Steig in einer Pressekonferenz. Bisher waren viele Wissenschaftler davon ausgegangen, dass die Temperatur in der Ostantarktis sogar sinkt.

Die klimatischen Unterschiede zwischen West- und Ostteil erklären die Forscher mit der riesigen geografischen Ausbreitung der Antarktis. Zudem unterscheide sich die Höhe beider Hälften um mehr als tausend Meter.

Satellitendaten kombiniert mit Wetterstationen

Für ihre Analyse werteten die Forscher Satellitendaten und Messungen von 42 Wetterstationen aus, die überwiegend an den Küstenregionen gelegen waren, und von 65 automatischen Stationen aus dem antarktischen Inland. Die Daten reichten zurück bis ins Jahr 1957. Was die Studie hauptsächlich von früheren abhebe, sei laut Steig die Kombination der Daten. In vielen Untersuchungen waren keine Satellitendaten berücksichtigt worden.

Das Fazit der Forscher: Ohne die steigenden Konzentrationen von CO2 sei solch ein Erwärmungstrend nicht zu erklären. Dies habe auch schon eine Studie vom Oktober vergangenen Jahres gezeigt, die in "Nature Geoscience" veröffentlicht wurde. "Wir glauben aber auch", so Steig, "dass die Veränderung des Ozonloches einer der Faktoren der Antarktis-Erwärmung ist."

Nach Ansicht Steigs kann der Kampf gegen das Ozonloch die Erwärmung jedoch ironischerweise sogar noch beschleunigen: Ozon wirkt in der Stratosphäre. Es absorbiert die UV-Strahlung der Sonne, dadurch heizt sich die Luft in einer Höhe von zehn bis 20 Kilometern Höhe auf. Dies wiederum schwächt das Temperaturgefälle der Luft ab und verändert die Zirkulationsmuster der polaren Winde. "Die Folge ist, dass weniger kalte Westwinde über das Innere der Antarktis ziehen", erklärt Drew Shindell vom Nasa Goddard Institute in New York und Co-Autor der Studie den Effekt.

Nachdem Anfang der neunziger Jahre die für die Ausweitung des Lochs verantwortlichen Fluorchlorkohlenwasserstoffe (FCKW) verboten wurden, könne "das Loch bis Mitte des Jahrhunderts verschwunden sein", meint Steig. Wenn das passiere, werde sich die gesamte Antarktis endgültig "im Gleichschritt mit der restlichen Welt erwärmen".

Wilkins-Eisschelf steht vor dem Abbruch

Wie die Wissenschaftler in "Nature" schreiben, ist die Höhe der antarktischen Erwärmung vergleichbar mit der Erwärmung der gesamten südlichen Erdhalbkugel. Das Abschmelzen der gigantischen Eismassen der Antarktis - laut Schätzungen von Wissenschaftlern aus dem Jahr 2000 sind es etwa 25 Millionen Kubikkilometer - würde gravierende Folgen haben: Die Meeresspiegel würden um 57 Meter ansteigen.

Wie viel Antarktis-Eis tatsächlich schon geschmolzen ist und noch schmelzen wird, können die Forscher nicht sagen. Die Gründe für das Abbrechen verschiedener Eisschelfe in den vergangenen Jahrzehnten sei nach Ansicht Steigs nun aber offensichtlich.

In den vergangenen 50 Jahren sind neun Schelfeis-Flächen in der Antarktis abgebrochen oder geschrumpft. Oft geschieht dies plötzlich, wie bei Larsen A im Jahr 1995 oder Larson B 2002. Insgesamt sind 25.000 Quadratkilometer Eisfläche - etwa die Grösse von Mecklenburg-Vorpommern - verlorengegangen. Entsprechend haben sich die Umrisse des südlichsten Kontinents geändert. Und nun steht auch das riesige Wilkins-Schelfeis in der Antarktis kurz vor dem Abbruch, wie der britische Forscher David Vaughan berichtete (siehe Video). Die Region hatte früher eine Fläche von etwa 16.000 Quadratkilometern, was etwa der Grösse Schleswig-Holsteins entspricht.

Stefan Rahmstorf, Klimaforscher am Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung, kommentierte die Studie im Gespräch mit SPIEGEL ONLINE: Sie zeige, "dass die leichte Abkühlung der Antarktis ein räumlich und zeitlich beschränktes Phänomen ist, verursacht wahrscheinlich durch das Ozonloch". Über die vergangenen 50 Jahre und die Antarktis als Ganzes gebe es hingegen eine Erwärmung so wie im Rest der Welt, und sie sei "konsistent mit der globalen Erwärmung", so Rahmstorf.

mit Material von AFP und Reuters>

Details über die Erwärmung des Südpols (aus Spiegel online)
Südpol-Erwärmung, Relief
Südpol-Erwärmung, Relief
Antarktis-Erwärmung: Besonders im Westteil der Antarktis konnten Wissenschaftler eine Erwärmung während der vergangenen 50 Jahre belegen: pro Dekade im Schnitt um 0,17 Grad Celsius. [1]
Südpol-Erwärmung, Karte 1957-2006
Südpol-Erwärmung, Karte 1957-2006
Antarktis-Erwärmung 1957 bis 2006: Die Erwärmung zeigte sich auf dem gesamten Kontinent. [2]
Südpol-Erwärmung, Karte 1969-2000
Südpol-Erwärmung, Karte 1969-2000
Antarktis-Erwärmung 1969 bis 2000: Im Osten der Antarktis gab es in den siebziger Jahren eine Abkühlung. Im Schnitt jedoch seien die Temperaturen auch im Ostteil gestiegen. [3]
Ein Eisschild am Südpol
Ein Eisschild am Südpol
Eisschild der Antarktis: Die schmelzenden Berge bremsen die globale Erwärmung - Forscher sind verblüfft. Ursache sind feine Eisenpartikel im Eis. Sie lassen Algen blühen, die Treibhausgas aus der Luft filtern. [4]
Ein Eisberg in der Nähe der
                          Mawson-Forschungsstation
Ein Eisberg in der Nähe der Mawson-Forschungsstation
Eisberg in der Nähe der australischen Mawson-Forschungsstation: Forscher haben Daten über die Historie der Antarktis-Gletscher seit der jüngsten Eiszeit vorgelegt - und sie haben keine guten Nachrichten (zum Artikel: Antarktis-Eis schmilzt ungewöhnlich schnell). [5]
Eisberg-Abbruch am Südpol im Oktober
                          2008
Eisberg-Abbruch am Südpol im Oktober 2008
Abbruch: Im vergangenen Oktober hat sich ein gewaltiger Eisberg von der Zunge des antarktischen Pine-Island-Gletschers losgerissen (oben rechts). Er hatte eine Fläche von 24 mal 30 Kilometern. [6]
Eisberg-Abbruch des Eisbergs B15A am
                          Südpol im Jahre 2005
Eisberg-Abbruch des Eisbergs B15A am Südpol im Jahre 2005
Zerbröselnde Pracht: Das Satellitenbild vom Januar 2005 zeigt den Eisberg B-15A, den damals weltweit grössten seiner Art, kurz vor der Kollision mit der Drygalski-Eiszunge (oben). Der Eisberg B-15 hatte sich im März 2000 vom Ross-Eisschelf gelöst und war später in mehrere Teile zerbrochen. [7]
Eisberg am Südpol in der Westantarktis
                          mit Zwergwalen
Eisberg am Südpol in der Westantarktis mit Zwergwalen
Zwergwale vor Eisbergen im südlichen Ozean: Insbesondere in der Westantarktis sind in den vergangenen Jahren mehrere Eisschelfs auf spektakuläre Art kollabiert, wie etwa das Larsen-B-Schelf im Februar 2002. [8]
Pinguine am Südpol auf einem treibenden
                          Eisberg
Pinguine am Südpol auf einem treibenden Eisberg
Pinguine auf einem treibenden Eisberg: Das Tauwetter in der Antarktis macht auch den dort lebenden Tieren zu schaffen. [9]
Ein blauer Eisberg im australischen
                          Territorium des Südpols
Ein blauer Eisberg im australischen Territorium des Südpols
Blauer Eisberg im australischen Antarktis-Territorium: Wissenschaftler befürchten, dass die rapide Gletscherschmelze in der Antarktis den Anstieg der Meeresspiegel gefährlich beschleunigen könnte. [10]
Eisberg-Abbruch am Südpol an der
                          Knox-Küste
Eisberg-Abbruch am Südpol an der Knox-Küste
Grosser Eisberg beim Abbrechen von der Knox-Küste: Steigende Wassertemperaturen lassen die Eisschelfs kollabieren. Das gilt als mögliche Ursache der erhöhten Fliessgeschwindigkeit der im Inland liegenden Gletscher. [11]
Gletscherspalten durch den
                          Eisberg-Abbruch an der Knox-Küste
Gletscherspalten durch den Eisberg-Abbruch an der Knox-Küste
Risse: Der Abriss des Eisbergs von der Knox-Küste hat tiefe Gletscherspalten hinterlassen. [12]
Tafeleisberge am Südpol an der Vincennes
                          Bay
Tafeleisberge am Südpol an der Vincennes Bay
Tafeleisberge im Vincennes Bay im australischen Antarktis-Territorium: Die genauen Gründe für die Gletscherschmelze im eisigen Süden sind derzeit noch Gegenstand der Forschung. [13]
Eisberg B-15A am Südpol 2000-2008
Eisberg B-15A am Südpol 2000-2008
Eisberg B-15A: Der Gigant ist ein Bruchstück des Eisbergs B-15 und besass anfangs mit 122 mal 27 Kilometern in etwa die Fläche Luxemburgs. [14]
Eisberge vor Neuseeland im November 2008
Eisberge vor Neuseeland im November 2008
Treibende Gefahrenquelle: Im November schlug die Regierung Neuseelands Alarm, als rund hundert Eisberge nur 260 Kilometer von der neuseeländischen Küste entfernt gesichtet wurden. [15]
Ein Eisberg am Südpol, auf Grund
                          gelaufen
Ein Eisberg am Südpol, auf Grund gelaufen
Pinguine vor einem auf Grund gelaufenem Eisberg im australischen Antarktis-Territorium [16]


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Quellen
[1] http://www.spiegel.de/fotostrecke/fotostrecke-39042.html#backToArticle=602656
[2] http://www.spiegel.de/fotostrecke/fotostrecke-39042-2.html#backToArticle=602656
[3] http://www.spiegel.de/fotostrecke/fotostrecke-39042-3.html#backToArticle=602656
[4] http://www.spiegel.de/fotostrecke/fotostrecke-39042-4.html#backToArticle=602656
[5] http://www.spiegel.de/fotostrecke/fotostrecke-39042-5.html#backToArticle=602656
[6] http://www.spiegel.de/fotostrecke/fotostrecke-39042-6.html#backToArticle=602656
[7] http://www.spiegel.de/fotostrecke/fotostrecke-39042-7.html#backToArticle=602656
[8] http://www.spiegel.de/fotostrecke/fotostrecke-39042-8.html#backToArticle=602656
[9] http://www.spiegel.de/fotostrecke/fotostrecke-39042-9.html#backToArticle=602656

[10] http://www.spiegel.de/fotostrecke/fotostrecke-39042-10.html#backToArticle=602656
[11] http://www.spiegel.de/fotostrecke/fotostrecke-39042-11.html#backToArticle=602656
[12] http://www.spiegel.de/fotostrecke/fotostrecke-39042-12.html#backToArticle=602656
[13] http://www.spiegel.de/fotostrecke/fotostrecke-39042-13.html#backToArticle=602656
[14] http://www.spiegel.de/fotostrecke/fotostrecke-39042-14.html#backToArticle=602656
[15] http://www.spiegel.de/fotostrecke/fotostrecke-39042-15.html#backToArticle=602656
[16] http://www.spiegel.de/fotostrecke/fotostrecke-39042-16.html#backToArticle=602656
[17] http://www.canoe.org.au/image.asp?ID=3491

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