<Vor zehn Jahren kam es in
Ungarn zu einem massenhaften Fischsterben, als
Zyanid in die Theiß geflossen war, ein Nebenfluss
der Donau.
Im Westen der Türkei droht nach einem Dammbruch in
einem Becken mit hochgiftiger Zyanidlauge eine
Umweltkatastrophe. Wie türkische Medien meldeten,
brachen am Wochenende zwei von drei Dämmen in dem
Becken einer Silbermine bei Kütahya im Westen des
Landes. Experten forderten die Evakuierung nahe
gelegener Dörfer. Vor elf Jahren hatte ein Dammbruch
in einem rumänischen Zyanid-Becken ganze Landstriche
verseucht.
Nach den Dammbrüchen in Kütahya
würden 15 Millionen Kubikmeter der giftigen
Zyanidlauge, die bei der Silbergewinnung benutzt wird,
nur noch von einem Damm gehalten, meldete die Zeitung
"Radikal". Das Unternehmen Eti Gümüs habe die
Errichtung eines neuen Damms angekündigt, um die
giftige Lauge aufzufangen. Firma und Behörden
erklärten, die Lage sei unter Kontrolle.
Dagegen sagte der
Verbandsvorsitzende der türkischen Umweltingenieure,
Murat Tasdemir, bei einem Besuch in der
Unglücksgegend, es bestehe die Gefahr, dass der Damm
breche. In diesem Fall seien viele Menschenleben
gefährdet. Schon jetzt sollten die Bewohner der
Ortschaften in der Umgebung auf die Nutzung des
Grundwassers verzichten. Nach einem Bericht der
Zeitung "Evrensel" beobachten Anwohner schon seit drei
Jahren, dass die Dämme des Zyanid-Beckens undicht
sind. Das Unternehmen habe aber trotz der Warnungen
nichts unternommen, um die Dämme zu reparieren.
AFP>