Spionage in Berlin 12.9.2017: Innenministerium von Misere will KEINE Daten zur automatischen Gesichtserkennung am Berliner Bahnhof Südkreuz preisgeben
Innenministerium verweigert Antworten zur automatisierten Gesichtserkennung
https://netzpolitik.org/2017/innenministerium-verweigert-antworten-zur-automatisierten-gesichtserkennung/
"Wer darf unter welchen Umständen Zugriff auf Daten der automatisierten Biometrie-Überwachung am Berliner Bahnhof Südkreuz nehmen? Diese und weitere Fragen sollten durch Anfragen nach dem Informationsfreiheitsgesetz geklärt werden. Doch das Innenministerium weigert sich seit fünf Monaten, das Datenschutzkonzept oder auch nur irgendwelche Unterlagen herauszugeben.
Seit mehreren Wochen läuft bereits der Test der automatisierten Gesichtserkennung am Berliner Bahnhof Südkreuz, den der Bundesinnenminister höchstselbst im Sommer mit einer Visite ehrte. Lange vor dem Start des Projektes wurde dazu Anfang April die erste Informationsfreiheitsanfrage gestellt, mit dem heutigen Tag also vor fünf Monaten. Vom Bundesinnenministerium (BMI) wurde darin um die Herausgabe des Datenschutzkonzeptes und weiterer Unterlagen zum Südkreuz-Projekt ersucht. Damals war das Überwachungsprojekt am Bahnhof noch in der Planung, erst später wurden die freiwilligen Testpersonen rekrutiert und die Kameras in Betrieb genommen. Bis heute verweigert das BMI aber die Auskünfte – mit kreativen Ausreden.
Weil die automatisierte Erfassung der Passanten und die Verarbeitung ihrer Gesichter in deren Grundrechte eingreift, ist ein Datenschutzkonzept das Minimum, was von den Verantwortlichen zu erwarten ist. Da eine biometrische Auswertung von Gesichtern auch sensible Informationen wie Alter, Geschlecht, Gesundheitszustand oder gar sexuelle Orientierungen preisgeben kann, ist es nachvollziehbar, dass sich Fragen danach aufdrängen, wer unter welchen Umständen Zugriff auf die Daten hat, sie eventuell weiterverarbeitet und wer sie wann löschen muss. All das und mehr sollte das bisher geheime Datenschutzkonzept umfassen.
„Andere Prioritäten“
Die erste Reaktion des BMI (pdf) auf die IFG-Anfrage kam noch recht prompt im selben Monat: Man warnte den Antragsteller zunächst vor hohen Gebühren „zwischen 15,- Euro und 500,- Euro“. Das ist nicht ungewöhnlich und wird im Rahmen eines typischen Antrags über fragdenstaat.de auch als Auskunft erbeten, um hohe Gebühren vorab zu erfahren. Man benötige seitens des Ministeriums die Bestätigung, dass an der Herausgabeforderung trotz Gebühren festgehalten werde. Das bejahte der Antragsteller umgehend.
Das BMI brauchte dann ein Weilchen, um eine weitere Reaktion (pdf) zu zeigen. Es teilt mit, dass die durch den Antrag betroffenen Dritten, also vor allem beteiligte Unternehmen, nun konsultiert werden und ihnen „zur Stellungnahme“ Gelegenheit gegeben wird. Dann begann ein weiteres Warten.
Nach mehreren Monaten antwortet das BMI nun mit einer herablassenden Antwort, die das Recht auf Informationsfreiheit zu einer Frage von Lust und Laune im Ministerium herabstuft. Das Ministerium erklärt nämlich am 14. August (pdf), dass „die Bearbeitung Ihres IFG-Antrages vom 12. April 2017 aufgrund anderer Prioritäten zurückgestellt werden“ musste. Man bittet um Verständnis.
Keine Auskünfte
Ein zweiter
IFG-Antrag vom Mai für das
Datenschutzkonzept und weitere Unterlagen kommt
noch langsamer voran: Im
Mai (pdf) wurde auch hier die Beteiligung
Dritter mit der Gelegenheit zur Stellungnahme
angekündigt. Seither ist Funkstille, trotzdem der
Antragsteller Anfang August nochmals nachfragte,
wie der Stand des IFG-Verfahrens ist. Die Frist
zur Beantwortung ist längst abgelaufen.
Wenn das BMI erklärt, dass es andere Prioritäten
habe, als eine Informationsfreiheitsanfrage zu
beantworten, dann missachtet es das Gesetz.
Informationsfreiheit bedeutet nicht, den
Antragsteller zu einem Bittsteller zu degradieren,
denn er hat einen gesetzlichen Anspruch auf die
Herausgabe der Unterlagen.
Aus den Antworten und Reaktionen beider Antragsteller lässt sich ableiten, dass sie sich nicht derart abspeisen lassen. Einfacher wäre es allerdings für das Innenministerium, wenn es von vorneherein eine offene Informationspolitik eingeplant und die Geheimniskrämerei um das Datenschutzkonzept und viele weitere Informationen zu dem Südkreuz-Projekt gar nicht erst begonnen hätte.
Immerhin gab das BMI zwischenzeitlich ein paar Auskünfte, die jedoch unabhängig von den IFG-Anträgen sind: Für den Südkreuz-Test könne man keine konkreten Erkennungsraten benennen, die messbar einen Erfolg oder Misserfolg des Piloten zur automatisierten Gesichtserkennung ausweisen würden."
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Journalist=BND-Spitzel 15.9.2017:
Kriminell-zionistischer Mossad-BND
manipuliert deutsche Medien mit BND-Spitzeln
- zur Bewaffnung Deutschlands in den 1950er
Jahren, zu mehr Kaltem Krieg bis 1986 etc. -
Rufmorde gegen "zu intelligente"
Journalisten etc.
Wie der BND die deutschen Medien steuerte
https://www.heise.de/tp/features/Wie-der-BND-die-deutschen-Medien-steuerte-3832627.html
<Geheimdienstexperte Erich
Schmidt-Eenboom über Verbindungen der
geheimen Dienste, die bis in die
Chefredaktionen der größten deutschen Medien
reichen
[Schon seit Bismarck sind deutsche
Journalisten Spitzel]
Schon in der Mitte des 19. Jahrhunderts
wurden für den Aufbau des ersten deutschen
Auslandsnachrichtendienstes Journalisten
rekrutiert. "Weil Presseleuten immer und
überall das Recht zuerkannt wird, zu fragen,
geben sie ein unverdächtiges Personal ab für
einen geheimen Observationsdienst, zumal sie
die Fähigkeit besitzen, verständlich
darzustellen und Tatsachen von bloßen
Gerüchten zu scheiden", so Bismarcks
Geheimdienstchef Stieber in seinen Memoiren.
In der Bundesrepublik gehört es nun zwar zum
Berufsethos der Journalisten, eine strikte
Trennung und Abgrenzung zu den
Geheimdiensten zu wahren. Doch wie sieht es
in Wirklichkeit aus? Jens Wernicke sprach
mit dem Geheimdienstexperten Erich
Schmidt-Eenboom für das Buch "Lügen die
Medien? Propaganda, Rudeljournalismus und
der Kampf um die öffentliche Meinung", das
gerade im Westend Verlag erschienen ist.
Herr Schmidt-Eenboom, Sie sind einer der
profiliertesten Geheimdienstkenner und
-kritiker im Land und haben vor vielen
Jahren bereits darauf hingewiesen, dass
unsere Medien, die aktuell in einer
Glaubwürdigkeitskrise stecken, sehr wohl
etwas unterliegen, das man neuerdings rasch
als Verschwörungstheorie abtut: dem Einfluss
von Geheimdiensten nämlich. Was bewegte Sie
damals zu dieser Feststellung? Und welche
konkreten Einflussnahmen der Dienste auf
deutsche Medien sind bekannt?
[Die gefeierten "Presse-Sonderverbindungen" und Manipulationen in Deutschland]
Erich Schmidt-Eenboom: Als ich 1998 das Buch "Undercover. Der BND und die deutschen Journalisten" veröffentlichte, konnte ich mich für die Ära von Reinhard Gehlen, also für die 1950er und 1960er Jahre, auf eine gesättigte Quellenbasis stützen, allem voran eine 1970 für das Bundeskanzleramt bestimmte Aufstellung über die sogenannten "Presse-Sonderverbindungen". Sie enthielt 230 Namen, darunter viele namhafte Medienvertreter aus der ersten Garnitur der westdeutschen Publizistik. Der Zugriff auf Akten aus dem Nachlass des BND-Vizepräsidenten Dieter Blötz lieferte für die 1970er Jahre handfeste Beweise für das heimliche Zusammenspiel von Nachrichtendienst und Nachrichtenleuten, beispielsweise da, wo Karl-Wilhelm Fricke seine Berichterstattung im Deutschlandfunk über den Dienst mit Blötz abgesprochen hatte. Für die 1980er Jahre gab es immer noch eine erkleckliche Zahl nachweisbarer Einzelfälle, auch solche, die deutlich machten, dass es nicht nur um Public Relations ging, sondern auch um Spionage durch Korrespondenten und Redakteure.
[Deutsche "Leitmedien" sind mit BND-Spitzeln durchsetzt und VERSEUCHT - Rufmord gegen "missliebige" Journalisten]
Für die Geschichte bis zum Ende des Kalten Kriegs galt, dass nahezu alle Leitmedien mehr oder weniger stark von Vertrauensjournalisten des BND durchsetzt waren. Auch bei meinen gegenwärtigen Arbeiten stoße ich immer wieder auf neue Fälle von Symbiosen des Dienstes mit Journalisten in der Alt-Bundesrepublik. Auf der anderen Seite stand häufig das Bemühen der Dienste, missliebige Journalisten zu diffamieren, auszuspähen und zu observieren. Ich habe es am eigenen Leibe erfahren und damit die Initialzündung für einen Untersuchungsausschuss des Deutschen Bundestags geliefert. In dessen Vorfeld hat es der BND 2005 noch einmal unternommen, meinen Kollegen Andreas Förster über einen Agenten aus Leipzig auszuforschen, nachdem ich mit Förster ans Tageslicht gebracht hatte, dass der BND mich von 1994 bis 1996 bespitzelt hatte. Die einhellige Verurteilung der rechtswidrigen Maßnahmen des BND gegen Journalisten über alle Bundestagsparteien hinweg in den Abschlussberichten hat dann dafür gesorgt, dass der Dienst seither - zumindest soweit man weiß - auf eine systematische Ausspähung von Medienvertretern verzichtet.
Gibt es ein besonders schillerndes Beispiel für die Mediensteuerung? Können Sie eines ausführlicher schildern?
[BND-Spitzelfrau Dönhoff - "Lichtgestalt" des BND in Pullach (Bayern)]
Erich Schmidt-Eenboom: Ich hatte mit Marion Gräfin Dönhoff eine Lichtgestalt der bundesdeutschen Medienlandschaft als Propagandaaktivistin Pullachs entlarvt, die Reinhard Gehlen in der Zeit als Mischung aus Genie und Landedelmann hochschrieb, als der Dienst 1963 besonders schwach dastand. Herbe Kritik ist mir da in der Rezension vom 24. August 1998 "Spione wie wir" der Süddeutschen Zeitung entgegengeschlagen, weil ich die "wohl erste Frau dieser Republik, die ZEIT-Herausgeberin Marion Gräfin Dönhoff", zu Unrecht bloßgestellt hätte. "Ausgerechnet sie ins Zwielicht rücken zu wollen - absurder geht’s nicht." Dabei hatte ich der Journalistin auf Wunsch meines Verlegers das sie betreffende Kapitel sogar vorab zur Durchsicht übersandt. Sie monierte einzig die Überschrift "Die Gräfin und der General", befand jedoch die gesamte Darstellung im Oktober 1997 als zutreffend.
[Der kriminell-zionistische BND betreibt eine "Unabhängige Historikerkommission" (!!!)]
Ich gehe davon aus, dass die Unabhängige Historikerkommission des BND, namentlich Klaus-Dietmar Henke mit seinem Werk "Der BND in der Innenpolitik der Fünfziger Jahre" und Jost Dülffer mit dem Band "Der BND in der Innenpolitik der Sechziger Jahre" 2017/2018 die Verstrickungen von Marion Gräfin Dönhoff noch weit deutlicher zutage treten lassen werden. Ihre selbsternannten Ehrenretter werden dann noch blamierter dastehen.
[ZDF ist ein zionistisch-krimineller Mossad-BND-Sender]
Als mein Buch 1998 erschien, gab es nur eine geringe Bereitschaft zur Selbstkritik. Der Redakteur eines ZDF-Magazins gab unumwunden telefonisch zu, dass ihn die Berichterstattung über "Undercover" den Kopf kosten würde, weil auch der langjährige ZDF-Intendant Karl Holzamer zu den herausragenden Vertrauensjournalisten des BND gehörte. Weit mutiger zeigte sich das ARD-"Morgenmagazin", das nicht nur über das Buch berichtete, sondern auch ein Streitgespräch mit dem von mir angegriffenen NDR-Fernsehjournalisten Joachim Wagner ermöglichte.
[Kriminell-zionistischer Mossad-BND verweigert Akten zur Aufklärung der Manipulation von Spiegel und Springer-Verlag!!!]
Diese Kluft zwischen den Medien, die zur Aufarbeitung ihrer eigenen Geschichte bereit sind, und solchen, die zwar jede wissenschaftliche Belastungsanalyse von Ministerien loben, aber die eigene Vergangenheit lieber ruhen lassen, besteht auch heute noch. So klagen aktuell etwa der Spiegel und der Springer-Verlag vor dem Bundesverwaltungsgericht in Leipzig gegen den BND, um ihn zur Herausgabe der Akten zu zwingen, die die Unterwanderung oder Steuerung ihrer Redaktionen dokumentieren. Die Süddeutsche Zeitung dagegen hat einen solchen Schritt bisher gescheut. Dabei gibt es Quellen, die belegen, dass fünf Redakteure - darunter Hans Heigert, der stellvertretende Chefredakteur Immanuel Birnbaum und Korrespondenten wie der ehemalige SS-Standartenführer Rudolf Oebsger-Röder in Djakarta - dem BND als Zuträger und Sprachrohr dienten.
Eine schlechte nachrichtendienstliche Erfolgsbilanz sollte durch gute Pressearbeit wettgemacht werden Wie kam es damals zu diesen Entwicklungen? Welche und wessen Interessen verfolgten die Dienste hier?
[Kriminell-zionistischer Mossad-BND agiert nach "Parole" und mit Erpressung: Daten gegen Unterwürfigkeit - kriminelle NATO-Akteure müssen "gut dastehen"]
Erich Schmidt-Eenboom: Der leitende Mitarbeiter der Organisation Gehlen und später des BND Kurt Weiß hatte die Parole ausgegeben, dass die schlechte nachrichtendienstliche Erfolgsbilanz durch gute Pressearbeit wettzumachen sei. Methodisch ging der Dienst dabei nach einem "Do ut des"-Prinzip vor: Den stets informationshungrigen Medienvertretern wurden Geheimdiensterkenntnisse zugespielt, für die sie sich mit einer wohlwollenden Berichterstattung bedankten. Das betraf - auch als Gegengewicht zur massiven DDR-Propaganda - zum einen innerdeutsche Themen, zum anderen aber auch mit Partnerdiensten vereinbarte Kampagnen zur Stärkung des Ansehens von NATO-Partnern, beispielsweise als Frankreich im Algerienkrieg oder die USA im Vietnamkrieg in der westdeutschen Öffentlichkeit in die Kritik gerieten. [Kriegshetze zur Wiederbewaffnung Deutschlands schon in den 1950er Jahren]
Für die 1950er Jahre ist festzuhalten, dass die Organisation Gehlen, also die Vorläuferin des BND, zahlreiche publizistische Aktivitäten entfaltete, um in einer wehrunwilligen Bevölkerung den Weg für die Wiederbewaffnung zu ebnen. Das bedeutet insgesamt, dass Pullach nicht nur Maßnahmen zum Aufpolieren des eigenen Images ergriff, sondern vielfach erfolgreich versuchte, die Öffentlichkeit im Sinn der Bundesregierungen zu beeinflussen.
Was war der sozusagen größte Coup, der dem BND oder anderen Diensten Ihrer Einschätzung nach bisher gelang? Wo wurde nachhaltig die öffentliche Meinung im Interesse Dritter so nachhaltig manipuliert, dass dies jedem Bürger als mahnendes Beispiel bekannt sein sollte? Und wie genau erfolgte die entsprechende Manipulation?
[Kriminell-zionistischer BND übertrieb systematisch die Bedrohung durch Warschauer-Pakt-Staaten - und torpedierte Friedensbemühungen ABSICHTLICH]
Erich Schmidt-Eenboom: Große Coups können sich die großen Dienste auf die Fahnen schreiben. Der KGB zum Beispiel mit seiner in Afrika noch heute wirkträchtigen Desinformation, das AIDS-Virus stamme aus einem B-Waffen-Labor der USA. Dem BND ist etwas anderes vorzuwerfen. Er war über Jahrzehnte hinweg gegenüber der Bundesregierung und der NATO zuständig für die Bewertung des militärischen Kräfteverhältnisses zwischen der westlichen Militärallianz und den Staaten des Warschauer Vertrags in Mitteleuropa. Seine Bedrohungsanalysen waren dabei vielfach bewusst überzeichnet, um hohe westdeutsche Wehrausgaben zu legitimieren - und damit ein schleichendes Gift für Abrüstungsbemühungen. Diesen Trend hat erst die seinerzeit starke Friedensbewegung Mitte der 1980er Jahre brechen können.
Aus der bis heute unbefriedigenden Aktenlage lassen sich nur wenige Beispiele destillieren, die konkret eine von Pullach ausgehende Medienmanipulation aufzeigen. Als etwa der staatliche italienische Erdölkonzern Eni 1960 in das Pipeline-Geschäft mit der Sowjetunion einsteigen und dabei deutsche Konkurrenten verdrängen wollte, verlangte Adenauers Geheimdienstkoordinator Hans Globke vom Dienst Informationen über den Eni-Chef Enrico Mattei. Der BND schickte ihm Berichte über die Unterstützung des linken Christdemokraten durch italienische Kommunisten, und Globke plante, dieses Material publizistisch zu verwerten.
Typisch an diesem Fall ist auch, dass der BND nur der Lieferant der Informationen war und dass die mediale Verwertung von den belieferten Bedarfsträgern in Bonn ausging - und nicht wie so häufig durch den direkten Kontakt des BND zu seinen "Vertrauensjournalisten".>
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15.9.2017: Systematische Spionage
mit Kameras an Plakatwänden - in NL nun 50
Kameras angeblich abgeschaltet
Niederlande:
Versteckte Kameras mit Analyse-Software
in Werbetafeln gefunden
https://netzpolitik.org/2017/niederlande-versteckte-kameras-mit-analyse-software-in-werbetafeln-gefunden/
<In Außenwerbetafeln in den Niederlanden wurden Kameras mit Video-Scannern eingesetzt, um Passanten zu analysieren. Die Betreiberfirma hat die Praxis nach Protesten eingestellt. Doch auch in Deutschland werden Überwachungssysteme getestet, die Menschen automatisiert erkennen und lesen sollen.
Die britische Werbefirma „Exterion Media“ hat in
den Niederlanden 50 Kameras deaktiviert, die sich
in digitalen Außenwerbetafeln des Konzerns
befinden. Das berichtet die
niederländische Zeitung „NRC Handelsblad“ unter
Berufung auf eine Pressemitteilung des
Unternehmens.
Exterion, das nach eigenen Angaben auch in Frankreich, Spanien und Großbritannien aktiv ist, reagierte damit auf öffentlichen Protest gegen die ungefragte Analyse. Ausgelöst wurde der Widerstand durch einen Twitterpost: Ein Reisender hatte auf dem Bahnhof der Stadt Amersfoort eine Apparatur in einer Anzeigetafel entdeckt und ein Bild davon geteilt. Während die staatliche Bahngesellschaft als Betreiberin des Bahnhofs zunächst von einem „Sensor“ sprach, der keine Bilder erzeugen könne, bestätigte Exterion später, dass es sich um eine Kamera handele.
Laut Bericht der Zeitung wurden die Kameras mit der Gesichtstracking-Software „VidiReports“ ausgestattet, um die Werbeanzeigen zu optimieren. Der Website des Herstellers „Quividi“ zufolge kann die Software sowohl erkennen, ob und wie lange eine Person die Werbeanzeige betrachtet, als auch biometrische Merkmale wie Geschlecht und Alter abschätzen. Diese Daten sollen in einer Datenbank gespeichert worden sein. Die Software kann zudem laut Hersteller auch die Gemütslage der Betrachter erfassen. In diesem Fall sei die Funktion allerdings nicht aktiviert gewesen, so Exterion.
Das Unternehmen betonte in seiner Pressemitteilung, „dass die Kameras keine Videoaufnahmen in irgendeiner Weise machen“. Das System erfasse und speichere lediglich die genannten Informationen über die Betrachter, aber keine Bilder. Ein Rückschluss auf einzelne Personen sei nicht möglich.
Ähnliche Systeme auch in Deutschland getestet
Auch in Deutschland wurden ähnliche Systeme bereits eingesetzt. So erregten etwa die Supermarktkette Real sowie die Deutsche Post Aufmerksamkeit durch den Einsatz von Werbebildschirmen mit visueller Tracking-Software in einigen Filialen. Ob solche Systeme überhaupt legal eingesetzt werden dürfen, ist umstritten. Fraglich ist insbesondere, ob eine Kennzeichnung durch einen allgemeinen Hinweis auf Videoüberwachung ausreicht, wie es bei Real der Fall war. Das Unternehmen hat die Tests inzwischen ebenfalls eingestellt.
Die Kapazitäten von Gesichtserkennungssoftware
nehmen stetig zu. Wie der Guardian berichtet,
kam zuletzt eine Studie der Stanford University zu
dem Schluss, dass die Technik genutzt werden kann,
um die sexuelle Orientierung eines Menschen mit
hoher Trefferquote vorherzusagen. Auch für
staatliche Akteure sind die Systeme interessant.
Während ein Test
des BKA mit automatischer Gesichtserkennung
am Bahnhof Südkreuz noch läuft, träumt die CDU in
ihrem Wahlprogramm bereits von einem
flächendeckenden Einsatz der vernetzten
Videoscanner an „öffentlichen
Gefahrenorten“.>
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Ecuador 16.9.2017: Angeblich eine
Kamera beim Präsident Moreno von Ecuador
gefunden
https://de.sputniknews.com/panorama/20170916317452887-ecuador-staatschef-arbeitszimmer-ueberwachungskamera/
<Ecuadors Präsident Lenin Moreno ist wütend geworden, nachdem er von einer in seinem Arbeitszimmer versteckten Überwachungskamera erfahren hatte.
„Ich bin schockiert und wütend. Das ist eine Verletzung der Unantastbarkeit des Privatlebens“, schrieb Moreno in seinem Twitter-Account.
!Sorprendido y furioso! Cámara oculta en mi despacho, transmitiendo a control remoto. Eso es delito de violación a la intimidad.
— Lenín Moreno (@Lenin) 15 сентября 2017 г.
Vor seinem Amtsantritt als Präsident wurde Moreno davon nicht in Kenntnis gesetzt.
Die Überwachungskamera war laut einem Vertreter des Bewachungsdienstes Morenos vor sieben bis acht Jahren, noch während der Präsidentschaft von Rafael Correa, montiert worden und galt als Möbelteil.
Moreno hatte im Mai dieses Jahres Correa im Präsidentenamt abgelöst.Der 63-jährige Lenín Voltaire Moreno Garcés ist Rechtsanwalt und Politiker und war von 2007 bis 2013 Vizepräsident Ecuadors. Seit 2013 ist er UN-Sondergesandter für Behinderung und Barrierefreiheit. Seit einer Verletzung durch einen Raubüberfall im Jahr 1998 ist er auf den Rollstuhl angewiesen.
Seinen ungewöhnlichen Vornamen erhielt Moreno von seinem Vater, der die russische Revolution idealisiert hatte.>
========Ecuador 16.9.2017: Präsident Moreno meint, diese Kamera soll von Ex-Prásident Correa montiert worden sein
Ecuador: Lenín Moreno afirma que halló cámara oculta que instaló Correa (VIDEO)
http://www.cronicaviva.com.pe/ecuador-lenin-moreno-afirma-que-encontro-camara-oculta-que-instalo-correa/
Original:
La denuncia la realizó durante una reunión con su gabinete, en la que detalló que el servicio de protección presidencial detectó el jueves la cámara, cuya instalación ordenó hace unos siete u ocho años su antecesor y correligionario del movimiento Alianza País, Rafael Correa.
“Sucede que el día de ayer estaba funcionando y no sabemos cuántas veces ha estado funcionando”, dijo Moreno al apuntar que el hallazgo se realizó por casualidad. En ese sentido criticó “la falta de delicadeza, por lo menos decir, que hace que el Presidente Correa ni siquiera me comunique que existía esa cámara allí y que él la monitoreaba desde su teléfono celular”. “No me informan que existía la cámara, en primer lugar, y en segundo lugar, el Servicio de Protección Presidencial que tenía el Presidente Rafael Correa, no informa al servicio de protección presidencial de quien le reemplaza sobre el aparato audiovisual”, comentó Moreno. El gobernante apuntó que todas las mañanas se realiza un “barrido de cámaras” y, de forma irónica, agregó que “lo gracioso” es que “todo el mundo” sabe que esa actividad se hace a las 08:00 horas, “es decir, como para que ese momento la tengan apagada y después la puedan encenderla cuando quieran”, indicó. (ECHA- Agencia) |
Übersetzung:
QUITO. - Der Präsident von Ecuador, Lenin Moreno, hat diesen Freitag eine Anzeige gemacht, weil er eine versteckte Kamera gefunden hatte, auf die er hingewiesen wurde. Sein Vorgänger Rafael Correa soll sie in seinem Arbeitszimmer im Palast Carondelet an seinem Arbeitssitz montiert haben. Die Anzeige wurde während einer Kabinettssitzung gemacht, wo er ausführte, der Präsidenten-Sicherheitsdienst habe amk Donnerstag die Kamera entdeckt, und der Vorgänger habe diese Kamera schon seit 7 oder 8 Jahren angeordnet, in Übereinstimmung mit der Bewegung "Allianz fürs Vaterland", Rafael Correa. Überrrascht und wütend! Versteckte Kamera in meinem Büro, mit Fernbedienung von aussen. Das ist ein Delikt gegen die Verletzung der Privatsphäre."Gestern war die Kamera am Laufen, und wir wissen nicht, wie viele Male sie schon lief", meinte Moreno. Dabei betonte er, der Fund sei nur zufällig passiert. In diesem Sinne kritisierte er "das Fehlen des feinen Umgangs, so dass der Präsident Correa zumindest hätte mitteilen können, dass da eine Kamera existiert, die er mit seinem Handy steuert." "Die informierten mich erstens nicht, dass da eine Kamera ist, und zweitens informierte der Präsidentenschutzdienst nicht, dass der Präsident Rafael Correa eine hatte, der nun den Überwachungsapparat ersetzt hat", meinte Moreno. Der Regierungsinhaber betonte, dass jeden Morgen die "Kameras überprüft w>ürden", und ironisch fügte er hinzu, dass das "Freche" an der Sache ist, dass "die ganze Welt" weiss, dass sich diese Aktivität um 8 Uhr abspielt, "das heisst, dann werden sicher alle Kameras abgeschaltet sein, und danach machen sie wieder, was sie wollen." (ECHA-Agencia) |
Ecuador: Correa ridiculiza denuncia del presidente Moreno sobre cámara oculta
Original: A través de su cuenta en Twitter señaló que si “el presidente Moreno prueba aquello, que me vaya a la cárcel. Si no, que renuncie a la Presidencia, ni siquiera por malo, sino por ridículo“. “Siempre dije que hasta ahora el Gobierno era puro show. No sabía que iban a agregar un nuevo segmento: cámara escondida. ¡Sonrían!” continuó Correa.
Lenin Moreno, que asumió el poder el pasado 24 de mayo, mantiene un pulso con el ex gobernante, quien ha emitido vía Twitter, duras críticas contra la administración de su sucesor.
El pulso, que se inició por asuntos políticos, se profundizó cuando Moreno reveló que la situación económica en que había encontrado el país es crítica, lo que contrasta con la aseveración hecha por Correa de que entregaba “la mesa servida” al nuevo Gobierno cuando dejó el mando tras una década en el poder. (ECHA- Agencias)
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Übersetzung:
QUITO. - Ex-Prâsident Rafeal Correa antwortete auf die Anzeige seines Nachfolgers, Lenin Moreno, über den Fund einer "geheimen Kamera" in seinem Büro. Er meinte, das sei eine lächerliche Meldung und Teil einer "reinen Show", die von der Regierung aus komme. Über seinen Twitter-Account signalisierte er, dass "wenn Präsident Moreno das beweisen könnte, dass er dann ins Gefängnis ginge. Wenn nicht, dann müsse der Präsident zurücktreten, und zwar nicht wegen falschen Taten, sondern weil er eine lächerliche Person sei." "Ich habe immer gesagt, dass diese Regierung bis heute eine reine Show ist. Ich wusste aber nicht, dass sie ein neues Segment hinzufügen: Versteckte Kameras. Bitte lächeln!", fuhr Correa weiter. Versteckte Kamera soll von meinem Handy aus gesteuert sein!Lenin Moreno, der die Macht am 24. Mai übernommen hat, ist im Streit mit dem Ex-Präsidenten, der über Twitter schere Kritik gegen die Nachfolgeadministration verbreitete. ... Präsidentschaft, wenn nicht wegen schlechter Taten, dann wegen Lächerlichkeit. So peinlich!Die Streitereien beganntn mit politischen Angelegenheiten und wurden immer stärker, als Moreno aufdeckte, dass die wirtschaftliche Lage des Landes kritisch war, was von Correa immer gegenteilig dargestellt worden war. Moreno beklagte, man habe der neuen Regierung "Kuckuckseier" hinterlassen, als Correa nach 10 Jahren Regierungsarbeit die Macht abgab. (ECHA-Agencias) Ich habe immer gesagt, dass die Regierung bis heute eine pure Show ist. Ich wusste aber nich, dass sie noch eins draufsetzen würden: Eine versteckte Kamera. |
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11.10.2017: Daten sammeln - Daten verkaufen - mit "massgeschneiderten" Daten die NutzerInnen manipulieren, Schwächen ausnutzen,
Bericht: Wie Unternehmen persönliche Daten gegen uns einsetzen
https://netzpolitik.org/2017/bericht-wie-unternehmen-persoenlichen-daten-gegen-uns-einsetzen/
Tomas ist in Wien aufgewachsen, hat dort für diverse Provider gearbeitet und daneben Politikwissenschaft studiert. Seine journalistische Ausbildung erhielt er im Heise-Verlag, wo er für die Mac & i, c't und Heise Online schrieb. Er ist unter +49-30-92105-9861 oder tomas@netzpolitik.org (PGP-Key) erreichbar und twittert mal mehr, mal weniger unter @tomas_np
Persönliche Daten, die wir mit fast jedem Klick im Internet erzeugen,
werden von kommerziellen Unternehmen gesammelt, aggregiert,
weiterverkauft und oft genug gegen die Nutzer eingesetzt. Ein Arbeitspapier des Wiener Datenforschers Wolfie Christl von Cracked Labs untersucht, wie sich diese Praxis – das Geschäftsmodell des Internets – auf einzelne Nutzer, Menschengruppen und die Gesellschaft als solche auswirkt.
Im Vordergrund stehen dabei automatisch gefällte Entscheidungen, die
den Nutzern im großen Stil maßgeschneidert Inhalte einblenden oder
vorenthalten. Die algorithmengestützte Verwertung unserer Datenspuren
beeinflusse substanziell die Wahlfreiheit und die Lebenschancen von
Individuen, heißt es im Papier. Da diese Systeme weitgehend
intransparent, parteiisch und kaum reguliert wären, könne die
datengestützte Personalisierung leicht Schwächen von Menschen ausnutzen
und so ihr Verhalten beeinflussen – ohne, dass die Unternehmen dafür
Rechenschaft ablegen müssten. Freilich stellt sich dieses Problem nicht
nur bei der Werbung für Produkte, sondern etwa auch bei der Bewertung
der Kreditwürdigkeit oder beim politischen Microtargeting.
Das Papier steht als PDF auf Englisch zur Verfügung und baut auf der im Juni veröffentlichten Studie „Corporate Surveillance in Everyday Life“
auf. Darin dokumentiert Christl im Detail, wer diese datensammelnden
Firmen überhaupt sind, wie sie operieren und was sie aus unseren Klicks,
Einkäufen, Web-Suchen und Likes auf Facebook so alles herauslesen
können."
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19.10.2017: "Australien meldet erhöhte Spionagetätigkeit fremder Geheimdienste"
https://de.sputniknews.com/panorama/20171019317934204-australien-spionage-fremde-geheimdienste/
"Die Australian Security Intelligence Organisation (ASIO) hat nach eigenen Angaben ein erhöhtes Interesse von Geheimdiensten anderer Länder für Canberra festgestellt. Dies berichtet die Tageszeitung „Sydney Morning Herald“.
Im Jahresbericht stellte der ASIO-Chef Duncan Lewis fest, dass die Organisation eine gestiegene Zahl von Fällen registriert habe, wo ausländische Spionen wichtige staatliche oder unternehmensinterne Information zu stehlen versucht haben sollen.
„Ausländische Geheimdienste versuchten, einen Zugang zu vertraulichen oder geheimen Informationen über Australiens Allianzen und Partnerschaften, über unsere Position zu Fragen der internationalen Diplomatie, über unseren Wirtschafts- und Militärbereich, unsere Energiewirtschaft und Mineralressourcen, Innovationen in der Wissenschaft und Technologien zu erlangen“, heißt es im Bericht.
Geheimdienste sollen zudem gar versucht haben, Meinungen der australischen Gesellschaft, der Massenmedien und Staatsbeamten zu sammeln, um eigene politische Ziele zu fördern, so Lewis weiter.Zuvor hatte Peking australische Behörden der Spionage auf chinesischem Territorium sowie der Bespitzelung von chinesischen Staatsbürgern in Australien beschuldigt."
20.10.2017: Facebook zensiert - gegen das Grundgesetz -
gegen die AfD, gegen die Wahrheit, gegen die Opfer von
Flüchtlingsverbrechen
Insiderin aus dem Facebook-Löschzentrum packt aus: So zensieren wir!
http://www.journalistenwatch.com/2017/10/20/insiderin-aus-dem-facebook-loeschzentrum-packt-aus-so-zensieren-wir/
Im Artikel 5 des Grundgesetzes steht:
Jeder hat das Recht, seine Meinung in Wort, Schrift und Bild frei
zu äußern und zu verbreiten und sich aus allgemein zugänglichen Quellen
ungehindert zu unterrichten.
Die Pressefreiheit und die Freiheit der Berichterstattung durch Rundfunk und Film werden gewährleistet.
Eine Zensur findet nicht statt.
Meinungs- und Pressefreiheit sind zwei der wichtigsten Stützpfeiler für eine freie und demokratische Gesellschaft, deshalb ist die bedingungslose Umsetzung dieses Artikels unausweichlich. Was passiert, wenn diese Freiheiten beschnitten werden, hat uns die Geschichte nur zu oft schmerzlich gezeigt.
Wenn Sie noch immer denken, im Deutschland des Jahres 2017 könnte so etwas sowieso nicht passieren, dann wird Sie dieses Video eines Besseren belehren. Eine Zensur findet sehr wohl statt, sehr aktiv sogar und so heimtückisch, dass es für den Konsumenten kaum merkbar ist.
In diesem Interview berichtet Melanie C. von ihren Erfahrungen als Mitarbeiterin in einem Facebook-Löschzentrum in Berlin. Dabei beschreibt sie nicht nur die perfiden Methoden und technischen Finessen, mit denen auf der Plattform Facebook – besonders vor der letzten Bundestagswahl – versucht worden ist, die Meinung unzähliger User zu beeinflussen, sie erläutert für den aufmerksamen Zuhörer auch die Gründe dieser noch immer aktiven Methode: Informationen unterdrücken, um kritische Gedanken bei Bürgern erst gar nicht aufkommen zu lassen.
Den kompletten Text zum Interview finden Sie hier:
#FakebookGate
In den vergangenen Monaten hat es bereits einige Artikel zum Thema „Zensur bei Facebook“, z.B. darüber, wie es im Arvato-Löschzentrum von Facebook in Berlin angeblich wirklich zugeht, in der Mainstreampresse gegeben. Wenn man sich solche Artikel dann anschaut, beispielsweise den aus dem Spiegel vom 11.07. diesen Jahres, dann fällt eigentlich jedem halbwegs intelligenten Leser auf, dass da sehr wenig Inhalt in einem langen Text verarbeitet wurde. Ganz besonders auffällig ist aber, dass Facebook den Journalisten nur ausgewählte Mitarbeiter für Interviews vorsetzt und sie sich in den Räumlichkeiten der Firma nicht frei bewegen konnten, bzw. es ewig gedauert hat, bis sie überhaupt einen Besuchstermin bekamen. Also was haben diese Löschzentren zu verbergen? Nun, anscheinen einiges wie das nachfolgende Interview mit einer ehemaligen Mitarbeiterin, aus genau einem dieser Büros zeigt.
Interview mit Melanie C. (Name der Redaktion bekannt)
Hanno Vollenweider:
Melanie, vielen Dank, dass du dich entschlossen hast, hier
mit mir über deine Arbeit bei bzw. für Facebook zu reden. Ich fasse
einmal zusammen: Du hast rund 3 Monate für eine Firma gearbeitet, die im
Auftrag von Facebook die Aktivitäten von Usern überwacht, Sperren
verhängt, Posts überprüft und löscht bzw. ganze User-Accounts stilllegt
und dafür sogt, dass gewisse Informationen – verstärkt beispielsweise
vor der letzten Bundestagswahl durch einen speziellen Filtermechanismus –
nicht an die Masse der Facebook-User durchdringt. Bevor wir auf genau
diese Sachen eingehen, erzähl uns doch einmal, wie du überhaupt zu dem
Job kamst.
Melanie C.:
Ja, gerne. Also ich bin dieses Jahr mit meinem Studium fertig geworden
und fange jetzt im Herbst mit einer weiteren Ausbildung an. Im Sommer
wollte ich arbeiten um mir etwas dazu zu verdienen. Meine Eltern haben
nicht so viel Geld, dass sie mir alles bezahlen können. Ich war schon
bei einigen Arbeitsvermittlern angemeldet und habe dann schon Anfang des
Sommers dort Bescheid gesagt, dass ich für 2-3 Monate etwas suche und
voll zur Verfügung stehen würde. Es hat sich dann eine Agentur gemeldet,
die sagten mir, sie hätten eine Stelle für mich bis kurz nach der
Bundestagswahl im September und ob ich in ihr Büro in Berlin kommen
könnte, um ein kurzes Gespräch zu führen. Es würde auch eine kleine
Gruppendiskussion stattfinden, an der ich teilnehmen müsste. Ich habe
mir dabei nichts gedacht. Ich dachte, vielleicht ist es Marktforschung
für die Wahl, oder Flyer verteilen, Plakate aufhängen oder so.
Hanno Vollenweider:
Du bist dann dahin gegangen, hast du mir erzählt. Wie war es dort, was hast du dort machen müssen?
Melanie C.:
Ja, das war dann am Abend um 17 Uhr. Als ich da angekommen bin, saßen da
schon bestimmt 10 Leute im Flur und warteten. Es ging aber schnell, bis
man dran kam, weil da drei Leute gleichzeitig die Vorstellungsgespräche
geführt haben.
"Bewerbungsgespräch": Wo die Familie "steht"
Hanno Vollenweider:
Wie muss ich mir diese Gespräche vorstellen?
Melanie C.:
Also, ich bin dann da reingerufen worden und ein junger Mann so
vielleicht Ende 20 hat mich ganz nett empfangen. Wir haben kurz über
mein Studium gesprochen und was ich so vorhabe, wo ich herkomme und so
weiter. Dann hat er mich gefragt, ob ich politisch aktiv wäre und so.
Dann habe ich ihm erzählt, dass ich mal im „Allgemeinen Studentenausschuss“ war
und mein Vater und eigentlich die ganze Familie in der SPD ist, ich
aber dann wegen den Klausuren, Freund etc. keine Zeit mehr gehabt habe,
mich zu engagieren. Er hat mich dann gefragt, ob ich mir auch vorstellen
könnte, in einer Unterkunft für Asylbewerber zu arbeiten, dort
vielleicht zu unterrichten. Da hab ich ja gesagt – das fand er gut,
generell hatte ich das Gefühl, dass er einen guten Eindruck von mir hat.
"Bewerbungsgespräch": Was "besser" werden soll auf der Welt
Hanno Vollenweider:
Du hast also bestanden, wenn man das so sagen will. Wie ging es dann weiter? Wie hat er dir denn den Job erklärt?
Melanie C.:
Eigentlich hatte er da noch gar nichts Genauen von dem Job gesagt. Wir
haben nur über mich und aktuelle Themen eben gesprochen, das man was tun
muss, damit es den Menschen besser geht und dass Europa und die Welt
friedlicher und menschlicher wird – über Trump haben wir auch
gesprochen, da haben wir beide abgezogen über den.
"Bewerbungsgespräch": Hetze gegen Trump wegen Schwarzen
Hanno Vollenweider:
Du wusstest also noch gar nicht, worum es geht. Wie ging’s denn dann weiter?
Melanie C.:
Moment, ja, ich war ja vorhin noch gar nicht fertig. Das
Vorstellungsgespräch war dann vorbei und ich wurde in einen Raum gesetzt
mit sechs anderen Leuten, so in meinem Alter (ich bin Mitte 20), und
zwei Moderatoren. Der eine war der Mann, der mit mir auch gesprochen
hatte. Wir haben dann eine lockere Runde begonnen und uns vorgestellt.
Dann sind die Moderatoren eingestiegen und haben uns gefragt, was wir
von der Entwicklung in den USA und von Trump halten. Bis auf einer haben
dann alle ihre Bedenken geäußert, dass Trump ein Sexist ist und dass er
die Schwarzen unterdrücken wird und die Klimaerwärmung vorantreibt und
so. Nur einer fand das alles nicht, der hat gesagt er würde erstmal
abwarten wollen, ob Trump nicht dafür sorgt, dass Amerika wieder zu
seiner alten Größe zurückfinden würde – der zog dann auch ganz schön
über Hillary Clinton her und meinte, die wäre nicht wählbar und würde
alle täuschen. Zwei andere aus der Diskussion haben sich dann sehr
eingeklinkt und auf den eingeredet, wie der so jemanden wie Trump
unterstützen kann.
"Bewerbungsgespräch": Hetze gegen Trump wegen Frauen - und für Analphabeten-"Flüchtlinge", die dann später Steuern zahlen (!!!)
Hanno Vollenweider:
Was haben denn dann die Moderatoren gemacht? Was hast du dazu gesagt?
Melanie C.:
Ich habe erstmal gar nichts gesagt. Als es dann um die Frauenrechte
ging, habe ich mich auch eingeschaltet und argumentiert, dass Trump eben
ein Dinosaurier ist, was Frauenrechte angeht, und so jemand nicht in
das wichtigste Amt der Welt gehört, wenn er sexistische Sprüche loslässt
und andere Menschen nach ihrer Hautfarbe beurteilt oder die
Zweiklassengesellschaft in den USA wieder einführen will.
Ich glaube die Moderatoren fanden die Diskussion gut. Irgendwann haben
die das dann unterbrochen und wir haben über die Flüchtlinge und Angela
Merkel gesprochen. Das war eigentlich sehr gesittet. Der Mann, der beim
Thema Trump so abgegangen ist, hat dann ein paar Mal versucht uns zu
erklären, dass Deutschland diese Menschen nicht alle alleine aufnehmen
kann und dass wir dann irgendwann pleite sind, kein Geld mehr für
Schulen und alte Leute da wäre. Ein anderer hat ihm dann erklärt, dass
diese Menschen hier arbeiten und Steuern zahlen werden. Damit haben sie
ihn dann abgewürgt. Ich selber habe dann auch ein paar Sachen dazu
gesagt, dass man eben Frauen und Kinder nicht im Krieg lassen kann und
dass die hier hergerettet werden müssen. Die letzte Frage war dann, ob
wir Freunde mit einer rechten Gesinnung hätten, solche, die die AfD
wählen würden oder noch schlimmere Parteien. Da haben nur zwei gesagt,
dass sie solche Freunde haben. Ich habe denen dann erklärt, dass ich
solche Leute nie in meinem Freundeskreis haben will.
"Bewerbungsgespräch": Verschweigen, was die Arbeit sein wird - Trump-Verteidiger und schweigsame Personen müssen gehen (!)
Hanno Vollenweider:
Das scheint ja eine sehr intensive Runde gewesen zu sein,
auch wenn ich mir sehr gut vorstellen kann, dass man euch den einen
Querulanten in die Gruppe gesetzt hat, um euch alle aus der Reserve zu
locken.
Aber du wusstest ja nun noch immer nicht, worum es
eigentlich geht. Hat dich das nicht stutzig gemacht? Hat denn niemand in
der Runde mal danach gefragt, warum ihr dort sitzt und über Politik
diskutiert – das ist ja für viele Leute auch etwas sehr Persönliches,
was man vielleicht gegenüber Fremden nicht so offen ausspricht, wie man
in manchen Punkten so denkt?
Melanie C.:
Ich war eigentlich immer sehr offen, was meine Meinung angeht, deshalb
hat mich das nicht gestört. Einer anderen Frau in der Runde war das
Gespräch aber sichtlich unangenehm, die hat dann auch sehr wenig oder
eigentlich fast gar nichts gesagt. Sie hat nur dagesessen und die Arme
verschränkt.
Ganz am Anfang der Runde hat einer von den Männern gefragt, worum es
überhaupt geht. Der eine Moderator meinte dann, das würden wir danach
dann erfahren, der Kunde, für dessen Auftrag sie suchen würden, würde
nicht wollen, dass die Kandidaten, die vielleicht ausscheiden, wissen,
worum es geht.
Die ruhige junge Frau und der Trump-Fan und noch ein junger Mann, der
auch sehr ruhig war, mussten dann gehen, der Rest und ich wurden dann
gebeten, zu bleiben. Wir wurden wieder einzeln in Besprechungsräume
gerufen und dann hat man mir gesagt, worum es eigentlich geht.
Die Arbeit: Facebook zensieren - wegen Gewaltaufrufen - friedliche Pegida als Argument (!)
Hanno Vollenweider:
Okay, mich würde interessieren, wie man dir erklärt hat, was du machen sollst und vor allem, warum.
Melanie C.:
Ja, so ganz richtig erfahren, was da alles passieren wird, habe ich dann
auch noch nicht. Also, man hat mir gesagt, dass sich bald in
Deutschland die Gesetze ändern werden, wegen den vielen Hass-Postings
und Fake-News auf Facebook, und dass Facebook Unterstützung braucht, um
eben diese Meldungen herauszufiltern und zu löschen. Man hat mir dann
ein paar Beispiele von richtig derben Hass-Postings vorgelegt und ein
paar Fake-News gezeigt, die bei Facebook die Stimmung vergiften würden
und Leute eben zu Gewalt anstacheln. Man sehe das ja bei den
Ausschreitungen, die es bei zum Beispiel bei Pegida-Demos gegeben hätte
und so.
Die Anweisung, was Fake-News ist: Meldung über
Gruppenergewaltigungen durch Flüchtlinge - Anweisung, was Hass-Posting
ist: Vergewaltiger umbringen oder verstümmeln
Hanno Vollenweider:
Okay, du redest vom Netzdurchsuchungsgesetz aus der Feder
des bald Ex-Justizminister Heiko Maas. Was mich hier interessiert:
Hattest du vorher schon mal irgendwas von irgendwelchen Ausschreitungen
bei Pegida-Demos gehört, von Gewalttaten dort oder so? Und was waren das
denn für Fake-News und Hass-Postings, die man dir da gezeigt hat?
Melanie C.:
Also zu Pegida, nein, das hatte ich bis dahin noch nicht gehört, aber
ich hatte dem geglaubt, wenn er das sagt. Die eine angebliche Fake-News
war von einer Gruppenvergewaltigung aus Schweden, wo Flüchtlinge eine
Frau vergewaltigt und getötet haben sollen. Und die Hass-Postings waren
Kommentare darunter von Leuten, die ins sehr harscher Art und Weise
gefordert haben, dass die Täter umgebracht oder entmannt werden sollen –
so in der Art.
Die 20-Jährige glaube die Instruktionen und meint, es sei "gut für die Menschheit" und gegen "Nazis"
Hanno Vollenweider:
Okay, wie hast du denn auf diese Fake-News und
Hass-Kommentare reagiert? Bzw. wie war denn deine Reaktion allgemein,
wolltest du so einen Job machen? Warst du interessiert?
Melanie C.:
Also mich hat das damals richtig heftig getroffen, vor allem diese Aggressivität der Leute. Ich habe mir gedacht: „Was?
Da stellen Leute falsche Nachrichten ins Netz, um andere Menschen
aufzuhetzen? Was soll das? Wollen die damit Gewalt fördern?“ Das hat mich schon sehr schockiert und da habe ich mir gedacht „Ja,
das mache ich. Da kann ich die Welt vielleicht ein bisschen verbessern
und dafür sorgen, dass so ein Müll und solche Fakes aus dem Netz
verschwinden.“ Ich glaube, da habe ich auch sehr überzeugt
geklungen, denn die haben mir gleich gesagt, dann solle ich zur
Einarbeitung in ein paar Tagen direkt zu der Firma kommen, die im
Auftrag von Facebook arbeitet. Da gäbe es dann eine Art Vortrag und
Einführung für die Leute, die dort neu anfangen. Ich bin da echt raus
gegangen und habe mir gedacht „Boah, jetzt machst du endlich mal was,
was gut ist für die Menschheit, und gegen Hass und Nazis ist“. Das haben
die mir auch so zu verstehen gegeben, während des Gesprächs.
Neue Instruktionen für Löschungen und Sperrungen:
Hass-Komentare gegen Grüne muss man löschen - Supermarkt geht wegen
Flüchtlingsdiebstählen bald Pleite - die "Facebook-Polizei"
Hanno Vollenweider:
Gut, du bist dann also zu dieser Einführungsveranstaltung
gegangen, wie war es da? Was hat man euch erzählt und wie viele Leute
waren dort?
Melanie C.:
Also wir waren 10 Leute, die da waren. Es sollten wohl ein paar mehr da
sein, die dann einfach nicht gekommen sind. Ein Herr Thomas S. hat sich
dann vorgestellt und uns willkommen geheißen. Er war ungefähr gegen Ende
30, nicht auffällig oder besonders gekleidet – mir schien es eh so, als
wenn es dort eher locker zugehen würde. Auf dem Flur kamen einem
teilweise sogar junge Männer in Jogginghosen entgegen – mir war das
sympathisch. Thomas hat uns dann auf Folien alle möglichen
Hass-Kommentare gezeigt. Z.B. gegen Claudia Roth oder Volker Beck von
den Grünen, und dass es nicht sein kann, dass so was in Deutschland
einfach öffentlich zu lesen ist und man ungestraft davonkommt. Auch
Beispiele von Fake-News über einen Supermarkt, der wegen Diebstählen von
Asylbewerbern bald Pleite gehen würde usw. Alles eigentlich ganz – in
Anführungszeichen – „vernünftige“ Beispiele, warum man manche Artikel
und Videos löschen oder User bei Facebook sperren müsste. Da ging es ja
rein um Beleidigungen und Bedrohungen, Gewaltverherrlichung und sowas.
Thomas hat dabei auch sehr das neue Gesetz der Bundesregierung gelobt,
denn dadurch gäbe es jetzt die Möglichkeit, gegen solche Leute, die
solche Hassnachrichten schreiben, vorzugehen, damit die sich nicht mehr
trauen, so was zu schreiben. Wir wären dabei eben eine Art
Facebook-Polizei, die Facebook für die friedlichen Nutzer ein wenig
besser machen würde.
Thomas hat uns dann am Ende des Vortrags sogenannten Mentoren
zugeteilt, die uns die Räume, Computer und Programme und alles zeigen
und uns einarbeiten sollten.
Böse Facebook-Nutzer "verwirren" andere Nutzer, stiften "Unruhe" in
der Bevölkerung, hetzen Leute auf - und "die Nazis von der AfD"
Das war wirklich sehr entspannt, wir haben uns erst alle vorgestellt,
erzählt, was wir so gemacht haben und was wir noch vorhaben im Leben und
so. Das Gespräch wurde dann aber auch wieder schnell politisch. Meine
Mentorin, die Sabine, hat damals gesagt, dass wir uns der Verantwortung
bewusst sein müssen, die wir hier tragen würden. Wir ständen immerhin
vor einer wichtigen Bundestagswahl, und ein Beitrag auf Facebook könne
sich eben schnell mehrere 1000 Mal teilen lassen und dann sozusagen
viral mehrere Millionen Menschen erreichen. Darunter gäbe es eben auch
Nachrichten, die die Nutzer verwirren würden oder Unruhe in der
Bevölkerung stiften oder sie aufhetzen würde, und dann würde eben
schlussendlich auch mehr Leute die Nazis von der AfD wählen, was dann
bedeuten würde, dass die Gewalt wieder zunimmt und wie wieder so was
haben wie im Dritten Reich. Und das wollte sie nicht und ich natürlich
auch nicht.
Die Realität: Das Vierte Reich ist schon da - Zensoren
sollen ein "Schutzschild der Demokratie" sein - alles "gegen Nazis": Die
AfD
Hanno Vollenweider:
Das hat diese Sabine so gesagt? Wenn man mal vernünftig
denkt und diesen sinnlosen Vergleich zwischen AfD und Drittem Reich
weglässt, hat sie eigentlich gesagt, dass sie dort sitzt und Nachrichten
löscht, die die Leute bewegen können, ihre politische Meinung zu
überdenken, oder die sie in ihrer Kritik an der aktuellen Politik
bestärken würden. Das wäre ja eine Art Beeinflussung, wie es sie sonst
in einer Demokratie nicht geben sollte.
Melanie C.:
Ja, das hat sie so gesagt, und es geht ja noch weiter: Sie meinte dann,
wir wären das Schutzschild der Demokratie und würden mit unserer Arbeit
sehr viel dafür tun, dass die Nazis – damit meinte sie immer die AfD –
in Deutschland nicht an die Macht kommen würden.
Die jungen Zensoren ohne Studium (20) finden ihre Zensurarbeit "richtig"
Hanno Vollenweider:
Aber hat dich das nicht stutzig gemacht? Anderen die Meinung
zu verbieten oder in die Meinungsbildung einzugreifen, ist ja schon
etwas anderes, als Drohungen oder beleidigende Kommentare zu löschen und
vielleicht den ein oder anderen ausfälligen User zu verwarnen?
Melanie C.:
Ja, heute denke ich da auch anders drüber, aber zu dem Zeitpunkt war ich
total davon überzeugt, dass das richtig ist, was ich tue. Jeder dort
hat so gedacht, es hat niemand etwas kritisiert, ganz im Gegenteil, man
ist immer noch angefeuert worden, mehr und noch mehr zu löschen oder zu
bannen.
Zensurarbeit bei FB: Dauerkontrolle durch 2 "Supervisoren": Die Wortliste ist das Kriterium
Hanno Vollenweider:
Diesbezüglich hast mir im Vorgespräch von deinem Supervisor erzählt.
Melanie C.:
Ja, man muss sich das so vorstellen, dort saßen rund 40 Personen in
einem Raum und 2 Leute waren Supervisoren, an die man sich wenden
sollte, wenn man Fragen hatte, sich nicht sicher war, oder Postings von
einer Internetseite entdeckt hat, die noch nicht in der Liste der Fake-
und Hass-News-Seiten verzeichnet war. Die sind aber auch immer um uns
herum geschlichen und haben einem über die Schulter auf den Bildschirm
geschaut. Wie eben so eine Art Einpeitscher auf einer römischen Galeere.
Da ist es dann auch schon mal vorgekommen, dass die einen angeraunzt
haben, wenn man Beiträge nicht entfernt hat, die das System – also der
Algorithmus – aufgrund der benutzen Wörter als potentielle Fake oder
Hassnachricht rausgesucht hat, die man aber persönlich für eigentlich
eher harmlos oder halt einfach normale Berichterstattung hielt.
Zensurarbeit bei FB: Wortliste und Quellen-Liste - KEINE
Zeit, die gelöschten Artikel genau zu lesen! - Supervisoren wollen
nicht, dass gelesen wird, sondern dass gelöscht wird! - Abnicken=Arbeit
Hanno Vollenweider:
Okay, gehen wir hier mal kurz ins Detail. Facebook hat also
ein Programm, einen Algorithmus, der anhand der benutzen Wörter und der
Quelle bzw. der Internetseite, von der diese Nachricht kommt,
vorentscheidet, ob eine Nachricht Fake-News, Hass-Botschaft etc. ist
oder nicht, und du hast dann dort vor dem PC gesessen und eine Form der
Endkontrolle, wenn man das so nennen will, durchgeführt. Ist das
richtig? Habt ihr diese ganzen Meldungen dann gelesen oder recherchiert,
oder wie muss ich mir das vorstellen? Um so was wirklich nach dem
Wahrheitsgehalt zu prüfen, benötigt das doch Zeit, gegebenenfalls müsste
man auch Sachen zur Diskussion stellen müssen.
Melanie C.:
Zu deiner ersten Frage: Ja, das mit dem Programm ist so, und zu deiner
zweiten Frage: Nein, dafür hatten wir gar nicht die Zeit, und das wollte
auch niemand dort. Wir haben innerhalb von kürzester Zeit entscheiden
müssen, was wir durchlassen und was nicht. Gelesen haben wir die
Beiträge dort eigentlich nicht, dafür war gar nicht die Zeit bei der
Masse an Meldungen die da reingekommen ist. Am Anfang habe ich mir die
Meldungen, teilweise auch noch genauer angesehen. Wenn man dann aber
zwei, drei Mal angeschnauzt wird, weil man zu langsam ist oder dem
Algorithmus vertrauen soll, dann nickt man nur noch stumpf das Meiste
ab.
Die Webseiten-Liste über 300 wie PI-News, Perennis,
Journalistenwatch, kleine Blogs, kriminelle Ausländer und Flüchtlinge -
Superisoren entscheiden, wer "auf die Liste" kommt - Update der Liste 2x
pro Woche
Hanno Vollenweider:
Du sagtest vorhin, ihr hattet eine Liste mit
Hass-News-Seiten. Was waren da für Internetseiten drauf und wie haben
die sich, sagen wir mal, „qualifiziert“, um auf diese Liste zu kommen?
Melanie C.:
Da waren eine Menge Seiten aus dem In- und Ausland drauf, mit Sicherheit
300 Stück oder mehr. Das waren Seiten wie PI-News, Philosophia
Perennis, oder eure Seite, DieUnbestechlichen. Aber auch viele so
kleinere Blogs von irgendwelchen Leuten, viele ausländische Seiten auch –
also überwiegend Seiten, die kritisch über die Regierung oder zum
Beispiel Flüchtlinge und Kriminalität von Flüchtlingen und Ausländern
berichten. Wer auf diese Liste kommt, haben die Supervisoren
entschieden. Die haben das anhand der Menge der Hass-Nachrichten und
Fake-News, die das System ausgefiltert hat, ausgewertet. Dazu kamen auch
immer wieder Updates von – ich sage mal außerhalb – welche Seiten und
welche Meldungen auf die Liste kommen bzw. was wir bevorzugt dann als
Spam, Fake und Hass-News abtun sollten. Wir hatten dafür extra zwei Mal
die Woche am Morgen ein Meeting, wo man uns auf dem Laufenden gehalten
hat.
Eine Dame einer "Stiftung" macht Besuch - und bestimmt, dass immer mehr zensiert wird
Hanno Vollenweider:
Was heißt denn, es kamen Updates von außerhalb?
Melanie C.:
Wir hatten immer wieder Besuch von einer jungen Dame, die dann in den
Meetings auch ab und zu gesprochen und sich bedankt hat für unsere
Arbeit. Die hat nach Aussagen der anderen Mitarbeiter für eine Stiftung
gearbeitet, die von der Bundesregierung beauftragt ist, sich um
Hate-Speech im Internet und z.B. auf Facebook zu kümmern. Mehr habe ich
darüber aber nicht erfahren. Also das hat mich auch erst im Nachhinein
stutzig gemacht. Die Dame war es aber auch, die so rund 4 Wochen vor der
Wahl den Kreis der Meldungen, die wir durchlassen sollten, immer enger
geschnürt hat. Da hatten wir extra ein Meeting, das über zwei Stunden
gegangen ist, da hat sie uns aufgeklärt, wie besonders wichtig unsere
Arbeit in der Zeit jetzt ist.
Hanno Vollenweider:
Okay, sind dabei vielleicht mal die Namen der Bertelsmann oder Amadeo Antonio Stiftung gefallen?
Melanie C.:
Das kann ich so nicht genau sagen, aber das könnte gut sein. Das ist so ein Punkt, den ich erst jetzt beginne, zu hinterfragen.
Instruktion: "Die Rechten" würden eine Kampagne
"fahren", um unentschlossene Wählerstimmen zu gewinnen: Jede
Kriminalität von Flüchtlingen, EU-Kriminalität, Merkel-Regime-Kriminalität wird wegzensiert
Hanno Vollenweider:
Kannst du mir das Vorgehen vor der Bundestagswahl etwas
näher erklären? Habt ihr dann mehr löschen müssen? Was für Meldungen
wurden denn dann vermehrt gelöscht? Du sagtest auch was von „Meldungen
durchgelassen“, wie meinst du das speziell in diesem Zusammenhang?
Melanie C.:
Ja, man hat uns vor der Wahl erklärt, dass die Rechten eine unglaubliche
Kampagne in den sozialen Netzwerken fahren würden, um die vielen
unentschlossenen Wähler zu beeinflussen. Daraufhin sollten wir dann ganz
stark ausfiltern. Da ging es dann eigentlich auch nicht um irgendwelche
Fake-News, sondern um Sachen, die wirklich passiert sind. Wir mussten
dann z.B. die Berichterstattung von rechten Seiten über so Sachen wie
den Mord und den Prozess an der Studentin aus Stuttgart [Freiburg i.Br.], also der Maria,
die von dem Flüchtling umgebracht und vergewaltigt wurde, oder den
Macheten-Vergewaltiger aus Bonn und all diese krassen Sachen, die
Flüchtlinge angestellt haben, zurückhalten, damit sich nicht noch mehr
auf die Seite der Rechten stellen. Auch Sachen, die Kritik z.B. an der
Europäischen Union waren und auch Kritik an der Regierung, nicht nur
wegen der Flüchtlingspolitik, sollten wir, so gut es geht, filtern.
Schweigepflicht
Außerdem hat man uns da noch mal ganz konkret darauf hingewiesen, dass
wir niemanden, nicht mal unseren Eltern, detailliert erzählen sollen,
was wir machen. Da habe ich dann auch angefangen, an der ganzen Sache zu
zweifeln. Das hatte dann alles schon was von einem Geheimdienst in
einem schlechten Film.
Die Liste der Nutzer, die gelöschte Inhalte immer erneut
posten - Mobbing-Versuche mit Kontosperrungen, Einschränkgung von
Funktionen, Kontensperrungen zu über 50% erfolgreich (!)
Hanno Vollenweider:
Ihr habt also permanent diese ganzen Nachrichten gelöscht.
Das muss ja eine unglaubliche Arbeit gewesen sein, bei Millionen von
Usern, die immer wieder dieselbe Nachricht posten.
Melanie C.:
Das wenigste wird wirklich gelöscht. Ich habe auch mal gefragt, warum
wir die Leute, die diese Sachen immer und immer wieder auf Facebook
stellen, nicht einfach rauswerfen, aber man hat mir gesagt, das ginge
nicht. Es sind einfach zu viele Leute und es würde dann doch so direkt
nicht mit der Meinungsfreiheit vereinbar sein, wenn man diese ganzen
Leute einfach abwürgt. Wir hatten eine Liste mit mehreren tausend
Nutzern, die durch das mehrfache Posten von extremen Inhalten
aufgefallen waren. Wir haben dann diese Leute versucht, sehr aktiv
einfach – ich nenne es mal „weg zu mobben“ –, indem wir denen immer
wieder das Konto gesperrt haben oder Funktionen eingeschränkt wurden,
dass sie z.B. mal für 30 Tage gesperrt waren oder 7 Tage nichts mehr
posten konnten – klar, die ganz heftigen konnten wir schon löschen, weil
sie ja dann gegen die Facebook-Bestimmungen verstoßen hatten. Aber bei
denen, die eigentlich nichts Verbotenes posten, sondern nur Sachen, die
halt rechts sind, haben wir eben diese Methoden aufgefahren. Das war in
sehr vielen Fällen auch von Erfolg gekrönt. Über die Hälfte der
vorübergehend gesperrten Profile – so hat man mir das zumindest gesagt –
haben dann keinen Ausweis eingeschickt, um wieder entsperrt zu werden,
und haben die dann wohl einfach aufgegeben.
AfD, Patrioten, Reichsbürger etc.: Postings werden für andere nicht sichtbar gemacht (Shadowban)
Ja, und dann gab es die ganz hartnäckigen User, die Gruppen von AfDlern,
diesen Patrioten, Reichsbürgern und wie sie alle heißen, und die
Fan-Seiten, die manche Blogs auf Facebook betreiben und auf denen sie
ihre eigenen Beiträge posten. Bei denen hilft dann nur noch ihre Posts
für andere nicht mehr sichtbar zu machen, sowas haben wir – das hattest
du ja auch gefragt – auch ganz allgemein bei Beiträgen von manchen
vermeintlichen Fake-News-Internetseiten gemacht, bei euch zum Beispiel
auch.
Hanno Vollenweider:
Also ein sogenannter Shadowban, bei dem man zwar als User
einen Beitrag auf sein Profil oder in eine Gruppen stellen kann, der
dann aber in den Timelines der anderen User, also Freunden oder Leuten,
die mit einem in der gleichen Gruppe sind, nicht auftaucht, wie es
normalerweise üblich und sinngemäß wäre. Bzw. Beiträge, die man nur
sehen kann, wenn man gezielt danach sucht. Ist das so gemeint?
Melanie C.:
Ja, so ungefähr funktioniert das.
EUdSSR wird real: Vorspiegelung von Meinungsfreiheit - aber totale Zensur der Beiträge - die Internet-STASI von Merkel&Co.
Hanno Vollenweider:
Aber das ist ja Zensur! Sogar auf die schlimmste Art und Weise.
Immerhin suggeriert man damit den Leuten, sie hätten eine freie Meinung
und könnten diese auch kundtun, dabei sieht sie niemand. Ich möchte
jetzt dazu sagen, dass wir sowas schon geahnt haben, denn bei uns ist
die Klick-Rate derer, die von Facebook auf unseren Blog kommen, um über
90% zurückgegangen. Bei Blogger-Kollegen wie David Berger ist es nach
seiner Aussage noch schlimmer. Viele kritische Blogger sind sogar ganz
entsorgt worden, habe ich gesehen, oder man hat sie wegen irgendwelchem
Mumpitz schikaniert. Jürgen Fritz ist das so gegangen, und Anabelle
Schunke, soweit ich weiß. Auch unserem Autor Garwin Weißenstein ist nach
einem islamkritischen Beitrag einfach sein Profil gelöscht worden. Wir
blenden dazu hier den Link zu der Seite ein, auf der der bekannte
Rechtsanwalt Joachim Steinhöfen einen Haufen Fälle in diese Richtung
gesammelt hat (https://facebook-sperre.steinhoefel.de/).
Aber jetzt mal ehrlich, habt ihr euch da keine Gedanken gemacht, ihr könntet sowas werden wie eine neue Internet-Stasi?
Gruppendruck - und: Facebook=privates
Unternehmen=kann zensieren, wie sie wollen - junge, dumme Männer
zensieren, was das Zeug hält - Aggressionen in den Raucherpausen (!)
Melanie C.
Zum Ende hin ja, also zumindest ich. Ich konnte das auch nicht mehr. Wenn ich das Thema aber angeschnitten habe, dann bin ich entweder von den Kollegen angegangen worden oder man hat mir erklärt, dass Facebook ein privates Unternehmen sei und machen könne, was es wolle. Außerdem war da ja das Netzdurchsuchungsgesetz schon so gut wie beschlossene Sache, und man hat mir erklärt, Facebook müsse so handeln, weil es sonst riesige Strafen von der Regierung bekommen würde und es Facebook dann vielleicht in Deutschland nicht mehr gibt oder so.
Ich muss das vielleicht so erklären, ich war da mehr oder weniger nur
von jungen Männern umgeben, die das alles, was wir da gemacht haben,
total unterstützten. Viele von denen sind politisch aktiv, und in
manchen Raucherpausen ist der eine oder andere sogar richtig aggressiv
geworden, wenn es um aktuelle News oder die AfD oder so ging. Dann sind
da Sprüche gefallen, die hätte ich von Nazis erwartet, aber nicht von
Leuten, die ich am Anfang für normal gehalten habe.
Eigene Recherche: Über 3/4 sind KEINE Fake-News (!)
Mir sind viele der
Sachen, die wir zensieren mussten, auch am Abend noch durch den Kopf
gegangen. Dann habe ich angefangen zu recherchieren. Ich bin selber auf
dieUnbestechlichen, JournalistenWatch, Opposition24 – und wie sie alle
heißen gegangen – und habe die Sachen nachrecherchiert. Zu mehr als ¾
der Artikel habe ich Beweise gefunden, dass das keine Fake-News sind.
Aggressivlinge im Team machen Angst
Hanno Vollenweider:
Du hast mir im Vorgespräch gesagt, du hättest am Ende auch
wegen dieser Aggressivität die dort geherrscht hat, wirklich Angst
gehabt, etwas zu sagen und den Entschluss gefasst, dich der
Öffentlichkeit mitzuteilen. Wie denkst du heute über das, was passiert
ist?
FB-Zensur=Verhöhnung der Opfer der Flüchtlingsverbrechen
Melanie C.:
Hanno, ich fühle mich wirklich schlecht. Ich habe das Gefühl, wirklich
etwas Schlechtes getan zu haben, auch gegenüber der Opfer der Verbrechen
in den Artikeln, die ich als Spam abtun musste. Mir ist, als hätte ich
Menschen irgendwie manipuliert und um ihre eigene Meinung betrogen.
Hanno Vollenweider:
Eine letzte Frage, Melanie. Es wird Leute geben, die meinen,
dass dieses Interview auch nur Fake-News ist. Stündest Du mit Deiner
Aussage zur Verfügung, wenn es zu offiziellen Ermittlungen kommen sollte
– also mit Deinem vollen Namen.
Melanie C.:
Ja, auf jeden Fall.
Das Netzwerkdurchsuchungsgesetz wird vielleicht bald wieder abgeschafft
Hanno Vollenweider:
Melanie, ich danke dir für das Gespräch. Ich hoffe, dass wir
damit vielen Leuten die Augen öffnen können, und vielleicht tut sich ja
aufgrund deiner Aussage was. Wie ich heute auf der Hinfahrt zu dir
erfahren habe, hat die OSZE das Netzwerkdurchsuchungsgesetz bereits
scharf kritisiert. Von dort heißt es, dieses Gesetz hätte vielleicht
eine abschreckende Wirkung auf die freie Meinungsäußerung. Vielleicht
wird dieses Vermächtnis von Heiko Maas ja das am kürzesten gültige
Gesetz in Deutschland. Für unsere Freiheit und unsere Demokratie können
wir das nur hoffen."
========
23.10.2017: Man kann so verschlüsseln, dass das FBI nicht mal eine Chance hat
Gut verschlüsselt: FBI scheitert beim Knacken von 7000 Handys
https://de.sputniknews.com/panorama/20171023317989547-fbi-scheitert-beim-handy-knacken/
"Der US-Bundespolizei FBI ist es nach eigenen Angaben nicht gelungen, die Daten aus fast 7.000 Mobiltelefonen auszulesen. FBI-Chef Christopher Wray spricht von einem sehr großen Problem.
Bei den 7.000 Smartphones handle es sich um mehr als die Hälfte der Geräte, die das FBI in den vergangenen elf Monaten zu knacken versucht habe, sagte Wray am Sonntag auf einer Konferenz der Internationalen Vereinigung der Polizeichefs (IACP) in Philadelphia.
Die Verschlüsselung sei ein „großes, großes Problem“ für Ermittler, so der FBI-Chef laut BBC."
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25.10.2017: Kriminelle EU spioniert auf Vorrat gegen alle Nicht-EU-Bürger - statt endlich mal die NATO rauszuwerfen!
EU führt Vorratsdatenspeicherung für Fingerabdrücke und Gesichter von Reisenden aus Drittstaaten ein
https://netzpolitik.org/2017/eu-fuehrt-vorratsdatenspeicherung-fuer-fingerabdruecke-und-gesichter-von-reisenden-aus-drittstaaten-ein/
"Alle Nicht-EU-Bürger, die in die Europäische Union reisen, müssen ab sofort bei Ein- und Ausreise ihre Passdaten, Fingerabdrücke und einen Gesichtscan abgeben. Die Daten werden für mindestens drei Jahre gespeichert.
Das Europaparlament hat heute ein Entry-Exit-System (EES) beschlossen,
das anlasslos und verdachtsunabhängig bei jeder Ein- und Ausreise die
Passdaten, Fingerabdrücke und Gesichts-Scans aller
Drittstaatsangehörigen erfasst, die regulär in die Europäische Union
reisen. Die Daten sollen bis zu vier Jahre gespeichert und den Polizeien
und Sicherheitsbehörden zugänglich gemacht werden. Die heute
abgestimmte finale Einigung zwischen Europäischem Parlament und Rat wird
vor allem Touristen und Geschäftsleute betreffen.
Schon heute wird die Einreise aller Personen erfasst, die in den Schengen-Raum kommen. Die dort erfassten Daten werden mit dem Schengen-Informationssystem abgeglichen. Der grüne Europaabgeordnete Jan Philipp Albrecht hält die Einführung des neuen Systems deshalb für ein sinnloses Horten von Daten. Gegenüber tagesschau.de erklärt er:
Für mich ist völlig klar: Das jetzige Ein- und Ausreise-System wird über kurz oder lang wieder vor dem EuGH landen und dann mit denselben Argumenten für rechtswidrig erklärt wie zuvor schon die Vorratsdatenspeicherung-Richtlinie oder das Fluggastdaten-Abkommen mit Kanada.
Laut einer rechtswissenschaftlichen Studie (PDF) im Auftrag der Grünen im Europaparlament gibt es an einigen Punkten des EES erhebliche Zweifel an der Rechtmäßigkeit. Die Studie stützt sich auf ein Gutachten des Europäischen Gerichtshofs zum Fluggastdaten-Abkommen zwischen der EU und Kanada.
Überlegungen für Ausweitung auf EU-Bürger kursieren schon
Ursprünglich war das System nur für Ermittlung von Overstayern geplant, also Personen, die ihre Visa überzogen. Doch für diesen Zweck war das System offenbar zu unverhältnismäßig und teuer. Damit sich der Aufwand auch lohnt, wurde schon im Jahr 2013 der Zugriff der Polizei auf die Daten beschlossen.
Noch gilt das System, das eine Vorratsdatenspeicherung von Reisebewegungen ist, nur für Nicht-EU-Bürger. Das könnte sich aber schnell ändern, denn es kursieren schon Überlegungen, das Überwachungsinstrument auch auf Staatsangehörige der EU-Länder auszuweiten."
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Spanien 7.11.2017: Kriminelle Google Street View muss für Spionage 300.000 Euro zahlen
Spanien: Google sammelt persönliche Daten und muss blechen
https://de.sputniknews.com/panorama/20171107318200095-spanien-google-persoenliche-daten/
"Die nationale Datenschutzbehörde Spaniens (AEPD) hat gegen das IT-Unternehmen Google wegen des Sammelns persönlicher Informationen eine Geldstrafe in Höhe von 300.000 Euro verhängt.
Google beteuert, an der Einhaltung der Datenschutzpolitik sorgfältig zu arbeiten.
„Wir haben bereits öffentlich unseren Fehler anerkannt, sofort der AEPD darüber mitgeteilt und das Problem, das unsere Systeme betroffen hatte, gelöst. In den letzten sieben Jahren haben wir stets kooperiert und zahlen natürlich die Strafe“, zitiert die Zeitung das Unternehmen.
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26.11.2017: Amazon wird zum Geheimdienst - Kollaboration mit kriminellen "US"-Geheimdiensten
Zweifelhafte Dienstleistung: Amazon richtet Speicherdienst für US-Geheimdienste ein
https://deutsch.rt.com/gesellschaft/61241-zweifelhafte-dienstleistung-amazon-richtet-speicherdienst-geheimdienste/
Das Unternehmen Amazon kündigte die Einrichtung eines Cloud-Speicherdienstes für US-Geheimdienste an. In einer zum Wochenbeginn veröffentlichten Stellungnahme des Konzerns heißt es:
Die US-Geheimdienstgemeinschaft kann nun ihre Missionen mit einem gemeinsamen Werkzeugkasten ausführen."
In der Datenwolke des Online-Versandhändlers sollen demnach Informationen mit unterschiedlicher Geheimhaltungsstufe – bis hin zu „Top Secret“ – eingelagert werden. Die Dienstleistung geht auf einen 2013 abgeschlossenen Vertrag in Höhe von 600 Millionen US-Dollar zurück, der sich auf einen Zeitraum von zehn Jahren erstreckt.
Der Service sei „eine Schlüsselkomponente bei der mehrgliedrigen Cloud-Strategie der Geheimdienstgemeinschaft“, so das Unternehmen, das sich bei der Gelegenheit damit brüstet, der „einzige kommerzielle Cloud-Anbieter“ zu sein, der streng geheime Informationen für eine Regierung verwaltet.
Im September geriet das Unternehmen jedoch in die Kritik, weil es tausende Dateien auf einem falsch konfigurierten und öffentlich zugänglichen Cloud-Server gespeichert hatte, darunter personenbezogene Daten von ehemaligen Geheimdienstmitarbeitern und Militärangehörigen.
Mehr zum Thema: Etwa 9.400 Akten von US-Militärs und Geheimdienstlern durch Sicherheitslücke veröffentlicht
Mit der nun erfolgten Ankündigung steht Amazon beispielhaft für die zunehmende Verschmelzung privater IT-Firmen mit dem US-Sicherheitsapparat, wie sie von der Intelligence and National Security Alliance (INSA) koordiniert und vorangetrieben wird.
Internetgiganten verschmelzen mit US-Sicherheitsapparat
Auch Facebook und Google kooperieren eng mit den US-Diensten. So erhielt Facebook im April 2006 und damit knapp zwei Jahre nach seiner Gründung eine Finanzspritze in Höhe von 27 Millionen US-Dollar. Zu den Investoren gehörte auch das Risikokapital-Unternehmen Greylock Partners, für das der ehemalige Pentagon-Mitarbeiter Howard Cox seit 1971 führend tätig ist.
Gleichzeitig sitzt Cox im Direktorium der CIA-Investmentfirma In-Q-Tel. In deren Portfolio befinden sich über 90 Unternehmen, die Technologien entwickeln, die nach Firmenangaben „das Potential haben, der CIA und der US-Geheimdienstgemeinschaft heute und in Zukunft einen Einsatzvorteil zu verschaffen“. In-Q-Tel-Mitarbeiter Bruce Lund schilderte das Interesse des Geheimdienstes an Facebook folgendermaßen:
Die Überwachung von sozialen Medien wird für Regierungen zunehmend zu einem unverzichtbaren Bestandteil in dem Bemühen, aufkeimende politische Bewegungen im Auge zu behalten."
Mit Howard Cox bestünde „eine personelle Brücke, die das soziale Netzwerk mit dem Geheimdienst verbindet“, kommentierte damals der Focus. Eine weitere personelle Verbindung des Social-Media-Giganten zum US-Auslandsgeheimdienst besteht in Peter Thiel. Der gebürtige Deutsche und einstige PayPal-Mitbegründer gehört neben In-Q-Tel zu den Hauptinvestoren der auf Data Mining spezialisierten IT-Firma Palantir, die Software für die NSA, das FBI und die CIA entwickelte.
Palantir habe einige „der mächtigsten Werkzeuge zum Durchsieben von Daten“ für die US-Dienste entwickelt, so das Wirtschaftsmagazin Forbes. Nicht umsonst bezeichnete der ehemalige CIA-Direktor David Patreus den Palantir-Chef Alex Karp als persönlichen Freund.
Ein freundschaftliches Verhältnis zu Karp pflegt auch Thiel, der Facebook im Jahr 2004 die erste größere Finanzspritze in Höhe von 500.000 US-Dollar verpasst hat, ohne die das Unternehmen wahrscheinlich nie zu seinem Höhenflug angesetzt hätte.
Mehr zum Thema: Sry, mein Hirn hat sich vertippt - Facebooks Vision für Nachrichten direkt aus dem Gehirn
Mit Rückendeckung vom Weißen Haus
Die CIA-Firma In-Q-Tel und Google investierten ebenso in gemeinsame Software-Projekte, dazu gehören „Keyhole“ (Schlüsselloch), heute besser bekannt als „Google Earth“, oder auch „Recorded Future“, das mittels Datenanalyse sicherheitsrelevante Entwicklungen prognostizieren will. Darüber hinaus entwickelte der Suchmaschinen-Anbieter exklusive Software-Produkte für US-Geheimdienste, darunter deren Informationsnetzwerk „Intellpedia“.
Der Technische Direktor von In-Q-Tel, Robert Painter, heuerte nach seinem Ausstieg bei der CIA-Firma bei Google an. Eine weitere personelle Verquickung des Unternehmens mit dem US-Sicherheitsapparat besteht in Regina Dugan. Sie hatte im Jahr 2009 den Chefposten bei der Pentagon-Forschungsschmiede DARPA übernommen. Vier Jahre später wechselte sie in hochrangiger Funktion zu Google. Im April letzten Jahres stieg sie dort aus, um fortan für Facebook zu arbeiten.
Der Vizechef des auch als „Schatten-CIA“ bezeichneten privaten US-Informationsdienstes Stratfor hatte in einer internen E-Mail das Verhältnis von Google zur US-Regierung einst so beschrieben:
Google genießt die Unterstützung und Rückendeckung des Weißen Hauses und des Außenministeriums. In Wirklichkeit kann Google Dinge machen, die die CIA nicht machen kann."
Link:
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Österreich 28.11.2017: Kriminelle Bayer mit Apothekenspionagte mit Gesichtserkennung - Terror beendet
Pharmakonzern Bayer beendet nach Kritik Gesichtserkennung in Apotheken
http://www.shortnews.de/id/1233198/pharmakonzern-bayer-beendet-nach-kritik-gesichtserkennung-in-apotheken
"Der Pharmakonzern Bayer hat in zwei österreichischen Apotheken per Gesichtsscanner die Kunden gefilmt, so dass Alter und Geschlecht erfasst wurden.
Nach Protesten von Datenschützern wurde diese Gesichtserkennung nun gestoppt.
"Wir wollten einen innovativen Weg gehen, haben aber gesehen, dass das Thema kontroversiell wahrgenommen wird", teilte Bayer mit."
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29.11.2017: Uber-Taxidienst=CIA - Spionage gegen die Konkurrenz und gegen die Kunden (!)
Taxi auf Spionage-Kurs: Uber nutzte Ex-CIA-Agenten im Kampf gegen Konkurrenten
https://de.sputniknews.com/panorama/20171129318486157-taxi-uber-ex-cia-agenten-konkurrenten/
"Der Online-Taxiservice Uber soll Dienste ehemaliger CIA-Mitarbeiter in Anspruch genommen haben, um Konkurrenten auszuspionieren. Dies teilte der amerikanische TV-Sender NBC unter Berufung auf den früheren leitenden Mitarbeiter des Unternehmens, Richard Jacobs, mit.
Zuvor war bekannt geworden, dass Hacker die Daten von 57 Millionen Nutzern des Online-Dienstes Uber gestohlen hatten."
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Deutschland 1.12.2017: Krimineller Innenminister Misere will auch alle Autos legal ausspionieren
De Maizière will Ausspähen von Privat-Autos ermöglichen – Lauschangriff „drastisch erweitern“
http://www.epochtimes.de/politik/deutschland/de-maiziere-will-ausspaehen-von-privat-autos-ermoeglichen-a2282250.html
"Der Bundesinnenminister will das Ausspionieren von privaten Autos, Computern und Smart-TVs ermöglichen. Vor allem großen Konzernen und Produzenten von digitalen Sicherungssystemen soll eine Auskunfts- und Mitteilungsverpflichtung auferlegt werden.
Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU) will die Industrie dazu verpflichten, deutschen Sicherheitsbehörden das Ausspionieren von privaten Autos, Computern und Smart-TVs zu ermöglichen.
Das geht aus einer Beschlussvorlage des Bundes zur Innenministerkonferenz in der kommenden Woche in Leipzig hervor, berichtet das „Redaktionsnetzwerk Deutschland“ (Freitagsausgaben). Begründet wird die Initiative des Bundesinnenministers für digitale Einfallstore mit der Verbrechensbekämpfung.
Der Antrag ist mit „Handlungsbedarf zur gesetzlichen Verpflichtung Dritter für Maßnahmen der verdeckten Informationserhebung nach §§ 100c und 100f StPO“ überschrieben. De Maizière will damit den sogenannten Lauschangriff durch den „Einsatz technischer Mittel gegen Einzelne drastisch“ erweitern.
Vor allem großen Konzernen und Produzenten von digitalen Sicherungssystemen soll eine Auskunfts- und Mitteilungsverpflichtung auferlegt werden. Hintergrund sind Probleme bei der „verdeckten Überwindung von Sicherheitssystemen“. Aus Kreisen des Bundesinnenministeriums hieß es, Ermittlern und Geheimdiensten falle es zunehmend schwer, Abhörwanzen einzubauen und zu verstecken.
Die modernen Schließanlagen von Fahrzeugen seien mittlerweile so abgesichert, dass ihre Besitzer schon bei kleinsten Erschütterungen über Messenger-Dienste informiert würden. De Maizière strebt mit der geplanten Gesetzesänderung an, diese automatischen Mitteilungen zu unterbinden. Er will der Industrie vorschreiben, ihre Programmierprotokolle offenzulegen. Die Justizminister sollen eine entsprechende Rechtsänderung zeitnah prüfen.
De Maizière will sich mit einer Verpflichtung der Automobilindustrie nach nicht zufriedengeben, so das „Redaktionsnetzwerk Deutschland“. Gemeinsam mit den Unionsinnenministern der Länder verlangt er in einer zusätzlichen Protokollnotiz, die geplante Gesetzesänderung „technikoffen“ zu formulieren, „um eventuelle künftige Entwicklungen mit erfassen zu können“. Demnach wären Lauschangriffe künftig überall dort möglich, wo Geräte mit dem Internet verbunden sind.
Die Industrie soll dem Staat exklusive Zugriffsrechte einräumen, etwa bei privaten Tablets und Computern, Smart-TVs oder digitalisierten Küchengeräten. Voraussetzung für sämtliche Maßnahmen des erweiterten Lauschangriffes bliebe ein richterlicher Beschluss. De Maizière will außerdem eine Ermächtigung für die Sicherheitsbehörden, im Krisenfall private Rechner herunterfahren. Ein „Fachkonzept zum Takedown von Botnetzen“ sieht vor, Sicherheitsbehörden künftig zu gestatten, private Daten abzugreifen, um Endkunden rechtzeitig zu warnen, wenn Hacker ihre Computer für kriminelle Zwecke missbrauchen wollen.
Für den Fall, dass sich Online-Provider einer Zusammenarbeit verweigern, sind weitreichende Strafen vorgesehen. Durch das unbemerkte Zusammenschalten von ungeschützten Privatrechnern zu sogenannten Botnetzen gelingt es Kriminellen immer häufiger, infizierte Programme weltweit zu verbreiten und dadurch Schäden in Milliardenhöhe zu verursachen. (dts)"
========24.12.2017: Snowden entwickelt Anti-Spy-Software "Haven" für iPhones
Überwachungs-App "Haven" von Edward Snowden entwickelt und veröffentlicht
http://www.shortnews.de/id/1234222/ueberwachungs-app-haven-von-edward-snowden-entwickelt-und-veroeffentlicht
<Edward Snowden hat jetzt eine eigene Android-Überwachungs-App mit dem Namen "Haven" herausgebracht, die für mehr Sicherheit sorgen soll. Snowden spricht selber davon, "Haven" soll politische Aktivisten oder Journalisten besser schützen, die sich vor Überwachung fürchten.
Sie ist ab sofort im Google Play Store und bei F-Droid verfügbar. Damit soll das Handy zur Wanze werden. Die App nutzt dafür alle vorhandenen Sensoren von Smartphones, wie Mikrofon, Kamera, Beschleunigungs- sowie Lichtsensor.
Sie soll mit mindestens Android 4.1 zusammenarbeiten und kann alles, was die Sensoren aufnehmen über ein Messenger-Dienst Signal verschicken. Mit einer zusätzlichen App, kann man das Handy sogar zum Darknet-Server machen. Wer Angst vor Spionage hat, kann auch die eigene Wohnung damit überwachen.>
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China 3.1.2018: Kriminelle Überwachung und kriminelle Spionage mit App - wird zum Volkssport
China: Überwachungs-App zur gegenseitigen Denunziation stößt bei Bevölkerung auf Widerstand
http://www.epochtimes.de/politik/welt/china-ueberwachungs-app-zur-gegenseitigen-denunziation-stoesst-bei-bevoelkerung-auf-widerstand-a2311642.html
China als Vorreiter im Einsatz modernster Überwachungstechniken: Die Kommunistische Partei propagiert High-Tech-Denunziantentum und lockt seine Bürger mit Spitzel-Prämien. Der erwartete Erfolg bleibt offenbar aus.
In Teilen Chinas fühlt man sich seit letztem Jahr in eins der dunkelsten Kapitel des Landes im letzten Jahrhundert zurückversetzt – die Kulturrevolution. Die Kommunistische Partei propagiert High-Tech-Denunziantentum und lockt seine Bürger mit Spitzel-Prämien.
Man kennt es nicht nur aus Maos Zeiten, man kennt es auch aus der DDR. Die Bürger des Landes werden dazu angehalten, den Nachbar, den Freund, den Arbeitskollege zu bespitzeln und Aussagen oder Aktivitäten, die die „Stabilität“ des Staates gefährden könnten, umgehend den Behörden zu melden.
Misstrauen schüren in der Bevölkerung, damit man sich nicht zusammenrottet, um gemeinsam gegen Missstände zu protestieren. Stasispitzel waren in der DDR allgegenwärtig, niemand wusste aber, wer sie sind. Die Spionage erfolgte geheim.
Überwachungs-App für Jedermann
Soviel Mühe machen sich die Kommunisten im heutigen China allerdings nicht mehr. Wozu geheim? Nein, die KP ist auf dem neuesten Stand der Technik und bietet seiner Bevölkerung eine Überwachungs-App an, mit der sie „verdächtige“ Handlungen seiner Mitmenschen sofort an die richtigen Stellen melden kann.
Alter Wein in neuen Schläuchen, könnte man auch sagen.
Die neue Spitzel-App heißt „Pingan Zhejiang: Frieden und Sicherheit in der Provinz Zhejiang“ und wurde zuerst in der gleichnamigen Provinz getestet. Zhejiang war schon immer Vorreiter gewesen, wenn es darum ging, das Volk zu mobilisieren, Andersdenkende zu verraten. In den 60er Jahren fing man in der kleinen Kreisstadt Fengqiao damit an. Nachdem die Methode von Mao bestätigt wurde, verbreitete sie sich im ganzen Land. Allerdings war man damals noch darauf angewiesen, dass die „Informationen“ persönlich übermittelt worden.
Kleine Prämien fürs Anschwärzen
Um den Mitmach-Willen der Bevölkerung zu befeuern, setzt man heute noch auf eine weitere Methode. Wer seinen Nächsten verrät, bekommt ein Geschenk – das kann Bargeld sein, ein Gutschein, eine kostenlose Taxifahrt, ein online-Zahlungsrabatt und dergleichen mehr, wie das amerikanische „Wall Street Journal“ berichtet.
Die Regierung der Stadt Tongxiang, ebenfalls in der Provinz Zhejiang, hat sogar eine online-Mitteilung herausgegeben, in der sie über die App informiert und versucht, die Bevölkerung zu mobilisieren. Es könne jeder gemeldet werden, der die Stabilität der Gesellschaft gefährdet, heißt es dort. Das gelte auch für spirituelle Gruppen wie Falun Gong oder Petitionsschreiber.
Die friedliche Meditationspraktik Falun
Gong gilt bereits seit Beginn seiner Verfolgung 1999 als Staatsfeind
Nr.1. Der Suchbegriff Falun Gong unterliegt in China strengster Zensur.
Wie aus einem Bericht des Harvard-Professors John Palfrey von 2005
hervorgeht, sind alle positiven Informationen über die Bewegung im Netz
komplett gesperrt.
Misstrauen gegenüber Spitzel-App
Der Erfolg, den sich die KP von ihrer Spitzel-App ausgemalt hatte, blieb aber offenbar aus. Wie das Wall Street Journal weiter berichtet, wird es von der Bevölkerung kaum genutzt.
Der chinesische Ableger von Radio France International kommentiert dazu: „Im Hinblick auf die schwache Interaktion der chinesischen Bevölkerung lässt sich erkennen, dass die Menschen nicht bereit sind, zum freiwilligen Verräter zu werden und bei der Überwachung durch die Regierung mitzumachen.“
Ähnlich schreibt auch Wall Street Journal und findet das in zweierlei Hinsicht peinlich für die chinesische Regierung. Einerseits würden diese gern die Kontrolle mittels Hightech verstärken, aber ohne den Willen der Bevölkerung wird es wohl nicht funktionieren.
Dabei ist die App noch eine recht freundliche Methode. Sollte sie sich nicht durchsetzen können, wird man wohl auf härtere Methoden zurückgreifen, wie sie bereits in der Provinz Xinjiang im äußersten Nordwesten angewandt wird. In der Provinz, in der vorwiegend die Minderheit der Uiguren lebt, sind Hightech-Kontrollstellen überall verteilt.
Ganzkörper-Scan
Bürger und Touristen könne sich dort kaum noch frei bewegen ohne nicht an einer der Kontrollstellen komplett von oben bis unten gescannt zu werden. Die Volksüberwachung ist dort schon seit längerem auf beängstigendem Niveau.
Die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch berichtete kürzlich, dass die chinesische Regierung dort schon von allen Bürgern persönliche Daten wie Blutgruppe, DNA und andere biologisch relevante Daten archiviert hat. Laut einem Bericht von Ethan Gutmann habe der Prozess 2016 begonnen und bis Ende 2017 habe man bereits 99 Prozent der Uiguren komplett untersucht.
Investigativ-Journalist Ethan Gutmann, der sich seit vielen Jahren mit organisiertem Organraub in China befasst, geht davon aus, dass die dortige Bevölkerung in großer Zahl dem Organraub zum Opfer fällt.
- Siehe dazu: Chinas Transplantations-Industrie: 700 Kliniken unter Massenmord-Verdacht – jährlich 100.000 OPs
Und: Erstmals Zeugenaussage über Organraub an Uiguren
Chen Bingzhong, der Ex-Leiter des Forschungsinstituts über Gesundheitserziehung Chinas sagte gegenüber Epoche Times, dass die Methode des „Scannens“, wie sie in der Provinz Xinjiang eingesetzt werde, historisch und territorial einmalig sei, und dass die KP Chinas damit auf jeden Fall bestimmte Zwecke verfolge.
Aufforderung zur Bespitzelung
Doch zurück zur App. Laut Wall Street Journal hat die Regierung diese App inzwischen auch anderen Städten und Provinzen zur Verfügung gestellt, auch in Peking selbst, wo man den Menschen Bargeld für die Bespitzelung anbiete. Doch wie das Blatt von den Providern der App erfuhr, wird sie kaum genutzt. Das bestätigten auch eigene Untersuchungen des Journals.
Im Kommentarbereich der App seien statt dessen viele Beschwerden zu finden, heißt es. Kindergärten und Schulen würden von den Eltern verlangen, die App herunterzuladen, auch manche Arbeitgeber. Die Leute lehnten es ab mit Worten wie – es würde sie zu sehr an Maos Zeiten erinnern.
Der bekannte chinesische Menschenrechtsaktivist Hua Jia sagte gegenüber Radio Free Asia, dass er froh sei, dass die App von der Bevölkerung so wenig angenommen würde. Sollte sich die App im ganzen Land verbreiten, wäre das unvorstellbar. China würde dann in die Zeit der Kulturrevolution zurückversetzt werden, in der man sich gegenseitig bespitzeln musste.
Siehe auch:
China: 176 Millionen Kameras überwachen das Volk auf Schritt und Tritt
De Maiziere verlängert Test zu Gesichtserkennung
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13.1.2018: Google-Spionage "im Sinne des Kunden" - die Datenbank der Tonaufzeichnungen
Google hört ständig mit – aber Sie können die Aufnahmen finden!
https://de.sputniknews.com/panorama/20180113319047272-google-abhoeren-gespraech-aufnahmen/
<Google hört die Gespräche von Internet-Nutzern ständig mit und speichert alle Informationen auf seinen Servern. Die gute Nachricht besteht aber darin, dass Sie alle Dateien löschen können.
Das Unternehmen verheimlicht diese Tatsache keineswegs: Falls Sie die Google-Nutzungsbedingungen aufmerksam gelesen haben, würde Ihnen sofort klar sein, dass Ihr Smartphone Sie ständig im Visier hat – sogar wenn es auf dem Tisch liegt.
Darüber hinaus können Sie Ihre eigenen Gespräche anhören, die Google innerhalb von mehreren Jahren gesammelt hat.Die gesamte Information über Sie übergibt das Unternehmen seinem künstlichen Intellekt, der seinerseits versucht, Sie richtig zu verstehen und die Google-Produkte für Sie bequemer zu machen.
Dieses System hat jedoch erhebliche Nachteile:
Erstens könnten die Hacker ihr Passwort knacken und somit Zugang zu Ihren Dateien bekommen.
Im Konfliktfall könnten die Behörden diese Informationen gegen Sie verwenden.
Schließlich tragen diese Informationen dazu bei, dass Sie die sogenannte „spezielle, auf Sie zugeschnittene“ Werbung sehen.
Glücklicherweise ist es möglich, alle Informationen zu löschen! Hier finden Sie einen Link zu Aufnahmen, die mit dem Mikrofon Ihres Handys gemacht wurden. Falls Sie hier nichts finden sollten, bedeutet dies, dass Sie noch nie „OK, Google“ gesagt haben.
Und hier finden Sie ein vollständiges Dossier, das Google anhand Ihrer Internetrecherche und den von Ihnen besuchten Seiten vorbereitet hat.>
Die Dossiers von Google: https://myactivity.google.com/myactivity?restrict=vaa
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16.1.2018: Twitter speichert alles ab
Twitter bezahlt Mitarbeiter, um Sie auszuspionieren
https://de.sputniknews.com/panorama/20180116319078187-twitter-private-daten-speichern-verkauf/
<Mitarbeiter des Kurznachrichtendienstes Twitter werden dafür bezahlt, dass sie private Mitteilungen der Nutzer sichten. Dies berichtet das Portal „Project Veritas“.
Mehrere Hundert Mitarbeiter würden gar dafür bezahlt, dass sie diese Mitteilungen sichten. Das Löschen solcher Meldungen könne dabei keineswegs helfen, da diese bereits auf den Servern gespeichert worden seien, so Haynes weiter.
Das Hauptziel sei es dabei, Online-Profile aller Nutzer zu erstellen, um diese dann an die Werbekunden zu verkaufen. „Das ist der gruselige Big Brother. Ich kann nicht sagen, dass mich dies erschreckt, aber das stört mich“, so der Twitter-Spezialist.
Das Schlimmste daran sei aber die Tatsache, so „Project Veritas“, dass all diese gespeicherten privaten Informationen vor Leaks keineswegs geschützt seien. Auf die Frage des Portals, wie User geschützt werden könnten, sollten deren Mitteilungen in falsche Hände geraten, antwortete der andere ehemalige Twitter-Ingenieur Conrado Miranda, es sei keineswegs möglich.
„Wenn Sie etwas online schreiben oder Bilder veröffentlichen, gehen sie nie mehr weg … Denn selbst nachdem Sie diese abgeschickt haben, werden sie analysiert, um herauszufinden, woran Sie interessiert sind, worüber Sie sprechen. Dann verkaufen sie diese Daten“, erklärte Pranay Singh, Direktor für Messaging bei Twitter gegenüber „Project Veritas“.Miranda zufolge geht dem User viel mehr private Informationen verloren, als man denkt. „Wenn Sie zum ersten Mal auf die Twitter-Seite gehen, haben wir sofort Information über Sie“, so Miranda.
„Twitter erntet ganz aggressiv Ihre private Information und verfolgt jede Ihre Bewegung“, resümiert der „Project Veritas“-Gründer James O’Keefe.>
19.2.2018: Kamera sieht Diebstahl oder Haue
Überwachungskameras erkennen Straftaten von selbst: Neues Projekt in Mannheim
https://de.sputniknews.com/gesellschaft/20180219319616478-ueberwachungskameras-kuenstliche-intelligenz-datenschutz-verbrechen-polizei-deutschland/
<Mit dem Projekt „Mannheimer Weg 2.0“ geht die Videoüberwachung in Mannheim in Baden-Württemberg einen Schritt weiter: In Zukunft soll eine spezielle Software entscheiden, ob eine kriminelle Handlung vorliegt. Ein Mitarbeiter muss die Meldung nur noch prüfen – schon kann sich die Polizei auf den Weg machen.
71 Kameras sollen in Mannheim ab März dieses Jahres 28 Orte überwachen, die als „Brennpunkte“ gekennzeichnet sind. Zu diesen Orten gehören etliche Einkaufspassagen in der Innenstadt sowie der Vorplatz des Hauptbahnhofs. Das Projekt nennt sich „Mannheimer Weg 2.0“ und ist eine Zusammenarbeit der Stadt Mannheim und der Mannheimer Polizei unter Beratung des Fraunhofer-Instituts für Optronik, Systemtechnik und Bildauswertung (IOSB). Und es bringt etwas ganz Neues in die Videoüberwachung öffentlicher Plätze: intelligente Software, die kriminelle Handlungen selbständig erkennen soll.
Das Projekt hat einen Vorläufer: In Mannheim habe man auf ähnlichen Flächen 2001-2007 schon eine Videoüberwachung öffentlicher Plätze durchgeführt, berichtet Polizeipräsident Thomas Köber. Die Videoaufnahmen mussten ständig von Mitarbeitern beobachtet werden. Und da die Konzentration mit der Zeit abnimmt, war das kein optimales System. Dennoch konnte auch hier die Kriminalität je nach Brennpunkt um 50 bis 70 Prozent gesenkt beziehungsweise verdrängt werden.
„Zustände, die auf einem Bild abnormal wirken“
Mit der neuen Software dagegen werden die Bilderströme von einem Algorithmus geprüft. Erst bei verdächtigen Vorgängen erhält der Mitarbeiter im Lagezentrum der Polizei einen Hinweis. Es handelt sich nach Köber um Vorgänge wie Schlagen, Rennen, Stürzen und Liegen – „Zustände, die auf einem Bild abnormal wirken“, wie der Polizeipräsident es ausdrückt. Der Mitarbeiter muss den Alarm bestätigen. Dann erst entsendet die Polizei die eigens für die Videoüberwachung zur Verfügung gestellten Einsatztruppen.Allerdings wird es im März erst eine Phase geben, in der die Mitarbeiter wie gewohnt alles beobachten müssen. In dieser Phase lernt die Software nämlich, was eine kriminelle Handlung ist und was nicht. Sie kriegt dafür Video-Daten von tatsächlichen kriminellen Handlungen und leitet daraus allgemeine Merkmale solcher Handlungen ab. Erst nachdem sich die Software diese Merkmale angeeignet hat, wird sie nach und nach eigenständiger.
„Schnelle Hilfeleistung“ oder KI-Überwachungsstaat?
Neben dem Vorteil, dass die Polizei mit einer solchen Technologie schneller reagieren kann, können die so gesammelten Daten auch als Beweismittel dienen. Außerdem soll die Angst vor dem Überwachungsstaat dadurch ein bisschen abgemildert werden. Denn, so Köber, der Bürger würde dann nicht mehr ständig von der Polizei beobachtet werden. Stattdessen würde die Polizei nur näher hinschauen, wenn Dinge geschehen, die polizeiliches Handeln erfordern.
Wichtig ist für Köber auch, dass es bei dem Projekt um „Flächen ohne Sozialkontrolle“ geht und die Kameras nicht in Wohnbereichen angebracht werden. „Es gibt durchaus Ecken in Mannheim, wo das angezeigt wäre, aber da will ich eigentlich die Sozialkontrolle haben durch die Menschen, die dort wohnen“, bemerkt er.Für Nils Hauck von der Stadt Mannheim, der das Projekt „Mannheimer Weg 2.0“ leitet, steht vor allem „schnelle Hilfeleistung“ im Vordergrund. Die Software soll genau dafür sorgen. „Wir wollen möglichst gewährleisten, dass die Videoüberwachung nicht einfach nur stattfindet und dann im Nachgang die einzelnen Bilder ausgewertet werden“, sagt er und fügt hinzu, dass die Ziele der Stadt lauten: „Möglichst großer Schutz und möglichst große Gewährleistung der Bürgerrechte gleichzeitig.“
Link: Rückkehr der Meinungspolizei in Deutschland – Sicht aus der Schweiz========
24.2.2018: Die kriminelle EU plant die Spionage und Überwachung total
Der totale Überwachungsstaat kommt mit ganz großen Schritten auf uns zu und kaum jemand bemerkt es. Und während wir am Flughafen einen Reisepass brauchen mit Gesichts und Ganzkörperscanner bearbeitet werden während unser Gepäck durchleuchtet wird brauchen andere nicht mal Ausweisdokumente um durch die halbe Welt zu reisen.
Hier ein paar Schlagzeilen zu aktuellen Datenschutz und überwachungs Debatte...
100-Millionen-Programm: BND will Internet-Überwachung massiv ausweiten
BND-Zentrale in in Pullach: Suche nach verdächtigen Inhalten
Trotz des Skandals um das US-Spähprogramm Prism plant der Bundesnachrichtendienst, das Internet stärker zu überwachen. 100 Millionen Euro sollen nach SPIEGEL-Informationen investiert werden - geplant sind technische Aufrüstung und die Einstellung von bis zu hundert neuen Mitarbeitern. -
http://www.spiegel.de/…/internet-ueberwachung-bnd-will-100-… -
GLOSSAR ZUR NSA-AFFÄRE
Marina, Prism, Noforn, Scissors, Pinwale, Sigad US-984XN
Die Enthüllungen von Edward Snowden zur NSA und anderen Geheimdiensten bringen eine Fülle von Abkürzungen und Namen von Einrichtungen und Personen mit sich. Golem.de hat die wichtigsten Erklärungen kompakt zusammengefasst. - http://www.golem.de/…/glossar-zur-nsa-affaere-marina-prism-… -
NSA zahlte Facebook, Google und Microsoft Millionenbeträge
Die NSA - soll Google, Facebook, Microsoft und Yahoo für die Teilnahme an - Prism - mehrere Millionen US-Dollar gezahlt haben. Yahoo hat Ausgleichszahlungen bestätigt. Die Snowden-Dokumente bekommt wegen des starken Drucks der britischen Regierung künftig auch die New York Times.
-http://www.golem.de/…/prism-skandal-nsa-zahlte-facebook-goo… -
Facebook kann Personen auf Fotos ohne Gesicht erkennen
Facebook hat einen neuen Algorithmus entwickelt, der Personen auf Fotos ohne Gesicht erkennen kann. Um Personen auf Bildern zu identifizieren, zieht der Algorithmus andere Merkmale heran, darunter die Frisur, die Kleidung, die Statur oder die Körperhaltung und erreicht damit eine beeindruckende Erfolgsquote. Nach Deutschland kommt die automatische Personenerkennung aber vorerst
http://facebook-tricks.de/news/3029-facebook-kann-personen-auf-fotos-ohne-gesicht-erkennen
Amnesty-Bericht: Viele EU-Länder unterscheiden sich kaum noch von Überwachungsstaaten
Vor dem Hintergrund der Terrorgefahr haben zahlreiche EU-Staaten unverhältnismäßige und diskriminierende Gesetze verabschiedet. Ein Bericht von Amnesty International untersucht nun die Gesetzgebung von 14 EU-Ländern in den letzten zwei Jahren. -
https://netzpolitik.org/…/amnesty-bericht-viele-eu-laender…/
Facebook kann die verschlüsselten Inhalte auf WhatsApp mitlesen (Updates)
Die Kommunikation mit WhatsApp ist nicht sicher. Das Unternehmen selbst und Ermittlungsbehörden können die Nachrichten der Nutzer mitlesen. Die Lücke besteht mindestens seit April 2016. -
https://netzpolitik.org/…/backdoor-facebook-kann-die-versc…/
Irreführende Beschwichtigung zu BND-Gesetz an UN: „Verhältnismäßigkeit unabhängig von der Nationalität“
Das BND-Gesetz unterscheidet Deutsche, EU-Bürger und Ausländer. Die Grundrechte der drei Gruppen werden in unterschiedlichem Maß geschützt, das kritisierten unter anderem drei UN-Sonderberichterstatter. Diese Kritik wurde irreführend abwiegelt, wie die hier veröffentlichte deutsche Antwort an die UN zeigt. -
https://netzpolitik.org/…/irrefuehrende-beschwichtigung-zu…/
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24.2.2018: NWO-Terror plant Reiseverbote und Verbote für Dienstleistungen, wer die Spionagedaten nicht zur Verfügung stellt - jeder soll seine Daten selber sammeln!
Video: Dirk Müller - Perfider geht's nicht! Die totale freiwillige Selbstüberwachung! (2min.20sek.)
https://www.youtube.com/watch?v=zuIgIDn9zyA
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