aus:
Valentin Falin:
Zweite Front. Die Interessenkonflikte in der
Anti-Hitler-Koalition. Droemersche Verlagsanstalt Th.
Knaur Nachfolger, München 1995
ergänzende Strukturdaten:
aus dtv-Atlas der Geschichte 1986, Bd. 2
1921
1921
F-Polen: Vertrag mit
Geheimzusätzen
Dies ist gemäss Falin der
erste Vertrag mit Geheimzusätzen (S.503).
[nicht erwähnt:
Hungersnot und Massentod in Russland
Massenmord an ukrainischen Bauern/Kulaken: 6 Mio. Tote
durch kommunistische Hungermanipulation; in: Schwarzbuch
des Kommunismus].
1921 ca.
"SU": Abzug der westlichen Interventionstruppen von der
russischen Grenze
-- ohne Regelung der Komplikationen 1918-1921
-- ohne Pflichtübernahmen für die Zukunft
-- keine Anerkennung der "SU" (S.23).
25.8.1921
SeparaterFriedensvertrag
Deutschland - "USA" nach Versailles
Unterschiede zum Versailler
Vertrag:
-- alle Bestimmungen zum Völkerbund sind weggelassen
-- alle Bestimmungen zur internationalen Zusammenarbeit
sind weggelassen
-- sonst bleibt alles quasi gleich (S.23).
Die SU bleibt ohne
Friedensverträge mit den Mittelmächten (S.23).
[1921-1939
3.Reich: "Geopolitiker" Karl Haushofer ist in München
Professor für Geographie
in: Haushofer; In: dtv-Lexikon 1990, Bd.8, S.12]
1922
SU-PL: Vertrag von Riga:
Festlegung der neuen Grenze
(S.122).
16.4.1922
Vertragvon
Rapallo zwischen "SU" und Deutschland
(S.23):
-- ist die Alternative zu Versailles
-- ist nicht gegen andere Nationen gerichtet
-- die Westmächte behaupten, mit diesem Vertrag würden
andere Staaten bedroht
-- kein Infragestellen von grenzen
-- der Vertrag fordert Freiheit auf eine eigene
Innenpolitik
-- der Vertrag ist der erste Schritt zur "Kunst der
friedlichen Koexistenz"
-- der Vertrag ist ein Schreck für die Alliierten, dass
nämlich für einen internationalen Handel die "Gleichheit
der Partner" Voraussetzung ist (S.24).
[nicht erwähnt:
Italien: Mussolini
Mussolini etabliert das erste
diktatorische Regime Europas gegen den Kommunismus und
wird für Monarchisten und Rassisten zum Vorbild].
[nicht erwähnt:
GB- und
F-Bomben-Kolonialismus in den muslimischen Ländern
-- mit Unterdrückung der
nationalen Entwicklungen
-- mit Bombardierungen gegen Aufstandsbewegungen in Syrien
und im Irak
-- und F und GB können durch den Kolonialismus ihre
Kriegsschulden aus dem 1. Weltkrieg kompensieren
->> diese Kolonialpolitik ist ein wesentlicher
Faktor, wieso die Muslime die Demokratie als Staatsform zu
hassen beginnen: Die Muslime erleiden durch die
Demokratien nur Nachteile
(aus: Haarmann: Die Geschichte der islamischen Welt)].
ab 1922
Europa: Diktatoren werden gehätschelt wegen dem
Kommunismus als Gegenpol
Jede Aktion gegen Diktatoren ist unmöglich, weil
man dem Kommunismus in die Hände spielen würde oder im Ruf
steht, eine marxistische Verschwörung zu unterstützen
(S.46).
1923
Ruhrgebietsbesetzung
wird von einigen Historikern als Rache für den Vertrag von
Rapallo angesehen (S.24)
[mit Streik und Hyperinflation, mit Entschuldung und
Vermögensverlusten, durch die deutschen Industriellen so
gewollt. Hitlers junge NSDAP erlebt einen ersten
Höhepunkt.
in: Eitner: Hitlers Deutsche].
"USA": Anerkennung der
Selbständigkeit der Baltenstaaten
(S.20)
[nicht erwähnt:
Friedemit
Rassismusideologien ist nicht möglich
Die Rassismusideologien, die
an den Universitäten weiterhin für "wissenschaftlich"
erachtet werden und verbreitet werden, sind mit Demokratie
nicht zu vereinbaren. Es handelt sich also um rassistische
Demokratien. Die Ideologie des Rassismus fordert laufend
Krieg gegen "minderwertige" Rassen, Sterilisierung
minderwertiger Rassen und behinderter Menschen ist in den
"Demokratien" an der Tagesordnung etc.].
1924
[nicht erwähnt:
Pässe für Indianer - Sterilisierungen
Die "Demokratie", die "USA" heisst, gibt den
Indianern die "US"-Staatsbürgerschaft, führt aber die
Sterilisierungen gegen Indianerinnen weiter, sterilisiert
also eigene Staatsbürger].
1925
GB-Italien: Abkommen über Abessinien wird verraten
-- Verrat an die französische Presse
-- das Abkommen wird nicht praktikabel (S.32).
Völkerbund: Carl Jakob
Burckhardt beklagt die Blindheit der Westmächte
gegenüber der "SU"
-- in einem Brief Burckhardt an Hugo
von Hofmannsthal
-- England mit seinen Dominions und die "USA" sehen sich
von einem abgerüsteten Deutschland provoziert
-- die Bedrohung sei aber zwischen Baltikum und Stillem
Ozean zu suchen, eine Föderation mit einer Weltanschauung,
eine "Heilslehre" mit Kraft wie diejenige von Mohammed
-- Deutschland und Japan seien die "natürlichen Gegner"
der "SU", und genau Deutschland und Japan werden von England
und von den "USA" geschwächt statt gestützt (S.25)
in: Carl J.Burckhardt:
Hugo von Hofmannsthal - Carl J.Buckhardt: Briefwechsel.
Frankfurt / Main 1956, S.186-187 (S.501).
Oktober 1925
Vertragvon
Locarno: D,GB,F,Italien, Belgien
-- Unverletzlichkeit der
frz-dt. Grenze analog Versailles
-- Unverletzlichkeit der belg-dt. Grenze analog Versailles
-- Betonung des entmilitarisierten Status des Rheinlands
-- Friedensverpflichtungen
zwischen Deutschland und Belgien sowie Deutschland
und Frankreich:
"gegenseitig in keinem Falle zu einem Angriff oder zu
einem Einfall oder zum Kriege gegeneinander zu schreiten"
-- Garantiemächte sind
England und Italien (S.25)
-- Deutschland übernimmt nun freiwillig Verpflichtungen
-- England preist nun Locarno als "Trennungslinie zwischen
den Jahren des Krieges und den Jahren des Friedens", so
der Aussenminister Sir Austen Chamberlain (S.26)
-- auch andere führende englische Politiker sehen im
Vertrag von Locarno den Schritt zu einem friedlichen
Kapitel in Europa (S.26-27)
-- die Ostgrenzen sind
weiterhin nicht abgesichert
oo polnisch-litauische Grenze ist nie
definiert oder anerkannt
oo sowjetisch-rumänische Grenze ist
nie definiert oder anerkannt
-- je nach Skrupellosigkeit
ist jede Aufteilung in Osteuropa möglich (S.26).
Locarno-Vertrag:
Garantie-Mächte GB und Italien
(S.34)
[nicht erwähnt:
Der Vertrag von Locarno ist der Beweis, dass Versailles
1919 kein Friede war].
ab Oktober 1925
"SU" fordert vergeblich ein "Locarno des Ostens"
-- wird aber immer abgewiesen
-- die "SU" muss bilateral verhandeln (S.26).
Dezember 1925
Reichswehr:neue
Definition der Ziele
-- gemäss den ersten
Stabskokumenten
-- Nahziele:
oo Sonderstatus des Rheinlands
aufheben und militarisieren
oo Liquidieren des "polnischen
Korridors"
oo Besetzung Oberschlesiens
oo Anschluss Österreichs (S.26).