aus:
Valentin Falin:
Zweite Front. Die Interessenkonflikte in der
Anti-Hitler-Koalition. Droemersche Verlagsanstalt Th.
Knaur Nachfolger, München 1995
ergänzende Strukturdaten:
aus dtv-Atlas der Geschichte
1986, Bd. 2
1926
24.4.1926
SU-D: "BerlinerVertrag" über Freundschaft und
Neutralität
(S.26,76)
Thesen über den "Berliner Vertrag":
-- Falin: es sei eine
Auffrischung des Vertrags von Rapallo
-- andere behaupten, der
Vertrag sei gegen Polen ausgerichtet (S.26).
September 1926
Völkerbund: Aufnahme
Deutschlands
(S.25)
1928
Hitler: 2.Teil von
"Mein Kampf": Hitler beschreibt "Aussenpoitik" mit
neuem Heer
-- Hitler
betont die Tarnmassnahmen zur "Wiedererstehung eines
deutschen Heeres" (S.35)
-- Hitlers Mein Kampf: Das
Nazi-Expansionsprogramm liegt genau und präzis vor (S.40).
Anfang 1928 ca.
Initiativezu einem Briand-Kellog-Pakt
für ewigen Frieden
-- entworfen von
Frankreichs Aussenminister Aristide Briand
-- als Vertrag zwischen "USA" und F gedacht
-- auf Anregung der "USA" für
die ganze Welt offen gehalten (S.27).
27.8.1928
Briand-Kellog-Paktfür ewigen Frieden
-- 15 Staaten
unterzeichnen den Pakt sofort
-- Verzicht auf Krieg "als
Werkzeug nationaler Politik"
-- nur Anwenden "friedlicher
Mittel" bei allen Arten von Streitigkeiten oder Konflikten
(S.27).
-- Verteidigungsarmeen sind
weiterhin erlaubt (S.27).
Ratifizierung:
-
Ratifizierung z.T. nur mit Vorbehalten, z.B. in den "USA",
GB und Japan
Gegenbewegungen gegen den Friedenspakt:
-- die
Gegenbewegungen gegen den Vertrag behaupten, der Vertrag
sei "deklarativ", "zahnlos" und "irreführend" (S.27)
-- die Opponenten behaupten,
der Friedenspakt sei von Moskau gesteuert (S.28). D
Falin dazu: Jeder Vertrag erlaubt
Verteidigungsarmeen, diese sind nichts besonderes
(S.27).
Die
"SU" fördert den Beitritt zum Briand-Kellog-Pakt
-- die "SU" betreibt Einfluss auf osteuropäische Staaten
zum Unterschreiben des Briand-Kellog-Pakts in Polen,
Rumänien und in den Baltenstaaten
-- C.J.Burckhardt ist sehr erregt, als er von den
"SU"-Bestrebungen erfährt (S.28)
in: Carl J.Burckhardt:
Meine Danziger Mission, S.13 (S.501).
1929
[nicht erwähnt:
WeltweiterBörsencrash und Weltkrise des
Kapitalismus - diktatorische Programme - Stalin lacht den
Kapitalismus aus]
ab 1929 ca./ab Ende 1920-er
Jahre
"SU": Erste innere
Kritik an der Zusammenarbeit mit der Reichswehr
Befürworter der
Beziehungen:
oo Nikolai Krestinski, Leiter der
sowjetisch diplomatischen Vertretung in Deutschland mit
dem Argument, so würde das Niveau der deutsch-russischen
Beziehungen gehoben
oo sowjetische Militärs meinen, so
könnten sowjetisch-militärische Sonderinteressen gewahrt
bleiben und das Erreichte aufrecht erhalten bleiben
(S.36).
1930
1930er Jahre
Falin vermutet GB-Intrigen
in der Weltpolitik gegen die "SU"
Falin:
"Hinter den meisten
internationalen Intrigen stand damals London." (S.38-39)
1930-1945
Deutschlands Rüstung hat den
Wert von ca. 132 Mia. Goldmark des
Kaiserreichs
Dies entspricht den verlangten 132 Mia. Goldmark
Reparationen des Versailler Vertrags von 1919 [bzw. der
Forderung der Reparationskommission] (S.500).
1931
Japan:Einfall in Nordostchina:
Besetzung von 580.000 km2 Land
in 5 Monaten
(S.29):
-- die Kwantung-Armee besetzt
"chinesisches" Gebiet, so gross wie Frankreich (S.32)
-- China und Japan sind beide
Mitglied des Völkerbundes
-- für Falin ist diese
Handlung der Beginn des 2.Weltkriegs (S.30).
1931-1945
JapanischeBesetzungChinas
-- über 530 mal werden
chemische Kampfstoffe eingesetzt
-- die Anzahl
bakteriologischer Waffeneinsätze wird von Japan und China
bis heute [Stand 1995] geheim gehalten (S.42).
1932 ca.
Völkerbund-Japan:
Sonderkommission "untersucht" die japanische Besetzung
in China 17 Monate lang
(S.29)