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Das Schachspiel der Mächtigen 1919-1945
oder:
Der Höhepunkt im grossen darwinistischen Fressen

Teil 9: Januar bis Juli 1939. Chronologie

von Michael Palomino (1995 / 2004 / 2007)
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aus: Valentin Falin: Zweite Front. Die Interessenkonflikte in der Anti-Hitler-Koalition. Droemersche Verlagsanstalt Th. Knaur Nachfolger, München 1995

ergänzende Strukturdaten:
aus dtv-Atlas der Geschichte 1986, Bd. 2



1939

Januar-August 1939
GB-D: Beide haben dasselbe Feindbild gegen die SU
-- wollen kein Bündnis mit der SU
-- wollen verhindern, dass der jeweils andere mit der SU ein Bündnis eingeht
-- wollen die SU in der Beobachterrolle [um sie dann zu vernichten]
-- Hauptsache: Zeitgewinn (S.101)


1939

Verzögerungstaktikohne Friedensstrategie von Stalin und GB
Stalin und GB wollen gemeinsam den Konflikt in Europa hinauszögern. Beide brauchen Zeit zur Rüstung (S.44).

SUhat die Absichten von GB, "USA" und F präsent
In Moskau treffen aus London die Standpunkte der "westlichen" Staaten gegen die SU ein:
-- GB fördert die Ostbewegung des 3.Reichs wegen Angst vor dem 3.Reich
-- F und die "USA" schauen der hilflosen GB-Taktik einfach zu (S.64)


Informationen auf Paris von William Bullit, "amerikanischer" Botschafter:
-- GB und F wünschen einen Krieg zwischen der 3.Reich und der SU
-- wenn Deutschland am Verlieren sei, werden die Demokratien Deutschland besetzen und zur Kapitulation zwingen (S.64).


in: SSSR w borbe sa mir, S.88 (S.506) [ohne Jahr?]

[nicht erwähnt:
Wenn Deutschland verliert, dann wird die SU unter den Siegern sein. Dies scheinen GB und F nicht zu bedenken].


D-Türkei: Dr.Paul Leverkuehn wird deutscher Botschafter
vorher Leiter der "Gemischten Kommission für deutsche Ansprüche" in den "USA" (S.400).


D-GB: Kontakte Rosenbergs zum britischen Geheimdienst - Görings Eigenmächtigkeiten
-- Kontakte von Alfred Rosenberg zum britischen Geheimdienst über Baron William de Ropp in der Schweiz
-- der Kontakt ist Hitler wahrscheinlich bekannt
-- Göring handelt zum Teil eigenmächtig, in finanziellen wie in politischen Angelegenheiten, bringt Historiker ins Grübeln! (S.129)


"USA": Roosevelt-Rede in Kingston/Kanada: Die "USA" sollen Friedensfaktor sein
Die "USA" seien ein "äusserst wichtiger Faktor des allgemeinen Friedens, unabhängig von unserem Wunsch" (vom "amerikanischen" Wunsch) (S.137)


in: Sherwood, Robert: Roosevelt i Hopkins. Moskau 1957, Bd.1,S.238 (S.503,519).

1939-Anf.1940"USA": Roosevelt sieht die Welt als "eine Reihe einzelner Machtzentren"
mit 3.Reich, Japan, GB, F, NL, die SU an letzter Stelle, oder gar nicht auf der Liste (S.136).


1939-1941
D-SU: SU überweist 1,2 Mia. RM in Gold und Devisen für Altschulden aus der Weimarer Republik
Das Geld wird von Hitler v.a. für Importe aus den "USA" verwendet [welche Importe?]
(S.184)


in: Schwendemann, Heinrich: Dissertation: Die wirtschaftliche Zusammenarbeit zwischen dem Deutschen Reich und der Sowjetunion von 1939 bis 1941; 1991, S.22,24,27,30f.

Anfang 1939
SU wähnt sich als nächstes Opfer des 3.Reichs
(S.68)


1939-1941
Akten: 3.Reich erbeutet Aktenberge der europäische Regierungen
(S.15)


1939-1945
Heranwachsen
des Begriffs "Krieg aus ideologischen Motiven"
(S.49)

1939-1941 ca. (S.171)
"USA"-SU:
Laurence Steinhardt wird für 2 Jahre "US"-Botschafter
und führt seine Sitten fort, die er vorher in Peru praktiziert hat:
-- Steinhardt lehnt Gleichheit unter Ungleichen ab
-- die SU ist für Steinhardt ideologisch inakzeptabel
-- Steinhardt hat die Einstellung, der technische "Stand" sei für die Bewertung von Menschen entscheidend nach dem Motto: "Der Bittsteller zahlt" (S.170).


Folgen der rassistischen Einstellung von "US"-Botschafter Steinhardt in Moskau:
-- Vergiftung der Beziehungen SU-"USA" wie sonst nie
-- Steinhardt behauptet immer wieder, Investitionen in die SU seien nutzlos (S.171).


Falin:
"Die zwei Jahre, die er [Steinhardt] in Moskau weilte, wiederholte er in immer neuen Variationen die These, es sei völlig nutzlos, in die UdSSR zu investieren, denn einen Buckligen kuriere nur das Grab." (S.171)


In der Zeit Steinhadts muss die SU bei jeder zweiten Repressalie "reziprok" wirkende Vergeltungsmassnahmen der "USA" hinnehmen (S.171).

in: Knipping, Franz: Die amerikanische Russlandpolitik in der Zeit des Hitler-Stalin-Paktes 1939-1941. Tübingen, S.36 (S.522).

1939-1941
"USA"-SU: SU-Botschafter Umanski vertritt immer die Vereinbarkeit von "Interessen" der SU und der "USA" -- die Interessen seien "vereinbar"
-- trotz aller politischen und sozialen Unterschiede sei keine hoffnungslose Konfrontation zu befürchten (S.170).


1939?-1945
Akten "USA": Roosevelts Pläne und Entscheidungen sind fast ohne Dokumentbelege
-- er pflegt Vieraugengespräche und mündliche Weisungen
-- er hinterlässt fast niemals Randnotizen auf Telegrammen und Berichten
-- er lehnt wie Stalin Protokollführung bei Beratungen ab (S.11).


Stalin lehnt Protokollführung für seine Besprechungen ab
(S.11)


4.1.1939
"USA": Roosevelt versucht vergeblich die Änderung des Neutralitätsgesetzes
Das Neutralitätsgesetz in der bisherigen Form wirkt gegen die Demokratien, so dass das 3.Reich profitiert. Roosevelt schlägt vor, dass das Neutralitätsgesetz für demokratische Staaten nicht gelten solle. Aber Roosevelt bekommt dafür keine Mehrheit (S.143).


in: The Public Papers and Addresses of Franklin D.Roosevelt (Roosevelt Papers); N.Y. 1938-1950, Vol.I, S.3

6.1.1939
D-PL: Ribbentrop-Jozef Beck
3.Reich testet Warschau, ob Polen ein Bündnis mit der SU eingeht (S.62).


11.1.1939
D-SU: SU ist verhandlungsbereit über den Kredit
-- der SU-Botschafter in Berlin, Merkalow, signalisiert Verhandlungsbereitschaft
-- Einladungen an deutsche Bevollmächtigte zu Verhandlungen nach Moskau (S.68).


12.1.1939
Berlin: Neujahrsempfang: Hitler hofiert den sowjetischen Botschafter Merkalow
-- Hitler löst dadurch Spekulationen aus, Hitler sei "ernsthaft" daran interessiert, die deutsch-sowjetischen Beziehungen "in Ordnung" zu bringen (S.68-69)
-- die britischen "Experten" meinen, Hitler wolle GB, F und PL verunsichern, um so deutsche Forderungen gegen sie besser durchsetzen zu können (S.69).


in: Archiv des Foreign Office (S.69).

26.1.1939
D-PL: Ribbentrop-Jozef Beck
3.Reich testet Warschau, ob Polen ein Bündnis mit der SU eingeht (S.62).


Gemäss Angabe des deutschen Botschafters von Moltke gelingt es der deutschen Diplomatie nicht, Polen auf die deutsche Seite zu ziehen (S.62).

Ende Januar 1939 ca.
D-SU: Schnurre im Zug nach Moskau gestoppt
-- Karl Schnurre, Rat des Auswärtigen Amtes-- sitzt mit Visum für Moskau bereits im Zug für Verhandlungen für einen Moskau-Kredit
-- Schnurre wird wieder aus dem Zug geholt, um Polen "nicht zu reizen"
-- denn Ribbentrop meint, es gelänge ihm gerade, Polen "umzustimmen" (S.69).




Februar 1939

Stillezwischen 3.Reich und SU
(S.69)



März 1939

10.3.1939
SU:
Stalin-Rede am XVIII. Parteitag: Stalin fordert Frieden, den es nicht gibt
Stalin stellt fest, dass international Krieg herrscht (S.69)
-- mit mehr als 500 Mio. Betroffenen
-- es sei "der neue imperialistische Krieg" von Tientsin, Shanghai, Kanton über Abessinien bis Gibraltar
-- es sei aber noch kein Weltkrieg, obwohl eine Neuaufteilung der "Einflusssphären" stattfinde
-- die "nichtaggressiven, demokratischen Staaten sind zusammen unzweifelhaft stärker als die faschistischen Staaten, sowohl in ökonomischer als auch in militärischer Hinsicht." (S.70)


Stalin fordert:
-- "Politik des Friedens und der Festigung sachlicher Beziehungen mit allen Ländern"
-- die SU darf sich nicht in Konflikte hineinziehen lassen (S.69)


[Stalin vertuscht seinen eigenen Terror-Gulag].

Reaktionen:
-- Berlin reagiert nicht (S.69)
-- die erste Reaktion kommt aus England (S.70).


15.3.1939
Deutsche NS-Besetzung der Rest-CSSR
(S.62-63) unter Missachtung der britischen und französischen Garantien
-- Frankreich und GB bleiben absolut ruhig
-- auch die "USA" zeigt sich nicht besorgt, die Besetzung beunruhigt Roosevelt nicht sehr, so der stellvertretende Aussenminister Adolf A.Berle
-- Roosevelt, F und GB haben die Hoffnung, dass die deutsche Expansion sich nach Osten entwickelt und so die Lage für GB und F sich "erleichtern" wird (S.64).


in: Langer,W. / Gleason, S.: Challenge to Isolation 1937-1940. N.Y. 1952, S.67

[nicht erwähnt:
-- das tschechische Gold wird von London an Berlin ausgeliefert
-- die Sudetendeutschen sprechen oft deutsch und tschechisch und sind für das NS-System in Tschechien eine entscheidende Stütze, was 1945 mit pauschaler Vertreibung gerächt wird].


ab 15.3.1939
D-PL:
Abkühlung des Verhältnisses
Die "Tändelei" zwischen Berlin und Warschau "verliert jeglichen Schwung und jegliche Wärme" (S.63).

ab 15.3.1939
CSSR: Aufträge an die SU werden unterbunden
Die deutschen Kommandos verhindern das erfüllen von Aufträgen der SU vom April-Juni 1938, obwohl die Aufträge z.T.. schon bezahlt sind (S.73).


in: God Krisisa, Nr. 252 (S.508).

16. und 17.3.1939CSSR-Auflösungunter deutscher Besetzung
-- Deutschland erklärt die CSSR für nicht mehr existent, Noten der deutschen Botschaft in Moskau an Litwinow
-- F, GB und "USA" anerkennen die Auflösung der CSSR (S.73).


Die Besetzung der Rest-CSSRist gemäss Falin auch eine "getarnte Militäroperation" (S.108).

18.3.1939
GB: Info über Deutschland an die SU über Druck auf Rumänien
von Lord Halifax und Maiski
von William Seeds (britischer Botschafter in Moskau) und Litwinow.


Gleichzeitig fragt die englische Seite, wie die SU bei einer deutschen Besetzung Rumäniens reagieren wird. Es ist der Beginn langer GB-SU-Kontakte (S.70).

18.3.1939
SU:
CSSR-Auflösung wird von der SU nicht anerkannt
-- Protest von Litwinow beim deutschen Botschafter in Moskau, Schulenburg am 18.3.1939
-- die deutsche Besetzung wird als "willkürlich, gewaltsam und aggressiv" bezeichnet und gemäss Falin als "Anschlag auf die politische Stabilität in Mitteleuropa" gewertet (S.73)


in: God Krisisa, Nr.252 (S.508).

ab 18.3.1939
Hitlers Regierung diskutiert um die SU, die sich gegen die CSSR-Auflösung sperrt
ob man sich in Polemik einlassen soll oder für die SU-Probleme "Verständnis" zeigen sollte (S.73-74).


ab 18.3.1939
CSSR-Besetzung: Die Demokratien akzeptieren und unternehmen de facto nichts gegen Hitler
(S.143)


22.3.1939
Deutsche Besetzung von Klaipeda / Memel
- unter erneuter Missachtung britischer und französischer Garantien (S.64)

->> keine Reaktion von GB, F und "USA" (S.64).

23.3.1939
D-Rum.:
Rumänien wird "wirtschaftlicher Vasall" Deutschlands
-- das 3.Reich zwingt Rumänien in den Status eines "wirtschaftlichen Vasallen"
-- alle Ölvorkommen sollen dem 3.Reich zur Verfügung stehen
-- alle Agrarprodukte sollen dem 3.Reich zur Verfügung stehen (S.64)


->> keine Reaktion von GB, F und "USA" (S.64).

25.3.1939 ca. / vor der Reise von Jozef Beck nach London
F-GB: frz. Informationen für London über Polens Forderungen-- Beck will an London überhöhte Forderungen stellen, damit GB die Beckschen Forderungen ablehnt
-- Beck will dann mit Deutschland zusammengehen als "Vasall des neuen Napoleon" (S.66).


in: DBFP, Ser.3, Vol.IV, S.373 (S.507)

25.3.1939 ca.
"USA"-GB-F:
Druck von Roosevelt auf Chamberlain für Garantien für Polen
(S.517-518)
Damit agiert Roosevelt gegen viele Mitglieder seines Kabinetts und Personals, denn die Antikommunisten wie "US"-Botschafter Kennedy in London hoffen, dass das 3.Reich die SU vernichten werde. Durch eine Schutzgarantie für Polen ist aber der Zugang zur SU versperrt (S.125).


in: Hamilton Fish: Der zerbrochene Mythos Roosevelt  1989, S.100-101 (S.517).

25.3.1939 ca.
"USA"-PL:

Druck von Roosevelt auf Polen, gegen Deutschland hart zu bleiben
und keine deutschen Gebiete oder den Korridor abzutreten (S.125, 517-518).

30.3.1939
GB-PL: englische Garantieerklärung für Polen
(S.91) [und nun beginnt Polen ein neues Pokerspiel].

31.3.1939
Manöver GB: Veröffentlichung der Bereitschaftserklärung für Polen
-- im Falle eines deutschen Überfalls auf Polen
-- der polnische Aussenminister Jozef Beck ist ausgehebelt und kann keine Forderungen mehr an GB stellen
-- Polen hat keine Ausrede mehr, sich auf die deutsche Seite zu begeben (S.71).


31.3.1939
"USA":
Fish bezeichnet die GB-Garantien an PL als grossen Fehler
-- dies ist ein Abweichen des GB-Kurses gegenüber dem 3.Reich seit 5 Jahren

-- Fish: Chamberlain steht unter Druck von Kriegsbefürwortern und unter Druck von Roosevelt, die polnische Haltung gegen Deutschland zu versteifen (S.125)

-- Chamberlain und "US"-Botschafter Kennedy sind beide Antikommunisten und hoffen, dass das 3.Reich die SU vernichten werde, so dass Polen mit versteifter Haltung nur im Weg steht

-- ein Konflikt zwischen Deutschland und Polen ist vorprogrammiert, wenn Deutschland die SU vernichten soll (S.125).

in: Hamilton Fish: Der zerbrochene Mythos Roosevelt  1989, S.100-101 (S.517).

April1939
"USA": Roosevelt-Prinzip:
Gewalt gegen jeden Eindringling von Nord- bis Süd-"Amerika"
-- die "westliche Hemisphäre" soll unantastbar bleiben
-- die "USA" dürfen hierzu jegliche Gewalt anwenden (S.63-64)


in: De Jong, L.: Die deutsche 5.Kolonne im 2.Weltkrieg. Stuttgart 1959, S.76

->> Roosevelts Politik ist vom totalen Pragmatismus geprägt
->> Roosevelt fühlt sich nicht verpflichtet, sich den weltweit anstehenden Problemen zu stellen, sondern fährt eine doppelgleisige Politik (S.64).


SpaniensRevolution ist zu Ende: gemäss Hitler 775'000 Opfer
"später" spricht man von über 1 Mio. Opfern. Falin:
"Im April 1939 nannte Hitler die Zahl der Opfer, die der Sturz der Republik in Spanien kostete: mehr als 775'000 Menschen. Man hat später von weit über einer Million Menschenleben gesprochen." (S.35)


Deutsche Besetzung der Rest-CSSR
->> Polen ist in strategisch hoffnungsloser Lage (S.57).

PL-GB: Jozef Beck in London
(S.66)
GB-PL: "bilaterale
Vereinbarung"
(S.91)

D:Hitler setzt den Polenfeldzug auf "spätestens 1.September" fest
->> Hitler setzt sich damit selbst unter Druck (S.101).

GB-F:Erste Stabsbesprechungen gegen das 3.Reich und Italien
-- Vereinbaren einer "Defensivstrategie" im Kriegsfall
-- Offensivhandlungen sollen Schritte sein, die "die Wirtschaft des Gegners desorganisieren und seine weitere Kriegsführung behindern", z.B. Seeblockade (S.72)


in: Butler, J.R.M: Grand Strategy. September 1939-Juni 1941. London 1967, Vol.2, S.10

GB:Britische Militärs wollen ein Bündnis mit der SU - Chamberlain ist absolut gegen ein Bündnis mit der SU
Die britischen Militärs bezeichnen einen Vertrag mit der SU als "das beste Mittel, den Krieg zu verhindern ... Wenn dagegen die Verhandlungen mit den Russen scheitern, ist eine Annäherung zwischen der SU und Deutschland möglich." (S.72)

in: Astor, A.: 1939. The Making of Second World War. London, 1973, S.305f. (S.507)

aber:
->> Chamberlain lehnt jede Zusammenarbeit mit der SU ab, gemäss Falin wegen Einhaltung der "ideologischen Reinheit"
->> Chamberlain schlägt alle Warnungen der britischen Militärs und alle militärischen Vorteile damit aus (S.72)


in: PRO, Cab.27 / 624, S.288f., 302; Cab.27/625, S.30ff. (S.507).

April 1939 ca.
--
Hitler gibt Pläne für ein "zweites München" über Polen auf
-- Hitler gibt die Planung eines gemeinsamen deutsch-polnischen Feldzugs gegen die SU auf
(S.65-66).

April 1939 ca.
Japan-SU:
Beginn ernsthafter Provokationen an der Mongolei-Grenze - Krieg am Chalcin-Gol
Die SU vermutet, dass Deutschland und Italien dahinter stehen (S.75).

-- SU-Standpunkt: die Kwantung-Armee dringt in die Mongolei ein
oder:
-- japanischer Standpunkt: mongolisches Militärpersonal besetzt unrechtmässig mit Unterstützung sowjetischer Streitkräfte chinesisches Territorium (S.80).


1.4.1939
D-PL: Hitler fasst den Überfall auf Polen ins Auge, Weisung an Keitel
(S.72)


ab 1.4.1939
GB zweifelt weiter an Polen
-- GB hat immer noch Zweifel, wie Polen entscheiden wird
-- v.a. dass Beck seine Verhandlungen mit Hitler und Ribbentrop geheim hält, erscheint GB verdächtig (S.507).


3.4.1939
D-PL: Keitel-Weisung "an die Befehlshaber der Teilstreitkräfte" für den Fall "Weiss"
für einen Polen-Überfall "zu jeder Zeit ab dem 1.September 1939" (S.72)


Hitler: Beschluss der Vorbereitungen für den Fall "Weiss": Polen-Besetzung
(S.86)


5.4.1939
SU-D: SU-Antrag auf schon bezahlte Skoda-Lieferungen in der ehemaligen CSSR
Volkskommissar Litwinov beauftragt Botschafter A.Merekalow, beim deutschen Auswärtigen Amt die Lieferung bereits bezahlter Aufträge von Skoda einzufordern (S.73): Flak und Feuerleitgeräte (S.74).


in: God Krisisa, Nr.252 (S.508)
7.4.1939 / eine Woche nach dem Beck-Besuch in London
PL-GB:
Abschluss des Beistandsvertrags "über gegenseitigen Beistand"
-- für den Fall, dass "die Unabhängigkeit einer der Vertragsparteien direkt oder indirekt bedroht" sei
-- Motiv von GB ist nicht der Schutz, sondern das Verhindern der Vorherrschaft Deutschlands auf dem Kontinent, die das Empire in Gefahr bringen würde (S.71).


ab 7.4.1939
GB-Beistandsverträge
für Türkei, Rumänien und Griechenland
(S.71,507)
Motiv von GB ist nicht der Schutz, sondern das Verhindern der Vorherrschaft Deutschlands auf dem Kontinent, die das Empire in Gefahr bringen würde:


"nicht der Schutz einzelner Länder, die von Deutschland bedroht waren, sondern das Streben, eine deutsche Vorherrschaft auf dem Kontinent zu verhindern, die dieses so mächtig gemacht hätte, dass es in der Lage war, unsere [die britische] Sicherheit zu bedrohen." (S.71)

in: PRO, Cab. 17 / 625, S.318 (S.507).

Folgen: Polens Grössenwahn und Pokerspiel
-- die Garantien wecken bei Polen falsche Hoffnungen
-- Polen führt seinen Poker zwischen SU und 3.Reich weiter und meint, es könne über Krieg und Frieden entscheiden (S.71)
-- GB will Polen unterstützen, aber nie für Polen kämpfen (S.71-72).


11.4.1939
D-PL:
Hitler bestätigt den Plan "Weiss" gegen Polen
-- Polen isolieren, den Krieg auf Polen beschränken
-- eventuell wird Frankreich in eine innere Krise stürzen, England wird sich zurückhalten
-- Polen wird von der SU keine Hilfe wollen, denn das wäre seine Vernichtung
-- die Randstaaten sind alle deutsch beeinflusst, Ungarn erscheint labil, Italien ist Bündnispartner (S.72)


->> Hitler rechnet damit, dass Polen am Ende doch alle Wünsche des 3.Reichs erfüllt. Falin:
"Am 11.April zählte Hitler die UdSSR noch zu seinen Gegnern und setzte, ausgehend davon, weiter darauf, dass das "isolierte" Polen beim ersten Kanonendonner um Gnade flehen werde." (S.73)


13.4.1939
SU hört mit: Stalin hat den Beschluss Hitlers zum Fall "Weiss" vor sich
(S.86)


Mitte April 1939
D-PL: Anweisung an deutsche Diplomaten, in Polen "etwas" zu unternehmen
gemäss Hitler in Richtung "Inszenierung einer neuen Etappe von Rapallo in den deutsch-russischen Beziehungen" (S.73)


in: God krisisa, Nr.414

vom Staatssekretär im Auswärtigen Amt, Ernst von Weizsäcker, als "das Liebeswerben um die Russen" bezeichnet (S.73)

in: Weizsäcker-Papiere, S.175

und mit der Nichtangriffsvereinbarung mit GB und F im Rücken (S.73).

17.4.1939
D-SU: versuchte deutscher Ausgleich durch von Weizsäcker mit Botschafter Merkalow
-- Ziel: Angleichen der politischen Kontakte an die Wirtschaftskontakte
-- die SU habe nur bei Deutschland eine Chance, bei London nicht, da London für die zunehmenden Spannungen in Europa die "Verantwortung" trage (S.74).


Ende April 1939 / nach PL-GB-Schutzvertrag
3.Reich zieht zum 2.Mal die "russische Karte"
um auszureizen, was GB und F für ein Bündnis zu geben bereit sind (S.71).




Mai 1939

ab 1.5.1939 ca. / bald nach dem 17.4.1939
D-SU: Kontakte der SU zu Berlin werden von Georgi Astachow geführt
Astachow ist SU-Geschäftsträger in Berlin. Der Botschafter Merekalow erweist sich als zu wenig feinfühlig (S.508).


Anfang Mai-Juni 1939
D-SU-It: Ciano vermittelt zwischen D und SU zu Deutschlands Gunsten
(S.75). Cianos Quelle bezüglich Moskau ist hauptsächlich der italienische Botschafter in Moskau, Augusto Rosso (S.76).


Anfang Mai-September 1939
Das "Knäuel"
der Diplomatie in Europa und Asien
[Allgemein entwickelt sich in Europa ein Klima der fortgesetzten Taktik und Täuschung. Echten Frieden scheint aber keine der europäischen Grossmächte anzustreben. Ein Mittelweg zwischen Kapitalismus und Kommunismus wird weiterhin nicht gefunden].

Londons Einfluss: auf Japan, F, PL, Gr, Türkei, "USA", SU (S.77)

Berlins Einfluss:
-- Tauziehen mit GB
-- das Reich spielt gemäss Falin "Katz und Maus" mit Polen
-- das Reich testet Moskauer Pläne aus
-- das Reich sucht den Militärpakt mit Japan ohne Unterordnung unter die Pläne Tokyos (S.77)


Die "USA": spielt zu den Machtspielen über Europa und Asien gemäss Falin die schweigende "Sphinx" (S.77).

Moskau
-- versucht ein Bündnis mit GB und F gegen das Reich
-- ist voller Misstrauen gegenüber dem Reich
-- steht gemäss Falin gleichzeitig "mit einem Fuss im Krieg mit Japan" (S.77).


AnfangMai-August 1939

SU-Japan: Höhepunkt im Krieg an der mandschurisch-mongolischen am Chalchin-Gol
-- beidseits viele 10.000e Soldaten beteiligt
-- jeweils unterstützt von starken Flugzeug- und Panzerkräften (S.77).


PL-GB: Polen will ein reales Bündnis, Chamberlain will es nie
(S.91-92)
->> die GB-Führung findet immer wieder Vorwände gegen ein reales Bündnis mit Polen
->> die Stalin-Führung folgert: Wenn GB für Polen nichts übrig hat, so kann die SU erst recht nichts erwarten (S.92).


GB-D-S: Gespräche über Europa zwischen GB und dem 3.Reich in Schweden
zwischen Wenner-Gren, (Besitzer von Elektrolux und Bofors), Birger Dahlerus, C.J. Burckhardt u.a. (S.82).


Mai-September1939

SU-D: Georgi Astachow handelt ohne Instruktionen aus Moskau
-- er handelt aufgrund von Veröffentlichungen über die SU-Aussenpolitik
-- er handelt gemäss Falin aufgrund "bruchstückhafter Informationen, die ihn aus Moskau erreichen" (S.89).


SU-D: Die deutsche Seite merkt nicht, dass Astachow ohne Instruktionen handelt
Die Hitler-Administration meint, Astachow handle auf Instruktionen Molotows und Stalins. Die Hitler-Administration fragt sich aber nie, wieso Botschafter Merekelow keine Konversation mehr führen darf, obwohl rechtlich nur Merekelow für sein Land sprechen kann (S.91).


D: Deutsche Diplomaten versuchen, das Abgleiten in einen Krieg zu verhindern

mit vielen Manövern und Hindernissen: von Weizsäcker, Ulrich von Hassel, Friedrich von der Schulenburg, Adam von Trott zu Solz, Erich Kordt, Theo Kordt etc.


-- die Mehrheit ist grossdeutsch orientiert
-- einige schliessen sich der Widerstandsgruppe von Goerdeler und von Beck an
-- v.a. Weizsäcker unternimmt viele Aktionen, um einen Krieg zu verunmöglichen
-- Informationen an die Botschaften in Moskau der "USA", von GB, F und It. laufen über die deutsch-sowjetische Kontakte von Hans von Herwarth und Bitterfeld (S.509), ein Mitarbeiter Schulenburgs (S.509-510).


GB: fördert laufend das Misstrauen zwischen D und SU
-- ist bewiesen aus französischen, "amerikanischen" und anderen Quellen
-- Halifax würde die SU am liebsten auflösen
-- die schlechteste Variante von Halifax wäre ein Krieg in Europa, wo die SU-Energie nicht aufgebraucht würde, so dass die SU zur "Hauptgefahr" der Welt würde (S.510).


in: DBFP, Ser.3, Vol. VI, N.38

5.5.1939
D-SU:
Deutschland bewilligt die Skoda-Lieferungen an die SU
Karl Schnurre informiert den Geschäftsträger Astachow, dass Skoda die Flak und Feuerleitgeräte an die SU liefern werde (S.74).

ab 11.5.1939
J-SU-Mongolei:
Japanische Invasion in der Mongolei beim See Buir-Nur
Überfall regulärer japanischer Truppen auf mongolische Grenzposten beim See Buir-Nur
->> GB zeigt keine offizielle Reaktion
->> die Tories empfehlen Japan die Ausdehnung nach Norden, vielleicht, um Hitler den Russland-Feldzug "schmackhaft" zu machen
->> das "US"-State Department bleibt zweideutig (S.80).


16.5.1939
GB:
Die GB-Militärs fordern ein Bündnis mit der SU-- Memorandum der Stabschefs der drei Waffengattungen im britischen Kabinett
-- die Militärs fordern eine Vereinbarung GB-F-SU gegen die "aggressiven Mächte"
-- ansonsten ist mit "ernsthaften militärischen Folgen" zu rechnen
-- die SU soll nicht zu einem Bündnis mit D gedrängt werden, das wäre "ein riesiger Fehler von existentieller Bedeutung" (S.92).


in: PRO, Cab.27/625, S.52-55

Reaktion der GB-Führung:
-- Halifax findet ein GB-SU-Bündnis aus politischen Gründen unmöglich
-- Chamberlain tritt eher als Premier zurück, als mit der SU einen Vertrag zu unterschreiben (S.92).


in: The Diaries of Sir Alexander Cadogan, S.182

Die Konservativen aber wollen Verhandlungen zumindest für eine gewisse Zeit (S.92)

in: PRO, Cab.27/625, S.128ff.

->> die GB-Führung stimmt einem Dialog GB-SU auf Botschafter-Ebene zu
->> Chamberlain lässt Halifax aber nicht an die Verhandlungen, weil dies für GB eine "Demütigung" darstellen würde (S.92)


in: The Daily Telegraph, 1.1.1970

Auftrag an die Botschafter William Seeds und Sir William Strang vom Foreign Office
-- die Dinge so lang wie möglich hinziehen
-- den Eindruck des Desinteresses an der SU vermeiden (S.92).


Einstellung der GB-Führung: Im Notfall ein verschwommenes Abkommen
Wenn ein Abkommen unvermeidlich wird
-- so muss der Inhalt so verschwommen wie möglich sein
-- "Bündnis" oder "gegenseitiger Beistand" können im Vertrag stehen, sollen aber nicht erfüllt werden
-- die totale Täuschung ist miteinkalkuliert.


Falin:
"Das war noch schlimmer als Doppelzüngigkeit. Es war der Versuch, einen kommenden Schlag auf den Partner abzulenken und selbst in respektvoller Entfernung zu bleiben." (S.93)


Die Stalin-Führung weiss von der GB-"Taktik" (S.93).

17.5.1939 / 12 Tage nach dem 5.5.1939
D-SU: Deutschland zieht das Weiterbestehen des Handelsvertrags SU-CSSR von 1935 in Betracht
so Karl Schnurre an den SU-Geschäftsträger Georgi Astachow. Dabei werde einfach die Bezeichnung "CSSR" durch "Protektorat Böhmen und Mähren" ersetzt (S.74).


18.5.1939
D-SU-It:Ciano warnt die SU vor einer Verzögerungstaktik von GB und F
-- Warnung an den SU-Geschäftsträger Leon Helphand
-- Aussage Cianos: Es wird einmal zu spät sein... (S.75,508).


20.5.1939
D-SU: Deutsche Annäherung wird von Molotow abgelehnt
-- Treffen des deutschen Botschafters in Moskau, Schulenburg, mit dem Volkskommissar für Auswärtiges, Molotow
-- Gespräch wegen dem CSSR-SU-Vertrag auf Schulenburgs Bitte
-- Berlin wünscht Wirtschaftsverhandlungen in Moskau mit Karl Schnurre (S.74).


->> Molotow lehnt ab, weil lim Januar bereits schon einmal alle Vorbereitungen dazu geplatzt waren

-- Molotow besteht auf einer politischen Grundlage vor der wirtschaftlichen Grundlage
->> die politische Grundlage sei von Stalin und Hitler zu bestimmen (S.74).


in: God Krisisa, Nr.362 (S.508).

In der Folge:
-- Schulenburg erhält von der deutschen Führung Anweisung, nicht zu unternehmen, bis die SU etwas unternimmt
-- es herrscht zwischen Deutschland und der SU Funkstille (S.75).


23.5.1939
D-Baltenstaaten:
Hitler plant die "Lösung der baltischen Frage"
mit Befehlshabern der deutschen Wehrmacht (S.103): Besetzung von Litauen und Lettland "bis an die alte kurländischen Grenzen" (S.103).

30.5.1939
D-SU: Erneutes deutsches Angebot an die SU durch von Weizsäcker
-- von Weizsäcker zitiert Georgie Astachow ins Auswärtige Amt
-- Weizsäcker erklärt, es bestehen Kontakte zwischen dem Auswärtigen Amt und der "sowjetischen Seite" im Auftrag des "Führers"
-- Weizsäcker erklärt gemäss Falin, die SU könne "alles haben", von "Normalisierung" bis zur "Gegnerschaft" (S.75).


in: ADAP, Ser.D, Bd.6, Dok. 451 (S.508)

->> Die russische Seite bleibt misstrauisch (S.75).

in: Weizsäcker-Papiere S.154 (S.508)

In der Folge:
Taktikanweisung aus Berlin an Schulenburg zur Aufwertung von Prag für die SU:
-- Kontakte zur SU entwickeln aufgrund des Antrags, dass die SU-Handelsvertretung in Prag der in Berlin gleichzustellen sei
-- Ribbentrop-Meinung: Die Normalisierung der Beziehungen der SU zu Prag kann nur entstehen, wenn beiderseitiges Interesse daran bestehe (S.75).


Mai/Juni 1939 ca. / vor Kriegsausbruch
Lobbriefe Churchills und anderer Politiker des Westens an Mussolini
(S.9)


ab Mai 1939
GB: zwiespältige Diplomatie und Haltung
gegenüber SU, F, PL und den "USA" (S.82).




Juni 1939

GB-Garantien für PL sind Auslöser für Dramatisierung in Europa
Göring an den britischen Botschafter Henderson: Wenn London mindestens 10 Tage mit seinen Garantien für Polen gewartet hätte, so wäre die Situation jetzt eine völlig andere (S.66).


5.6.1939
Japan-D: Warnung vor Entspannung zwischen D und SU
Botschafter Schulenburg warnt von Weizsäcker, Japans Führung könnte verärgert reagieren, wenn es zwischen Deutschland und der SU zur geringsten Entspannung kommt (S.508).


7.6.1939
Japan-D: Japanische Kriegsbereitschaft gegen die SU
- Telegramm des deutschen Botschafters in Tokyo, Eugen Ott, an von Weizsäcker
- dass Japan an deutscher Seite in den Krieg eintritt, sobald die SU Kriegsgegnerin Deutschlands ist (S.78)


in: ADAP, Ser.D, Bd.6, Dok. 487
in: God krisisa, Nr.393 (S.508).


Falins Einschätzung:
Japan erwartet auch den Umkehrschluss: ein deutscher Kriegseintritt bei einem russisch-japanischen Krieg (S.78).


19.6.1939
SU-GB-F: Gretchenfrage von Molotow an Seeds und Naggiar: Wann ist eine Bedrohung eine Bedrohung?
Molotows Frage an den britischen Botschafter Seeds und den französischen Botschafter Naggiar:
"Wer wird entscheiden, ob eine Aggression für eine der drei vertragschliessenden Seiten eine Bedrohung darstellt?" (S.510)


in: God krisisa, Nr.422

20.-25.6.1939 ca.
D-Baltenstaaten: Abschluss von Nichtangriffspakten
während Schulenburg in Berlin ist (S.76).

22.6.1939
J-SU: Japanischer Angriff auf sowjetisch-mongolische Truppen
-- mit 120 japanischen Jagdflugzeugen und Bombern
-- eventuell wurde ein Teil der Flugzeuge von Mandschukuo ausgeliehen (S.508)
-- die Verluste sind so hoch, wie der Frankreich-Feldzug gekostet hat
-- solche Verluste sind von nazistischen Mächten einkalkuliert (S.78).


24.6.1939
SU: Information über die japanischen Vorstellungen für ein Militärbündnis D-J
Bericht von Richard Sorge an den Generalstab der Roten Armee über die japanischen Vorschläge für einen Militärpakt D-J-It:


"1. Im Falle eines Krieges zwischen Deutschland und der SU tritt Japan automatisch in den Krieg gegen die SU ein

2. Im Falle eines Krieges Italiens und Deutschlands gegen Grossbritannien, Frankreich und die SU schliesst sich Japan ebenfalls automatisch Deutschland und Italien an.

3. Falls Deutschland und Italien einen Krieg nur gegen Frankreich und GB beginnen (in den die SU nicht hineingezogen wird), betrachtet sich Japan nach wie vor als Verbündeter Deutschlands und Italiens, beginnt Kriegshandlungen gegen GB und Frankreich jedoch nur in Abhängigkeit von der allgemeinen Lage. Wenn die Interessen des Dreierpaktes es jedoch erfordern sollten, tritt Japan unverzüglich in den Krieg ein."

"Tritt der Fall nach Punkt 1 ein, werden alle japanischen Kräfte sofort gegen die SU geworfen."
Nach Punkt 2 und 3 rückt Japan nicht weiter als bis Singapur vor.
(S.78)

in: ADAP, Ser.D., Bd.6, Dok.487
in: God Krisisa Nr.393 (S.508).

Die Probleme Deutschlands über den "Automatismus" in der japanischen Bündnisvorstellung
Hitler
will keinen "Automatismus" - Hitler unterschätzt Japans Militärkraft - Hitler will die Unterordnung Japans unter Deutschland
Berlins Führung hat Probleme wegen dem "Automatismus", den Japan im Militärbündnis voraussetzt:
-- denn Japan könnte von Deutschland denselben Automatismus gegen die SU einfordern (S.78)
-- die Ereignisse am Chalchin-Gol sind weiter in der Schwebe (S.78-79)
-- Hitler schätzt das japanische Militärpotenzial nicht sehr hoch ein
-- Hitler sieht Japan eher als zusätzliches Risiko [!]
-- Hitler sieht die Notwendigkeit der Kooperation nicht ein (S.79).


->> insgesamt ist die NS-Führung gegenüber Japan skeptisch
->> Hitler sieht in der japanischen Haltung sogar eine Belastung
->> Hitlers Führung will, dass sich Japan der deutschen Strategie unterordnet, obwohl Japans Truppen am Chalchin-Gol bereitstehen (S.79).


26.6.1939
D-SU-It-Japan: Ciano streitet Verwicklungen in die japanischen Angriffe ab
-- Ciano verteidigt gegenüber dem SU-Geschäftsträger Helphand Deutschlands und Italiens Politik, indem er behauptet:


"Wir empfehlen den Japanern, nur britische und französische Positionen anzugreifen. Ausserdem haben wir in Berlin erklärt, dass wir den Schulenburg-Plan voll (S.75) und ganz unterstützen (S.76).

-- Ciano gibt an, dass Schulenburg die Hitler-Administration zu einer Verbesserung der Beziehungen zur SU drängt
oo  Schulenburg habe die Beilegung der Grenzzwischenfälle zwischen Japan und der SU empfohlen
oo  bei Schulenburg sei ein deutsch-sowjetischer Nichtangriffspakt in Planung, oder die gemeinsame Garantie der Unabhängigkeit der Baltenstaaten
oo  Schulenburg habe ein umfassendes Handelsabkommen D-SU empfohlen (S.76)


in: God Krisisa, Nr.354 (S.508).

28.6.1939
Begegnung Stalin-Ribbentrop: Ribbentrop schlägt Bündnis vor
Ribbentrop später: Er habe "Stalin einen Floh ins Ohr gesetzt" (S.86).


28.6.1939
D-SU-It: Gespräch Schulenburg-Molotow
-- Schulenburg berichtet den Inhalt an den italienischen Botschafter in Moskau, Augusto Rosso
-- Rosso erhält den Auftrag, der SU die italienische Position zu übermitteln (S.76).


28.6.1939
D-SU: Schulenburg wirbt weiter für neue Handelsbeziehungen
-- Schulenburg informiert Molotow in Moskau (S.76) im NKID (S.77)
-- Schulenburg bekräftigt den guten Willen der deutschen Seite
-- als Beweis führt Schulenburg die zurückhaltende deutsche Presse an
-- zwischen dem 3.Reich und den Baltenstaaten seien nun Nichtangriffspakte abgeschlossen
-- das 3.Reich sei bereit, Wirtschaftsverhandlungen aufzunehmen
-- der Neutralitätsvertrag von 1926 zwischen Deutschland und der SU sei immer noch nicht annulliert
-- Moskau aber bleibe immer noch ablehnend
-- Schulenburg gibt an, das 3.Reich wolle nicht nur die Normalisierung, sondern auch die Verbesserung der Beziehungen zur SU, und das alles sei von Hitler abgesegnet (S.76)


in: God Krisisa, Nr.442 (S.508)

Molotow lehnt immer noch ab, aber gemäss Schulenburgs Bericht nach Berlin weniger hart wie auch schon (S.77).

29.6.1939
D-SU: Anweisung aus Berlin: Schulenburg soll nun abwarten
Er habe nun "genug geredet". Folgen:
-- ein Schweigen zwischen D und der SU fast ein Monat
-- gleichzeitig


oo  Verhandlungen D-It. und D-Japan über ein Militärbündnis
oo  Verhandlungen D-GB über "den Ausgleich der regionalen und globalen Interessen
oo  Verhandlungen des 3.Reichs mit Polen (S.77).




Juli 1939

Sommer 1939
GB-F
gegen SU: GB-F sehen in der SU nur einen "Hemmschuh", einen Blitzableiter
GB und F sehen in der SU gemäss Falin einen "Hemmschuh, der die Energie der Militärmaschine der Nazis zu eine Teil abfangen konnte, falls es London und Paris nicht gelang, sich ohne die SU und gegen sie mit Hitler zu einigen." (S.111)

Juli1939
D-PL: Ribbentrop-"Kompromiss"-Vorschlag: Gemeinsames Aufteilen der Ukraine
-- Schaffen eines deutsch-polnischen Bündnis, um
oo  "gemeinsam die SU in die Knie zu zwingen"
oo  die Ukraine von Russland abtrennen
oo  Aufteilung der Ukraine "nach Gutdünken" der Partner (S.77).


-- die polnischen Delegierten sind gemäss Falin "zurückhaltend"
-- die polnischen Delegierten stehen unter englischem Einfluss von Chamberlain und Halifax
-- die polnischen Delegierten möchten eine "friedliche Lösung" der Probleme Danzig und Korridor
-- gleichzeitig stehen die polnischen Delegierten unter dem Eindruck der englischen Warnungen, sich dem Reich nicht an den Hals zu werfen (S.77)


in: Ritter, Gerhard, S.234 (S.508).

Japan-SU-Mongolei: Kriegspause am Chalchin-Gol - heftige Diplomatie
->> diplomatische Kontakte zwischen GB und 3.Reich (S.80), v.a. zwischen Helmuth Wohlthat, Beamter im Sonderauftrag, und Horace Wilson, Berater Chamberlains, und R.Hudons, englischer Aussenhandelsminister (S.81), unter Vermittlung des schwedischen Industriellen Wenner-Gren (S.508).

Diese Gespräche sollen u.a. einen Gegenpol zur "Diplomatie" von Ribbentrop und Hitler bilden (S.84).

GB-D:Englische Konservative "bewegen sich auf Hitler zu"
-- Hitler aber "findet das Eisen nicht heiss genug, um es schmieden zu können"
-- Hitler verpasst zum dritten Mal nach November 1937, und September 1938 die Chance, mit GB ein Bündnis zu schliessen (S.82).


Hitler sucht Krieg um jeden Preis
-- um seine "prophetischen Gaben" zu beweisen
-- um den "unbeugsamen" Willen des "Führers" für immer bewiesen zuhaben (S.82).


D-SU: Funkstille
(S.86)


4.7.1939
GB-Bilanz der Beziehungen zur SU
->> Verhandlungen fortsetzen
->> jedes Abkommen vermeiden (S.92).


Halifax formuliert das Ziel der Manipulation Europas:
"Unser Hauptziel in den Verhandlungen mit der UdSSR besteht darin, zu verhindern, dass Russland irgendwelche Verbindungen zu Deutschland aufnimmt."
(S.93)

in: PRO, Cab.27/625, S.236f.

Kriegsminister Leslie Hore-Belisha ahnt schon ein deutsch-sowjetisches Bündnis. Halifax beachtet diese Möglichkeit einfach nicht und findet seine Strategie in Ordnung (S.93).

in: PRO, Cab.23/98, S.129f.

4.7.1939
SU-It: Italien versichert die SU der ernsthaften Absichten des 3.Reichs für Frieden und Zusammenarbeit
-- Treffen des italienischen Botschafters Augusto Rosso mit dem Volkskommissar für auswärtige Angelegenheiten, Wladimir Potjomkin
-- Italien hält das Bestreben der deutschen Regierung zur Verbesserung des Verhältnisses zur SU für "ernsthaft und aufrichtig"
-- diese Bestrebungen seien auch für die italienische Regierung "überaus wünschenswert" (S.76)


in: God krisisa Nr.354 (S.508)

10.7.1939
GB-Kabinett erörtert SU-Vorschlag für "technische Verhandlungen" - Devise: keine Verpflichtungen eingehen
-- auf militärischem Gebiet, noch vor politischen Verhandlungen
-- Aussenminister Halifax wiederholt seine starre Position:


"Wenn Militärverhandlungen beginnen, so werden sie doch keinen Erfolg haben. Sie werden sich hinschleppen, und letzten Endes wird jede Seite Zusicherungen allgemeinen Charakters erhalten. So gewinnen wir Zeit und schlagen ein Maximum aus einer Situation heraus, die wir im Moment nicht umgehen können." (S.93)

in: PRO, Cab.27/625, S.268

-- Schatzkanzler Sir John Simon will sich jeder Verpflichtung gegenüber der SU enthalten:
"Wir müssen unsere Handlungsfreiheit bewahren, um Russland gegebenenfalls erklären zu können, dass wir nicht verpflichtet sind, in den Krieg einzutreten, da wir seine Auslegung der Tatsachen nicht teilen." (S.93)


Mitte Juli 1939
J-SU: Höhepunkt der Kämpfe am Chalchin-Gol - keine Sieger
(S.79)
SU-GB-F: Vorbereitung von Militär-Verhandlungen, gegen die "Aggressoren" gerichtet (S.79).


18.-21.7.1939
[Wo zwei Rassisten sich treffen...]

D-GB: Angebot Wilsons für ein Bündnis D-GB
Verhandlungen zwischen Wilson, Hudson, Sir Joseph Ball und des Sonderbeauftragten Wohlthat (S.83)
-- Wilson bietet ein umfassendes Programm für politische, militärische und wirtschaftliche Zusammenarbeit mit Billigung des Premiers
-- Chamberlain bietet Wohlthat sogar persönliche Gespräche an
-- Wohlthat hat aber keine Instruktionen für direkte Gespräche mit Chamberlain (S.81).


Wilsons Angebot:
-- Verzicht auf jeglichen gewaltsamen Angriff
-- gegenseitige Nichteinmischung in die Angelegenheiten im Empire bzw. Grossdeutschland
-- England möchte Rüstungsleitlinien


-- Afrika: Vorschlag eines internationalen Kolonialgebiets: "Colonial Condominium"
-- Deutschland soll der Zugang zu Rohstoffquellen und Absatzmärkten für Industriegüter geöffnet werden


-- das Problem der Auslandverschuldung des 3.Reichs soll "geregelt" werden
-- die "Sanierung" von Ost- und Südeuropa soll finanziell von England unterstützt werden
-- bei einem Abkommen soll Deutschland eine "internationale Anleihe" erhalten im Umfang bis zu 1 Milliarde Pfund Sterling


-- Endziel sei eine "umfassende britisch-deutsche Übereinkunft zu allen wichtigen Fragen"
-- die Abkommen zwischen GB-PL und GB-Rumänien werden nach einem deutsch-englischen Abkommen nichtig


-- es könne auch über jede andere "Frage" gesprochen werden
-- Geheimhaltung sei wichtig, um destruktiven Kräften keinen Einblick zu gewähren
-- die Wahlen in GB vom 14.11. seien zu berücksichtigen (S.81)


-- falls Hitler Verhandlungen mit GB zustimmt, so werde das als "Zeichen wiederkehrenden Vertrauens" gewertet (S.82)

in: ADAP, Ser.D. Bd.6, Dok. 716
in: God krisisa Nr.489, 493, 499 (S.508)


Der Gesprächsinhalt wird öffentlich. Vansittard plaudert am 21.7. 1939 schon dem Daily Telegraph das Milliardenkredit-Angebot aus. Dies ist ein harter Schlag gegen die deutsche Diplomatie unter Göring, Canaris und Weizsäcker, den Einfluss Ribbentrops auf Hitler abzubauen (S.84).

Moskau ist gemäss J.A.Elliots über die Kontakte "rechtzeitig" informiert (S.508).
England erwartet von der deutschen Seite eine positive Reaktion (S.83).


21./22.7.1939 ca.
GB-D:
Wohlthat erörtert Hitler das britische Angebot - Hitler will den begrenzten Krieg
-- Hitler meint, er könne das Angebot für seine Zwecke nutzen
-- Hitler meint, im Falle eines deutsch-polnischen Kriegs würde England "neutral" bleiben (S.84)


in: God krisisa, Nr.533

-- Hitler meint also gemäss Falin, einen grossen Krieg werde es nicht geben, wenn Polen deutsch besetzt würde (S.84).

21.-31.7.1939
D-GB: Keine deutsche Reaktion auf die GB-Angebote für ein Bündnis
(S.83)


22.7.1939
D-SU: SU-Pressemeldung über Verhandlungen über Handel und Kredite
Pressemeldung des Volkskommissariats für Aussenhandel meldet eigenmächtig die "Wiederaufnahme der Verhandlungen über Handel und Kredite zwischen der deutschen und der sowjetischen Seite"


plus: Die SU-Seite gibt die Vorbedingung auf, vor einem Wirtschaftsabkommen zuerst auf einer politischen Grundlage zu bestehen

plus: Moskau definiert, dass Verhandlungen über Handel und Kredite bereits stattfinden

->> ist ein Zeichen an GB, dass die SU sich auch mit D verständigen kann, und dass die GB-Versuche, D wirtschaftliche zu ködern, nicht allein dastehen
->> Schnurre bittet, in Zukunft keine Erklärungen ohne gegenseitige Abstimmung mehr bekannt zu geben (S.86).


24.7.1939
D-SU:
Astachow im Auswärtigen Amt: Ribbentrop-Plan zur Normalisierung der Beziehungen
-- der SU-Geschäftsträger in Berlin, Georgi Astachow, wird ins Auswärtige Amt zitiert
-- formelle Begründung ist die Einstellung der Rückzahlung eines tschechischen Kredits bei der "Banka Zivostenska"
-- der Zweck ist die Vorstellung des Plans Ribbentrops zur Normalisierung der Beziehungen (S.86).


DerRibbentrops Plan gemäss Bericht von Schnurre
1. Etappe: erfolgreiche Handels- und Kreditverhandlungen
2. Etappe: Normalisierung der Presse- und Kulturbeziehungen
3. Etappe: politische Annäherung (S.87).


Entwicklung bis jetzt:
-- Molotow ist Schulenburg bis jetzt ausgewichen
-- die sowjetische Vertretung antwortet nicht auf die Fragen von Weizsäcker vom 30.5. (die gemäss Falin von Hitler selbst gestellt sind)
-- Schnurre bietet an, dass auch Gespräche auf unterer Stufe möglich seien, wenn die SU keine Gespräche auf oberster Stufe wünsche (S.87).


in: ADAP, Ser.D, Bd.6, Dok. 494

Ribbentrop selbst fordert die Fortsetzung der "Gespräche" in inoffizieller Atmosphäre (S.87).

24.7.1939
Japan-GB: Arita-Craigie-Abkommen
GB anerkennt alle japanischen Besetzungen in China ohne Gegenleistung [!]
-- Abkommen unter dem japanischen Aussenminister Arita und dem britischen Botschafter Craigie
-- GB billigt die gesamte Eroberungspolitik Japans
-- Anerkennung der "gegenwärtigen Lage in China" zur "Aufrechterhaltung der öffentlichen Ordnung in den von ihnen kontrollierten Gebieten" (S.79)


-- GB wird keine Massnahmen gegen Japan ergreifen: "Die Regierung Ihrer Majestät hat nicht die Absicht, Aktionen oder Massnahmen zu unterstützen, die die japanischen Streitkräfte daran hindern, die oben erwähnten Ziele zu erreichen."

-- die britischen Stellen und die britischen Vertreter in China erhalten entsprechende Anweisungen, nichts gegen Japan zu unternehmen (S.80).

in: DBFP, Ser.3, Vol. IX, S.313
in: God krisisa, Nr.495 (S.508).


Falin bilanziert: Japan hat den grössten Nutzen
-- Japan gibt GB keine einzige Gegenleistung
-- GB anerkennt die japanische "Auffassung" vom Verlauf der äusseren Grenzen Chinas und vom Verlauf des Krieges am Chalchin Gol
-- ein geheimes Zusatzprotokoll ist bis heute nicht bekannt
-- eventuelle Zusätze würden erst 2017-2020 bei Öffnung der letzten Dokumente ans Licht kommen (S.80).


26.7.1939
D-SU:
Astachow und Babarin im Auswärtigen Amt: Ribbentrop-Plan
-- Treffen mit J.Babarin, stellvertretender Leiter der Handelsvertretung
-- das Treffen wird von deutscher und SU-Seite unterschiedlich bewertet (S.87)


in: ADAP, Ser.D, Bd.6, Dok.729
in: God krisisa, Nr.503


Deutsche Variante:
-- Normalisierung in 3 Etappen
-- die politischen Beziehungen sollen in Anlehnung an die Beziehungen der 1920-er Jahre gestaltet werden wie im Berliner Vertrag von 1926
oder:
-- Neuordnung "unter Berücksichtigung der beiderseitigen lebenswichtigen Interessen" (S.87).


Die Gespräche für einen Vertrag:
-- Schnurre verlangt die Aufgabe der Gegnerschaft der SU gegen Deutschland
-- die SU beklagt ihrerseits die Einkreisung
oo  durch Antikomintern-Pakt
oo  durch die Kriegspolitik Japans in China
oo  durch das Münchner Abkommen mit deutscher Ausdehnung in Osteuropa
oo  durch die "deutschen Interessengebiete" Baltenstaaten, Finnland und Rumänien (S.87).


Insgesamt glaubt die SU nicht an einen Wechsel der deutschen Politik. Die Gespräche enden ohne Ergebnis (S.87).

27.7.1939
GB-SU:
Halifax akzeptiert Verhandlungen mit der SU
so Halifax an Maiski
-- ohne Abwarten der Gespräche mit Deutschland
-- in "7-10 Tagen" werde die britische Delegation nach Moskau abreisen
-- auch Frankreich sichert GB die Teilnahme zu den Militärverhandlungen in "8-10 Tagen" zu (S.83)


in: God krisisa, Nr.500, 506

Gleichzeitig meldet der deutsche Botschafter in London, Herbert von Dirksen, an das Auswärtige Amt in Berlin, dass in Londoner Militärkreisen grosse Skepsis vor der SU vorherrsche, und
-- es sei hauptsächlich die britische Absicht, Einsicht in die SU-Kampfkraft zu erhalten
-- es seien in der britischen Delegation nur 3 Frontoffiziere, die nur Kampfkraft beurteilen können, die für "Verhandlungen über besondere operative Massnahmen" aber ungeeignet seien (S.83).


in: God krisisa, Nr.514

D: GB hat sich verraten
Botschafter Dirksen in London und das Auswärtige Amt unter von Weizsäcker setzen den Stop der britisch-sowjetischen Verhandlungen für weitere deutsch-britische Verhandlungen voraus, weil ansonsten die Einkreisung Deutschlands betrieben werde (S.83). Dirksen an Weizsäcker: Dies sei den Tories wie auch der Labor Party klar (S.83).

in: God krisisa Nr. 515, 516

28.7.1939
SU-D: Molotow-Disziplinierung gegen Georgi Astachow
dass er nur Vermittlerfunktion zu den Stellen habe und keine eigenen Handlungen vornehmen dürfe (S.89).


in: God krisisa, Nr.510

Ende Juli 1939
Es kommt kein deutsch-englisches Abkommen zustande
(S.82)


31.7.1939
D-"USA": Thomson meldet nach Berlin, "USA" rechne nicht mit SU-F-GB-Bündnis
Thomson, deutscher Geschäftsträger in Washington mit Verbindungen zu "amerikanischen" Geheimdienstkreisen (S.114)


in: ADAP, Ser.D, Bd.7, Dok.171 (S.514)
in: Brown, A.C.: The Last Hero. N.Y., 1984, S.186-191 (S.514)



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