von: Erich von Däniken:
Zeichen für die Ewigkeit - die Botschaft von Nasca;
Goldmann-Verlag ohne Jahr [1996 ca.]; ISBN: 3-442-15033-7
[2. Das Museum
von Ica mit gravierten Steinen und Tonfiguren]
Eine Mafia von Fälschern?
Gerichte können kein
Gerücht zum Schweigen bringen.
Johann Nestroy, 1801-1862
[Der Museumsbesitzer Dr.
Javier Cabrera]
Nur 150 Kilometer nördlich vom Städtchen Nasca liegt die
Provinzhauptstadt Ica. Dort, inmitten der Stadt an der
Plaza de Armas [am Zentralplatz], lebt die Familie von Dr.
Javier Cabrera (Bild Nr. 41).
Das Museum in Ica mit Tonfiguren und gravierten Steinen
aus der Vorzeit, Fassade (S.67)
Er besitzt eine kuriose Sammlung Tausender gravierter
Steine, über die ich ausführlich in meinem Buch "Beweise"
(Fussnote 14: Däniken,
Erich von: Beweise. Düsseldorf 1974)
geschrieben (S.67)
habe. Darunter gibt es alte und neue Gravuren, echte und
falsche. Ich hatte auch einen Fälscher aufgesucht und über
seine Arbeitsmethode berichtet. Andererseits aber auch
geologische Gutachten zitiert und mikroskopische Aufnahmen
gezeigt, die das Alter der echten Gravuren beweisen.
Seither sind über 20 Jahre verstrichen. Wann immer ich in
Peru weilte, besuchte ich auch Dr. Cabrera, und mit den
Jahren entwickelte sich eine herzliche Bekanntschaft.
Einmal, es muss etwa 14 Jahre her sein, bewirtete die
Familie Cabrera eine meiner Reisegruppen. Wir kredenzten
das Lokalgetränk "Pisco sour", als Cabrera mich plötzlich
zur Seite bat. Er möchte, so sagte er, mir etwas zeigen,
was bisher nur wenige Freunde zu Gesicht bekommen hätten.
Im Innenhof seines Hauses zerrte er einen grossen
Schlüssel aus seiner Hosentasche und öffnete die Tür zu
einem langgezogenen, dunklen Raum. Cabrera knipste das
Licht an und schob mich hinein.
[Ein Raum voller
Tonfiguren von vor 20.000 bis 100.000 Jahren - und ein
paar Kakerlaken]
Zuerst war ich sprachlos. Rechts und links des schmalen
Ganges sah ich stabile, bis zur Decke hochragende
Holzgestelle und darauf Hunderte und Aberhunderte von
Figuren, eng nebeneinander und auch noch in Reihen
hintereinander aufgereiht (Bilder Nr. 42 + 43).
Ica-Museum, Figuren 01 (S.68) |
Ica-Museum, Figuren 02 (S.68) |
Ica-Museum, Figuren 03 und 04 (S.199)
|
Ica-Museum, Figuren 05 (S.199) |
Ica-Museum, Figuren, gravierte Steine und Totems
(S.198) |
"Was ist das?" frage ich Cabrera. "Eine Sammlung
ungebrannter Tonfiguren einer Kultur, die vor 20.000,
vielleicht aber auch vor 50.000 oder gar 100.000 Jahren
lebte." - "Und woher stammen diese Figuren?" erkundigte
ich mich baff. "Vom Depot", lautete die lapidare Antwort.
Zuerst ertasteten meine Augen im Dämmerlicht eine etwa 80
Zentimeter hohe Figur. Sie stand am Boden und grinste mir
breit entgegen (Bild Nr. 44).
Ica-Museum, eine Figur mit einem breiten Grinsen (S.69)
In riesigen Augenhöhlen, die mich an eine Eule erinnerten,
steckte ein rundes Augenpaar. Gleich daneben bemerkte ich
eine zweite Gestalt, die ein undefinierbares Tierchen vor
der Brust hielt (Bild Nr. 45).
Ica-Museum, eine Figur hält sich ein Tierchen an die
Brust (S.70)
Mir fiel spontan eine (S.68)
Querverbindung ein. In San Agustín, Kolumbien, hatte ich
im archäologischen Park ähnliche Darstellungen gesehen.
Allerdings viel grösser und in Stein. Dann fiel mir direkt
in Augenhöhe eine Figur mit zwei übereinanderliegenden
Köpfen auf (Bilder Nr. 46 + 47).
Ica-Museum, Figur mit zwei Köpfen (S.71) |
Ica-Museum, Figur mit drei Köpfen (S.71) |
Auch das kannte ich aus San Agustín. Als ich nach einem
schildkrötenähnlichen Tier mit überlangem Hals griff,
huschte eine grosse Kakerlake über das Gestell. Bald
merkte ich, dass es in dem Raum von diesen Biestern nur so
wimmelte.
[Der Sterngucker - der
Flugsaurier - "Tennisschläger"]
Auf dem Boden lagen, häufig übereinandergestapelt, mehrere
Kartons. Aus ihnen quollen, mit Zeitungspapier umwickelt,
die kuriosesten Figuren. Eine Menagerie der
Verrücktheiten.
"Look, Eric", unterbrach Cabrera meinen Gedankenwirbel. In
seinen Händen balancierte er einen Menschen mit äffischem
(S.71)
Gesichtsausdruck. Die Gestalt umklammerte mit beiden
Händen ein Fernrohr und starrte damit nach oben. Toll!
sagte ich mir; eine sehr verwandte Figur inklusive
Fernrohr war nämlich auch Bestandteil der gravierten
Steine (Bilder Nr. 48 + 49).
Ica-Museum: Figur eines Vogelkopfmenschen auf
einem Flugsaurier, und daneben eine Gestalt mit
einem Fernrohr (S.73)
|
Ica-Museum, der Sterngucker mit Fernrohr ist
auch auf einem gravierten Stein (S.73)
|
Und dieser Sterngucker mit Fernrohr, vielleicht
auch ein Astronom, ist auf dem Buchdeckel drauf
|
Mit der linken Hand hielt mir Cabrera einen Flugsaurier
entgegen, auf dem ein Vogelkopfmensch ritt. Auch das
gab's, gleich mehrfach, in der Sammlung der Steingravuren.
Bevor ich den Raum verliess, erblickte ich rechts auf dem
Gestell in Höhe der Augen etwas, das einem
"Tennisschläger" aus Ton glich. Nur war dieser "Schläger"
mit seltsamen Darstellungen versehen. Gleich zwölf solcher
"Tennisschläger" klebten dicht aneinander (Bild Nr. 50).
Wer um alles in der Welt fälschte so etwas?
Ica-Museum, gravierte Platten ("Tennisschläger") (S.73)
[Eine Cabrera-Tochter
bittet um einen Bericht über das Museum]
Nachdem ich zu meiner Reisegruppe zurückgekehrt war,
setzte sich eine von Cabreras Töchtern zu mir. Die
Cabreras sind sehr fruchtbar, die Familie zählt acht
Köpfe. "Erich", sagte die junge Dame und schaute mich sehr
ernst an, "bitte glaube meinem Vater. Es ist wahr, was er
sagt. Die Figuren stammen aus einem unterirdischen Depot
und sind unglaublich alt." Dann, nach einigen Minuten, sah
ich Tränen in ihren Augen. Mitfühlend erkundigte ich mich
nach ihren Sorgen.
<Die Archäologen Perus
nehmen meinen Vater nicht ernst. Er darf auch gar nicht
ernst genommen werden.>
<Weshalb denn das?>
<Nähme man ihn ernst, so beträfe dies auch seine
Sammlung von Stein- und Tonfiguren. Das geht nicht, weil
sonst ein archäologisches Weltbild zusammenkrachen
würde. Stell dir mal vor: eine Zivilisation längst VOR
unserer Zivilisation! Ausserdem: Sähe man Vaters Figuren
als echt an, so würden sie alle beschlagnahmt werden.
Der Regierung würde auch schnell bewusst werden, welch
ungeheuren Schatz mein Vater hier hortet. Nach
peruanischem Recht dürfen Privatpersonen aber keine
echten archäologischen Fundstücke besitzen. Sie gehören
dem Staat.>
Das stimmte und machte alles noch verwirrender. Was sollte
ich mit dieser Sammlung anfangen? Darüber schreiben und
mich (S.72)
lächerlich machen? Cabrera als Fälscher entlarven? Wenn
irgendeine Indiofamilie die Tonfiguren in seinem Auftrag
angefertigt hatte, weshalb nur? Cabrera betrieb keinerlei
Handel damit - im Gegenteil: Er hütete und beschützte
seine Figuren wie in einem Tresor. Nie ist auch nur eine
einzige verkauft worden. Cabreras Tochter riss mich aus
meinen Gedanken:
<Erich, bitte schreibe
über diese Sammlung! Papa hat es verdient. Du weisst gar
nicht, wie er leidet. Er ist hin- und hergerissen
zwischen der Archäologie und dem Staat, für den die
Figuren niemals echt sein dürfen, und seinem Wissen um
die Echtheit.>
Da versprach ich dem Mädchen wiederzukommen, um diese
Kuriositätensammlung einer näheren Betrachtung zu
unterziehen. Vier Jahre später war ich erneut in Ica. Doch
musste ich Cabrera auf einen späteren Zeitpunkt
vertrösten, denn so mal eben zwischen Tür und Angel liess
sich dessen Sammlung nicht überblicken. Dazu wollte ich
mir ausreichend Zeit nehmen. Ich plante, den schmalen Raum
mit den Holzgestellen zumindest teilweise leeren zu
lassen. Ich wollte die Figuren vermessen und vergleichen
und zugleich möglichst viele Fotografien knipsen. Ob echt
oder falsch, wer konnte schon wissen, was in Zukunft mit
Dr. Cabrera und seiner Sammlung geschah?
[Eine Probe zur
Altersbestimmung]
Immerhin, ein Kriterium für die Echtheit war das Alter der
Figuren. So bat ich Cabrera bei jenem Besuch um einige
Proben der Tonfiguren, um sie an der Universität von
Zürich analysieren zu lassen. Grosszügig übergab mir
Cabrera den Schlüssel. Um sicherzugehen, dass ich
zumindest die Probe einer Figur und nicht die von
irgendwelchen Tonscherben auf dem Boden mit nach Hause
nahm, brach ich den Arm einer menschenähnlichen Gestalt ab
und steckte sie in einen vorbereiteten Plastikbeutel.
Javier Cabrera und alle antiken Götter Perus mögen mir
verzeihen! (S.74)
Wer ist Dr. Cabrera?
[Der Chirurg]
Wer ist eigentlich dieser Dr. Cabrera, und wie kam er zu
seiner Sammlung gravierter Steine und Tonfiguren?
Die Cabreras entstammen einer alten Familie, deren Wurzeln
auf die ersten Generationen spanischer Einwanderer
zurückreichen. Javier Cabrera wurde am 13. Mai 1924 in Ica
geboren. Nach dem Abitur studierte er Medizin in Lima,
promovierte dort und arbeitete anschliessend viele Jahre
im "Hospital de seguros social" [Spital der
Sozialversicherung] in Ica. 1961 war Cabrera einer der
Mitbegründer der lokalen Universität. Inzwischen hatte er
sich auf die Chirurgie spezialisiert und erhielt an der
neuen Universität den Professorentitel.
[Steine und Tonfiguren
als Bezahlung für Gratis-Operationen]
Als Chirurg operierte Cabrera immer wieder arme Indios,
die kein Geld für den medizinischen Eingriff aufbringen
konnten. Sie bedankten sich bei ihm mit verstaubten
Figürchen und gravierten Steinen, die Cabrera ursprünglich
selbst als Fälschungen einstufte. Bis zum Jahre 1966
kümmerte sich Cabrera überhaupt nicht um Archäologie.
[Steine und Tonfiguren
als Bezahlung für Wein]
Inzwischen hatten die Brüder Carlos und Pablo Soldi, die
ausserhalb von Ica ein Weingut bewirtschafteten und von
den Indios ebenfalls mit gravierten Steinen beschenkt
wurden, begonnen, eine kleine Sammlung dieser Steine
anzulegen. Cabrera kannte die Winzer und ihre Sammlung und
mokierte sich nicht selten über ihre
"Pseudo-Kunstsammlung". Die Winzer sahen das anders. Sie
glaubten den Indios. Deshalb vermachten sie ihre Sammlung
testamentarisch dem lokalen Museum von Ica.
[Die staatlichen
Archäologen analysieren nichts und bewerten alles als
Fälschung]
Jetzt kamen die ersten Fachleute aus Lima, um die Steine
zu begutachten. Obwohl sie keinerlei wissenschaftliche
Analysen erstellen liessen, beurteilten sie die Gravuren
auf den Steinen unisono als neuzeitliche Fälschungen. Das
Bildmaterial, das sich ihnen darbot, war zu
widersprüchlich und passte in keinster Weise zur (S.75)
Lehrmeinung. Dennoch tauchten im Museum von Ica die ersten
gravierten Steine auf. Seit 1970 sind diese Objekte
entfernt.
[Cabrera erhält einen
Stein mit einem Flugsaurier mit einem Ureinwohner drauf]
Am 13. Mai desselben Jahres [1970] erhielt Cabrera von dem
Fotografen Felix Llosa Romero einen kleineren gravierten
Stein mit einem sehr kuriosen Motiv zum Geschenk. Es war
eine Art Flugsaurier, auf dem ein Indio ritt, der das
Fabelwesen mit einer Stange dirigierte (Bild Nr. 51).
Ica-Museum, gravierter Stein mit einem Flugsaurier
(S.76)
Cabrera benutzte den Stein als Briefbeschwerer, doch je
öfter er ihn betrachtete, desto nachdenklicher wurde er.
Woher stammte dieses Motiv? Dank seiner Schulbildung
wusste Cabrera sehr genau, dass kein Mensch jemals einen
Saurier gesehen haben konnte. Alle Saurierarten waren vor
rund 60 Millionen Jahren ausgestorben, zu einer Zeit also,
als es noch keine Menschen gab.
Bei nächster Gelegenheit erkundigte sich Cabrera bei
Romero nach dem Ursprung seines Briefbeschwerers. Der riet
ihm, sich nicht darum zu kümmern, denn dies sei
gefährlich. Es gebe Zehntausende dieser gravierten Steine
und auch noch Tausende (S.76)
von Tonfigürchen. Die einfachen Indios seien nicht dumm.
Sie hüteten das Erbe ihrer Vorfahren und wüssten ganz
genau, dass die Stein- und Tonsammlung augenblicklich
zertrümmert würde, sowie der Fundort bekannt sei.
[Die Soldi-Brüder
verkaufen Cabrera 341 gravierte Steine der Ureinwohner]
Der damals gerade 42-jährige Cabrera glaubte kein Wort,
doch im selben Jahr fragten ihn die Brüder Carlos und
Pablo Soldi, ob er einige Steine von ihnen kaufen wolle,
denn sie hätten keinen Platz mehr dafür und müssten sie im
Freien lagern. Kopfschüttelnd sah sich Cabrera die
Steinsammlung an und meinte, man könnte den Indios
vielleicht einen Dienst erweisen, indem man ihre "moderne
Kunst" ausstellte (Bild nr. 52).
Däniken mit Cabrera im Ica-Museum mit gravierten Steinen
im Hintergrund (S.77)
Für lächerliche 7000 alte Soles (die damalige
Landeswährung) erstand Cabrera 341 Steine, die er in einem
Nebenraum seines grossen Hauses auf einem improvisierten
Gestell deponierte (7000 alte Soles entsprachen seinerzeit
etwa 140 DM).
[Indio-Steine:
Darstellung von Operationen fern jeder Praxis -
Saurierarten - Indios mit Fernrohren - Landkarten ganzer
Kontinente]
Je intensiver Cabrera sich in den kommenden Monaten mit
seiner Kuriositätensammlung befasste, desto stutziger
wurde er. Da gab es immer wieder Darstellungen (S.77)
chirurgischer Art - und davon verstand er von Berufs wegen
eine ganze Menge. Nur stimmten die auf den Steinen
dargestellten chirurgischen Praktiken überhaupt nicht mit
seinem Fachwissen auf diesem Gebiet überein. Auf den
Steinen wurde eine Herztransplantation gezeigt. Doch wo
blieb die dazu notwendige Herz-Lungen-Maschine? Wieso gab
es keine Bluttransfusion über die Venen? Was sollten die
diversen Schläuche, welche direkt in den Mund führten?
(Bild Nr. 53)
Ica-Museum, gravierter Stein mit der Darstellung einer
Operation (S.78)
Verstanden die indianischen Fälscher nichts von diesen
Dingen und griffelten sie nur aus der Phantasie? woher
stammte die Idee der verschiedenen Saurierarten auf den
gravierten Steinen (Bilder Nr. 54 + 55),
Ica-Museum, gravierte Steine mit Gestalten und
Flugsaurier (S.79)
Ica-Museum, gravierter Stein mit der Darstellung von
Sauriern mit Menschen zur selben Zeit (S.79)
und weshalb betrachteten
Indios mit Fernrohren den gestirnten
Himmel? Was sollten gravierte Steine mit Landkarten und
den Umrissen ganzer Kontinente, die in der Realität
nirgendwo existierten? (Bild Nr. 56)
Ica-Museum, gravierter Stein mit einer Landkarte der
Kontinente (S.82)
[Die Geschichte vom
"Depot" - der Fälscher Basilo Uschuya - und doch kein
Fälscher]
Allmählich zogen die Steine Cabrera in ihren Bann. Erst
jetzt begann er, die alten Bauern, denen er einst
medizinisch geholfen (S.78)
hatte und die immer noch seinen Rat suchten, auszufragen.
Ein dem Tode naher Mann erzählte ihm die Geschichte von
einem "Depot", in dem Tausende von gravierten Steinen und
Tonfigürchen lagern sollten. Cabrera blieb skeptisch, dies
um so mehr, als inzwischen eindeutige Fälschungen auf dem
Touristikmarkt aufgetaucht waren. Die Indios waren nicht
dumm. Sie wussten, auf welche Weise sich ihr karger Lohn
aufbessern liess. Zudem hatte ihm der sterbenskranke Bauer
den exakten Ort dieses geheimnisvollen "Depots" nicht
genannt.
Je mehr Touristen Peru besuchten, desto mehr gefälschte
Gravuren wurden produziert. Einer dieser Fälscher ist
Basilo Uschuya, bei dem ich 1973 war und der unumwunden
zugegeben hatte, alle Steine, auch diejenigen in Cabreras
Sammlung, gefälscht zu haben (Bild Nr. 57).
Fälscher Basilo Uschuya (S.82)
(Ich berichtete darüber auf drei Seiten in "Beweise" - mit
Bildern! - und wundere mich seither immer wieder, wenn
Kollegen oder Journalisten mit "Entlarvungsgeschichten"
aufwarten. Dann wird stets so getan, als hätten die
betreffenden "Entlarver" in mühsamer Kleinarbeit den
Fälscher Basilo Uschuya ausfindig gemacht. Dabei ist die
Story seit über 20 Jahren in meinem Buch nachzulesen, das
schliesslich in 14 Sprachen übersetzt wurde).
Derselbe Fälscher Basilo Uschuya hatte einem Journalisten
namens Andreas Faber-Kaiser anvertraut, die gravierten
Steine seien echt mit Ausnahme der paar hundert, die er
imitiert habe, um sie an Touristen zu verkaufen. Er werde
aber öffentlich immer behaupten, alles sei Fälschung.
Darauf angesprochen, weshalb er denn dieses getürkte Spiel
treibe, antwortete Uschuya:
<Wenn ich Steine mit
echten, alten Gravuren verkaufen, kriege ich es mit den
lokalen Indios zu tun, und die verstehen keinen Spass,
wenn es um ihr kulturelles Erbe geht. Zudem wandere ich
schnurstracks ins Gefängnis.>
So kann man die Dinge auch verschleiern.
[Steine mit Gutachten
über die Oxidationsschicht - Steine sind echt]
Cabrera, unsicher, was nun "alt" und was "neuzeitlich"
sei, nahm vier Steine, bei denen er vermutete, sie müssten
alt sein, und liess zwei Gutachten erstellen. Für das
erste war der Geologe (S.80)
Dr. Eric Wolf von der Minengesellschaft "Mauricio
Hochschild" in Lima zuständig, und für das zweite die
"Facultad de Minas" ["Bergbau-Fakultät"] der Technischen
Hochschule von Lima (namens der Fakultät unterzeichnet von
Dr. Fernando de la Casa und Dr. César Sotillo). Beide
Gutachten bestätigten das hohe Alter der Gravuren. Diese
Aussage war deshalb möglich, weil die Gravuren von einer
feinen, aber natürlichen Oxidationsschicht bedeckt waren,
die viele Jahrtausende alt sein musste.
(Fussnote 15:
Cabrera-Darquien, Javier: El Mensaje de las Piedras
Grabadas de Ica [Die Botschaft der gravierten Steine von
Ica]. Lima 1976)
Im Jahre 1976 besuchte ich gemeinsam mit dem damaligen
Chefkonstrukteur der NASA, Joseph Blumrich, Dr. Cabrera.
Dieser überliess uns vier Proben von alten und
neuzeitlichen Gravuren. Fotos unter dem Mikroskop belegten
den krassen Unterschied zwischen den falschen (Bild Nr.
58) und den echten (Bild Nr. 59) Gravuren.
Falsch gravierter Stein von Fälscher Basilo
Uschuya (S.83)
|
Mikroskopische Struktur eines echt gravierten
Steins (S.83)
|
(Fussnote 14: Däniken,
Erich von: Beweise. Düsseldorf 1974)
[Cabrera redet mit den
Ureinwohnern - Schlussfolgerung einer Welt vor 100.000
Jahren mit Ausserirdischen]
Cabrera, im Verlauf der Jahre verunsichert angesichts
alter und neuzeitlicher Figuren, verstört auch durch die
peruanische Archäologie, die seine Steine in Bausch und
Bogen verwarf, obwohl nie ein einziger Archäologe seine
Sammlung einer Prüfung unterzog, geschweige denn eine
wissenschaftliche Analyse durchführen liess, entwickelte
sich mehr und mehr zum Einzelgänger. Jetzt begann er, auf
eigene Faust nach dem ominösen "Depot" zu forschen, und
unterhielt sich nächtelang mit alten Indios. Er geriet in
den Bann einer anderen Welt, einer Welt, die - nach seinen
Aussagen - mindestens 100.000 Jahre zurücklag. Cabrera
vernachlässigte seinen Beruf als Hochschullehrer für
Medizin, es kam zu Spannungen und schliesslich zur
Scheidung von seiner Frau. Er wurde zum Sonderling mit
"verrückten Ideen", dachte sich haarsträubende Theorien
und konfuse Vermutungen über eine Gentechnologie aus, die
vor Jahrzehntausenden praktiziert worden sei. Von einer
"früheren Menschheit", die Kontakt mit Ausserirdischen
hatte", so Cabrera (S.81)
Wo sind die "Depots"?
[Steine mit
"Flugapparaten", wie sie in den Veden beschrieben sind -
die "Flugsteine" sind in Lima im "Museo de aeronautica"]
Zu Beginn der siebziger Jahre besass Cabrera einige
grössere Felsbrocken. Mit "grösser" meine ich etwa
anderthalb Meter hohe Exemplare, auf denen eindeutig
Flugapparate am Firmament zu sehen waren. Nicht etwa
Flugzeuge des uns bekannten Typs, sondern merkwürdige,
fliegende Dinger, wie ich sie aus altindischen Schriften
kenne und wie sie in unseren Tagen vom Indologen Lutz
Gentes in einem sachlichen, doch aufregenden Buch der
Öffentlichkeit vorgestellt wurden.
(Fussnote 16: Gentes,
Lutz: Die Wirklichkeit der Götter. Raumfahrt im frühen
Indien. München / Essen 1996)
Ähnliches beschreibt aus vedisch-religiöser Sicht der
Autor Armin Risi.
(Fussnote 17: Risi, Armin:
Gott und die Götter. Das vedische Weltbild
revolutioniert die moderne Wissenschaft, Esoterik und
Theologie. Zürich / Berlin 1995)
Ich hatte Gelegenheit, diese Felsbrocken mit eigenen Augen
zu bestaunen, doch dann wurden sie von Militärlastern
abgeholt und nach Lima transportiert. Die peruanische
Luftwaffe plante, ein Museum zur Geschichte der Luftfahrt
einzurichten, und Cabreras (S.82)
Felsbrocken zeigten geheimnisvolle Flugmaschinen der
Antike. Das "Museo aeronautica" liegt heute im
militärischen Bereich des Flughafens von Lima und ist
allgemein nicht zugänglich. In den vergangenen Jahren war
es mir nicht möglich festzustellen, ob Cabreras gravierte
Flugmaschinen die Museumsräume zieren. Ich nehme es aber
an, weil der damals zuständige Offizier ebenfalls eine
petroglyphische Analyse durchführen liess, bevor er die
Felsbrocken dem Museum einverleibte.
[Gemäss meiner Recherche sind die Steine mit den
Flugapparaten heute in Lima im Stadtteil Chorrios in einem
der dortigen militärischen Institute. Man könnte in Ica
zumindest Kopien ausstellen].
Und dann gab es ja neben der Steinsammlung noch die
Tonfiguren, über die ich hier berichten will.
[Dr. Cabrera und sein
Weltbild sind völlige neu - bezieht sich aber zum Teil
auf gefälschte, neue Steine - und zeigt das Depot nicht,
aus Angst vor der geistig beschränkten, offiziellen
"Wissenschaft"]
Dr. Cabrera ist heute 73 Jahre alt [1996] und ein Mensch,
der anderen gegenüber vorsichtig geworden ist, einer, der
nicht mehr weiss, wem er trauen darf. Immer noch empfängt
er Einzeltouristen oder Gruppen [oder seine Tochter
empfängt die Touristen], zeigt seine Steinsammlung und
interpretiert sie in seiner sehr eigenwilligen Art. selbst
jemand wie ich, der Cabrera seit einigen Jahrzehnten
kennt, hat Mühe, seinen Erzählungen zu folgen. Und
Erzählungen sind es. Sei passen in kein wissenschaftliches
Schema. Zudem untermauert der Greis seine willkürlichen
Deutungen heute oft mit Gravuren, von denen er eigentlich
wissen müsste, dass es Fälschungen sind. Weshalb nur? Ist
er inzwischen derart in seine eigene Theorien verbohrt,
dass er sie anhand von Nachahmungen glaubhaft machen will?
Ich hatte Gelegenheit, mit Dr. Cabrera ruhig und in
sachlicher Atmosphäre zu reden. Er behauptet, er kenne
inzwischen das geheimnisvolle "Depot" mit den
Abertausenden von Figürchen.
<Javier>, insistierte ich, <kein Mensch glaubt
dir das, wenn du nicht sagst, wo sich dieses "Depot"
befindet. Kannst du es nicht wenigstens
mir zeigen?>
Javier Cabrera schaute mich lange an, ehe er antwortete
(S.84):
<Was würde dir das
nutzen? Du müsstest die genaue Lage des Depots
bekanntgeben. Exakt dies aber darfst du nicht. Damit
würdest du mein Vertrauen missbrauchen und die Indios
gegen dich aufbringen. In Peru könntest du dich nicht
mehr zeigen. Und deine Wissenschaft? Die lacht darüber!
Sie deklariert das (S.84) Ganze als Riesenschwindel, und
jeder, der noch ernst genommen werden will, lässt die
Finger davon. Bei einem Riesenschwindel spielt es auch
keine Rolle mehr, wenn die Figuren zerschlagen
werden.> (S.85)
Javier Cabrera blickte mich verbittert an. Und irgendwie
hatte er recht. Aus eigener Erfahrung wusste ich, wie
leicht man sich im Topf der Scharlatane wiederfinden
konnte, wenn kein handfester Beweis vorzeigbar war. Und
manchmal widerfuhr einem dies auch trotz eines handfesten
Beweises.
[Gravierte Steine aus dem
Tal des Ica-Flusses - Granithöhlen in der Region Paracas
- Granit in der Region Nasca]
Ich bohrte weiter, wollte, dass Cabrera mir etwas mehr
über dieses "Depot" berichtete. Schliesslich erfuhr ich,
dass der Fluss Ica in den vergangenen Jahrzehntausenden
die unterschiedlichen Gesteinsschichten ausgewaschen habe.
Dadurch seien die ersten gravierten Steine überhaupt ans
Tageslicht gespült worden. Und das "Depot"? Cabrera
meinte, auch die peruanischen Archäologen müssten
eigentlich über derartige "Depots" informiert sein, denn
das erste von ihnen sei nämlich ausgerechnet von Julio
Cesar Tello, dem Begründer der peruanischen Archäologie,
entdeckt worden. Im Cerro Corrado, einem Andenausläufer
hinter Paracas, sei Tello auf mehrere Granithöhlen mit
indianischen Textilien gestossen.
Der Zugang zu diesen Höhlen sei nur durch einen
senkrechten Stollen von rund sechs Metern Länge möglich.
Die Fundstätte selbst bestehe aus Granit und messe etwa
fünf mal sieben mal drei Meter.
<Und in einer solchen
Höhle fandest du auch die Tonfiguren?>
Cabrera nickte und fügte hinzu, es lägen noch zehntausend
dort. Nicht nur in einer, sondern in mehreren
Granithöhlen. Ich bezweifelte seine Aussage. Granit? Hier,
in dieser Gegend? Die Stadt Ica war umgeben von einer
Sand- und Gesteinswüste, die sich bis hinunter nach Nasca
und auch noch weit darüber hinaus erstreckte. Natürlich
gab es im Osten die Andenausläufer, zu deren Bestandteilen
auch Granit gehörte. Ich konnte das nicht (S.85)
beurteilen. Ich bin kein Geologe. Cabrera merkte mir meine
Zweifel an.
<Du glaubst nicht, dass
es unter der Sandwüste gigantische, künstliche Anlagen
aus Granit gibt?>
<Ich habe Mühe, mir das vorzustellen>, sagte ich
etwas gequält.
<Dann geh doch mal nach Nasca - schliesslich kennst
du dich dort aus - und klettere in eine der Puquios!>
<In eine was?>
<Puquios>, wiederholte Cabrera. <Das sind die
uralten unterirdischen Wasserleitungen um Nasca. Niemand
weiss, wie alt sie sind, aber sie funktionieren noch
heute. Zum Teil wurden sie aus dem Granit herausgehauen,
zum Teil durch mächtige Monolithen aus Granit verstärkt.
Dann wirst du selbst sehen, dass es hier genügend
Stollen, Gruften und kilometerlange Puquios aus Granit
gibt.>
Diesen Teil von Cabreras Geschichte habe ich nachgeprüft.
Ich möchte Sie jedoch noch um etwas Geduld bitten, denn
vorerst geht es um die Sammlung der Tonfiguren. Waren sie
alt und damit echt? Relikte einer früheren Zivilisation?
Fragen von der
Wissenschaft
[Die Altersbestimmung der
Tonfiguren aus Ica - der Tonfiguren-Arm bei der ETH
Zürich wird als "modern" bestimmt - und offene Fragen]
Wieder in der Schweiz, bat ich Dr. Waldemar A. Keller vom
Geographischen Institut der Universität Zürich-Irchel um
eine Altersanalyse der Probe, die ich von einer der
Tonfiguren abgebrochen hatte. Wenige Wochen später erhielt
ich das Resultat. Es war niederschmetternd:
<Sehr geehrter Herr von
Däniken,
Sie haben uns die nachstehende Probe zur
Radiokarbondatierung zukommen lassen (S.86).
Lokalität: Ica, Peru
Code: -
Material: ungebrannter Ton
Diese Probe ist bei uns registriert als
UZ-3937/ETH-16012 und ergab ein C14-Alter von: modern. (delta 13C:
-20.0 Promille)
Mit freundlichen Grüssen
Dr.. W.A. Keller>
Die für die Altersbestimmung erforderliche Präparierung
und Aufbereitung des Probenmaterials erfolgten im
Radiokarbonlabor des Geographischen Instituts der
Universität Zürich. Die anschliessende Datierung wurde
mittels der AMS-Technik (Accelerator Mass Spectrometry)
auf dem Tandembeschleuniger des Instituts für
Teilchenphysik der Eidgenössischen Technischen Hochschule
(ETH Zürich) in Hönggerberg durchgeführt.
Also war Cabreras Sammlung als Schwindel entlarvt.
Ungebrannter Ton, modern, aus unserer Zeit. Die
Wissenschaftler der ETH Zürich hatten einen brillanten
Ruf. Sie waren weltweit bekannt für die gründlichsten
C14-Analysen. Während ich noch darüber nachdachte, weshalb
um alles in der Welt Cabrera eine derart massive Fälschung
aufzog, fiel mein Blick auf den Begleitbrief, den mir Dr.
Keller netterweise mitgeschickt hatte.
[Offene Fragen: Wie kann
das ungebrannter Ton sein? - die C14-Datierung kann nur
bis 30.000 Jahre datieren - der Kohlenstoff kommt von
den Kakerlaken]
Plötzlich stutzte ich. Auch für den Naturwissenschaftler
Dr. Keller gab es noch offene Fragen. Er schrieb (S.87):
<Die Voruntersuchungen
umfassten rasterelektronenmikroskopische,
röntgenspektrometrische und andere elementspezifische
Analysen. Der typische Elementanteil weist, wie zu
erwarten war, auf eine Keramik-Ton-Zusammensetzung hin,
d.h., es handelt sich hier im Wesentlichen um
Magnesium-Aluminium-Silikate mit einem relativ hohen
Eisengehalt. Zudem findet man neben Quarzeinschlüssen
auch solche mit einem hohen Calcium- und Phosphorgehalt
(evtl. Calcium-Phosphat-Partikel). Die Elementaranalyse
zeigte uns, dass genügend Kohlenstoff (S.87) für
eine Radiokarbondatierung im Probenmaterial enthalten
war, so dass eine Altersbestimmung nach der AMS-Methode
durchgeführt werden konnte. Da es sich bei dem
vorliegenden Material, wie Sie im Brief bereits erwähnt
haben, um ungebrannten Ton handelt, BLEIBEN FÜR MICH DIE
FRAGEN OFFEN, WOHER DIESER KOHLENSTOFF STAMMT, ZU
WELCHEM ZEITPUNKT UND IN WELCHEM ZUSAMMENHANG ER IN DAS
PROBENMATERIAL EINGEBRACHT WURDE. Vielleicht ist es
Ihnen möglich, aufgrund Ihrer Kenntnisse und Erfahrungen
schlüssige Antworten auf diese Fragen zu geben.>
(S.88)
(Fussnote 18: Datierung
des Geographischen Instituts der Universität
Zürich-Irchel vom 16. Juli 1996 sowie Brief von Dr.
Waldemar A. Keller vom selben Tag)
Irgend etwas stimmte hier nachdenklich. Einerseits stand
genügend Kohlenstoff für eine Datierung zur Verfügung,
andererseits fragte man sich, woher ebendiese Substanz
stammte. Dazu sollte man etwas über die C14-Datierung
wissen. Sie geht von der Annahme aus, in der irdischen
Atmosphäre sei das radioaktive Isotop des Kohlenstoffs (C)
mit dem Atomgewicht 14 in stets gleichbleibenden Mengen
vorhanden. Dieses Kohlenstoffisotop wird von allen
Pflanzen aufgenommen, so dass es Bäume, Wurzeln, Blätter,
aber auch alle anderen lebenden Organismen wie Tiere und
Menschen in konstanter Menge enthalten. Nun unterliegen
sämtliche radioaktiven Materien einer bestimmten
Zerfallszeit. Diese beginnt bei Mensch und Tier mit dem
Tode, bei Pflanzen mit dem Ernten oder Verbrennen. Für das
Kohlenstoffisotop C14 beträgt die Halbwertszeit etwa 5600
Jahre. Dies bedeutet, dass 5600 Jahre nach dem Ableben
eines Organismus nur noch die Hälfte der ursprünglichen
C14-Menge ermittelbar ist, nach 11.200 Jahren noch ein
Vierte. oder nach 22.400 Jahren gerade noch ein Achtel.
Bei der heutigen Präzision ist die Messungsgrenze bei etwa
30.000 Jahren erreicht.
Die Messung der Universität Zürich hatte MODERNEN
Kohlenstoff ergeben, der folglich die gesamte Menge an
C14-Isotopen enthielt. Doch woher stammte dieser
Kohlenstoff? Während ich mit Dr. Keller von der
Universität Zürich telefonierte, fielen mir plötzlich die
Kakerlaken ein, die sich massenweise zwischen Cabreras
Figürchen tummelten. Kakerlaken! Ihre Exkremente (S.88)
enthielten jede Menge Kohlenstoff aus unserer Zeit. Hatten
diese Ausscheidungen das Resultat der Altersbestimmung
beeinflusst?
[Ein zweites Gutachten
aus Weimar mit Brenntest]
Aber da war noch etwas: Auf betreiben der "Ancient
Astronaut Society" [AAS, die Gesellschaft über Astronauten
und Flugzeuge in der Vorzeit, Veden etc.], einer
internationalen, gemeinnützigen Gesellschaft, die sich mit
möglichen Aufenthalten von Ausserirdischen auf der Erde in
vorgeschichtlicher Zeit befasst, war - unabhängig von mir
- ein zweites Gutachten über Cabreras Tonfiguren erstellt
worden. Der Geologe Dr. Johannes Fiebag hatte von Dr.
Cabrera in Ica zwei Proben bekommen und sie seinem
Kollegen Dr. Ernst Freyburg zu Testzwecken überlassen. Dr.
Freyburg führte an der Universität von Weimar eine
ausführliche Analyse durch. In seinem Bericht heisst es:
<Die beiden Proben
(interne Bezeichnung UF 6 und UF 7) enthalten
übereinstimmend Quarz, Kali- und Natronfeldspäte und die
Tonminerale Illit / Muskovit. In der Probe UF 6 werden
darüberhinaus die Tonminerale Kaolinit und
Montmorillonit nachgewiesen. Insgesamt ist dies eine
typische Ton-Mineralparagenese. Die Kruste enthält neben
den bereits genannten Mineralphasen noch Calcit. Das
Röntgensammeldiagramm zeigt eine unruhige Grundlinie der
einzelnen Kurven als Beleg für einen Anteil
röntgenamorpher (= glasiger) Substanz.
Bei der Differential-Thermo-Analyse (DTA) wird der
Masseverlust einer Probe zwischen 20 und 1000 Grad
Celsius bestimmt. Im vorliegenden Material werden im
Niedertemperaturbereich bis 200 Grad Celsius 1,4 Prozent
Masseverlust gemessen, der sowohl dem Haftwasser
(=Restanmachwasser) als auch einem Teil des
Hydratwassers der Tonminerale zuzuordnen ist.
Bei 424 Grad Celsius und 534 Grad Celsius treten zwei
exotherme Reaktionen auf, die die Anwesenheit
brennbarer, organischer Substanz belegen. In diesem
Bereich liegt die Zündtemperatur von Braunkohle.
Oberhalb 800 Grad Celsius deutet der Kurvenverlauf der
(S.89)
DTA [Differential-Thermo-Analyse] auf die Anwesenheit
glasiger Substanz, damit wird der Röntgenbefund
bestätigt. Unter dem Elektronenmikroskop ist
feststellbar, dass die glasigen Bereiche vorwiegend aus
SiO2 bestehen,
die Strukturen sind aber nicht eindeutig
kieselsäurebildenden Organismen zuzuordnen.>
(Fussnote 19: Freyburg, Ernst: Mineralogische
Untersuchung an Feststein- und Tonfigurproben aus Peru.
In: Scientific Ancient Skies [Die Himmel der Vorzeit
wissenschaftlich gesehen], Band 2, 1995)
In der Zusammenfassung der Analyse wurde auch
festgehalten, die helle Kruste bestehe aus Kalksand, in
dem die Stücke nach der Trocknung gelegen hätten.
Und das Alter?
<Darüber konnte keine
Aussage getroffen werden. Die Existenz von Haftwasser
(wenn auch in sehr geringer Menge) deutet jedoch auf ein
relativ junges Alter hin. Die Anwesenheit von
Kohlenstoff würde zwar eine Altersbestimmung mit C14
erlauben, man würde aber wieder nur das Alter der Kohle
bestimmen.>
Die Situation war nun, um es mit Goethe auszudrücken,
folgende: "Da steh ich nun, ich armer Tor, und bin
so klug als wie zuvor!"
Die Universität Zürich ermittelt ein "modernes" Alter, das
sich aber möglicherweise mit den Exkrementen der
Kakerlaken begründen lässt. Die Universität Weimar
verzichtet auf eine Datierung, stellt aber "sehr geringe
Mengen" von Haftwasser fest. Dieses Wasser muss aber nicht
"Haftwasser" sein, es könnte auch von eventuell feuchten
Verhältnissen in Cabreras "Depot" stammen. (S.90)
[Wenn der Kohlenstoff von den Exkrementen der Kakerlaken
und das Restwasser von der Feuchte des Raumes stammen,
dann fallen beide Kriterien für eine Altersbestimmung weg.
C14-Methode und Wassermethode sind also nur anwendbar,
wenn das zu testende Objekt an trockener Luft ohne
Tierbefall gelagert hat].
Jung und falsch oder alt
und echt?
Persönlich mag ich nicht recht daran glauben, dass
Cabreras Figürchen sehr, sehr alt sind. Doch die
Urteilsfindung ist verwirrender, als es auf Anhieb
scheint. Liege ich mit meiner Bewertung falsch?
Bekanntlich ist eine der am meisten verbreiteten
Krankheiten die Diagnose. Was spricht für eine Fälschung
der gesamten Cabrera-Sammlung? (S.90)
-- Cabreras
Eigenwilligkeit, gepaart mit einem gewissen
Altersstarrsinn. Er möchte recht behalten, der Welt
beweisen, dass er über ein ganz spezielles Wissen
verfügt.
-- Sein Zorn auf die Archäologie, insbesondere auf die
peruanische.
-- Sein Nationalbewusstsein: "Sein" Land sollte schon zu
Noahs Zeiten etwas Aussergewöhnliches gewesen sein.
-- Seine Überzeugung, vor uns habe eine viel ältere
Zivilisation existiert.
-- Die Figuren schlechthin: Weshalb sollte eine frühere
Zivilisation ihr Wissen in Form ungebrannter Tonfiguren
in Granithöhlen aufbewahren?
-- Die heute eindeutig identifizierbaren Fälschungen
sowohl der Tonfigurensammlung als auch der gravierten
Steine. Damit meine ich diejenigen Motive, die nie und
nimmer 30.000 oder (S.91)
mehr Jahre alt sein können, wie beispielsweise Gravuren
mit Darstellungen von Scharrzeichnungen auf der Ebene
von Nasca oder eine "mosesähnliche" Tonfigur mit zwei
"Gesetzestafeln" in den Händen.
Gibt es bei diesen knallharten Argumenten, die gegen
Cabrera sprechen, überhaupt noch einen Hoffnungsschimmer
für die Echtheit der Figurensammlung?
[Die mosesähnliche
Gestalt mit den Steinplatten - Mormonenvolk Jarediten]
Ja! Einiges in der Kontrarechnung geht nicht auf. Anderes
wäre mit etwas gutem Willen erklärbar. Wie könnte
beispielsweise eine "mosesähnliche" Darstellung in
Cabreras Figurensammlung gelangen?
Die "Bibel" der Mormonen, einer vorwiegend in den USA
beheimateten Religionsgemeinschaft, ist das "Buch Mormon".
Dazu gehören die 24 Platten des Buches Ether, [aus dem
Buch Mormon] und die handeln von der Geschichte des Volkes
Jared. Die
Jarediten
sollen zu Zeiten des Turmbaus zu Babylon - wann immer das
gewesen sein mag - Mesopotamien verlassen haben. Mit Hilfe
zweier rätselhafter Schiffe, in denen 16 "leuchtende
Steine" Tag und Nacht Helligkeit verbreiteten, erreichten
sie Südamerika. Sie folgten dabei stets den Weisungen
eines "höchsten Herrn, der aus den Wolken kam" und der sie
nicht nur den Schiffbau lehrte, sondern ihnen obendrein
auch noch den Kompass schenkte.
Die Jarediten waren die Vorfahren der Mormonen. Ihr Treck
von der heutigen chilenischen Küste bis nach Mittel- und
schliesslich Nordamerika dauerte viele Jahrtausende. Die
Einwanderer hätten logischerweise Kenntnis von der
Mosesgeschichte gehabt. Aber auch von anderen Dingen einer
fernen Vergangenheit. Sie hätten sowohl eine Mosesfigur
als auch andere Statuetten anfertigen und verstecken
können. Nur kann ich mir nicht vorstellen, dass dies
Jahrzehntausende zurückliegen soll.
[Argumente für die
Echtheit der Figuren der Cabrera-Sammlung]
Für die Echtheit der Figuren sprechen neben persönlichen
Argumenten einige neuere Erkenntnisse:
-- Die Anzahl der Objekte:
Allein Cabreras Sammlung umfasst mit Sicherheit mehr als
2500 Exemplare.
-- Die Wiederholung gleicher oder sehr ähnlicher
Darstellungen: Auf einem Gestell fand ich in
unmittelbarer Reihenfolge gleich zwölf "Tennisschläger".
Ein anderes Gestell enthielt etwa weitere 30 dieser
"Pfannendeckel mit Griff". Gesetzt den Fall, Cabrera
erteilte den Fälschungsauftrag, weshalb dann gleich
dreissigmal das gleiche Motiv? Was hat er davon?
-- Cabrera betreibt keinerlei Handel mit seinen Figuren.
Er hütet sie eifersüchtig.
-- Die chirurgischen Darstellungen, von denen ich eine
komplette Serie fotografierte, entsprechen NICHT unserem
chirurgischen Gegenwartswissen. Ausgerechnet Cabrera,
ein emerierter Professor der Chirurgie, müsste doch
eigentlich die logischen und vernünftigen Abläufe einer
operativen Massnahme kennen. Weshalb formten die
hypothetischen Fälscher etwas völlig anderes?
-- Die Homosexuellenszenen. Sowohl unter den gravierten
Steinen als auch in der Figürchensammlung kommen
vereinzelt gleichgeschlechtliche Darstellungen vor.
Cabrera hasst Homosexualität. Er würde nie und nimmer
derartige Szenen in Auftrag geben, geschweige denn dafür
bezahlen! (Bild Nr. 60)
Ica-Museum, gravierter Stein mit homosexuellen Szenen
(S.91)
-- Cabreras Scheidungsprozess gegen seine Frau. Sie
verlange die Hälfte der Steingravuren- und
Tonfigurensammlung. Cabrera ging bis vor das höchste
Gericht Perus, um seiner Exfrau nichts von seiner
Sammlung überlassen zu müssen. Weshalb hält er so stur
daran fest, wenn's doch nur Fälschungen sind? Und
weshalb beharrte die Frau auf der Hälfte einer wertlosen
Sammlung von Falsifikaten?
-- Die verwandten Motive mit ähnlich gelagerten
Sammlungen, Tausende von Kilometern von Ica entfernt: da
sind
a) die Sammlung von
Acambaro in Mexiko. Tonfigürchen zu Hunderten mit
Motiven wie bei Cabrera, inklusive Saurierarten; (S.93)
b) die Sammlung des verstorbenen Paters Crespi in
Cuenca, Ecuador. Ganze Räume voller Figürchen aus Holz
und Ton (Bilder Nr. 61 + 62). Dazu gravierte
Metallplatten. Ähnliche Motive, auch Saurier;
Crespi-Sammlung in Cuenca in Ecuador, Figuren 01
(S.94)
|
Crespi-Sammlung in Cuenca in Ecuador, Figuren 02
(S.94)
|
c) die Figuren in "Burrows' Cave" [Burrow-Höhle]: 1982
wurde "irgendwo" in Illinois von Russel Burrows ein
Höhlensystem entdeckt, dessen exakte Lage nur wenige
Personen bekannt ist.
(Fussnote 20: Bürgin,
Luc: Burrows' Cave - eine sensationelle Entdeckung in
Amerika? In: Fremde aus dem All. München 1995)
Zwei Bücher zeigen Abbildungen der Figürchen, die dort
zum Vorschein kamen.
(Fussnote 21: Burrows,
R., and Rydholm, F.: The Mystery Cave of many Faces
[Die Rätsel-Höhle der vielen Gesichter]. Marquette
1992)
(Fussnote 22: Scherz, J., and Burrows, R.: Rock Art
Pieces from Burrows' Cave [Gesteinskunst aus der
Burrow-Höhle]. Marquette 1992)
Sie ähneln häufig den Objekten in der Cabrera-Sammlung.
d) Über ganz Japan verstreut fanden sich Tausende von
"anthropomorphen" Stein- und Tonfigürchen, oft auch als
Mensch-Tier-Kombinationen. sie liegen in diversen
japanischen Museen verstreut. In fotografischer Form
erschien darüber ein Bildband. Viele Darstellungen
gleichen Objekten der Cabrera-Sammlung.
(Fussnote 23:
(Japanischer Titel nicht lesbar); Copyright bei
Kodansha, Japan, NDC 210 ohne Jahr)
e) In mehreren ecuadorianischen Städten (Valdivia, Agua
Blanca, Chirije, San Isidoro, La Tolita) wurden in den
vergangenen Jahren Tonfiguren entdeckt, wie sie auch in
der Cabrera-Sammlung anzutreffen sind. Inklusive
Tier-Mensch-Darstellungen.
(Fussnote 24: Entre
tiestos y restauradores [Zwischen Blumentopf und
Restauratoren] . In: [Tageszeitung?] El Comercio [aus
Lima?], 23. Mai 1996)
f) Saurier und menschliche Fussspuren in DERSELBEN
Gesteinsschicht. Gefunden im Paluxy River beim Örtchen
Glen Rose in Texas.
(Fussnote 25: Dougherty,
Cecil N.: Valley of the Giants [Tal der Giganten].
Clebirne, Texas 1971 (mit mehreren ergänzenden
Neuauflagen)
Irgend etwas macht stutzig, wobei ich persönlich noch eine
ganze Reihe privater Sammlungen in Süd- und Mittelamerika
kenne, die immer wieder ähnliche Motive enthalten. Diese
Privatsammlungen darf man nicht aufzählen, weil - egal,
wo! - der jeweilige Besitzer von der Echtheit seiner
Figürchen überzeugt ist und wie beispielsweise Cabrera
nicht will, dass die Behörden anfangen nachzufragen.
Irgendwo auf der Welt muss wohl eine Horde von Fälschern
unterwegs sein, die stets wieder ähnliche Motive kreieren.
Schliesslich müsste diese Schwindelmafia auch (S.95)
ein Geheimabkommen mit den Indianern in Ecuador, Peru,
Mexiko, den USA und vielen Privatsammlern getroffen haben,
damit die Motive ihrer Fälschungen einigermassen
übereinstimmen. Inklusive der Mensch-Tier-Kombinationen
und der Saurierarten.
über das Alter der diversen Sammlungen zu debattieren
bringt zumindest zum gegenwärtigen Zeitpunkt wenig. Mich
erstaunt nur, dass in den letzten vier Jahren diverse
Funde als Tageslicht kamen, welche die gegenwärtige
Lehrmeinung über eine kontinuierliche Entwicklung des
Menschen in Frage stellen (S.96)
Weitere
Tonfiguren aus dem Ica-Museum von Herrn
Cabrera
|
Ica-Museum, Figuren, die Operationen darstellen
(S.200)
|
Ica-Museum, Figur, die Operationen zeigt (S.200)
|
Ica-Museum, Figur eines Flötenspielers auf einem
Seehund (S.201)
|
Ica-Museum, Figuren einer Schildkröten-Ente und
eines Einhorn-Sauriers (S.201)
|
Ica-Museum, Figuren einer Schildkröten-Ente und
eines Einhorn-Sauriers, Nahaufnahme (S.204)
|
Ica-Museum, Darstellung eines Kampfes eines
Gottes mit einem Saurier (S.202)
|
Ica-Museum, Figur mit der Darstellung eines
Reiters auf einem Tier mit Menschenkopf (S.202)
|
Ica-Museum, Figur eines Dudelsackspielers
(S.203)
|
Ica-Museum, Figur des Dudelsackspielers und zwei
weitere Männchen (S.203)
|
Ica-Museum, Figur eines Tiers, das am Baum pickt
(S.204)
|
Ica-Museum, zwei Dinosaurier (S.205)
|
Ica-Museum, Figuren Einhorn und Dreihorn mit
Reiter (S.205)
|
[Die neue Geschichtsschreibung über die
Zivilisationen in der Vorzeit]
Argumente für
Jahrzehntausende
[Aussagen der Häuptlinge der
Ureinwohner der Hopi und der Sioux]
1. White Bear [Weisser
Bär], ein alter Hopi-Indianer, berichtet über eine
Vergangenheit seines Stammes, die Hunderttausende von
Jahren zurückreichen soll.
(Fussnote 26: Blumrich,
Joseph, F.: Kasskara und die sieben Welten - Weisser Bär
erzählt den Erdmythos der Hopi-Indianer. Düsseldorf
1979)
Das gleiche behauptet der Sioux-Häuptling White Wolf
[Weisser Wolf]. Der heute 94-Jährige redet sogar davon,
dass die Geschichte der nordamerikanischen Urbevölkerung
vier Millionen Jahre in die Vergangenheit zurückreiche.
(Fussnote 27: Sioux Chief
White Wolf; In: Ancient Skies [Himmel der Vorzeit],
Vol., 23, Nr. 1, Highland Park, Illinois 1996)
[Funde]
2. Dr. Richard L. Thompson
und Dr. Michael Cremo sorgten mit zwei dicken
Entlarvungsbüchern in den USA für Furore. In "Forbidden
Archaeology", Band I + II, belegen sie ein kulturelles
Erbe der Menschheit, das sich über 100.000 und mehr
Jahre in die Vergangenheit erstreckt.
(Fussnote 28: Thompson, Richard, und Cremo, Michael A.:
Verbotene Archäologie. Essen 1994)
3. 1994 wurden im französischen Rhônetal die
"Chauvet-Höhlen" entdeckt. Darin eine steinzeitliche
Gemäldegalerie, die neben Tiermotiven auch "surreale
Monster" zeigt. Dazu "Köpfe, die an Dinosaurier
erinnern", sowie "Vogelmenschen".
(Fussnote 29: Geisterzeichen in der Tiefe. In: Der
Spiegel, Nr. 50 1996)
Datiert werden die Kunstwerke mit 32.000 vor unserer
Zeitrechnung. Hierzu meinte der französische Archäologe
Michel Lorblanchet (S.96):
<Chauvet ist die Spitze des Eisberges (S.96). Es muss
einen Vorlauf gegeben haben, den wir noch nicht
kennen.>
4. Der rumänische Höhlentaucher Christian Lascu
entdeckte im Bihorgebirge in einer Tropfsteinhöhle die
Überreste einer Kultstätte, die 70.000 bis 85.000 Jahre
alt sein soll.
(Fussnote 29: Geisterzeichen in der Tiefe. In: Der
Spiegel, Nr. 50 1996)
Darunter Gebeine, die kreuzförmig nach der Windrose
ausgerichtet waren.
5. 60 Kilometer östlich von Carson City, Nevada, USA,
wurde in der "Spirit Cave" die angeblich älteste Mumie
Nordamerikas gefunden. Der Fund geht 10.000 Jahre in die
Vergangenheit zurück. Wo eine Mumie ist, muss auch der
dazugehörige Kult existiert haben.
(Fussnote 30: Tasche mit Asche. In: Der Spiegel, Nr. 19,
1996)
6. In der "Caverna de Pedra Pintada" bei Santarem
(Nordbrasilien) wurden Höhlenmalereien gefunden, die
12.000 Jahre vor der Zeitenwende entstanden sind.
Darunter eine menschliche Gestalt mit Insektenkopf.
Ähnliches besitzt Cabrera.
7. Im September 1996 gab Dr. Lesley Head von der
Universität Wollongong (Australien, 150 Kilometer
südlich von Sydney) bekannt, man habe Werkzeuge und in
Stein geritzte Zeichen und Bilder gefunden, die 176.000
Jahre alt seien. Die Fundstelle liegt am Rande der
Kimberley-Hochebene im Nordwesten Australiens,östlich
von Kumunurra. Die Zeitung "Sydney Morning Herald"
wusste sogar zu berichten, riesige Steinskulpturen seien
entdeckt worden, die an Stonehenge in England erinnern.
(Fussnote 31: Spektakulärer Fund von Skulpturen in
Westaustralien. In: Neue Zürcher Zeitung vom 23.
September 1996)
Dazu mehrere tausend Inschriften, deren Alter auf bis zu
75.000 Jahre geschätzt wird. Im Kimberley-Gebirge
wimmelt es ohnehin von prähistorischen Felsmalereien.
Darunter "Fabelwesen" und Figuren mit "Heiligenscheinen"
um ihre Köpfe.
8. Im "Museo Padre le Peige" von San-Pedro-de-Atacama in
Chile kann man Tonfigürchen bestaunen, die genauso zur
Sammlung von Javier Cabrera gehören könnten. Alter:
unbestimmt und zumindest in einigen Fällen sehr
umstritten.
(Der inzwischen verstorbene Padre Le Peige hatte sein
Leben (S.97)
der chilenischen Archäologie verschrieben. Ein halbes
Jahr vor seinem Tode sagte er in einem Interview, er
habe unterirdische Gruften mit Skeletten und Figuren
gefunden, die mehr als 100.000 Jahre alt seien.
Wörtlich:
<Ich glaube, dass in den Gräbern ausserirdische Wesen
mitbeerdigt wurden. Einige der Mumien, die ich fand,
hatten Gesichtsformen, wie wir sie auf der Erde nicht
kennen. Man würde mir nicht glauben, wenn ich erzählen
würde, was ich sonst noch in den Gräbern gefunden
haben!>
(Fussnote 32: Däniken, Erich von: Reise nach Kiribati.
Düsseldorf 1982, Seite 170)
[Dieselben Motive auf der
ganzen Erde - aber die Archäologen negieren das
Phänomen]
Dies ist nur eine bescheidene Auflistung von Meldungen,
die in den vergangenen Jahren meinem Archiv einverleibt
wurden. Verwirrend dabei sind nicht nur die Datierungen,
die in eine Vergangenheit zurückreichen, die bislang nie
in Betracht gezogen wurde, genauso rätselhaft sind auch
die Motive. Weshalb nur findet man Zehntausende Kilometer
voneinander entfernt Darstellungen von "Vogelmenschen",
solche von "Mensch-Tier-Kombinationen" und sogar von
Saurierarten, obwohl doch kein Mensch je einen Saurier
gesehen haben kann? Was geisterte nur in den Köpfen
unserer steinzeitlichen Vorfahren herum? Über die oft
naiven antworten der Archäologen kann jemand wie ich sich
nicht mehr wundern. Die träumen immer noch in ihrem
Schamanen- und psychologischen Dschungel herum, der zwar
sie befriedigen mag - mich jedoch nicht.
So meint der französische Archäologe Michel Lorblanchet,
der die Malereien von Chauvet studiert, die
Steinzeitkünstler hätten derart "phantastische Visionen
nur im Zustand der Trance" ersinnen können.
(Fussnote 29:
Geisterzeichen in der Tiefe. In: Der Spiegel, Nr. 50
1996)
Die Darstellungen entstammten "direkt dem Unterbewussten".
[Auch Cabreras Sammlung
ist echt]
Cabreras Tonfiguren können Fälschungen sein oder auch eine
Mischung aus Fälschungen und uralten, echten Motiven. Ich
mag das nicht beurteilen. Dennoch bleibt die Frage, warum
in neuerer Zeit so viele verschiedene Figurensammlungen
verwandte Motive aufweisen. Und woher beziehen eigentlich
die Fälscher ihre Ideen? Die peruanischen Indios könne
sich (S.98)
schliesslich nicht an Jahrzehntausende alten Felswänden in
Frankreich orientiert haben. Und die französischen
Steinzeitkünstler dürften schwerlich in Australien auf
Motivsuche gegangen sein.
Bei Cabrera kann ich mir vorstellen, dass die Figuren das
Produkt einer Schule sind. Kinder wurden in Geschichte
unterwiesen und formten in Ton, was ihnen beigebracht
wurde. Deshalb die unzähligen Wiederholungen mit kleinen
Abweichungen. Es könnte durchaus möglich gewesen sein,
dass es im vorgeschichtlichen Peru ganz andere Kunstformen
als die Tonfigur gab: Textilien zum Beispiel oder eine Art
von "Papier", wie es die Maya in Mittelamerika
verwendeten. Die Textilien, welche die Jahrtausende
überlebten, zeigen tatsächlich Motive, die oft den Figuren
ähneln. Und das hypothetische "Papier" überlebte nicht.
Übriggeblieben sind einige Kavernen voller Tonfiguren,
angefertigt von einer Gruppe von Kindern und Jugendlichen
- einer Schule. Die Bilder im Anhang dieses Buches sollen
die Diskussion um Cabreras Sammlung anheizen. Vielleicht
ergeben sich daraus Vergleichsmöglichkeiten mit anderen
Sammlungen, die ich nicht kenne (S.99).