Kontakt / contact     Hauptseite
                          / page principale / pagina principal / home     al inicio
anteriorvoriges   nächstespróximo

Erich von Däniken: Zeichen für die Ewigkeit - die Botschaft von Nasca

[2. Das Museum von Ica mit gravierten Steinen und Tonfiguren]

Ica-Museum,
                          Figuren 04
Ica-Museum, Figuren 03 (S.199)
Ica-Museum,
                          gravierter Stein mit einer Landkarte der
                          Kontinente
Ica-Museum, gravierter Stein mit einer Landkarte
der Kontinente (S.82)


von: Erich von Däniken: Zeichen für die Ewigkeit - die Botschaft von Nasca; Goldmann-Verlag ohne Jahr [1996 ca.]; ISBN: 3-442-15033-7

präsentiert von Michael Palomino (2011)

Teilen:

Facebook








[2. Das Museum von Ica mit gravierten Steinen und Tonfiguren]


Eine Mafia von Fälschern?

Gerichte können kein Gerücht zum Schweigen bringen.
Johann Nestroy, 1801-1862

[Der Museumsbesitzer Dr. Javier Cabrera]

Nur 150 Kilometer nördlich vom Städtchen Nasca liegt die Provinzhauptstadt Ica. Dort, inmitten der Stadt an der Plaza de Armas [am Zentralplatz], lebt die Familie von Dr. Javier Cabrera (Bild Nr. 41).

Das Museum in Ica mit Tonfiguren
                  und gravierten Steinen aus der Vorzeit, Fassade
Das Museum in Ica mit Tonfiguren und gravierten Steinen aus der Vorzeit, Fassade (S.67)

Er besitzt eine kuriose Sammlung Tausender gravierter Steine, über die ich ausführlich in meinem Buch "Beweise"

(Fussnote 14: Däniken, Erich von: Beweise. Düsseldorf 1974)

geschrieben (S.67)

habe. Darunter gibt es alte und neue Gravuren, echte und falsche. Ich hatte auch einen Fälscher aufgesucht und über seine Arbeitsmethode berichtet. Andererseits aber auch geologische Gutachten zitiert und mikroskopische Aufnahmen gezeigt, die das Alter der echten Gravuren beweisen.

Seither sind über 20 Jahre verstrichen. Wann immer ich in Peru weilte, besuchte ich auch Dr. Cabrera, und mit den Jahren entwickelte sich eine herzliche Bekanntschaft. Einmal, es muss etwa 14 Jahre her sein, bewirtete die Familie Cabrera eine meiner Reisegruppen. Wir kredenzten das Lokalgetränk "Pisco sour", als Cabrera mich plötzlich zur Seite bat. Er möchte, so sagte er, mir etwas zeigen, was bisher nur wenige Freunde zu Gesicht bekommen hätten. Im Innenhof seines Hauses zerrte er einen grossen Schlüssel aus seiner Hosentasche und öffnete die Tür zu einem langgezogenen, dunklen Raum. Cabrera knipste das Licht an und schob mich hinein.

[Ein Raum voller Tonfiguren von vor 20.000 bis 100.000 Jahren - und ein paar Kakerlaken]

Zuerst war ich sprachlos. Rechts und links des schmalen Ganges sah ich stabile, bis zur Decke hochragende Holzgestelle und darauf Hunderte und Aberhunderte von Figuren, eng nebeneinander und auch noch in Reihen hintereinander aufgereiht (Bilder Nr. 42 + 43).

Steinemuseum in Ica, Holzgestelle mit
                          Figuren
Ica-Museum, Figuren 01 (S.68)
Ica-Museum, Figuren 02
Ica-Museum, Figuren 02 (S.68)
Ica-Museum, Figuren 04  Ica-Museum, Figuren 05
Ica-Museum, Figuren 03 und 04 (S.199)
Ica-Museum, Figuren 06
Ica-Museum, Figuren 05 (S.199)
Ica-Museum, Figuren 03
Ica-Museum, Figuren, gravierte Steine und Totems (S.198)

"Was ist das?" frage ich Cabrera. "Eine Sammlung ungebrannter Tonfiguren einer Kultur, die vor 20.000, vielleicht aber auch vor 50.000 oder gar 100.000 Jahren lebte." - "Und woher stammen diese Figuren?" erkundigte ich mich baff. "Vom Depot", lautete die lapidare Antwort.

Zuerst ertasteten meine Augen im Dämmerlicht eine etwa 80 Zentimeter hohe Figur. Sie stand am Boden und grinste mir breit entgegen (Bild Nr. 44).

Ica-Museum, eine Figur mit einem
                  breiten Grinsen
Ica-Museum, eine Figur mit einem breiten Grinsen (S.69)

In riesigen Augenhöhlen, die mich an eine Eule erinnerten, steckte ein rundes Augenpaar. Gleich daneben bemerkte ich eine zweite Gestalt, die ein undefinierbares Tierchen vor der Brust hielt (Bild Nr. 45).

Ica-Museum, eine Figur hält sich ein Tierchen
                    an die Brust
Ica-Museum, eine Figur hält sich ein Tierchen an die Brust (S.70)

Mir fiel spontan eine (S.68)

Querverbindung ein. In San Agustín, Kolumbien, hatte ich im archäologischen Park ähnliche Darstellungen gesehen. Allerdings viel grösser und in Stein. Dann fiel mir direkt in Augenhöhe eine Figur mit zwei übereinanderliegenden Köpfen auf (Bilder Nr. 46 + 47).

Ica-Museum, Figur mit zwei
                          Köpfen
Ica-Museum, Figur mit zwei Köpfen (S.71)
Ica-Museum, Figur mit drei
                          Köpfen
Ica-Museum, Figur mit drei Köpfen (S.71)

Auch das kannte ich aus San Agustín. Als ich nach einem schildkrötenähnlichen Tier mit überlangem Hals griff, huschte eine grosse Kakerlake über das Gestell. Bald merkte ich, dass es in dem Raum von diesen Biestern nur so wimmelte.

[Der Sterngucker - der Flugsaurier - "Tennisschläger"]

Auf dem Boden lagen, häufig übereinandergestapelt, mehrere Kartons. Aus ihnen quollen, mit Zeitungspapier umwickelt, die kuriosesten Figuren. Eine Menagerie der Verrücktheiten.

"Look, Eric", unterbrach Cabrera meinen Gedankenwirbel. In seinen Händen balancierte er einen Menschen mit äffischem (S.71)

Gesichtsausdruck. Die Gestalt umklammerte mit beiden Händen ein Fernrohr und starrte damit nach oben. Toll! sagte ich mir; eine sehr verwandte Figur inklusive Fernrohr war nämlich auch Bestandteil der gravierten Steine (Bilder Nr. 48 + 49).

Ica-Museum: Figur
                          eines Vogelkopfmenschen auf einem Flugsaurier,
                          und daneben eine Gestalt mit einem Fernrohr
Ica-Museum: Figur eines Vogelkopfmenschen auf einem Flugsaurier, und daneben eine Gestalt mit einem Fernrohr (S.73)
Ica-Museum, der Sterngucker mit
                          Fernrohr ist auch auf einem gravierten Stein
Ica-Museum, der Sterngucker mit Fernrohr ist auch auf einem gravierten Stein (S.73)
Und dieser
                          Sterngucker mit Fernrohr, vielleicht auch ein
                          Astronom, ist auf dem Buchdeckel drauf
Und dieser Sterngucker mit Fernrohr, vielleicht auch ein Astronom, ist auf dem Buchdeckel drauf

Mit der linken Hand hielt mir Cabrera einen Flugsaurier entgegen, auf dem ein Vogelkopfmensch ritt. Auch das gab's, gleich mehrfach, in der Sammlung der Steingravuren. Bevor ich den Raum verliess, erblickte ich rechts auf dem Gestell in Höhe der Augen etwas, das einem "Tennisschläger" aus Ton glich. Nur war dieser "Schläger" mit seltsamen Darstellungen versehen. Gleich zwölf solcher "Tennisschläger" klebten dicht aneinander (Bild Nr. 50). Wer um alles in der Welt fälschte so etwas?

Ica-Museum, gravierte Platten
                  ("Tennisschläger")
Ica-Museum, gravierte Platten ("Tennisschläger") (S.73)

[Eine Cabrera-Tochter bittet um einen Bericht über das Museum]

Nachdem ich zu meiner Reisegruppe zurückgekehrt war, setzte sich eine von Cabreras Töchtern zu mir. Die Cabreras sind sehr fruchtbar, die Familie zählt acht Köpfe. "Erich", sagte die junge Dame und schaute mich sehr ernst an, "bitte glaube meinem Vater. Es ist wahr, was er sagt. Die Figuren stammen aus einem unterirdischen Depot und sind unglaublich alt." Dann, nach einigen Minuten, sah ich Tränen in ihren Augen. Mitfühlend erkundigte ich mich nach ihren Sorgen.

<Die Archäologen Perus nehmen meinen Vater nicht ernst. Er darf auch gar nicht ernst genommen werden.>

<Weshalb denn das?>

<Nähme man ihn ernst, so beträfe dies auch seine Sammlung von Stein- und Tonfiguren. Das geht nicht, weil sonst ein archäologisches Weltbild zusammenkrachen würde. Stell dir mal vor: eine Zivilisation längst VOR unserer Zivilisation! Ausserdem: Sähe man Vaters Figuren als echt an, so würden sie alle beschlagnahmt werden. Der Regierung würde auch schnell bewusst werden, welch ungeheuren Schatz mein Vater hier hortet. Nach peruanischem Recht dürfen Privatpersonen aber keine echten archäologischen Fundstücke besitzen. Sie gehören dem Staat.>

Das stimmte und machte alles noch verwirrender. Was sollte ich mit dieser Sammlung anfangen? Darüber schreiben und mich (S.72)

lächerlich machen? Cabrera als Fälscher entlarven? Wenn irgendeine Indiofamilie die Tonfiguren in seinem Auftrag angefertigt hatte, weshalb nur? Cabrera betrieb keinerlei Handel damit - im Gegenteil: Er hütete und beschützte seine Figuren wie in einem Tresor. Nie ist auch nur eine einzige verkauft worden. Cabreras Tochter riss mich aus meinen Gedanken:

<Erich, bitte schreibe über diese Sammlung! Papa hat es verdient. Du weisst gar nicht, wie er leidet. Er ist hin- und hergerissen zwischen der Archäologie und dem Staat, für den die Figuren niemals echt sein dürfen, und seinem Wissen um die Echtheit.>

Da versprach ich dem Mädchen wiederzukommen, um diese Kuriositätensammlung einer näheren Betrachtung zu unterziehen. Vier Jahre später war ich erneut in Ica. Doch musste ich Cabrera auf einen späteren Zeitpunkt vertrösten, denn so mal eben zwischen Tür und Angel liess sich dessen Sammlung nicht überblicken. Dazu wollte ich mir ausreichend Zeit nehmen. Ich plante, den schmalen Raum mit den Holzgestellen zumindest teilweise leeren zu lassen. Ich wollte die Figuren vermessen und vergleichen und zugleich möglichst viele Fotografien knipsen. Ob echt oder falsch, wer konnte schon wissen, was in Zukunft mit Dr. Cabrera und seiner Sammlung geschah?

[Eine Probe zur Altersbestimmung]

Immerhin, ein Kriterium für die Echtheit war das Alter der Figuren. So bat ich Cabrera bei jenem Besuch um einige Proben der Tonfiguren, um sie an der Universität von Zürich analysieren zu lassen. Grosszügig übergab mir Cabrera den Schlüssel. Um sicherzugehen, dass ich zumindest die Probe einer Figur und nicht die von irgendwelchen Tonscherben auf dem Boden mit nach Hause nahm, brach ich den Arm einer menschenähnlichen Gestalt ab und steckte sie in einen vorbereiteten Plastikbeutel. Javier Cabrera und alle antiken Götter Perus mögen mir verzeihen! (S.74)


Wer ist Dr. Cabrera?

[Der Chirurg]

Wer ist eigentlich dieser Dr. Cabrera, und wie kam er zu seiner Sammlung gravierter Steine und Tonfiguren?

Die Cabreras entstammen einer alten Familie, deren Wurzeln auf die ersten Generationen spanischer Einwanderer zurückreichen. Javier Cabrera wurde am 13. Mai 1924 in Ica geboren. Nach dem Abitur studierte er Medizin in Lima, promovierte dort und arbeitete anschliessend viele Jahre im "Hospital de seguros social" [Spital der Sozialversicherung] in Ica. 1961 war Cabrera einer der Mitbegründer der lokalen Universität. Inzwischen hatte er sich auf die Chirurgie spezialisiert und erhielt an der neuen Universität den Professorentitel.

[Steine und Tonfiguren als Bezahlung für Gratis-Operationen]

Als Chirurg operierte Cabrera immer wieder arme Indios, die kein Geld für den medizinischen Eingriff aufbringen konnten. Sie bedankten sich bei ihm mit verstaubten Figürchen und gravierten Steinen, die Cabrera ursprünglich selbst als Fälschungen einstufte. Bis zum Jahre 1966 kümmerte sich Cabrera überhaupt nicht um Archäologie.

[Steine und Tonfiguren als Bezahlung für Wein]

Inzwischen hatten die Brüder Carlos und Pablo Soldi, die ausserhalb von Ica ein Weingut bewirtschafteten und von den Indios ebenfalls mit gravierten Steinen beschenkt wurden, begonnen, eine kleine Sammlung dieser Steine anzulegen. Cabrera kannte die Winzer und ihre Sammlung und mokierte sich nicht selten über ihre "Pseudo-Kunstsammlung". Die Winzer sahen das anders. Sie glaubten den Indios. Deshalb vermachten sie ihre Sammlung testamentarisch dem lokalen Museum von Ica.

[Die staatlichen Archäologen analysieren nichts und bewerten alles als Fälschung]

Jetzt kamen die ersten Fachleute aus Lima, um die Steine zu begutachten. Obwohl sie keinerlei wissenschaftliche Analysen erstellen liessen, beurteilten sie die Gravuren auf den Steinen unisono als neuzeitliche Fälschungen. Das Bildmaterial, das sich ihnen darbot, war zu widersprüchlich und passte in keinster Weise zur (S.75)

Lehrmeinung. Dennoch tauchten im Museum von Ica die ersten gravierten Steine auf. Seit 1970 sind diese Objekte entfernt.

[Cabrera erhält einen Stein mit einem Flugsaurier mit einem Ureinwohner drauf]

Am 13. Mai desselben Jahres [1970] erhielt Cabrera von dem Fotografen Felix Llosa Romero einen kleineren gravierten Stein mit einem sehr kuriosen Motiv zum Geschenk. Es war eine Art Flugsaurier, auf dem ein Indio ritt, der das Fabelwesen mit einer Stange dirigierte (Bild Nr. 51).

Ica-Museum, gravierter Stein mit
                  einem Flugsaurier
Ica-Museum, gravierter Stein mit einem Flugsaurier (S.76)

Cabrera benutzte den Stein als Briefbeschwerer, doch je öfter er ihn betrachtete, desto nachdenklicher wurde er. Woher stammte dieses Motiv? Dank seiner Schulbildung wusste Cabrera sehr genau, dass kein Mensch jemals einen Saurier gesehen haben konnte. Alle Saurierarten waren vor rund 60 Millionen Jahren ausgestorben, zu einer Zeit also, als es noch keine Menschen gab.

Bei nächster Gelegenheit erkundigte sich Cabrera bei Romero nach dem Ursprung seines Briefbeschwerers. Der riet ihm, sich nicht darum zu kümmern, denn dies sei gefährlich. Es gebe Zehntausende dieser gravierten Steine und auch noch Tausende (S.76)

von Tonfigürchen. Die einfachen Indios seien nicht dumm. Sie hüteten das Erbe ihrer Vorfahren und wüssten ganz genau, dass die Stein- und Tonsammlung augenblicklich zertrümmert würde, sowie der Fundort bekannt sei.

[Die Soldi-Brüder verkaufen Cabrera 341 gravierte Steine der Ureinwohner]

Der damals gerade 42-jährige Cabrera glaubte kein Wort, doch im selben Jahr fragten ihn die Brüder Carlos und Pablo Soldi, ob er einige Steine von ihnen kaufen wolle, denn sie hätten keinen Platz mehr dafür und müssten sie im Freien lagern. Kopfschüttelnd sah sich Cabrera die Steinsammlung an und meinte, man könnte den Indios vielleicht einen Dienst erweisen, indem man ihre "moderne Kunst" ausstellte (Bild nr. 52).

Däniken mit Cabrera im
                  Ica-Museum
Däniken mit Cabrera im Ica-Museum mit gravierten Steinen im Hintergrund (S.77)

Für lächerliche 7000 alte Soles (die damalige Landeswährung) erstand Cabrera 341 Steine, die er in einem Nebenraum seines grossen Hauses auf einem improvisierten Gestell deponierte (7000 alte Soles entsprachen seinerzeit etwa 140 DM).

[Indio-Steine: Darstellung von Operationen fern jeder Praxis - Saurierarten - Indios mit Fernrohren - Landkarten ganzer Kontinente]

Je intensiver Cabrera sich in den kommenden Monaten mit seiner Kuriositätensammlung befasste, desto stutziger wurde er. Da gab es immer wieder Darstellungen (S.77)

chirurgischer Art - und davon verstand er von Berufs wegen eine ganze Menge. Nur stimmten die auf den Steinen dargestellten chirurgischen Praktiken überhaupt nicht mit seinem Fachwissen auf diesem Gebiet überein. Auf den Steinen wurde eine Herztransplantation gezeigt. Doch wo blieb die dazu notwendige Herz-Lungen-Maschine? Wieso gab es keine Bluttransfusion über die Venen? Was sollten die diversen Schläuche, welche direkt in den Mund führten? (Bild Nr. 53)

Ica-Museum, gravierter Stein mit
                  der Darstellung einer Operation
Ica-Museum, gravierter Stein mit der Darstellung einer Operation (S.78)

Verstanden die indianischen Fälscher nichts von diesen Dingen und griffelten sie nur aus der Phantasie? woher stammte die Idee der verschiedenen Saurierarten auf den gravierten Steinen (Bilder Nr. 54 + 55),

Ica-Museum, gravierte Steine mit
                  Gestalten und Flugsaurier
Ica-Museum, gravierte Steine mit Gestalten und Flugsaurier (S.79)

Ica-Museum, gravierter Stein mit der Darstellung
                  von Sauriern mit Menschen zur selben Zeit
Ica-Museum, gravierter Stein mit der Darstellung von Sauriern mit Menschen zur selben Zeit (S.79)

und weshalb betrachteten Indios mit Fernrohren den gestirnten Himmel? Was sollten gravierte Steine mit Landkarten und den Umrissen ganzer Kontinente, die in der Realität nirgendwo existierten? (Bild Nr. 56)

Ica-Museum, gravierter Stein mit
                  einer Landkarte der Kontinente
Ica-Museum, gravierter Stein mit einer Landkarte der Kontinente (S.82)

[Die Geschichte vom "Depot" - der Fälscher Basilo Uschuya - und doch kein Fälscher]

Allmählich zogen die Steine Cabrera in ihren Bann. Erst jetzt begann er, die alten Bauern, denen er einst medizinisch geholfen (S.78)

hatte und die immer noch seinen Rat suchten, auszufragen. Ein dem Tode naher Mann erzählte ihm die Geschichte von einem "Depot", in dem Tausende von gravierten Steinen und Tonfigürchen lagern sollten. Cabrera blieb skeptisch, dies um so mehr, als inzwischen eindeutige Fälschungen auf dem Touristikmarkt aufgetaucht waren. Die Indios waren nicht dumm. Sie wussten, auf welche Weise sich ihr karger Lohn aufbessern liess. Zudem hatte ihm der sterbenskranke Bauer den exakten Ort dieses geheimnisvollen "Depots" nicht genannt.

Je mehr Touristen Peru besuchten, desto mehr gefälschte Gravuren wurden produziert. Einer dieser Fälscher ist Basilo Uschuya, bei dem ich 1973 war und der unumwunden zugegeben hatte, alle Steine, auch diejenigen in Cabreras Sammlung, gefälscht zu haben (Bild Nr. 57).

Fälscher Basilo Uschuya
Fälscher Basilo Uschuya (S.82)

(Ich berichtete darüber auf drei Seiten in "Beweise" - mit Bildern! - und wundere mich seither immer wieder, wenn Kollegen oder Journalisten mit "Entlarvungsgeschichten" aufwarten. Dann wird stets so getan, als hätten die betreffenden "Entlarver" in mühsamer Kleinarbeit den Fälscher Basilo Uschuya ausfindig gemacht. Dabei ist die Story seit über 20 Jahren in meinem Buch nachzulesen, das schliesslich in 14 Sprachen übersetzt wurde).

Derselbe Fälscher Basilo Uschuya hatte einem Journalisten namens Andreas Faber-Kaiser anvertraut, die gravierten Steine seien echt mit Ausnahme der paar hundert, die er imitiert habe, um sie an Touristen zu verkaufen. Er werde aber öffentlich immer behaupten, alles sei Fälschung. Darauf angesprochen, weshalb er denn dieses getürkte Spiel treibe, antwortete Uschuya:

<Wenn ich Steine mit echten, alten Gravuren verkaufen, kriege ich es mit den lokalen Indios zu tun, und die verstehen keinen Spass, wenn es um ihr kulturelles Erbe geht. Zudem wandere ich schnurstracks ins Gefängnis.>

So kann man die Dinge auch verschleiern.

[Steine mit Gutachten über die Oxidationsschicht - Steine sind echt]

Cabrera, unsicher, was nun "alt" und was "neuzeitlich" sei, nahm vier Steine, bei denen er vermutete, sie müssten alt sein, und liess zwei Gutachten erstellen. Für das erste war der Geologe (S.80)

Dr. Eric Wolf von der Minengesellschaft "Mauricio Hochschild" in Lima zuständig, und für das zweite die "Facultad de Minas" ["Bergbau-Fakultät"] der Technischen Hochschule von Lima (namens der Fakultät unterzeichnet von Dr. Fernando de la Casa und Dr. César Sotillo). Beide Gutachten bestätigten das hohe Alter der Gravuren. Diese Aussage war deshalb möglich, weil die Gravuren von einer feinen, aber natürlichen Oxidationsschicht bedeckt waren, die viele Jahrtausende alt sein musste.

(Fussnote 15: Cabrera-Darquien, Javier: El Mensaje de las Piedras Grabadas de Ica [Die Botschaft der gravierten Steine von Ica]. Lima 1976)

Im Jahre 1976 besuchte ich gemeinsam mit dem damaligen Chefkonstrukteur der NASA, Joseph Blumrich, Dr. Cabrera. Dieser überliess uns vier Proben von alten und neuzeitlichen Gravuren. Fotos unter dem Mikroskop belegten den krassen Unterschied zwischen den falschen (Bild Nr. 58) und den echten (Bild Nr. 59) Gravuren.

Falsch gravierter
                          Stein von Fälscher Basilo Uschuya
Falsch gravierter Stein von Fälscher Basilo Uschuya (S.83)
Mikroskopische
                          Struktur eines echt gravierten Steins
Mikroskopische Struktur eines echt gravierten Steins (S.83)

(Fussnote 14: Däniken, Erich von: Beweise. Düsseldorf 1974)

[Cabrera redet mit den Ureinwohnern - Schlussfolgerung einer Welt vor 100.000 Jahren mit Ausserirdischen]

Cabrera, im Verlauf der Jahre verunsichert angesichts alter und neuzeitlicher Figuren, verstört auch durch die peruanische Archäologie, die seine Steine in Bausch und Bogen verwarf, obwohl nie ein einziger Archäologe seine Sammlung einer Prüfung unterzog, geschweige denn eine wissenschaftliche Analyse durchführen liess, entwickelte sich mehr und mehr zum Einzelgänger. Jetzt begann er, auf eigene Faust nach dem ominösen "Depot" zu forschen, und unterhielt sich nächtelang mit alten Indios. Er geriet in den Bann einer anderen Welt, einer Welt, die - nach seinen Aussagen - mindestens 100.000 Jahre zurücklag. Cabrera vernachlässigte seinen Beruf als Hochschullehrer für Medizin, es kam zu Spannungen und schliesslich zur Scheidung von seiner Frau. Er wurde zum Sonderling mit "verrückten Ideen", dachte sich haarsträubende Theorien und konfuse Vermutungen über eine Gentechnologie aus, die vor Jahrzehntausenden praktiziert worden sei. Von einer "früheren Menschheit", die Kontakt mit Ausserirdischen hatte", so Cabrera (S.81)


Wo sind die "Depots"?

[Steine mit "Flugapparaten", wie sie in den Veden beschrieben sind - die "Flugsteine" sind in Lima im "Museo de aeronautica"]

Zu Beginn der siebziger Jahre besass Cabrera einige grössere Felsbrocken. Mit "grösser" meine ich etwa anderthalb Meter hohe Exemplare, auf denen eindeutig Flugapparate am Firmament zu sehen waren. Nicht etwa Flugzeuge des uns bekannten Typs, sondern merkwürdige, fliegende Dinger, wie ich sie aus altindischen Schriften kenne und wie sie in unseren Tagen vom Indologen Lutz Gentes in einem sachlichen, doch aufregenden Buch der Öffentlichkeit vorgestellt wurden.

(Fussnote 16: Gentes, Lutz: Die Wirklichkeit der Götter. Raumfahrt im frühen Indien. München / Essen 1996)

Ähnliches beschreibt aus vedisch-religiöser Sicht der Autor Armin Risi.

(Fussnote 17: Risi, Armin: Gott und die Götter. Das vedische Weltbild revolutioniert die moderne Wissenschaft, Esoterik und Theologie. Zürich / Berlin 1995)

Ich hatte Gelegenheit, diese Felsbrocken mit eigenen Augen zu bestaunen, doch dann wurden sie von Militärlastern abgeholt und nach Lima transportiert. Die peruanische Luftwaffe plante, ein Museum zur Geschichte der Luftfahrt einzurichten, und Cabreras (S.82)

Felsbrocken zeigten geheimnisvolle Flugmaschinen der Antike. Das "Museo aeronautica" liegt heute im militärischen Bereich des Flughafens von Lima und ist allgemein nicht zugänglich. In den vergangenen Jahren war es mir nicht möglich festzustellen, ob Cabreras gravierte Flugmaschinen die Museumsräume zieren. Ich nehme es aber an, weil der damals zuständige Offizier ebenfalls eine petroglyphische Analyse durchführen liess, bevor er die Felsbrocken dem Museum einverleibte.

[Gemäss meiner Recherche sind die Steine mit den Flugapparaten heute in Lima im Stadtteil Chorrios in einem der dortigen militärischen Institute. Man könnte in Ica zumindest Kopien ausstellen].

Und dann gab es ja neben der Steinsammlung noch die Tonfiguren, über die ich hier berichten will.

[Dr. Cabrera und sein Weltbild sind völlige neu - bezieht sich aber zum Teil auf gefälschte, neue Steine - und zeigt das Depot nicht, aus Angst vor der geistig beschränkten, offiziellen "Wissenschaft"]

Dr. Cabrera ist heute 73 Jahre alt [1996] und ein Mensch, der anderen gegenüber vorsichtig geworden ist, einer, der nicht mehr weiss, wem er trauen darf. Immer noch empfängt er Einzeltouristen oder Gruppen [oder seine Tochter empfängt die Touristen], zeigt seine Steinsammlung und interpretiert sie in seiner sehr eigenwilligen Art. selbst jemand wie ich, der Cabrera seit einigen Jahrzehnten kennt, hat Mühe, seinen Erzählungen zu folgen. Und Erzählungen sind es. Sei passen in kein wissenschaftliches Schema. Zudem untermauert der Greis seine willkürlichen Deutungen heute oft mit Gravuren, von denen er eigentlich wissen müsste, dass es Fälschungen sind. Weshalb nur? Ist er inzwischen derart in seine eigene Theorien verbohrt, dass er sie anhand von Nachahmungen glaubhaft machen will? Ich hatte Gelegenheit, mit Dr. Cabrera ruhig und in sachlicher Atmosphäre zu reden. Er behauptet, er kenne inzwischen das geheimnisvolle "Depot" mit den Abertausenden von Figürchen.

<Javier>, insistierte ich, <kein Mensch glaubt dir das, wenn du nicht sagst, wo sich dieses "Depot" befindet. Kannst du es nicht wenigstens mir zeigen?>

Javier Cabrera schaute mich lange an, ehe er antwortete (S.84):

<Was würde dir das nutzen? Du müsstest die genaue Lage des Depots bekanntgeben. Exakt dies aber darfst du nicht. Damit würdest du mein Vertrauen missbrauchen und die Indios gegen dich aufbringen. In Peru könntest du dich nicht mehr zeigen. Und deine Wissenschaft? Die lacht darüber! Sie deklariert das (S.84) Ganze als Riesenschwindel, und jeder, der noch ernst genommen werden will, lässt die Finger davon. Bei einem Riesenschwindel spielt es auch keine Rolle mehr, wenn die Figuren zerschlagen werden.> (S.85)

Javier Cabrera blickte mich verbittert an. Und irgendwie hatte er recht. Aus eigener Erfahrung wusste ich, wie leicht man sich im Topf der Scharlatane wiederfinden konnte, wenn kein handfester Beweis vorzeigbar war. Und manchmal widerfuhr einem dies auch trotz eines handfesten Beweises.

[Gravierte Steine aus dem Tal des Ica-Flusses - Granithöhlen in der Region Paracas - Granit in der Region Nasca]

Ich bohrte weiter, wollte, dass Cabrera mir etwas mehr über dieses "Depot" berichtete. Schliesslich erfuhr ich, dass der Fluss Ica in den vergangenen Jahrzehntausenden die unterschiedlichen Gesteinsschichten ausgewaschen habe. Dadurch seien die ersten gravierten Steine überhaupt ans Tageslicht gespült worden. Und das "Depot"? Cabrera meinte, auch die peruanischen Archäologen müssten eigentlich über derartige "Depots" informiert sein, denn das erste von ihnen sei nämlich ausgerechnet von Julio Cesar Tello, dem Begründer der peruanischen Archäologie, entdeckt worden. Im Cerro Corrado, einem Andenausläufer hinter Paracas, sei Tello auf mehrere Granithöhlen mit indianischen Textilien gestossen.

Der Zugang zu diesen Höhlen sei nur durch einen senkrechten Stollen von rund sechs Metern Länge möglich. Die Fundstätte selbst bestehe aus Granit und messe etwa fünf mal sieben mal drei Meter.

<Und in einer solchen Höhle fandest du auch die Tonfiguren?>

Cabrera nickte und fügte hinzu, es lägen noch zehntausend dort. Nicht nur in einer, sondern in mehreren Granithöhlen. Ich bezweifelte seine Aussage. Granit? Hier, in dieser Gegend? Die Stadt Ica war umgeben von einer Sand- und Gesteinswüste, die sich bis hinunter nach Nasca und auch noch weit darüber hinaus erstreckte. Natürlich gab es im Osten die Andenausläufer, zu deren Bestandteilen auch Granit gehörte. Ich konnte das nicht (S.85)

beurteilen. Ich bin kein Geologe. Cabrera merkte mir meine Zweifel an.

<Du glaubst nicht, dass es unter der Sandwüste gigantische, künstliche Anlagen aus Granit gibt?>

<Ich habe Mühe, mir das vorzustellen>, sagte ich etwas gequält.

<Dann geh doch mal nach Nasca - schliesslich kennst du dich dort aus - und klettere in eine der Puquios!>

<In eine was?>

<Puquios>, wiederholte Cabrera. <Das sind die uralten unterirdischen Wasserleitungen um Nasca. Niemand weiss, wie alt sie sind, aber sie funktionieren noch heute. Zum Teil wurden sie aus dem Granit herausgehauen, zum Teil durch mächtige Monolithen aus Granit verstärkt. Dann wirst du selbst sehen, dass es hier genügend Stollen, Gruften und kilometerlange Puquios aus Granit gibt.>

Diesen Teil von Cabreras Geschichte habe ich nachgeprüft. Ich möchte Sie jedoch noch um etwas Geduld bitten, denn vorerst geht es um die Sammlung der Tonfiguren. Waren sie alt und damit echt? Relikte einer früheren Zivilisation?


Fragen von der Wissenschaft

[Die Altersbestimmung der Tonfiguren aus Ica - der Tonfiguren-Arm bei der ETH Zürich wird als "modern" bestimmt - und offene Fragen]

Wieder in der Schweiz, bat ich Dr. Waldemar A. Keller vom Geographischen Institut der Universität Zürich-Irchel um eine Altersanalyse der Probe, die ich von einer der Tonfiguren abgebrochen hatte. Wenige Wochen später erhielt ich das Resultat. Es war niederschmetternd:

<Sehr geehrter Herr von Däniken,
Sie haben uns die nachstehende Probe zur Radiokarbondatierung zukommen lassen (S.86).
Lokalität: Ica, Peru
Code: -
Material: ungebrannter Ton
Diese Probe ist bei uns registriert als UZ-3937/ETH-16012 und ergab ein C14-Alter von: modern. (delta 13C: -20.0 Promille)
Mit freundlichen Grüssen
Dr.. W.A. Keller>

Die für die Altersbestimmung erforderliche Präparierung und Aufbereitung des Probenmaterials erfolgten im Radiokarbonlabor des Geographischen Instituts der Universität Zürich. Die anschliessende Datierung wurde mittels der AMS-Technik (Accelerator Mass Spectrometry) auf dem Tandembeschleuniger des Instituts für Teilchenphysik der Eidgenössischen Technischen Hochschule (ETH Zürich) in Hönggerberg durchgeführt.

Also war Cabreras Sammlung als Schwindel entlarvt. Ungebrannter Ton, modern, aus unserer Zeit. Die Wissenschaftler der ETH Zürich hatten einen brillanten Ruf. Sie waren weltweit bekannt für die gründlichsten C14-Analysen. Während ich noch darüber nachdachte, weshalb um alles in der Welt Cabrera eine derart massive Fälschung aufzog, fiel mein Blick auf den Begleitbrief, den mir Dr. Keller netterweise mitgeschickt hatte.

[Offene Fragen: Wie kann das ungebrannter Ton sein? - die C14-Datierung kann nur bis 30.000 Jahre datieren - der Kohlenstoff kommt von den Kakerlaken]

Plötzlich stutzte ich. Auch für den Naturwissenschaftler Dr. Keller gab es noch offene Fragen. Er schrieb (S.87):

<Die Voruntersuchungen umfassten rasterelektronenmikroskopische, röntgenspektrometrische und andere elementspezifische Analysen. Der typische Elementanteil weist, wie zu erwarten war, auf eine Keramik-Ton-Zusammensetzung hin, d.h., es handelt sich hier im Wesentlichen um Magnesium-Aluminium-Silikate mit einem relativ hohen Eisengehalt. Zudem findet man neben Quarzeinschlüssen auch solche mit einem hohen Calcium- und Phosphorgehalt (evtl. Calcium-Phosphat-Partikel). Die Elementaranalyse zeigte uns, dass genügend Kohlenstoff (S.87) für eine Radiokarbondatierung im Probenmaterial enthalten war, so dass eine Altersbestimmung nach der AMS-Methode durchgeführt werden konnte. Da es sich bei dem vorliegenden Material, wie Sie im Brief bereits erwähnt haben, um ungebrannten Ton handelt, BLEIBEN FÜR MICH DIE FRAGEN OFFEN, WOHER DIESER KOHLENSTOFF STAMMT, ZU WELCHEM ZEITPUNKT UND IN WELCHEM ZUSAMMENHANG ER IN DAS PROBENMATERIAL EINGEBRACHT WURDE. Vielleicht ist es Ihnen möglich, aufgrund Ihrer Kenntnisse und Erfahrungen schlüssige Antworten auf diese Fragen zu geben.> (S.88)

(Fussnote 18: Datierung des Geographischen Instituts der Universität Zürich-Irchel vom 16. Juli 1996 sowie Brief von Dr. Waldemar A. Keller vom selben Tag)

Irgend etwas stimmte hier nachdenklich. Einerseits stand genügend Kohlenstoff für eine Datierung zur Verfügung, andererseits fragte man sich, woher ebendiese Substanz stammte. Dazu sollte man etwas über die C14-Datierung wissen. Sie geht von der Annahme aus, in der irdischen Atmosphäre sei das radioaktive Isotop des Kohlenstoffs (C) mit dem Atomgewicht 14 in stets gleichbleibenden Mengen vorhanden. Dieses Kohlenstoffisotop wird von allen Pflanzen aufgenommen, so dass es Bäume, Wurzeln, Blätter, aber auch alle anderen lebenden Organismen wie Tiere und Menschen in konstanter Menge enthalten. Nun unterliegen sämtliche radioaktiven Materien einer bestimmten Zerfallszeit. Diese beginnt bei Mensch und Tier mit dem Tode, bei Pflanzen mit dem Ernten oder Verbrennen. Für das Kohlenstoffisotop C14 beträgt die Halbwertszeit etwa 5600 Jahre. Dies bedeutet, dass 5600 Jahre nach dem Ableben eines Organismus nur noch die Hälfte der ursprünglichen C14-Menge ermittelbar ist, nach 11.200 Jahren noch ein Vierte. oder nach 22.400 Jahren gerade noch ein Achtel. Bei der heutigen Präzision ist die Messungsgrenze bei etwa 30.000 Jahren erreicht.

Die Messung der Universität Zürich hatte MODERNEN Kohlenstoff ergeben, der folglich die gesamte Menge an C14-Isotopen enthielt. Doch woher stammte dieser Kohlenstoff? Während ich mit Dr. Keller von der Universität Zürich telefonierte, fielen mir plötzlich die Kakerlaken ein, die sich massenweise zwischen Cabreras Figürchen tummelten. Kakerlaken! Ihre Exkremente (S.88)

enthielten jede Menge Kohlenstoff aus unserer Zeit. Hatten diese Ausscheidungen das Resultat der Altersbestimmung beeinflusst?

[Ein zweites Gutachten aus Weimar mit Brenntest]

Aber da war noch etwas: Auf betreiben der "Ancient Astronaut Society" [AAS, die Gesellschaft über Astronauten und Flugzeuge in der Vorzeit, Veden etc.], einer internationalen, gemeinnützigen Gesellschaft, die sich mit möglichen Aufenthalten von Ausserirdischen auf der Erde in vorgeschichtlicher Zeit befasst, war - unabhängig von mir - ein zweites Gutachten über Cabreras Tonfiguren erstellt worden. Der Geologe Dr. Johannes Fiebag hatte von Dr. Cabrera in Ica zwei Proben bekommen und sie seinem Kollegen Dr. Ernst Freyburg zu Testzwecken überlassen. Dr. Freyburg führte an der Universität von Weimar eine ausführliche Analyse durch. In seinem Bericht heisst es:

<Die beiden Proben (interne Bezeichnung UF 6 und UF 7) enthalten übereinstimmend Quarz, Kali- und Natronfeldspäte und die Tonminerale Illit / Muskovit. In der Probe UF 6 werden darüberhinaus die Tonminerale Kaolinit und Montmorillonit nachgewiesen. Insgesamt ist dies eine typische Ton-Mineralparagenese. Die Kruste enthält neben den bereits genannten Mineralphasen noch Calcit. Das Röntgensammeldiagramm zeigt eine unruhige Grundlinie der einzelnen Kurven als Beleg für einen Anteil röntgenamorpher (= glasiger) Substanz.

Bei der Differential-Thermo-Analyse (DTA) wird der Masseverlust einer Probe zwischen 20 und 1000 Grad Celsius bestimmt. Im vorliegenden Material werden im Niedertemperaturbereich bis 200 Grad Celsius 1,4 Prozent Masseverlust gemessen, der sowohl dem Haftwasser (=Restanmachwasser) als auch einem Teil des Hydratwassers der Tonminerale zuzuordnen ist.

Bei 424 Grad Celsius und 534 Grad Celsius treten zwei exotherme Reaktionen auf, die die Anwesenheit brennbarer, organischer Substanz belegen. In diesem Bereich liegt die Zündtemperatur von Braunkohle.

Oberhalb 800 Grad Celsius deutet der Kurvenverlauf der (S.89)

DTA [Differential-Thermo-Analyse] auf die Anwesenheit glasiger Substanz, damit wird der Röntgenbefund bestätigt. Unter dem Elektronenmikroskop ist feststellbar, dass die glasigen Bereiche vorwiegend aus SiO2 bestehen, die Strukturen sind aber nicht eindeutig kieselsäurebildenden Organismen zuzuordnen.>

(Fussnote 19: Freyburg, Ernst: Mineralogische Untersuchung an Feststein- und Tonfigurproben aus Peru. In: Scientific Ancient Skies [Die Himmel der Vorzeit wissenschaftlich gesehen], Band 2, 1995)

In der Zusammenfassung der Analyse wurde auch festgehalten, die helle Kruste bestehe aus Kalksand, in dem die Stücke nach der Trocknung gelegen hätten.

Und das Alter?

<Darüber konnte keine Aussage getroffen werden. Die Existenz von Haftwasser (wenn auch in sehr geringer Menge) deutet jedoch auf ein relativ junges Alter hin. Die Anwesenheit von Kohlenstoff würde zwar eine Altersbestimmung mit C14 erlauben, man würde aber wieder nur das Alter der Kohle bestimmen.>

Die Situation war nun, um es mit Goethe auszudrücken, folgende: "Da steh ich nun, ich armer  Tor, und bin so klug als wie zuvor!"

Die Universität Zürich ermittelt ein "modernes" Alter, das sich aber möglicherweise mit den Exkrementen der Kakerlaken begründen lässt. Die Universität Weimar verzichtet auf eine Datierung, stellt aber "sehr geringe Mengen" von Haftwasser fest. Dieses Wasser muss aber nicht "Haftwasser" sein, es könnte auch von eventuell feuchten Verhältnissen in Cabreras "Depot" stammen. (S.90)

[Wenn der Kohlenstoff von den Exkrementen der Kakerlaken und das Restwasser von der Feuchte des Raumes stammen, dann fallen beide Kriterien für eine Altersbestimmung weg. C14-Methode und Wassermethode sind also nur anwendbar, wenn das zu testende Objekt an trockener Luft ohne Tierbefall gelagert hat].

Jung und falsch oder alt und echt?

Persönlich mag ich nicht recht daran glauben, dass Cabreras Figürchen sehr, sehr alt sind. Doch die Urteilsfindung ist verwirrender, als es auf Anhieb scheint. Liege ich mit meiner Bewertung falsch? Bekanntlich ist eine der am meisten verbreiteten Krankheiten die Diagnose. Was spricht für eine Fälschung der gesamten Cabrera-Sammlung? (S.90)

-- Cabreras Eigenwilligkeit, gepaart mit einem gewissen Altersstarrsinn. Er möchte recht behalten, der Welt beweisen, dass er über ein ganz spezielles Wissen verfügt.

-- Sein Zorn auf die Archäologie, insbesondere auf die peruanische.

-- Sein Nationalbewusstsein: "Sein" Land sollte schon zu Noahs Zeiten etwas Aussergewöhnliches gewesen sein.

-- Seine Überzeugung, vor uns habe eine viel ältere Zivilisation existiert.

-- Die Figuren schlechthin: Weshalb sollte eine frühere Zivilisation ihr Wissen in Form ungebrannter Tonfiguren in Granithöhlen aufbewahren?

-- Die heute eindeutig identifizierbaren Fälschungen sowohl der Tonfigurensammlung als auch der gravierten Steine. Damit meine ich diejenigen Motive, die nie und nimmer 30.000 oder (S.91)

mehr Jahre alt sein können, wie beispielsweise Gravuren mit Darstellungen von Scharrzeichnungen auf der Ebene von Nasca oder eine "mosesähnliche" Tonfigur mit zwei "Gesetzestafeln" in den Händen.

Gibt es bei diesen knallharten Argumenten, die gegen Cabrera sprechen, überhaupt noch einen Hoffnungsschimmer für die Echtheit der Figurensammlung?

[Die mosesähnliche Gestalt mit den Steinplatten - Mormonenvolk Jarediten]

Ja! Einiges in der Kontrarechnung geht nicht auf. Anderes wäre mit etwas gutem Willen erklärbar. Wie könnte beispielsweise eine "mosesähnliche" Darstellung in Cabreras Figurensammlung gelangen?

Die "Bibel" der Mormonen, einer vorwiegend in den USA beheimateten Religionsgemeinschaft, ist das "Buch Mormon". Dazu gehören die 24 Platten des Buches Ether, [aus dem Buch Mormon] und die handeln von der Geschichte des Volkes Jared. Die Jarediten sollen zu Zeiten des Turmbaus zu Babylon - wann immer das gewesen sein mag - Mesopotamien verlassen haben. Mit Hilfe zweier rätselhafter Schiffe, in denen 16 "leuchtende Steine" Tag und Nacht Helligkeit verbreiteten, erreichten sie Südamerika. Sie folgten dabei stets den Weisungen eines "höchsten Herrn, der aus den Wolken kam" und der sie nicht nur den Schiffbau lehrte, sondern ihnen obendrein auch noch den Kompass schenkte.

Die Jarediten waren die Vorfahren der Mormonen. Ihr Treck von der heutigen chilenischen Küste bis nach Mittel- und schliesslich Nordamerika dauerte viele Jahrtausende. Die Einwanderer hätten logischerweise Kenntnis von der Mosesgeschichte gehabt. Aber auch von anderen Dingen einer fernen Vergangenheit. Sie hätten sowohl eine Mosesfigur als auch andere Statuetten anfertigen und verstecken können. Nur kann ich mir nicht vorstellen, dass dies Jahrzehntausende zurückliegen soll.

[Argumente für die Echtheit der Figuren der Cabrera-Sammlung]

Für die Echtheit der Figuren sprechen neben persönlichen Argumenten einige neuere Erkenntnisse:

-- Die Anzahl der Objekte: Allein Cabreras Sammlung umfasst mit Sicherheit mehr als 2500 Exemplare.

-- Die Wiederholung gleicher oder sehr ähnlicher Darstellungen: Auf einem Gestell fand ich in unmittelbarer Reihenfolge gleich zwölf "Tennisschläger". Ein anderes Gestell enthielt etwa weitere 30 dieser "Pfannendeckel mit Griff". Gesetzt den Fall, Cabrera erteilte den Fälschungsauftrag, weshalb dann gleich dreissigmal das gleiche Motiv? Was hat er davon?

-- Cabrera betreibt keinerlei Handel mit seinen Figuren. Er hütet sie eifersüchtig.

-- Die chirurgischen Darstellungen, von denen ich eine komplette Serie fotografierte, entsprechen NICHT unserem chirurgischen Gegenwartswissen. Ausgerechnet Cabrera, ein emerierter Professor der Chirurgie, müsste doch eigentlich die logischen und vernünftigen Abläufe einer operativen Massnahme kennen. Weshalb formten die hypothetischen Fälscher etwas völlig anderes?

-- Die Homosexuellenszenen. Sowohl unter den gravierten Steinen als auch in der Figürchensammlung kommen vereinzelt gleichgeschlechtliche Darstellungen vor. Cabrera hasst Homosexualität. Er würde nie und nimmer derartige Szenen in Auftrag geben, geschweige denn dafür bezahlen! (Bild Nr. 60)

Ica-Museum, gravierter
                    Stein mit homosexuellen Szenen
Ica-Museum, gravierter Stein mit homosexuellen Szenen (S.91)

-- Cabreras Scheidungsprozess gegen seine Frau. Sie verlange die Hälfte der Steingravuren- und Tonfigurensammlung. Cabrera ging bis vor das höchste Gericht Perus, um seiner Exfrau nichts von seiner Sammlung überlassen zu müssen. Weshalb hält er so stur daran fest, wenn's doch nur Fälschungen sind? Und weshalb beharrte die Frau auf der Hälfte einer wertlosen Sammlung von Falsifikaten?

-- Die verwandten Motive mit ähnlich gelagerten Sammlungen, Tausende von Kilometern von Ica entfernt: da sind

a) die Sammlung von Acambaro in Mexiko. Tonfigürchen zu Hunderten mit Motiven wie bei Cabrera, inklusive Saurierarten; (S.93)

b) die Sammlung des verstorbenen Paters Crespi in Cuenca, Ecuador. Ganze Räume voller Figürchen aus Holz und Ton (Bilder Nr. 61 + 62). Dazu gravierte Metallplatten. Ähnliche Motive, auch Saurier;

Crespi-Sammlung in
                          Cuenca in Ecuador, Figuren 01
Crespi-Sammlung in Cuenca in Ecuador, Figuren 01 (S.94)
Crespi-Sammlung in
                          Cuenca in Ecuador, Figuren 02
Crespi-Sammlung in Cuenca in Ecuador, Figuren 02 (S.94)

c) die Figuren in "Burrows' Cave" [Burrow-Höhle]: 1982 wurde "irgendwo" in Illinois von Russel Burrows ein Höhlensystem entdeckt, dessen exakte Lage nur wenige Personen bekannt ist.

(Fussnote 20: Bürgin, Luc: Burrows' Cave - eine sensationelle Entdeckung in Amerika? In: Fremde aus dem All. München 1995)

Zwei Bücher zeigen Abbildungen der Figürchen, die dort zum Vorschein kamen.

(Fussnote 21: Burrows, R., and Rydholm, F.: The Mystery Cave of many Faces [Die Rätsel-Höhle der vielen Gesichter]. Marquette 1992)
(Fussnote 22: Scherz, J., and Burrows, R.: Rock Art Pieces from Burrows' Cave [Gesteinskunst aus der Burrow-Höhle]. Marquette 1992)

Sie ähneln häufig den Objekten in der Cabrera-Sammlung.

d) Über ganz Japan verstreut fanden sich Tausende von "anthropomorphen" Stein- und Tonfigürchen, oft auch als Mensch-Tier-Kombinationen. sie liegen in diversen japanischen Museen verstreut. In fotografischer Form erschien darüber ein Bildband. Viele Darstellungen gleichen Objekten der Cabrera-Sammlung.

(Fussnote 23: (Japanischer Titel nicht lesbar); Copyright bei Kodansha, Japan, NDC 210 ohne Jahr)

e) In mehreren ecuadorianischen Städten (Valdivia, Agua Blanca, Chirije, San Isidoro, La Tolita) wurden in den vergangenen Jahren Tonfiguren entdeckt, wie sie auch in der Cabrera-Sammlung anzutreffen sind. Inklusive Tier-Mensch-Darstellungen.

(Fussnote 24: Entre tiestos y restauradores [Zwischen Blumentopf und Restauratoren] . In: [Tageszeitung?] El Comercio [aus Lima?], 23. Mai 1996)

f) Saurier und menschliche Fussspuren in DERSELBEN Gesteinsschicht. Gefunden im Paluxy River beim Örtchen Glen Rose in Texas.

(Fussnote 25: Dougherty, Cecil N.: Valley of the Giants [Tal der Giganten]. Clebirne, Texas 1971 (mit mehreren ergänzenden Neuauflagen)


Irgend etwas macht stutzig, wobei ich persönlich noch eine ganze Reihe privater Sammlungen in Süd- und Mittelamerika kenne, die immer wieder ähnliche Motive enthalten. Diese Privatsammlungen darf man nicht aufzählen, weil - egal, wo! - der jeweilige Besitzer von der Echtheit seiner Figürchen überzeugt ist und wie beispielsweise Cabrera nicht will, dass die Behörden anfangen nachzufragen. Irgendwo auf der Welt muss wohl eine Horde von Fälschern unterwegs sein, die stets wieder ähnliche Motive kreieren. Schliesslich müsste diese Schwindelmafia auch (S.95)

ein Geheimabkommen mit den Indianern in Ecuador, Peru, Mexiko, den USA und vielen Privatsammlern getroffen haben, damit die Motive ihrer Fälschungen einigermassen übereinstimmen. Inklusive der Mensch-Tier-Kombinationen und der Saurierarten.

über das Alter der diversen Sammlungen zu debattieren bringt zumindest zum gegenwärtigen Zeitpunkt wenig. Mich erstaunt nur, dass in den letzten vier Jahren diverse Funde als Tageslicht kamen, welche die gegenwärtige Lehrmeinung über eine kontinuierliche Entwicklung des Menschen in Frage stellen (S.96)

Weitere Tonfiguren aus dem Ica-Museum von Herrn Cabrera
Ica-Museum,
                          Figuren, die Operationen darstellen
Ica-Museum, Figuren, die Operationen darstellen (S.200)
Ica-Museum, Figur,
                          die Operationen zeigt
Ica-Museum, Figur, die Operationen zeigt (S.200)
Ica-Museum, Figur eines Flötenspielers
                          auf einem Seehund
Ica-Museum, Figur eines Flötenspielers auf einem Seehund (S.201)
Ica-Museum,
                          Figuren einer Schildkröten-Ente und eines
                          Einhorn-Sauriers
Ica-Museum, Figuren einer Schildkröten-Ente und eines Einhorn-Sauriers (S.201)
Ica-Museum,
                          Figuren einer Schildkröten-Ente und eines
                          Einhorn-Sauriers, Nahaufnahme
Ica-Museum, Figuren einer Schildkröten-Ente und eines Einhorn-Sauriers, Nahaufnahme (S.204)
Ica-Museum,
                          Darstellung eines Kampfes eines Gottes mit
                          einem Saurier
Ica-Museum, Darstellung eines Kampfes eines Gottes mit einem Saurier (S.202)
Ica-Museum, Figur
                          mit der Darstellung eines Reiters auf einem
                          Tier mit Menschenkopf
Ica-Museum, Figur mit der Darstellung eines Reiters auf einem Tier mit Menschenkopf (S.202)
Ica-Museum, Figur
                          eines Dudelsackspielers
Ica-Museum, Figur eines Dudelsackspielers (S.203)
Ica-Museum, Figur
                          des Dudelsackspielers und zwei weitere
                          Männchen
Ica-Museum, Figur des Dudelsackspielers und zwei weitere Männchen (S.203)
Ica-Museum, Figur
                          eines Tiers, das am Baum pickt
Ica-Museum, Figur eines Tiers, das am Baum pickt (S.204)
Ica-Museum, zwei
                          Dinosaurier
Ica-Museum, zwei Dinosaurier (S.205)
Ica-Museum, Figuren Einhorn und Dreihorn
                          mit Reiter
Ica-Museum, Figuren Einhorn und Dreihorn mit Reiter (S.205)


[Die neue Geschichtsschreibung über die Zivilisationen in der Vorzeit]

Argumente für Jahrzehntausende

[Aussagen der Häuptlinge der Ureinwohner der Hopi und der Sioux]

1. White Bear [Weisser Bär], ein alter Hopi-Indianer, berichtet über eine Vergangenheit seines Stammes, die Hunderttausende von Jahren zurückreichen soll.

(Fussnote 26: Blumrich, Joseph, F.: Kasskara und die sieben Welten - Weisser Bär erzählt den Erdmythos der Hopi-Indianer. Düsseldorf 1979)

Das gleiche behauptet der Sioux-Häuptling White Wolf [Weisser Wolf]. Der heute 94-Jährige redet sogar davon, dass die Geschichte der nordamerikanischen Urbevölkerung vier Millionen Jahre in die Vergangenheit zurückreiche.

(Fussnote 27: Sioux Chief White Wolf; In: Ancient Skies [Himmel der Vorzeit], Vol., 23, Nr. 1, Highland Park, Illinois 1996)

[Funde]

2. Dr. Richard L. Thompson und Dr. Michael Cremo sorgten mit zwei dicken Entlarvungsbüchern in den USA für Furore. In "Forbidden Archaeology", Band I + II, belegen sie ein kulturelles Erbe der Menschheit, das sich über 100.000 und mehr Jahre in die Vergangenheit erstreckt.

(Fussnote 28: Thompson, Richard, und Cremo, Michael A.: Verbotene Archäologie. Essen 1994)

3. 1994 wurden im französischen Rhônetal die "Chauvet-Höhlen" entdeckt. Darin eine steinzeitliche Gemäldegalerie, die neben Tiermotiven auch "surreale Monster" zeigt. Dazu "Köpfe, die an Dinosaurier erinnern", sowie "Vogelmenschen".

(Fussnote 29: Geisterzeichen in der Tiefe. In: Der Spiegel, Nr. 50 1996)

Datiert werden die Kunstwerke mit 32.000 vor unserer Zeitrechnung. Hierzu meinte der französische Archäologe Michel Lorblanchet (S.96):

<Chauvet ist die Spitze des Eisberges (S.96). Es muss einen Vorlauf gegeben haben, den wir noch nicht kennen.>

4. Der rumänische Höhlentaucher Christian Lascu entdeckte im Bihorgebirge in einer Tropfsteinhöhle die Überreste einer Kultstätte, die 70.000 bis 85.000 Jahre alt sein soll.

(Fussnote 29: Geisterzeichen in der Tiefe. In: Der Spiegel, Nr. 50 1996)

Darunter Gebeine, die kreuzförmig nach der Windrose ausgerichtet waren.

5. 60 Kilometer östlich von Carson City, Nevada, USA, wurde in der "Spirit Cave" die angeblich älteste Mumie Nordamerikas gefunden. Der Fund geht 10.000 Jahre in die Vergangenheit zurück. Wo eine Mumie ist, muss auch der dazugehörige Kult existiert haben.

(Fussnote 30: Tasche mit Asche. In: Der Spiegel, Nr. 19, 1996)

6. In der "Caverna de Pedra Pintada" bei Santarem (Nordbrasilien) wurden Höhlenmalereien gefunden, die 12.000 Jahre vor der Zeitenwende entstanden sind. Darunter eine menschliche Gestalt mit Insektenkopf. Ähnliches besitzt Cabrera.

7. Im September 1996 gab Dr. Lesley Head von der Universität Wollongong (Australien, 150 Kilometer südlich von Sydney) bekannt, man habe Werkzeuge und in Stein geritzte Zeichen und Bilder gefunden, die 176.000 Jahre alt seien. Die Fundstelle liegt am Rande der Kimberley-Hochebene im Nordwesten Australiens,östlich von Kumunurra. Die Zeitung "Sydney Morning Herald" wusste sogar zu berichten, riesige Steinskulpturen seien entdeckt worden, die an Stonehenge in England erinnern.

(Fussnote 31: Spektakulärer Fund von Skulpturen in Westaustralien. In: Neue Zürcher Zeitung vom 23. September 1996)

Dazu mehrere tausend Inschriften, deren Alter auf bis zu 75.000 Jahre geschätzt wird. Im Kimberley-Gebirge wimmelt es ohnehin von prähistorischen Felsmalereien. Darunter "Fabelwesen" und Figuren mit "Heiligenscheinen" um ihre Köpfe.

8. Im "Museo Padre le Peige" von San-Pedro-de-Atacama in Chile kann man Tonfigürchen bestaunen, die genauso zur Sammlung von Javier Cabrera gehören könnten. Alter: unbestimmt und zumindest in einigen Fällen sehr umstritten.

(Der inzwischen verstorbene Padre Le Peige hatte sein Leben (S.97)

der chilenischen Archäologie verschrieben. Ein halbes Jahr vor seinem Tode sagte er in einem Interview, er habe unterirdische Gruften mit Skeletten und Figuren gefunden, die mehr als 100.000 Jahre alt seien. Wörtlich:

<Ich glaube, dass in den Gräbern ausserirdische Wesen mitbeerdigt wurden. Einige der Mumien, die ich fand, hatten Gesichtsformen, wie wir sie auf der Erde nicht kennen. Man würde mir nicht glauben, wenn ich erzählen würde, was ich sonst noch in den Gräbern gefunden haben!>

(Fussnote 32: Däniken, Erich von: Reise nach Kiribati. Düsseldorf 1982, Seite 170)

[Dieselben Motive auf der ganzen Erde - aber die Archäologen negieren das Phänomen]

Dies ist nur eine bescheidene Auflistung von Meldungen, die in den vergangenen Jahren meinem Archiv einverleibt wurden. Verwirrend dabei sind nicht nur die Datierungen, die in eine Vergangenheit zurückreichen, die bislang nie in Betracht gezogen wurde, genauso rätselhaft sind auch die Motive. Weshalb nur findet man Zehntausende Kilometer voneinander entfernt Darstellungen von "Vogelmenschen", solche von "Mensch-Tier-Kombinationen" und sogar von Saurierarten, obwohl doch kein Mensch je einen Saurier gesehen haben kann? Was geisterte nur in den Köpfen unserer steinzeitlichen Vorfahren herum? Über die oft naiven antworten der Archäologen kann jemand wie ich sich nicht mehr wundern. Die  träumen immer noch in ihrem Schamanen- und psychologischen Dschungel herum, der zwar sie befriedigen mag - mich jedoch nicht.

So meint der französische Archäologe Michel Lorblanchet, der die Malereien von Chauvet studiert, die Steinzeitkünstler hätten derart "phantastische Visionen nur im Zustand der Trance" ersinnen können.

(Fussnote 29: Geisterzeichen in der Tiefe. In: Der Spiegel, Nr. 50 1996)

Die Darstellungen entstammten "direkt dem Unterbewussten".

[Auch Cabreras Sammlung ist echt]

Cabreras Tonfiguren können Fälschungen sein oder auch eine Mischung aus Fälschungen und uralten, echten Motiven. Ich mag das nicht beurteilen. Dennoch bleibt die Frage, warum in neuerer Zeit so viele verschiedene Figurensammlungen verwandte Motive aufweisen. Und woher beziehen eigentlich die Fälscher ihre Ideen? Die peruanischen Indios könne sich (S.98)

schliesslich nicht an Jahrzehntausende alten Felswänden in Frankreich orientiert haben. Und die französischen Steinzeitkünstler dürften schwerlich in Australien auf Motivsuche gegangen sein.

Bei Cabrera kann ich mir vorstellen, dass die Figuren das Produkt einer Schule sind. Kinder wurden in Geschichte unterwiesen und formten in Ton, was ihnen beigebracht wurde. Deshalb die unzähligen Wiederholungen mit kleinen Abweichungen. Es könnte durchaus möglich gewesen sein, dass es im vorgeschichtlichen Peru ganz andere Kunstformen als die Tonfigur gab: Textilien zum Beispiel oder eine Art von "Papier", wie es die Maya in Mittelamerika verwendeten. Die Textilien, welche die Jahrtausende überlebten, zeigen tatsächlich Motive, die oft den Figuren ähneln. Und das hypothetische "Papier" überlebte nicht. Übriggeblieben sind einige Kavernen voller Tonfiguren, angefertigt von einer Gruppe von Kindern und Jugendlichen - einer Schule. Die Bilder im Anhang dieses Buches sollen die Diskussion um Cabreras Sammlung anheizen. Vielleicht ergeben sich daraus Vergleichsmöglichkeiten mit anderen Sammlungen, die ich nicht kenne (S.99).







^