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Encyclopaedia Judaica 1971

"Sowjetunion": Die jüdische Geschichte über Birobidschan 1928-1970

Wie Birobidschan eine Hoffnung für jüdische Siedlungen wurde, und wie die jüdischen Hoffnungen durch die globale Politik zerstört wurden

Karte der jüdsisch-autonomen Region
                (jüdische AO) mit Birobidschan und anderen Städten und
                Flüssen, um 2000   Wooden
                synagogue in Birobidzhan in 1935 approx.   Poststempel
                von Birobidschan mit Bezeichnungen auf Russisch und
                Hebräisch von 1935, 1947 und 1955 [1955 nur noch in
                Russisch]

aus: Birobidzhan; In: Encyclopaedia Judaica 1971, Bd. 4

Übersetzung von Michael Palomino (2007)

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<BIROBIDSCHAN, umgangssprachlicher Name der Region (Oblast) in der russischen SFSR. Die offizielle Bezeichnung lautet "Jüdische autonome Region" [oder auch "Jüdisch-autonome Region], russisch Yevreyskaya Avtonomnaya Oblast). Es handelt sich dabei um einen Teil des Gebiets Chabarowsk (Kol. 1044)

(kray) im sowjetischen Fernen Osten. Die Region befindet sich zwischen dem 47° 40'-49° 20' Nord, und 130° 30'-135° Ost.

Gegen den Westen, Süden und Südosten ist die Grenze der Fluss Amur, der gleichzeitig die Grenze zur chinesischen Mandschurei darstellt. Das Gebiet der Region umfasst 36.000 km2.

[Man vergleiche: Die Schweiz hat 40.284 km2. Birobidschan ist also fast so gross wie die Schweiz, aber mit weniger Bergen].

[Allgemeine Bevölkerungszahlen von 1959, 1961 und 1970]

Am 1. Januar 1961 betrug die geschätzte Bevölkerung der Region 179.000 Einwohner. Die Hauptstadt Birobidschan hatte 49.000 Einwohner. Die jüdische Bevölkerung der Region betrug im Jahre 1959 14.269 Einwohner (8,8 % der Gesamtbevölkerung). 83,9 % der Juden lebten in Städten und städtischen Gemeinden, nur 16,1 % in Dörfern. (Es wird angenommen, dass die jüdische Bevölkerungsanteil bis 1970 weiter zurückgegangen ist).

Karte von Russland mit der Jüdischen
                          autonomen Region
Karte von Russland mit der Jüdischen autonomen Region

Karte von
                          Birobidschan mit der Position an der
                          Transsibirischen Eisenbahnlinie
Karte von Birobidschan mit der Position an der Transsibirischen Eisenbahnlinie
Karte von der Jüdischen
                            autonomen Region mit den Nachbarprovinzen
                            Amurskaya und Chabarowsk, und mit China im
                            Süden
Karte von der Jüdischen autonomen Region mit den Nachbarprovinzen Amurskaya und Chabarowsk, und mit China im Süden
Die
                          Fahne der Jüdischen autonomen Region
                          Birobidschan
Die Fahne der Jüdischen autonomen Region Birobidschan
Das
                          Wappen der Jüdischen autonomen Region
                          Birobidschan
Das Wappen der Jüdischen autonomen Region Birobidschan
Karte (1930 ca.) der Jüdischen
                              autonomen Region Birobidschan (so gross
                              wie die Schweiz) mit Städten, Flüssen und
                              Kolchosen, und mit der Transsibirischen
                              Eisenbahnlinie, mit den Ortschaften
                              Birobidschan, Bira, Londoko, Obluchje,
                              Kuldur, Smidowitsch, Wolachajewka,
                              Amurzet, Leninskoje, und die Grenzstadt
                              Chabarowsk, mit den Kolchosen Birofeld und
                              Valdheim (auch: Valdgeym), und mit den
                              Flüssen Amur, Bidschan und Bira.
vergrössernKarte (1930 ca.) der Jüdischen autonomen Region Birobidschan (so gross wie die Schweiz) mit Städten, Flüssen und Kolchosen, und mit der Transsibirischen Eisenbahnlinie, mit den Ortschaften Birobidschan, Bira, Londoko, Obluchje, Kuldur, Smidowitsch, Wolachajewka, Amurzet, Leninskoje, und die Grenzstadt Chabarowsk, mit den Kolchosen Birofeld und Valdheim (auch: Valdgeym), und mit den Flüssen Amur, Bidschan und Bira.

Karte der Jüdischen autonomen Region
                            und Birobidschan mit hebräischen
                            Bezeichnungen und Relief, ca. 1930
vergrössernKarte der Jüdischen autonomen Region und Birobidschan mit hebräischen Bezeichnungen und Relief, ca. 1930

[Verkehr und Industrie (1971)]

Die Stadt liegt am Bolschoi-Bira-Fluss (Bolshaya Bira River) und an der Transsibirischen Eisenbahn, die sich durch den nördlichen Teil des Landes von West nach Ost hinzieht. Die Industrien sind u.a. Maschinenindustrie, Transformatoren, Textilien, Kleider, und Möbelindustrie.

[Das Klima in Birobidschan (1971)]

Das Klima wird durch den vorherrschenden Monsun und die umgebenden Berge im Westen und im Norden beeinflusst. Das Klima ist gegen Süden immer angenehmer. Die günstigsten klimatischen Bedingungen herrschen am Fluss Amur im südlichen Teil der Region. Der Winter ist kalt und trocken, mit nur wenig Schnee. Der Frühling ist mild, der Sommer ist heiss und feucht, und der Herbst ist trocken und angenehm.

[Landschaft (1971)]

Birobidschan hat zahlreiche Flüsse und Seen, und Fisch ist im Überfluss vorhanden. Der Grossteil der Gegend hat fette, aber gleichzeitig sehr feuchte Böden. Ein beträchtlicher Teil ist Sumpf, und etwa ein Drittel ist bewaldet.

[Bodenschätze und Landwirtschaft (1971)]

Birobidschan hat einen überreichen Mineralienreichtum, und der Grossteil ist nicht kommerziell ausgebeutet, ausser Zinnerz, das die Basis der nationalen Metallwerke ist, die "Khinganolovo". Landwirtschaftlich werden Getreide, Hülsenfrüchte, Kartoffeln, Gemüse und andere Ernten angepflanzt.

[Die Umstände in den 1920-er Jahren waren schlecht]

Nun, als die Zeit der jüdischen Siedlungen begann, waren in der Region aber noch praktisch keine Strassen vorhanden, und das Land, das für die Landwirtschaft so geeignet ist, hatte keine guten Einrichtungen. Gleichzeitig herrschten klimatisch strenge Bedingungen, die "Gnus" (örtliche Bezeichnung für blutsaugende Insekten), und auch die sanitären Bedingungen waren nicht sehr befriedigend.

[Die Faktoren für die Entscheidung, Birobidschan für die Juden zu öffnen]

Die sowjetische Entscheidung, Birobidschan für die jüdische Ansiedlung auszuwählen, wurde durch mehrere Faktoren beeinflusst. Der entscheidende Faktor war der Wunsch, die Sicherheit der sowjetischen Grenzen im Fernen Osten zu verstärken, hinsichtlich der Nähe zu Japan und der Gefahr einer Invasion von Chinesen. Die Siedlung Birobidschan wurde nach der japanischen Besetzung der Mandschurei 1931-1932 für die UdSSR sehr wichtig.

Da die sowjetische Regierung in den späten 1920-er und frühen 1930-er Jahren versuchte, ihre Beziehungen mit dem Westen zu verbessern, könnte das Birobidschan-Projekt auch dahingehend eine Rolle gespielt haben, dort die jüdische und pro-jüdische öffentliche Meinung zu beeinflussen. Mit dem Aufbau neuer Siedlungen für Juden in Birobidschan sollte auch jüdische Finanzhilfe aus dem Ausland verbunden sein, und so sollte auch die Erschliessung der dortigen Bodenschätze erleichtert werden.

Darüberhinaus schienen solche Siedlungen auch eine Teillösung für diejenigen sowjetischen Nationalitäten zu sein, die in wirtschaftlichen Schwierigkeiten waren. Einigen Leuten, die in der *Yevsektsiya aktiv waren (Kol. 1045)

(der jüdische Teil der Kommunistischen Partei), schien Birobidschan eine ideologische Alternative zur zionistischen Idee [die Idee eines Gross-Israel].

[Die politischen Schritte bezüglich Birobidschan: Untersuchung 1927 - "Jüdisch autonome Region" 1934]

Der erste offizielle Schritt in Richtung der Verwirklichung des Projekts war im Sommer 1927 die Entsendung einer wissenschaftlichen Delegation nach Birobidschan, um die Machbarkeit einer landwirtschaftlichen Siedlung zu untersuchen. Die Empfehlungen führten am 28. März 1928 zu einer Resolution des Präsidiums des Zentralen Exekutivkomitees der Sowjetunion. Das Komzet (Komitee für jüdische Landsiedlungen) wurde mit der Überwachung der jüdischen Siedlung in der Region betraut.

Der "Distrikt Birobidschan" (rayon) wurde im Jahr 1930 eingerichtet. Am 7. Mai 1934 wurde ihm durch ein Dekret des Zentralen Exekutivkomitees der Statut "Jüdische autonome Region" (J.A.R.) verliehen.

Die jüdische Einwanderung nach Birobidschan begann im April 1928, und lief unterschiedlich stark weiter. Die Kolonisierung schritt unter schwierigsten Bedingungen voran, speziell zu Beginn. Das erste Jahr war speziell schwierig, mit schweren Regenfällen, Überschwemmungen, und dem Ausbruch von Anthrax (eine Pferdekrankheit). In den folgenden Jahren erreichte eine vergleichsweise grosse Anzahl jüdischer Siedler Birobidschan.

Aber die unpassenden Integrationseinrichtungen, und die schwierigen, klimatischen Bedingungen, trugen in beträchtlichem Ausmass dazu bei, dass nur eine kleinere Anzahl Siedler sich hier für immer einrichteten. Von den Siedlern, die zwischen 1928 und 1933 hier ankamen, verliessen über die Hälfte wieder das Land.

[ab 1928: Das Judentum ist über dem Birobidschan-Projekt gespalten]

  
Hausbauarbeiten in der Kolchose Valdheim
                          (Valdgeym) 1929-1931
vergrössernHausbauarbeiten in der Kolchose Valdheim (Valdgeym) 1929-1931

Das Birobidschan-Projekt provozierte unter den Juden, die in der UdSSR in der jüdischen Siedlungstätigkeit engagiert waren, und unter den Yevsektsiya-Führern, eine Kontroverse. Unter den Kritikern waren Michael (Juri) *Larin und Abraham Bragin, die beide in der jüdischen Siedlerbewegung aktiv waren. Larin argumentierte, dass andere Gebiete der Sowjetunion, speziell die Krim, für jüdische Kolonisation viel geeigneter waren.

[Auf der Krim war aber kaum noch Platz].

Das Birobidschan-Projekt fand in Michael Kalinin, dem titularischen Staatschef, einen brennenden Befürworter. In einer Rede vor dem Kongress der Gesellschaft für jüdische Siedlungstätigkeit (Ozet) im Jahre 1926, erklärte er vor der Gründung des Birobidschan-Projekts:

Michael Kalinin, Portrait 1919
Michael Kalinin, Portrait 1919

"Das jüdische Volk hat nun die grosse Aufgabe vor Augen, seine Nationalität zu bewahren. Für dieses Vorhaben muss sich ein grosser Teil der jüdischen Bevölkerung in eine kompakte Landwirtschaftsbevölkerung verwandeln, wobei es sich um mindestens einige 100.000 Seelen handeln sollte.

Bei einem Empfang, der im Mai 1934 den Repräsentanten der Moskauer Arbeiter und der jiddischen Presse gegeben wurde, schlug er vor, dass die die Gründung eines jüdisch-territorialen Zentrums in Birobidschan der einzige Weg sei, den nationalen Status der sowjetischen Juden zu normalisieren. Er drückte auch seine Hoffnung aus: "Innerhalb eines Jahrzehnts wird Birobidschan das wichtigste und wahrscheinlich das einzige Bollwerk der jüdisch-nationalen, sozialistischen Kultur sein". Und: "Die Umwandlung der Region in eine Republik ist nur eine Frage der Zeit."

  
Lazar Kaganovich, Portrait [er gab
                        Befehl zur Ermordung von Millionen und zu
                        haufenweise Kirchenzerstörungen]
Lazar Kaganowitsch, Portrait [Er gab Befehl zur Ermordung von Millionen und zu haufenweise Kirchenzerstörungen]
Der Besuch von Lazar *Kaganowitsch in Birobidschan vom Februar 1936, ein Jude [ein Massenmörder] und Mitglied des Politbüro, beflügelte die jüdische Führung der Region in grossem Masse.

Birobidschan erweckte im weltweiten Judentum grosses Interesse, (Kol. 1046)

speziell unter jenen, die an einen jüdischen *Territorialismus glaubten. Die Tatsache, dass die jüdische Siedlungstätigkeit in Birobidschan mit der Intensivierung der antijüdischen Repression in Nazi-Deutschland zusammenfiel, trug ebenso dazu bei, dass Juden von ausserhalb der Sowjetunion die Idee unterstützten. Fast alle Teile der zionistischen Bewegung waren aber dagegen.

Jüdische Organisationen ausserhalb der UdSSR, die an den jüdischen Siedlungsprojekten in der Sowjetunion beteiligt waren, wie z.B. der *Agro-Joint (American Jewish Joint Agricultural Corporation), und die *Jüdische Kolonisierungsgesellschaft (Jewish Colonization Association (ICA) nahmen generell einen neutralen Standpunkt ein. Der *Ort-Verband (Ort-Farband) gab an die Entwicklung von Industrie und Werkstätten beschränkten Kredit. Jene jüdischen Organisationen im Ausland, deren Mitglieder zum grossen Teil aus Kommunisten und ihren Sympathisanten bestanden, unterstützten den Plan ohne Vorbehalt.

Unter den Organisationen, die am meisten aktiv waren, war das Icor (American Association for Jewish Colonization in the Soviet Union), das eng mit dem Ozet zusammenarbeitete. Im Jahre 1929 organisierte das Icor eine wissenschaftliche Delegation aus amerikanischen Landwirtschafts- und Siedlungsspezialisten, um die Möglichkeiten für eine weitere Kolonisierung von Birobidschan zu erkunden. Die Organisation Ambidjan (American Committee for the Settlement of foreign Jews in Birobidzhan) unterstützte die jüdische Siedlungstätigkeit in Birobidschan für eine kurze Zeit  Mitte der 1930-er Jahre und nach dem Zweiten Weltkrieg. Weitere jüdische Organisationen, die Birobidschan unterstützten, waren in Kanada, Westeuropa, und in Südamerika. Vertreter der argentinisch-jüdischen Organisation Procor (Society to assist the Productivization of the economically ruined Jewish Masses in the Soviet Union) besuchten Birobidschan im Jahre 1929. Diese Organisationen propagierten auch die Kolonisation von Birobidschan mit Juden aus dem Ausland, neben ihrer Tätigkeit, Sitzungen abzuhalten, Publikationen herauszugeben und Geldsammlungen zu organisieren.

Feldarbeit
                  in Birobidschan im Jahre 1931
Feldarbeit in Birobidschan im Jahre 1931

[1930-er Jahre: 1400 jüdische Einwanderer in Birobidschan]

Also erreichten in den frühen 1930-er Jahren ungefähr 1400 jüdische Einwanderer von Ländern ausserhalb der Sowjetunion Birobidschan. Es waren Juden aus den USA, aus Südamerika, aus Europa, aus Palästina, und anderen Ländern.

[1930-er Jahre: Das politisch-jüdische Leben in Birobidschan - Jiddisch und Russisch als Sprachen]

Encyclopaedia Judaica (1971), History, Band 8,
                    Kolonne 742: Birobidschan, Strassenbild der
Encyclopaedia Judaica (1971), History, Band 8, Kolonne 742: Birobidschan, Strassenbild der
Stadt Birobidschan in den frühen 1930-er Jahren. Jerusalem, C.A.H.J.P.

Von Beginn weg - und speziell in der Mitte der 1930-er Jahre, wurde bei der jüdischen Siedlungstätigkeit alles unternommen, um den jüdischen Charakter von Birobidschan auszuprägen. Es wurden jüdische Kollektiv-Bauernhöfe eingerichtet, und jüdische Dorfräte organisiert. Juden besetzten die Schlüsselpositionen der Region. Y. Levin, einst im Parteiapparat in Weissrussland und im Sekretariat des Ozet aktiv, wurde im Jahre 1930 zum ersten Parteisekretär des Distrikt Birobidschan bestimmt. Nach der Errichtung der J.A.R. ["Jewish Autonomous Region"] im Jahre 1934, wurde ein weitere Jude, M. Khavkin, zum ersten Sekretär des örtlichen Parteikomitees bestimmt. Joseph Liberberg, der Kopf der jüdischen Abteilung der Ukrainischen Akademie der Wissenschaften, wurde zur selben Zeit zum Vorsitzenden des regionalen Exekutivkomitees bestimmt. Er war einer jener Intellektuellen, die durch seine Wohnsitznahme in Birobidschan andere in ihrer Pionierarbeit inspirierten.

Encyclopaedia Judaica (1971): Birobidzhan, Band
                  4, Kolonne 1046: Der Bahnhof von Birobidschan 1935
                  ca., ein einfacher Holzbau
Encyclopaedia Judaica (1971): Birobidzhan, Band 4, Kolonne 1046: Der Bahnhof
von Birobidschan 1935 ca., ein einfacher Holzbau

Hinsichtlich des Gebrauchs des Jiddischen als offizielle Regionalsprache wurden einige Resolutionen verabschiedet, zusammen mit Russisch. Es wurden Schulen eingerichtet, wo Jiddisch die Lehrsprache war, und es wurden Experimente gemacht, Jiddisch sogar in nicht-jüdischen Schulen zu unterrichten. Strassenschilder, Bahnhofsschilder, und (Kol. 1047)

Synagoge aus Holz in Birobidschan, 1935
                          ca.
Synagoge aus Holz in Birobidschan, 1935 ca.
Postmarks of Birobidzhan in Russian and
                            Hebrew from 1935, 1947 and 1955 [1955 only
                            in Russian]
vergrössernPoststempel von Birobidschan in Russisch und Hebräisch von 1935, 1947 und 1955 [1955 nur in Russisch]

Poststempel wurden zweisprachig gehalten, in Russisch und Jiddisch [Hebräisch?]. Eine jiddische Zeitung und Zeitschriften wurden publiziert. Im Jahre 1934 wurde ein jüdisches Staatstheater eingeweiht. Ebenso wurde in Birobidschan eine Regionalbibliothek eingerichtet, die nach Shalom Aleichem [jüdischer Schriftsteller] benannt wurde. Sie umfasste eine beträchtliche Sammlung von jüdischen und jiddischen Büchern. Die mittleren 1930-er Jahre waren eine Zeit der grossen Hoffnung für die Entwicklung von Birobidschan als ein Zentrum der jüdischen Siedlungstätigkeit und der jüdischen Kultur in der Sowjetunion.

[Ergänzung:
Birobidschan wurde vom American Joint Distribution Committee ausserdem als ein Auswanderungsland für verfolgte, polnische Juden angesehen. Siehe das Buch von Yehuda Bauer über das American Joint Distribution Committee, das Kapitel über Birobidschan].

[1936-1938: Stalin-Säuberungen zerstören die jüdische Führung in Birobidschan]

Dann aber waren die Säuberungen der Jahre 1936 bis 1938 für die Entwicklung und für die eher schwache Struktur der aufkeimenden jüdischen Staatlichkeit in der J.A.R. ein schwerer Schlag. Führende, jüdische Persönlichkeiten der Region, wie Liberberg, wurden beschuldigt, Nationalisten und Trotzkisten zu sein. Sie wurden ihrer Posten enthoben und liquidiert. Die Säuberungen betrafen speziell die Einwanderer aus dem Ausland. Das Resultat war in den späten 1930-er Jahren ein vernichtender Rückschlag in der regionalen Entwicklung. Trotz der optimistischen Pläne für eine weitere jüdische Siedlungstätigkeit in Birobidschan blieb nun die Anzahl Juden bis zum Zweiten Weltkrieg unter 20.000.

[1939-1940: Neue Projekte für die Umsiedlung von Juden von den neuen Westgrenzen nach Birobidschan]

Die sowjetische Annexion der Baltenstaaten und Teile Westpolens und der Bukovina in den Jahren 1939-40 [und Bessarabiens] hatte zur Folge, dass die jüdische Bevölkerung in der UdSSR stark anstieg. Während dieser Zeit wurden Pläne geschmiedet, jüdische Siedler von den annektierten Gebieten nach Birobidschan zu bringen.

[Die Deportationen wurden dann auch durchgeführt, aber nur halb so weit bis Sibirien und in Konzentrationslager].

[1941-1945: Die Kriegszeit mit dem Holocaust bringt für Birobidschan eine neue Bedeutung]

Der Ausbruch des sowjetisch-deutschen Krieges im Jahre 1941 hinwiederum setzte diesen Plänen ein schnelles Ende. Wenn auch während der Kriegsjahre kein nennenswerter Anstieg der jüdischen Bevölkerung zu verzeichnen war, so bekam die eigentliche Idee von Birobidschan als ein Zentrum der jüdischen Staatlichkeit in der Sowjetunion eine neue Bedeutung. Der Holocaust und das Anwachsen des Antisemitismus in der UdSSR in den Kriegszeiten bewirkten unter den sowjetischen Juden eine Wiederbelebung des Interesses an der J.A.R. Nach dem Krieg wuchsen die Gefühle an. Ausserdem hatten sowjetische Juden, die in den Osten der Sowjetunion geflohen waren und nun in den Westen in ihre Heimat zurückkehrten, dort sehr grosse Schwierigkeiten. Diese Faktoren bewirkten eine neue Hinwendung zu Birobidschan.

[Ergänzung: Birobidzhan hatte ein riesiges Glück, nicht japanisch besetzt zu werden

Birobidschan wurde vom Krieg nicht betroffen, weil die japanische Regierung mit Stalin am 13. April 1941 einen Nichtangriffspakt abschloss, dem der Hitler-Stalin-Pakt im August 1939 vorausgegangen war. Wenn Hitlers Plan, die Sowjetunion von Osten und von Westen gleichzeitig in die Zange zu nehmen, aufgegangen wäre, dann hätte die die jüdische Bevölkerung von Birobidschan die harte japanisch antisemitische Besatzung erleben müssen, wie dies in Indonesien und in anderen Teilen der japanischen Besatzung der Fall war. Somit war es ein riesiges Glück, dass Birobidschan vom japanischen Recht nicht betroffen wurde.
Siehe: Valentin Falin: Zweite Front (1995)].

[1945-1948: Grosser jüdischer Siedlerstrom nach Birobidschan]

Darüberhinaus hatte sich die Hoffnung auf eine jüdische Siedlungstätigkeit auf der Krim nicht verwirklichen lassen. Birobidschan bleib somit die einzige Alternative für eine kompakte jüdische Siedlungstätigkeit. Die Behörden der J.A.R. erhielten in den Nachkriegsjahren eine Fülle von Anfragen für die Einwanderung nach Birobidschan, und zwischen 1946 und 1948 erreichte ein neuer jüdischer Siedlerstrom die Region. Artikel in der Zeitung Eynikayt, das Organ des Jüdischen Antifaschistischen Komitees, betonten die Idee einer jüdischen Staatlichkeit in Birobidschan. Der sowjetisch-jüdische Schriftsteller *Der Nister, der einen Siedlerzug begleitete, schrieb:

"Es gibt da einige Reisende, deren Absichten nur materialistisch sind, und andere, die weitere Absichten haben, in Zusammenhang mit einem nationalen Charakter ... und da sind auch die brennenden Enthusiasten, die bereit sind, alles aufzugeben, um dort leben zu können ... und unter diesen ist ein ehemaliger Palästina-Patriot, ... Obwohl er in den 50-ern ist, ist er während des ganzen Tages von drängender Natur und kann in der Nacht keinen Schlaf finden, in der Hoffnung, seine neue Unternehmung dort verwirklichen zu können. ... "

(Original:
"There are some travelers whose intentions are only materialistic, and there are others whose intentions are different, of a national character ... and there are also burning enthusiasts, ready to give up everything in order to live there ... and among them a former Palestinian patriot, ... Although in his fifties, he hustles about during the day and is sleepless at night, hoping to see his new enterprise come true. ... ")

Die kleine Nachkriegs-Einwanderungswelle nach Birobidschan vergrösserte die jüdische, dortige Bevölkerung um einen Drittel [um die Hälfte, von 20.000 auf 30.000], der grösste jüdische Bevölkerungsstand, den die Region je hatte. Die Nachkriegszeit erlebte eine Zunahme der Anzahl Juden in der örtlichen Verwaltung, und eine Intensivierung der jüdisch-kulturellen Aktivitäten. Unter den aktiven, örtlichen, jüdischen Schriftstellern, die in der "Sowjetischen Schriftstellergesellschaft der J.A.R." waren, fanden sich Buzi Miler, Israel *Emiot, Hayyim Maltinski, Aaron *Vergelis, und andere. Ausserdem wurde wiederum Hilfe von Juden aus dem Ausland zugelassen.

[ab 1948: "Sowjetische" antijüdische Politik unterdrückt das jüdische Netzwerk in der "Sowjetunion"]

Karte der Jüdischen, autonomen
                Region (Jewish AO), mit Birobidschan und anderen Städten
                und Flüssen, 2000 ca.
Karte der Jüdischen, autonomen Region (Jewish AO), mit Birobidschan und anderen Städten und Flüssen, 2000 ca.

Das Revival von Birobidschan als ein jüdisches Zentrum kam Ende 1948 zum Stillstand, als die sowjetische Politik die jüdischen Aktivitäten in der gesamten UdSSR zu unterdrücken begann und Säuberungen durchführte. Während bei den Säuberungen der späten 1930-er Jahre vor allem einzelne Juden betroffen gewesen waren, die öffentliche Posten bekleideten, so war es nun ab 1948 anders. Das Ziel war nun die Zerstörung jeglicher Art jüdischer Aktivität in der Region. Somit wurden nun also die meisten der örtlichen, jüdischen Schriftsteller inhaftiert, das Jüdische Theater in Birobidschan (Kol. 1048)

wurde geschlossen, der Unterricht auf Jiddisch in den örtlichen Schulen wurde unterbrochen, und eine grosse Anzahl jiddischer Bücher wurde aus der Shalom-Aleichem-Bibliothek entfernt. Die jüdische Einwanderung nach Birobidschan wurde gestoppt, und die jüdische Bevölkerung schrumpfte nun beträchtlich.

[Ergänzung: Die Gründe für die neue, antijüdische Politik in Moskau: Israel geht mit dem CIA und den "USA"

Der Wechsel der "sowjetischen" Politik kam aufgrund der jüdischen Regierung in Israel mit Ben Gurion, der mit seinen kriegerischen Freimaurerfreunden ein Israel ohne Grenzen ausgerufen hatte (siehe: Israel; In: Encyclopaedia Judaica, Bd. 8), und zusätzlich hatte dieses Israel den rassistischen Herzl und das Erste Buch Mose als Grundlage mit dem Anspruch, ein Gross-Israel bis zum Euphrat zu schaffen. Die jüdische Regierung machte auch mit dem CIA der Freimaurer-"USA" gemeinsame Sache, so dass die "Sowjetunion" sich politisch durch die Freimaurer-"USA" mit Westeuropa, Israel, Indien und Japan eingekreist fühlte. Die Situation der Einkreisung wiederholte sich, denn die Sowjetunion war schon durch Hitlers Drittes Reich und Japan eingekreist gewesen. Alle Unterstützung des "sowjetischen" Regimes in der UN für die Gründung Israels, und alle Hoffnungen, dass Israel ein "sowjetischer" Satellitenstaat werden würde, waren nun umsonst. Somit wurden die Juden in der "Sowjetunion" zum kompensativen Sündenbock. Die Juden in der "Sowjetunion" wurden nun als nationale Feinde im eigenen Land betrachtet, und gleichzeitig durften sie aber auch das Land nicht verlassen (Eiserner Vorhang), denn ihre Arbeitskraft wurde zum Wiederaufbau der "Sowjetunion" dringend gebraucht. Die jüdischen Strukturen wurden in der Folge durch die Sowjetisierung Schritt für Schritt zerstört - mit antisemitischen Propagandakampagnen, Massenverhaftungen jüdischer Vertreter, Gulag-Strafen, Schulschliessungen, Synagogen wurden beschuldigt, als kapitalistische Spionagezentren zu dienen usw.
Siehe: Benjamin Pinkus: The Soviet Government and the Jews].

[1953-1970: Russen übernehmen Birobidschan - Juden werden zu einer kleinen Minderheit]

  
Bira River
Bira River

Die Zeit nach Stalin brachte für das jüdische Leben in Birobidschan keine grundlegende Änderung. Die jüdischen Bewohner machten im Jahre 1959  weniger als 10 % der allgemeinen Bevölkerung aus. Die Positionen in Partei und Verwaltung wurden nicht generell von Juden gehalten, und die jüdische Landwirtschaft war beinahe nicht mehr existent. Die einzige Kolchose mit einer vergleichsweise grossen, jüdischen Mitgliederzahl war die Kolchose Valdheim, neben der Hauptstadt; aber jetzt ist sie zu einem Zweig der Grosskolchose "Ilichs Wills" geworden, und die jüdische Bevölkerung nimmt ab. Schlüsselpositionen wie Sekretär oder Vorsitzender von lokalen oder regionalen Parteikomitees (die Region hat fünf Verwaltungsbezirke) werden allgemein nicht von Juden gehalten, auch wenn im Jahre 1970 Lev Shapiro zum Ersten Sekretär der regionalen Kommunistischen Partei ernannt wurde. Von den fünf Abgeordneten im Nationalkongress der UdSSR ist nur eine Minderheit jüdisch. Der einzige Ausdruck jüdischer Kulturtätigkeit im Jahre 1970 war eine dreimal pro Woche erscheinende jiddische Zeitung, die aus zwei Blättern bestand, Der Birobidzhaner Shtern, wobei praktisch kein jüdischer Inhalt existierte, bei einer Auflage von 1000 Exemplaren. Einige Strassenschilder waren noch auf Jiddisch, und die Shalom-Aleichem-Strasse blieb eine der Durchgangsstrassen der Hauptstadt. Es gab eine Synagoge, aber alle offiziellen und öffentlichen Tätigkeiten wurden ausschliesslich auf Russisch abgewickelt.

N.S. Chruschtschew, der sowjetische Premier und Erste Parteisekretär, gab in einem Interview für den Figaro an, das am 9. April 1958 erschien:

"Es muss zugegeben werden, dass, wenn wir eine Bilanz ziehen wollen, wir zugeben müssen, dass die jüdische Siedlung in Birobidschan ein Fehlschlag war."

(orig.:
"It must be admitted that if we strike a balance we would have to state that the Jewish settlement in Birobidzhan was a failure.")

Im weiteren Verlauf beschuldigte er aber die sowjetischen Juden, die gemäss Chruschtschew die kollektive Arbeit und die Gruppendisziplin ablehnen, für den Fehlschlag. Es ist schwierig, den Fehlschlag des Birobidschan-Experiments auf einen einzigen Grund zurückzuführen. In der Geschichte des jüdischen Volkes gehört Birobidschan zu einer Serie von anderen schiefgegangenen Versuchen für eine planmässige jüdische Massenansiedlung, die Landwirtschaft als Basis hatte. Oft wird einfach gesagt, der Fehlschlag sei absehbar gewesen, weil man die ultimative Rückkehr zum Zion verneint habe.

Wenn wir aber den Zusammenhang mit der sowjetisch-jüdischen Realität betrachten, so fällt auf, dass der Fehlschlag ohne Zweifel auf die Stalinschen Säuberungen zurückzuführen war, die in den Jahren 1936-1937 und 1948-1949 stattfanden und (Kol. 1049)

dem Projekt und den kurzen Entwicklungszeiten eines jüdisch-autonomen Lebens und Kultur in Birobidschan ein brutales Ende setzten.

Tabelle: Juden in der Autonomen jüdischen Republik (Birobidschan)
Jahr
Anzahl Juden
xxxxxx1928xxxxxx xxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxx400xxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxx
xxxxxx1929xxxxxx xxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxx1200xxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxx
xxxxxx1930xxxxxx xxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxx2600xxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxx
xxxxxx1931xxxxxx xxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxx3500xxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxx
xxxxxx1932xxxxxx xxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxx7000xxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxx
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(aus: Birobidzhan; In: Encyclopaedia Judaica 1971, Bd. 4, Kol. 1049)



Bibliographie

-- S. Schwarz: The Jews in the Soviet Union (1951), Index;
-- S. Schwarz, in: J. Frumkin (Hrsg.): Russian Jewry 1917-1967 (1969), 342-95
-- A. L. Eliav (Benami): Between Hammer and Sickle (1969), 176-88
-- S. W. Baron: The Russian Jew under Tsars and Soviets (1964), Index;
-- J. Lvavi: Ha-Hityashevut ha-Yehudit be-Birobidzhan (1965)
-- A. G. Duker: Jewish Survival in the World Today (1939), 47-59
-- A. G. Duker, in: Contemporary Jewish Record (March-April 1939), 24-26
-- J. Emiot: Der Birobidzhaner Inyen (1960); Jews in Eastern Europe (1966ff.), Index;
-- Z. Katz, in: Bulletin on Soviet Jewish Affairs, 2 (Juli, 1968)
-- C. Abramsky, in: L. Kochan (Hrsg.): Jews in Soviet Russia since 1917 (1970), 62-75 (incl. bibl.)

[J.Lv. / Shi.R.]>

Sources
Encyclopaedia Judaica: Birobidzhan,
                              vol. 4, col. 1044
Encyclopaedia Judaica: Birobidzhan, vol. 4, col. 1044
Encyclopaedia Judaica: Birobidzhan,
                              vol. 4, col. 1045-1046
Encyclopaedia Judaica: Birobidzhan, vol. 4, col. 1045-1046
Encyclopaedia Judaica: Birobidzhan,
                            vol. 4, col. 1047-1048
Encyclopaedia Judaica: Birobidzhan, vol. 4, col. 1047-1048
Encyclopaedia Judaica: Birobidzhan,
                              vol. 4, col. 1049-1050
Encyclopaedia Judaica: Birobidzhan, vol. 4, col. 1049-1050


Birobidschan heute

Heute ist Birobidschan eine Station der Transsibirischen Eisenbahn.
(http://www.transsib.ru/Eng/city-dvost.htm (2007)

Die Stadt Birobidschan hat 87.000 Einwohner. Die Durchschnittstemperaturen sind im April +3, im Juli +20, im Oktober +2, und im Januar -22 Grad Celsius.
(http://www.trans-sib.de/city-dvost.htm (2007)

Bahnhof von Birobidschan mit russischem
                            und hebräischem Schriftzug (01), 1998   Bahnhof von Birobidschan mit russischem
                            und hebräischem Schriftzug (02), 1998
Bahnhof von
                          Birobidschan mit russischem und hebräischem
                          Schriftzug (03), 2002 ca.
vergrössernBahnhof von Birobidschan mit russischem und hebräischem Schriftzug, 1998
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Birobidschan, Bahnstation, Lokomotive mit
                          Kommunistenstern, 2004 ca.
Birobidschan, Bahnstation, Lokomotive mit Kommunistenstern, 2004 ca.
Zentralplatz von Birobidschan, 2005
                            ca.
vergrössernZentralplatz von Birobidschan, 2005 ca.
Jiddische Sommerkurse in
                              Birobidschan, Logo 2007, mit der
                              Transsibirischen Eisenbahn und
                              Birkenwäldern
Jiddische Sommerkurse in Birobidschan, Logo 2007, mit der Transsibirischen Eisenbahn und Birkenwäldern
Karte der Stadt Birobidschan am Fluss
                          Bira im Jahr 2000 ca.
Karte der Stadt Birobidschan am Fluss Bira im Jahr 2000 ca.

Sonnenuntergang
                          bei Birobidschan am Fluss Bira
Sonnenuntergang bei Birobidschan am Fluss Bira
Synagoge von Birobidschan, 2002 ca.
Synagoge von Birobidschan, 2002 ca.

Jüdischer Friedhof in Birobidschan,
                            2005 ca.
vergrössernJüdischer Friedhof in Birobidschan, 2005 ca.
Jüdisches Kulturzentrum in Birobidschan,
                          2004 ca.
Jüdisches Kulturzentrum in Birobidschan, 2004 ca.
Neue
                          Synagoge in Birobidschan von 2004, Fassade
Neue Synagoge in Birobidschan von 2004, Fassade
Neue Synagoge in Birobidschan seit
                            2004, Saal
vergrössernNeue Synagoge in Birobidschan seit 2004, Saal
Rabbi Mordechai Sheiner, in Birobidzhan
                          seit 2002, Portrait
Rabbi Mordechai Sheiner, in Birobidzhan seit 2002, Portrait
Wohnbezirk von Birobidschan, 2004
                          ca.
Wohnbezirk von Birobidschan, 2004 ca.
Steppe in der Jüdischen autonomen
                            Region
vergrössernSteppe in der Jüdischen autonomen Region
Smidowitsch (Smidovitch), Bahnhof, 1998
                            ca.
vergrössernSmidowitsch (Smidovitch), Bahnhof, 1998 ca.
Chabarowsk (Khabarovsk) mit Brücke über
                            den Fluss Amur, 1998 ca.
vergrössernChabarowsk (Khabarovsk) mit Brücke über den Fluss Amur, 1998 ca.







Meldungen

19.8.2010: Anmerkungen von Jurij Below zu Birobidschan (JASSR / JSSAR)

E-Mail von Jurij Below vom 19. August 2010 (europäische Zeit), redigiert von Michael Palomino

Von:
"Jurij Below" <jurij.below@yahoo.de>
An:
"Michael Palomino" <michael.palomino@gmx.ch> 
Betreff:
Re: Frage: "jüdische ASSR" = Birobidschan?
Datum:
Thu, 19. Aug 2010 00:46:19

Namenssäule
                          "Birobidschan" in kyrillischer und
                          hebräischer Schrift
Namenssäule "Birobidschan" in kyrillischer und hebräischer Schrift
Birobidschan in Russland,
                            Karte 2010
Birobidschan in Russland, Karte 2010
http://eao.ru/eng/ (Offizielle Webseite von JAG, Birobidjan)

Jurij Below gibt eine kleine, politische Zusammenfassung über Birobidschan. Dabei stellt sich heraus,

-- schon die Zaren haben Juden ins Gebiet von Birobidschan vertrieben
-- Lenin liess
dort die jüdischen Strukturen vernichten
-- während des Krieges 1918-1921
flüchteten ca. ein Drittel der Juden nach Charbin und z.T. bis in die "USA", ein anderer Teil wurde durch die Weisse und die Rote Armee aufgerieben und zum Teil getötet, und Juden, die in Charbin geblieben waren, wurden reportiert und zum Teil ermordet oder in den GULAG gesteckt
-- 1929 wird unter Stalin eine neue die JSSAR gegründet und massenweise Juden dorthin verbannt
-- 1949 wird der Gold-Skandal mit dem Gold von Kolyma aufgedeckt, wo die jüdischen Organisatoren des Gulag massenweise Gold nach China und Japan abgezweigt haben. Als Folge werden die Republik Birobidschan aufgelöst, die Regierung  und 30.000 weitere Juden komplett erschossen und die restlichen Juden in Birobidschan festgesetzt
-- es folgen drei Wellen der Judenverfolgung mit ca. 1,5 Mio. Opfern
-- dann folgen eine neue Gründung der JSAG unter Chruschtschow 1961, unter Breschnew wird die Autonomie wieder gestrichen, unter Jelzin wird eine neue eingerichtet, unter Putin gleich wieder gestrichen etc.

Der Text von Jurij Below:

[Die Flüsse Bira und Bidschan]
<Birobidschan ist die Gegend zwischen den Amur-Zuflüssen Bira und Bidschan, etwa 150 km westlich von Chabarowsk, der Hauptstadt der einstigen JSSAR (Jüdische Sowjetische Sozialistische Autonome Republik), die 1929 bis 1947 so hiess.
 
[Erste Vertreibung von Juden ins Gebiet von Birobidschan unter Zar Ivan IV - Juden in Birobidschan bekommen unter Zar Alexander III das Bürgerrecht]

In der Tat, die ersten russischen Juden wurden durch den Zar Ivan IV Grozny (also "der Schreckliche") in dieses Gebiet aus Moskau und Kernrussland zwangsvertrieben. 1880 hat Zar Alexander III durch die Abkommen mit dem Gouverneur von Sibirien, gen. Skobelew, den ungeklärten Status der Juden, welche zwei mal versuchten, sich als Staat der Juden dort zu etablieren, zu lösen. Unter der Voraussetzung, dass sie von diesem Traum Abstand nehmen, wurden sie nun als Bürger des Russischen Imperiums anerkannt.  

[Krieg von 1904 - Birobidschan mit 300.000 Juden bleibt russisch]

1904
führte Russland wegen der Mandschurei Krieg gegen Japan (der letzte Staat der Mandarinen, mit Hauptstadt Harbin und mit dem letzten Imperator Pui Ji, der Anspruch auf Birobidschan hatte).  Zwar erlitt die russische Flotte dort eine grosse Niederlage, aber Zar Nikolaus II unterschrieb in Port-Arthur mit Pui Ji doch einen Friedensvertrag, und die "jüdische Provinz Russlands" blieb weiterhin unter dem Schutz von Moskau, weil die Chinesen und Japaner systematisch "Pogrome" gegen die Juden veranstalteten. In St. Petersburg hat Zar Nikolaus II dann die jüdische Autonomie garantiert (damals etwa für 300.000 Juden). 
 
[1917: Lenin lässt jüdische Strukturen in Birobidschan liquidieren und Hebräisch verbieten]

Am zweiten Tag der Machtübernahme durch die Bolschewiki im Jahre 1917 liess
Lenin "reaktionäre, jüdische Strukturen in Ostsibirien" liquidieren, und mit seinem Dekret Nr. 3 verbot er auch Hebräisch (Iwrith) als "reaktionäre Sprache". 

[Judenverfolgungen 1918-1921: Flucht von ca. 100.000 via Charbin in die USA - Massenmord an den verbliebenen 100.000]
Im Verlauf des "Bürgerkrieges" 1918-1921, also während des Roten Terrors,
wurden Juden dann durch die Weisse Armee und durch die Rotarmee systematisch verfolgt, so dass 1921 dort noch etwa 100.000 Juden blieben (fast 100.000 flüchteten nach Charbin [Mandschurei] und dann via Shanghai und Hongkong weiter in die USA. Der Rest von über 100.000 Juden wurde zwischen den feindlichen Parteien aufgerieben und getötet (russische zarentreue Weisse Armee und die bolschewistische Rote Armee). Man kann durchaus von einem Willen zur Ausrottung sprechen, der diesen beiden russischen Armeen innewohnte. Der Oberkommandeur der Russischen Armee, Admiral Koltschak, wurde durch die Bolschewiki gefangen genommen, und Lenin telegrafierte nach Chabarowsk: "Sofort vor Gericht stellen und erschiessen".

[Sowjetische Besetzung von Charbin - Rückdeportation der verbliebenen Juden und Erschiessung oder GULAG]
Die Sowjets besetzten Charbin, und die Juden, die noch dort geblieben waren, wurden in die UdSSR zurückdeportiert und wurden entweder als "Spione und Landesverräter" 
 sofort exekutiert oder mussten für 25 Jahre in den GULAG.

[Stalin versucht, restliche Juden nach Kasachstan zu vertreiben - Gründung JSSAR 1929 - Massenverbannung nach Birobidschan]
Nach Lenins Tod versuchte Stalin die Juden aus dem Grenzgebiet nach Kasachstan und insbesondere nach Buchara und Samarkand zu vertreiben, denn er wollte doch die Stadt Wladiwostok vor Korea sichern und besetzte Te Tju Che (Wildschwein-Wald). Chabarowsk sollte vor den Chinesen gesichert werden. Bei Chal Kin Gol (Ussouri Tiger-Taiga) besetzte Stalin zum grossen Teil die Mandschurei und auch Port-Arthur (erst 1961 wurde Port-Arthur durch Chruschtschow an China  zurückgegeben). Der Krieg im Osten unter Stalin dauerte drei Jahre (1926-1929), und danach wurde schliesslich die JSSAR gegründet, als Teil der UdSSR. Iwrith [Hebräisch] blieb verboten, aber Jiddisch zugelassen.  Stalin liess in der Folgezeit viele Juden nach Birobidschan verbannen, so dass
dort 1940 über 600.000 Juden lebten. 
 
1947 wurden jüdische Organisationen in der ganzen "UdSSR"  verboten. 1948 [nach der Israel-Gründung und dem Bündnis der Zionistenregierung mit dem CIA] wurde die JSSAR, die sich illegalerweise genannte "Judenrepublik" nannte, aufgelöst und dabei als "Nest der reaktionären Zionisten und Agenten des Weltimperialismus" bezeichnet.

[Der Gold-Skandal von Birobidschan (1949) und die Eliminierung der jüdischen Republik]
In der zweitgrössten  Stad
t [der Provinz Birobidschan], Smidowitsch, kam dann 1949 die "Verschwörung" mit illegalen  Goldtransporten aus Kolyma ans Licht: In der JASSR an der chinesischen Grenze wurde das Gold von Kolyma, zu 99,999 raffiniert und in Barren gegossen. Über 10.000 jüdische Gulag-Angestellte ("Zionisten") überwachten dabei die russischen GULAG-Sklavenarbeiter. Und die jüdischen Gulag-Angestellten hatten nun einen erheblichen Teil des Goldes durch China und Japan an Moskau vorbeigeschafft bzw. "abgezweigt". Der Skandal hatte Konsequenzen: Birobidschan wurde aufgelöst. 1949 wurden in Chabarowsk [an der Ostgrenze von Birobidschan] 37 Regierungsmitglieder von Birobidschan und über 30.000 als "Volksfeinde" bezeichnete Leute der jüdischen Bevölkerung erschossen. Der Rest wurde offiziell zu Verbannten an Ort erklärt, und jedes Recht, sich frei zu bewegen, wurde ihnen abgesprochen. Die russischen Gulag-Häftlinge dagegen mussten ständig feiern, wenn jeweils eine Gruppe der jüdischen Regierung nach Chabarowsk zur Erschiessung abtransportiert wurde.

[Dieser Gold-Skandal in Birobidschan fehlt bei Pinkus].

[1950er Jahre: Judenverfolgungen in drei Wellen]
E
s wurden nun - in einer wahnsinnigen Sippenhaft-Orgie - die drei letzten Wellen der Judenverfolgung in Gang gesetzt. Prof. Dmitri Kurganow (Historiker, kein Jude, war aber auch 25 Jahre im GULAG wegen antisowjetischer Propaganda) schätzt die Zahl der Opfer der stalinschen Massnahmen gegen Agenten, Verräter und Zionisten auf mindestens rund 1,5 Mio.

[Chruschtschow installiert wieder ein JSAG]
1961 installierte Nikita Chruschtschow wieder ein "Jüdisch-sowjetisches autonomes Gebiet" (JSAG) und liess auch gleich Juden zwangsübersiedeln, die seither in Usbekistan und Kasachstan lebten. Und bald lebten im JSAG wieder 300.000 Juden.

[Breschnew lässt die Autonomie wieder abschaffen - es bleibt ein "jüdisches Kreisgebiet"]
1966 - nach der Absetzung von Chruschtschow und der Machtübernahme von Leonid Breschnew - wurde die rein formelle Autonomie auch noch abgeschafft, so dass bis zum Ende der "UdSSR" nur der Jewrejskaja Oblast ("Jüdisches Kreisgebiet")  innerhalb der Provinz Chabarowsk übrigblieb.


Präsident Medwedew besuchte im Mai
                      2010 die Jüdisch-autonome Republik Birobidschan
                      und "versprach mehr Engagement für das
                      vergessene Land der Juden"
Präsident Medwedew besuchte im Mai 2010 die jüdisch-autonome Republik Birobidschan und "versprach mehr Engagement für das vergessene Land der Juden"

("St. Petersburger Nachrichten", Mai 2010)

 

[1992: Bezeichnung "Judenrepublik" (JR) und JR-Fahne verboten - Jelzin gibt neue Autonomie - Putin verbietet wieder alles - neuer Name und neue Fahne 2001 - Verbot der neuen Fahne 2005 und neueste Fahne mir Regenbogenfarben]

1992 erklärte sich Birobidschan als "Judenrepublik". Moskau hat diese Bezeichnung nicht akzeptiert wegen des Protestes aus Israel, das behauptete, dieser Name sei von "Antisemiten" in der Zeit der Weimarer Republik benutzt worden.  Die JR-Staatsflagge mit Davidstern wurde verboten. Die Duma (Parlament) hat jedoch unter Boris Jelzin 1994 das Gebiet den "Juden" wieder zuerklärt, mit Autonomie. Nach dem Tode Jelzins machte Wladimir Putin als Präsident wieder eine Kehrtwende und verbot offiziell die Flagge, die Insignien und die Hymne und drohte, "die Juden aus diesem Gebiet endgültig zu vertreiben". Im Jahre 2001 beschloss  die Duma
endlich die neue offizielle Namengebung, und zwar "Jüdisch-autonomes Gebiet der russischen Föderation" mit der russischen Staatsflagge mit dem Davidstern drauf.  2005 wurde die Staatsflagge mit dem Davidstern dann aber gleich wieder verboten. Die neue Flagge erinnert nun an die Regenbogenflagge der Homosexuellen. Der neue Name der Republik heisst "Jüdisch-autonomes Gebiet".


Die schweigende "offizielle Webseite¨ - Chabarowsk ist jüdisches Zentrum - Remigration nach Birobidschan]

Auf der Webseite des Jüdisch-autonomen Gebiets findet man kein Wort über Lenins Dekrete, kein Wort des immer wieder unterbrochenen Status des "Gebiets" und Stalins Befehl von 1948 über die Liquidierung der Judenrepublik den  "Prozess in Chabarowsk", und über die Hinrichtung der Regierung in Chabarowsk 1949. Das ist das einzige Gebiet in der UdSSR, wo es die Begriffe "Stalinka", "Leninogorsk", "Komsomolskja", "Sowjetsk" und auch "WKP /b/ -Kommunistische Partei" (Bolschewiki) immer noch gibt. In Chabarowsk dagegen leben über 250.000 Juden.

Ich finde es ganz merkwürdig: Nun leben dort etwa 48 % Chinesen, 49% Ukrainer und Russen, und etwa 12.000 Juden. Im Januar remigrierten aus Israel ca. 600 Juden nach Birobidschan zurück. Für Moskau selbst ist dieses Gebiet von "grosser, strategischer Bedeutung" (Wolf Schirinowski).
 
Die Juden in Birobidschan scherzen mit der Frage: "Lenin, Stalin, Breschnew, Schirinowski und auch Netanajahu - alle sind gegen uns, nur Adolf Hitler hatte uns keine Schaden angerichtet. Wen sollen wir nun lieben?" Die Antwort: "Natürlich den... Oder?".

"Ejnigkejt" (Tageszeitung in Jiddisch [der russischen Juden]) vom 15.08.2010 hat Netanjahu in eine Reihe mit Stalin eingeordnet.

Also, historisch gesehen
ist Birobidschan der erste jüdische Staat seit dem Pogrom von Kaiser Titus um 70 A.D. Dann kam  Israel  hinzu, aber beide jüdische Staaten sind immer noch nicht zur Ruhe gekommen. Und vor allem klappt es immer wieder nicht, der Region Birobidschan einen dauerhaften Namen zu geben. Immer wieder wird der Name abgeändert...
 
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Bildernachweis

-- Karte mit der Position der Jüdischen autonomen Region Birobidschan: http://elcomandante.wordpress.com/2007/01/09/provincia-autonoma-hebrea-rusia-birobidzhan/
-- Karte der Jüdischen autonomen Region Birobidschan mit Städten, 2000 ca.:
http://map.rin.ru/cgi-bin/main_e.pl?Region=evrei
-- Karte der Jüdischen autonomen Region Birobidschan mit Nachbarprovinzen:
http://vladivostok.usconsulate.gov/wwwhgeninfo.html
-- Karte der Jüdischen autonomen Region Birobidschan mit Bezeichnungen in Hebräisch und mit Relief, 1930 ca.:
http://www.2all.co.il/web/Sites/yiddishproject/PAGE4.asp http://www.2all.co.il/web/Sites/yiddishproject%5C15005_(13).jpg
-- Karte der Jüdischen autonomen Region Birobidschan mit der Transsibirischen Eisenbahn:
http://news.bbc.co.uk/1/hi/world/europe/1978082.stm; http://www.transsib.ru/Eng/cat-map.htm

-- Fahne der Jüdischen autonomen Region Birobidschan:
http://es.wikipedia.org/wiki/%C3%93blast_Aut%C3%B3nomo_Hebreo
-- Wappen der Jüdischen autonomen Region Birobidschan:
http://es.wikipedia.org/wiki/%C3%93blast_Aut%C3%B3nomo_Hebreo

-- Kolchose "Valdheim", Bautätigkeit 1929-1931:
http://international.loc.gov/cgi-bin/query/h?intldl/mtfront:@OR(@field(NUMBER+@band(mtfxtx+na0025)))
http://international.loc.gov/cgi-bin/ampage?collId=mtfxtx&fileName=txn/na0025//mtfxtxna0025.db&recNum=0 &itemLink=r?intldl/mtfront:@field(NUMBER+@od1(mtfxtx+na0025))&linkText=0&presId=mtfront
http://international.loc.gov/service/ndlpcoop/mtfxtx/txn/na0025/0001.jpg

-- Michael Kalinin, Portrait 1919: http://en.wikipedia.org/wiki/Mikhail_Kalinin
-- Lazar Kaganovich, Portrait mit Mütze: http://seanbryson.com/articles/prop_masters.html

-- Feldarbeit in Birobidschan in 1931: http://www.newswe.com/Atlant/atlant1.htm
-- Synagoge aus Holz in Birobidschan: http://www.hagalil.com/galluth/russia12.htm
-- Fluss Bira: http://news.bbc.co.uk/1/hi/world/europe/1978082.stm

-- Bahnhof Birobidschan mit russischen und hebräischen Schriftzügen 1998 01: http://www.transsib.ru/Eng/city-dvost.htm;
http://www.transsib.ru/Photo/Dvost/8351.jpg

-- Bahnhof Birobidschan mit russischen und hebräischen Schriftzügen 1998 02: http://www.transsib.ru/Eng/large-st.htm
http://www.transsib.ru/Photo/Dvost/8351a.jpg

-- Bahnhof Birobidschan mit russischen und hebräischen Schriftzügen 2002 ca., 03 zoom:
http://news.bbc.co.uk/1/hi/world/europe/1978082.stm
-- Bahnhof Birobidschan, Lokomotive mit Kommunistenstern: http://wadescott.com/transi/Week-4-Birobizhan.shtml

-- Birobidschan, jüdisches Kulturzentrum: http://www.euras.co.jp/chi_kibetsu_info/khabarovsk.htm
-- Birobidschan, Synagoge 2002: http://news.bbc.co.uk/1/hi/world/europe/1978082.stm
-- neue Synagoge in Birobidschan 2004 01, Fassade: http://wadescott.com/transi/Week-4-Birobizhan.shtml
-- neue Synagoge in Birobidschan 2004 02, Saal:
http://blogs.washingtonpost.com/russianchronicles/2005/09/birobidzhan_new.html
-- Rabbi Mordechai Sheiner seit 2002:
http://blogs.washingtonpost.com/russianchronicles/2005/09/birobidzhan_new.html
-- Wohnquartier in Birobidschan 2004 ca.: http://wadescott.com/transi/Week-4-Birobizhan.shtml
-- Zentralplatz 2005 ca.: http://en.wikipedia.org/wiki/Birobidzhan
-- jüdischer Friedhof Birobidschan 2005 ca.:
http://www.2all.co.il/web/Sites/yiddishproject/; http://www.2all.co.il/web/Sites/yiddishproject/15005_(15).jpg
-- Jiddische Sommerkurse 2007 in Birobidschan: http://www.2all.co.il/web/Sites/yiddishproject/CATALOG.asp
-- Sonnenuntergang in Birobidschan am Fluss Bira: http://www.eao.ru/eng/?p=724&PHPSESSID=;
http://www.eao.ru//Images/Gorod/gen_029.jpg
-- Steppe: http://www.jbryant.eu/siberia.htm; http://www.jbryant.eu/trans-sib/112.jpg
-- Smidovich Bahnhof 1998 ca.: http://www.transsib.ru/Photo/Dvost/8422.jpg
-- Chabarowsk mit Brücke über den Fluss Amur 1998 ca.:
http://www.transsib.ru/Eng/large-st.htm; http://www.transsib.ru/Photo/Dvost/8512.jpg



Jüdische Namen in Birobidschan, Webseite:
http://www.2all.co.il/web/Sites/yiddishproject/PAGE9.asp

Details der Geschichte in Birobidschan, Webseite:
http://www.eao.ru/eng/?p=361

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