aus:
Pinkus, Benjamin: The Soviet
Government and the Jews 1948-1967. A documented study.
Ben-Gurion University of the
Negev (Beer-Sheva); Cambridge University Press 1984, ISBN
0 521 24713 6
Chronologie
1844
Marx: Aufsatz "Die jüdische Frage"
Der Aufsatz enthält extrem anti-jüdische Bemerkungen
(S.470, Anm. Nr.1).

Karl Marx, Portrait von 1839 [1]
[Ein junger Enthusiast drückt das aus, was er in der
Kindheit und Jugend von den Erwachsenen aufgenommen hat].
1845
Marx und Engels: Aufsatz "Die heilige Familie"
Auch dieser Aufsatz enthält extrem anti-jüdische
Bemerkungen (S.470, Anm. Nr.1).

Friedrich Engels, Portrait mit ca. 25 Jahren [2]
[Junge Enthusiasten drücken das aus, was sie in der
Kindheit und Jugend von den Erwachsenen aufgenommen
haben].
ab 1850er Jahre?
Im Zaristen-Russland
existieren 3 Arten von Synagogen in Russland
-- es sind steinerne Gebäude als permanente
Synagogenbauten mit jüdischen Gemeinden
-- oder es sind kleine Andachtsplätze, v.a. in privaten
Häusern
-- oder es sind temporäre Gebetsgruppen in privaten
Häusern
wobei die jüdischen Gottesdienste, die in Häusern
abgehalten werden, stillschweigend geduldet sind.
Statistische Zählungen beziehen sich jeweils nur auf die
Gemeinden in den festen Synagogenbauten. Offizielle
Synagogenzählungen finden in der UdSSR nie statt (S.315).
2. Hälfte des 19.Jh.
Russland: Einführung der Börse und Verdammung von
Kosmopolitismus
Nach der Einführung des Börsen-Kapitalismus in der Welt
verdammen extremistische, radikale, politische Gruppen den
"Kosmopolitismus", z.B.
-- die radikale Sektion unter Belinski (Belinsky)
-- oder rechtsgerichtete Sektionen.
Mit dem Angriff gegen den "Kosmopolitismus" ist primär
auch ein Angriff gegen Juden verbunden (S.497, Anm.
Nr.49).
1868
nicht erwähnt:
Ägypten: Eröffnung des
Suezkanals
Die arabische Welt hat sich
mit dem Suezkanal das eigene Grab geschaufelt. Der
Kanal, der unter französischer und englischer Regie mit
ägyptischer Konzession gebaut wurde, hat Ägypten hoch
verschuldet. Nicht nur das. Der Kanal zerstört den
traditionellen arabischen Zwischenhandel zwischen Europa
und Indien. Zusätzlich dringt ab den 1880er Jahren auch
Japan mit Billigprodukten auf den Markt in Nah-Ost. Die
ganze arabische Welt von Ägypten bis Irak verarmt, und
die europäischen Staaten, vor allem England, schwelgen
in Profiten, die bisher immer der arabischen Welt
zugestanden haben, und die arabischen Kulturen gehen
eine nach dem anderen mehr oder weniger Bankrott.
(in: Ulrich Haarmann Hg.: "Geschichte der arabischen
Welt"; C.H.Beck-Verlag, München 1987)
![Suezkanal mit Europa, Afrika und Asien, Karte
[3] Suezkanal
mit Europa, Afrika und Asien, Karte [3]](01-1844-1919-d/003-suezkanal-karte.gif)
Suezkanal mit Europa, Afrika und Asien, Karte [3]
1870/71
nicht erwähnt:
Deutschland: absolute
nationalistische Entfaltung des Kaiserreichs nach dem
Sieg gegen Frankreich
Frankreichs Nationalbewegungen sinnen immer wieder auf
Rache. Das Klima bleibt gereizt, die "Verwirklichung"
durch Nationalismus wird allgemeines Vorbild in Europa.

Bismarcks Deutschland 1871,
Karte des "Zweiten Deutschen Kaiserreiches" [4]
1889
Russland: Aufruf zur Vertreibung aller Juden
-- den Juden wird pauschal vorgeworfen, dass sie nach der
Losung "ubi bene, ibi patria" ["Wo es mir gut geht, dort
ist mein Vaterland"] leben würden
-- die russische Propaganda gegen das Judentum behauptet,
es sei das beste, alle Juden nach dem Westen zu
vertreiben.
in: "Zeitgenössisches Russland. Aufsätze über das Leben in
unserem Staat und der Gesellschaft" 1889 (S.497, Anm.
Nr.49).
ab 1897
Nationalistische Zionistenjuden
wollen unter der Führung von Herzl ein neues Israel
haben
Die Zionisten sind gegen eine autonome jüdische Region in
Russland sowie gegen Russisch und gegen jiddisch
eingestellt. Sie wollen ein hebräisches Israel erreichen,
koste es, was es wolle (S.21).
![Theodor Herzl (Foto
von 1901) [5]. Theodor
Herzl (Foto von 1901) [5].](01-1844-1919-d/005-Theodor-Herzl-1901.jpg)
Theodor Herzl (Foto von 1901) [5].
[Herzl und die späteren Banken-Zionisten aus "Amerika"
wollten ein grosses Israel haben, und wollten keine
jiddischen Juden in Israel haben, sondern liessen nur
Hebräisch gelten. Das rassistische Büchlein "Der
Judenstaat" hierzu von Herzl ist bis heute im Handel
erhältlich, obwohl es gegen jegliches Antirassismusgesetz
verstösst].
![Theodor Herzl, Buch
"Der Judenstaat" [6]. In diesem Buch steckt
der absolute Rassismus gegen die Araber und Muslime drin
mit der Anweisung zur Sklavenhaltung und die
Versprechung, in Palästina seien vielleicht Goldminen zu
finden... Theodor
Herzl, Buch "Der Judenstaat" [6]. In diesem
Buch steckt der absolute Rassismus gegen die Araber und
Muslime drin mit der Anweisung zur Sklavenhaltung und
die Versprechung, in Palästina seien vielleicht
Goldminen zu finden...](01-1844-1919-d/006-Theodor-Herzl_buch-der-judenstaat-buchdeckel.jpg)
Theodor Herzl, Buch "Der Judenstaat" [6]. In diesem Buch
steckt der absolute Rassismus gegen die Araber und Muslime
drin mit der Anweisung zur Sklavenhaltung und die
Versprechung, in Palästina seien vielleicht Goldminen zu
finden...
1898
Es finden zwei Treffen von Herzl mit Wilhelm II. statt
Am 18.10. und 2.11.1898 trifft sich der
rassistisch-jüdische Zionist Herzl mit dem deutschen
Kaiser Wilhelm II und bittet um Unterstützung für die
Gründung Israels. Seine Bitten haben keinen Erfolg,
Wilhelm II. billigt keinen rassistischen Judenstaat gegen
die arabische Welt (S.521, Anm. Nr.71).

Kaiser Wilhelm II., 1895 ca. [7]
ab 1900 ca.
UdSSR: Die russische Politik schränkt die rassistischen
Zionisten und die jüdische Religion planmässig ein .
(S.259)
[Dabei werden oft alle Juden mit "Zionisten"
gleichgesetzt, was ein grosser politischer Fehler ist,
denn die jüdischen Anti-Zionisten im Judentum sind bis
1948 sehr stark].
1901 ca.
Russland: Zusammenarbeit der zaristischen Geheimpolizei
"Ochrana" ("Okhrana") mit der jüdischen Arbeiterbewegung
Die zaristische Geheimpolizei versucht, die jüdische
Arbeiterbewegung zu unterstützen und so unter Kontrolle zu
halten:
-- es besteht eine Verbindung zu Dsubatow (Zubatov),
Oberst in der zaristischen "okhrana"-Geheimpolizei (S.482,
Anm. Nr.75)
-- und es besteht eine Verbindung zu Jakob Abramowitsch
Zhitomirsky (Yakov Abramovitsh Zhitomirsky) (S.482, Anm.
Nr.74).
Gleichzeitig sind die jüdischen Organisationen mit dem
Dsubatowiten (Zubatoviten) und der zaristischen
Geheimpolizei "okhrana" in Verbindung (S.76).
![Die zaristische Geheimpolizei
"Ochrana" [8] führte kompromisslos die
Todesstrafe aus und war die Repression des Zaren Die
zaristische Geheimpolizei "Ochrana" [8] führte
kompromisslos die Todesstrafe aus und war die Repression
des Zaren](01-1844-1919-d/008-ochrana-geheimpolizei-erschiessungskommando.jpg)
Die zaristische Geheimpolizei "Ochrana" [8] führte
kompromisslos die Todesstrafe aus und war die Repression
des Zaren
17.5.1901
Rassistisch-jüdischer Zionismus: Treffen Herzls mit dem
türkischen Sultan
(S.521, Anm. Nr.72)

Sultan Abdülhamid II. [9]
[Herzl will von der Türkei erreichen, dass eine
Israel-Gründung im Osmanischen Reich ermöglicht wird. Der
Sultan braucht aber keine rassistischen Zionisten-Juden an
der Nahostküste, die ein Gross-Israel zwischen Nil und dem
Euphrat gründen wollen und Araber versklaven und
vertreiben wollen].
22.10.1902
Rassistisch-jüdischer Zionismus: Treffen zwischen Herzl
und Joseph Chamberlain
Chamberlain ist zu diesem Zeitpunkt britischer
Kolonialminister, und England hat Ägypten besetzt bzw. als
"Kolonie" definiert. Herzl bittet um Erlaubnis der
jüdischen Besiedelung Zyperns und zur jüdischen
Besiedelung der Sinai-Halbinsel. Chamberlain lehnt
ab (S.522, Anm. Nr.73).
![Neville
Chamberlain, Portrait 1910 ca. [10] Neville
Chamberlain, Portrait 1910 ca. [10]](01-1844-1919-d/010-Neville-Chamberlain-1955ca.jpg)
Neville Chamberlain, Portrait 1910 ca. [10]
[Auch Chamberlain braucht keine rassistischen
Zionisten-Juden an der Nahostküste, die ein Gross-Israel
zwischen Nil und dem Euphrat gründen wollen und Araber
versklaven und vertreiben wollen].
1903
Rassistisch-jüdischer Zionismus: Herzl bietet dem
zaristisch-russischen Innenminister von Plehwe (Pleve)
die Dienste des Zionismus an
(S.236). Dabei ist von Plehwe ein Arbeitermörder und
Organisator von Pogromen im Kampf gegen den revolutionären
Einfluss auf die jüdische Jugend (S.237).
![Wjatscheslaus von
Plechwe (Vyacheslav von Plehve), Portrait des
zaristischen Innenministers, der ein Jahr später 1904
stirbt [11]. Wjatscheslaus von Plechwe (Vyacheslav von Plehve),
Portrait des zaristischen Innenministers, der ein Jahr
später 1904 stirbt [11].](01-1844-1919-d/011-Wjatscheslaus-von-Plechwe-portrait.jpg)
Wjatscheslaus von Plechwe (Vyacheslav von Plehve),
Portrait des zaristischen Innenministers, der ein Jahr
später 1904 stirbt [11].
1905
Russland: Gründung der "Schwarzen 100e"
Die Gruppe der "Schwarzen 100e" organisieren im
zaristischen Russland die Pogrome gegen Juden und gegen
die radikale, russische Intelligenz (S.491, Anm. Nr.91).
1905 ca.
Österreich-Ungarn: Einführung des föderalen Wahlrechts
in Österreich-Ungarn in Erziehungs- und Kulturfragen
Das von Österreichs Sozialisten eingeführte neue
Wahlrecht ermöglicht es jeder
einzelnen Nationalität, sich innerhalb der Monarchie
eigene kulturelle und erzieherischen Erziehungen
einzurichten. Stalin nennt diese Lösung einen
"bürgerlichen Trick", das Proletariat zu zerstören (S.12).

Karte von Österreich-Ungarn 1907 [12]
ab 1905 ca.
Rassistisch-jüdischer Zionismus: Die Führer des
Zionismus arbeiten immer mit reaktionären Herrschern
zusammen
wie dem Sultan der Türkei und dem deutschen Kaiser
(S.237).
Ukraine: starker ukrainischer Antisemitismus
(S.475, Anm. 75)
1907
Russland: Gründung der antisemitischen Union Archangel
Michael
durch V.M. Purischkewitsch (Purishkevich), eine Abspaltung
der "Schwarzen 100e" von 1905 (S.491, Anm.
Nr.91).

Wladimir-Mitrofanowitsch-Purischkewitsch (Vladimir
Purishkevich), Portrait [13]
1912-1914
Ergänzung:
Balkan: Kriege im Namen der verschiedenen Nationalismen
und gegen die Türkei
Die Türkei verliert laufend Territorien. Serbien und
Bulgarien werden selbständig.
ab August 1914
Ergänzung:
Erster Weltkrieg im
Namen der Nationalismen Europas und Arabiens
Österreichs Vorhaben der
Ausweitung nach Süden und Deutschlands Vorhaben der
Germanisierung Europas werden durch konstante
französische und englische Gegenwehr verhindert.
Gleichzeitig schliessen die arabischen Gebiete
verschiedene Koalitionen mit europäischen Staaten gegen
die Türkei ab. Die türkische Herrschaft wird bis nach
Nordsyrien zurückgedrängt.
Frankreich und England teilen sich eigenmächtig die
ehemals türkisch beherrschten Gebiete als "Mandate" auf
und unterdrücken damit die Entwicklung arabischer
Eigenstaatlichkeit.
1917
UdSSR: Lenin verdammt Antisemitismus als ein Element
der Konterrevolution
(S.3)

Wladimir, Iljitsch Lenin, Portrait von 1920 [14]
Kommunismus: Es herrscht der Idealglaube zur
Überwindung aller Gegensätze
Bei Russlands Kommunisten existiert der Glaube, dass der
Sozialismus alle Gegensätze der Völker der UdSSR aufheben
werde, bei gleichzeitiger Schaffung von völkereigenen
Institutionen (S.12).
Lenin-These: Zu einer Nation gehören Land und
gemeinsame Sprache - Juden sind also keine Nation,
sondern eine Glaubensgruppe
Juden haben gemäss Lenin aufgehört, eine Nation zu sein,
da sie kein Territorium und keine gemeinsame Sprache
haben. Die polnisch-jüdische Vereinigung "Bund" dagegen
erarbeitet die Nationalität von "Russland-Juden" (S.11)
mit jiddisch als Sprache und weltweiten Siedlungen. Im
Gegenzug behauptet Russlands Führung, Juden seien eine
Sekte (S.12).
[Wenn Juden eine Nation wären, dann wären Christen auch
eine Nation, und alle Christen müssten in Italien leben.
Das ist nachweislich nicht so].
UdSSR: Maxim Gorki fordert die Gleichheit für Juden -
weitere Repräsentanten für Gleichheit
Die Gleichheit der Menschen und auch der Juden sei eine
der wunderbaren Errungenschaften der Russischen Revolution
(S.96).

Maxim Gorki, Portrait 1920 [15], russischer Schriftsteller
Der Antisemitismus lässt sich jedoch nicht einfach
unterdrücken (S.96).
Wie Maxim Gorki attackieren auch Akademiker und
Wissenschaftler den Antisemitismus in Russland: Majakowski
(Mayakovsky), Serafimovich, D.Bedny, Guser-Orenburgsky
u.a. sowie auch politische Führer wie Kalinin,
Bonch-Bruevich, Semaschko (Semashko) und Lunacharsky
(S.97).
Oktober 1917
UdSSR: Lenin und die Bolschewisten nehmen gegen
Antisemitismus Stellung
(S.83)
ab Okt 1917
UdSSR: Stalin hat in der KP mit vielen Juden zu tun
(S.88). Stalin wird Kommissar für Nationalitäten (in:
Lustiger: Stalin und die Juden 1998, Ausgabe 2000, S.72).

Stalin, Portrait [16]
ab 1917
Russland: Die Basis des
kommunistischen Systems: der kommunistische
Willkürstaat
Nationalismus wird in den Teilrepubliken
eingeschränkt
-- es wird ein grosser
Nationalismus für "Grossrussland" propagiert
-- lokale Nationalismen sind beschränkt zugelassen
(S.147).
[Je nach Situation wird das eine oder andere zugelassen
oder bekämpft, womit der Kommunismus zu einem völligen
Willkürstaat für die Bevölkerung und die vielen Völker
innerhalb des Imperiums wird].
Politik von Lenin, Stalin und deren Erben: keine
Anerkennung der Juden als Nation
-- Juden werden als Nation nie anerkannt [denn das
Judentum ist eine Religion und keine Nation]
-- es herrscht die Meinung, nur der Antisemitismus lässt
das Judentum als Relikt alter Zeit noch am Leben erhalten,
und wenn es keinen Antisemitismus mehr gäbe, dann würde
sich das Judentum assimilieren
-- die jüdische Arbeitervereinigung "Bund" wird mehr
bekämpft als der rassistisch-jüdische Zionismus, weil der
Bund die Idee der "Jüdischen Nation" unterstützt (S.2).
UdSSR: Lenin und Stalin haben mitsamt der gesamten
bolschewistischen Führung eine Abneigung gegen Religion
Die Kommunisten behaupten, Religion sei die "schlimmste
Art von Entfremdung" und "Opium für das Volk".
Gleichzeitig muss die kommunistische Führungsclique aber
die multinationale und multireligiöse Existenz Russlands
akzeptieren.
Dabei wird folgende Lösung des Problems versucht:
-- Trennung von Staat und Kirche
-- Verbot der Religion in den Schulen
-- alle Religionen sind vor dem Gesetz gleich
-- alle religiöse Tätigkeit wird als "Privatsache"
definiert (S.308).
Diese Grundsätze gelten aber nur ein Jahr lang, und 1918
kommen dann andere "Grundsätze"...
1917-1921
UdSSR: Es werden 46 Bücher und Pamphlete gegen
Antisemitismus publiziert
(S.484, Anm. Nr.5).
1918
UdSSR: Ausbrechender Konflikt zwischen Stalin und
Trotzki
(S.88)

Leo Dawidowitsch Trotzki, Portrait (1929) [17]
20.1.1918
UdSSR: Religionsgesetz mit Massnahmen zur Einschränkung
aller Religionen der UdSSR
-- Verstaatlichung des Kirchenbesitzes
-- Verbot religiöser Institutionen, religiöser
Erziehungs-, Gesundheits- und Wohlfahrtsinstitutionen
-- Verbot von Religionsunterricht in den Schulen und
Verbot von Religionsschulen
-- allen religiösen Gesellschaften werden die
Körperschaftsrechte entzogen
-- es wird festgestellt, dass Religionen nur Minderheiten
repräsentieren (S.308).
1918-1923
UdSSR: Über Religion entscheidet das Kommissariat für
nationale Angelegenheiten
Es beginnt nun ein Dauerkampf gegen die jüdische Religion
(S.308).
[weil Religion allgemein nicht mehr akzeptiert wird,
sondern nur der kommunistische "Menschenverstand"].
1918-1939
UdSSR: Das System des sowjetischen Terrors mit
Prozessen gegen Juden: 4 Typs von Prozessen
Die KP führt nun Prozesse gegen Juden, um jede Art von
Opposition und vor allem den nationalen Zionismus
auszurotten:
Es werden also Prozesse
geführt
-- gegen
rassistisch-jüdische Zionisten oder deren Sympathisanten,
auch gegen Aktivisten der hebräischen Kultur, in der Zeit
1918-1930
-- antireligiöse Prozesse, gerichtet gegen Rabbis,
jüdische Gelehrte, rituelle Schlachtungen und
Synagogenangestellte, vor allem in den 1920er und 1930er
Jahren
-- antibürgerliche Prozesse gegen Juden, die von der
Regierung als bürgerliche Juden bezeichnet werden, gegen
Handelsfamilien und Schwarzhändler, v.a. 1918-1930
-- antinationalistische Prozesse 1936-1939 gegen leitende
Personen der 1935 erloschenen Evsektsiya und der
jiddischen Kultur (S.193).
ab 1918
UdSSR: Ökonomische Prozesse gegen Juden
Anklage und Bestrafung differieren aber stark. Die
Prozesse sind ganz nach Wunsch gegen Juden gerichtet,
manchmal unter dem Prozentsatz der Bevölkerung, manchmal
über dem Prozentsatz der Bevölkerung, abhängig von
ökonomischen, sozialen, geographischen und sogar
psychologischen Faktoren (S.197).
UdSSR: Das Zwangssystem der Politisierung des Lebens
Das Leben in der UdSSR ist absolut politisiert:
- - alle Lebenssphären sind politisiert
-- es herrscht ein höchstes Elitedenken
-- der Zentralstaat hat die zentraler Kontrolle
-- alle politischen Handlungen und aller Terror werden mit
beinahe ungehindertem Fanatismus ausgeführt.
Ab sofort erreicht die Anzahl ökonomischer Prozesse eine
völlig neue Dimension (S.197).
UdSSR: Verwirklichung eines jiddischen Kulturvolks in
der UdSSR
Gleichzeitig wird ein jiddisch-jüdisches Kulturvolk ins
Leben gerufen und somit ein "Jüdisches Sekretariat"
zugelassen (S.12) sowie eine jüdische Sektion der
kommunistischen Partei ("Jewsekzija", bis 1930). Es wird auch eine
Organisation für jüdische Siedlungen "Ozet" gegründet,
(S.13) die mit dem Zeitungsorgan "Tribuna" vertreten ist
(S.259).
Jüdische Einrichtung:
-- Schaffung von 67 jiddischen Gerichten
-- Schaffung jiddischer Polizeistationen,
Hilfsorganisationen, Schriftstellerorganisationen
-- Schaffung 4 jiddischer Lehr- und Forschungsinstitute
-- Gründung von 20 professionellen, jiddischen Theatern
und weiteren Amateurtheatergruppen und kultureller
jiddischer Klubs und Museen
-- Schaffung von etwa 1400 jiddischen Kindergärten und
Schulen mit 160.000 Schülern (S.13).
Es entwickelt sich in der Sowjetunion somit eine
dreisprachigen jüdischen Kultur
in Russisch, Jiddisch [legal] und zionisisches Hebräisch
[illegal]. Die sowjetischen Behörden schränken die
hebräische Sprache ein (S.259).
27.7.1918
UdSSR: Der Volkskommissar der UdSSR verurteilt
Antisemitismus scharf
und ächtet Pogrom-Organisateure in der Izvestiya
öffentlich (S.83).
Herbst 1918 ca.
Lenin-Rede gegen Antisemitismus
(S.83)
20.9.1918
Kaukasus: Erschiessung 26 russischer Kommissare
Im Kaukasus werden 26 russische Kommissare durch englische
und lokale russische Behörden erschossen, darunter 6 Juden
(S.490, Anm. Nr.88).
1919
nicht erwähnt:
Konferenz von Versailles
und Friedensverträge
Befriedigung der Nationalismen in Mitteleuropa - keine
Befriedigung der Nationalismen zwischen Deutschland
und Österreich sowie in der arabischen Welt
Gründung der Tschechoslowakei, Jugoslawiens und Polens.
Rumänien, Bulgarien und Griechenland können Gebiete
dazugewinnen. Die Türkei wird auf einen Rumpfstaat
zusammengestaucht, so wie Österreich und Deutschland.
Territoriale Verlierer sind in Mitteleuropa
Deutschland und Österreich, und auch die arabische Welt,
deren Territorien von französischen und englischen Truppen
besetzt gehalten werden, um durch die Profite auf Kosten
der arabischen Bevölkerungen die Verluste des Weltkriegs
auszugleichen. Aufstände werden militärisch brutal
niedergekämpft und den arabischen Staaten Demokratie zum
Teil verweigert (!). England und Frankreich agieren z.T.
mit Bombardierungen aus der Luft. Die Nationalismen der
arabischen Staaten werden unterdrückt. Auch die Gründung
eines "Israel" wird verboten
(in: Ulrich Haarmann Hg.: "Geschichte der arabischen
Welt"; C.H.Beck-Verlag, München 1987).
Palästina: Wachsende jüdische Einwanderung
Die wachsende jüdische Einwanderung in Palästina birgt die
Befürchtung einer Potenzierung der Unterdrückung der
arabischen Welt in sich, denn ein eigenständiges
Israel wird die traditionelle arabische Verbindung
zwischen Ägypten und Syrien unterbrechen, wogegen sich die
arabische Welt mit allen Mitteln zu stemmen beginnt.
Gleichsam pochen die Zionisten auf eine Verwirklichung
ihres Nationalismus mit einem eigenen jüdischen Israel
gemäss Herzl "Der Judenstaat" mit dem Projekt der
Vertreibung der arabischen Bevölkerung und in der
Hoffnung, in Palästina auf Goldfunde zu stossen.
Der Konflikt um Palästina ist unausweichlich, weil die
Zionisten sich als Führer aller Juden verstehen,
internationale Bankverbindungen haben und kompromisslos
mit Diktatoren paktieren. Die arabische Welt, die den
Zwischenhandel zwischen Europa und Indien als
Haupteinnahmequelle mit dem Suezkanal verloren hat,
rebelliert vergeblich. Insgesamt gesehen beginnen zwei
Verlierer der Weltgeschichte - arabische Welt und Judentum
- sich erbittert um ein Stück Land zu streiten, und die
Diebe der westlichen Welt - vor allem die Mandatsmacht
England - stellen sich vor, im Konflikt etwas "regeln" zu
können. Ab den Ölfunden in der arabischen Welt ist die
jüdische Welt auch bestrebt, am Ölprofit teilzuhaben
("Schwarzes Gold") und stellt sich zumindest das Ziel der
Vertreibung der Palästinenser (Schlussfolgerung).
Russland: Erfundener Sowjet-Staat hofft vergeblich auf
ein Israel als Sowjet-Satellit
Die UdSSR setzt sich nach einer Repressionsphase mit
grosser Hungersnot ab 1922 für eine Emanzipation der Juden
ein und unterstützt ein Israel, von dem es hofft, es könne
ein sowjetischer Satellitenstaat am
Mittelmeer werden. Da die rassistisch-jüdischen Zionisten
aber mit Diktatoren wie Hitler und Mussolini und
schliesslich ab 1946 mit den "USA" paktieren, müssen die
russischen Juden nach 1948 - so lange der Kampf der
Systeme existiert - den Hass der sowjetischen Politik
ertragen, der eigentlich nur gegen die Zionisten gerichtet
ist.
1919-1920
Polnisch-russischer Krieg
Ukraine: Judenpogrome durch die Armee unter Simon
Petljura (Petlyura)
Der ukrainische Premierminister Simon Petljura der
Sozialdemokratischen Arbeiterpartei ist zugleich der
Oberkommandierende und lässt Judenpogrome durchführen. Die
ukrainischen Truppen sind für Judenpogrome in der Ukraine
1919-1920 verantwortlich (S.522, Anm.
Nr.74).
Auch die "Weisse Armee" führt Pogrome gegen Juden durch,
in Belorussland (Weissrussland) und der Ukraine, darunter
auch unter dem russischen General Stanislaus
Nikodimowitsch Bulak-Balachowitsch (Stanislav Nikodimovich
Bulak-Balakhovich) (S.513, Anm.
Nr.73).
Am Ende kommt es aber anders, als sich die
westeuropäischen Mächte es gedacht haben. Die Rote Armee
eint sich und kann die Polen zurückschlagen. Französische
Armeen müssen der polnischen Armee beistehen und bringen
an der Weichsel die Rote Armee zu Stehen (1920). Die Rote
Armee hat endgültig die Initiative an sich gerissen.
Demokratische Einrichtungen haben in der UdSSR ab sofort
keine Chance mehr.
(in: Valentin Falin: Zweite Front)
Die Rote Armee von Lenin wird dabei von "amerikanischen"
Freimaurer-Banken finanziert mit Finanzhilfe der Rothschild-Banken und
Jacob Schiff
(in: Armin Risi: Der
multimediale Kosmos Band 3: Machtwechsel auf der Erde.
Govinda-Verlag, Neuhausen / Altenburg 1999, S.93)
denn Lenin ist auch ein "Freimaurer".
(in: Armin Risi:
Der multimediale Kosmos Band 3: Machtwechsel auf der Erde.
Govinda-Verlag, Neuhausen / Altenburg 1999, S.92, 151)
ab 1920
Ergänzung:
Türkei mit Atatürk
Der Türkei gelingt eine Revision des "Friedensvertrags von
Sëvres". Als die türkische Regierung den "Friedensvertrag"
nicht anerkennt, kommen griechische Truppen in die Türkei.
Diese werden aber von türkischen Truppen unter Atatürk
hinausgeworfen und erreicht einen günstigeren
"Friedensvertrag von Lausanne". Gleichzeitig distanziert
sich die Türkei in kulturellen Fragen ein wenig von der
arabischen Welt und führt das lateinische Alphabet ein.
Illegale Zionisten in
Palästina
Im Nahen Osten herrschen nun England und Frankreich, um
sich Kolonialgewinne zu erwirtschaften und so die Verluste
im Krieg auszugleichen. Die rassistischen Zionisten haben
bis dahin keine Chance auf eine Israel-Gründung,
organisieren aber laufend eine illegale Einwanderung nach
Palästina, kaufen von den arabischen Grossgrundbesitzern
Boden auf, besetzen Wüstengebiete und machen die Wüste
fruchtbar. Die palästinensischen Bauern fühlen sich
bedrängt. Arabische Zeitungen protestieren vehement gegen
die jüdisch-rassistische Zionisteninvasion, ohne Erfolg.
England schaut zu, und da die Zionisten weltweit vernetzt
sind und sich Gelder gegenseitig "organsieren",
"schlüpfen" immer mehr Zionisten nach Palästina, weil
England nicht nur im Nahen Osten Kolonialmacht ist...