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Judenverfolgung im zaristischen Russland und in der Sowjetunion 1844-1984. Index

Pogrome, Diskriminierung, Kulturausrottung, Massenmord und Identitätsauslöschung an Juden in Osteuropa ab 1905


von Michael Palomino (2000 / 2005 / 2010)


aus:
Pinkus, Benjamin: The Soviet Government and the Jews 1948-1967. A documented study.
Ben-Gurion University of the Negev (Beer-Sheva); Cambridge University Press 1984, ISBN 0 521 24713 6


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Inhalt


1. Judenverfolgung im zaristischen Russland 1844-1919

Antisemitismus - Herzls Werbung für einen "Judenstaat" bei Wilhelm II. und dem türkischen Sultan gegen die arabische Welt - kommunistische Revolution - Vorstellungen gegen den Nationalismus - Prozesse und yiddische Kulturinstitutionen - Versailles verbietet Gründung Israels - Pogrome 1919-1920


2. Judenverfolgung in der Sowjetunion 1920-1929

Das Hin und Her der Kommunistischen Partei Russlands mit Nationen und Religionen - yiddische Einrichtungen - Assimilierung von Juden und Ausgrenzung der rassistisch-jüdischen Zionistengruppen - Gründung des jüdisch-autonomen Gebiets Birobidschan - Börsencrash 1929


3. Judenverfolgung in der Sowjetunion 1930-1939

Dauerkontroverse um das zionistische Israel-Projekt - Demontage der jiddischer Sektionen und Organisationen - Siedlerstrom nach Birobidschan - Hitlers Antisemitismus ab 1933 findet in Russland Nachahmer - Birobidschan und Krim - Stalins Säuberungen gegen jüdische Funktionare ab 1936 - Schliessung jiddischer Institutionen - Schauprozesse - Zionisten verhandeln mit Mussolini - Verfolgung jiddischer Schriftsteller ab 1938


4. Judenverfolgung in der Sowjetunion September bis Dezember 1939

Hitler-Stalin-Pakt und Polen-Besetzung 1939 - Verfolgung von Zionisten und Stalin-Deportationen - Pipeline-Projekt für Haifa


5. Judenverfolgung in der Sowjetunion 1940-1941

Massenexodus ins Innere Russlands - Nichtangriffspakt der "SU" mit Japan - Juden als Sündenböcke für das Versagen der RA - Duldung von Religionen ab Barbarossa, um vom Westen Hilfe gegen Hitlers Wehrmacht zu erhalten - Vereinheitlichungen während des "Vaterländischen Krieges" - jüdisches, antifaschistisches Komitee und andere Komitees - Erenburg - zionistische Verhandlungen mit Botschaftern für die Auswanderung nach Palästina - SS und Zionisten kooperieren zur Vernichtung des Ostjudentums


6. Judenverfolgung in der Sowjetunion 1942-1943

Stalins Regierung verweigert die Auswanderung für Juden nach Palästina - jüdisches, antifaschistisches Komitee - NS-Politik gegen Juden wird gemeldet - Verbergung der Identität zum Überleben - Stalingrad Ende 1942 - neues Projekt Krim-Republik - Charkow-Prozess - Kasztner "Juden gegen Ware"


7. Judenverfolgung in der Sowjetunion 1944-1945

Unterdrückung jedes Nationalismus und Re-Ideologisierung - jiddische Literaturkommission aufgelöst - Stalin lehnt neue Krim-Republik ab - Nossig exekutiert - Holocaust-Berichte - Widerstand gegen die erneute Sowjetisierung - jüdische Identitätsfindung im Krieg, Beispiel Aliger - Auszeichnungen - Antisemitismuspolitik - Krim-Tataren deportiert - jüdische Krim-Republik erneut abgelehnt - neue jiddische Schulen ab 1945 - Konferenz von Yalta: Stalin bewilligt Gründung eines Judenstaat "Israel" mit Hintergedanken - Stalins Kampagne gegen Nationalismus - Antisemitismus gegen jüdische Rückkehrer - jüdisches "nationales Erwachen" durch den Holocaust - "amerikanische" Diplomatie in Israel - das Stalin-Regime schweigt über den Holocaust, um den jüdischen Nationalismus in Russland nicht anwachsen zu lassen - Verhaftung von Zionisten



1941-1946: Die kriminell-kommunistisch-jüdische Antifa - Hetzorganisation gegen Deutsche gegründet in Moskau unter Stalin 1941-1946
Kommunistisch-jüdisches, antifaschistisches Komitee "Antifa" gegründet in Moskau unter Stalin: Hetze gegen alles Deutsche - der deutschen Widerstand wird VERSCHWIEGEN - KEINE Differenzierung - Hetze zum Töten aller Deutschen - Hetze zur Vergewaltigung von allen deutschen Frauen etc. - Stalin benutzt den Hetzer Ehrenburg 1941-1945 und beseitigt ihn erst im April 1945


8. Judenverfolgung in der Sowjetunion 1946

2,5 Mio. jüdische Tote in der RA - 6-Mio.-Zahl festgelegt - A-Bombe und Raketen in den "USA" - Gedicht "Exodus" - Verbindung Zionisten-"USA" etabliert sich - Förderung von Birobidschan als Gegenpol zu US-Zionisten-Israel - Stalins Warnung vor dem Kapitalismus, der immer neue Kriege entfacht - das Judentum wird dem englischen Imperialismus ausgeliefert - Black Book blockiert - Propaganda gegen Nationalismus und den faschistischen Zionismus - neue Heroismus-Welle im russischen Judentum gegen die Verfolgung - Glorifizierungskampagne für die UdSSR - neue Prozesse gegen jiddische Schriftsteller - Juden reisen nach Birobidschan oder kommen nach Polen zurück - Einschränkung jüdischer Karrieremöglichkeiten wegen Zionismus-Gefahr


9. Judenverfolgung in der Sowjetunion 1947

Todesstrafe abgeschafft - Black Book in Rumänien und in den "USA" - Anti-Kosmopolismus-Kampagne gegen Tätigkeit für den Westen - Atheismuskampagne v.a. gegen Katholiken und katholische Länder - immer mehr Hausversammlungen statt Synagogen - Antisemitismus-Kampagne auch in den sowjetischen Satellitenstaaten - 12 Auswandererzüge nach Birobidschan mit Steuerfreiheit als Lockvogel  - Trumans Einfluss in Palästina wächst - apolitische Vorstellungen sind verdächtig - Davidsternverehrung von Kipnis wird in Polen verfolgt - Gromyko für "arabisch-jüdischen Staat" 14.5.1947 - Kampagne gegen den Davidstern von Kipnis - US-Israel wird für die russischen Juden ein Problem - Gromyko für Teilung Palästinas 13.10.1947 - Verbot jiddischer Zeitungen, Radiosendungen, Theateraufführungen und Bücher - Tsarapkin für Teilung Palästinas 26.11.1947 - UNO-Beschluss zur Teilung Palästinas 29.11.1947 mit sowjetischer Unterstützung - Kontakte zu Israel-Leuten werden verdächtig


10. Judenverfolgung in der Sowjetunion 1948

Zionisten sind "kapitalistische Gefahr", deswegen keine jüdische Krim-Republik - faschistischer Ben Gurion - weiterhin Agitation gegen Kipnis - Ermordung von Mikhoels - antisemitische Kampagne gegen "Gleichgültigkeit" u.a. gegen Eikhenbaum - Kampagne gegen antinationalistische Historiker - der Joint wird scheinbar auch zionistisch - Israel-Gründung 14.5.1948 mit zionistischem Rassismus und "US"-Monopolen - palästinensische Guerilla und arabische-englische Truppen gegen jüdische Truppen mit "US"-Offizieren und "US"-Waffen - destruktive Manöver der Arabischen Liga gegen Palästinenser - Israel blockiert Rückkehr - Anti-Kosmopoliten-Kampagne  von Paperny - Berlin-Blockade - Tod des Anti-Nationalismus-Propagandisten Zhdanow - Zionisten in Israel sind von "USA" und GB finanziert - Erenburg meint, Israel sei an den Doller verkauft 21.9.1948 - kommunistische Juden attackieren Zionisten-Juden in Israel - Pro-Israel-Demonstrationen in der "SU" und die Gegenmassnahmen ("The Black Years") mit Prozessen und Gulag-Strafen und Massenarresten - Auflösung des Antifaschistischen Komitees - Schliessung der "Eynikeyt" und emes-Verlag - jiddische Publikationen werden unmöglich - Verhaftung jiddischer Schriftsteller - Schliessungen in Birobidschan - Zerstörung jüdischer Gemeinden - die kommunistisch-jiddische Zeitung "Morgn Frayheyt" - Erenburg denunziert Juden - NKWD-Verhöre mit Schlägen und Folter


11. Judenverfolgung in der Sowjetunion 1949

Goldskandal in Kolyma: Jüdische Wärter zweigen massenweise Gold ab - das Stalin-Regime reagiert mit schwerem Antisemitismus: Massenerschiessung, Deportationen nach Sibirien, Birobidschan wird geschlossen - Säuberungen - Schauprozesse - jüdische "US"-Banker-Millionäre werden führende rassistische Zionisten - Anti-Kosmopoliten-Kampagne kombiniert mit antisemitischer Kampagne - die Ukraine will die Russifizierung von Juden verhindern - jiddische Radiosendungen werden bis 1956 verboten - Schauprozesse - Sippenhaft gegen jüdische Familien - Aufdecken von Pseudonymen - These von Lutsky des Zionismus als Waffe der "USA" und von GB zum Vorstoss im Nahen Osten - das zionistisch-rassistische Israel in der UNO - Hinrichtung von László Rajk in Ungarn - Israel ist kein demokratischer Staat -  antizionistische Kampagne nach dem Rajk-Prozess - Birobidschan isoliert - Abriss von Holocaust-Denkmälern - Stalin plant die Deportation aller Juden nach Sibirien - arabische Staaten gegen Zionismus - in US-Israel werden arabische Häuser gesprengt - Arreste und Friedensorganisationen in der "SU"


12. Judenverfolgung in der Sowjetunion 1950 bis 5.3.1953 (Stalins Tod)

Russisches Öl gegen jüdische Zitrusfrüchte aus US-Israel - Schriftsteller-Häftling Bratsk verschwindet nach Romanentwurf - Wiedereinführung der Todesstrafe Januar 1950 - zweite Verhaftungswelle - Vilnius schliesst jiddische Schule - Manifest russischer Juden gegen IL-Besatzungspolitik - Doktrin für sowjetische Historiker - Mathe-Prof. unter Arrest - IL-Delegation in der "SU" ist ahnungslos - Zionismus = Faschismus - Zerstörung jüdischer Einrichtungen in UdSSR und Georgien - Moshe Dayan verkündet 1952 die Absicht, Gebiete für das Israel Empire ("Jüdisches Reich") zu besetzen - Geheimprozess in Leningrad mit Liquidierungen - Verhöre - Ókonomische Prozesse gegen Juden in der Ukraine - 12 jüdische Arbeiter in Charkow verurteilt und Deportation nach Sibirien - Verurteilung jüdischer Kulturführer 18.7.1952 und Exekution am 12.8.1952 - Schauspieler Zuskin hingerichtet - Stalin plant Deportation aller Juden - Stalin plant einen weiteren Doktorprozess - ökonomischer Prozess in der Ukraine gegen jüdische Schriftsteller mit 3 Hinrichtungen (November 1952) - Slansky-Prozess in der CSSR mit 8 Todesurteilen gegen Juden (Urteil am 27.11.1952) - Diplomat Kubovi ist in CSSR und PL unerwünscht - Frauen exekutierter Zionisten werden verhaftet - Birobidschan wird jüdische Strafkolonie - Kasztner-Prozess in US-Israel wegen Kollaboration mit NS-Personal - Stalin plant die Deportation aller Juden nach Birobidschan - Kampagne zu einem "Doktorprozess" 1953 - Bombenanschlag in Tel Aviv gegen die SU-Botschaft 19.2.1953 - Abbruch der diplomatischen Beziehungen - Mitin: UdSSR habe Millionen Juden vor Hitler gerettet - der rassistische Zionismus ist eine "Weltspinne", 24.2.1953 - Tod Stalins 5.3.1953


13. Judenverfolgung in der Sowjetunion 5.3.1953 (Stalins Tod) bis 1955


Stalins Tod - neuer politischer Kurs unter Malenkow und Beria - kein Doktorprozess - Amnestien und Strafhalbierungen - Lockerung der Zensur über Birobidschan - Spionage- und Kollaborationsprozesse wegen Verbindungen ins Ausland - Mikhoels rehabilitiert - jiddische Kultur bleibt zerstört - Moskau strebt enge Zuswammenarbeit mit den arabischen Staaten gegen den rassistischen Zionismus Israels an - Kampagnen gegen Religion und Zionismus - Prozesse gegen jüdische Kulturschaffende - die Judenverfolgung 1948-1953 wird dem Westen gegenüber geheimgehalten - neue diplomatische Beziehungen "SU"-US-Israel 21.7.1953 - Holocaust wird verschwiegen - 121 resp. 131 Heldenauszeichungem im 2Wk - Spaltung des "SU"-Judentums in Integration, Antagonismus und Auswanderungswillige - ökonomische Prozesse, Presseangriffe und Diskriminierungen bleiben als Druckmittel zur Integration (Russifizierung) - jiddische Schulen bleiben verboten - Wolgadeutsche und Krim-Tataren bleiben deportiert - antisemitische Kampagnen in Rumänien und CSSR - Birobidschans Juden werden mehrheitlich atheistisch, das jiddische Kulturleben ist minim - Wiederaufnahme der politischen Beziehungen "SU"-US-Israel 1954 - Rabbiner Shlifer und Herzog - noch 100 Synagogen - neue Zeitungen gegen Religionen - die "SU" votiert in der UNO mit Veto für die arabischen Staaten gegen das zionistisch-rassistische US-Israel 22.1.1954 und 29.3.1954 - 609 Juden dürfen auswandern 1954-1956 - Prozesse gegen deutsche Kriegsverbrecher oder Kollaborateure 1954-1959 - Rabbi Shlifer wird Oberrabi der "SU" 1954 - Rabbiner-Appell gegen die Sinai-Invasion jüdisch-zionistischer Truppen März 1955 - Rüstungsgeschäft CSSR-Ägypten - Birobidschan-Zustände werden im Westen nur angedeutet - Dichter Markish rehabilitiert 29.12.1955 - Prozesswelle gegen Zionisten und jüdische Religionsangestellte - Kasztner-Prozess 1955-1958 - Chruschtschows "populärer Antisemitismus" ab 1955 - Zulassen von Infos über Holocaust und jüdisches Heldentum


14. Judenverfolgung in der Sowjetunion 1956-1957

Rehabilitierung von Rajk und Kostov -Shlifers Gebetsbuch für den Frieden - "US"-Rabbiner in "SU" - Turner erwähnt Ehrenburgs Massenverrat von 1948 - Chruschtschow wird neuer Parteischef der KPdSU und seine Geheimrede gegen Stalin Feb. 1956 - Aufheben von Beschränkungen gegen Juden - jiddische Tageszeitung wird verboten, jiddische Schulen gibt es nicht mehr, eine zentrale Organisation gibt es nicht mehr - 450 kulturschaffende Juden 1936-1953 hingerichtet - Chru. moniert zu viele Juden in Führungspositionen Polens (März 1956) - Kaganowitsch schweigt zur Judenverfolgung in der "SU" - jüdische Truppen am Suezkanals sind für "SU" inakzeptabel - Kaganowitsch verneint eine jüdische Kultur - Chruschtschow lästert gegen Polens Gomulka-Regierung - Ungarn-Aufstand 23.10.1956 - GB-F-IL-Sinai-Besetzung  29.10.-5.11.1956 Annäherung der "SU" zu arabischen Staaten nach IL-Sinai-Kampagne - Rabbi Shlifer in Paris an Holocaust-Feier - Premier Bulganin warnt den Zionisten-Rassisten Ben Gurion vor wachsendem Hass der arabischen Völker gegen US-Israel - die "SU" bricht das Öl-Zitrusfrüchte-Abkommen mit US-Israel 7.11.1956 - "SU" fordert Rückzug der IL-Truppen aus Ägypten - Rabbiner-Appelle gegen die IL-Sinai-Besetzung - GB-F-IL-Rückzug aus Sinai 22.12.1956 - Auswanderungsverbot für "SU"-Juden wegen arabischen Staaten - jiddische Radiosendungen - Kulturaustausch ohne Auswanderung - US-Israel hat 1 Mio. Araber vertrieben - Jacob-Seminar in Moskau - Streit um den Golf von Aqaba - Kasztner ermordet - Rabbi Levni - neue Anti-Religions-Kampagne - "Jewish Cronicle" berichtet über Chruschtschow in PL - Chruschtschow-Regime ab Juni 1957 mit Verhinderung einer Krim-Republik und Antisemitismus - IL-Attaché ausgewiesen - Warnung von Chruschtschow, US-Israel sei kein "Paradies" - Erenburgs Probleme mit seinem Massenverrat von 1948 - Stalin vernichtete mit Antisemitismus die jüdische Intelligenz - polnische Juden kehren aus Sibirien nach Polen zurück - russische und polnische Juden in US-Israel - Holocaust-Diskussion und Partisanenberichte werden zugelassen - anti-jüdische Stereotypen in sowjetischen "Feuilletons"


15. Judenverfolgung in der Sowjetunion 1958-1959

Passgesetz aufgehoben - Freispruch für Kasztner posthum - neue Nationalismusgefahr bei russischen Juden - Kampagne gegen jüdische Religion - Einheitspakt Ägypten-Syrien Feb. 1958 - Birobidschan-Berichte - zaristische Judenpogrome werden zugegeben 27.3.1958 -Chruschtschow macht Werbung für Birobidschan - Chru. schweigt über Antisemitismus in "SU" 22.4.1958 - V. Pakhman verschweigt die "Black Years" - Kampagne gegen das "Christentum" und Judentum ab Nov. 1958 - systematische Ritusverbote und Schliessung jüdischer Einrichtungen ab Dez. 1958 - Beschränkung von Auswanderung und Belästigung Auswanderungswilliger - Stärkung der Konkte zwischen "SU" und arabischen Ländern - Ausrottung von Jehova- und Unionisten-"Christen"-Gemeinden - Volkszählung 1959 mit offiziellen und heimlichen Juden - Liberalisierung des Strafrechts - Mikojan verweitert in den "USA" Aufkünfte über Juden in der "SU" - katastrophale Zustände in US-Israel Mai 1959 - Birobidschan-Propaganda - Koslow verneint in den "USA" die Judendiskriminierung und Synagogenschliessungen Juli 1959 - Flugblätter gegen Juden und Judenpogrome in Malachowka (Malakhovka) 3.10.1959 - Vorschlag Gedenktafel für Babi Yar 22.10.1959 - scharfe Anti-Israel-Politik, antizionistische und antijüdische Politik in der "SU" 1959-1963 - jiddische Literatur in der "SU" und im Westen


16. Judenverfolgung in der Sowjetunion 1960-1962

150 Synagogen 1960 - jiddische Tageszeitung bleibt verboten - Erenburg-Memoiren - Anne Frank in der "SU" - IL-Botschaftspersonal wird überwacht und oft festgenommen - Anklage gegen jiddische Kulturschaffende - Gedenkpark in Kiew wird nicht verwirklicht 3.3.1960 - Magmudov-Artikel gegen Religionen - Gedicht "Babi Yar" von Ewtuschenko - Gegenangriffe von Schriftstellern und Erenburg gegen Chruschtschow - Prozesswelle und Todesurteilt gegen Juden steigen an - Matzen-Verbot - Zionisten-Meldungen verleumden die "SU" 6.1.1961 - Antisemitismus stärkt das Judentum - Gesetzesverschärfungen gegen Schwarzhandel 25.3.1961 - Anti-Parasiten-Gesetz - Gesetzesverschärfungen gegen schweren Diebstahl 5.5.1961, gegen grossen Währungshandel 24.5.1961, gegen gefälschte Wirtschaftsberichte 1.7.1961 - Pogrome in Usbekistan ab 14.9.1961 - Gedicht Babi Yar in Kiew publiziert 19.9.1961 - Gegengedicht von A. Markow ohne Chance 24.9.1961 - antisemitische Aktionen in der "SU" werden offiziell verschwiegen - Prozesse im Zuge des Eichmann-Prozesses 1961-1965 - deutsche Zahlungen für 6 Mio. Juden - Frunze-Prozess - Todesstrafe für Bestechlichkeit 20.2.1962 - Pogrome in Tschakaja in Georgien (Mai 1962) und in Taschkent in Usbekistan (9.5.1962) - Denkmal-Kampf in Riga ab Okt. 1962 - Schostakowitsch-Symphonie Nr. 13 mit Babi Yar-Gedicht verarbeitet 18.12.1962


17. Judenverfolgung in der Sowjetunion 1963-1965

Tagebuch von Masha Rolnikaite - Dokumente über Nazi-Verbrechen - russisch-hebräisches Wörterbuch - Friedhofszerstörung in Moskau - Pressekonferenz über Pogrome in Washington 23.1.1963 - die "SU" bestreitet jegliches Pogrom 7.2.1963 - Babi-Yar-Gedicht in "Le Monde" - Chruschtschow über "gute" und "schlechte" Juden 8.3.1963 - Kogan-Affaire: Chruschtschow bezeichnet Dolmetscher Kogan als "Verräter", weil er für Paulus nach der Stalingrad-Schlacht übersetzte - Pogrome in der Ukraine - Streit um die Anzahl Juden in der RA und um Anzahl Synagogen in der "SU" - erste Publikationen über deutsch-polnische "Vernichtungslager" - sowjetisch-jüdische Nationalkonferenz - Rehabilitation von Rabbi Medalia - Sturz von Chruschtschow 15.10.1964 - Lockerung der anti-jüdischen Innenpolitik - Holocaust-Gedenken mit 6 Kerzen und Babi-Yar-Gedenken, aber weitere Zerstörung von Friedhöfen und Verbote, um zionistischen Nationalismus zu verhindern - Verlustschätungen 1965 für die RA 1941-1945: 2,5-3 Mio. Juden - Kosygins Lüge, es gäbe im Kommunismus keinen Antisemitismus Juli 1965 - Prawda mit Lenin-Worten gegen Antisemitismus Sep. 1965 - Reduktion des Antisemitismus und Publikationen zur NS-Judenvernichtung - Gründung eines jiddischen Theaters in Birobidschan


18. Judenverfolgung in der Sowjetunion 1966-1969

Kosygin-Lüge, es gäbe im Kommunismus keinen Antisemitismus - Sinjawski-Prozess gegen Juden Feb. 1966 - Revolution in Syrien - Appell von I. Kon gegen Antisemitismus - Kosygin erlaubt jüdische Auswanderung - Vergelis gibt Antisemitismus in der "SU" zu 21.12.1966 ca. - anti-jüdische Prozesswelle 1967 - jiddische Tageszeitung gibt es nicht - Presseartikel gegen das Leben in US-Israel - Prozess gegen Zionist Dolnik Feb. 1967 - 6-Tage-Krieg Juni 1967 und Demonstrationen - neuer rassistisch-zionistischer Nationalismus und neuer populärer Antisemitismus in der "SU" ab Juni 1967 - Kosygin verneint in der UNO jeglichen Antisemitismus - die "SU" beginnt mit der Aufrüstung von Ägypten und Syrien ab Juli 1967 - Anti-Israel-Kampagne gegen die "Weltspinne" Zionismus - erste Hebräisch-Schulen in der "SU" - Rückgang der Anzahl Synagogen


19. Judenverfolgung in der Sowjetunion 1970-1984

Volkszählung 1970 - Chruschtschow-Memoiren 1970 schildern Zionisten als "kapitalistische Gefahr" - jüdische Auswanderung - "Nationalkonferenz" März 1971 - Auswanderung von 250.000 Juden 1971-1981 - Chruschtschows zweite Memoiren 1974 gegen die polnische Regierung mit vielen Juden drin - Erenburg-Memoiren 1980 - jüdische Nationakommunisten ab 1984 - Gorbi ab 1986




Zusammenfassung

Die jüdische Bevölkerung Russlands wird als politischer Spielball benutzt, um das Volk von grossen politischen Problemen abzulenken. Diese politische Linie zieht sich im 19. und 20.Jh. bis in die 1970-er Jahre durch die russische Innenpolitik.


Ab 1900 kommt das Element des Zionismus verschärfend hinzu. Die Idee eines jüdischen Staates Israel stösst in der Welt auf kein grosses Echo. Herzls Versuche, einen von europäischen Mächten protegierten Israel-Staat zu schaffen muss scheitern, weil die Türkei für die europäischen Mächte ein wichtiger Bündnispartner gegen Russland darstellt. Auch die arabische Welt wendet sich gegen einen jüdischen Staat, der die Verbindung zwischen Ägypten und Syrien zerschneiden würde. So werden die Zionisten in der politischen Landschaft vorerst - übrigens auch von vielen jüdischen Gemeinden der Welt - mit ihrem Vorhaben allein gelassen. Ab 1905 kommt es in Russland zu Pogromen, mit einem ersten Gipfelpunkt der Judenverfolgung nach 1918, organisiert durch die Weissen antikommunistischen Armeen.

1918 führt die kommunistische Partei der neuen UdSSR neben der Einschränkung der Religionen die Gleichberechtigung aller Religionen ein und ermöglicht ein jüdisch-yiddisches Schul- und Kultursystem. Konzentrierte Siedlungsprojekte auf der Krim und in Birobidzhan haben Erfolg. Der latente, im russischen Volk vorhandene, Antisemitismus wird damit übertüncht, aber nicht vertrieben. England lehnt als neue Mandatsmacht in Palästina ein unabhängiges Israel aus Rücksicht auf die arabischen Interessen ab. Gleichzeitig rebellieren die arabischen Völker nach wie vor gegen die englische und französische Bevormundung. Die Zionisten werben für illegale Einwanderung. Ab den 1930-er Jahren polarisiert die weltpolitische Situation durch die Weltwirtschaftskrise und die nazistische Herausforderung. Stalin selbst greift zum Mittel der antisemitischen Hetze, um Konkurrenten loszuwerden. Die kommunistischen Ideale von 1918 werden vergessen.

Mit dem Molotow-Ribbentrop-Pakt/Hitler-Stalin-Pakt von 1939 wird Europa neu "aufgeteilt". Russland gewinnt mit Ostpolen, Teilen Rumäniens und den Baltenstaaten grosse Teile jüdischer Bevölkerung hinzu. 1940 und 1941 werden grosse Teile der dortigen jüdischen Bevölkerung ins Innere Russlands gebracht, um sie "vor Hitler zu retten". Die Zahlen sind dabei nicht geklärt. Viele geflüchtete Juden beteiligen sich am Aufbau des Widerstandes gegen Hitler und am jüdischen antifaschistischen Komitee, geflüchtete Polen am Aufbau einer eigenen Armee. Gleichzeitig versuchen die Zionisten einmal mehr, mit Diktatoren wie Hitler oder Mussolini die Organisation eines jüdischen Israel zu bewerkstelligen, was ihnen wieder nicht gelingt.
 
Nach 1945 nehmen die Zionisten mit amerikanischer Hilfe die Verwirklichung eines unabhängigen Staates Israel in Angriff. Die arabische Welt rebelliert gegen den drohenden Spaltpilz, der die Verbindung zwischen Ägypten und Syrien unterbricht und die Palästinenser zur Rechtlosigkeit verdammt. Die UdSSR bleibt ein formaler Helfer Israels - mit der Hoffnung auf einen neuen Satellitenstaat - und stellt sich in Anbetracht der falschen 6-Millionen-Opferzahl des Hitler-Holocaust hinter die Staatsgründung. Die Stalin-Regierung verschweigt hierzu geschickt die eigenen Verluste von 20 Millionen, die erst 1960 zugegeben werden. Die Tatsache, dass im Inneren Russlands 1940-1945 viele Juden erfroren, in Lagern verhungert sind oder auch  überlebt haben, wird vorerst nicht betont, während in Westeuropa und in den "USA" die Rabbiner alljährlich die falsche 6-Millionen-Opferzahl mit dem Abbrennen von sechs Kerzen heiligen.

Gleichzeitig muss die sowjetische Regierung in ihrem eigenen Imperium alle Ansätze von Nationalismus auf ein geringes Mass beschränken, da sonst das 1945 erweiterte Imperium auseinanderfällt. Die Propaganda gegen Nationalismen ist wie Stalins Zweilagertheorie doktrinär und die Strafen für nationalistische Akte brutal, wobei auch die Verehrung des Davidsterns zum Staatsverbrechen wird. Ausserdem könne gar keine "jüdische Nation" existieren, da Land und gemeinsame Sprache fehlten. Auswanderung nach Israel wird verboten und damit gleichzeitig jeder innerer Einfluss in Israel verunmöglicht, so dass die Zionisten sich ans kapitalistische Lager halten müssen. Als 1948 die  israelische Armeen - von den "USA" stark unterstützt - den Krieg gegen die arabischen Armeen gewinnen und sich in der UdSSR jüdisch-nationale Demonstrationen für Israel stark  machen, beginnt die sowjetische Regierung mit einer pauschalen Kollektivbestrafung gegen russisch-jüdische Repräsentanten mit Inhaftierungen, 10 Jahre Arbeitslager und Exekutionen, Verfemungen als "Kapitalisten" und als "Staatsfeind". Yiddische Schulen, Theater und Zeitungen werden geschlossen und in kommunistische Institutionen "umgewandelt". Stalin nimmt sich selbst jeden möglichen Einfluss in Israel, indem er seine jüdischen Repräsentanten umbringen lässt.

Nach dem Tode Stalins im März 1953 und einer Amnestie ist die jüdisch-yiddische Kultur fast gänzlich zerstört. Jede Auswanderung und Kompromisskultur wird weiterhin verhindert und die Kollektivbestrafung der russischen Juden bei jeder Gelegenheit wiederholt, vor allem, wenn Israels Truppen gegen arabische Truppen weitere Siege verzeichnen und dabei weitere Araber von ihrem Heimatboden vertreiben. Auch die Khrushchev-Regierung ab 1957 lässt die russischen Juden nach der israelischen Sinai-Besetzung  1958 und nach Kundgebungen für Israel  wieder mit Verboten einschränken, Matzen und Beschneidungen verbieten und jüdische Friedhöfe zerstören.  In Pogromaufrufen werden die undankbaren Juden beschimpft, die von Russland doch zu Millionen vor Hitler gerettet worden seien. Die Bestrafung der russischen Juden dient zum eigenen Machterhalt und der Russifizierung der jungen Generation.

Nach Khrushchevs Sturz 1964 werden viele anti-jüdische Massnahmen aufgehoben, Synagogen wieder geöffnet und Holocaust-Gedenktage legalisiert, wo 6 Kerzen die falsche Opferzahl von 6 Millionen Opfer symbolisieren. Die Beschneidungsverbote und Friedhofzerstörungen aber werden fortgeführt und damit 100.000e russischer Juden ihrer familiären Wurzeln beraubt. Die yiddische Kultur wird nur noch von über 60-Jährigen vertreten und die autonome  jüdische  Republik Birobidzhan als Prestigeobjekt geführt.

Ab 1967 nach dem 6-Tage-Krieg kommt es in der UdSSR zu erneuter scharfer anti-jüdischen Propaganda. Die zionistischen Kriegsziele werden als "faschistisch" und "rassistisch" bezeichnet, und Ägypten und Syrien von Russland wieder aufgerüstet. Immerhin meint die russische Regierung nun, zwischen Zionisten und loyalen russischen Juden unterscheiden zu können. Dass damit die Kulturzerstörung geradezu gerechtfertigt wird, scheint die Sowjetregierung nicht zu kümmern.

Ab 1971 aber wird die Massenauswanderung erlaubt. Somit ist das Projekt der Russifizierung der  Juden nicht gelungen. Die russische Regierung hat sich nur mit ihren Zwangsmassnahmen, der Massentötung in Konzentrationslagern und Erschiessungen durchsetzen können. Opferzahlen, die eine Vorstellung des Massenverbrechens des sowjetischen Imperiums vermitteln würden, gibt Pinkus leider nicht bekannt. Die Zweilagertheorie hat ihre Sinnlosigkeit am Beispiel der Juden der UdSSR bewiesen und die Regierungen der UdSSR haben viele Chancen, Einfluss in Israel auszuüben, damit vertan. Der Hitler-Holocaust aber muss mit dem Stalin-Gulag in einem Ganzen gesehen werden. Die rabbinischen Kerzen gilt es auf die Opfer unter Hitler und in der UdSSR zu verteilen. Auch Überlebende werden mindestens eine Kerze erhalten müssen. Besorgniserregend stimmt nur, dass die Vorkommnisse in der UdSSR in der Welt noch kaum im allgemeinen Bewusstsein verankert sind.


Michael Palomino, November 2000 / März 2005




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