Judenverfolgung im zaristischen Russland und
in der Sowjetunion 1844-1984. Index
Pogrome,
Diskriminierung, Kulturausrottung, Massenmord und
Identitätsauslöschung
an
Juden in Osteuropa ab 1905
von Michael Palomino
(2000 / 2005 / 2010)
aus:
Pinkus, Benjamin:
The Soviet Government and the Jews 1948-1967.
A documented study.
Ben-Gurion
University of the Negev (Beer-Sheva);
Cambridge University Press 1984, ISBN 0 521
24713 6
Inhalt
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1.
Judenverfolgung
im zaristischen Russland 1844-1919
Antisemitismus - Herzls Werbung für einen
"Judenstaat" bei Wilhelm II. und dem
türkischen Sultan gegen die arabische Welt
- kommunistische Revolution -
Vorstellungen gegen den Nationalismus -
Prozesse und yiddische Kulturinstitutionen
- Versailles verbietet Gründung Israels -
Pogrome 1919-1920
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2. Judenverfolgung
in der Sowjetunion 1920-1929
Das Hin
und Her der Kommunistischen Partei Russlands
mit Nationen und Religionen - yiddische
Einrichtungen - Assimilierung von Juden und
Ausgrenzung der rassistisch-jüdischen
Zionistengruppen - Gründung des
jüdisch-autonomen Gebiets Birobidschan -
Börsencrash 1929
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3. Judenverfolgung in der
Sowjetunion 1930-1939
Dauerkontroverse
um das zionistische Israel-Projekt -
Demontage der jiddischer Sektionen und
Organisationen - Siedlerstrom nach
Birobidschan - Hitlers Antisemitismus ab
1933 findet in Russland Nachahmer -
Birobidschan und Krim - Stalins
Säuberungen gegen jüdische Funktionare ab
1936 - Schliessung jiddischer
Institutionen - Schauprozesse - Zionisten
verhandeln mit Mussolini - Verfolgung
jiddischer Schriftsteller ab 1938
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4. Judenverfolgung
in der Sowjetunion September
bis Dezember 1939
Hitler-Stalin-Pakt und Polen-Besetzung
1939 - Verfolgung von Zionisten und
Stalin-Deportationen - Pipeline-Projekt
für Haifa
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5. Judenverfolgung
in der Sowjetunion 1940-1941
Massenexodus
ins
Innere Russlands - Nichtangriffspakt der
"SU" mit Japan - Juden als Sündenböcke für
das Versagen der RA - Duldung von Religionen
ab Barbarossa, um vom Westen Hilfe gegen
Hitlers Wehrmacht zu erhalten -
Vereinheitlichungen während des
"Vaterländischen Krieges" - jüdisches,
antifaschistisches Komitee und andere
Komitees - Erenburg - zionistische
Verhandlungen mit Botschaftern für die
Auswanderung nach Palästina - SS und
Zionisten kooperieren zur Vernichtung des
Ostjudentums
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6. Judenverfolgung in der
Sowjetunion 1942-1943
Stalins
Regierung verweigert die Auswanderung für
Juden nach Palästina - jüdisches,
antifaschistisches Komitee - NS-Politik
gegen Juden wird gemeldet - Verbergung der
Identität zum Überleben - Stalingrad Ende
1942 - neues Projekt Krim-Republik -
Charkow-Prozess - Kasztner "Juden gegen
Ware"
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7. Judenverfolgung in der
Sowjetunion 1944-1945
Unterdrückung
jedes Nationalismus und Re-Ideologisierung -
jiddische Literaturkommission aufgelöst -
Stalin lehnt neue Krim-Republik ab - Nossig
exekutiert - Holocaust-Berichte - Widerstand
gegen die erneute Sowjetisierung - jüdische
Identitätsfindung im Krieg, Beispiel Aliger
- Auszeichnungen - Antisemitismuspolitik -
Krim-Tataren deportiert - jüdische
Krim-Republik erneut abgelehnt - neue
jiddische Schulen ab 1945 - Konferenz von
Yalta: Stalin bewilligt Gründung eines
Judenstaat "Israel" mit Hintergedanken -
Stalins Kampagne gegen Nationalismus -
Antisemitismus gegen jüdische Rückkehrer -
jüdisches "nationales Erwachen" durch den
Holocaust - "amerikanische" Diplomatie in
Israel - das Stalin-Regime schweigt über den
Holocaust, um den jüdischen Nationalismus in
Russland nicht anwachsen zu lassen -
Verhaftung von Zionisten
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1941-1946:
Die kriminell-kommunistisch-jüdische Antifa
- Hetzorganisation gegen Deutsche gegründet
in Moskau unter Stalin 1941-1946
Kommunistisch-jüdisches,
antifaschistisches Komitee "Antifa"
gegründet in Moskau unter Stalin: Hetze
gegen alles Deutsche - der deutschen
Widerstand wird VERSCHWIEGEN - KEINE
Differenzierung - Hetze zum Töten aller
Deutschen - Hetze zur Vergewaltigung von
allen deutschen Frauen etc. - Stalin benutzt
den Hetzer Ehrenburg 1941-1945 und beseitigt
ihn erst im April 1945
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8. Judenverfolgung in der
Sowjetunion 1946
2,5 Mio. jüdische
Tote in der RA - 6-Mio.-Zahl festgelegt -
A-Bombe und Raketen in den "USA" - Gedicht
"Exodus" - Verbindung Zionisten-"USA"
etabliert sich - Förderung von Birobidschan
als Gegenpol zu US-Zionisten-Israel -
Stalins Warnung vor dem Kapitalismus, der
immer neue Kriege entfacht - das Judentum
wird dem englischen Imperialismus
ausgeliefert - Black Book blockiert -
Propaganda gegen Nationalismus und den
faschistischen Zionismus - neue
Heroismus-Welle im russischen Judentum gegen
die Verfolgung - Glorifizierungskampagne für
die UdSSR - neue Prozesse gegen jiddische
Schriftsteller - Juden reisen nach
Birobidschan oder kommen nach Polen zurück -
Einschränkung jüdischer
Karrieremöglichkeiten wegen Zionismus-Gefahr
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9. Judenverfolgung
in der Sowjetunion 1947
Todesstrafe
abgeschafft - Black Book in Rumänien und in
den "USA" - Anti-Kosmopolismus-Kampagne
gegen Tätigkeit für den Westen -
Atheismuskampagne v.a. gegen Katholiken und
katholische Länder - immer mehr
Hausversammlungen statt Synagogen -
Antisemitismus-Kampagne auch in den
sowjetischen Satellitenstaaten - 12
Auswandererzüge nach Birobidschan mit
Steuerfreiheit als Lockvogel - Trumans
Einfluss in Palästina wächst - apolitische
Vorstellungen sind verdächtig -
Davidsternverehrung von Kipnis wird in Polen
verfolgt - Gromyko für "arabisch-jüdischen
Staat" 14.5.1947 - Kampagne gegen den
Davidstern von Kipnis - US-Israel wird für
die russischen Juden ein Problem - Gromyko
für Teilung Palästinas 13.10.1947 - Verbot
jiddischer Zeitungen, Radiosendungen,
Theateraufführungen und Bücher - Tsarapkin
für Teilung Palästinas 26.11.1947 -
UNO-Beschluss zur Teilung Palästinas
29.11.1947 mit sowjetischer Unterstützung -
Kontakte zu Israel-Leuten werden verdächtig
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10. Judenverfolgung
in der Sowjetunion 1948
Zionisten
sind "kapitalistische Gefahr", deswegen
keine jüdische Krim-Republik -
faschistischer Ben Gurion - weiterhin
Agitation gegen Kipnis - Ermordung von
Mikhoels - antisemitische Kampagne gegen
"Gleichgültigkeit" u.a. gegen Eikhenbaum -
Kampagne gegen antinationalistische
Historiker - der Joint wird scheinbar auch
zionistisch - Israel-Gründung 14.5.1948 mit
zionistischem Rassismus und "US"-Monopolen -
palästinensische Guerilla und
arabische-englische Truppen gegen jüdische
Truppen mit "US"-Offizieren und "US"-Waffen
- destruktive Manöver der Arabischen Liga
gegen Palästinenser - Israel blockiert
Rückkehr - Anti-Kosmopoliten-Kampagne
von Paperny - Berlin-Blockade - Tod des
Anti-Nationalismus-Propagandisten Zhdanow -
Zionisten in Israel sind von "USA" und GB
finanziert - Erenburg meint, Israel sei an
den Doller verkauft 21.9.1948 -
kommunistische Juden attackieren
Zionisten-Juden in Israel -
Pro-Israel-Demonstrationen in der "SU" und
die Gegenmassnahmen ("The Black Years") mit
Prozessen und Gulag-Strafen und
Massenarresten - Auflösung des
Antifaschistischen Komitees - Schliessung
der "Eynikeyt" und emes-Verlag - jiddische
Publikationen werden unmöglich - Verhaftung
jiddischer Schriftsteller - Schliessungen in
Birobidschan - Zerstörung jüdischer
Gemeinden - die kommunistisch-jiddische
Zeitung "Morgn Frayheyt" - Erenburg
denunziert Juden - NKWD-Verhöre mit Schlägen
und Folter
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11. Judenverfolgung
in der Sowjetunion 1949
Goldskandal in
Kolyma: Jüdische Wärter zweigen massenweise
Gold ab - das Stalin-Regime reagiert mit
schwerem Antisemitismus: Massenerschiessung,
Deportationen nach Sibirien, Birobidschan
wird geschlossen - Säuberungen -
Schauprozesse - jüdische
"US"-Banker-Millionäre werden führende
rassistische Zionisten -
Anti-Kosmopoliten-Kampagne kombiniert mit
antisemitischer Kampagne - die Ukraine will
die Russifizierung von Juden verhindern -
jiddische Radiosendungen werden bis 1956
verboten - Schauprozesse - Sippenhaft gegen
jüdische Familien - Aufdecken von
Pseudonymen - These von Lutsky des Zionismus
als Waffe der "USA" und von GB zum Vorstoss
im Nahen Osten - das
zionistisch-rassistische Israel in der UNO -
Hinrichtung von László Rajk in Ungarn -
Israel ist kein demokratischer Staat -
antizionistische Kampagne nach dem
Rajk-Prozess - Birobidschan isoliert -
Abriss von Holocaust-Denkmälern - Stalin
plant die Deportation aller Juden nach
Sibirien - arabische Staaten gegen Zionismus
- in US-Israel werden arabische Häuser
gesprengt - Arreste und
Friedensorganisationen in der "SU"
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12. Judenverfolgung
in der Sowjetunion 1950
bis 5.3.1953 (Stalins Tod)
Russisches Öl gegen jüdische Zitrusfrüchte aus
US-Israel - Schriftsteller-Häftling Bratsk
verschwindet nach Romanentwurf -
Wiedereinführung der Todesstrafe Januar 1950 -
zweite Verhaftungswelle - Vilnius schliesst
jiddische Schule - Manifest russischer Juden
gegen IL-Besatzungspolitik - Doktrin für
sowjetische Historiker - Mathe-Prof. unter
Arrest - IL-Delegation in der "SU" ist
ahnungslos - Zionismus = Faschismus -
Zerstörung jüdischer Einrichtungen in UdSSR
und Georgien - Moshe Dayan verkündet 1952 die
Absicht, Gebiete für das Israel Empire
("Jüdisches Reich") zu besetzen -
Geheimprozess in Leningrad mit Liquidierungen
- Verhöre - Ókonomische Prozesse gegen Juden
in der Ukraine - 12 jüdische Arbeiter in
Charkow verurteilt und Deportation nach
Sibirien - Verurteilung jüdischer Kulturführer
18.7.1952 und Exekution am 12.8.1952 -
Schauspieler Zuskin hingerichtet - Stalin
plant Deportation aller Juden - Stalin plant
einen weiteren Doktorprozess - ökonomischer
Prozess in der Ukraine gegen jüdische
Schriftsteller mit 3 Hinrichtungen (November
1952) - Slansky-Prozess in der CSSR mit 8
Todesurteilen gegen Juden (Urteil am
27.11.1952) - Diplomat Kubovi ist in CSSR und
PL unerwünscht - Frauen exekutierter Zionisten
werden verhaftet - Birobidschan wird jüdische
Strafkolonie - Kasztner-Prozess in US-Israel
wegen Kollaboration mit NS-Personal - Stalin
plant die Deportation aller Juden nach
Birobidschan - Kampagne zu einem
"Doktorprozess" 1953 - Bombenanschlag in Tel
Aviv gegen die SU-Botschaft 19.2.1953 -
Abbruch der diplomatischen Beziehungen -
Mitin: UdSSR habe Millionen Juden vor Hitler
gerettet - der rassistische Zionismus ist eine
"Weltspinne", 24.2.1953 - Tod Stalins 5.3.1953
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13. Judenverfolgung
in der Sowjetunion 5.3.1953
(Stalins Tod) bis 1955
Stalins Tod -
neuer politischer Kurs unter Malenkow und
Beria - kein Doktorprozess - Amnestien und
Strafhalbierungen - Lockerung der Zensur
über Birobidschan - Spionage- und
Kollaborationsprozesse wegen Verbindungen
ins Ausland - Mikhoels rehabilitiert - jiddische
Kultur
bleibt
zerstört
-
Moskau
strebt
enge
Zuswammenarbeit
mit
den
arabischen
Staaten
gegen den rassistischen Zionismus Israels an -
Kampagnen gegen Religion und Zionismus -
Prozesse gegen jüdische Kulturschaffende - die
Judenverfolgung 1948-1953 wird dem Westen
gegenüber geheimgehalten - neue diplomatische
Beziehungen "SU"-US-Israel 21.7.1953 -
Holocaust wird verschwiegen - 121 resp. 131
Heldenauszeichungem im 2Wk - Spaltung des
"SU"-Judentums in Integration, Antagonismus
und Auswanderungswillige - ökonomische
Prozesse, Presseangriffe und Diskriminierungen
bleiben als Druckmittel zur Integration
(Russifizierung) - jiddische Schulen bleiben
verboten - Wolgadeutsche und Krim-Tataren
bleiben deportiert - antisemitische Kampagnen
in Rumänien und CSSR - Birobidschans Juden
werden mehrheitlich atheistisch, das jiddische
Kulturleben ist minim - Wiederaufnahme der
politischen Beziehungen "SU"-US-Israel 1954 -
Rabbiner Shlifer und Herzog - noch 100
Synagogen - neue Zeitungen gegen Religionen -
die "SU" votiert in der UNO mit Veto für die
arabischen Staaten gegen das
zionistisch-rassistische US-Israel 22.1.1954
und 29.3.1954 - 609 Juden dürfen auswandern
1954-1956 - Prozesse gegen deutsche
Kriegsverbrecher oder Kollaborateure 1954-1959
- Rabbi Shlifer wird Oberrabi der "SU" 1954 -
Rabbiner-Appell gegen die Sinai-Invasion
jüdisch-zionistischer Truppen März 1955 -
Rüstungsgeschäft CSSR-Ägypten -
Birobidschan-Zustände werden im Westen nur
angedeutet - Dichter Markish rehabilitiert
29.12.1955 - Prozesswelle gegen Zionisten und
jüdische Religionsangestellte -
Kasztner-Prozess 1955-1958 - Chruschtschows
"populärer Antisemitismus" ab 1955 - Zulassen
von Infos über Holocaust und jüdisches
Heldentum
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14. Judenverfolgung
in der Sowjetunion
1956-1957
Rehabilitierung von Rajk und Kostov -Shlifers
Gebetsbuch für den Frieden - "US"-Rabbiner in
"SU" - Turner erwähnt Ehrenburgs Massenverrat
von 1948 - Chruschtschow wird neuer
Parteischef der KPdSU und seine Geheimrede
gegen Stalin Feb. 1956 - Aufheben von
Beschränkungen gegen Juden - jiddische
Tageszeitung wird verboten, jiddische Schulen
gibt es nicht mehr, eine zentrale Organisation
gibt es nicht mehr - 450 kulturschaffende
Juden 1936-1953 hingerichtet - Chru. moniert
zu viele Juden in Führungspositionen Polens
(März 1956) - Kaganowitsch schweigt zur
Judenverfolgung in der "SU" - jüdische Truppen
am Suezkanals sind für "SU" inakzeptabel -
Kaganowitsch verneint eine jüdische Kultur -
Chruschtschow lästert gegen Polens
Gomulka-Regierung - Ungarn-Aufstand 23.10.1956
- GB-F-IL-Sinai-Besetzung
29.10.-5.11.1956 Annäherung der "SU" zu
arabischen Staaten nach IL-Sinai-Kampagne -
Rabbi Shlifer in Paris an Holocaust-Feier -
Premier Bulganin warnt den Zionisten-Rassisten
Ben Gurion vor wachsendem Hass der arabischen
Völker gegen US-Israel - die "SU" bricht das
Öl-Zitrusfrüchte-Abkommen mit US-Israel
7.11.1956 - "SU" fordert Rückzug der
IL-Truppen aus Ägypten - Rabbiner-Appelle
gegen die IL-Sinai-Besetzung - GB-F-IL-Rückzug
aus Sinai 22.12.1956 - Auswanderungsverbot für
"SU"-Juden wegen arabischen Staaten -
jiddische Radiosendungen - Kulturaustausch
ohne Auswanderung - US-Israel hat 1 Mio.
Araber vertrieben - Jacob-Seminar in Moskau -
Streit um den Golf von Aqaba - Kasztner
ermordet - Rabbi Levni - neue
Anti-Religions-Kampagne - "Jewish Cronicle"
berichtet über Chruschtschow in PL -
Chruschtschow-Regime ab Juni 1957 mit
Verhinderung einer Krim-Republik und
Antisemitismus - IL-Attaché ausgewiesen -
Warnung von Chruschtschow, US-Israel sei kein
"Paradies" - Erenburgs Probleme mit seinem
Massenverrat von 1948 - Stalin vernichtete mit
Antisemitismus die jüdische Intelligenz -
polnische Juden kehren aus Sibirien nach Polen
zurück - russische und polnische Juden in
US-Israel - Holocaust-Diskussion und
Partisanenberichte werden zugelassen -
anti-jüdische Stereotypen in sowjetischen
"Feuilletons"
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15. Judenverfolgung
in der Sowjetunion
1958-1959
Passgesetz aufgehoben - Freispruch für
Kasztner posthum - neue Nationalismusgefahr
bei russischen Juden - Kampagne gegen jüdische
Religion - Einheitspakt Ägypten-Syrien Feb.
1958 - Birobidschan-Berichte - zaristische
Judenpogrome werden zugegeben 27.3.1958
-Chruschtschow macht Werbung für Birobidschan
- Chru. schweigt über Antisemitismus in "SU"
22.4.1958 - V. Pakhman verschweigt die "Black
Years" - Kampagne gegen das "Christentum" und
Judentum ab Nov. 1958 - systematische
Ritusverbote und Schliessung jüdischer
Einrichtungen ab Dez. 1958 - Beschränkung von
Auswanderung und Belästigung
Auswanderungswilliger - Stärkung der Konkte
zwischen "SU" und arabischen Ländern -
Ausrottung von Jehova- und
Unionisten-"Christen"-Gemeinden - Volkszählung
1959 mit offiziellen und heimlichen Juden -
Liberalisierung des Strafrechts - Mikojan
verweitert in den "USA" Aufkünfte über Juden
in der "SU" - katastrophale Zustände in
US-Israel Mai 1959 - Birobidschan-Propaganda -
Koslow verneint in den "USA" die
Judendiskriminierung und
Synagogenschliessungen Juli 1959 - Flugblätter
gegen Juden und Judenpogrome in Malachowka
(Malakhovka) 3.10.1959 - Vorschlag Gedenktafel
für Babi Yar 22.10.1959 - scharfe
Anti-Israel-Politik, antizionistische und
antijüdische Politik in der "SU" 1959-1963 -
jiddische Literatur in der "SU" und im Westen
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16. Judenverfolgung
in der Sowjetunion 1960-1962
150 Synagogen
1960 - jiddische Tageszeitung bleibt
verboten - Erenburg-Memoiren - Anne Frank in
der "SU" - IL-Botschaftspersonal wird
überwacht und oft festgenommen - Anklage
gegen jiddische Kulturschaffende -
Gedenkpark in Kiew wird nicht verwirklicht
3.3.1960 - Magmudov-Artikel gegen Religionen
- Gedicht "Babi Yar" von Ewtuschenko - Gegenangriffe
von Schriftstellern und Erenburg gegen
Chruschtschow - Prozesswelle und Todesurteilt
gegen Juden steigen an - Matzen-Verbot -
Zionisten-Meldungen verleumden die "SU"
6.1.1961 - Antisemitismus stärkt das Judentum
- Gesetzesverschärfungen gegen Schwarzhandel
25.3.1961 - Anti-Parasiten-Gesetz -
Gesetzesverschärfungen gegen schweren
Diebstahl 5.5.1961, gegen grossen
Währungshandel 24.5.1961, gegen gefälschte
Wirtschaftsberichte 1.7.1961 - Pogrome in
Usbekistan ab 14.9.1961 - Gedicht Babi Yar in
Kiew publiziert 19.9.1961 - Gegengedicht von
A. Markow ohne Chance 24.9.1961 -
antisemitische Aktionen in der "SU" werden
offiziell verschwiegen - Prozesse im Zuge des
Eichmann-Prozesses 1961-1965 - deutsche
Zahlungen für 6 Mio. Juden - Frunze-Prozess -
Todesstrafe für Bestechlichkeit 20.2.1962 -
Pogrome in Tschakaja in Georgien (Mai 1962)
und in Taschkent in Usbekistan (9.5.1962) -
Denkmal-Kampf in Riga ab Okt. 1962 -
Schostakowitsch-Symphonie Nr. 13 mit Babi
Yar-Gedicht verarbeitet 18.12.1962
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17. Judenverfolgung
in der Sowjetunion 1963-1965
Tagebuch von Masha Rolnikaite - Dokumente über
Nazi-Verbrechen - russisch-hebräisches
Wörterbuch - Friedhofszerstörung in Moskau -
Pressekonferenz über Pogrome in Washington
23.1.1963 - die "SU" bestreitet jegliches
Pogrom 7.2.1963 - Babi-Yar-Gedicht in "Le
Monde" - Chruschtschow über "gute" und
"schlechte" Juden 8.3.1963 - Kogan-Affaire:
Chruschtschow bezeichnet Dolmetscher Kogan als
"Verräter", weil er für Paulus nach der
Stalingrad-Schlacht übersetzte - Pogrome in
der Ukraine - Streit um die Anzahl Juden in
der RA und um Anzahl Synagogen in der "SU" -
erste Publikationen über deutsch-polnische
"Vernichtungslager" - sowjetisch-jüdische
Nationalkonferenz - Rehabilitation von Rabbi
Medalia - Sturz von Chruschtschow 15.10.1964 -
Lockerung der anti-jüdischen Innenpolitik -
Holocaust-Gedenken mit 6 Kerzen und
Babi-Yar-Gedenken, aber weitere Zerstörung von
Friedhöfen und Verbote, um zionistischen
Nationalismus zu verhindern -
Verlustschätungen 1965 für die RA 1941-1945:
2,5-3 Mio. Juden - Kosygins Lüge, es gäbe im
Kommunismus keinen Antisemitismus Juli 1965 -
Prawda mit
Lenin-Worten gegen Antisemitismus Sep. 1965
- Reduktion des Antisemitismus und
Publikationen zur NS-Judenvernichtung -
Gründung eines jiddischen Theaters in
Birobidschan
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18. Judenverfolgung
in der Sowjetunion 1966-1969
Kosygin-Lüge,
es gäbe im Kommunismus keinen Antisemitismus
- Sinjawski-Prozess gegen Juden Feb. 1966 -
Revolution in Syrien - Appell von I. Kon
gegen Antisemitismus - Kosygin erlaubt
jüdische Auswanderung - Vergelis gibt
Antisemitismus in der "SU" zu 21.12.1966 ca.
- anti-jüdische Prozesswelle 1967 -
jiddische Tageszeitung gibt es nicht -
Presseartikel gegen das Leben in US-Israel -
Prozess gegen Zionist Dolnik Feb. 1967 -
6-Tage-Krieg Juni 1967 und Demonstrationen -
neuer rassistisch-zionistischer Nationalismus
und neuer populärer Antisemitismus in der "SU"
ab Juni 1967 - Kosygin verneint in der UNO
jeglichen Antisemitismus - die "SU" beginnt
mit der Aufrüstung von Ägypten und Syrien ab
Juli 1967 - Anti-Israel-Kampagne gegen die
"Weltspinne" Zionismus - erste
Hebräisch-Schulen in der "SU" - Rückgang der
Anzahl Synagogen
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19. Judenverfolgung
in der Sowjetunion 1970-1984
Volkszählung
1970 - Chruschtschow-Memoiren 1970 schildern
Zionisten als "kapitalistische Gefahr" -
jüdische Auswanderung - "Nationalkonferenz"
März 1971 - Auswanderung von 250.000 Juden
1971-1981 - Chruschtschows zweite Memoiren
1974 gegen die polnische Regierung mit
vielen Juden drin - Erenburg-Memoiren 1980 -
jüdische Nationakommunisten ab 1984 - Gorbi
ab 1986
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Zusammenfassung
Die jüdische Bevölkerung Russlands wird als
politischer Spielball benutzt, um das Volk von
grossen politischen Problemen abzulenken. Diese
politische Linie zieht sich im 19. und 20.Jh.
bis
in die 1970-er Jahre durch die russische
Innenpolitik.
Ab 1900 kommt
das Element des Zionismus verschärfend hinzu.
Die Idee eines jüdischen Staates Israel stösst
in der Welt auf kein grosses Echo. Herzls
Versuche, einen von europäischen Mächten
protegierten Israel-Staat zu schaffen muss
scheitern, weil die Türkei für die
europäischen Mächte ein wichtiger
Bündnispartner gegen Russland darstellt. Auch
die arabische Welt wendet sich gegen einen
jüdischen Staat, der die Verbindung zwischen
Ägypten und Syrien zerschneiden würde. So
werden die Zionisten in der politischen
Landschaft vorerst - übrigens auch von vielen
jüdischen Gemeinden der Welt - mit ihrem
Vorhaben allein gelassen. Ab 1905 kommt es in
Russland zu Pogromen, mit einem ersten
Gipfelpunkt der Judenverfolgung nach 1918,
organisiert durch die Weissen
antikommunistischen Armeen.
1918 führt die
kommunistische Partei der neuen UdSSR neben der
Einschränkung der Religionen die
Gleichberechtigung aller Religionen ein und
ermöglicht ein jüdisch-yiddisches
Schul- und Kultursystem. Konzentrierte
Siedlungsprojekte auf der Krim und in
Birobidzhan haben Erfolg. Der latente, im
russischen Volk vorhandene, Antisemitismus
wird damit übertüncht, aber nicht vertrieben.
England lehnt als neue Mandatsmacht in
Palästina ein unabhängiges Israel aus
Rücksicht auf die arabischen Interessen ab.
Gleichzeitig rebellieren die arabischen Völker
nach wie vor gegen die englische und
französische Bevormundung. Die Zionisten
werben für illegale Einwanderung. Ab den
1930-er Jahren polarisiert die weltpolitische
Situation durch die Weltwirtschaftskrise und
die nazistische Herausforderung. Stalin selbst
greift zum Mittel der antisemitischen Hetze,
um Konkurrenten loszuwerden. Die
kommunistischen Ideale von 1918 werden
vergessen.
Mit dem Molotow-Ribbentrop-Pakt/Hitler-Stalin-Pakt
von
1939 wird Europa neu "aufgeteilt". Russland
gewinnt mit Ostpolen, Teilen Rumäniens und den
Baltenstaaten grosse Teile jüdischer
Bevölkerung hinzu. 1940 und 1941 werden grosse
Teile der dortigen jüdischen Bevölkerung ins
Innere Russlands gebracht, um sie "vor Hitler
zu retten". Die Zahlen sind dabei nicht
geklärt. Viele geflüchtete Juden beteiligen
sich am Aufbau des Widerstandes gegen Hitler
und am jüdischen antifaschistischen Komitee,
geflüchtete Polen am Aufbau einer eigenen
Armee. Gleichzeitig versuchen die Zionisten
einmal mehr, mit Diktatoren wie Hitler oder
Mussolini die Organisation eines jüdischen
Israel zu bewerkstelligen, was ihnen wieder
nicht gelingt.
Nach 1945
nehmen die Zionisten mit amerikanischer Hilfe
die Verwirklichung eines unabhängigen Staates
Israel in Angriff. Die arabische Welt rebelliert
gegen den drohenden Spaltpilz, der die
Verbindung zwischen Ägypten und Syrien
unterbricht und die Palästinenser zur
Rechtlosigkeit verdammt. Die UdSSR bleibt ein
formaler Helfer Israels - mit der Hoffnung auf
einen neuen Satellitenstaat - und stellt sich in
Anbetracht der falschen 6-Millionen-Opferzahl
des
Hitler-Holocaust hinter die Staatsgründung.
Die Stalin-Regierung verschweigt hierzu
geschickt die eigenen Verluste von 20
Millionen, die erst 1960 zugegeben werden. Die
Tatsache, dass im Inneren Russlands 1940-1945
viele Juden erfroren, in Lagern verhungert
sind oder auch überlebt haben, wird
vorerst nicht betont, während in Westeuropa
und in den "USA" die Rabbiner alljährlich die
falsche 6-Millionen-Opferzahl mit dem
Abbrennen von sechs Kerzen heiligen.
Gleichzeitig
muss die sowjetische Regierung in ihrem eigenen
Imperium alle Ansätze von Nationalismus auf ein
geringes Mass beschränken, da sonst das 1945
erweiterte Imperium auseinanderfällt.
Die
Propaganda gegen Nationalismen ist wie Stalins
Zweilagertheorie doktrinär und die Strafen für
nationalistische Akte brutal, wobei auch die
Verehrung des Davidsterns zum Staatsverbrechen
wird. Ausserdem könne gar keine "jüdische
Nation" existieren, da Land und gemeinsame
Sprache fehlten. Auswanderung nach Israel wird
verboten und damit gleichzeitig jeder innerer
Einfluss in Israel verunmöglicht, so dass die
Zionisten sich ans kapitalistische Lager
halten müssen. Als 1948 die israelische
Armeen - von den "USA" stark unterstützt - den
Krieg gegen die arabischen Armeen gewinnen und
sich in der UdSSR jüdisch-nationale
Demonstrationen für Israel stark
machen, beginnt die sowjetische
Regierung mit einer pauschalen
Kollektivbestrafung gegen russisch-jüdische
Repräsentanten mit Inhaftierungen, 10 Jahre
Arbeitslager und Exekutionen, Verfemungen als
"Kapitalisten" und als "Staatsfeind".
Yiddische Schulen, Theater und Zeitungen
werden geschlossen und in kommunistische
Institutionen "umgewandelt". Stalin nimmt sich
selbst jeden möglichen Einfluss in Israel,
indem er seine jüdischen Repräsentanten
umbringen lässt.
Nach dem Tode
Stalins im März 1953 und einer Amnestie ist die
jüdisch-yiddische Kultur fast
gänzlich zerstört. Jede Auswanderung und
Kompromisskultur wird weiterhin verhindert und
die Kollektivbestrafung der russischen Juden
bei jeder Gelegenheit wiederholt, vor allem,
wenn Israels Truppen gegen arabische Truppen
weitere Siege verzeichnen und dabei weitere
Araber von ihrem Heimatboden vertreiben. Auch
die Khrushchev-Regierung ab 1957 lässt die
russischen Juden nach der israelischen
Sinai-Besetzung 1958
und nach Kundgebungen für Israel
wieder mit Verboten einschränken,
Matzen und Beschneidungen verbieten und
jüdische Friedhöfe zerstören.
In Pogromaufrufen werden die
undankbaren Juden beschimpft, die von Russland
doch zu Millionen vor Hitler gerettet worden
seien. Die Bestrafung der russischen Juden
dient zum eigenen Machterhalt und der
Russifizierung der jungen Generation.
Nach Khrushchevs
Sturz 1964 werden viele anti-jüdische
Massnahmen aufgehoben, Synagogen wieder
geöffnet und Holocaust-Gedenktage legalisiert,
wo 6 Kerzen die falsche Opferzahl von 6
Millionen Opfer symbolisieren. Die
Beschneidungsverbote und Friedhofzerstörungen
aber werden fortgeführt und damit 100.000e
russischer Juden ihrer familiären Wurzeln
beraubt. Die yiddische Kultur wird nur noch
von über 60-Jährigen vertreten und die
autonome jüdische Republik Birobidzhan
als Prestigeobjekt geführt.
Ab 1967 nach
dem 6-Tage-Krieg kommt es in der UdSSR zu
erneuter scharfer anti-jüdischen Propaganda. Die
zionistischen Kriegsziele werden als "faschistisch"
und
"rassistisch"
bezeichnet, und Ägypten und Syrien von
Russland wieder aufgerüstet. Immerhin meint
die russische Regierung nun, zwischen
Zionisten und loyalen russischen Juden
unterscheiden zu können. Dass damit die
Kulturzerstörung geradezu gerechtfertigt wird,
scheint die Sowjetregierung nicht zu kümmern.
Ab 1971 aber
wird die Massenauswanderung erlaubt. Somit ist
das Projekt der Russifizierung
der Juden nicht gelungen. Die russische
Regierung hat sich nur mit ihren
Zwangsmassnahmen, der Massentötung in
Konzentrationslagern und Erschiessungen
durchsetzen können. Opferzahlen, die eine
Vorstellung des Massenverbrechens des
sowjetischen Imperiums vermitteln würden, gibt
Pinkus leider nicht bekannt. Die
Zweilagertheorie hat ihre Sinnlosigkeit am
Beispiel der Juden der UdSSR bewiesen und die
Regierungen der UdSSR haben viele Chancen,
Einfluss in Israel auszuüben, damit vertan.
Der Hitler-Holocaust aber muss mit dem
Stalin-Gulag in einem Ganzen gesehen werden.
Die rabbinischen Kerzen gilt es auf die Opfer
unter Hitler und in der UdSSR zu verteilen.
Auch Überlebende werden mindestens eine Kerze
erhalten müssen. Besorgniserregend stimmt nur,
dass die Vorkommnisse in der UdSSR in der Welt
noch kaum im allgemeinen Bewusstsein verankert
sind.
Michael Palomino, November 2000 / März 2005
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