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19. Judenverfolgung in Russland 1970-1984

Volkszählung 1970 - Chruschtschow-Memoiren 1970 schildern Zionisten als "kapitalistische Gefahr" - jüdische Auswanderung - "Nationalkonferenz" März 1971 - Auswanderung von 250.000 Juden 1971-1981 - Chruschtschows zweite Memoiren 1974 gegen die polnische Regierung mit vielen Juden drin - Erenburg-Memoiren 1980 - jüdische Nationalkommunisten ab 1984 - Gorbi ab 1986


von Michael Palomino (2000 / 2005 / 2010)

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aus:
Pinkus, Benjamin: The Soviet Government and the Jews 1948-1967. A documented study.
Ben-Gurion University of the Negev (Beer-Sheva); Cambridge University Press 1984, ISBN 0 521 24713 6


1970

1970
Volkszählung in der UdSSR mit offiziell 2.151.000 Juden
Offiziell werden 2.151.000 Juden registriert. Die Zahl gegenüber 1959 hat abgenommen, die Assimilation schreitet voran und ist bei einem gewissen Teil der Juden bereits vollzogen (S.17). Die Zahl der verborgenen Juden nimmt infolge der anti-zionistischen Propaganda ab 1967 gleichzeitig wieder zu (S.23 ).

UdSSR-Birobidschan: Volkszählung: 11.452 Juden, 6,6%
gegenüber 14.269 Juden 1959, 8,8% (S.374).

1970
Chruschtschow-Memoiren von 1970 über Stalin 1948: Zionisten waren kapitalistische Gefahr
Chruschtschow deckt Stalins Gedankengänge von 1948, dass die Zionisten auf der Krim einen jüdischen Staat einrichten wollten. Stalin habe die kapitalistische Gefahr gewittert, die die ganze UdSSR hätte zerstören können (S.106).

1970-1974
Georgien: Emigration von ungefähr 27.000 Juden
aus Georgien nach Israel (S.564,  Anm. Nr.13).
 
1971
UdSSR: Reorganisation der sowjetisch-jüdischen Nationalkonferenz
(S.523,  Anm. Nr.97)

März 1971
UdSSR: Erlaubnis zur Massenemigration - Berichte über die Judenverfolgungen in Russland
(S.244). Die Auswanderung von über 200.000 Juden ist der Gipfelpunkt einer langen Entwicklung (S.1). Emigration von 250.000 russischen Juden 1971-1981 (S.244).

Viele jüdische Auswanderer aus Russland berichten von den Vorkommnissen der Antisemitismuswelle 1948-1953 (S.87).

[Die "Kriegsfalle" US-Israel
Diejenigen Auswanderer, die nach US-Israel gehen, landen natürlich in der zionistischen "Kriegsfalle" und im dauernden kulturellen Kampf zwischen Judentum, Muslimen und auch "Christen". US-Israel wird dann ausserdem noch Atommacht und verbietet (in Zusammenarbeit mit den "USA") den arabischen Staaten gleichzeitig Atomwaffen].

1974
Chruschtschows zweite Memoiren: über Antisemitismus und die polnische Regierung 1948-1951
über Zionismus und Antisemitismus, die der Arbeiterklasse "feindlich" gegenüberstehen würden.

Chruschtschow Zitat:
"Sie sehen, Zionismus und Antisemitismus sind Blutsverwandte. Beide sind reaktionär und der Arbeiterklasse feindlich gesinnt" (S.108).

(orig.:
"You see, Zionism and anti-Semitism are blood brothers. Both are reactionary and inimical to the interests of the working class.")

in: "Khrushchev remembers. The last Testament", S.179-182.




In der Folge wettert er gegen die polnische Regierung 1948-1951:

-- Bierut habe immer mit Rücksprache mit dem Juden Berman gehandelt, so dass die Polnische Arbeiterpartei grosse Probleme bekommen habe

-- Minc, ein Jude, Vorsitzender der staatlichen Planungskommission, sei auch ein entscheidender Berater von Bierut gewesen (S.108).



1980

1980
Publikation der Erenburg-Memoiren in Jerusalem
(S.558,  Anm. Nr.10)

1981
Publikation der Erenburg-Memoiren in New York
vom Verlag "Holocaust Publications" (S.558,  Anm. Nr.10).

1984
UdSSR:  Kleine jüdische Nationalkommunisten
Repräsentant der jüdischen Nationalkommunisten ist Aron Vergelis, er ist halboffizieller Sprecher der Juden der UdSSR. Es erscheint noch eine einzige jiddische Zeitung (S.21). Die Vermischung der Kulturen und Assimilation durch Heiraten geht aber voran (S.22).

[und 1986 kommt Gorbatschow, dann ist das Grossraumgefängnis Sowjetunion für die Juden endlich zu Ende. Heute noch fliegen viele Flugzeuge mit Juden aus der Sowjetunion aus, ohne Rückflugticket...].

1988
Veröffentlichung von Wassili Grossmans Lebensroman "Leben und Schicksal" in Russland
http://de.wikipedia.org/wiki/Wassili_Semjonowitsch_Grossman

1989
Veröffentlichung von Wassili Grossmans Roman "Alles fliesst"
http://de.wikipedia.org/wiki/Wassili_Semjonowitsch_Grossman

Jewtuschenko, Portrait 2010 ca.
Jewtuschenko, Portrait 2010 ca. [1]

Unter Gorbatschow war der Babi-Jar-Dichter Jewtuschenko von 1988 bis 1991 Parlamentsarbeordneter und beschrieb in Romanen auch den Wandel in Russland: "Wolfspass" (1989) und "Stirb nicht vor deiner Zeit" (1993). Er erhielt nun auch Preise in den "USA" und in Italien.
http://de.wikipedia.org/wiki/Jewgeni_Alexandrowitsch_Jewtuschenko



ab 1990
Einige Kalinin-Namen werden wieder geändert
Städte, die auf den Stalin-Handlanger Mikhail Kalinin lauten, werden wieder umbenannt

-- der russische Bezirk (Oblast) "Twer", der 1931 in "Oblast Kalinin" umgetauft worden war, wird 1990 wieder in "Oblast Twer" zurückgetauft
http://de.wikipedia.org/wiki/Michail_Iwanowitsch_Kalinin

-- die Metrostation "Alexandrowski Sad", die  1964 in "Kalininskaja" umgetauft worden war, wird wieder in "Alexandrowski Sad" ("Alexandergarten") zurückgetauft
http://de.wikipedia.org/wiki/Alexandrowski_Sad

-- die 1938 gegründete Stadt "Kaliningrad" bei Moskau wird 1995 in "Koroljow" umbenannt
-- Königsberg wird weiter "Kaliningrad" genannt.
http://de.wikipedia.org/wiki/Michail_Iwanowitsch_Kalinin

1994
Publikation des stenographischen Rapports der Nacht der ermordeten Dichter (12. August 1952)
in einer guten Edition.
http://en.wikipedia.org/wiki/Solomon_Lozovsky

[Ab dem Jahre 1995 ca. kommt es aber auch zu Rückkehrbewegungen wieder nach Russland zurück, weil der ewige Kriegszustand mit dem rassistisch-zionistischen Regime nicht auszuhalten ist, das laufend das Judentum gegen die Muslime ausspielt und Siedlungsaktivitäten in Gebieten fördert, die gemäss UNO-Teilungsplan für Muslime bestimmt sind].

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Quellen

Fotoquellen
[1] Jewtuschenko, Portrait 2010ca.: http://de.wikipedia.org/wiki/Jewgeni_Alexandrowitsch_Jewtuschenko

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