aus:
Pinkus, Benjamin:
The Soviet Government and the Jews 1948-1967. A documented
study. Ben-Gurion
University of the Negev (Beer-Sheva); Cambridge
University Press 1984, ISBN 0 521 24713 6
1949
[1949:
Der
Gold-Skandal in Kolyma: Jüdischer Goldraub durch die
jüdischen Gulag-Wärter - die Republik Birobidschan wird
aufgelöst - 30.000 Juden werden erschossen - überlebende
Juden werden in Birobidschan festgehalten]
Birobidschan wird im Jahre 1949 zum Sperrgebiet. Dahinter
steckt aber ein handfester Goldminen-Skandal in der Region
des Flusses Kolyma im äussersten Ostsibirien, das gleich
neben Birobidschan liegt. Es geht dabei um Zwangsarbeit bei
bis zu minus 50 Grad [web01]. Die englische Wikipedia hat
das Tabuthema Gulag in Kolyma etwas gelockert (http://en.wikipedia.org/wiki/Kolyma),
und
inzwischen sind auf Englisch viele Berichte über die
dortigen Konzentrationslager und Minen vorhanden. Vor allem
gibt es dort Gold- und Zinn-Minen [web02], und natürlich
alles unter arktischen Bedingungen von bis zu minus 50 Grad.
Kolyma, ein Eingang einer Goldmine mit Schienenwagen
[1] |
Kolyma, die Hauptstrasse mit Wald und Bergen im
Schnee [2] |
Russland mit der Position von Kolyma, Karte
[3] |
Die Zone der Gulag-Arbeitslager in der
Region Kolyma, Karte [4] |
|
In den Gulag-Lagern waren Juden generell die Wärter und
Wächter, und die russischen Christen waren meistens die
Gefangenen, aber auch Asiaten. Die Gefangenen schürften in
der Region Kolyma das Gold, und die jüdischen Wärter, die in
jüdischen Organisationen gut "organisiert" waren und in
Birobidschan ihre "Basis" hatten, zweigten das Gold zum Teil
für sich selber massenweise nach China und Japan ab.
Stalin reagiert gegen diesen Massenraub, indem er die
Republik Birobidschan auflösen lässt. 30.000 Juden werden
erschossen und die restlichen Juden in Birobidschan
festgesetzt (Reiseverbote).
(Information des Gulag-Überlebenden und Journalisten Jurij
Below, 19.8.2010, siehe auch die Webseite Birobidschan)
Die Details über den jüdischen Gold-Skandal in der Goldmine
von Kolyma sind in den Büchern von Kaganowitsch geschildert
(Kaganowitsch war ein Stalin-treues Mitglied im Politbüro
[web03]). Stalin vermutet, dass dieser Massengoldraub eine
zionistische Aktion im Sinne Herzls und gegen die arabische
Welt war.
(Jurij, Below, E-Mail vom 18.8.2010, siehe auch die Webseite
Stalin-Fakten)
Lasar Kaganowitsch, Politbüromitglied unter Stalin [5]
Augenfällig ist, dass dieser Massengoldraub in Kolyma durch
jüdische Wärtergruppen in der jüdischen und westlichen
Literatur durchweg verschwiegen wird. Dieser Massengoldraub
kombiniert sich aber mit der Gründung "Israels", und es
entwickelt sich nun als Reaktion Stalins ab 1949 in der
Sowjetunion ein fast unkontrollierter Antisemitismus:
Ukraine und Belorussland: Deportationen von Juden
nach Sibirien
Es handelt sich gemäss Pinkus um relativ kleine Gruppen.
Die Deportationen werden im Westen bekannt. Zahlenangaben
fehlen (S.88).
Birobidschan wird Sperrgebiet
(S.548, Anm. Nr.34)
Georgien: Inhaftierung des Direktors des Jüdischen
Museums, Aharon Kricheli (Krikheli)
(S.566-567, Anm. Nr.54).
UdSSR: Malenkow als rechtsextremer
Politiker
Malenkow erreicht den Gipfel seiner Karriere.
Es wird eine antisemitische Politik geführt, wie es sie in
der UdSSR noch nie gab. Er kann sich voll in Stalins Linie
einklinken (S.90).
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Georgi
Maximilianowitsch Malenkow, Portrait
1955 [6]
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Georgi
Maximilianowitsch Malenkow (1901-1988) trat 1919
in die Rote Armee und 1920 in die KPdSU ein. Als
schlechter Reiter und Schütze war er in der Roten
Armee aber kaum an Kampfhandlungen beteiligt.
1921-1925 folgte ein Studium an der Höheren
Technischen Hochschule in Moskau. Seine Frau, die
bereits im technischen Apparat des Zentralkomitees
der KPdSU arbeitete, drängte ihn ins
Organisationsbüro des ZK und wurde 1927
technischer Sekretär des Politbüros unter Aufsicht
von Alexander Poskrjobyschew, dem persönlichen
Sekretär Stalins.Kaganowitsch
wurde erster Parteisekretär und ernannte Malenkow
1930 zum Leiter der Organisationsabteilung des
Moskauer Stadtkomitees der KPdSU. Fleiss und
Gehorsam waren Malenkows Tugenden, und Stalin
entdeckte ihn am 17. Parteitag der KPdSU, ernannte
ihn 1934 zum Leiter der Abteilung für führende
Parteiorgane des ZK, in Zusammenarbeit mit dem
Sekretär des ZK, Nikolai Jeschow. Malenkow hatte
grossen Anteil an den Stalinschen Säuberungen,
liess 1937 in Weissrussland und Armenien Tausende
Parteimitglieder direkt verhaften, war bei
Verhören und Folterungen von Verhafteten anwesend,
wandte selbst aber nie Folterungen an. Malenkow
befreundete sich dann mit Lawrenti Beria, wurde
Mitte März 1939 Mitglied des ZK der KPdSU und am
22.3.1939 Mitglied des Sekretariats des ZK bis
1946, dann wieder 1948-1953) mit Schwerpunkt
Transport und Wirtschaftsentwicklung. Ausserdem
war er Leiter der Kaderabteilung des ZK der KPdSU
bis 1946. Ab dem 22.6.1941 (Barbarossa) wurde
Malenkow Mitglied des Staatlichen
Verteidigungskomitees und Mitglied vieler
Kommissionen, inspizierte u.a. die Verteidigung
von Stalingrad im August 1942 und überwachte v.a.
den Bau von Kampfflugzeugen (Orden "Held der
sozialistischen Arbeit"). Ab 1945 leitete Malenkow
das Komitee für die Demontage der deutschen
Wirtschaft (SBZ). Rivalen bezeichneten Malenkows
Arbeit als "unbefriedigend" und das Komitee wurde
bald aufgelöst. 1946 wurde Malenkow zusammen mit
Beria ein Vollmitglied des Politbüros des ZK und
stellvertretender Vorsitzender des Ministerrats
der UdSSR. Konkurrenten waren die Leningrader
Kommunisten unter Schdanow, die dann durch eine
Intrige von Malenkow und Beria ausgeschaltet
wurden. Malenkow übernahm Schdanows Aufgabe auf
dem ideologischen Sektor und hatte grossen Anteil
an der antisemitischen Kampagne ab 1949. Er war
bis Stalins Tod der "zweite Mann in der Partei und
im Staat", Stalins "Handlanger". Die Trinkgelage
mit Chruschtschow, Bulganin, Beria und Malenkow
waren legendär. Nach Stalins Tod und dem Sturz
Berias geriet [der ewige Mitläufer] Malenkow dann
hinter Chruschtschow in die "zweite Reihe"
[web04].
|
Mit der zionistischen Israel-Gründung und dem Goldskandal von
Kolyma wird nun pauschal und brutal gegen die jüdische Kultur
und gegen Repräsentanten "gesäubert", teilweise auch in den
Satellitenstaaten:
UdSSR: Beria ist für die Säuberung
des Innenministeriums verantwortlich
dem er vorsteht (S.90).
UdSSR: Verhaftung und Exilierung der Frau und der
Schwester des verhafteten Itsik Fefer
(S.507, Anm. Nr.15)
Bulgarien: Schauprozess gegen Treitschko Kostow
(Traichko Kostov) - Hinrichtung
Der Schauprozess misslingt, weil Kostov die ihm
aufgezwungene Rolle nicht mehr spielt (S.510, Anm.
Nr.35). Kostov wird hingerichtet (S.515, Anm.
Nr.93).
US-Israel wird zur imperialistischen Basis des Westens im
Nahen Osten - jüdische "US"-Banker-Millionäre sind
rassistische Zionisten
Es etablieren sich Verbindungen des rassistischen
Zionismus zu jüdischen Millionären wie z.B. die Bankiers
Lehman, Warburg, Morgenthau und Blaustein (S.237).
Unter den führenden Zionisten in US-Israel kann man keinen
einzigen Arbeiter, Bauern oder Handwerker finden. Es sind
alles Bankiers, Geschäftsleute, "US"-Senatoren oder
Mitglieder des obersten Gerichts,
z.B. Golda Meir, eine Diplomatin
z.B. Moshe Shapiro, Justizministerin in Eshkols Regierung,
Exekutivmitglied der Jewish Agency und Mitglied des
Generalrates des Weltzionismus
z.B. Moshe Kol, Entwicklungs- und Tourismusminister unter
Eshkol, Exekutivmitglied des Weltzionismus
z.B. P.Lavon, ehemaliger Verteidigungsminister Israels,
Exekutivmitglied der Histadrut-Handelsorganisation und
Exekutivmitglied des Weltzionismus (S.254).
[All diese Zionisten träumen von einem Grossjüdischen Reich
zwischen den Flüssen Nil und Euphrat, und Ben Gurion wartet
nur auf den nächsten Konflikt, um gegen die Arabischen
Bevölkerungen im Sinne von Theodor Herzl "zuzuschlagen". Das
rassistische Buch "Der Judenstaat" ist bis heute frei im
Handel erhältlich, obwohl das Buch in gravierender Art und
Weise jedes demokratische Recht und jedes
Antirassismusgesetz verletzt... (2010)].
Interessant ist diese kleine Meldung: Von 1949 bis 1966
sieht das zionistisch-rassistische Regime in Jerusalem die
Muslime in Israel als "feindliche Bevölkerung", und
Ortschaften und Städte mit hauptsächlich arabischer
Bevölkerung werden militärisch verwaltet und in verschiedene
Zonen aufgeteilt [web10].
ab Anfang 1949
Die UdSSR bemüht sich um Einfluss im Mittleren
Osten in der arabischen Welt, aber ohne Erfolg.
(S.235-236). Gleichzeitig behält die Stalin-Regierung
korrekte diplomatische Kontakte zu US-Israel und hält sich
im arabisch-israelischen Konflikt zurück (S.236).
Anfang Januar 1949
UdSSR: Entscheid der Stalin-Regierung für eine grosse
Kampagne gegen Kosmopoliten in ganz Russland
(S.155)
28.1.1949
UdSSR: Grosser Prawda-Artikel gegen
Kosmopolitismus - dies ist das Startsignal für die
landesweite Kampagne
(S.155)
Der Prawda-Artikel behauptet:
-- Kosmopolitismus sei direkt gegen das "Sowjetische Volk"
gerichtet
-- Kosmopolitismus sei unproduktiv
-- Kosmopolitismus sei schädlich, so wie Parasiten ausgesäte
Körner fressen würden
-- Kosmopolitismus fördere schädlichen
bürgerlich-reaktionären Einfluss
-- sowjetische Kritiker seien wichtig, denn sie brächten
immer das Neue, das den sowjetischen Menschen forme, gewisse
Theaterkritiker aber pflegten eine bürgerliche,
anti-patriotische, kosmopolitische und korrupte Linie gegen
die sowjetische Kunst
-- es sei eine anti-patriotische Gruppe gegen die
Sowjetunion entstanden, die v.a. in der Zeitschrift "Teatr"
und in der Zeitung "Sovetskoe iskusstvo" schreiben
-- diese Kritiker hätten ihre Verantwortung gegenüber dem
Volk verloren und repräsentierten einen widerwärtigen,
wurzellosen Kosmopolitismus, der dem sowjetischen Menschen
feindlich entgegengerichtet sei (S.183)
-- diese Kritiker behinderten die Entwicklung der
sowjetischen Literatur, einen sowjetischen Stolz hätten sie
nicht
-- diese Kritiker, die das Werk Maxim Gorkis und das
wertvolle Buch "Sommerliebe" von K.Trenev und andere
ähnliche Werke attackiert haben, müssten abberufen werden
-- die zu entfernenden Kritiker seien: Yu. Yuzovsky, A.
Gurwitsch (Gurvich), A.Sofronov, G. Boiadschiew
(Boyadzhiev), A.Kron, A.Borshchagovsky, L.Maljugin
(Malyugin), der die patriotischen (S.184) Stücke "Die grosse
Kraft" von B. Romaschow (Romashov) und "Unser tägliches
Brot" von N.Virta attackierte
-- diese Literaturkritiker treffen das Volk im akuten Kampf
gegen den "wurzellosen Kosmopolitismus und bürgerlichen
Einfluss", es sei dies "ein Totalschaden für die Entwicklung
der sowjetischen Literatur und Kunst und behindert die
Entwicklung"
-- "viele Arten von Verzerrung [...] sind verursacht durch
die falsche Sichtweise der Kritiker Borschtschagowski
(Borshchagovsky), Gurvich, Yuzovsky, Warschawski
(Varshavsky) und Boyadzhiev, die alle anti-patriotische
Positionen vertreten"
-- die Zeit sei gekommen, mit der "stillschweigenden Duldung
dieser ästhetischen Nullen" aufzuhören, "die die Liebe zum
Vaterland und zum Volk zerstörten und nichts als bösen
Willen und überlaufende Einbildung in ihren Seelen haben.
Der Bereich der Kunst muss vom anti-patriotischen
Abweichlertum gesäubert werden." (S.185)
Ähnliche Hauptartikel bringt die Sowjet-Zeitung "Kultura
izhizn". Somit ist die anti-patriotische
Literaturkritikergruppe sowjetweit an den Pranger gestellt,
die seit 1945 subversiv gegen die UdSSR gearbeitet habe:
Jusowski (Yuzovsky), Gurwitsch (Gurvich), Kron, Cholodow
(Kholodov), Borschtschagowski (Borshchagovsky) (S.155),
Warschawski, Maljugin und Bojadschiew (Boyadzhiev), die
meisten von ihnen Juden, und alle haben wichtige Posten in
Verlagshäusern, Kulturinstitutionen oder Literaturzeitungen
inne.
Es bürgert sich die Bezeichnung "Die Gurwitschs und die
Jusowskis" ein. Mit diesen Pauschalisierungen werden die
Massenmedien gegen Juden gesteuert mit allen erdenklichen
Vorwürfen wie Heuchelei, Täuschung, Jesuitenkult etc., so
dass die antisemitischen Gefühle in der ganzen Bevölkerung
geweckt werden. Verbreitung durch Radio, Presse, Literatur,
Kino, Theater, Vorlesungen, an Schwarzen Brettern der
Betriebe etc. (S.158).
ab Jan 1949
Regional unterschiedliche Kampagne: Die Ukraine
will mit Antisemitismus die Russifizierung verhindern (!)
-- die Ukraine ist Hauptführerin der Kampagne (S.162)
-- in der Ukraine dient die antijüdische Kampagne dem Zweck,
v.a. die Russifizierung zu brechen, ohne den grossrussischen
Chauvinismus zu attackieren: Also ist es leichter, jüdische
Russen als die russischen Russen selbst anzugreifen.
Ausserdem können durch Abberufung russischer Juden eigene
ukrainische Leute in die hohen Posten nachgeschoben werden,
um die Russifizierung zu blockieren
-- dieselbe Taktik der Angriffe gegen Juden zur Entfernung
aus den Staatsposten wird in Belorussland verfolgt
-- die zentralasiatischen Republiken und Kaukasusrepubliken
sind in der Kampagne nur Mitläufer: Es werden kaum Juden
angegriffen, weil der politische Zweck fehlt
-- in den zentralasiatischen und den Kaukasusrepubliken
bleibt es bei anti-Islamismus, anti-Turkismus und
anti-Iranismus sowie bei unermüdlichen Appellen zur
Brüderlichkeit mit dem "Grossen russischen Bruder" (S.163).
1.Hälfte 1949
Birobidschan: Die Einwanderung hält auf niedrigem Niveau
an
(S.373)
UdSSR: Kampagne gegen die assimilierte
kommunistisch-jüdische Intelligenz
Weiterführung der Kampagne gegen Juden in Russland,
indem jetzt gegen die assimilierte kommunistisch-jüdische
Intelligenz vorgegangen wird:
-- Inhaftierung des bekannten jiddischen Schriftstellers
David Bergelson
-- Inhaftierung des Literaturkritikers M.A. Model, der den
Dramatiker Goldfaden bewunderte
-- Inhaftierung von Viktor Golovchiner, der Regisseur des
jiddischen Theaters in Minsk, weil er "schädliche und
antipatriotische Stücke" schreibe
-- Schliessung des jiddischen Theaters in Minsk (S.150).
|
David Bergelson,
Portrait [7]
David Bergelson
(jiddisch: Dovid Bergelson), 1884-1952, aus
Ochrimowo aus dem Gouvernement Kiew in der Ukraine
(heute Sarny), war jiddischer Romancier, im
realistisch-sozialen Stil, mit Romanen,
Erzählungen und Dramen über die
Modernisierungswelle und Hoffnungslosigkeit vieler
Juden, über die bolschewistische Revolution und
später auch über Judenverfolgungen unter Stalin.
Sein Vorbild war Tschechow. Mit Publikationen in
Hebräisch und Russisch hatte er zuerst keinen
grossen Erfolg, mit seiner Muttersprache Jiddisch
dann aber um so mehr. Bergelson war 1917 Gründer
der Jiddischen Kulturliga ("Jidische Kultur
Liga"), lebte 1921-1926 in Berlin, war in Europa
viel unterwegs und auch in den "USA", blieb aber
sein Leben lang ein jiddischer Schriftsteller. Ab
ca. 1925 schrieb er auch für den jiddischen
"Forward". 1926 zog er nach Russland zurück,
bekannte öffentlich, seine antikommunistische
Einstellung sei ein "Irrtum" gewesen, und
Bergelson glaubte, die Sowjetunion werde mit Polen
das jiddische Weltzentrum werden und die "USA"
dabei überflügeln. Er schrieb für die Zeitungen
"Morgn Frayhayt" (New York) und "Wahrheit"
("Emes") in Moskau. Bald aber zog Bergelson wieder
nach Berlin, wo er bis 1933 blieb, kehrte dann
erneut in die "SU" zurück, war Anhänger des
Birobidschan-Projekts und Mitglied des Jüdischen
Antifaschistischen Komitees (JAFK) und wurde [nach
der zionistischen Israel-Gründung und dem
Gold-Skandal von Kolyma] dann 1949 inhaftiert und
als "wurzelloser Kosmopolit" hingerichtet [web05]
|
Feb 1949-Apr 1956
UdSSR: Keine jiddischen
Radiosendungen
(S.280)
ab Feb 1949 / nach der Etablierung des
zionistisch-rassistischen Israel
UdSSR: Hauptargument gegen Zionismus ist der
faschistisch-jüdische Herrenrassen-Rassismus
Der Zionismus praktiziert einen faschistisch-jüdischen
Herrenrassen-Rassismus gegenüber unterjochten und zum Teil
bereits vertriebenen Palästinensern. Die UdSSR bleibt
absolut gegen den rassistischen Zionismus eingestellt und
macht gegenüber den Zionisten keine Kompromisse, um bei
arabischen Führern an Einfluss zu gewinnen (S.232).
[Die Helfer des
faschistisch-jüdischen Zionismus 1949-1965 ca. - und der
Schwindel von Ben Gurion gegen Deutschland - die UdSSR
weiss sicher davon
Israel und sein rassistisch-zionistisches Regime in
Jerusalem erhalten dagegen Unterstützung durch die
rassistischen "USA" und durch die naiven, europäischen
Regierungen mit allem, was sie können - ohne zu wissen, was
sie tun, denn nach der NS-Judenverfolgung ist die Wahrheit
über die Zionisten und das Schicksal der Palästinenser in
Europa ein politisches Tabu. Zudem ist nun Ben Gurion daran,
die BRD mit Zahlungen für 6 Mio. umgebrachte Juden zu
belangen, obwohl zu einem erheblichen Teil die
Kollaborateure (Balten, Weissrussen und Ukrainer) die
eigentlichen Mörder an der Waffe waren, und obwohl ein Teil
der Toten der Judenverfolgung auf Stalins Konto geht,
und obwohl ein dritter Teil der verfolgten Juden
nachweislich auswandern konnte und die Judenverfolgung
nachweislich überlebt hat (z.B. in Palästina). In der
"Sowjetunion" ist dieser Ben-Gurion-Schwindel aber scheinbar
kein Thema, oder dann nur bei den Geheimdiensten. Dann wäre
dieser riesengrosse Ben-Gurion-Schwindel gegen Deutschlands
Steuerzahler ein weiterer Grund, zionistische Juden in der
"Sowjetunion" zu verfolgen, um nicht selber Opfer
zionistischer Lügen zu werden].
UdSSR: Verhaftungen und Todesurteile in Birobidschan
z.B. gegen den ersten Sekretär des regionalen Parteikomitees
von Birobidschan, Aleksandr Bakhmutsky (S.548, Anm.
Nr.27) und gegen Mikhail Levitin, Vorsitzender des
regionalen Exekutivkomitees in Birobidschan (S.548,
Anm. Nr.31).
Februar 1949-1952
Es folgt eine Serie von Schauprozessen in den
osteuropäischen Ländern
(S.199)
Februar 1949-1953
UdSSR: Neue Prozesse gegen jüdische
Kulturschaffende
mit ungeahntem Antisemitismus mit dem Ziel der
Ausrottung der jüdischen Kultur in der UdSSR (S.194).
UdSSR: Sippenhaft: Deportation von Verwandten
inhaftierter jüdischer Repräsentanten
Die Verwandten der verhafteten jüdischen Schriftsteller
und Künstler werden schnell verurteilt und bestraft, nach
Sibirien oder in andere Exilorte deportiert (S.195).
Deportation ganzer
jüdischer Stadtbevölkerungen aus der Ukraine nach Sibirien
wegen der Registrierung zur Auswanderung nach US-Israel
Das American Jewish Year Book 1951 berichtet auf Seite 330:
<Da waren neue Meldungen über Judendeportationen aus den
Grenzregionen der "Sowjetunion" 1949-1950, wie sie schon
1940-1941 stattgefunden hatten. Da war ein Bericht, dass
nach der Rückkehr nach 1945 die gesamte jüdische Bevölkerung
(30.000 sowjetische Juden) von Lemberg (Lwow) in der
westlichen Ukraine (einst Ostpolen) evakuiert worden sei.
Ähnliche Berichte kamen aus Bessarabien und aus der
Nord-Bukowina (im "Yiddish [Morning] Journal", 15. August
1949; JTA (Jewish Telegraph Agency [web06]) vom 19. August
1949 [aus Tel Aviv]; in diesem Fall wurden die Berichte als
unwahr definiert und von der "sowjetischen" Botschaft in
Washington am 18. August 1949 als "fantastisch" abgetan. Das
Vorgehen war das Folgende gewesen: Die "sowjetischen"
Behörden in Kischinew und in Tschernowitz hatten am 1. Juli
1949 bekanntgegeben, dass Juden, die nach Israel auswandern
wollten, sich bei den lokalen Behörden registrieren lassen
sollten. Die Mehrheit der ansässigen jüdischen Bevölkerung
schrieb sich ein und wurde in der Folge in
Konzentrationslager nach Murmansk [am Eismeer an der
finnischen und norwegischen Grenze] deportiert. Gemäss einem
anderen Bericht wurden alle Juden mit Verwandten in den
"USA" oder England deportiert.> [web07]
|
|
Karte Russlands mit der Position von Murmansk am
Eismeer an der Grenze zu Finnland und Norwegen [8]
Die Halbinsel Kola
ist von Russen und Lappländern (Samen) bewohnt
[web09].
Auf der Karte von Martin Gilbert (rechts) sieht
man die Gulag-Lager im europäischen Russland:
-- die Zonen mit Gulag-Arbeitslagern in schwarzen
Punkten
-- die Lager an der arktischen Eisenbahnlinie von
Kotlas nach Vorkuta
-- den Kanalbau zwischen den Flüssen Don und Wolga
bei Stalingrad.
Die Gulag-Arbeitslager wurden ab der grossen
Verfolgungszeit ab 1936 ausgeweitet. 1941 waren
schätzungsweise 8 Millionen Sowjetbürger im Gulag
und arbeiteten lange Haftstrafen ab
(durchschnittlich 10 Jahre Lagerstrafe) unter
extremsten Bedingungen. Die Lagergebiete waren
weit abgesteckt und durch die Politische Polizei
(NKWD) kontrolliert.
In der Region Murmansk (ganz oben bei Finnland),
wohin die Juden aus der Ukraine deportiert wurden,
sind drei Arbeitslagerkomplexe eingezeichnet.
Im gesamten Gulag wurden u.a. auch diejenigen
Soldaten der Roten Armee gefangengehalten, die
1941-1945 in westliche Gefangenschaft geraten
waren und u.a. auch aus der neutralen Schweiz an
die "Sowjetunion" ausgeliefert worden waren.
|
Karte der Gulag-Arbeitslager in der "Sowjetunion"
westlich des Ural im europäischen Russland 1937-1957
[9] |
[Das
"sowjetische" Verfahren mit der Einschreibung für eine
Auswanderung mit anschliessender Deportation gab es schon
einmal 1940
Das Vorgehen, Juden zuerst die Registrierung für eine
Auswanderung zu ermöglichen und die Eingeschriebenen dann in
den Gulag zu deportieren, wurde schon 1940 in Ostpolen
angewandt, als westpolnische, jüdische Flüchtlinge den
"sowjetischen" Pass verweigerten und sich für eine Rückkehr
nach Westpolen eingeschrieben hatten (siehe Webseite "Rettung
vom Holocaust" der Encyclopaedia Judaica). Es kann
somit angenommen werden, dass der Bericht des American
Jewish Year Book über neue Judendeportationen 1949-1950
stimmt. Es ist aber so, dass Stalin sich nach 1945 nicht
mehr viele Judendeportationen leisten konnte, weil nämlich
durch den Weltkrieg die nicht-jüdische Bevölkerung schon
derart dezimiert war, dass er darauf angewiesen war, die
Juden zu russifizieren und als Arbeitskräfte und Denker in
den westlichen, russischen Städten zu erhalten, um den
"sowjetischen" Staatsapparat am Laufen zu halten. Dies hat
das Stalin-Regime dann scheinbar nach etwa drei bis vier
Grossdeportationen wohl auch gemerkt].
Februar / März 1949
UdSSR: Höhepunkt der Anti-Kosmopoliten-Kampagne
-- die führende Rolle übernehmen die Zeitschriften
"Literaturnaya gazeta" und die "Vechernyaya Moskva"
-- leitende Kräfte sind die Prawda der ukrainischen KP
-- die Zeitung der usbekischen KP "Pravda vostoka"
zitiert nur andere Zeitungen und schreibt keine eigenen
Hetzartikel, schreibt also nur ab
-- Radio und Presse erzeugen ein Klima der Hetze und des
Misstrauens innerhalb der sowjetischen Intellektuellen, die
die Gelegenheit zu eigenen Beiträgen nutzen:
oo
Chruschtschow in der Ukraine
oo Gusarew
in Belorussland
oo Pelsche
in Litauen
oo die
Minister Bolschakow und Schtscherbina (Shcherbina)
(S.158).
Verfolgte Juden der Literaturzirkel in der UdSSR
A. Fadeev, A. Sofronov, K. Simonov, N.
Gribatschew (Gribachev) (S.158), S. Markov, A. Surkov, N.
Pogodin (S.159).
Verfolgte Juden in der Ukraine: A. Korneitschuk
(Korneichuk), L. Dmyterko (S.159)
Verfolgte Juden in Belorussland: K. Krapiva und P.
Browka (S.159)
Hetzbeiträge von Theater- und Literaturkritikern: V. Ermilow,
M. Schkerin (Shkerin), E. Kowaltschik (Kovalchik), A. Markov,
A. Dementjew (Dementyev), V. Oserow (Ozerov), L. Chinkulow
(Khinkulov), V. Kirpotin
Hetzbeiträge von Künstlern: T.V. Chrenikow (Khrenikov), A.
Gerasimov, M. Kovalek
Hetzbeiträge von Gelehrten: G. Aleksandrov, M. Jowtschuk
(Iovchuk), V. Keldisch (Keldysh), S. Artomonov, B. Grekov, A.
Udaltsev, V. Tschchikwadsche (Chkhikvadze), Y. Korovin
(S.159).
Mit der Antisemitisierung lässt die
Kampagne nach. Manche Juden müssen an Meetings ihrem
Kosmopolitismus abschwören, zumindest aber Selbstkritik
üben. Opfer werden u.a. Paperny und Shtein.
Leute, die die antisemitische Kampagne weitertragen, sind:
-- Mark Mitin, Philosoph und Mitglied der wissenschaftlichen
Akademie
-- David Zaslavsky, Journalist
-- V.Lutsky, Orientalist (159).
Tagtäglich werden neue Kosmopoliten aufgedeckt, darunter
einige der grössten sowjetischen Schriftsteller, Künstler
und Gelehrten:
-- über 70 % der
sowjetischen Elite sind Juden, in der Ökonomie und im
Sport über 85%, nur in der Linguistik unter 50%
-- in allen Fakultäten
werden Juden attackiert, in Literatur, Kunst,
Humanwissenschaften, in sozialen und Naturwissenschaften
-- auch Nichtjuden
werden attackiert, in der Regel aber weniger lang als die
jüdischen Konkurrenten, die oft bis zu dreimal angegriffen
werden (S.159).
Entfernungen von ihren Posten:
Aus Berufsorganisationen ausgeschlossen und von ihren
Posten entlassen werden:
-- Kron, aus dem Theaterkomitee
-- Adelgeim, Herausgeber der Zeitung "Vitchyzna"
-- Kedrov, Herausgeber der Zeitung "Voprosy filosofii"
-- Treinin (Traynin), Direktor des Rechtsministeriums
-- Subotsky, Sekretär des Schriftstellerverbandes (S.161).
Als Theater- und Literaturkritiker werden aus dem
Schriftstellerverband ausgeschlossen:
Jusowski, Gurwitsch, Bojadschiew (Boyadzhiev),
Borschtschagowski, Altman, Warschawski (Varshavsky),
Cholodow, Maljugin, Subotski, Levin, Danin, Jakowlew
(Yakovlev) (S.161).
Nachweislich bedrohte Musikwissenschaftler und
Komponisten:
Vainkop, Mazel, Dschitomiski (Zhitomirsky), Ginzburg,
Shneerson, Shlifshtein, Ogolovets, Belza, Pekelis, Lobanova
(S.161).
Ausgeschlossene:
Filmdirektor S. Jutkewitsch (Yutkevich), sowie die
Kinokritiker Oten, Volkenshtein, Manewich, Lebedew (S.161).
Entlassungen, die publiziert werden: z.B.
Professor Goldenrikht
Schriftsteller Antokolsky
Literaturkritiker Jusowski (Yuzovsky), Levin Broverman
(S.161).
Ausschluss aus der KP (eine besonders schwere Massnahme,
die für einen gesellschaftlichen Ausschluss sorgt)
Aus der KP ausgeschlossen werden Jakowlew (Yakovlev) alias
Kaltsman, Altman, Kowarski (Kovarsky), Levin, Beskin und
Danin.
-- zusätzlich erfolgen: viele Arreststellungen und
Verbreitung von Gehässigkeit
-- zusätzlich erfolgen: herabwürdigende Ausdrücke, die
Betroffenen seien "Personen ohne Identität", "wurzellose
Existenzen", "Dauerkämpfer" (S.161), "passlose Wanderer",
-- zusätzlich erfolgen: Verallgemeinerungen (S.162),
-- zusätzlich erfolgen: Angriffe gegen die Religion
allgemein und gegen den Zionismus im Speziellen (S.164),
-- zusätzlich erfolgt der generelle Vorwurf, dem
Imperialismus zu dienen, sich vom russischen Volk ablösen zu
wollen, das russische Volk zu hassen (S.162).
Beispiele für jüdischen "Nationalismus" sind z.B.
-- das Gedicht von Golovanivsky "Abraham" schildert, dass
Russen und Ukrainer die Juden im Stich gelassen hätten, als
Hitler die Juden in den Tod führte,
-- oder Altman wird nachgesagt, dass er alle russischen
Dinge hasst
-- oder die Beleidigung russischer Autoren.
Unter den Betroffenen sind aber auch Nicht-Juden, und viele
andere Nationalitäten (S.162).
ab der zweiten Hälfte Februar 1949
Aufdeckung von Pseudonymen
Die Zeitung "Bolshevik", das Organ des Zentralkomitees
(ZK) in Moskau, beginnt, Pseudonyme aufzudecken:
-- Yakovlev ist Choltsman (Kholtsman)
-- Melnikov ist Melman
-- Cholodow (Kholodov) ist Meerowitsch (Meerovich)
-- Burlatschenko (Burlachenko) ist Berditschewski
(Berdichevski) etc. (S.162).
Verhaftung der Mitglieder
des JAFK als "Kosmopoliten"
(S.162)
Nach der US-Israel-Gründung wird der Sekretär Solomon
Abramowitsch Losowski 1949 als "Kosmopolit" verhaftet und
wegen Spionage verurteilt, 1955 rehabilitiert.
http://de.wikipedia.org/wiki/Solomon_Abramowitsch_Losowski
Losowski was arrested (at the age of seventy) and tortured
during the Soviet antisemitic
campaign of the late 1940s-early 1950s.[3]
Despite incredible pressure, Lozovsky never admitted his
guilt nor accused other people.
http://en.wikipedia.org/wiki/Solomon_Lozovsky
Anfang März 1949
Es werden weitere Pseudonyme in fast allen Bereichen der
Kunst und Literatur aufgedeckt
(S.162)
März 1949 ca.
UdSSR: Der Orientalist V. Lutsky schlägt
öffentlich eine Öffnung zu Israel vor
[um in Israel selber an Einfluss zu gewinnen und die
Extremisierung zwischen Juden und Arabern zu verhindern]
(S.236)
Ukraine: Angriffe auf die Dichter Rilski (Rylsky) und
Tichina (Tychyna), die mit jiddischen Schriftstellern
befreundet sind
(S.499, Anm. Nr.75)
4.-6.3.1949
Moskau: These von V.B. Lutsky: Zionismus wird von den
"USA" und England als Waffe gegen den Rest der Welt
eingesetzt
Lutsky äussert an einem Vortrag des Orient-Instituts der
russischen Akademie der Wissenschaften folgenden
Gedankengang:
-- Zionismus gibt es
schon lange, aber in diesem Jahr wird der Zionismus zu
einer der aktiven Waffen der "amerikanischen" und
englischen Politik im Nahen Osten [um mit einem
Grossjüdischen Reich von Nil bis zum Euphrat neuen
Kolonialismus zu betreiben, um die Arabische Welt zu
unterjochen, und um die Ölquellen zu beherrschen]
-- der Zionismus wird
von englischen und amerikanischen Kriegstreibern in
anderen Ländern als Spaltpilz benutzt, um Unruhe zu
stiften, [so dass ganze Gesellschaften von der Frage um
Israel wie besessen sind]
-- die sowjetische
Aufgabe sei es, die Ideologie von "einer einzigen
jüdischen Nation zu zerschlagen, eine Ideologie, die schon
in Besprechungen von Lenin und Stalin richtiggehend
disqualifiziert wurde"
in: Voprosy istorii, 3/1949, S.155, 158 (S.245)
[denn Judentum ist eine Religion und keine Nation. Eine
Religion kann ein religiöses Zentrum haben, aber keinen
Anspruch auf ein staatliches Territorium. Nun, die
"sowjetische" Regierung wagte es scheinbar nicht, in Israel
direkt tätig zu werden und die rassistischen Zionisten
missionieren zu wollen. Die "Sowjetunion" war scheinbar zu
sehr mit dem eigenen Wiederaufbau beschäftigt].
Anfang April 1949
Stopp der Pseudonymkampagne
(S.162)
7.4.1949
Prawda-Stellungnahme gegen Kosmopolitismus in der UdSSR
und gegen die Juden im Land (S.498, Anm.
Nr.67).
11.5.1949
UdSSR-Israel: Maximum der sowjetischen Unterstützung für
Israel durch die Unterstützung der Aufnahme Israels in die
UNO
Gromyko unterstützt die Aufnahme Israels in die UNO.
Zusätzlich billigt die Stalin-Regierung die
CSSR-Waffenverkäufe an Israel, die sich in der Zukunft noch
als entscheidend für Israel erweisen werden (S.233).
[All dies geschieht mit dem Hintergedanken, dass Israels
Zionisten doch noch zur Vernunft kommen könnten].
Mitte 1949
UdSSR: Abflauen der anti-jüdischen Kampagne
(S.164)
Sep 1949
Schauprozess-Ritus in Ungarn: Rajk-Prozess: u.a. Anklage
wegen Zionismus
Laszlo Rajk war ungarischer Kommunistenführer und wurde 1949
in einem Schauprozess verurteilt und dann hingerichtet
(S.515). Dies geschieht zusammen mit Tibor Szönyi, der
Kommunistenführer im Exil in der Schweiz gewesen war
(S.522).
[Tito hatte mit Jugoslawien eine eigene, politische Linie
eingeschlagen, und dies hatte zur Folge, dass in den
Satellitenstaaten nun reihenweise Leute u.a. als "Titoisten"
bezeichnet und verurteilt wurden].
Der Rajk-Prozess mit
den falschen Vorwürfen "imperialistischer Agent"
und "Titoist"
László Rajk, Portrait [10], ein ungarischer
Erz-Kommunist, der nachher durch einen Befehl von
Beria mit der falschen Beschuldigung "Tioismus"
hingerichtet wurde
László Rajk
(1909-15.10.1949) war ungarischer Kommunist und
Politiker. Er war Sohn eines Schumachers aus
Szeklerland in Siebenbürgen. Sein Bruder Endre
stand politisch rechts (Pfeilkreuzler), Lászlo
politisch links mit Eintritt in die damals
illegale Kommunistische Partei im Jahre 1930 in
Budapest. Der Abschluss der Lehrerausbildung an
der Universität Budapest wurde daraufhin
verunmöglicht. Er arbeitete auf dem Bau und wurde
Leiter der kommunistischen Fraktion der
Bauarbeitergewerkschaft, reiste während des
Spanischen Bürgerkriegs nach Spanien und wurde
Politkommissar des ungarischen Rákosi-Bataillons
der internationalen Brigaden 1937-1939, war dann
in französischen Lagern interniert und flüchtete
1941 nach Ungarn zurück. Dort war er im
kommunistischen Widerstand, Sekretär des
Zentralkomitees (ZK) der illegalen KP, wurde von
den Pfeilkreuzlern 1944 verhaftet und der Gestapo
übergeben. Vielleicht hat sein Bruder Endre ihm
das Leben gerettet. Nach 1945 kehrte Rajk nach
Ungarn zurück, wurde Mitglied des ZK und des
Politbüros, rettete nun seinerseits das Leben
seines Bruders Endre durch ein staatlich
angestrengtes Auslieferungsverfahren.
1946-1948 war László Rajk ungarischer
Innenminister, zerschlug die bürgerlichen Parteien
und löste über 1000 Organisationen auf und betrieb
die Verhaftung ihrer Anführer sowie erste
Schauprozesse gegen politische Gegner. Dabei war
Rajk auch bei Intellektuellen und demokratischen
Linken populär. Moskau beorderte im Mai / Anfang
Juni 1948 Mátyás Rákosi nach Moskau, und Beria
erteilte den Befehl, in Ungarn potentielle
Titoisten zu beseitigen und der Öffentlichkeit
eine "Verschwörung" vorzuspielen. Rákosi und Beria
einigten sich auf Rajk als Hauptopfer der Intrige.
Ausserdem sollten Tibor Szönyi (Kontaktmann zu
"amerikanischen" Nachrichtendiensten) und Noel
Field (der Kontakte zu Allen Welsh Dulles
(OSS, später CIA) hatte, gegen die Nazi-Herrschaft
gerichtet) sowie Lazar Brankov als Bindeglied zu
Tito angeklagt werden. Damit sollte ein Vorwurf
konstruiert werden, Field habe den westlichen
Geheimdiensten zugearbeitet. Listen führten Freund
und Kollegen Rajks im Innenministerium und bei der
Polizei sowie ehemalige Mitkämpfer Rajks in
Spanien auf, auch ehem. linke Sozis und ehem.
Offiziere der ung. Armee. Rákosi spielte nun sein
"Spielchen" mit Rajk, erfand den Vorwurf, Rajk
habe die Parteiorganisation im Innenministerium
aufgelöst und eine Sondergruppe der Polizei
aufgestellt und wurde 1948 zum
Aussenminister ernannt. Noch am 29. Mai 1949 lud
Rákosi Rajk zum Abendessen ein.
Am 30. Mai 1949 folgte die Verhaftung unter dem
Vorwurf, ein "Titoist" zu sein sowie mit den
westlichen Geheimdiensten zusammengearbeitet zu
haben. Rajk wurde daraufhin von seinen "Genossen"
Kádár und Farkas zu einem falschen Geständnis
ermutigt mit der Angabe, der Prozess sei nur dafür
da, die "imperialistischen Feinde"
einzuschüchtern, und Todesstrafe würde es keine
geben. Das falsche Geständnis wurde aber vom
ungarischen Geheimdienst (AVH) aufgezeichnet und
im Radio gesendet. Der Schauprozess selbst (gegen
Rajk und die weiteren sieben Angeklagten György
Pálffy, Tibor Szönyi, András Szálai, Béla Korndy,
Pál Justus, Lazar Brankov und Milan Ognjenovic)
begann am 16.9.1949 und dauerte zwei Wochen. Es
ergingen vier Todesurteile, darunter Rajk las
"imperialistischer Agent" und "Titoist" [web08].
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Gemäss Pinkus wird László Rajk u.a.
auch wegen Zionismus angeklagt mit der Behauptung, dass der
Zionismus und der amerikanische Geheimdienst CIA eng
zusammenarbeiten.
(S.198,236, S.515, Anm. Nr.93)
[Es wird also allein ein Kontakt aus der Vergangenheit zum
Vorwand genommen, eine Person zu kriminalisieren. Dieses
stalinistische Verfahren findet bis heute auch in
"Demokratien" wie Deutschland und in der Schweiz seine
Anwendung, wenn bestimmte Personen "fertiggemacht" werden
sollen - in Geheimprozessen].
Es folgen Verhaftungen von "Rajkisten". Dieselbe Art
Prozesse gegen "Titoisten" findet in Albanien gegen
"Titoisten" statt. Der Schauprozess gegen Rajk ist das
grosse Vorbild für weitere Schauprozesse in anderen Ländern
wie gegen Slansky in der CSSR [web08].
15.10.1949
Ungarn: Hinrichtung von Laszlo Rajk
(S.198,236, S.515, Anm. Nr.93)
Okt 1949
UdSSR: V.Lutsky stellt fest, dass Israel kein
demokratischer Staat ist
und Israel damit seine Auflagen für die UNO nicht
erfüllt. Israel lässt planmässig westlich-kapitalistisches
Kapital ins Land fliessen.
Zusätzliche Faktoren:
-- Israel ist ohne Unterstützung des einen oder
anderen imperialistischen Staates nicht überlebensfähig
-- die israelischen Führer beginnen eine sowjetfeindliche
Politik zusammen mit dem englisch-"amerikanischen"
Imperialismus
-- in allen arabischen Staaten ist eine nationale
Befreiungsbewegung im Gang (S.236).
[-- diese "Befreiungsbewegungen" kommen aber oft nicht
voran, weil die Grenzen von den Kolonialisten gezogen sind
und sich die arabischen Regierungen gegenseitig keine
Grenzkorrekturen zugestehen
-- über das imperialistisch-rassistische Herzl-Programm, das
die Vertreibung der muslimischen Bevölkerung als Basis hat,
wird in der UNO scheinbar nie diskutiert, und das Buch wird
auch nie verboten, sondern weiterverbreitet...]
5.10.1949
Birobidschan: Schliessung des jiddischen Theaters
gemäss Angabe des Schauspielers Faybish Arones (S.548,
Anm. Nr.36).
ab Oktober 1949
Osteuropa: Beginn der starken antizionistischen Kampagne
nach dem Rajk-Prozess
Nach dem Rajk-Prozess wird die antizionistische Kampagne
über ganz Osteuropa verbreitet (S.236).
Ende 1949
Ein erster Teil der Auslöschung der jüdischen Kultur in
Russland ist abgeschlossen
(S.150)
1949-1953
Birobidschan: Isolation von der Aussenwelt, kaum
Nachrichten nach aussen
Alle westlichen Vermutungen werden, wenn nötig, als
"westliche Propaganda" abgetan. Keiner weiss, was stimmt und
was nicht (S.373). Die Zeit 1949-1953 ist die Periode, die
sich ins Schlimmste entwickelte:
Pinkus:
"Diese Zeit von 1949 bis 1953 war eine Entwicklung ins
Schlimmste." (S.423)
(orig.:
"The period 1949-53 saw a turn for the worse." (S.424)
UdSSR: Zerstören von Holocaust-Denkmälern
Die wenigen Holocaust-Denkmäler, die von Juden
1945 errichtet wurden, werden abgerissen (S.423).
Inschriften an Holocaust-Denkmälern werden entfernt (S.426).
UdSSR: Stalin gibt keine öffentliche Statements mehr über
seine Gefühle ab
Seine antisemitische Haltung ist in den Führungszirkeln
bekannt. Sein Schweigen lässt Gerüchte in der Öffentlichkeit
entstehen. Stalins Aktionen - alle stellvertretend gegen
Israels "Politik" gerichtet - sind aber eindeutig:
-- er lässt unzählige brutale Akte ausführen (S.88)
-- er lässt Juden von ihren Posten entfernen, lässt sie in
Konzentrationslager bringen und blockiert Verwandtenkontakte
ins Ausland (S.89)
-- Stalin hat ausserdem den Plan, alle Juden nach Sibirien
[in den Gulag] zu deportieren (S.88).
ab Ende 1949
Vorderer Orient: Die arabische Welt attackiert den
Zionismus scharf
(S.236)
[In der Position gegen den rassistisch-jüdischen Zionismus
sind die Sowjetunion und die arabischen Staaten einer
Meinung].
ab 1949
US-Israel: Arabische Häuser in Israel werden systematisch
gesprengt
(S.240)
[Völkerrecht gilt in US-Israel nicht, sondern es gilt das
Projekt eines rassistischen Gross-Israel vom Nil bis zum
Euphrat (gemäss 1. Buch Mose, Kapitel 15, Satz 18) mit
"amerikanisch"-rassistischen Strukturen. Das Sprengen
muslimischer Häuser gehört dazu].
UdSSR: Erneute Arreste unter Rabbinern und ihren Familien
(S.309)
Die erneuten Arreste ergeben in der Sowjetunion ein Klima
des Terrors, so dass die Synagogen kaum noch besucht werden.
Die einzige erlaubte Arbeit für Rabbiner ist Friedensarbeit
in Zusammenarbeit mit dem Klerus und die Verlesung
staatlicher Anweisungen, die die Juden in Russland betreffen
(S.310),
UdSSR: Gründung von Friedensorganisationen, in denen die
Rabbiner vertreten sind
(S.310)