Kontakt     Hauptseite      zurück
zurückvoriges     nächstesnächstes Kapitel

12. Judenverfolgung in der Sowjetunion 1950-5.3.1953 (Stalins Tod)

Russisches Öl gegen jüdische Zitrusfrüchte aus US-Israel - Schriftsteller-Häftling Bratsk verschwindet nach Romanentwurf - Wiedereinführung der Todesstrafe Januar 1950 - zweite Verhaftungswelle - Vilnius schliesst jiddische Schule - Manifest russischer Juden gegen IL-Besatzungspolitik - Doktrin für sowjetische Historiker - Mathe-Prof. unter Arrest - IL-Delegation in der "SU" ist ahnungslos - Zionismus = Faschismus - Zerstörung jüdischer Einrichtungen in UdSSR und Georgien - Moshe Dayan verkündet 1952 die Absicht, Gebiete für das Israel Empire ("Jüdisches Reich") zu besetzen - Geheimprozess in Leningrad mit Liquidierungen - Verhöre - Ökonomische Prozesse gegen Juden in der Ukraine - 12 jüdische Arbeiter in Charkow verurteilt und Deportation nach Sibirien - Verurteilung jüdischer Kulturführer 18.7.1952 und Exekution am 12.8.1952 - Schauspieler Zuskin hingerichtet - Stalin plant Deportation aller Juden - Stalin plant einen weiteren Doktorprozess - ökonomischer Prozess in der Ukraine gegen jüdische Schriftsteller mit 3 Hinrichtungen (November 1952) - Slansky-Prozess in der CSSR mit 8 Todesurteilen gegen Juden (Urteil am 27.11.1952) - Diplomat Kubovi ist in CSSR und PL unerwünscht - Frauen exekutierter Zionisten werden verhaftet - Birobidschan wird jüdische Strafkolonie - Kasztner-Prozess in US-Israel wegen Kollaboration mit NS-Personal - Stalin plant die Deportation aller Juden nach Birobidschan - Kampagne zu einem "Doktorprozess" 1953 - Bombenanschlag in Tel Aviv gegen die SU-Botschaft 19.2.1953 - Abbruch der diplomatischen Beziehungen - Mitin: UdSSR habe Millionen Juden vor Hitler gerettet - der rassistische Zionismus ist eine "Weltspinne", 24.2.1953 - Tod Stalins 5.3.1953

Der Ort des Massenmords
                    an Poeten vom 12.8.1952, das russische
                    Staatsgefängnis "Lubjanka" am
                    Lubjankaplatz in Moskau  Da war
                    der Chef der Gulag-Sowjetunion Stalin mit seiner
                    Sippenhaftpraxis endlich tot, 5.3.1953
Das russische Staatsgefängnis und Mordplatz "Lubjanka" am Lubjankaplatz in Moskau [13], und der tote Stalin [22]. Aber der Gulag geht noch weiter...

von Michael Palomino (2000 / 2005 / 2010)

Teilen / share:

Facebook







aus:
Pinkus, Benjamin: The Soviet Government and the Jews 1948-1967. A documented study.
Ben-Gurion University of the Negev (Beer-Sheva); Cambridge University Press 1984, ISBN 0 521 24713 6


1950

1950
UdSSR-Israel: Der Handel Öl gegen Zitrusfrüchte etabliert sich
Das Volumen steigert sich bis 1954 von 150.000 US$ auf bis zu 3.120.000 US$ (S.238).

Diese Zitrusfrüchte kommen von den jüdischen Kollektiv-Farmen, den Kibbuzim. Zuerst sind die Kibbuzim sozialistisch-zionistisch organisiert und jeglicher Besitz ist verboten. Schlussendlich sind die Kibbuzim aber zu Kompromissen gezwungen, weil die junge Generation nicht mehr im Kibbuz bleibt. Dafür kommen dann Volontäre aus Europa und Nord-"Amerika" [web01].

Kibbutz mit
                Zitronenbäumen, z.B. der Kibbutz Nirim
Kibbutz mit Zitronenbäumen, z.B. der Kibbutz Nirim [12]

[Hier wird mit Wasserschläuchen und Tröpfchenbewässerung die Wüste fruchtbar gemacht: Die Löcher in den Wasserschläuchen sind im selben Abstand wie die Bäume. Dieselbe Fruchtbarmachung der Wüste kann man heute (2010) auch in Chile z.B. in der Region Arica beobachten. Viele Juden träumen von einem friedlichen Leben in Palästina, z.B. in Kibbuzim, aber die Zionisten mit ihrem rassistischen Herzl-Programm machen diesen Traum kaputt].

1950 ca.
UdSSR: Konzentrationslager Bratsk: Der Häftling  Markisch (Markish) "verschwindet"

Karte Russlands mit
                        der Position von Bratsk
Karte Russlands mit der Position von Bratsk [1]

Peretz Markisch,
                        Portrait
Peretz Markisch, Portrait [2]
Peretz Markisch (1895-1952) war ein revolutionärer Lyriker, Kommunist, aber gleichzeitig bewusster Jude, Beleber und Neuschöpfer des Jiddischen mit vielen neuen Ausdrücken und Wendungen. Er stammte aus einer Familie der Sephardim (afrikanische Juden). Geboren in Polonoje (Wolhynien) und stellte immer den jüdischen Anteil an der Revolution und am sozialistischen Aufbau heraus. Seine Schulzeit war in Odessa, er diente in der Zarenarmee gegen Hindenburgs Heer, wurde verletzt und entlassen und liess sich dann in Jekaterinoslaw (Dnipropetrowsk [web02]) in der zentralen Ukraine am Fluss Dnepr nieder. Ab 1917 veröffentlichte er Gedichte und Aufsätze, 1919 auch eine Liedersammlung, 1921 hielt er öffentliche Vorträge über moderne Dichtung mit eigenen Beispielen, wurde mit dem Pogrom-Gedicht "Der Trümmerhaufen" (jidd.: "Die Kupe") in Polen bekannt und gehörte der "Kiewer Gruppe" an. Seine Werke erschienen fortan in Russland, Polen und in den "USA". Seine Wohnsitze wechselten öfters in dieser Zeit (Berlin, Warschau, London, Paris, Rom). 1924 war er Mitbegründer der "Literarischen Bleter" in Warschau und auch deren Redakteur. 1926 kehrte er nach Russland zurück. Er gehörte dem Jüdischen Antifaschistischen Komitee an und gewann 1946 den Stalinpreis. 1948 wurde er Opfer der Stalin-Säuberungen. Anna Achmatowa übersetzte einen Teil seiner Werke ins Russische [web03].

Pinkus gibt nun an, Markisch habe die "Sowjetunion" mit dem Römischen Reich verglichen (und damit sie auch die "Sowjetunion" einmal dem Untergang geweiht):

Markisch hatte eine jüdisch-nationale Neigung (S.532). Dabei war Markisch das auch das Symbol für das jiddische Revolutionsgedicht (S.293). Häftling Markisch entwirft gemäss Berichten von Bergelson und Fefer im Lager Bratsk einen Roman "Das Dritte Römische Reich". Die Entwürfe werden von den Wachen gefunden. Markish landet im Lagergefängnis und wird dann nie mehr gesehen (S.214-215).

Jan 1950

UdSSR: Wiedereinführung der Todesstrafe
(S.507,  Anm. Nr.7)

[Nun, die Todesstrafe war in der "Sowjetunion" eigentlich nie abgeschafft, da im Gulag tagtäglich Todesfälle vorkamen].

Jan-Juni 1950
UdSSR: Zweite Verhaftungswelle gegen jüdische Kulturschaffende
Diese Verhaftungswelle ist von kleinerem Umfang und ergänzt die erste (S.195).

Frühjahr 1950
Vilnius: Schliessung der jiddischen Schule
(S.260)

September-Oktober 1950
UdSSR: Leningrader Geheimprozess: Liquidierung von Wosnessenski (Voznesensky), Alexei Kusnezow (Alexey Kuznetsov) und Rodionov
Ausserdem werden 1000e der Mitarbeiter inhaftiert. Es sind alles Geheimprozesse ohne Öffentlichkeit und ohne Berichte (S.199).

Opfer wurden z.B. Wosnessenski auch Alexei Kusnezow, Michail Rodionow, Pjotr Popkow etc. [web14].

Nikolai
                        Alexejewitsch Wosnessenski, Portrait Nikolai Alexejewitsch Wosnessenski, Portrait [8]

Nikolai Alexejewitsch Wosnessenski (Nikolai Alekseevich Voznesensky) (1903-30.9./1.10.1950) war seit 1921 in der KPdSU, besuchte 1924 die Parteihochschule von Swerklowsk, war dann Parteifunktionär im Donez-Kohlerevier, absolvierte ab 1930 das Institut der Roten Professur, wurde Professor und 1934 mit 31 Jahren Direktor dieses Instituts. 1935 wurde er auf Vorschlag von Schdanow Erster Sekretär der Leningrader Parteiorganisation und Vorsitzender der dortigen Planungskommission. 1938 wurde Wosnessenski - wiederum auf Vorschlag Schdanows - Vorsitzender der staatlichen Planungskommission der gesamten UdSSR ("Gosplan") und 1941Stellvertretender Vorsitzender des Rats der Volkskommissare (somit also Stellvertretender Ministerpräsident) für wirtschaftliche Angelegenheiten im Stalin-Kabinett. 1942 wurde er einer der 8 Mitglieder im staatlichen Verteidigungskomitee unter Vorsitz Stalins. 1947 wurde er Politbüromitglied. Als Schdanow 1948 starb, verschwand Wosnessenski am 1.3.1949 von einem Tag auf den andern von der politischen Bildfläche. Er wurde gemäss Chruschtschow (Geheimrede von 1956) Opfer der von Berija  inszenierten und erfundenen "Leningrader Affäre" mit erfundenen Vorwürfen, er habe einen Kampf gegen die Partei geführt. Stalin soll dem etwas elitären Wosnessenski Unregelmässigkeiten bei der Wirtschaftsstatistik vorgeworfen haben. Ausserdem soll Wosnessenski im Jahre 1941 Molotow ermuntert haben, Stalin abzulösen, als dieser in einer Krise war. Gemäss einigen Aussagen wurde Wosnessenski erst im Dezember 1950 umgebracht [web14].

Alexei
                        Alexandrowitsch Kusnezow, Portrait
Alexei Alexandrowitsch Kusnezow, Portrait 9]

Alexei Alexandrowitsch Kusnezow (Alexey Alexandrovich Kuznetsov) (1905-30.9./1.10.1950), war ab 1925 sowjetischer Staatsmann, Leutnant-General, 1939-1949 Mitglied im Zentralkomitee, erster Sekretär in der Leningrader KPdSU im Stadtkomitee und im Provinzkomitee, und Organisator während der Belagerung Leningrads.Schdanow hatte Kusnezow für seinen Nachfolger als Parteivorsitzenden vorgesehen. Als Schdanow starb, war Kusnezow auch als Stalin-Nachfolger im Gespräch. Stalin ernannte den treuen Stalin-Anhänger Kusnezow für Sicherheitsaufgaben in der Partei, z.B. Spionage über die Stalin-Treue gewisser Mitglieder. Kusnezow half Schdanow, Malenkow zu beseitigen und ersetzte 1946 Beria als Leiter der Geheimpolizei. Malenkow und Beria antworteten wahrscheinlich mit Gegenintrigen. Stalin degradierte Kusnezow an einen kleinen Posten in Leningrad, was oft die Vorstufe zur Eliminierung war. Dann wurde er durch die Leningrader Affäre beseitigt, und Malenkow, Beria und Bulganin hatten wieder uneingeschränkte Macht [web15].
Michail Rodjonow, Portrait
Michail Rodjonow, Portrait [10]

Michail Iwanowitsch Rodionow (Mikhail Ivanovich Rodionov) (1907-1950) war "sowjetischer" Staatsmann, 1946-1949 Vorsitzender des Ministerrats, also Premierminister. Er stand Kosygin nahe. In der Leningrader Affäre wurde er liquidiert [web16].


ab 1950?
UdSSR-Israel: Manifest russischer Juden gegen Israels Besatzungspolitik
Die russischen Juden unterzeichnen viele Manifeste gegen das Ben-Gurion-Regime, das den Palästinensern keine Rechte einräumt.

Auch Semen Dschacharowitsch (Zakharovich) Ginzburg (1897-?), ehemaliger Baumaterialindustrieminister 1947-1950 und Direktor der Stroibank ab 1958, wendet sich gegen die rassistisch-zionistische Besatzungspolitik und unterzeichnet Manifeste gegen Israel mit anderen Mitgliedern der "Jüdischen Gemeinde" in Russland (S.545,  Anm. Nr.35).

Wie war diese Besatzungspolitik von US-Israel:

Ab dem 10. März 1948 hatten zionistische Politiker mit Ben Gurion einen Vertreibungsplan (Plan Dalet) entworfen, und die detaillierten Anordnungen sahen so aus:
-- Einschüchterung im grossen Stil
-- Belagerung und Bombardierung von Dörfern und Bevölkerungszentren
-- in Brand setzen von Häusern, anderer Immobilien und Waren
-- Vertreibung, Zerstörung
-- Platzierung von Minen unter dem Schutt, um die vertriebenen Einwohner an der Rückkehr zu hindern [web04].

Am 9. April 1948 inszenierte die zionistisch-jüdische Terrorgruppe Irgun unter Menachem Begin ein Massaker im palästinensischen Dorf Deir Jassin (Deir Yassin) mit 100 bis 300 Todesopfern (je nach Quelle), darunter Kinder, Frauen, Greise, um unter der palästinensischen Bevölkerung Panik zu verbreiten und die Vertreibung zu erleichtern [web05].

[In der Folge lehnte die zionistische Führung unter Ben Gurion jeden Friedenskompromiss ab, um das Vertreibungsprogramm in kriegerischen Handlungen durchführen zu können. Politische Morde an Bernadotte etc. ebneten den Zionisten den kriegerischen Weg].

Es wurden 350 palästinensische Dörfer vernichtet, samt Moscheen und Friedhöfen. Ausserdem wurden 31 Massaker an Palästinensern verübt, und 6 weitere sollen geschehen sein, sind aber nicht nachweisbar. Es wird Ben Gurion sogar vorgeworfen, nicht alle Palästinenser vertrieben zu haben, sondern nur eine "halbe Arbeit" geleistet zu haben. Und die politische, jüdisch-rassistisch-zionistische "Elite" behauptet bis heute (2010), es hätten 1948 keine Vertreibungen stattgefunden [web04].

[Und das Rückkehrrecht der Palästinenser wird von den rassistischen Zionisten bis heute (2010) verweigert. Gegen diese jüdisch-zionistisch-rassistische Politik der ethnischen Säuberung hat jeder das Recht. Menschenrechte wären besser, denn so werden sie schlussendlich viel mehr Freiheiten erhalten als nur in den engen Grenzen eines zionistischen "Judenstaats"].

Das Dorf Deir Jassin wird heute als psychiatrische Klinik "genutzt" [web06]. [Das ist Zionistenlogik...]

ab 1950
UdSSR-Staatsdoktrin für die Historiker: Positivismus des russischen Imperialismus
Erst jetzt setzt sich die Staatsdoktrin bei allen Historikern der UdSSR durch. Die Gründung der Gulag-UdSSR und die expansionistischen Besetzungen müssen überall als positives Ereignis kommentiert werden (S.148).

UdSSR:  Schriftsteller, die wieder publizieren dürfen 
z.B. Vaisfeld, Gofenshefer, Meilach (Meilakh), Gurwitsch (Gurvich), Golovanivsky, Grosman, Inber (S.498,  Anm. Nr.66).

1951
UdSSR: Der Sohn von Rabbi Medalia, ein Mathematikprofessor, wird unter Arrest gestellt
(S.536,  Anm. Nr.2)

UdSSR: Ahnungslose IL-Delegation in der "SU"
Die israelische Delegation in Moskau hat keine Ahnung, was in Birobidschan passiert (S.547,  Anm. Nr.13).

[Es scheint aber eigentlich kaum möglich, dass Israels Zionisten-Regime keine Ahnung vom Goldskandal in Kolyma und den Folgen hatte].

UdSSR: Kurze Intensivierung der anti-jüdischen Kampagne
(S.164)

[Nach dem Besuch der IL-Delegation lässt Stalin die anti-jüdische Kampagne intensivieren, als Prävention gegen irgendwelche Davidstern-Demonstrationen].

ab Mitte 1951
UdSSR stellt fest: Zionismus ist Faschismus
Die sowjetische Regierung unter Stalin hält klar fest:

-- der rassistische Zionismus wendet faschistische Methoden an mit dauernder Diskriminierung der arabischen Bevölkerung
-- der rassistische Zionismus ist eine Weltorganisation mit weltweiten Kontakten (S.236).

[und beides entspricht der Praxis des Faschismus: Vertreibung, Diskriminierung, weltweites Kontaktnetz].

Viele Juden in Israel erkennen seit den 1990er Jahren immer mehr die Kriegsfalle durch den Zionismus und demonstrieren zum Teil gegen die zionistische Armee. Nun, das zionistische Regime in Jerusalem lässt sie demonstrieren - und die Anzahl Wehrdienstverweigerer nimmt in Israel immer mehr zu.

Juden demonstrieren gegen Zionismus, hier
                          im Jahre 2008
Juden demonstrieren gegen Zionismus, hier im Jahre 2008, der Davidstern in der Israel-Fahne ist mit einem
Verbotszeichen belegt, und es ist die Webseite angegeben http://www.NKUSA.org [3]

Rabbi Weiss demonstriert für Frieden mit
                          dem Transparent im Hintergrund "Die Torah
                          verbietet einen Judenstaat"
Rabbi Weiss demonstriert für Frieden mit dem Transparent im Hintergrund "Die Thora verbietet einen Judenstaat" [4]

Rabbi Weiss demonstriert für Frieden mit
                          dem Transparent im Hintergrund "Die Torah
                          verbietet einen Judenstaat"
Rabbi Weiss demonstriert für Frieden mit dem Transparent im Hintergrund "Die Thora verbietet einen Judenstaat" [5]

Es fehlt einfach noch das Verbot des Herzl-Büchleins "Der Judenstaat", dann wäre auch die Quelle des Zionismus eliminiert.

1952
UdSSR: Zerstörung eines Holocaust-Denkmals in Paneriai
(S.423, 559,  Anm. Nr.14)

Paneriai ist ein Stadtviertel von Vilnius [web07], die Hauptstadt Litauens [web08].

Georgien: Zerstörung des jüdischen Museums
(S.566-567,  Anm. Nr.54)

Israel: Mosche Dajan: das geplante "Endziel" Israel Empire ("Jüdisches Reich", Gross-Israel vom Nil bis zum Euphrat)

Mosche Dajan in den
                        1930 Jahren bei der Hilfspolizei, noch ohne
                        Augenklappe
Mosche Dajan in den 1930 Jahren bei der Hilfspolizei, noch ohne Augenklappe [6]
Mosche Dajan,
                        Portrait der 1950er Jahre ca.
Mosche Dajan, Portrait der 1950er Jahre ca. mit Augenklappe [7]


Mosche Dajan (1915-1981) wurde im Kibbuz "Alef" beim See Genezareth geboren (damals noch osmanisches Reich) als Vater eines Schriftstellers und Politikers [web09]. Sein Vorname "Mosche" wurde in Anlehnung an Mosche Barski (Moshe Barsky) gewählt, der bei einem arabischen Angriff auf das Kibbutz als erstes Mitglied getötet wurde. Die Familie zog bald nach Nahalal um [web11], ein jüdisches Dorf (Moschaw), wo mehr Privateigentum erlaubt war. Dajan besuchte eine Landwirtschaftsschule [web12]. Gleichzeitig wuchs Dajan nun in eine Spirale der Militanz hinein, trat mit 14 Jahren  [1929] der zionistischen Miliz "Hagana" bei und trat 1938 [1936?] in die Hilfspolizei ein. Er wurde dort Kommandeur einer motorisierten Patrouille ("motorized patrol commander"). Sein grosses Vorbild war der britische, pro-zionistische Offizier Orde Wingate, mit dem Dajan in speziell ausgerüsteten Einheiten ("Special Night Squads") einige Operationen erlebte [web11]. Die "Night Squads" operierten speziell gegen den arabischen Aufstand 1936-1938 mit willkürlichen Folterungen und Tötungen [web13].

1939, als die Hagana-Guerilla für illegal erklärt wurde [web11], wurde Dajan wegen illegaler Tätigkeit 1939-1941 in Akko inhaftiert [web09]. [Man fragt sich, wieso der Vater den Bub nicht zu einer zivilen Karriere erzogen hat]. Im Februar 1941 wurde Dajan wieder entlassen, denn nun operierte die Haganah-Guerilla zusammen mit der britischen Armee im Zweiten Weltkrieg [web11]. Im Juni 1941 war Dajan Befehlshaber einer Jugendeinheit ("Palmach" [web10]) der 7. Australischen Infanterie-Division im französischen, unter Vichy-Truppen stehenden Libanon [web09]. Dajans Einheit verkleidete sich mit traditionell arabischer Kleidung und infiltrierte so den Libanon, um Spionageaufträge auszuführen [web11]. Am 7. Juni, der Nacht vor der Invasion sollte Dajans Einheit zwei Brücken über den Litanifluss sichern. Als sie nicht abgelöst wurden, fühlten sie sich isoliert und in Gefahr von Angriffen, und griffen auf eigene Initiative unter Dajans Führung eine nahe Vichy-Polizeistation an und besetzten sie in einem Feuergefecht. Einige Stunden später, als Dajan ein Fernglas benutzte, wurde er von einer französischen Kugel getroffen, und die Metalle und Glassplitter drangen in sein linkes Auge ein. Bis zur Evakuierung vergingen 6 Stunden, und da war Dajans Auge schon verloren. Auch der Augenmuskel war derart kaputt, dass auch ein Glasauge nicht möglich war. Also blieb nur noch die Augenklappe [web11].

[Es war also purer Leichtsinn und pures Draufgängertum, durch welches Mosche Dajan sein Auge verlor].

Der Libanon wurde nun von Vichy-Truppen befreit und schon 1945 unabhängig [web09]. Dajan litt zuerst sehr unter seiner Augenklappe [web11], blieb aber ein notorischer Kämpfer und kommandierte Truppen im "Unabhängigkeitskrieg" von 1948 im Jordantal und dann an der zentralen Front. Dann absolvierte er einen Generalstabslehrgang in England und wurde Generalstabschef und Oberkommandierender und befehligte den Sinai-Feldzug [web09].

Mosche Dajan, der zu diesem Zeitpunkt nun wirklich genug Terroristenpraxis und militärische Praxis hat, hat vom Kriegsspiel immer noch nicht genug und gibt nun im Jahre 1952 zum Thema Eroberungen für ein Gross-Israel (Israel Empire, Jüdisches Grossreich) folgende Stellungnahme ab:

"Unsere Aufgabe besteht darin, die israelische Armee für einen neuen, auf uns zukommenden Krieg vorzubereiten, um unser Endziel zu erreichen, die Etablierung eines israelischen Empire." (S.253)

(orig.:
"Our task consists in preparing the Israeli army for the new, approaching war to achieve our final aim - the establishment of an Israeli empire.")

[Diese Aussage hat Stalin sicher auch zur Kenntnis genommen, und damit verbunden war die Ausdehnung des "US"-Satelliten bis zum Irak. Dieses Ziel entspricht der Ankündigung eines grossen Israel in "Der Judenstaat" von Herzl, bei Vertreibung der Muslime (mit dem Ziel eines Jüdischen Reiches vom Nil bis zum Euphrat, siehe 1. Mose, Kapitel 15, Satz 18). Das Programm kann aber seit 1915 nicht mehr funktionieren, weil die Muslime bewaffnet sind. Die politisch-zionistisch-rassistische Elite Israels und vor allem das zionistische Regime im Jerusalem will aber keine Kompromisse machen, sondern spielt ihrerseits mit dem politischen Kalkül bis heute (2010) die Bevölkerungen im Nahen Osten gegeneinander aus. Und so haben wir bis heute (2010) den Dauerkonflikt im Nahen Osten].

1952
Ägypten erlebt eine Offiziersrevolte
(S.237)

UdSSR: Beginn langer Verhöre gegen die Führer des jüdischen antifaschistischen Komitees
zur Vorbereitung eines grossen Schauprozesses, um nun neben der jiddischen Kultur auch die assimilierten politischen Juden auszuschalten (S.196).

Anfang 1952
Ukraine: Ökonomische Prozesse gegen Juden - angebliche Deportation nach Birobidschan
Die Verurteilten sollen gemäss Berichten an die israelische Botschaft aus ukrainischen Städten wie Poltawa, Charkow, Lemberg (Lvov) und Dneproderzhinsk verbannt und nach Birobidschan in Arbeitslager deportiert worden sein (S.509,  Anm. Nr.27).

Februar 1952
Charkow (Kharkov): Verurteilung von 12 jüdischen Arbeitern der Fabrik "Serp i  Molot"
mit Entlassung aus der Fabrik und Deportation nach Sibirien. Dieser Prozess mit Deportationen ist nur ein Beispiel von vielen (S.507,  Anm. Nr.8).

Fabrik "Hammer
                        und Sichel" ("Serp i Molot"),
                        heute Goujon-Werk, die alte Fabrikhalle im Jahre
                        2009 Fabrik "Hammer und Sichel" ("Serp i Molot"), heute Goujon-Werk, die alte Fabrikhalle im Jahre 2009 [11]

Die Fabrik "Serp i Molot" (deutsch: "Hammer und Sichel") war in jener Zeit ein Maschinenbaubetrieb. Die Fabrik steht im Moskauer Bezirk Rogoschski. Heute (2000er Jahre) heisst die Fabrik "Goujon-Werk" und produziert u.a. Röhren und Stahlprodukte [web17].

[Nun war es für Stalin natürlich leicht, jüdische Arbeiter von einer Fabrik anzuklagen, die "Hammer und Sichel" hiess...]

Mai-August 1952
Prozess gegen JAFK-Mitglieder
Der Prozess gegen die JAFK-Mitglieder dauert 2 1/2 Monate. Einen weiteren Monat verbrachten die Abgeurteilten in der Warteschlange bis zur Exekution [web18].

11.-18. Juli 1952
UdSSR: Prozess und Aburteilung der Führer der jüdischen Kultur der UdSSR
(S.196). Vor einem Militärgerichtshof (S.197) wird Anklage gegen die in den Jahren 1948/1949 jüdischen Festgenommenen erhoben (S.151).

Es sind 24-26 Personen, darunter

-- Perets Markish, David Bergelson, Itsik Fefer, David Hofshteyn, Leyb Kvitko, Shmuel Persov,
-- Binyamin Zuskin, Direktor der jüdischen Theaters in Moskau
-- Yitskhak Nusinov, Literaturkritiker
-- Solomon Lozovsky, ehemaliger Vorsitzender des Sovinform-Büros
-- Lina Shtern, Wissenschaftler und Mitglied der Akademie der Wissenschaften
-- Boris Shimelovich, Direktor des Botkin-Spitals (S.196) und gemäss Chruschtschow-Memoiren auch eine Gruppe jüdischer Ingenieure der Stalin-Fabrik in Moskau

in: "Khrushchev remembers", S.278 (S.508,  Anm. Nr.22).

Beschuldigungen sind:

-- Planen eines Aufstands zur Errichtung einer zionistischen Republik auf der Krim als Vorposten des imperialen Amerika (S.196)
-- Spionage für das Ausland
-- bürgerliche, nationalistische Aktivitäten und anti-sowjetische Propaganda
-- verbotene Aktivitäten und Organisation verbotener Aktivitäten (S.197)

18.7.1952
UdSSR: Urteil im Prozess gegen führende jüdisch-kulturelle Repräsentanten: 23 Todesurteile
-- Lina Shtern bekommt 25 Jahre Gefängnis (S.197)
-- David Hofshteyn muss in eine Psychiatrie und stirbt dort
-- gemäss anderen Angaben soll auch Yitskhak Nusinov 25 Jahre Gefängnis bekommen haben (S.509,  Anm. Nr.24).

12.8.1952
UdSSR: Exekution der Verurteilten vom 18.7.1952
(S.508,  Anm. Nr.20), geheime Exekution (S.50).

Die "Nacht der ermordeten Poeten" / "Nacht der ermordeten Dichter"
("Night of the Murdered Poets") [web19]

Der Ort des Massenmords an Poeten
                vom 12.8.1952, das russische Staatsgefängnis
                "Lubjanka" am Lubjankaplatz in Moskau
Der Ort des Massenmords an Poeten vom 12.8.1952, das russische Staatsgefängnis "Lubjanka" am Lubjankaplatz in Moskau [13]
[Dieses Gebäude verkörpert den kommunistischen Terror von 1917 bis 1986 schlechthin].


Auf Befehl Berias werden innerhalb der stalinistischen "Säuberungen" ca. 30 jüdische Persönlichkeiten im damaligen Moskauer Gefängnis "Lubjanka" hingerichtet (erschossen). Darunter sind die bekanntesten jiddischen Schriftsteller und Künstler der "Sowjetunion" [web20].

David Hofstein wurde in der "Nacht der ermordeten Dichter" ("Night of the Murdered Poets") (12./13. August 1952) zusammen mit weiteren 11 jiddischen Schriftstellern und Künstlern hingerichtet [web21], ebenso Perez Markisch (Peretz Markish) [web23].

David Bergelson, der im Januar 1949 inhaftiert worden war, wurde nach einem Geheimprozess im Rahmen der judenfeindlichen Kampagne gegen "wurzellose Kosmopoliten" gemeinsam mit ca. 30 weiteren jüdischen Persönlichkeiten, darunter die 13 prominentesten jiddischen Dichter, Musiker und Schauspieler, hingerichtet [web22].

Auch der jiddische Schauspieler Benjamin Suskin (Binyamin Zuskin), der Direktor des staatlich-jiddischen Theaters, wird hingerichtet (S.513,  Anm. Nr.74).

Dasselbe geschieht mit dem jüdisch sowjetischen Funktionär Losowski (Lozovsky), zusammen mit 13 weiteren Mitgliedern des Jüdischen Antifaschistischen Komitees [web24], z.B. der jiddische Dichter und JAFK-Mitglied Itzik Fefer [web25].

Auch Leib Kwitko, der ehem. Leiter der jüdischen Sektion des Schrifstellerverbands, wird am 12.8.1952 hingerichtet [web26].


Die Liste der umgebrachten, jiddischen Dichter und Poeten:

  • Peretz Markish(1895–1952) geboren in Polnoe, Volhynien. Erste jiddische Gedichte publizierte er 1917. Er war einer der Mitbegründer der Schriftstellerschule, eine jiddische Literaturschule in der "Sowjetunion". Sein letztes Werk war "Marsch der Generationen" ("March of Generations")
  • David Hofstein (1889–1952) geboren in der Ukraine. 1917 schrieb er sein erstes jiddisches Gedicht.
  • Itzik Fefer (1900–1952) geboren in Schpola (zentrale Ukraine). Nach seiner Haft fanden seine Haftkollegen heraus, dass er ein Informant des Innenministeriums war. Dies sicherte seine Freiheit aber nicht, denn er wurde mit den anderen angeschuldigten hingerichtet.
  • Leib Kwitko (1890–1952) geboren in einem ukrainischen Schtetl. Er war ein jiddischer Dichter und schrieb Kindergeschichten.
  • David Bergelson (1884–1952) geboren in der Ukraine, schrieb tolle Romane
  • Solomon Losowski (Lozovsky)(1878-1952) war der Direktor des sowjetischen Informationsbüros ["Sovinform"], Kommissar-Delegierter für auswärtige Angelegenheiten, der sich selbst und andere anschuldigte
  • Boris Schimeliowitsch (Shimeliovich) (1892-1952) medizinischer Direktor des Botkin-Spitals in Moskau
  • Benjamin Zuskin (1899-1952) Assistent und der Nachfolger von Solomon Mikhoels als Direktor des Jiddischen Theaters in Moskau
  • Joseph Jusefowitsch (Yuzefovich) (1890-1952) Forscher am Historischen Institut, Sowjetische Wissenschaftliche Akademie, Führer der Handelsgewerkschaft
  • Leon Talmy (1893-1952) Übersetzer und Journalist, einst Mitglied der Kommunistischen Partei der "USA"
  • Ilja Watenberg (Ilya Vatenberg) (1887-1952) Übersetzer und Herausgeber der Zeitung des JAFK "Einigkeit"; Führer der Arbeiterzionisten in Österreich und der "USA", bevor er 1933 in die UdSSR zurückkehrte
  • Chaika Vatenburg-Ostrovskaya (1901-1952), die Frau von Ilja Watenburg (Ilya Vatenburg), Übersetzerin des JAFK
  • Emilia Teumin (1905-1952), geboren in Bern (Schweiz), stellvertretender Herausgeber des "Diplomatischen Wörterbuchs" ("Diplomatic Dictionary"); Herausgeber, Internationale Division, "sowjetisches" Informationsbüro ("Sovinform-Büro")
  • Solomon Bregman (1895-1953), stellvertretender Kommissar für auswärtige Angelegenheiten; er fiel nach der Ankündigung des Prozesses ins Koma und starb im Gefängnis fünf Monate nach den Exekutionen [web27].

Lina Stern (Shtern), eine Biochemikerin, Physiologin und Humanistin, war die einzige, die diese Anklagewelle überlebte. Sie wurde für 5 Jahre ins Exil verbannt. Nach Stalins Tod konnte sie nach Hause zurückkehren und ihre Studien weiterführen [web27]..

Sep 1952 ca.
UdSSR: Stalins Pläne für Deportationen von Juden
werden nicht verwirklicht (S.486,  Anm. Nr.30 und Nr.32). 

UdSSR: Stalins Entschluss zu einem weiteren "Doktorenprozess"
Stalin entscheidet, dass eine Serie von Schauprozessen die Möglichkeit bieten wird, hohe, ihm gefährlich erscheinende, Staatsleute in der UdSSR zu entfernen. Schauprozesse sind trotz der Nachteile der präzisen Vorbereitung und des Risikos des Misslingens und des Risikos des psychologischen Schocks für die Bevölkerung für die UdSSR politisch und psychologisch immer noch vorteilhaft (S.199).

Die Vorteile:

-- Schockfunktion für die Bevölkerung, dass der "Feind" bereit sei, die Heimat zu zerstören

-- Stalin kann seine pathologische Verdächtigungs- und Rachsucht gegen Konkurrenten an der Führungsspitze ausleben

-- Stalin wählt gemäss Pinkus die Anschuldigung des Medizinalmissbrauchs nur zufällig aus

-- Stalin kann so Leute ermorden lassen, in diesem Fall Frunze und Kuibyshev, und den Tod anderen in die Schuhe schieben, um die dann auch noch umzubringen

-- die Methode der Anklage wegen Medizinalmissbrauchs wurde 1938 von Stalin bereits erfolgreich angewandt (S.199)

-- Stalin kann Geheimnisträger innerhalb des Kremels vernichten

-- Juden anzuklagen ist für Stalin leicht, weil ihnen auf alle Fälle Verbindungen ins Ausland nachgewiesen werden können

-- einige Nicht-Juden werden zur Heuchelei noch dazugefügt

-- Stalin will für die ganze jüdische Bevölkerung der UdSSR das "Exil" in Sibirien vorbereiten

-- es folgt nun eine Panikmache durch Streuung von Nachrichten, wer alles unter Schriftstellern und Wissenschaftlern der UdSSR Jude sei. Die Panik wird sogar in der späteren "sowjetischen" Literatur verarbeitet und die angebliche jüdisch-"amerikanische" Bedrohung immer von Neuem bildhaft in abscheulichen Bildern dargestellt (S.200).

Im Westen wird die Show zum Teil nicht erkannt und die Gründe für die Prozesse werden als möglich akzeptiert, v.a. in kommunistischen und pro-kommunistischen Kreisen (S.199), z.B. in einer Stellungnahme französischer Ärzte, darunter vier Juden, in Humanité vom 27.1.1953 (S.510,  Anm. Nr.40). Auch in der UdSSR glauben viele, auch aus höheren Schichten, an Stalins Spiel, dass die Anschuldigungen der Falschbehandlung mit Todesfolge stimmen (S.199). Ausserdem bestehe zu den Ärzteprozessen von 1936-1939 eine Verbindung, weil Vinogradov, Vovsi und Kogan bereits in den 1930er Jahren als Zeugen der Anklage gedient haben (S.200).

Okt 1952
19. Parteikongress der KP: Erweiterung des Politbüros auf 25 Mitglieder
Stalin formiert das Politbüro neu und vergrössert es auf 25 Mitglieder, um später die Säuberungen durchführen zu können, die gegen die alten Führer Beria, Molotow, Mikojan und Woroschilow (Voroshilov) gerichtet sind (S.199).

Nov 1952
Ukraine: Beginn des grössten ökonomischen Prozesses: 3 Hinrichtungen
Die Anklage wird von einem Militärgerichtshof geführt, wie beim Geheimprozess gegen die jüdischen Schriftsteller, aber nach ukrainischem Gesetz. Der Vorwurf lautet auf konterrevolutionäre Sabotage im Bereich von Handel und Versorgung (S.197). Drei der fünf Angeklagten werden hingerichtet. Dies soll ein Warnsignal für die "Zukunft" sein (S.198).

21.-28.11.1952
CSSR: "Slansky-Prozess" gegen jüdisch-zionistische Kommunistenführer

Slanski, Portrait
Slanski, Portrait [14]
Slanski im Prozess
Slanski im Prozess [15]
Slanski-Prozessprotokoll in Deutsch
Slanski-Prozessprotokoll in Deutsch [16]

Rudolf Slanski (1901-1952, alias Rudolf Salzmann), Generalsekretär der Kommunistischen Partei der CSSR von 1945-1951, war Sohn eines Kaufmanns in Pilsen, trat 1921 in die Kommunistische Partei ein, war ab dann praktisch Parteifunktionär, wurde 1929 Mitglied des Zentralkomitees (ZK) und des Politbüros unter dem Parteileiter Klement Gottwald. Slanski war 1935-1938 Parlamentsabgeordneter, ging 1938 nach Moskau und war dort Mitglied der Auslandsleitung der KP der CSSR. 1944 war er dann Teilnehmer am slowakischen Nationalaufstand, kehrte 1945 in die CSSR zurück, wurde Generalsekretär der KP der CSSR und hatte eine führende Rolle bei der Bekämpfung der demokratischen Parteien und bei der Machtübernahme der Kommunisten im Februar 1948. Slanski war auch für die Verfolgung zahlreicher politischer Gegner der KP verantwortlich, wurde dann am 8.9.1951 als Generalsekretär entlassen und wurde stellvertretender Ministerpräsident. 1951 konstruierte die KP-Führung die "Field-Affäre" und Slanski wurde am 23.11.1951 des Hochverrats angeklagt [web28].

Field war ein "amerikanischer" Kommunistenhelfer für Kommunisten, die 1940-1945 von Europa aus nicht in die "USA" flüchten konnten, weil sie eben Kommunisten waren. Nachdem Tito sich mit Jugoslawien vom Stalinismus losgesagt hatte, hatte Stalin das Bedürfnis, alle antistalinistischen Kommunisten zu vernichten, und Field war ein willkommenes Motiv: Man konnte so allen Kommunisten, die zu Field in ihrem Leben irgendwann einmal Kontakt gehabt hatten, Spionage unterstellen. Field und seine Familienmitglieder wurden ebenfalls festgenommen, gefoltert, Aussagen erpresst, und mit den erpressten Aussagen wurden nun alle jene mit Prozessen eingedeckt, die Stalin nicht mehr gefielen, und einer davon war Slanski und weitere [web29].

Ausserdem wollte Gottwald sicher auch potentielle Rivalen beseitigen, und der steigende Antisemitismus, der sich ab 1948 auch in der CSSR ausbreitete, mag zusätzlich noch eine Rolle gespielt haben. Die Mehrzahl der Angeklagten wie auch Slanski selbst waren Juden. Slanski wird als Kopf einer Verschwörung bezeichnet ("Leiter eines staatsfeindlichen Verschwörungszentrums") [web28].

-- dies ist der Höhepunkt der russischen antizionistischen Kampagne (S.236)

-- der Prozess ist durch sowjetische Berater vorbereitet worden, die alte Angestellte des KGB sind und mit Ryumin verbunden sind, der den "Doktorenprozess" in der UdSSR bereits vorbereitet

-- der Prozess wird in der UdSSR mit einer grossen Berichterstattung in der russischen Presse berücksichtigt (S.198), mit grossen Kommentaren in der Prawda 21.-28.11.1952 (S.509,  Anm. Nr.31)

-- es wird mit Polemik gegen die Angeklagten operiert, mit psychologischer Forschungsarbeit über die Reaktion des Westens und die politischen Möglichkeiten, die Schauprozesse gegenüber dem Westen bieten (S.198).

Zusätzlich:
-- der Prozess ist durch den Ärzteprozess beeinflusst, der Vorwurf des politischen Mordes durch Ärzte steht immer im Hintergrund
-- schon am Anfang des "Slansky-Prozesses" sind die in der UdSSR beschuldigten Ärzte bereits festgenommen (S.198).

Der "Slansky-Prozess" fungiert als Zwischenstufe in einer Kampagne gegen Kosmopolitismus, bürgerlichen Nationalismus und Zionismus mit Terror wie in den 1930er Jahren (S.198)

Anklagepunkte sind:
-- Planen eines Aufstands zur Errichtung einer zionistischen Republik auf der Krim als Vorposten des imperialen Amerika (S.196)
-- Spionage für das Ausland
-- bürgerliche, nationalistische Aktivitäten und anti-sowjetische Propaganda
-- verbotene Aktivitäten und Organisation verbotener Aktivitäten (S.197).

Parallel dazu wird in der UdSSR bereits ein weiterer Schauprozess gegen jüdische Ärzte vorbereitet, der "Doctors Trial" / "Doktorenprozess" (S.197).

27.11.1952
CSSR: "Slansky-Prozess": Urteil gegen die tschechischen Kommunistenführer, fast alles Juden
Sie werden Opfer des eigenen Terrorsystems, das sie aufgebaut haben. Acht der 11 Sympathisanten der zionistischen Bewegung werden von Richter Urvalek zum Tod verurteilt, die anderen zu lebenslangem Gefängnis (S.198).

Zum Tod verurteilte Juden sind:
Rudolf Slansky, Bedrich Reicin, Ludwig Freyka, Bedrich Geminder, Rudolf Margolius, Otto Fishel, Otto Sling, Andere Simon (S.509, Anm. Nr.30).

Zum Tod verurteilte Nicht-Juden sind:
Vladimir Klementis, Yosef Frank, Karl Svab (S.509, Anm. Nr.30).

Juden, die zu lebenslänglichem Gefängnis verurteilt werden, sind:
Artur London, Vavro Hajdu, Evzen Loebel.

Die Gerichtsakten sind komplett einsehbar (S.509,  Anm. Nr.30).

3.12.1952
Vollstreckung von 11 Todesstrafen im Slanski-Prozess durch Erhängen

  • Vladimír Clementis
  • Otto Fischl
  • Josef Frank
  • Ludvík Frejka alias Ludwig Freund
  • Bedřich Geminder
  • Rudolf Margolius
  • Bedřich Reicin
  • Hanus Lomsky
  • André Simone alias Otto Katz
  • Rudolf Slánský
  • Otto ¦ling
  • Karel ¦váb

Die Leichen der Opfer des Slanski-Prozesses werden eingeäschert. Die Asche wird recycelt, mit Streusplit gemischt und [im folgenden Winter?] auf die Strassen von Prag verteilt [web28].

9.12.1952
Prawda: Diplomat Kubovi wird in der CSSR und in Polen zur Persona non grata erklärt
(S.519,  Anm. Nr.30)

Ende 1952 / Anfang 1953
UdSSR mit Sippenhaft: Verhaftung und Exilierung der Frauen der exekutierten zionistischen Juden  
Kvitko, Binyamin Zuskin, David Bergelson, Perets Markish und Aharon Kushnirov.

in: Pomerants: Die Sovetish harugey, oder in: Markish: Le long retour, S.209-218 (S.507,  Anm. Nr.15).

1952 und Anf. 1953
Birobidschan wird zur Strafkolonie für Juden zur Strafarbeit
für in den ökonomischen Prozessen bestraften Juden (S.373).

1953
Israel: Anklage gegen Kasztner
Israel Kasztner ist aktives Mitglied der Mapai-Partei und in der Regierung. Er wird von Malkiel Gruenwald beschuldigt, mit den NS-Personal kooperiert zu haben, die "Vernichtung der ungarischen Juden" begünstigt zu haben und am Nürnberger Prozess einen Nazi-Offizier Kurt Becher geschützt zu haben. Gruenwald strengt einen Prozess gegen Kasztner an (S.523,  Anm. Nr.90).

Anfang 1953
UdSSR: Plan Stalins, alle Juden der europäischen UdSSR nach Birobidschan zu deportieren
(S.373)

Jan 1953
UdSSR: Rabbi Shlifer wird zur öffentlichen Lüge über die festgenommenen Ärzte gezwungen
Rabbi Shlifer muss in einem Dekret Stalins öffentlich verkünden, dass die Ärzte nicht deswegen festgenommen werden, weil sie Juden seien, sondern weil sie sich kriminell verhalten hätten (S.310).

Moskau: Zeitung "Kommunist" 1/1953: Warnung Koslows (Kozlovs)  vor Juden im Staatsapparat

Koslow meint, die KP sei eine Festung, in die der westliche Imperialismus seine Spione und Verräter platzieren wolle. Der Artikel ist die "Einstimmung" in die Propaganda zum "Doktorenprozess". Zusätzliche Vergleiche:

-- auch "die Rajkos, Kostovs und Slanskys" seien Agenten des imperialistischen Amerika gewesen (S.218)

-- in Jugoslawien regiere eine faschistische Clique um Tito, die mit anglo-"amerikanischen" Imperialisten zusammenarbeite

-- die Bürgerlichen werden immer neue Spione schicken, das habe Lenin schon gesagt (S.219) mit pauschalem Vorwurf der Feigheit gegen Juden (S.198) mit konzentrierten Attacken gegen frühere Bundisten und den Trotzkisten Gurwitsch (Gurvich) (S.199).

Jan-März 1953
UdSSR: Öffentliche Angriffe in der sowjetischen Presse gegen die jüdischen Angeklagten
(S.151)

13.1.1953
UdSSR: Abrupte Intensivierung der anti-jüdischen Kampagne durch die Ankündigung eines "Doktor-Komplott"
(S.164)

UdSSR: Ankündigung des "Doktorprozesses" / "Doctor's Plot"
Stalin bereitet nun einen "Doktorprozess" vor und behauptet, es habe eine Ärzteverschwörung (Doktorverschwörung, englisch: "Doctor's plot") stattgefunden: Ärzte hätten mit Vergiftungen von Patienten politische Morde vorgehabt (S.198). Ein Tass-Communiqué in der Prawda behauptet:

-- dass zwei prominente Führer der KP, Schtscherbakow (Shcherbakov) und Zhdanov, ermordet worden seien (S.199)

Alexander Serguejewitsch Schtscherbakow
                        (Aleksandr Sergueyevich Shcherbakov)
                        (1901-10.5.1945)
Alexander Sergejewitsch Schtscherbakow (Aleksandr Sergueyevich Shcherbakov) (1901-10.5.1945) [17]

Alexander Sergejewitsch Schtscherbakow (Aleksandr Sergueyevich Shcherbakov) (1901-10.5.1945) war zusammen mit Maxim Gorki Gründungsmitglied der "sowjetischen" Schriftstellergewerkschaft. Gorki starb 1936 und Schtscherbakow wurde seines Postens als Erster Sekretär enthoben und wurde Regionalsekretär in  Leningrader Regionalkomitee ("Secretary of the Leningrad Regional Committee"), wo er unter Andrei Schdanow (Zhdanov) arbeitete. Schtscherbakow war auch ein bedeutender Kritiker von Iwan Gronski (Ivan Gronsky). Im Weltkrieg 1941-1945 diente Schtscherbakow in Moskau als Führer der Politdivision der Roten Armee. Schtscherbakow wurden dabei von der Front regelmässig detaillierte Berichte zugesandt, die heute im Zentralarchiv des russischen Verteidigungsministeriums in Podolsk aufbewahrt sind. Gleichzeitig war Schtscherbakow aber auch Alkoholiker und verschied am 10. Mai 1945, einen Tag nach dem Siegestag. Im folgenden Jahr wurde die Stadt Rybinsk von 1946 bis 1957 nach ihm "Schtscherbakow" benannt [web30].

Also: Stalin behauptet, der Alkoholiker Schtscherbakow sei einen Tag nach dem Siegestag am 10. Mai 1945 von Ärzten ermordet worden. Stalin lässt nun die gesamten Sowjet-Justiz und alle Medien dies verbreiten und willkürlich Ärzte verfolgen (S.199).

Andrei
                        Alexandrowitsch Schdanow, Portrait

Andrei Alexandrowitsch Schdanow, Portrait [18]

Andrei Alexandrowitsch Schdanow (Andrej Aleksandrovic Zhdanov) (1896-31.8.1948) war ein enger Mitarbeiter Stalins, musste in Twer fast gänzlich ohne Vater aufwachsen, war 6 Monate an der Landwirtschaftsschule in Moskau und 4 Monate an der Unteroffiziersschule in Tiflis ohne Erfolg, trat 1915 in die Sozialistische Arbeiterpartei ein und war im bolschewistischen Flügel, wurde 1916 in die Zarenarmee eingezogen, wurde Stabsfeldwebel und war dann 1917 an der "revolutionären" Bewegung aktiv beteiligt. Er hatte Führungsqualitäten und Agitationstalent, wurde Vorsitzender im revolutionären Soldatenrat, war ab Jan. 1918 Kreislandwirtschaftssekretär in Schadrinsk, von 1918-1920 Politagitator in der Roten Armee [gegen die Weisse Armee] und gleichzeitig Redakteur bei der Twersker Prawda ("Twerskaja Prawda"). Ab 1925 war er Kandidat und ab 1930 Mitglied im ZK der KPdSU, ab 1935 Kandidat und ab 1939 Mitglied im Politbüro. 1934-1944 war er Nachfolger von Korow als Gebiets- und Stadtsekretär der Parteiorganisation Leningrads und ein erbarmungsloser "Säuberer". Im Juni 1940 führte er den Auftrag aus, im besetzten Estland ein sowjetfreundliches Regime zu installieren und die Sowjetisierung durchzuführen. Dann war er Generaloberst im Kriegssowjet von Leningrad während der 900 tägigen Belagerungszeit. Ab 1945 hetzte er gegen jüdische Kulturschaffende innerhalb der nach ihm benannten Hetzkampagne "Schdanowschtschina", die er immer westlicher Kontakte verdächtigte (Achmatowa, Pasternak, Soschtschenko, Eisenstein, Prokofjew und Schostakowitsch). Als Antwort zur Truma-Rede vom 12.3.1947 mit der Ankündigung von Hilfe für Griechenland und die Türkei hielt Schdanow am 30.9.1947 seine rede mit der Zwei-Lager-Theorie. Schdanow war der Ehemann von Stalins Tochter Swetlana Allilujewa. Aber 1948 erkrankte Schdanow schwer, starb am 31.8.1948 an einem Herzinfarkt und wurde an der Kremlmauer beerdigt. Sein Geburtsort Mariupol in der Ukraine wurde 1948-1989 in "Schdanow" umbenannt [web31]

Also: Stalin behauptet, der stalintreue "Lagerkommandant" und Hetzer Schdanow sei am 31.8.1948 von Ärzten ermordet worden. Stalin lässt nun die gesamten Sowjet-Justiz und alle Medien dies verbreiten und willkürlich Ärzte verfolgen (S.199).

Stalin lässt weitere Behauptungen vom Stapel, um Prozesse gegen Ärzte zu rechtfertigen:

-- dass ein Komplott zur Ermordung von Kommandanten der Roten Armee aufgedeckt worden sei

-- dass 6 von 9 der inhaftierten Ärzte Juden seien, die im "Joint Distribution Committee" gearbeitet hätten (S.199)

American Jewish
                          Joint Distribution Committee, Logo American Jewish Joint Distribution Committee, Logo [19]
Das Amerikanisch Jüdische Vereinigte Verteilungskomitee ("American Jewish Joint Distribution Committee") war eine Hilfsorganisation, die von jüdischen Banken in den "USA" gesteuert war (Bankier Warburg), [die auf einen anti-zionistischen Kurs achtete, sich aber ab 1945 kaum noch den rassistischen Zionisten entziehen konnte]. Der Joint wurde im Ersten Weltkrieg als Hilfsorganisation für deportierte und durch Pogrome betroffene Juden gegründet, half dann bei der Auswanderung und Flucht von Juden in der Nazizeit, half dann den Displaced Persons (DPs), und wurde mit der Organisation von Transporten nach Israel ab 1948 [web32] [zum Handlanger der rassistischen Zionisten mit ihrem Davidstern gegen die Araber. Der Joint war aber gleichzeitig auch bei anti-zionistischen Projekten aktiv].

Nun behauptet Stalin also, es seien sowjet-feindliche Ärzte des Joint in der "Sowjetunion" und hätten medizinische Morde begangen (S.199).

-- Stalin behauptet, es handle sich um eine Terroristengruppe von Ärzten, die Sabotage durch medizinische Betreuung vornehme. Unter den Festgenommenen sind:

Prof. M.S. Vovsi, Therapeut
Prof. V.N. Vinogradov, Therapeut
Prof. M.B. Kogan, Therapeut
Prof. B.B. Kogan, Therapeut
Prof. P.I. Egorov, Therapeut
Prof. A.I. Feldman, Hals-Ohrenarzt
Prof. Ya.G. Etinger, Therapeut
Prof. A.M. Grinshtein, Neuropatologe
G.A. Maiorov, Therapeut (S.219)

Und nun behauptet Stalin, was die Angeklagten [unter Folter] alles zugegeben hätten:

-- die Angeklagten hätten zum Teil gestanden

-- die Angeklagten seien Volksfeinde

-- die Angeklagten hätten planmässig die Gesundheit von Patienten manipuliert, z.B. durch Nicht-Beachten von Patientendaten, durch unrichtige Diagnosen, durch einschläfernde, falsche Medikamente

-- die Angeklagten hätten zugegeben, dass sie Kamerad A.A. Dschdanow (Zhdanov) durch eine falsche Diagnose und die Verheimlichung eines Herzinfarktes getötet hätten

-- Untersuchungen hätten ergeben, dass dieselben Täter auch A.S. Schtscherbakow (Shcherbakov) durch falsche zu starke Medikamente umgebracht hätten

-- Ziel sei es gewesen, die Verteidigungsstärke der UdSSR durch Ermordung der Kader zu schwächen

-- geplante Morde seien gewesen: u.a. gegen die Marschälle A.M. Wasilewski (Vasilevsky), L.A. Govorov und I.S.Konev, gegen Armeegeneral S.M. Schtemenko (Shtemenko) und Admiral G.I. Lewtschenko (Levchenko) (S.219)

-- die Doktoren seien Monster in menschlicher Form und hätten ihre Position missbraucht

-- die Täter Vovsi, Kogen, Feldman, Grinshtein, Etinger u.a. waren mit der internationalen, jüdisch-bürgerlichen nationalen Organisation "Joint" verbunden, die von "Amerika" aus operiert, der Joint sei eine Spionage- und Terrororganisation in vielen Ländern der Welt

-- Vovsi soll zugegeben haben, dass er einen Befehl des "Joint" zur Auslöschung der Kader der UdSSR erhalten habe, und dass er diesen Befehl durch einen Moskauer Arzt Schimelowitsch (Shimelovich) und den bekannten jüdischen bürgerlichen Nationalisten Mikhoes erhalten habe

-- Vinogradov, Kogan und Egorov sollen zugegeben haben, alte Agenten des britischen Geheimdienstes zu sein

-- und die Untersuchung werde bald abgeschlossen sein (S.220).

Attacke gegen den Geheimdienst unter Beria und Inhaftierung der Förderer Berias in Georgien
Gleichzeitig erfolgt eine Attacke in der Prawda gegen Beria mit dem Vorwurf, der russische Geheimdienst habe versagt und die Kader vor den Ärzten nicht geschützt. Alle Förderer Berias in Georgien werden inhaftiert (S.509-510,  Anm. Nr.34).

Auf diese Anschuldigungen reagiert nun die russische Presse
-- sie ergründet die Vergangenheit der Angeklagten, die zionistische, bundistische oder bürgerlich-nationalistische Vergangenheit

-- sie bringt die Angeklagten mit Beihilfe zugunsten "amerikanischer" und britischer Spionage in sowjetischen Fabriken in Verbindung

-- viele Angeklagte sind Fabrikleiter, Ladenbesitzer, Warenhausbesitzer, Doktoren und Anwälte, wobei Doktoren und Anwälte am meisten beschimpft werden (S.198).


ab 13.1.1953
UdSSR: Kampagne gegen jüdische Ärzte
Es folgen nun tägliche Artikel in der sowjetischen Presse über den bevorstehenden "Doktorenprozess", eine alptraumartige Hetze. Die Inhaftierten werden als Täter im Auftrag "amerikanischer" Zionisten dargestellt (S.200).

Zeitungen, die die Hetze besonders mittragen, sind:

-- die Satirezeitschrift "Krokodil" am 30.1.1953
-- das Handelsblatt "Trud"
-- das kommunistischen Jugendblatt "Komsomol skaya pravda" (S.510,  Anm. Nr.43).

Die sowjetische Presse verbindet den Slansky-Prozess nun mit dem "Doktorenprozess"
Die sowjetische Presse stellt eine Verbindung zum Slansky-Prozess in der CSSR her. Es wird in stolzer Weise festgestellt, dass der "Doktorenprozess" der erste Schauprozess der UdSSR seit den 1930er Jahren sein wird (S.198).

19.2.1953
Moskau / Tel Aviv: Zionistischer Bombenanschlag gegen die sowjetische Botschaft - Abbruch der diplomatischen Beziehungen

-- es werden vier Botschaftsangehörige verletzt
-- die zionistisch-rassistische Regierung in Jerusalem entschuldigt sich sofort
-- die UdSSR bricht trotzdem die diplomatischen Beziehungen zu Israel sofort ab (S.5, 522,  Anm. Nr.82).


Der Bombenanschlag geht auf das Konto der jüdisch-zionistischen Terrororganisation "Königreich Israel" ("Kingdom of Israel"), auch "Tzrifin-Untergrund" ("Tzrifin Underground") genannt in Anlehnung an den Militärflugplatz "Tzrifin", wo den Mitgliedern der Prozess gemacht wurde. Die Gruppe führte Angriffe auf diplomatische Einrichtungen der UdSSR und der CSSR aus als Antwort auf ihre antisemitische Politik (Slanski-Prozess und Ärzteverschwörungs-Prozess), und gelegentlich nahmen sie auch jordanische Truppen unter Feuer, die an der Grenze in Jerusalem standen. Der Terrorführer von "Königreich Israel", Jakob Heruti ("Yaakov Heruti"), war durch Kollegen der Gruppe "Lehi" [die Bernadotte ermordet hatte], geschult worden, ebenso die Jugendlichen der Revisionistischen Zionisten, die die Lehi-Kämpfer als Helden ansahen [web37]. Daneben organisierte ein anderes Mitglied von "Königreich Israel", Jakob Blumenthal (Yaakov Blumenthal) eine weitere Aktivistengruppe in Jerusalem, mit einem hohen Anteil orthodoxer Juden, aber nur mit ein paar Dutzend Mitgliedern [web37].


Die revisionistischen Zionisten waren eine "nationale" Fraktion der Zionistischen Bewegung, die eine nicht-religiöse Begründung für die Existenz Israels definierten, repräsentiert vor allem durch die [rechtsradikale] Likud-Partei, und eine grosse Konkurrenz für den sozialistischen Arbeiter-Zionismus. Die Ideologie stammt von Ze'ev Jabotinsky, der eine "Revision" des "praktischen Zionismus" von Ben Gurion und Chaim Weizmann vertrat, mit dem Hauptthema der unabhängigen Gründung Israels. Als Jabotinsky im Jahre 1935 abgelehnt wurde - weil die zionistische Exekutive öffentlich nicht zugeben wollte, dass "das Ziel des Zionismus die Errichtung eines Judenstaates" sei, zog sich Jabotinsky von der zionistischen Organisation zurück und gründete die Neue Zionistische Organisation (NZO), um eine unabhängige Politik zu machen, freie Einwanderung und die Errichtung eines Judenstaates zu ermöglichen. Dies war ein "politischer Zionismus", den Jabotinsky als Nachfolger des Erbes von Herzl ansah, den Begründer des modernen, politischen Zionismus [mit all den rassistischen Eigenheiten, Araber sind Untermenschen, kann man vertreiben, und vielleicht sind Goldminen zu finden etc. pp.]. Zuerst suchte die Gruppe die Zusammenarbeit mit der britischen Seite, um Siedlungen errichten zu können. Später lösten sich einige Gruppierungen von Jabotinsky ab und bildeten Terrorgruppen gegen britische Behörden, um diese zu vertreiben und einen Judenstaat zu errichten [web38].


Die Jugendlichen der Revisionistischen Zionisten schwärmen also für Leute, die Engländer umgebracht haben [web37]. [Die Revisionistischen Zionisten sind als politische Gruppierung eine der radikalsten, rassistischen Gruppen in Israel. Und Ben Gurion hatte scheinbar kein Umerziehungsprogramm für sie - und Menschenrechte gibt es in Israel bis heute (2010) nicht].

Der Bombenanschlag gegen die "sowjetische" Botschaft:

Am 9. Februar 1953 setzte die Terrorgruppe "Königreich Israel" eine 70-Pfund-Sprengladung bei der der "sowjetischen" Botschaft. Durch die Explosion wurde der Hausmeister schwer verletzt und das Gebäude erheblich beschädigt. Zwei Angestellte der Botschaft wurden leicht verletzt, davon war eine Person die Frau des Botschafters. Die Bombe wurde durch Joseph Menkes gelegt, der später die Ermordung von Rudolf Kastner plante. Die perfekte Ausführung der Sprengung liess den Führer der Shin Bet - Isser Harel - glauben, dass frühere Lehi-Mitglieder für die Tat verantwortlich waren, aber eine Grossuntersuchung konnte die Täter nicht ausfindig machen [web37].

20.2.1953
Moskau: Artikel von M. Mitin "Sionistkaya agentura amerikanskogo imperializma" ("Zionist Agency of American Imperialism" / "Zionistische Vertretung des amerikanischen Imperialismus")

M. Mitin behauptet, dass gerade die UdSSR "Millionen Juden" vor dem Tod vor dem Hitler-Regime bewahrt habe. Deswegen sollten Juden in der UdSSR doch dankbar sein und nicht dem "amerikanischen" Zionismus nachlaufen.

Mitin:
"Es war genau die UdSSR, die, indem sie das Hitler-Regime zerschlug, Millionen Juden vor der Vernichtung gerettet hat." (S.247)

(orig.:
"It was precisely the Soviet Union which, by smashing Hitlerite Germany, saved millions of Jews from extermination." (p.247)

24.2.1953
Moskau: Artikel über den Zionismus: Der Zionismus als "Weltspinne" der "USA" mit faschistischer Vergangenheit
(S.245)
in: Komsomolskaya pravda, 24.2.1953 (521,  Anm. Nr.69).

Der rassistische Zionismus wird als Handlanger autoritärer Regime dargestellt, damit durch deren Schutz Israel überhaupt überleben kann:

-- die zionistischen Organisationen bilden inzwischen ein weltweites Spionagenetz (S.245), das dem "US"-Imperialismus dient und dessen kriminelle Anweisungen ausführt (S.246)

-- Zionismus sei seit Ende des 18.Jh. eine reaktionäre, nationalistische Bewegung der jüdischen Bourgeoisie in Österreich, Russland, Deutschland und anderen Ländern

-- 1896 hat der reaktionäre, österreichisch-jüdische Journalist Theodor Herzl das Büchlein "Der Judenstaat" herausgegeben, 1897 folgte der 1.zionistische Kongress und die Gründung zionistischer Gesellschaften, z.B. eine zionistische Bank, die von Millionär Rothschild unterstützt wurde

-- zentrale Aufgabe des Zionismus war es, die arbeitende jüdische Masse in allen Ländern der Welt vom Kampf des Proletariats abzulenken, um zionistisch zu werden

-- darüberhinaus strebte der Zionismus nah Verwirklichung der ultra-reaktionären Idee der sogenannten "jüdischen Gemeinde", ohne Rücksicht auf Land, Wirtschaft, soziale und kulturelle Bedingungen der jüdischen Bevölkerungen und der Klassen, zu denen sie gehören

-- die Zionisten traten mit Monarchen und "hochgestellten Personen" in Kontakt, mit Kaiser Wilhelm II., mit dem türkischen Sultan, mit dem Papst, mit dem britischen Kolonialsekretär Chamberlain usw. Es gibt kaum eine reaktionäre Kraft, die die Zionisten nicht kontaktiert haben. Sie handelten 1919 mit dem Ukrainer Petliwera (Petlyvera), der selbst anti-jüdische Pogrome organisierte, dann auch mit Pilsudski und mit Mussolini, dann auch mit den Hitler-Faschisten

-- es ist allgemein bekannt, dass jüdische Financiers in Amerika, die Leute, die den Zionismus subventionieren, gleichzeitig Hitler in der Zeit vor seiner Machtübernahme in verschwenderischer Weise Geld für seine Ziele zur Verfügung stellten

-- die Treffen zwischen dem späteren stellvertretenden Premierminister von Papen und Hitler von vor 1933 wurden vom Direktor der Stein-Bank, Baron Kurt von Schröder, organisiert, die auch Verbindungen zur zionistischen Bewegung, zum Korrespondenten der Levi, Solomon, und zu Oppenheim & Co. unterhält

-- die anderen grossen amerikanischen Banken, Dillon Read & Co, Kuhn-Loeb, Gebrüder Lehman und andere, mit denen die zionistischen Bewegungen immer eng verbunden war, hat den deutschen Monopolisten reichlich finanzielle Hilfe gegeben und die faschistische Machtübernahme mitermöglicht


-- zur Zeit seien dieselben Bankeninteressen wieder aktiv, dem räuberischen deutschen Imperialismus wieder auf die Beine zu helfen

-- seit Jahren ist der Zionismus mit dem britischen Geheimdienst verbunden, London war lange das Kommandozentrum des Zionismus und alle Aktivität durch britische Diplomatie bestimmt

-- der letzte, Dr. Weizmann, Zionistenführer und späterer Premierminister Israels, war bis 1946 einer der Funktionäre eines britischen Ministers

-- andere zionistische Führer waren direkte Agenten des britischen Imperialismus, zum Beispiel Eban, der israelische UNO-Vertreter, und Shiloah, der israelische Geheimdienstchef

-- seit Mai 1945 (S.246) ist der Zionismus mehr und mehr unter amerikanisch-imperiale Kontrolle gekommen, ist nun ein Element der neuen Weltbeherrscher für Spionage, Sabotage und subversive Arbeiten, die direkt gegen die UdSSR und die Länder der Volksdemokratien gerichtet ist

-- amerikanisches Kapital herrscht finanziell und politisch über den Zionismus und finanziert den weitverzweigten Spionageapparat

-- amerikanischer Zionistenführer ist Robert Szold (1889-1977), Geschäftsmann und Bruder von Harold Szold, ein Teilhaber der Lehman-Bank

-- am Rajk-Prozess in Ungarn gab der Angeklagte Tibor Szönyi zu, ein Geheimagent der "USA" zu sein: "Ich weiss, und ich verstand sehr gut, als ich in der Schweiz war, dass die zionistische Bewegung als Ganzes sehr engen Kontakt zum "US"-Geheimdienst hat"

-- der Slansky-Prozess in der CSSR 1952 zeigte die wichtige Rolle, die die Zionisten im Zentrum der "US"-Politik spielen. Zeuge Ohrenstein bezeugte, dass schon "im Jahr 1947, vor der Bildung des israelischen Staates, eine Geheimkonferenz in Washington abgehalten wurde, unter Teilnahme von Truman, Acheson, Ben Gurion, Sharett und Morgenthau Jr. (Henry Morgenthau). An dieser Konferenz kamen Morgenthau, Ben Gurion und Sharett überein, dass zionistische Organisationen  für Spionage und andere subversiven Aktivitäten in den Volksdemokratien gebraucht werden können, während die "USA" ihrerseits den Zionisten bei der Verwirklichung ihrer Pläne zur Errichtung des zionistischen Israel-Staates helfen würde

-- die Anerkennung Israels im Mai 1948 durch "US"-Präsident Truman war eine Handlung innerhalb des Morgenthau-Acheson-Plans, zustandegekommen durch ein Abkommen zwischen "US"-Regierenden und Zionistenführern, mit dem Effekt, dass die Zionisten den ganzen "US"-Geheimdienst des "US"-Imperialismus besetzten, um ihre aggressiven Pläne zu realisieren

-- der Bombenanschlag von "zionistischen Banditen" vom 19.2.1953 gegen die sowjetische Botschaft in Tel Aviv war kein Zufall, sondern das logische Resultat der anti-sowjetischen Linie, die damals wie heute von den israelischen Regierenden auf Anstiftung der "US"-Imperialisten hin verfolgt wird. Dem Bombenanschlag, der stillschweigend von der israelitischen Polizei geduldet wurde, sind zwei Anschläge auf die tschechische Botschaft in Tel Aviv vorausgegangen

-- die israelische Regierung versucht, die Bedenken des arbeitenden Volkes im Land gegenüber der katastrophalen Wirtschaftsführung zu zerstreuen und andererseits die Anweisungen der Waffenhändler zu erfüllen, in Voraussicht, dass sich so die internationalen Spannungen intensivieren werden

-- die Monströsität und der Schmutz der Verbrechen dieser faschistisch-zionistischen Bande gegen die sowjetische Botschaft in Tel Aviv steht im Gegensatz zur Rettung von Millionen Juden durch die UdSSR vor der Vernichtung durch das Hitler-Regime (S.247)

-- der Zorn und die brennende Entrüstung des arbeitenden Volkes der UdSSR und aller fortschrittlich denkenden Menschen in allen Ländern wurden erregt  durch die schmutzigen Verbrechen der Doktoren-Mörder-Terroristen, die ebenfalls mit dem Zionismus verbunden sind

-- friedliebende Völker können nur mit Scham auf die Imperialisten-Helfer zeigen, die grösste Verbrechen begehen, eine Provokation nach der anderen starten und zur Kriegshysterie aufwiegeln

-- der Tag wird kommen, an dem die Kriegstreiber und ihre Henker für ihre Verbrechen vom Gerichtshof der Völker verurteilt werden (S.248).

Was war in Israel u.a. passiert:

-- 1950 wurde per Gesetz Jerusalem als Hauptstadt für immer und ewig festgelegt [gegen alle Araber, für die Jerusalem auch ein wichtiger Ort ist] [web33]

-- am 1.1.1951 wurde in Tel Aviv die Börse eröffnet, [die Verkörperung der totalen kapitalistischen Spekulation mit Waren und Menschen] [web34]
-- am 4.4.1951 versuchten jüdisch-zionistische Truppen in Polizeiuniform, in die entmilitarisierte Zone zwischen Israel und Syrien einzudringen, was die Syrer mit einem Schusswechsel beantworteten mit 7 Toten und 3 verletzten als Polizisten verkleideten Juden, woraufhin die jüdisch-zionistisch-rassistische Armee mit Bomberflugzeugen gegen den Ort Hamat Gader  fliegt, aber die Bomben verfehlen ihr Ziel (El-Hamma-Zwischenfall) [web34]
-- vom 2.5.1951 bis zum 6.5.1951 liefern sich die syrische Armee und die jüdisch-zionistisch-rassistische Armee ein Gefecht in der demilitarisierten Zone in Chorazin, nordöstlich des See Genezareth, nachdem syrische Truppen in die demilitarisierte Zone eingedrungen waren
-- am 30.7.1951 gewinnt die Mapai-Partei von Ben-Gurion die Wahlen so deutlich wie nie zuvor [es kann angenommen werden, dass die militärischen Provokationen zuvor absichtlich waren, um den Wahlkampf zu manipulieren und eine Notsituation vorzutäuschen, so dass der regierende Präsident wiedergewählt wird]
-- am 8.10.1951 präsentiert Ben-Gurion sein Kabinett
-- am 11.11.1951 werden zwei Busgesellschaften "Shahar" (Nord-Israel) und "Drom Yehuda" (Süd-Israel) vereinigt
-- am 19.11.1951 wird bei der Präsidentenwahl Chaim Weizmann wiedergewählt, dabei ist er in krankem Zustand, einen Gegenkandidaten gibt es nicht [web34]

-- am 9.1.1952 bestätigt die Knesset Reparationsabkommen mit der BRD
-- am 4.4.1952 verlangt Israel beim Haager Tribunal von BR Deutschland 3 Milliarden Dollar Entschädigung [was die Judenverfolgung betrifft, wird jegliche Kollaboration ansässiger Bevölkerungen und Stalins ausgeklammert, und dass die Alliierten die deutschen Städte und Milliardenwerte an jüdischen Immobilien zerstörten, wird auch ausgeklammert, dafür soll allein Deutschland aufkommen]
-- am 10.9.1952 wird das Reparationsabkommen mit BR Deutschland unterzeichnet
-- 9.11.1952 Tod von Weizmann
-- am 7.12.1952 wird Mordechai Maklef zum Oberbefehlshaber der jüdisch-zionistisch-rassistischen Armee ernannt
-- am 8.12.1952 wird bei der Präsidentenwahl Yitzhak Ben Zvi neuer Präsident des zionistischen Israel
-- am 24.12.1952 präsentiert Ben Gurion sein neues, viertes Kabinett [web35]

-- am 11.2.1953 ereignet sich der Bombenanschlag gegen die "sowjetische" Botschaft in Tel Aviv durch den [web 36]

Alljährlich werden dabei in US-Israel ca. 10 bis 20 neue jüdische Dörfer gegründet [web34, web35, web36].

Und die Palästinenser? Die haben solche Häuser:

Palästinensisches
                        Flüchtlingslager 1952, Beispiel 01
Palästinensisches Flüchtlingslager 1952, Beispiel 01 [20]
Palästinensisches
                        Flüchtlingslager 1952, Beispiel 02
Palästinensisches Flüchtlingslager 1952, Beispiel 02 [21]

Der rassistische Zionismus mit seinem zionistisch-rassistisch-jüdischen Regime unter Ben Gurion fand es 1952 legal, wenn 2 Millionen palästinensische Flüchtlinge in Zelten leben mussten und nicht in ihre Dörfer und Quartiere in Städten zurückkehren konnten [web39],

[Das geht im Prinzip bis heute (2010) so. Dort, wo eine palästinensische Stadt an der Meeresküste stand, ist heute zum Beispiel der Flughafen von Tel Aviv. Das heisst, die Palästinenser haben sich inzwischen Häuser gebaut, wo früher die Zeltlager waren, aber die von der UNO garantierte Rückkehr wird vom zionistischen Regime bis heute verweigert, egal ob die Zionistenregierung von Shamir, Barack, Sharon oder Netanjahu geleitet wird. Und Menschenrechte gibt es in Israel nicht, denn dann hätten die Palästinenser ja dieselben Rechte wie die Juden, und das ist nach zionistisch-rassistischen Vorstellungen gemäss Herzl nicht möglich. Im Gegenteil, die Zionisten streben nach einem neuen Jüdischen Reich, das Dritte Reich des Judentums [web40]]

Ende Feb 1953
UdSSR: Diskussion im Politbüro um die Exilierung aller sowjetischer Juden nach Sibirien
Gemäss Berichten opponieren Molotow, Woroschilow (Voroshilov), Kaganowitsch und Mikojan gegen diesen Plan scharf. Woroschilow ist von seiner intellektuellen Erziehung her völlig neutral, Antisemitismus hat bei ihm keine Chance (S.486,  Anm. Nr.32).

[Die Opposition gegen die Deportation hat wahrscheinlich einen rein praktischen Grund: Wenn alle Juden nach Sibirien deportiert würden, dann würde das europäische Russland kaum noch Führungskräfte haben, weil viele russischen Führungskräfte im Zweiten Weltkrieg umgekommen sind].

5. März 1953
UdSSR:  Tod Stalins
-- der Plan eines grossen Schauprozesses gegen jüdische Ärzte wird abgeblasen
-- die geplante Massendeportation von Juden nach Sibirien wird nicht mehr durchgeführt (S.86).

Da war der Chef der
                        Gulag-Sowjetunion Stalin mit seiner
                        Sippenhaftpraxis endlich tot, 5.3.1953 Da war der Chef der Gulag-Sowjetunion Stalin mit seiner Sippenhaftpraxis endlich tot, 5.3.1953 [22]

Stalin hat auch in seiner eigenen Familie viel Gewalt angewandt, hat seine Frau in einem Streit erschossen, hat seiner Tochter Heiraten und Beziehungen verboten. Er war ein richtiger Terrorist der alten Bauernkultur, ohne jede Aufklärung. Details sind hier vom Gulag-Überlebenden Jurij Below geschildert.


Und nun kam die Befreiung vom Stalin-Terror - aber auch die Nachfolger führten gewisse Teile des Terrors weiter und Menschenrechte gab es nicht.

zurückvoriges     nächstesnächstes Kapitel




Quellen
[web01] http://de.wikipedia.org/wiki/Kibbuz
[web02] http://de.wikipedia.org/wiki/Jekaterinoslaw
[web03] http://de.wikipedia.org/wiki/Perez_Markisch
[web04] Ilan Pappe, Die ethnische Säuberung Palästinas; Kurzbesprechung:
http://www.nahostfrieden.ch/pdf/Ludwig_Watzal-zum_Buch_von_Ilan_Pappe-Ethnische_Saeuberung.pdf
[web05] http://www.eslam.de/begriffe/p/palaestina.htm
[web06] http://en.wikipedia.org/wiki/Deir_Yassin_massacre
[web07] http://de.wikipedia.org/wiki/Paneriai
[web08] http://de.wikipedia.org/wiki/Vilnius
[web09] http://de.wikipedia.org/wiki/Mosche_Dajan
[web10] http://de.wikipedia.org/wiki/Palmach
[web11] http://en.wikipedia.org/wiki/Moshe_Dayan
[web12] http://de.wikipedia.org/wiki/Moschaw
[web13] http://de.wikipedia.org/wiki/Special_Night_Squads
[web14] http://de.wikipedia.org/wiki/Nikolai_Alexejewitsch_Wosnessenski
[web15] http://en.wikipedia.org/wiki/Alexey_Kuznetsov
[web16] http://en.wikipedia.org/wiki/Mikhail_Rodionov
[web17] http://de.wikipedia.org/wiki/Goujon-Werk
[web18] http://en.wikipedia.org/wiki/Solomon_Lozovsky
[web19] http://de.wikipedia.org/wiki/Leib_Kwitko
[web20] http://de.wikipedia.org/wiki/Leib_Kwitko
[web21] http://en.wikipedia.org/wiki/David_Hofstein
[web22] http://de.wikipedia.org/wiki/David_Bergelson
[web23] http://de.wikipedia.org/wiki/Perez_Markisch
[web24] http://en.wikipedia.org/wiki/Solomon_Lozovsky
[web25] http://de.academic.ru/dic.nsf/dewiki/669855
[web26] http://de.wikipedia.org/wiki/Leib_Kwitko
[web27] http://en.wikipedia.org/wiki/Night_of_the_Murdered_Poets
[web28] http://de.wikipedia.org/wiki/Rudolf_Slánský
[web29] http://de.wikipedia.org/wiki/Fieldaffäre
[web30] http://en.wikipedia.org/wiki/Alexander_Shcherbakov
[web31] http://de.wikipedia.org/wiki/Andrei_Alexandrowitsch_Schdanow
[web32] http://de.wikipedia.org/wiki/Joint_Distribution_Committee
[web33] http://en.wikipedia.org/wiki/1950_in_Israel
[web34] http://en.wikipedia.org/wiki/1951_in_Israel
[web35] http://en.wikipedia.org/wiki/1952_in_Israel
[web36] http://en.wikipedia.org/wiki/1953_in_Israel
[web37] http://en.wikipedia.org/wiki/Kingdom_of_Israel_(group)
[web38] http://en.wikipedia.org/wiki/Revisionist_Zionist
[web39] http://kenraggio.com/KRPN-Quartet.html
[web40] http://www.ynet.co.il/articles/0,7340,L-3512614,00.html

Fotoquellen
[1] Karte mit der Position von Bratsk: http://de.wikipedia.org/wiki/Bratsk
[2] Peretz Markisch, Portrait: http://en.wikipedia.org/wiki/Peretz_Markish
[3] Juden demonstrieren gegen Zionismus 2008: http://die-rote-fahne.eu/headline192.html
[4] Rabbi Weiss demonstriert gegen Zionismus mit Transparent im Hintergrund "Torah forbids Jewish State": http://die-rote-fahne.eu/headline192.html
[5] Rabbi Weiss demonstriert gegen Zionismus mit Transparent im Hintergrund "Torah forbids Jewish State": http://die-rote-fahne.eu/headline192.html
[6] Mosche Dajan 1920er Jahre ca. noch mit beiden intakten Augen:
http://www.historama.com/online-resources/online-gallery/eretz_israel_palestine_noter_jewish_settlement_police_uniform.html
[7] Mosche Dajan 1950er Jahre ca. mit Augenklappe: http://news.bbc.co.uk/2/hi/programmes/from_our_own_correspondent/fooc50/4135816.stm
[8] Nikolai Alexejewitsch Wosnessenski:  http://de.wikipedia.org/wiki/Nikolai_Alexejewitsch_Wosnessenski
[9] Alexei Alexandrowitsch Kusnezow, Portrait: http://www.pseudology.org/people/Kuznetsov_AA.htm
[10] Michail Rodjonow, Portrait: http://en.wikipedia.org/wiki/Mikhail_Rodionov
[11] Fabrik "Hammer und Sichel" ("Serp i Molot"), heute Goujon-Werk, die alte Fabrikhalle im Jahre 2009: http://de.wikipedia.org/wiki/Goujon-Werk
[12] Kibbutz mit Zitronenbäumen: http://science.howstuffworks.com/environmental/earth/geophysics/wastewater-agriculture1.htm
[13] Staatsgefängnis Lubjanka mit Lubjankaplatz: http://nvo.ng.ru/spforces/2009-10-23/12_polischuk.html
[14] Slanski, Portrait: http://en.wikipedia.org/wiki/Rudolf_Slánský
[15] Slanski im Prozess: http://www.radio.cz/en/section/czechs/rudolf-slansky-architect-of-communist-takeover-and-purge-victim/pictures/lidi/slansky_rudolf1.jpg#pic
[16] Slanski-Prozessprotokoll in Deutsch: http://de.wikipedia.org/wiki/Rudolf_Slánský
[17] Schtscherbakow, Portrait: http://ru.wikipedia.org/wiki/Щербаков,_Александр_Сергеевич
[18] Andrei Alexandrowitsch Schdanow, Portrait: http://de.wikipedia.org/wiki/Andrei_Alexandrowitsch_Schdanow
[19] American Jewish Joint Distribution Committee, Logo: http://www.eujs.org/about/partners
[20] palästinensische Flüchtlingslager in Zelten in der Wüste 1952, Beispiel 01: http://communityherald.ca/read/126/34966
[21] palästinensische Flüchtlingslager in Zelten in der Wüste 1952, Beispiel 02: http://kenraggio.com/KRPN-Quartet.html
[22] Stalin tot: http://yuriyc.livejournal.com/109820.html


^