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Afrika. Meldungen 05

Film "Vergiftete Geschenke": Wie die EU Afrika kaputtmacht (2007) - Teile 6-10

EU-Altkleider in Douala mit Händlerin Ernestine
                - die Altkleider aus der EU vernichten in Afrika die
                Schneiderei
EU-Altkleider in Douala mit Händlerin Ernestine - die Altkleider aus der EU vernichten in Afrika die Schneiderei

Film

präsentiert von Michael Palomino (2014)

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Spiegel TV special: Vergiftete Geschenke. Wie die EU Afrika in die Armut treibt - Teile 6-10
(2007)

Teil 6: EU-Altkleider auf den Märkten und in Büros - EU-Zwiebeln, EU-Milchpulver und Thai-Reis



Vergiftete Geschenke-Wie die EU Afrika in die Armut treibt - Teil 6/10
(EU-Altkleider auf Märkten und in Büros - EU-Zwiebeln - EU-Milchpulver - thailändischer Reis)
https://www.youtube.com/watch?v=9MM6IOv2JfU



Douala in Kamerun: Der Altkleiderballen wird bald aufgeschnitten

Ernestine:
"Wenn ich den Ballen aufschneide, dann warten da schon die Käufer für die erste Wahl. Den Rest lasse ich erst mal beiseite und hänge ihn später auf Bügeln hier überall hin." (18sek.)

Sprecher:
"Viele der Kunden sind Wiederverkäufer. Für sie wie für Ernestine hängt das gesamte Einkommen der Familie an diesem Handel." (29sek.)

Ernestine zu einer Kundin, die ein Kleidungsstück zu lange in der Hand hält:
"Gib mir meine Kleidung zurück." (31sek.)

Sprecher:
"Es wird hart verhandelt, und nicht alle Kunden sind fair. Ernestine hat Glück. Stammkundin Susanne findet gleich mehrere, kaum getragene Kleider und Hosen, erste Wahl, darunter ein Blümchenkleid aus Hamburg. (48sek.) - Mit ihrem Bündel sucht sie die etwas besser gestellte Kundschaft am Arbeitsplatz auf. In den Büros erzielt sie die besten Preise. Doch nicht immer kann sie so alles verkaufen." (1min.8sek.)

Douala: Verkauf von EU-Altkleidern im Büroviertel

Susanne mit ihrem Bündel Kleider in der Hand:
"Ich gehe damit in die Büroviertel und verkaufe da meine Ware, wenn es geht. Dann gehe ich in meinen Laden, wo ich Lebensmittel verkaufe. Dort können Nachbarinnen sich die Sachen ansehen. Wenn sie gleich etwas kaufen, um so besser. (1min.29sek.) -

[Susanne geht in ihr Haus].

Sprecher:
"Susanne ist die vorletzte Station für das Blümchenkleid aus Hamburg. Allein in Afrika haben schon ein Grosshändler, dessen Angestellte, einige Träger und Zwischenhändlerin Ernestine ein wenig Geld daran verdient. (1min.46sek.) - Wie viel Susanne am Ende noch draufschlagen kann, bleibt ihr Geheimnis. (1min.58sek.)

[In ihrem Haus packt Susanne die Sachen aus und schon stehen Nachbarinnen um sie herum]:

"Für den Preis von 3 Euro 50 gelangt das gespendete Kleid aus Hamburg zu seiner neuen Besitzerin Kevinten Gogang aus Douala, Kamerun." (2min.19sek.)

Susanne:
"Altkleider gibt es bei uns schon immer. Seit meiner frühesten Kindheit kenne ich das Geschäft mit den Altkleidern. Damals war es noch gute Qualität. (2min.42sek.) - Wenn jemand im Altkleiderhandel war, dann musste er nicht noch etwas anderes machen. Heutzutage braucht man mehrere Einkommensquellen. Das Geschäft mit den Altkleidern reicht gerade noch so zum Überleben." (2min.54sek.)

Der Sprecher über Ernestine auf dem Markt:
"Für Ernestine geht der erste Markttag mit dem neuen Ballen zu Ende." (3min.9sek.)

Ernestine:
"Wenn der Handel gut läuft und der Ballen gut war, verkaufe ich auch schnell in 3, 4 Tagen. Wenn aber die Qualität der Waren schlecht war, dauert es 2 Wochen oder mehr." (3min.26sek.)

[Ernestine auf dem Weg nach Hause].

Sprecher:
"Ein richtiger Verkaufsschlager war diesmal nicht darunter. So fährt Ernestine zurück in das Dorf, in dem sie wohnt. Mit ihrer Familie lebt sie von etwa 120 Euro im Monat." (3min.47sek.)

Ernestine:
"Hier lebe ich mit meinem Mann und meinen 4 Kindern. Er hat keine Arbeit. Wir leben allein von den Kleidern auf dem Markt. Ich zahle Miete, ich ernähre die Kinder. Es ist schwierig." (4min.2sek.)


Lebensmittel aus der EU zerstören Afrika: Zwiebeln und Milchpulver - und Reis aus Thailand - Landflucht

Beispiel Zwiebeln aus Holland - die EU provoziert mit Subventionen an die Landwirtschaft die Überproduktion (!!!) und zerstört damit Afrika (!!!)

[Der Film zeigt die Landkarte von Holland und dann eine Zwiebelsortieranlage].

Sprecher:
"Doch nicht von allen Importen aus Europa profitieren afrikanische Familien - ganz im Gegenteil. Lebensmittel aus der EU, zum Beispiel Zwiebeln aus Holland, überschwemmen die Dritte Welt. (4min.18sek.) - Zum einen, weil die hochgerüstete Landwirtschaft der Industrienationen weit mehr produziert, als die Menschen daheim verbrauchen. Zum anderen, weil die Import-Zölle in den armen [Ländern] auf Druck der reichen Länder extrem niedrig gehalten werden. (4min.33sek.) - Die Überproduktion in vielen Bereichen der europäischen Landwirtschaft wird ebenso subventioniert wie der Export der Überschüsse in die Dritte Welt. (4min.42sek.)

Zwiebelproduktion in Holland mit 90% Überproduktion

Johann Wiskerke, Zwischenhändler, berichtet stolz über Hollands Zwiebelproduktion - 90% Überproduktion (!!!):
"Holland ist seit 40 Jahren der grösste Zwiebelexporteur in der Welt. In Holland, von unserer Produktion, wird nur 10% konsumiert. Dafür müssen wir 90% exportieren. Und das hat sich die Jahre hindurch aufgebaut. Da ist immer [eine] Nachfrage nach einer guten, holländischen Zwiebel - eigentlich in der ganzen Welt." (5min.8sek.)

Die kriminelle EU erpresst sich freien Zugang zu Afrika und blockiert gleichzeitig Importe aus Afrika

Der Sprecher über die subventionierte Landwirtschaft in der EU:
"In Europa nennt man das "freien Wettbewerb". Aber "frei" soll vor allem der Zugang der Länder der Dritten [Welt] für die Waren der Ersten Welt sein. (5min.16sek.) - Ihre eigenen Märkte schotten die reichen Länder dagegen mit hohen Zollschranken ab." (5min.23sek.)

Johann Wiskerke, der Zwischenhändler für holländische Zwiebeln:
"Wir exportieren in 60 Länder der ganzen Welt. Da gehen Zwiebeln nach Afrika, nach Mauretanien, nach Kamerun, nach Senegal. (5min.33sek.) - Die Leute in Afrika essen Reis, und um etwas Geschmack zu machen beim Reis, da werden viele Zwiebeln konsumiert." (5min.40sek.)

[Das Video zeigt Lastwagen mit holländischen Zwiebeln und einen Containerhafen].

Die afrikanische Landwirtschaft hat gegen die subventionierten EU-Produkte keine Chance

Sprecher:
"Gegen die computergesteuerten Produktionsanlagen ihrer europäischen Konkurrenten haben die afrikanischen Kleinbauern nichts zu bestellen. Würden sie ihre Ware auf dem heimischen Markt anbieten, müssten sie sie immer noch teurer verkaufen als die importierten Lebensmittel, die einen Transport von 1000en von Kilometern hinter sich haben." (5min.59sek.)

Ein Markt in Dakar im Senegal: Die Produkte aus dem Ausland sind günstiger als die afrikanischen Produkte (!!!)

Sprecher:
"Auf den Märkten der senegalesischen Hauptstadt Dakar stapeln sich Lebensmittel aus aller Welt, die zu erstaunlich günstigen Preisen verkauft werden. (6min.17sek.) - Einheimische Produkte sind in der Minderheit." (6min.21sek.)

Lamine Ndiaye von der Hilfsorganisation Oxfam (http://www.oxfam.de/) kommentiert einen Verkaufsstand:
"Dies ist einer der grössten Händler auf diesem Markt. Wenn man ihn fragt, ob er Zwiebeln aus dem Senegal hat - er hat keine. (6min.31sek.) - Oder senegalesische Kartoffeln? Die hat er auch nicht. (6min.36sek.) - Es ist offensichtlich, dass holländische Zwiebeln und Kartoffeln unsere Märkte überschwemmen. Dieser Markt hier [er zeigt auf die gesamte Zeile der Verkaufsstände] wird von verschiedenen Händlern aus Holland beliefert. Das heisst, sie haben den Markt völlig unter Kontrolle." (6min.53sek.)

[Es werden Zwiebeln der Firma "Mondial Holland" gezeigt].

Sprecher:
"Nur wenig Gemüse aus einheimischem Anbau findet man bei den Händlern in Dakar, höchstens Früchte, die nur in den Tropen wachsen wie Chilis oder Okra-Schoten. (7min.6sek.) - Andere Waren aus dem Senegal haben dagegen kaum eine Chance gegen die Lebensmittel aus dem fernen Ausland." (7min.18sek.)

Das senegalesische Nationalgericht - Zwiebeln aus Holland, Reis aus Thailand - nur der Fisch kommt noch aus dem Senegal selbst

Ein afrikanischer Händler sagt, was läuft:
"Wenn man das senegalesische Nationalgericht [Chebchen?] kochen möchte und auf diesem Markt die Zutaten dazu kaufen will, benötigt man als erstes Reis. Fragen wir doch mal, ob sie an diesem Stand senegalesischen Reis haben." (7min.41sek.)

[Es wird nach senegalesischem Reis gefragt, und das Resultat ist]:

"Also, der Reis kommt aus Thailand. (7min.53sek.) - [Es wird nach weiteren Zutaten gefragt]. - Die Zwiebeln und die Tomaten aus Holland. (8min.3sek.) - Wahrscheinlich ist der Fisch das einzige nationale Produkt, das wir hier kaufen können." (8min.7sek.)

Die eigenen Regierungen in Afrika verraten ihre Länder an die EU und an Asien

Sprecher:
"Der Vorwurf der heimischen Bauernvertreter, Weltbank, Welthandelsorganisation und der Internationale Währungsfond lassen die Länder der Dritten Welt am langen Arm verhungern." (8min.22sek.)

Baba Ngom, Vertreter der Bauernvereinigung im Senegal:
"Afrikanische Bauern produzieren Kartoffeln, Reis, Fleisch und Obst. Unsere Regierungen könnten verfügen, dass Lebensmittelimporte so lange gestoppt werden, bis unsere eigenen Waren verkauft sind. (8min.35sek.) - Das wäre sinnvoll. Aber die Regierenden wollen im Namen der sogenannten Liberalisierung, dass wir unsere Türen für die ganze Welt aufreissen. (8min.44sek.) - Alle schicken ihre Ware nach Afrika und zwingen uns, ihre Produkte zu konsumieren. Und unsere Bauern, die die ganze Arbeit hatten, säen, ernten, verpacken, können ihre Ware nicht mehr verkaufen. Die sind verdorben, bevor sie überhaupt auf den Märkten ankommen." (9min.0sek.)

Landflucht: Viele afrikanische Bauern haben ihr Land verlassen, weil sie ihre Produkte nicht mehr verkaufen konnten

Sprecher:
"Ändern wird sich das frühestens 2013. Dann ist Schluss mit dem Geld für Exporte. Das hat die Welthandelsorganisation WTO nach zähem Ringen mit einigen der ärmsten Länder der Welt so beschlossen. (9min.16sek.) - Zu spät für 1000e senegalesische Kleinbauern. In Scharen haben sie das fruchtbare Hinterland verlassen. Die Globalisierung und das Diktat der Supermächte des Welthandeln haben ihre Existenzen zerstört. (9min.31sek.)

[Der Film zeigt Felder, so weit das Auge reicht].

Ein Bauer - Abou Samb - berichtet:
"Das, was man hier im Umkreis sieht, waren früher einmal bewirtschaftete Felder, über 1000 Hektar. Jetzt sind sie verlassen wie eine Wüste. Hier waren über 3000 Bauern. (9min.43sek.) - Aber sie sind alle weggegangen. Es gibt kein Wasser - es gibt nichts mehr. Früher war hier alles grün und es gab alle Gemüsesorten, die man sich vorstellen kann. Die Gegend war voller Menschen und Leben. (9min.55sek.) - Der Wirtschaft ging es sehr gut. Die Menschen kauften Autos, um ihre Waren zu transportieren. Sie bauten Häuser, hielten Vieh (10min.4sek.)

Teil 7: Der Kreuzzug gegen WTO, Weltbank und IWF - "vergiftete Geschenke" - EU-Milchpulver


Vergiftete Geschenke-Wie die EU Afrika in die Armut treibt - Teil 7/10
(Ein Kreuzzug gegen die WTO, Weltbank und IWF - "vergiftete Geschenke" - EU-Milchpulver)
https://www.youtube.com/watch?v=xWtlTOT21F0


Sie bauten Häuser, hielten Vieh, bauten Häuser, und von alledem ist nichts geblieben. (14sek.)

Bauer Mayacine Diop:
"Wenn die Regierung von dem, was sie mit den Importzöllen einnimmt, nur die Hälfte uns Bauern geben würde, dann hätten wir das gesamte Jahr über Zwiebeln, das ganze Jahr über Kartoffeln. (27sek.) - Wenn wir nur ein wenig Unterstützung bekämen, dann wäre es nicht mehr notwendig, Produkte wie Kartoffeln und Zwiebeln zu importieren. (35sek.) - Denn wir können es ja. Wir haben die Kenntnisse, wir haben den Willen, wir haben das Land." (47sek.)

[Das Video zeigt das Eingangsschild der "Confédération Paysanne du Faso" (C.P.F.), und dann kommen Leute an einem Konferenztisch ins Bild].

Der Kreuzzug Afrikas gegen WTO, Weltbank und IWF - Bauernvereinigung von Burkina Faso - die "vergifteten Geschenke" aus dem Ausland, die den afrikanischen Bauern die Existenz vernichten, braucht es nicht

Sprecher:
"Vielleicht ist eine Art Kreuzzug nötig gegen eine Welthandelsordnung, die die reichen Länder reicher und die armen Länder ärmer macht, (55sek.) ein Kreuzzug, wie ihn François Traoré, Präsident der Bauernvereinigung von Burkina Faso gegen WTO, Weltbank und IWF führt." (1min.3sek.)

François Traoré von der Bauernvereinigung von Burkina Faso:
"Das Wichtigste, was sich ändern muss, ist die Politik, die erlaubt, dass europäische, subventionierte Waren billiger auf unseren Markt kommen, als unsere eigenen Waren, sei es Milch, Reis oder Fleisch. (1min.22sek.) - Das sind doch vergiftete Geschenke. Die sollen damit aufhören. Wir brauchen es nicht. Milchpulver zum Beispiel wird in einer Menge eingeführt, die den Bedarf von ganz Burkina Faso übersteigt. (1min.34sek.) - Und jeden Tag kommen immer neue Lastwagenladungen hier an. Das führt dazu, dass unseren lokalen Produzenten die Existenzgrundlage entzogen wird." (1min.44sek.)


EU-Milchpulver zerstört die afrikanische Milchproduktion

Milchpulver in Burkina Faso kommt aus Deutschland mit EU-Subventionen

Sprecher:
"Die Milch, die Burkina Faso in Form von Milchpulver überschwemmt, kommt zum allergrössten Teil aus der EU." (1min.50sek.)

[Nun kommt eine Karte von Deutschland mit den Ortschaften Schwerin, Rostik, Wendisch-Priborn und Berlin].

"Weil in den Staaten der Gemeinschaft mehr produziert als konsumiert wird, gehen die Überschüsse in den Export. Dabei wird die Überproduktion auch noch staatlich gefördert. (1min.59sek.) - Jeder Liter Treibstoff, den eine Landwirtschaftsmaschine verbraucht, jedes Kilo Futter, das eine europäische Kuh frisst, wird mit EU-Mitteln subventioniert." (2min.8sek.)

Ein Kuhgefängnis mit 2000 Milchkühen in Mecklenburg-Vorpommern - von der EU subventioniert (!!!)

"Auch ein Grossbauer wie Jakob Aalberts, der eine ehemalige LPG (Landesproduktionsgenossenschaft) in Mecklenburg-Vorpommern bewirtschaftet, hängt am Tropf der Europäischen Union. (2min.22sek.) - Seine Kühe sind auf höchste Milchleistung getrimmt." (2min.27sek.)

Grossbauer Jakob Aalberts:
"Das Futter ist das allerwichtigste für die Milchleistung. Da hat man das Futter, wir gehen davon aus, mit 18% Doping, eh, macht man einen Fehler darin, kann das sein, dass die Milchleistung der Kühe absolut nach unten geht. (2min.41sek.) - Man muss auch kontrollieren, dass die Kühe viel aufnehmen. man kann einen Topf hinstellen, aber wenn die Kühe nicht genug davon fressen, geht auch wieder die Leistung zurück." (2min.49sek.)

Sprecher:
"2000 Milchkühe nennt Jakob Aalberts sein eigen. Doch der Landwirt lebt nicht von der Milch allein. Ohne Subventionen könnte sein Betrieb nicht überleben." (2min.59sek.)

Aalberts:
"70% von unserem Umsatz kommt aus der Milch. Und ehm, dann gibt es noch die Betriebsprämie, die von der EU kommt. Und das Problem ist, wenn eine Subvention auf ein Produkt gegeben wird, [wenn] der Preis für das Produkt nach unten geht." (3min.16sek.)

Sprecher:
"Und um den Betrag, um den die Milch billiger wird, erhöhen sich die Subventionen - ein Teufelskreis." (3min.21sek.)

[Melken von Kühen].

Sprecher:
"Im Dreischichtbetrieb lässt Bauer Aalberts arbeiten. Rund um die Uhr wird gemolken. 30 Liter Milch produziert eine europäische Turbo-Kuh am Tag." (3min.30sek.)

Aalberts:
"Früher hat man viele Kühe in der Sonne gehabt [...unverständlich...], haben die Kühe natürlich auch weniger Milch als heutzutage. Das kommt auch noch dazu. Heutzutage schafft ein [...]  in diesem System von 90 bis 100 Kühen."

[Das Video zeigt einen Milch-Lastwagen und dann die Ankunft in einem Milchverarbeitungsbetrieb].

Sprecher:
"Nicht bäuerliche Kleinbetriebe, sondern Grossgrundbesitzer, Agrarfabriken und Lebensmittelkonzerne sind die grössten Subventionsempfänger der EU. (3min.51sek.) - Selbstverständlich wird auch der Transport der Milch bezuschusst. Steuerbefreit holt der Tankwagen Tag für Tag mit mehr als 20.000 Litern vom Hof. 800 Millionen Liter Milch zu viel produzieren deutsche Bauern im Jahr, genug, um die Hamburger Binnenalster zu füllen. (4min.8sek.) - Weil Milch nur begrenzt haltbar ist, werden die Überschüsse zu "Trockenmilch" verarbeitet." (4min.13sek.)

Die Milchpulverproduktion mit der überschüssigen EU-Milch - ein Beispiel

Thorsten Schmitz an einer Milchpulvermaschine der Molkerei Rücker:
"Hier sieht man die Milchpulverproduktion an sich. Das ist Magermilchpulver. Am Tag werden ca. 60 Tonnen Pulver produziert. Das entspricht etwa 3 Tonnen die Stunde. (4min.26sek.) - Umgerechnet wären das 33.000 bis 34.000 Liter Milch. (4min.30sek.)

Die kriminelle EU mit bis zu 1,6 Milliarden Euro Exportsubventionen - verkauft Milchpulver im Ausland zum Schleuderpreis - Beispiel Burkina Faso

[Das Video zeigt ein Containerschiff, das einen Hafen verlässt].

Sprecher:
"Durch Exportsubventionen von bis zu 1,6 Milliarden Euro jährlich kann europäisches Milchpulver auf dem Weltmarkt zu Schleuderpreisen verhökert werden. Die exorbitanten Zuschüsse machen Milchpulver so billig, dass es beispielsweise in einem Supermarkt in Burkina Faso zu einem wesentlich geringeren Preis verkauft wird, als seine Herstellung gekostet hat. (4min.50sek.) - Das Nachsehen haben die einheimischen Bauern. Frische Milch aus lokaler Produktion ist aus den Läden so gut wie verbannt. Sie wäre deutlich teurer, als das aus der EU importierte Pulver." (5min.4sek.)

1 Liter Milch aus EU-Milchpulver für 30 Cent in Burkina Faso

Ein Missionar in Burkina Faso - Pater Maurice Oudet - berichtet:
"Ich habe vor Kurzem in Europa nach Frischmilch für 30 Cent gesucht. Natürlich hab' ich zu dem Preis dort keine Milch gefunden. Aber hier, in diesem Supermarkt von Burkina Faso können Sie für 30 Cent genug Milchpulver kaufen, um einen ganzen Liter Vollmilch herzustellen. (5min.23sek.) - Das ist doch paradox, denn dieses Milchpulver hat weiss Gott eine weite Reise hinter sich." (5min.34sek.)

[Das Video zeigt eine urbane Strasse und dann eine Landstrasse in Burkina Faso, der Weg zu einem Dorf mit einheimischer Milchproduktion].

Ein Bauerndorf für Milchproduktion in Burkina Faso

Sprecher:
"Mehr als 1100 Tonnen Milchpulver exportiert die EU jedes Jahr nach Burkina Faso. Dort ist der Einfuhrzoll mit 5% lächerlich niedrig. Die Profiteure sind die Pulverproduzenten aus dem Ausland. (5min.49sek.) - Den Schaden haben die einheimischen Bauern. Traditionell liegt die Milchproduktion von Burkina Faso in den Händen der Nomaden vom Stamm der "Pöll". Die Familien besitzen kleine Herden von 5, 10, höchsten 20 Tieren." (6min.0sek.)

[Bauerndorf in Burkina Faso vom Stamm der "Pöll"].

Diallo Salon Nero, ein Bauer in Burkina Faso, zeigt sein Haus:
"Das ist mein Haus, mein Schlafzimmer, hier schlafe ich, da meine Frau. Und auf der anderen Seite meine 5 Kinder. Auf diese Seite hier stellen wir die Kürbisse, in denen wir die Milch aufbewahren. (6min.29sek.) - Hier oben ist der Platz für andere Behälter, mit denen auch Jogurt gemacht wird. Diese Dosen müssen immer gut verschlossen sein. (6min.43sek.) - Dort liegt meine Tasche, die meiner Frau, dort das Radio und meine Musikkassetten. Wir leben hier ein ruhiges Leben. (7min.0sek.)

Sprecher:
"Industrie existiert in dem bettelarmen Land kaum. 85% der Familien leben von der Landwirtschaft. Die Milchleistung der ausgezehrten Kühe ist minimal und variiert, abhängig von der Jahreszeit." (7min.21sek.)

Minimale Milchproduktion - Wanderungen während der Trockenzeit

Bauer Diallo Salon Nero:
"In der Trockenzeit müssen wir mit den Kühen nach Norden ziehen. Dort regnet es wenigstens ab und zu mal. Weil die Kühe während dieser Zeit nicht genug zu fressen finden, müssen wir sie mit Presskuchen füttern. Dann geben sie noch weniger Milch, höchstens 2 Liter am Tag. (7min.36sek.) - Das reicht gerade mal für die Familie. Zum Verkaufen ist es zu wenig." (7min.44sek.)

Die kriminelle EU zerstört mit subventioniertem EU-Milchpulver die afrikanischen Milchbauern - Beispiel Burkina Faso

Sprecher:
"Gerne argumentieren die Milch-Lobbyisten aus der EU, dass sie durch ihre Exporte die Versorgung der afrikanischen Bevölkerung mit billigen Lebensmitteln gewährleisten. Doch in Wahrheit entziehen sie den einheimischen Milchviehhaltern die Existenzgrundlage." (8min.9sek.)

Garikot Krotoumou, Milchbäuerin, berichtet:
"Eine europäische Kuh produziert mehr als 30 Liter Milch pro Tag. Unsere geben 6 bis 7 Liter am Tag. Das ist ein Bruchteil der europäischen Kuh. Die Europäer haben mehr Milch, können zu geringeren Kosten produzieren, und werden dazu noch subventioniert. (8min.28sek.) - Das ist der Unterschied zu uns. Damit ist die Konkurrenz einfach unfair. Das ist nicht gerecht." (8min.41sek.)

Sprecher:
"Mit bescheidenen Mitteln kämpft Milchbäuerin Garikot Krotoumou gegen die übermächtige Konkurrenz. Auf dem Land, ausserhalb der Hauptstadt, hat sie mit anderen Bäuerinnen eine kleine Kooperative gegründet." (8min.54sek.)

[Eine Milchbäuerin gibt ihre Milch am Hof von Bäuerin Garikot ab].

Milchbäuerin Garikot Krotoumou:
"Das ist die Milch, die eine Frau von ihrem Hof mitgebracht hat. Ein einziger Liter. Das heisst, sie hat nur das zum Verkaufen. Damit kann sie ihre Familie nicht ernähren, mit einem Liter von einer Kuh." (9min.10sek.)

[Eine volle Milchflasche wird nach Ouagadougou transportiert. Dann kommen Comic-Plakate mit Comic-Kühen ins Bild].

Sprecher:
"Tag für Tag sammelt Garikot Krotoumou die Milch ein und lässt sie in die 20 km entfernte Hauptstadt Ouagadougou bringen. Dort wird die Milch pasteurisiert und flaschenweise am Strassenrand verkauft. (9min.24sek.) - Doch die ausländische Konkurrenz ist allgegenwärtig in Burkina Faso. An jeder Ecke werben die Comic-Kühe von "Cowbell" für importiertes Milchpulver. Selbst die Läden in der Nachbarschaft der streitbaren Milchbäuerin haben ausschliesslich Trockenmilch im Regal." (9min.52sek.)

Milchbäuerin Garikot Krotoumou:
"Obwohl wir unsere selbst produzierte Milch verkaufen wollen, verkaufen die das Milchpulver von "Cowbell". Oder hier: "Bonnet Rouge" aus Frankreich. (10min.5sek.)


Teil 8: EU-Milchpulver und Jogurt aus EU-Milchpulver - die Flucht nach Europa in der Piroge oder durch die Wüste


Vergiftete Geschenke-Wie die EU Afrika in die Armut treibt - Teil 8/10 (10min.4sek.)
(EU-Milchpulver und Jogurt aus EU-Milchpulver - die Flucht nach Europa in der Piroge oder durch die Wüste)
https://www.youtube.com/watch?v=VXkNuq4UTOs


Milchbäuerin Garikot Krotoumou:
"Bonnet Rouge" aus Frankreich. Der Händler denkt doch nur an sich. Er ist bereit, alles zu verkaufen, um gutes Geld zu verdienen. (13sek.) - Die Bäuerinnen versuchen, ihre frische Milch zu verkaufen. Aber der Händler denkt nur ans Geld." (21sek.)

Sprecher:
"Bei manchen Bäuerinnen, die am Strassenrand ihre frische Milch anbieten, führen die Reklametafeln zu Missverständnissen." (33sek.)

Eine Milchbäuerin, die ihre frische Milch auf einem Tischchen anbietet, sitzt dort, wo Plakate für EU-Milchpulver werben. Sie berichtet:
"Zuerst dachten wir, dieses Plakat würde uns helfen, unsere eigene Milch zu verkaufen. Aber das Gegenteil ist passiert: Die Leute kaufen nur noch das Milchpulver, weil es billiger ist, als unsere frische Milch. (48sek.) - Wer lesen kann, weiss, dass dieses Plakat für Milchpulver wirbt. Aber wir können nicht lesen und schreiben und ahnten deshalb nicht, dass sich das Plakat negativ auf unsere Milch auswirkt." (1min.0sek.)

Sprecher:
"Auf den Strassen von Afrika wird ein Konflikt ausgefochten, der da heisst: Nord gegen Süd, Erste gegen Dritte Welt." (1min.12sek.)

Die kriminelle EU behandelt Afrika als Beute

François Traoré von der Bauernvereinigung in Burkina Faso:
"Die reichen Länder sind nicht aus Fürsorglichkeit zu uns gekommen, sondern, um Geschäfte zu machen. Die armen Länder sind ihre Beute, fertig zum Auffressen. (1min.23sek.) - Die reichen [Länder] fressen die armen Länder." (1min.29sek.)

[Es kommt ein Schild ins Bild: "Coram - alimentation générale - Super Ramon II"]

Jogurt in Afrika wird mit subventioniertem EU-Milchpulver produziert

Beispiel von Jogurt in Burkina Faso, der mit EU-Milchpulver produziert ist

"Die Not macht die Einwohner der armen Länder erfinderisch, auch bei der Herstellung von Jogurt. Das Milchprodukt ist eines der beliebtesten Nahrungsmittel in Burkina Faso. (1min.38sek.) - Doch nicht überall, wo "Milch" draufsteht, ist auch Milch drin." (1min.43sek.)

Ein Kühlschrank mit Jogurt in einem Lebensmittelgeschäft - Missionar und Pater Maurice Oudet kommentiert:
"Alles in diesem Kühlschrank ist aus Milchpulver gemacht, sogar der Coubri, der Jogurt, den die Benediktinerinnen im Norden des Landes herstellen. (1min.52sek.) - Auf der Dose ist eine schöne Karte von Burkina Faso abgebildet, also offensichtlich wurde der Jogurt in Burkina produziert. Und das Etikett suggeriert, dass er aus frischer Milch gemacht wurde. (2min.4sek.) - Aber in Wahrheit verwenden die Nonnen Milchpulver aus dem Ausland, weil es eben billiger ist." (2min.15sek.)

Der Fernseh-Kameramann fragt:
"Was heisst das? Das ist eigentlich Betrug, oder?"

Missionar Wilhelm Thees:
"Es ist Täuschung. Es ist Täuschung im Prinzip der Konsumenten, wo was draufsteht, was nicht drin ist." (2min.29sek.)

Beispiel einer Jogurt-Herstellung in Burkina Faso mit EU-Milchpulver

Sprecher:
"Hergestellt wird Jogurt häufig in kleinen Familienbetrieben. Frische Milch kommt dabei selten zum Einsatz. Sophie Valmed verwendet Pulver aus dem 25-Kilo-Sack." (2min.44sek.)

Sophie Valmede, Joghurtproduzentin:
"Ein Liter Milchpulver brauche ich für 7 Liter Wasser. Ich bringe das Wasser zum Kochen und ich schlage [rühre] die Milch. Was die Qualität angeht, ist Frischmilch besser. Aber damit kann man seinen Lebensunterhalt nicht verdienen. (2min.58sek.) - Milchpulver ist doch auch Milch. Für frische Milch bezahlen wir pro Liter 350 Francs. Ein Liter Milch aus Pulver kostet nur 200 Francs. 7 Liter Milch brauch' ich jeden Tag. Das ist ein Unterschied von mehr als 1000 Francs. Und das ist schon sehr viel teurer. (3min.13sek.)

Sprecher:
"Obwohl sie das billige Pulver nimmt, reichen die Einkünfte gerade mal zum Überleben." (3min.19sek.)

Der Hunger auf der Welt nimmt zu statt ab

Sprecher:
"Laut einer UN-Studie litten letztes Jahr weltweit 852 Millionen Menschen Hunger, 11 Millionen mehr als im Vorjahr. Die Studie nennt als Hauptursache für den Hunger die Dumping-Politik der reichen Länder, die ihre subventionierten Lebensmittel auf die Märkte der armen Länder drücken. (3min.44sek.) - [Das ist] eine Politik, die verhindert, dass sich die Wirtschaft in den Ländern der Dritten Welt eigenständig entwickeln kann. (3min.50sek.) -

[Der Film zeigt einen Markt mit einem Stand mit Kartoffeln und Knoblauch].

Die EU fördert in Afrika die Abwanderung und die Kriminalität

Lamine Ndiaye von der Hilfsorganisation Oxfam:
"Es gibt schon genug Armut. Aber Dumping verstärkt die Armut. Dumping verstärkt Arbeitslosigkeit. Dumping führt dazu, dass Menschen vom Land in die Städte abwandern und kriminell werden und junge Leute ihr Land verlassen, in Boote steigen und gen Spanien und Europa aufbrechen." (4min.11sek.)


Die Flucht von Afrikanern nach Europa mit umgebauten Fischerbooten (Pirogen)

[Das Video zeigt die Fischerboote wie am Anfang des Films].

Die Überfahrt kostet 1000 Dollar - das umgerüstete Fischerboot wird zum Flüchtlingsboot

Sprecher:
"In manchen Häfen des Senegal sind mittlerweise 70% der hochseetüchtigen Pirogen mit Migranten an Bord in Richtung Kanaren in See gestochen. Die meisten Fischer hier kennen den Weg nach Norden, und sie wissen, wie man eine Piroge vom Fischerboot zum Flüchtlingsboot umrüstet. (4min.39sek.) - 1000 Dollar kostet die Überfahrt. Die teuersten Plätze sind die sicheren Plätze in der Mitte." (4min.47sek.)

Ein Fischer - Ndiaga Ndoye - erklärt die Umrüstung:
"Bei den Pirogen, die nach Spanien fahren, wird das Netz hier entfernt. Hier werden Bretter hingelegt, auf denen sich die Leute setzen können. Und darunter kommt das Gepäck, das Benzin, [und das] Essen - alles, was sie für die Reise brauchen. (5min.30sek.) - [Und dann kommt er wieder aufs Oberdeck zu sprechen]: Hier wird ein Tuch darübergespannt, um die Leute vor der Sonne zu schützen, und vor dem Wind. Denn viele sind nicht an das Meer gewöhnt. Sie sitzen im Innern der Piroge und ihnen wird schlecht, weil sie das Meer nicht kennen." (6min.2sek.)

Der Massentod 1000er afrikanischer Wirtschaftsflüchtlinge im Atlantik

Sprecher:
"Nach vorsichtigen Schätzungen quälen sich Jahr für Jahr 12.000 Afrikaner in den Pirogen über den Atlantik, und Tausende ertrinken. Das ist sicher." (6min.21sek.)

Der Fischer - Ndiaga Ndoye - erklärt weiter:
"Das Problem ist, dass oft Leute in die Schiffe steigen, die keine Fischer sind. Es sind Bauern aus dem Hinterland, die keine Ahnung haben und sich trotzdem auf das Abenteuer einlassen, nach Spanien zu fahren. (6min.40sek.) - Aber wenn du das Meer und seine Geheimnisse nicht kennst... Viele sind umgekommen. 4, 5 Tage auf hoher See, womöglich ohne ausreichende Verpflegung sind hart, und man kann sterben." (7min.0sek.)

Die Flucht von Afrika von Senegal nach Europa

Sprecher:
"Der Weg von Mauretanien auf die Kanarischen Inseln wäre nur halb so lang wie der vom Senegal. Dennoch starten alle Flüchtlingsboote im Senegal." (7min.15sek.)

Der Fischer Badou Ndoye berichtet:
"Im Senegal leben die besten Fischer der Welt, die besten Navegatoren. Kein anderer Fischer schafft es bis nach Spanien mit einer Piroge, nur wir Senegalesen. (7min.35sek.) - Wenn wir Papiere bekämen, könnten wir bis "Amerika" fahren." (7min.40sek.)

[Eine Karte zeigt eine Karte von Spanien mit der Stadt Algeciras in Andalusien].

Sprecher:
"Algeciras, Hafenmetropole in Andalusien. Hier lebt einer, der die afrikanische Odyssee überstanden hat. 5 Jahre lang war John Ampan unterwegs. Er verliess Ghana, um seine Familie zu ernähren, seine Ehefrau Veida und seine 3 Kinder." (8min.6sek.)

John Ampan aus Ghana, der nun in Algeciras lebt:
"Ich bin niemals nach Europa gekommen, um hier zu bleiben. Ich kam, um Geld zu verdienen und dann nach Hause zu fahren, um dort meine Frau zu unterstützen. (8min.19sek.) - Und dieses Ziel habe ich bis heute nicht erreicht. Mein eigentliches Ziel war es, in Europa etwas Geld zu verdienen, um dann ein Haus für meine Familie zu bauen, was ich bis heute nicht geschafft habe. (8min.30sek.) - Ich habe mein Ziel noch immer nicht erreicht." (8min.36sek.)


Reisebericht über eine Flucht nach Europa: Lagos und Benin City - Stationen von John Ampan

John Ampan berichtet

Sprecher:
"John Ampan reiste über 5000 km weit, 5 Jahre lang, weil ihm das Geld ausging, weil er inhaftiert und deportiert wurde. Er fing immer wieder neu an. (8min.47sek.) - Seine Reise führte nach Osten [Karte von Nigeria und Ghana mit Accra] zunächst von Accra (Ghana) nach Lagos (Nigeria). 15 Millionen Einwohner, eine Stadt aus Müll und Schlamm. (9min.0sek.) - Bretter, die durch die Slums führen, heissen hier "Hauptstrassen"." (9min.8sek.)

John Ampan:
"Niemand hilft dem anderen. Du musst dir selber helfen. Wenn du aus einer reichen Familie kommst, wirst du noch reicher. Wenn du aus einer armen Familie kommst, musst du kämpfen." (9min.17sek.)

Frage des Reporters:
"Wie überlebt man in Lagos?" (9min.19sek.)

John Ampan:
"Nur wer richtig hart ist, überlebt. Es gibt keine Regeln in Lagos." (9min.26sek.)

Lagos und Benin City

Sprecher:
"Es stinkt in Lagos nach Urin, nach Schweiss, nach brennendem Müllbergen feuchten Abfalls, nach faulem Wasser, nach Benzin und Leichen. John reiste nach Benin City, [Karte mit Lagos und Benin City, ebenfalls in Nigeria], 90% Arbeitslosigkeit, Hauptstadt der Kinderprostitution. Viele jener Mädchen, die an Europas Strassenrändern stehen, kommen aus Benin City. Verkauft werden sie von ihren Eltern. (9min.50sek.) - Bevor die Mädchen in die Ferne geschickt werden, gehen sie zum Zauberer. Der Zauberer soll sie schützen. (9min.56sek.) - Benin City ist auch eine Hauptstadt des Woudou. (10min.0sek.)


Teil 9: Die Flucht nach Europa über Benin City, Agadez, die Schlepper-Mafia und die Wüstenfahrt - viele Tote - der letzte Schritt von Ceuta und Tanger aus



Vergiftete Geschenke-Wie die EU Afrika in die Armut treibt - Teil 9/10
(Flucht über Benin City und Agadez - die Schlepper-Mafia und die Wüstenfahrt - Tote - Ceuta und Tanger)
https://www.youtube.com/watch?v=67BVJPzyONY


Benin City: Woudou, Opferhandlungen vor der Reise nach Europa

Benin City ist auch eine Hauptstadt des Woudou. (6sek.)

[Der Film zeigt Woudou-Tänzer in Weiss].

"Du brauchst ein übernatürliches Auge, um die Dinge sehen zu können, die kommen werden. Und dann brauchst du übernatürliche Kräfte, um Grenzen überschreiten zu können. (23sek.) - Und weil du das nicht selber kannst, gehst du zu einem Woudou-Priester. Diese Leute sind darauf spezialisiert, Grenzen zu überschreiten." (30sek.)

[Ein Mann opfert einen Hahn und spricht dabei ein Gebet].

Sprecher:
"Die Geister, die die Mädchen im fernen Europa schützen sollen, verlangen ein Opfer. Aber es geht nicht nur um Schutz. Die Mädchen sollen wissen, dass sie selbst in der Ferne für die Mächte Afrikas immer erreichbar sind. (51sek.) - Sie sollen sich schuldig fühlen. Das Blut des Opfers bindet sie an die Heimat. (57sek.) - Erst, wenn sie ihre Schlepper bezahlt haben, sind sie frei." (1min.2sek.)

Der Woudou-Priester spricht:
"In all diesen Schalen sind Zaubergegenstände von Menschen, die ausgewandert sind."

Reporter:
"Jeder einzelne hat was geschickt?" (1min.14sek.)

Der Woudou-Priester:
"Ja. Alle, die du da siehst." (1min. 18sek.)

Die Reise von John Ampan von Nigeria in den Niger - die Stadt Agadez

[Das Video zeigt wieder eine Karte von Nigeria, nun mit einer Reiseroute nach Norden, und dann Strassen von Agadez, und dann kommen mit Flüchtlingen überladene Lastwagen].

Sprecher:
"John Ampan reiste nach Norden, nach Agadez im Niger." (1min.26sek.) - Agadez, jahrtausendealte Handelsstadt der Salzkarawanen, ist heute eine Drehscheibe der Migranten. (1min.35sek.) - Hier kommen alle durch, die die Wüste durchqueren wollen. Hier leben die Schlepper. (1min.39sek.) - Die Flüchtlinge warten rund um den Busbahnhof auf den Wagen, der sie weiterbringt. Sonst tun sie nichts. (1min.48sek.) - Sie sitzen da, verhandeln längst verhandelte Preise. Dann warten sie auf den Trip nach Norden. Wenn wieder ein Pickup aufbricht, stellen sich alle, die mitfahren wollen, im Halbkreis auf, und immer gibt es mehr Passagiere als Plätze auf der Ladefläche. (2min.4sek.) -

Viele profitieren. Die Polizei kassiert Schmiergelder. Die Schlepper verkaufen Fahrkarten, die Flüchtlinge kommen voran. (2min.13sek.) - Wenn es hell wird in Agadez, brechen sie auf." (2min.17sek.)

[Ein mit Flüchtlingen überladener Lastwagen verlässt Agadez].

Agadez - eine Weggabelung: Libyen oder Algerien / Marokko

John Ampan:
"Agadez ist der Ort, an dem du eine Entscheidung triffst. Entweder du fährst nach Libyen, um es dann nach Italien zu versuchen, oder du fährst nach Algerien oder Marokko und dann nach Spanien. (2min.32sek.) - Ich zu Hause losfuhr, wusste ich noch nicht, wohin ich wollte, bis ich hier in Agadez ankam." (2min.43sek.)

Die Schlepper-Mafia: 12 Milliarden Dollar pro Jahr

Sprecher:
"12 Milliarden Dollar nehmen Menschenschmuggler Jahr für Jahr weltweit ein. 800.000 Flüchtende bringen sie dafür über internationale Grenzen. (3min.6sek.) - Was in Europa als "Organisierte Kriminalität" gilt, als Menschenhandel, ist hier eine Dienstleistung. Das sind Reisebüros der afrikanischen Art. (3min.15sek.)

Die Reise ab Agadez durch die Wüste mit Sand, Dreck und Staub

John Ampan:
"Ich bin in ein Haus in der Nähe des Busbahnhofs gegangen. Dort warteten schon andere. Wir haben eine und noch eine weitere Nacht gewartet. Dann hatten wir 3 Pickups und mit denen ging es los. Wir waren insgesamt 88 Menschen." (3min.33sek.)

[Das Video zeigt einen weisser Land Rover mit etwa 20 Menschen auf dem Dach].

Reporter:

"Eng ist es auf den Ladeflächen, so eng, dass Hände und Füsse einschlafen. Man kann sie nicht bewegen dort oben. (3min.45sek.) - Es gibt Chefs, das sind die starken Jungs, die die Plätze auf dem Führerhaus und am Rand ergattern. Und es gibt die Schwachen, die unter den anderen sitzen oder stehen müssen.(3min.56sek.) - Das Schlimmste ist der Dreck. Alle tragen Jacken und / oder Turban, aber der Sand und der Staub schaffen sie doch. (4min.4sek.)

[Das Video zeigt einen Pickup, der eine Pause macht, und die Passagiere machen Stretching-Übungen und beten muslimisch auf den Knien].

Ein Fahrgast sagt: "Ich will nach Deutschland, ja nach Deutschland." - Reporter: "Warum Deutschland?" - "Weil es dort Arbeit gibt, und vor allem weil die Deutschen nette Leute sind." (4min.17sek.) - Ein anderer Fahrgast sagt: "Ich will einfach nur einen Job ergattern, vielleicht als Helfer in einem Restaurant." (4min.27sek.) -

Sprecher:
"Die Reise nach Europa ist eine Reise durch Dünen, abseits der Pisten. Wer dort liegenbleibt, findet kaum wieder hinaus." (4min.39sek.)

John Ampan beschreibt die Wüstenreise auf einem Pickup:
"Ich bin genauso durch die Wüste gefahren. Wenn ich das so sehe, kommt alles wieder hoch. Die Sonne ist so stark. Und wenn du dir die Leute ansiehst, die tragen dicke Jacken und sind bepackt. (4min.53sek.) - Sie ertragen so viel Leid, bis sie die Reise beendet haben. Und sie wissen nicht, ob sie die Reise jemals beenden werden. Jetzt hast du eine Ahnung, was ich vor 15 Jahren durchgemacht habe." (5min.3sek.)

Fall John Ampan: Ein Pickup bricht zusammen und die Fahrer flüchten - Leute trinken Benzin - von 88 überleben nur 25

Sprecher:
"Als einer der drei Pickups zusammenbrach, flohen die Fahrer. John Ampan und die anderen blieben zurück. Zuerst warteten sie. Sie konnten nicht glauben, dass sie verlassen worden waren von denen, denen sie vertraut hatten. (5min.17sek.) - Dann gingen sie, aber wohin? Wo waren sie?" (5min.26sek.)

John Ampan erzählt, wie es damals weiterging:
"Da war ein Junge aus Ghana dabei, er hiess Quiko. Er hatte schon in Holland gelebt und hatte dort eine Freundin und einen Sohn. Dann wurde er zurück nach Ghana abgeschoben. (5min.37sek.) - Er hatte das Foto seiner Freundin und seines Sohnes bei sich. Er hatte kein Visum für Holland bekommen, um zurückzufliegen. Um seine Familie wiederzusehen, musste er den Landweg nehmen über Spanien nach Holland. Leider konnte er die Reise nicht beenden. Wir haben ihn begraben, nachdem der starb." (6min.2sek.)

Sprecher:
"Bald schon hatten die ersten kein Wasser mehr. Sie tranken Benzin. John Ampan war sparsam mit seinem Wasser. Er spürte die Gier, aber er bewegte das Wasser im Mund hin und her, bevor er schluckte. (6min.14sek.) - Er hütete sein Wasser. In den Kirchen Afrikas lehrten sie etwas anderes: "Teile, mein Sohn"." (6min.20sek.)

John Ampan:
"Nach dem sechsten Tag fingen die Leute an zu sterben. Aber ich habe nichts von meinem Wasser abgegeben. Was ist, wenn du jemanden rettest und selber stirbst? Am Ende haben von den 88, mit denen wir die Reise begonnen haben, nicht mehr als 25 überlebt. (6min.40sek.) -

Ankunft in Ceuta

[Das Video zeigt eine Karte von Marokko und Algerien mit Oran und Ceuta].

"Nach 4 Jahren kam John Ampan [über Oran in Algerien] in Ceuta an [die spanische Enklave an der afrikanischen Küste], eine spanische Stadt, eine Exklave auf marokkanischem Boden, gesichert durch 6m hohe Zäune und schwer bewaffnetes [EU]-Militär. (6min.56sek.) -

[Nun werden Nachtaufnahmen mit Afrikanern gezeigt, die die Sperranlagen mit Leitern überwinden wollen].

Doch immer wieder versuchen es die Flüchtlinge. Ihr Kalkül: Wenn sie viele sind, kommen einige durch. (7min.4sek.) -

Tanger

[Nun wird die Küste mit Häusern der Stadt Tanger gezeigt].

In Tanger verstecken sie sich in Kellern in der Hoffnung, dass bald ein Boot anlegt. Sie gehen immer zu viert vor die Tür. Jeder hat eine Richtung im Blick und pfeift, wenn die Polizisten kommen. (7min.19sek.) - So kurz vor dem Ziel erwischt zu werden wäre unverzeihlich." (7min.22sek.)

Adam Progress, einer der afrikanischen Wirtschaftsflüchtlinge:
"Ich weiss, das das eine sehr riskante Route ist. Aber, was soll ich mache? ich bin aus einer armen Familie. Ich kann mir nicht helfen. Ich musste die Reise durch die Wüste beginnen, um es nach Europa zu schaffen, um zu überleben. (7min.39sek.) - Ich glaube, die Europäer können uns nicht stoppen. Denn, was sollen wir in Afrika machen? Wir haben nichts zu tun und haben kein Geld. (7min.53sek.) - Wir brauchen Kleidung und ein Auskommen. Wer will uns also stoppen? (8min.0sek.) - Ich verstehe gar nicht, dass es die Europäer nicht erwarten, dass wir es immer wieder probieren werden." (8min.9sek.)

John Ampan schaffte es von Tanger nach Algeciras

Sprecher:
"Das Paradies ist nah von Tanger aus - 14km nur. John Ampan kletterte damals über die Zäune von Ceuta. [unschöner Filmschnitt]. Er lebt in Algeciras seit 10 Jahren. Er ist und lebt, kauft ein und kleidet sich wie ein Europäer. (8min.27sek.) - Diesmal kann er die Fähre nehmen. Er hat inzwischen eine Aufenthaltsgenehmigung. John Ampan hilft in Spanien denen, die neu ankommen, bringt ihnen Decken, besorgt Anwälte. (8min.38sek.) - Nur er selbst scheint niemals anzukommen. (8min.41sek.)


Teil 10: Tote auf der Flucht auf der Piroge - die Hilfsorganisation Ecodesarrollo Gaia in La Coruña - die kriminelle EU verspricht, die Subventionen ab 2013 zu reduzieren...



Vergiftete Geschenke-Wie die EU Afrika in die Armut treibt - Teil 10/10 (5min.37sek.)
(Tote auf der Piroge - die Hilfsorganisation Ecodesarrollo Gaia in La Coruña - EU-Subventionen sollen ab 2013 reduziert werden)
https://www.youtube.com/watch?v=PLBx3PNC44c


John Ampan denkt über das Ende seines Europa-Aufenthalts nach

Sprecher:
"Nur er selbst scheint niemals anzukommen in diesem kühlen Paradies, auch diesmal nicht." (5sek.)

John Ampan, Wirtschaftsflüchtling aus Afrika:
"Ich habe so viele Dinge gesehen und vergleichen können zwischen zu Hause und Europa. Und heute hab' ich nicht das Gefühl, nach Europa zu gehören. Irgendwann werde ich zurückgehen und die Dinge dort in Ordnung bringen. Denn Afrika ist der Ort, wo ich hingehöre." (22sek.)

Reporter:
"Ist dir dies während der Reise klargeworden?" (28sek.)

John Ampan:
"Ich bin mit einer bestimmten Mentalität zum ersten Mal nach Europa gefahren, und jetzt mit einer neuen nach Afrika. Und jetzt kehre ich zurück und alles hat sich komplett verändert. (43sek.) - Die Gedanken, die Eindrücke und die Gefühle, die ich für Afrika und für Europa hatte, alles." (52sek.)

[Das Video zeigt eine Bucht in La Coruña].

Sprecher:
"Auf der Suche nach dem Paradies stranden viele in der spanischen Hafenstadt La Coruña. Immerhin gibt es dort eine Hilfsorganisation [die ONG Ecodesarrollo Gaia], die sich um die Flüchtlinge ohne Arbeit und ohne Papiere kümmert, damit der Alptraum nicht weitergeht." (1min.11sek.)

[Das Video zeigt eine Schulklasse mit afrikanischen Flüchtlingen bei einer Spanisch-Lektion].

Fragt die Lehrerin, was "a veces sí, a veces no" heisst (manchmal schon, manchmal aber nicht). (1min.15sek.)

Ein Afrikaner muss die Teile eines Fischtrawlers bestimmen, der an die Wand gemalt wurde (1min.18sek.).

Ein Lehrer erklärt was und ein Fischtrawler-Modell steht auf einem Tisch (1min.23sek.).

Tote auf der Piroge - und korrupte, afrikanische Regierungen lassen die Bevölkerung im Stich - ein Augenzeugenbericht

Ein afrikanischer Flüchtling erzählt:
"Auf der Piroge, mit der ich gekommen bin, sind viele Menschen gestorben. Wenn einer stirbt, werfen die anderen den Toten ins Wasser. (1min.31sek.) - Und warum nehmen die Menschen das auf sich? Um nach Europa zu kommen, um ein besseres Leben zu finden. (1min.41sek.) - Viele Länder in Europa wollen den Menschen in Afrika helfen, aber die Präsidenten und diejenigen, die in der Regierung sitzen, behalten das Geld. (1min.50sek.) - Sie sind korrupt und betrügen uns alle." (1min.53sek.)

[Afrikanische Flüchtlinge beten muslimisch auf dem Boden und spielen Dame].

Sprecher:
"Alle, die es bis hierher geschafft haben, wollen arbeiten, für ihre Familien. 150 Milliarden Dollar schicken Migranten pro Jahr nach Hause. Das ist das Dreifache aller Entwicklungshilfe. (2min.13sek.) - Nach La Coruña sind sie gekommen wegen der Nähe zum Wasser. Sie kennen das Meer. Sie waren Fischer, Seeleute, damals, als es noch Arbeit gab in Afrika." (2min.24sek.)

Die kriminelle EU hat die Meere vor Afrika leergefischt - die Fischer kommen nach Spanien

Guillermo Fernández Obanza von der Hilfsorganisation (ONG) "Ecodesarrollo Gaia" in La Coruña (http://ecodesarrollogaia.org/)
"Die Seeleute fahren immer den Fischen hinterher. Weil die europäischen Schiffe die Fische nach Europa herübergebracht und weil es vor den Küsten Afrikas kaum noch Fischbestand gibt, kommen die Fischer nach Europa. (2min.37sek.) - Sie sind den Fischen gefolgt, so, wie sie es ihr ganzes Leben lang gemacht haben. Für sie ist das ein natürlicher Impuls. Die riesigen Fischfabriken aus Europa und anderen Ländern haben ihre Meere leergefischt. Und von dem finanziellen Ausgleich, den die afrikanischen Staaten für die Fischerei erhalten, haben die Fischer gar nichts." (2min.57sek.)

Die Lügentaktiken der afrikanischen Flüchtlinge, um nicht abgeschoben zu werden

Sprecher:
"Viele der Illegalen stammen aus dem Senegal, Nigeria und Ghana. Aber das sagen sie nicht, weil Europa in diese Länder ziemlich schnell abschiebt. (3min.8sek.) - Sie wissen, dass ihre Chancen höher sind, wenn sie sagen: Kongo, Sudan, Liberia." (3min.15sek.)

Die Überfahrt und Panik auf der Piroge

Ein Fischer-Flüchtling berichtet von seiner Erfahrung:
"Ich habe alles auf der Piroge gemacht. Ich habe sie gesteuert, ich habe gekocht, ich habe wirklich alles gemacht. Die anderen haben geklagt, geweint, es war ihnen alles egal. (3min.31sek.) - Ich habe versucht, sie zu beruhigen, wir würden es schon schaffen bis Spanien, ohne Probleme. Gott würde uns beschützen. (3min.37sek.) -

Die Erwartungshaltung der afrikanischen Familien, dass Geld geschickt wird

Ein anderer Fischer-Flüchtling berichtet:
"Jeder von uns hat seine Familie in Afrika zurückgelassen, im Senegal, in Burkina Faso, Mali, Costa de Mafil, und zu Hause erwarten sie, dass wir arbeiten. Aber das ist nicht so einfach, da wir keine Papiere haben. (3min.57sek.) - Wir haben nichts, weder Papiere noch sonst etwas." (4min.2sek.)

Sprecher:
"Noch ist nicht abzusehen, wann der Strom der Migranten abreisst, die sich in brüchigen Holzkähnen auf den waghalsigen Weg ins Gelobte Land machen. Nicht Stacheldraht oder die Boote der Küstenwache können die Boat People stoppen, sondern nur die Aussicht auf eine menschenwürdige Zukunft im eigenen Land." (4min.24sek.)

[Das Video zeigt Afrikaner um einen Wohncontainer in Weiss mit einem roten Streifen].

François Traoré von der Bauernvereinigung in Burkina Faso:
"Und ich sage euch, es gibt noch eine Hoffnung, denn unsere Armut wird euch nerven und die Besten ermüden, denn ihr seht ja: Massenhaft kommen unsere Menschen nach Europa. Sie überfluten euren Kontinent. (4min.42sek.) - Und deswegen sag' ich euch: Gerechter Handel ist ein Handel, der erlaubt, dass ihr zu Hause eure Ruhe habt und unsere Jugend euch nicht stört, (4min.50sek.) - dass unsere Jugend hier bleibt, um zu arbeiten. Das ist wirklich gerechter Handel im Sinne der Menschen. (4min.56sek.)

2013 will die kriminelle EU die Subventionen für Exporte reduzieren - in Afrika glaubt niemand daran

Sprecher:
"2013, wenn Europa seinen Exporteuren keine Subventionen mehr gewähren darf, soll in den armen Staaten Afrikas angeblich alles besser werden. Es wird schwer sein, unter 850 Millionen Afrikanern einen einzigen zu finden, der daran wirklich glaubt." (5min.14sek.)

Abspann des Films
Autoren: Ralph Quinke, Lutz Ackermann, Klaus Brinkbäumer, Beate Schwarz
Mitarbeit: Barbara Schwarzwälder
Kamera: Rainer März, Andreas Nebeling, Paul Pflüger
Ton: Enzio von Eisenhart-Rothe
Schnitt: Ute Kampmann
Tonmischung: Thorsten Rejzek
Herstellung: Sabine von Kamp
Produktion: Dirk Pommer, Susanne Schaefer
Redaktion: Bernd Jacobs, Jutta Lang
Leitung: Cassian von Salomon
Dank an: Dschoint Ventschr Filmproduktion (http://dschointventschr.ch/) für "Tarifa Traffic" von Joakim Demmer

Spiegel TV 2007 - www.spiegeltv.de (5min.37sek.)

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Fotoquellen

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