Afrikanische Länder Ruanda,
Tansania und Uganda, die die Second-Hand-Kleider aus
dem "Westen" nicht mehr akzeptieren, bekommen
Sanktionen (!): Unglaublich – G20, sieht so
Wirtschaftshilfe aus? US-Sanktionen, weil Afrikanische
Länder gebrauchte Kleidung nicht länger wollen –
Rwanda, Tanzania and Uganda face US sanction after
used clothes ban -- 9.7.2017:
EU-"Investitionsprogramm" für "Entwicklungshilfe" in
Afrika zerstört afrikanische Kleinbauern: Kleinbauern
zerstören, Konzerne sponsern und
der deutsche
Steuerzahler haftet: Der G20-Afrikaplan -- 12.7.2017:
Horror in Libyen mit Asylanten: Menschenhandel, Gewalt
und Tod: Berichte von Augenzeugen: Was Flüchtlinge auf
der gefährlichsten Fluchtroute der Welt erleben --
Libyen 26.7.2017: Waffenstillstand und 10-Punkte-Plan
- unter Führung von F-Präsident Macron:
Zehn-Punkte-Plan Libyens Kontrahenten einigen sich auf
Waffenruhe -- Sierra Leone 30.7.2017: Verbot von
Jogging in Städten wegen krimineller Jogger:
"Lauftraining verboten" - Erlass von Sierra Leone --
31.7.2017: Nun soll Afrika verraucht werden:
Tabakindustrie auf aggressiven Vormarsch in Afrika
unterwegs -- 17.8.2017: Deutscher Elektroschrott in
Afrika verseucht die Umwelt - 80% der afrikanischen
Haushalte sind auf Second-Hand-Geräte angewiesen:
Illegale Exporte Deutscher Elektroschrott verseucht
Nigeria -- 30.8.2017: Gold aus Diktatur-Eritrea für
schweinzer Firmen: Deal mit Regime: Aus Eritrea kommen
viele Flüchtlinge - und viel Gold -- 30.8.2017: Der
neue Standard: Afrikanische Dealer-Banden mit
Gruppenvergewaltigungen gegen weisse Touristinnen am
Mittelmeer: Italien und Mallorca:
Vergewaltigungs-Horror nimmt kein Ende! -- Libyen
27.9.2017: Einreiseverbote für alle "US"-Bürger:
Libyen verbietet US-Amerikanern Einreise -- 28.9.2017:
<Putin: Russland erlässt Afrika rund 20 Millionen
Dollar Schulden> -- 29.9.2017: Pest auf Madagaskar
- bisher 19 Tote: Madagaskar: 19 Tote nach Ausbruch
der Pest -- 19.10.2017: Schweinz (Schweiz) klaut
Ex-Afrika-Minister aus Gambia 14.000 Franken - er ist
"Asylbewerber" (!): Bundesgericht gegen Sonko:
Gambischer Ex-Minister bekommt Geld nicht zurück
-- 4.11.2017: Kriminelle Afrikaner auch in Thailand:
Illegale afrikanische Migranten in Thailand --
Libyen 7.11.2017: Kriminelle NATO löschte die ganze
Familie aus - Khalid al-Hamedi klagt die NATO an: Ein
Libyer klagt gegen die NATO -- 6.11.2017:
"Entwicklungshilfe": Sambia fördert Megafarmen mit
"Investoren" und vertreibt die Landbevölkerung:
Sambia: Landraub als Entwicklungshilfe --
14.11.2017: Mosambik mit geheimen Krediten für
Fischereiflotte und Militärflotte: Die Credit Suisse
im Mosambik-Skandal -- 10.11.2017: Sackgasse
Fischfarm: Afrika zerstört seinen Fischbestand mit
Fischzuchten: Wie Aquakultur die heimischen Fischarten
Afrikas bedroht – How Aquaculture Is Threatening the
Native Fish Species of Africa -- 16.11.2017: Libyen
ist in der Steinzeit angekommen: Sklavenhandel in
Libyen: Schockierende Bilder: Flüchtlinge auf
Sklavenmarkt wie Vieh verkauft -- 16.11.2017:
Libyen mit Sklavenhandel und Versteigerungen wie auf
dem Rindermarkt: Sklavenmärkte in Libyen: Schmuggler
verkaufen Flüchtlinge wie Vieh -- Simbabwe 19.11.2017:
Mugabe wird weggeputscht: Machtwechsel in Simbabwe:
Regierungspartei entthront Präsident Mugabe --
25.11.2017: Weisse Farmer ermorden - neues Hobby der
Schwarzen in Südafrika: „Stoppt die Farm-Morde“:
Hunderte in Südafrika demonstrieren gegen Gewalt gegen
weiße Farmer -- 24.11.2017: Raupe aus "Amerika"
bedroht nun Afrika: Herbst-Heerwurm frisst Maisfelder
weg, wird Falter und fliegt weiter - 38 Länder
betroffen - zuerst Nigeria - Kleinbauern haben keine
Gegenmittel: Afrika droht Katastrophe – wegen dieser
aus Amerika eingeschleppten Raupe -- 5.4.2020:
NATTO-Drohnen aus Ramstein killen in Somalia wahllos
Zivilisten -- fertig
Afrikanische
Länder Ruanda, Tansania und Uganda, die die
Second-Hand-Kleider aus dem "Westen" nicht mehr
akzeptieren, bekommen Sanktionen (!) Unglaublich – G20, sieht so Wirtschaftshilfe
aus? US-Sanktionen, weil Afrikanische Länder
gebrauchte Kleidung nicht länger wollen – Rwanda,
Tanzania and Uganda face US sanction after used
clothes ban https://netzfrauen.org/2017/07/08/g20-africa/
Der Import gebrauchter Kleidung hat die regionale
Bekleidungsindustrie in Afrika zugrunde gerichtet und
die Regionen zu abhängig vom Westen gemacht. Etliche
Länder Ostafrikas haben es gründlich satt, mit
Second-Hand-Waren von westlichen Hilfsorganisationen und
Großhändlern überschwemmt zu werden. Sie wollen solche
Importe verbieten. In den letzten Jahren haben alle
afrikanischen Länder ihre Textilindustrie ausgebaut, um
sicherzustellen, dass sie konkurrenzfähige neue Stoffe
liefern können, die die Nachfrage nach gebrauchter
Kleidung ersetzen sollen. Sie erhoffen sich so mehr
Arbeitsplätze und die Unabhängigkeit vom Westen.
Ruanda, Tansania und Uganda sollen jetzt von den USA
mit Sanktionen belegt werden. Der
US-Handelsbeauftragte gab am Dienstag, dem
20.Juni 2017 bekannt, dass die US-Interessen
durch ein ostafrikanisches Verbot der Einfuhr von
gebrauchten Kleidungsstücken gefährdet seien.
Laut africanews.com handelt es sich um das
AbkommenAfrican
Growth and Opportunity Act (AGOA).
Das Office of the United States Trade
Representative (USTR) werde jetzt die Beschwerden
der Secondary Materials und Recycled Textiles
Association ( SMART) überprüfen. Die
Ostafrikanischen Staaten verstoßen gegen die
AGOA-Regeln und sollten bestraft werden, so der
US-Handelsbeauftragte. Die Beschwerden erfolgten
nach Bekanntgabe der Entscheidung der sechs
Ostafrikanischen Staaten: Kenia, Uganda, Ruanda,
Burundi, Tansania und Südsudan, die den Import von
Second-Hand-Kleidung und Schuhen bis 2019 vollständig
verbieten wollen.
Staatliche Erpressung zugunsten der Textilindustrie
Jetzt drohen die USA mit Sanktionen, sollten die
Länder wirklich in Zukunft die gebrauchten Textilien
verweigern. Wenn ein Land in Afrika Exporte aus
den Westlichen Ländern verweigert, weil sie der
eigenen Wirtschaft schaden und somit auch
Arbeitsplätze verloren gehen, droht man dem jeweiligen
Land wie jetzt die USA oder man nimmt als Waffe ein
Freihandelsabkommen wie die EU. Siehe: Europa erpresst Afrika mit einem
rücksichtslosen Freihandelsabkommen!
Handel statt Hilfsgelder – so soll seit einigen
Jahren die Entwicklung Afrikas vorangetrieben werden.
Doch profitiert Afrika wirklich von der globalen
Wirtschaft? Der Niedergang der Geflügelindustrie in
Afrika zeigt das Gegenteil. Auch hier wurde Afrika
durch die USA erpresst, entweder ihr nehmt die
Hähnchen aus den USA oder ihr dürft nichts mehr in die
USA exportieren! Siehe: Hähnchen
nach Afrika – Staatliche Erpressung zugunsten der
Fleischkonzerne – Chicken war South Africa
Wichtige Priorität bei dem G20-Gipfel hat Afrika.
Mit 300 Millionen Euro will Bundeskanzlerin
Angela Merkel reformorientierten
Musterstaaten in Afrika helfen und
zwar mit privaten Investoren. Sie hat Afrika auch auf
der Agenda vom dem zurzeit stattfindenden G20-Gipfel
in Hamburg setzen lassen. Eingeladen
wurden Guinea und Senegal.
Vorrangiges Ziel von G20 ist es, die
Bedingungen für private Investitionen in Afrika zu
verbessern und damit Investoren in die Länder zu
locken. Dieses geschieht auch unter dem Begriff
„Entwicklungshilfe“ – der Steuerzahler unterstützt
so die Machenschaften. Für Investoren nennt man es
dann Infrastrukturprogramme und es verspricht hohe
Renditen!
Denn fast unbemerkt haben in den letzten Jahren
private Investoren mehrere Millionen Hektar
Ackerland in Afrika aufgekauft und somit den
Menschen dort die Lebensgrundlage genommen.
Profiteure dieser Politik: BayerMonsanto, Syngenta,
Basf, Nestlé, Danone u. s. w. Siehe: Die unselige Allianz- Bono, Bill
Gates, Warren Buffett, Monsanto und
Entwicklungshilfe Deutschland! – U2’s Bono
partners with Monsanto to destroy African
agriculture with GMOs
Laut G20: „Wir müssen dafür sorgen, dass
die australische Trajektorie für eine nachhaltige
wirtschaftliche und soziale Entwicklung, nicht durch
den wirtschaftlichen Gegenwind, den viele
afrikanische Länder gegenüberstehen, mehr
Investitionen sind erforderlich – unter anderem in
Gesundheit, Bildung, Klimaschutz, Energiezugang und
Infrastruktur. Weder können die beträchtlichen
Chancen noch die Herausforderungen ohne
internationale Zusammenarbeit angegangen
werden. Die G20-Länder haben in dieser Hinsicht
eine große Verantwortung. Die G20 ist das
führende Forum für die internationale
Wirtschaftskooperation. Es ist das notwendige
Gewicht und die Legitimität: Ihre Mitglieder sind
nicht nur für 85 Prozent des weltweiten
Bruttoinlandsprodukts (BIP) und drei Viertel der
weltweiten Exporte (Waren und Dienstleistungen)
verantwortlich, sondern stellen auch etwa zwei
Drittel der Weltbevölkerung dar.“
Wirtschaftswachstum wurde mit dem African
Growth and Opportunity Act (AGOA) südlich der
Sahara versprochen. Dieses Abkommen wurde von
Präsident Clinton im Mai 2000 unterzeichnet. Es
sollte den Handel zwischen Afrika und den USA
fördern. 2011 exportierte
Südafrika Fahrzeuge im Wert von über 2 Mrd. US-Dollar
in die USA. Darunter befinden sich deutsche
Premiummarken wie BMW und Mercedes. Dafür gibt es
dann auch Produkte aus den USA, die die
Landwirtschaft und den Markt in Afrika durch
Dumpingpreise zerstören.
Das AGOA lief 2012 aus und wurde neu verhandelt,
natürlich mit dem Versprechen von noch mehr
Wirtschaftswachstum. Der Africa Growth and
Opportunity Act (AGOA) erlaubt förderfähigen Ländern
in Subsahara-Afrika, Waren zollfrei in die USA zu
exportieren. Anfang August 2012 hatte der
Kongress der Verlängerung zugestimmt und als
neuestes Land Afrikas den Süd-Sudan mit aufgenommen.
Das Geschäft mit Gebrauchtkleidung ist ein
Milliarden-Geschäft. Der weltweite Großhandel mit
Gebrauchtkleidung hat einen Wert von etwa 3,7
Milliarden $. Es ist ein verbreiteter Irrtum,
dass Organisationen wie Oxfam
und oder andere Hilfsorganisationen die
Kleiderspenden kostenlos in die sogenannte
Dritte Welt verteilen. Der Fairness halber muss
man erwähnen, dass sie auch nicht behaupten, dass sie
die alten Jeans oder T-Shirts kostenlos verteilen,
aber die Spender von gebrauchten Kleidungen erfahren
auch nicht, dass diese Kleidung an Händler verkauft
werden und diese dann wiederum an Einzelhändler.
Ein weltweit führendes Unternehmen der Branche ist
beispielsweise die SOEX GROUP in Ahrensburg in der
Nähe von Hamburg. Afrika soll den Löwenanteil
des Umsatzes von Soex ausmachen. 2010 waren das rund
28 Millionen Euro. Außer Soex haben aber auch
zahlreiche andere Exporteure das Riesengeschäft
entdeckt. Alleine in Tansania kommen insgesamt rund
40 000 Tonnen Altkleider aus westlichen Ländern
im Monat an, rund 50 Container legal und noch einmal
so viel auf den illegalen Handelsrouten, wie ein
Insider erzählt. Mitumba nennt man sie hier: die
Kleiderspenden. Und einer ihrer größten
Umschlagsplätze ist Dar-es-Salaam. Mehr
Informationen: Die
Altkleiderlüge – Geschäftemacherei mit dem Mitleid
Die Altkleidermafia kriegt die Kleidung quasi zum
Nulltarif. Die Geschäftsidee scheint immer attraktiver
zu werden. Mit Altkleidern lässt sich mittlerweile gut
Kasse machen und illegale Container breiten sich in
den Städten aus. Dubiose Händler machen ein
Millionengeschäft, indem sie solche Container
aufstellen, die so ähnlich aussehen wie die Container
von gemeinnützigen Organisationen. Für eine Tonne
Second-Hand-Ware kriegen sie bis zu 500 Euro.
Zig-tausend Tonnen Altkleider ziehen sie in
Deutschland ab und verkaufen sie an die Ärmsten der
Armen, zum Beispiel nach Afrika.
„Was soll’s“, mag mancher sagen, „dafür waren die
Klamotten wenigstens schön billig”. In der Tat. Und
das macht sich auch im Kaufverhalten deutlich: Die
Deutschen kaufen heute im Jahr etwa doppelt so viele
Kleidungsstücke wie noch vor 30 Jahren. Doch für
unsere billige Kleidung zahlen andere einen hohen
Preis. Nicht nur durch die Verschwendung kostbarer
Ressourcen, zum Teil auch mit ihrer Gesundheit oder
ihrem Leben. Lesen Sie dazu:Die billige
Masche von H&M – Die Karawane zieht weiter:
„Made in Ethiopia“
Doch damit ist nun Schluss – Mit Wirkung vom 1.
Juli 2016 hat Ruanda die Steuern von bis zu fast 2000
Prozent auf die Einfuhr von Kleidung und Schuhen
angehoben. Die Importe kommen vor allem aus Europa und
Nordamerika. Wir wollen unseren lokalen Produzenten
von Kleidungen helfen. Man sagt, die Kleiderspenden
aus dem Westen seien billig. Das ist falsch: Sie
ruinieren uns! – so ruandische
Behörden.
Diese Afrikanischen Länder wollen gebrauchte
Kleidung nicht länger
Ein Verkäufer verkauft Second-Hand-Kleidungsstücke an
einem Stand im belebten Gikomba-Markt in Nairobi,
Kenia, 18. September 2014. Unter abgerissenen
Abschirmungen, in staubgeschwängerter Luft und umgeben
vom Lärm der Marktschreier können Käufer Jeans von
Tommy Hilfiger oder Jacken von Burberry für einen
Bruchteil des Preises ergrabbeln, den sie in Londons
Regent Street oder New Yorks Fifth Avenue bezahlen
müssten.
Dieser Artikel ist Teil der „Reclaim“-Kampagne der
HuffPost (reclaim = zurückholen), ein fortwährendes
Projekt, das sich mit der weltweiten Abfallkrise und
ihren Lösungsmöglichkeiten beschäftigt.
Es gibt einem sicher ein gutes Gefühl, den
Kleiderschrank von leicht abgetragenen Kleidern zu
bereinigen und diese einer Hilfsorganisation zu
spenden. Immerhin könnte man so jemandem in Not helfen
und eine Sache mit Leben füllen, die sonst dem
Untergang geweiht wäre.
Etliche Länder Ostafrikas haben es jedoch gründlich
satt, mit Second-Hand-Waren von westlichen
Hilfsorganisationen und Großhändlern überschwemmt zu
werden. Sie wollen solche Importe verbieten.
2014 importierte eine Handvoll ostafrikanischer
Länder Second-Hand-Kleidung im Wert von mehr als 300
Millionen $ aus den USA und anderen reichen Ländern.
Die gebrauchten Sachen schufen einen soliden Markt in
Ostafrika und damit verbunden eine gewisse Anzahl von
Arbeitsplätzen. Jedoch weisen Experten darauf hin,
dass die riesige Menge dieser Exporte die
regionalen Bekleidungsfirmen zugrunde gerichtet
und die Region zu abhängig vom Westen gemacht haben.
Im März forderte die Gemeinschaft ostafrikanischer
Länder, bestehend aus Kenia, Uganda, Tansania, Burundi
und Ruanda, ein
Verbot der Importe gebrauchter Kleidungsstücke und
Schuhe bis 2019. Ihr Ziel ist die Unabhängigkeit
von Importen aus reichen Ländern und die Wiederbelebung
regionaler Bekleidungsfirmen sowie die Schaffung
neuer Arbeitsplätze.
Jedoch wird das Gesetz wohl kaum durchgesetzt werden
können. Es gibt Widerstand seitens der USA, die
haufenweise Second-Hand-Kleider in der ganzen Welt
abladen, und von Verkäufern in Ostafrika, deren
Existenzen von solchen Lieferungen abhängen. Aber auch
Experten meinen, dass ein absolutes Verbot nicht
ausreicht, um die heimische Herstellung von Kleidern
wiederzubeleben.
Es steht auch zu hoffen, dass ein Verbot den Menschen
der Region zu
einem neuen Stolz verhilft, denn „niemand trägt
stolz zur Schau, was andere abgelegt haben,“ stellt
Joseph Rwagatare fest, ein Kolumnist von „The New
Times“ mit Sitz in Ruanda. Abgelegte Kleider, die
Ostafrikas Küsten erreichen, werden zu extrem
niedrigen Preisen verkauft: So kann es z. B. sein,
dass eine gebrauchte Jeans auf dem Gikomba-Markt in
Nairobi für nur 1,50 $ über den Ladentisch geht.
Preise
auf Tiefstniveau lassen regional erzeugte Kleider im
Vergleich zu teuer aussehen, sagte Joseph
Nyagari von der afrikanischen Baumwoll- und
Textilindustrie im Gespräch im Think Progress im
vergangenen Jahr. „Ein gebrauchtes Kleidungsstück
kostet nur zwischen 5 und zehn Prozent eines [in Kenia
hergestellten] neuen Kleidungsstücks. Damit können
[lokale Erzeuger] nicht konkurrieren“, sagt er.
Afrika musste seit den 1980er-Jahren mit billigen
gebrauchten Waren konkurrieren. Damals explodierte eine
Schuldenkrise in Lateinamerika, die vor
allem arme Länder traf. In Entwicklungsländern
stiegen die Produktionskosten, was die Exporte
nachlassen ließ. Regierungssubventionen für den
Manufaktur-Sektor wurden in Afrika beschnitten, Schranken
für den Auslandshandel entfernt und so wurden
Exporteuren von Übersee Tür und Tor geöffnet, so
eine Studie aus dem Jahr 2006 über die Textil- und
Bekleidungsindustrie im Afrika südlich der Sahara.
In den frühen 1990er-Jahren hatte Kenia noch 110
große Bekleidungsfirmen. Bis zum Jahr 2006, so die
Studie, fiel diese Zahl auf 55.
Nach weiteren 10 Jahren ist Ostafrika immer noch sehr
eingeschränkt in der Erzeugung von Stoffen und
Kleidung. Gegenwärtig hat Kenia nur 15
Textilfabriken, so „Fashion Revolution“, eine in
Großbritannien beheimatete Gruppe, die Nachhaltige
Kleidungsproduktion unterstützt. Die Uganda
Manufacturers Assosiation zählt ungefähr 30
Produzenten von Kleidung und Schuhwerk zu ihren
Mitgliedern – „aber das ist nicht genug, um den
heimischen Markt zufrieden zu stellen“, so das
Overseas Development Institute, eine
Expertenkommission mit Sitz in Großbritannien.
Laut dem Daily Mirror hat nun doch eine
US-Botschafterin ihre Sorge wegen des Importverbots
von gebrauchter Kleidung ausgesprochen. Deborah Malac,
US-Botschafterin in Uganda, traf Parlamentssprecherin
Rebecca Kadaga, um mit ihr über das Verbot zu
sprechen. Sie warnte davor, dass sein In-Kraft-Treten
die Vorteile negativ beeinflussen könnte, die Uganda
durch den African
Growth and Opportunity Act, genießt. Dieses
Abkommen zielt auf weitreichenden
US-Handel und auf US-Investitionen in Afrika
südlich der Sahara, um das Wirtschaftswachstum in der
Region anzutreiben. Dieses Gesetz gewährt
afrikanischen Ländern ferner zollfreien
Zugang zum US-Bekleidungsmarkt. Um sich dafür
zu qualifizieren, muss jedes Land sich darum bemühen,
sein
Gesetzgebungssystem, seine Menschenrechtslage und
seine Standards für Arbeit verbessern.
Es ist nachvollziehbar, dass die USA sich gegen das
Importverbot für Gebrauchtkleidung wehren, unter
Berücksichtigung, dass Gebrauchtkleidung als lukrative
Industrie vielen Bereichen dient und nützt.
Uganda allein importierte im letzten Jahr 1,261
Tonnen gebrauchter Kleidung und anderer Dinge aus den
USA laut Daten der Vereinten Nationen.
Gebrauchtkleidungsstücke machen dort 81
Prozent aller Kleiderkäufe aus.
Die Exporteure, die am meisten zu verlieren haben,
werden es auf einen Streit ankommen lassen.
Lieferanten wie die Global
Clothing Industries zum Beispiel schicken allein
gebrauchte Kleidung, Schuhe und andere Gegenstände
nach Übersee. GCI exportieren in 40 Länder Afrikas,
Asiens, Nord- und Südamerikas und nach Australien.
Sogar Wohlfahrtsorganisationen wie Oxfam und die
Heilsarmee geben gebrauchte Kleidung nicht kostenlos
ab. Wenn Menschen abgelegte Dinge bei ihnen abgeben, befördern
solche Organisationen die gespendete Kleidung in
die Entwicklungsländer und verkaufen sie dort. Diese
wiederum verkaufen sie weiter auf ihren regionalen
Märkten, so der Guardian.
Viele regionale Händler sind auch vehement gegen das
vorbereitete Gesetz. „Das sollten sie nicht wagen“,
sagte Elizabeth, die Damenkleider in einem Geschäft im
Zentrum Nairobis verkauft, dem „Economist“ im März.
„Wie können sie es wagen?! Wir werden unsere Kleider
herausnehmen und auf den Straßen demonstrieren“.
Auf Nairobis belebtem Gikomba-Markt, kann ein Händler
pro Tag mit dem Verkauf gebrauchter Kleider 1000
kenianische Shilling (=~ 10 $) verdienen und gut davon
leben. Viele Menschen der Gegend kommen damit klar, so
„The Economist“. Jedoch bedeutet die
Second-Hand-Industrie auch jede Menge Unsicherheit.
Die Händler haben wenig Kontrolle über die verfügbare
Kleidung. Viel davon ist in schlechtem Zustand und die
„westlichen“ Kleidergrößen passen den Kunden oft
nicht.
Einige Experten bezweifeln, dass ein Importverbot für
Gebrauchtkleider allein ausreicht, die regionale
Bekleidungsindustrie wiederzubeleben.
Selbst wenn die Region ihre eigene Produktion
aufstocken würde, könnten sie sich doch viele
Menschen. Die ärmeren Bürger hätten das Nachsehen, so
Andrew Brooks, Autor des Buches Clothing Poverty:
The Hidden World of Fast Fashion and Second-hand
Clothes.
Außerdem würde ein Verbot nicht dem Import neuer
Kleider betreffen, die viel
teurer als gebrauchte Kleider wären, aber immer
noch billiger als regional produzierte, schrieb Brooks
im Guardian vor einigen Monaten. Wenn das Verbot
wirklich funktionieren soll, sollte er Schritt für
Schritt eingeführt werden. Steuern auf importierte
Gebrauchtkleidung könnten auch die regionale
Kleiderproduktion stärken, so Brooks.
„Wenn die afrikanischen Staatsführungen mehr tun
wollen, als nur den Status Quo beizubehalten, müssen
sie kühne Entscheidungen treffen“, schreibt Brooks,
„auch wenn die bedeutet, dass manchmal
Entscheidungen getroffen werden müssen, die den
internationalen Verteidigern des freien Handels nicht
gefallen“.
Egal, ob das geplante Importverbot nicht zum Gesetz
wird: Es gibt viele Menschen, die der Meinung sind,
dass westliche Konsumenten verantwortungsvollere Wege
finden sollten, sich ihrer kaum getragenen Sachen zu
entledigen. „Wir
müssen davon wegkommen, ein ‚Ausgeh-Top‘ für 15 $ zu
kaufen, es zwei Mal zu tragen und dann wegzugeben“,
schrieb Kelsey Halling in einem Kommentar an
„Sustainable Brands“ (=nachhaltige Marken). Sie
arbeitet für „Thread International“, eine Gruppe, die
Abfall wiederverwendet. Orte wie Uganda oder Haiti
oder Indien sollten nicht für unseren Überfluss
verantwortlich sein – und sehr bald könnte sie einen
Ausweg daraus finden“.
Anmerkung Redaktion – Tansania hat aufgrund des
Verbots von Kleiderspenden aus dem Westen ein neues
Programm:
Hier werden Schneider aus gebildet, um die eigene
Textilindustrie zu unterstützen. Diese Ausbildung wird
durch das
Programm der East African Community Plan
unterstützt, die den steigenden Handel in der eigen
Textilindustrie fördern wollen.
Rwanda, Tanzania and Uganda
face US sanction after used clothes ban
9.7.2017: EU-"Investitionsprogramm" für
"Entwicklungshilfe" in Afrika zerstört afrikanische
Kleinbauern Kleinbauern zerstören, Konzerne sponsern und der
deutsche Steuerzahler haftet: Der G20-Afrikaplan
http://www.epochtimes.de/politik/deutschland/kleinbauern-zerstoeren-konzerne-sponsorn-und-der-deutsche-steuerzahler-haftet-der-g20-afrikaplan-a2162944.html
<Von Kathrin Sumpf9. July 2017Aktualisiert: 9. Juli 2017
21:15
Der Afrikaplan der G20, den
Kanzlerin Merkel verkündet hat, ist ein
entwicklungspolitischer Skandal. Bisher wurden 152
Millionen Dollar investiert, mit dem private
Konzerne Gewinn machen können - bei Verlusten haftet
jedoch der deutsche Steuerzahler.
Die bisherige staatliche Entwicklungshilfepolitik für
Afrika ist Geschichte. Nun geht es nach Aussage von
Kanzlerin Merkel darum, dass „Privatinvestitionen
nach Afrika, in die Länder Afrikas gehen“. Oder wie
Wolfgang Schäuble sagte: „…und das ist ja entscheidend,
um mehr Dynamik zu bekommen. Private Investition in
Afrika fördern, und das ist neu!“
Dass die neue Strategie ein Skandal ist, erklärte
Niema Movassat (LINKE), die im Entwicklungsausschuss
des Bundestages sitzt.
Um private Investoren zu locken, legte die deutsche
Regierung einen Investitionsfonds in der Steueroase
Luxemburg auf, damit: „private Investoren in Afrika
Rendite machen können und das auf dem Rücken der
afrikanischen Bauern, deren Existenzgrundlagen
zerstört werden. Und das verkauft uns die
Bundesregierung als Vorzeigemodell der
Entwicklungspolitik. Ich halte das wirklich für einen
entwicklungspolitischen Skandal.“
Bundesregierung legte einen Afrikafonds im
Steuerparadies Luxemburg an …
Das Entwicklungsministerium hat einen
Investmentfonds, den „Afrika Agriculture Trade
Investment“ (AATIF) aufgelegt, davon stammen 75
Millionen Euro vom Ministerium selbst.
Diese Steuergelder sollen private Investoren
animieren, in Afrika zu agieren, Armut zu bekämpfen,
mehr Arbeitsplätze und bessere Löhne zu schaffen. Der
AATIF hat zum 1. Quartal 2017 direkt und indirekt
rund 152 Millionen US-Dollar
investiert.
Ein Beispiel aus Sambia: Agrivision
Der „WDR“ bringt ein Beispiel, wie
das aussehen kann. In Sambia gibt es ein
Vorzeigeprojekt der Bundesregierung. So erhielt das
Unternehmen Agrivision 10 Millionen Dollar
aus dem Investitionsfonds. Agrivision ist ein
Agrarkonzern, der Soja, Weizen und Mais produziert,
vieles davon für den Export. Das Unternehmen
bewirtschaftet tausende Hektar, die zuvor das
Ackerland von der Kleinbauern waren:
„Mit zwei Ernten im Jahr macht es mittlerweile
ordentlich Gewinn. Und die Menschen hier? Während auf
der Farm das Wasser praktisch pausenlos sprudelt,
teilen sich die Bewohner im Dorf Ngambwa eine kleine
Pumpe. Von den Investitionen kommt bei ihnen offenbar
nichts an. Die Menschen sind wütend. 1.600
Arbeitsplätze sollten es einmal sein bei Agrivision.
Doch wenn überhaupt, erzählen sie, bekämen sie
Gelegenheitsjobs.“
Viele der Menschen verloren ihr Land und können ihre
Familie nicht mehr ernähren. Manchmal werden sie für
zwei Monate angestellt. Ruthy Mkosha (Übersetzung WDR)
ergänzt:
Ich beschwere mich über die Weißen. Sie haben uns
unser Ackerland weggenommen. Nun haben wir nicht
mehr genug zu essen. Wir müssen hungern, weil sie
nicht zulassen, dass wir unser Land bewirtschaften.“
Der Agrivision-Farmmanager Derek
Nicolle ist stolz, dass hier besonders wenige Menschen
arbeiten. Er sagte dem WDR:
Wir bewirtschaften die Farm mit
insgesamt 147 Arbeitskräften. Auf dem Feld aber
arbeiten nur 54 Leute. Unser Betrieb ist sehr
mechanisiert. Das heißt, die Kosten für die Arbeit
kann man vernachlässigen.“
Investoren haben kein Interesse
an Entwicklung
Die Bundesregierung findet ihren
Ansatz richtig, jedoch gibt es auch Kritik von
Fachleuten, denn private Investitionen sollten nicht
nur mit staatlicher Absicherung erfolgen.
Prof. Robert Kappel, GIGA Institut
Hamburg, erklärt dazu:
„Investoren aus dem Ausland haben
per se kein Interesse an Entwicklung. Sie machen
Profite, wollen Profite machen, wollen ihr Geld aus
dem Land raustransferieren. Also wenn die
Bundesregierung behauptet, es sei die Förderung von
privaten Investoren aus Deutschland mit Entwicklung
verbunden, so ist das eine Irreführung der
Öffentlichkeit.“
Der Ansatz der G20 ist
unvollständig
Es gibt keinen Mangel an
Initiativen internationaler Organisationen und
Geldgeber in Afrika. Voraussetzungen für eine gute
Entwicklung afrikanischer Staaten sind unter anderem
Basisinvestitionen in Bildung, Infrastruktur,
Investitionsförderung und eine gute Koordination
innerhalb von Staaten.
„Ein schlecht funktionierender
Staat stellt beispielsweise öffentliche Güter, wie
Schulen und Straßen, nicht in ausreichender Menge und
Qualität zur Verfügung. Entsprechend sind seine Bürger
nicht bereit, Steuern zu zahlen, was zur Folge hat,
dass der Staat nicht über genügend Ressourcen verfügt
und Politiker nicht zur Verantwortung gezogen werden –
und dieser Zustand wiederum perpetuiert den
dysfunktionalen Staat. Ein solcher Staat ist dann auch
nicht in der Lage, geeignete Rahmenbedingungen für
Privatinvestitionen zu schaffen“ schreibt Dr. Jann Layvom GIGA-Institut
Ein Plan, der diese Zusammenhänge
außer Acht lässt, wird kaum funktionieren.
Um Afrika nachhaltig zu
unterstützen, wäre ein längerfristiger Plan hilfreich.
Die Afrikanische Union arbeitet mit dem Zeitraum bis
2063. Insofern greift die Initiative der G20-Staaten
zu kurz. Dr. Lay nennt neben dem Zeitraum drei Bereiche, die beachtet
werden müssten:
Die Qualität der Bildung. Im
Afrikaplan der G20 Staaten ist von Grundbildung die
Rede, Afrika wird jedoch auch Ingenieure benötigen.
Zwar gehen mittlerweile 80 Prozent der afrikanischen
Kinder zur Schule. Doch zwei Drittel der Kinder
verfügen nach Abschluss der Grundschule nicht über
ausreichende Rechen- und Lesekompetenzen.
Afrika hat
Schwierigkeiten, sich in die Weltwirtschaft zu
integrieren. Grund ist, dass die Wirtschaft der
afrikanischen Staaten mit handelspolitischen
Unsicherheiten konfrontiert ist, die sich ihrer
Kontrolle entziehen – auf multilateraler Ebene,
gegenüber einzelnen G20-Mitgliedsstaaten und
gegenüber der EU.
Internationale
Investitionsrichtlinien sind für den neuen
Afrikaplan relevant, tauchen im Rahmendokument
jedoch nirgendwo auf.
Der oben vorgestellte Investitionsfonds, aus dem
Agrivision Geldmittel erhielt, ist als
öffentlich-private Partnerschaft nach dem
„Wasserfall-Prinzip“ strukturiert. Dabei tragen
private Investoren das geringste Risiko und das
Entwicklungsministerium das größte.
Macht der Fonds Gewinn, fließen diese zuallererst den
privaten Investoren zu (sie halten die sogenannten
A-Anteile). Beim Verlust ist es umgekehrt, zuerst
haftet der öffentliche Steuerzahler (die KfW
investiert in die sogenannten C-Anteile und fängt
Verluste als erste auf). Ein solcher Fonds kann in
Deutschland nicht aufgelegt werden – deshalb wurde er
im Steuerparadies Luxemburg angelegt, was das Ministerium auch zugibt.
Für die Menschen in Afrika sind
das keine guten Nachrichten.“>
========
12.7.2017: Horror in Libyen mit Asylanten:
Menschenhandel, Gewalt und Tod Berichte von Augenzeugen: Was Flüchtlinge auf der
gefährlichsten Fluchtroute der Welt erleben
http://www.migazin.de/2017/07/12/berichte-augenzeugen-was-fluechtlinge-fluchtroute/
<Menschenhandel, Gewalt und Tod. Die
gefährlichste Fluchtroute der Welt führt durch Libyen
über das Mittelmeer nach Europa. Was die Menschen bei
ihrer Flucht durchmachen und welche Rolle Europa dabei
spielt, fasst Jutta Geray zusammen.
Libyen ist das Haupttransitland für Menschen aus
afrikanischen Ländern, die über das Mittelmeer in die EU
flüchten. Im vergangenen Jahr gelangten 180.000 Menschen
über Libyen nach Italien, 4579 Menschen starben auf der
zentralen Mittelmeer-Route. Im ersten Halbjahr 2017
kamen bereits 85.150 Menschen über die Route von Libyen
nach Italien, 2150 Menschen verloren ihr Leben auf
dieser gefährlichsten Route der Welt. Nirgendwo sonst sterben
mehr Menschen auf dem Fluchtweg, als an der
südlichen EU-Grenze.
Bereits in Libyen droht
Flüchtlingen Gewalt und Lebensgefahr von allen Seiten.
Sie sind begehrte Beute im libyschen
Menschenhandelssystem. Milizen, rein kriminelle Banden
aber auch staatliche Flüchtlingsgefängnisse versuchen
das maximale aus ihnen heraus zu pressen und
„motivieren“ sie mit Misshandlung und Folter zu
weiteren Geldzahlungen oder zwingen sie zur
Sklavenarbeit, wenn nichts mehr zu holen ist. Nach
einem UN Bericht vom April 2017 gibt es in Libyen
inzwischen in aller Öffentlichkeit
Sklavenmärkte, auf denen Flüchtlinge verkauft
werden.
Ende 2016 unterstanden
nach UN Kenntnissen, 24 Internierungseinrichtungen dem
Innenministerium der neuen Einheitsregierung, darin
waren bis zu 7000 Menschen wegen „illegalen
Grenzübertritt“ auf unbestimmte Zeit
gefangen.
Aus den Zeugenaussagen,
die Amnesty seit 2011 von Flüchtlingen sammelt und aus
dem Bericht der UN zu Libyen vom Dezember 2016 wird
klar: Alle bislang entstandenen staatlichen
Institutionen – vom Gefängnis bis zur Küstenwache –
sind direkt oder indirekt Teil eines brutalen
Menschenhandelssystems.
In der Hand
krimineller Banden
Ahmed, ein 18-Jähriger aus
Somalia erlebte, wie ein 19- jähriger Syrer
verdurstete, weil die Menschenhändler den zur Arbeit
gezwungenen Gefangenen das Wasser verweigerten. Ein
24-jähriger Eritreer erlebte, wie Menschenhändler
einen behinderten Mann aus dem Bus warfen und in der
Wüste zum Sterben zurückließen. Eine 22-Jährige aus
Eritrea erzählt, wie sie Zeugin einer
Gruppenvergewaltigung wurde. Die Menschenhändler
behaupteten, die Frau hätte das Reisegeld nicht
bezahlt und ließen sie von Mitgliedern einer
kriminellen Bande vergewaltigen. Die 22-jährige Ramya
aus Eritrea, erzählt, wie Bewacher sich jeden Abend
unter den Gefangenen Frauen aussuchten und
vergewaltigten. Eine Frau aus Eritrea berichtet von
ihrer Gefangenschaft in der Gewalt einer
islamistischen Miliz. Sie schlugen die Frauen bis sie
zum Islam konvertierten, anschließend nahmen sie die
Gefangenen als Sexsklavinnen und nannten es „Heirat“.
Frauen berichten, dass Vergewaltigung in Libyen Alltag
ist. Viele wussten vor der Abreise davon und
verhüteten, um nicht schwanger zu werden.
Ein interner Bericht von
deutschen Diplomaten aus Niger an das Auswärtige Amt,
der Ende Januar 2017 der Öffentlichkeit zugespielt
wurde und Handy-Fotos und -Videos von Überlebenden als
Quelle nennt, erzählt von einem Privatgefängnis in dem
„fünf Erschießungen wöchentlich“ stattfanden. Mit
Ankündigung, um „Raum für Neuankömmlinge zu schaffen.“
Der „menschliche Durchsatz“ sollte erhöht werden, für den Profit der
Betreiber.
Folter in
staatlicher Haft
Alle Zeugen berichten,
dass es nur zwei Möglichkeiten gibt aus einem
staatlichen Flüchtlingsgefängnis wieder heraus zu
kommen: Freikauf oder Flucht. Ein Ehepaar aus Eritrea
berichtet, dass der Mann regelmäßig ausgepeitscht, mit
heißem Wasser verbrüht oder in eine Kiste gesperrt
wurde. Seine Frau wurde regelmäßig vom Leiter des
Gefängnisses geschlagen. Das Ehepaar konnte sich
mithilfe von Verwandten freikaufen.
Ein Zeuge erzählt, wie er
täglich misshandelt wurde, hungerte und versalzene
Wasserrationen bekam. Sie gaben ihm immer wieder ein
Telefon mit der Aufforderung, seine Familie anzurufen,
die Geld überweisen sollten. Seine Familie war tot, da
verliehen sie ihn als Arbeitssklaven in der
Landwirtschaft und auf Baustellen. Nach 3 Monaten
konnte er den Aufsehern entkommen.
Eine Untersuchung der UN
in Libyen von November 2015 dokumentiert, dass auch
Schwangere die in den staatlichen Gefängnissen ein
Kind zur Welt brachten, keinen Zugang zu medizinischer
Hilfe hatten. Die UN erfuhr von mehreren Fällen,
bei denen die Mutter oder ihr neugeborenes Kind
starben.
Auch die NGO „Ärzte ohne
Grenzen“, die noch Zugang zu ein paar staatlichen
Flüchtlingsgefängnissen hat, kommt zu dem Schluss,
dass staatliche Gefängnisse ebenso in den
Menschenhandel involviert sind wie private Milizen und
Banden: „Sie betreiben ein kriminelles Geschäft mit
Erpressungen. Die Leute müssen sich freikaufen. Die
Lager haben eine Art Belegungsminimum. Wenn im Winter
weniger Transitmigranten nachkommen, werden andere
Ausländer verhaftet, die regulär im Land leben. Dieses
Geschäft ist sehr genau
dokumentiert.“
Der einzige
Fluchtweg nach Europa
Trotz dieser brutalen und
lebensgefährlichen Bedingungen für Flüchtlinge, die
sich auch in den Herkunftsländern der Überlebenden
herumgesprochen haben, flüchteten im Jahr 2016 mehr
Menschen über Libyen in die EU als zuvor und der Trend
setzte sich im ersten Halbjahr 2017 fort. Nur das im
Chaos versunkene Libyen ist noch offen, die anderen
Nordafrikanischen Staaten haben ihre Grenzen für
Transitflüchtlinge mit Hilfe der EU schon längst
dichtgemacht. Sichere und legale Wege nach Europa gibt
es für Flüchtlinge nicht.
Land der Milizen
Seit dem Sturz des alten
Regimes ist Libyen Staats- und Rechtsfreie Zone,
Städte und Regionen werden von Milizen beherrscht, die
in der Revolution gegen das Gaddafi-Regime kämpften
und von rein kriminellen Banden. Sie konkurrieren um
ihren Anteil im Handel mit Waffen, Drogen und Menschen
– die legale Wirtschaft ist inzwischen fast vollkommen
zusammengebrochen – langfristig geht es aber auch um
die Teilhabe an der Macht eines künftigen libyschen
Staates.
Der gewählte Parlamentsrat
aus Tobruk und die selbst ernannte „Regierung zur
nationalen Rettung“ (National Salvation Government),
die Tripolis eroberte, kämpften um Kontrolle im Osten
beziehungsweise Westen Libyens und seit 2014
gegeneinander mit dem Ziel, Kontrolle über das ganze
Land zu erlangen. Für Tobruk kämpft die Koalition
„Operation Dignity“, die sich aus traditionellen
Stammesmilizen und während der Revolution desertierten
früheren Armeeeinheiten zusammensetzt. Für die
Regierung in Tripolis kämpfte die Koalition „National
Dawn“ aus städtischen Milizen im Westen. Nach einem
militärischen Patt und unter hohem ausländischen Druck
vereinbarten die beiden Konkurrenten am 17. Dezember
2015 eine Einheitsregierung unter Fayiz as-Sarradsch.
Doch sobald die Ministerliste fertig war, versagten
beide Lager der „Einheitsregierung“ die Unterstützung
und sahen ihre jeweils eigenen Interessen und Anteile
an der künftigen Regierung nicht genügend
berücksichtigt.
Die „Einheitsregierung“
hat noch nicht einmal über die ganze Hauptstadt
Kontrolle und ist auf die Loyalität der Milizen aus
Tripolis angewiesen. Mit ihr gibt es nun drei
konkurrierende „Regierungen“ im Land und noch bevor
die „Einheitsregierung“ innerhalb Libyens anerkannt
oder mit neuen Verhandlungen tatsächlich legitimiert
wird, bildet die EU bereits die staatliche Küstenwache
aus und plant die Bildung einer Marine und einer
Garde, zur Stärkung und zum Schutz der neuen
Regierung. Das Hauptziel der EU: Libyen soll
Transitflüchtlinge künftig in libyschen Gewässern
aufhalten und zurückbringen.
Teil 2 Berichte von Augenzeugen: Die libysche Küstenwache
ist Teil des Menschenhandels
http://www.migazin.de/2017/07/12/berichte-augenzeugen-was-fluechtlinge-fluchtroute/2/
<Nach Informationen von Amnesty und der UN
„rettet“ und verhaftet die Küstenwache bereits
Bootsflüchtlinge. Im Gefängnis werden sie wieder auf
unbestimmte Zeit inhaftiert und entkommen Misshandlung
und Folter erst, wenn sie sich erneut freikaufen.
Nach UN Recherchen bringt
die libysche Küstenwache die verhafteten Flüchtlinge
auch in private Häuser und Farmen, und erhält dafür
ein Entgelt. In den privaten Häusern werden die
Flüchtlinge zur Sklavenarbeit gezwungen und Frauen
häufig vergewaltigt. Angehörige der libyschen
Küstenwache konfiszieren außerdem
Boote und Außenbordmotoren und verkaufen sie
anschließend weiter.
Flüchtlinge, die Amnesty
International im May 2017 befragte, erzählten, dass
Schmuggler Beamte der Küstenwache bezahlten, um den
Start der Boote zu gewährleisten. Andere erfuhren, wie
Schmuggler von der Küstenwache verhaftete Flüchtlinge
erneut frei kaufte und ein zweites Mal – gegen ein
weiteres Reisegeld – auf einem Schlauchboot
losschickte.
Ein Zeuge aus Bangladesch
berichtete Amnesty, wie ihr Boot von der Küstenwache
aufgebracht wurde und der Schmuggler, der noch an Bord
war, mit der Küstenwache verhandelte. Die Küstenwache
wollte 50 Prozent der Reisegelder. Als der Schmuggler
ablehnte, inhaftierte die Küstenwache die 170
Flüchtlinge. Im Gefängnis fragten sie die Flüchtlinge
nach Geld und sagten: Wenn ihr bezahlt stoppen wir
euch dieses Mal nicht – wir sind die
Küstenwache.
Brutales Vorgehen
gegen Bootsflüchtlinge
Ein Zeuge erzählt, wie ihr
Boot nach Libyen zurückgeschleppt wurde. Sie schlugen
alle und schossen einem in den Fuß, fragten ihn, wer
das Boot gesteuert habe. Er wusste es nicht, da
schossen sie weiter auf ihn und sagten, dann war er es
wohl. Ein 17-Jähriger aus Guinea erzählt, wie ein Boot
der Küstenwache auf die Flüchtlinge in seinem Boot
schoss. Drei Menschen starben. Die Überlebenden wurden
in ein staatliches Gefängnis gebracht. Ein 14-jähriges
Mädchen erzählt, wie die Küstenwache ihr Boot
aufbrachte und alle schlug. Einen, den sie für den
Steuermann hielten, erschossen sie.
Am 17. August 2016 griff
die Küstenwache ein Rettungsschiff von Ärzte ohne
Grenzen 24 Seemeilen von der Küste entfernt an. Sie
schossen auf die Brücke, enterten das Boot und
verließen es nach einer Stunde wieder. Die Crew hatte
sich in einem sicheren Raum versteckt.
Im November 2016
unterbrach die libysche Küstenwache eine
Rettungsaktion der „Sea Watch 2“ in internationalen
Gewässern und ging vor den Augen der internationalen
Seenotretter brutal gegen die havarierten Flüchtlinge
vor. Die Organisation zeigte die libysche Küstenwache
an und veröffentlichte den Vorfall auch auf ihrer
Homepage. Bei dem Übergriff auf das Schlauchboot mit
150 Flüchtenden starben 15-25
Menschen.
Bereits seit Sommer 2016
bilden Schiffe des europäischen Militäreinsatzes
„Operation Sophia“ libysche Küstenwächter aus. Die
libysche Küstenwache und die libysche Marine sollen
künftig von der EU so aufgerüstet werden, dass sie
möglichst viele Flüchtlingsboote abfangen können und
zurück nach Libyen bringen können. Bei der Dominanz
der Milizen und ihrer Geschäfte in allen, auch den
„staatlichen“ Strukturen Libyens und den Erkenntnissen
insbesondere auch der UN zur Beteiligung der
Küstenwache am Menschenhandel, ist eine Kooperation
der EU mit der Küstenwache als Beihilfe zum
Menschenhandel und Beihilfe zu schwersten
Menschenrechtsverletzungen an Flüchtlingen zu werten.
Der militärische
Kampf gegen Schmuggler gefährdet Flüchtlinge
Bereits seit 2015
überwacht die „European Naval Forces“ (EUNAVFOR)
militärisch die zentrale Mittelmeerroute in
internationalen Gewässern mit dem Ziel,
Schmuggelnetzwerke zu identifizieren und Schmuggler zu
verhaften.
Im gesamten Jahr 2016
waren trotz der militärischen Mission mehr Flüchtlinge
als im Vorjahr auf der Route unterwegs, im ersten
Halbjahr 2017 noch einmal mehr als im Vergleich zu
2016. Der italienische Befehlshaber der Operation,
Enrico Credendino bezeichnete in einem Bericht von
2016 die „Operation Sophia“ als Erfolg – der Bericht wurde von
Wikileaks veröffentlicht. Demnach schrecke die
Operation Schleuser ab und mache das Mittelmeer
sicherer, so sein Fazit. Zu Recht fragte die NGO
„Statewatch“ in Bezug auf den Bericht, welche
Abschreckung und welche Sicherheit gemeint sei, da
2016 sowohl mehr Flüchtlinge als je zu vor auf der nun
überwachten zentralen Mittelmeer Route unterwegs
waren, als auch wesentlich mehr
Menschen dabei starben.
Kampf gegen
Holzboote
Die Operation bringt in
internationalen Gewässern verdächtige Boote auf,
verhaftet einzelne der Schleuserei Verdächtige und
konfisziert und zerstört Boote von geretteten
Flüchtlingen. Ärzte ohne Grenzen beobachtete, dass
seit dem militärischen „Kampf gegen Schleuser“ kaum
noch Holzboote, sondern mehrheitlich billige
Schlauchboote zum Einsatz kommen, die nicht
wetterfest, geschweige denn
hochseetauglich sind.
Auch Amnesty International
sieht einen Zusammenhang zwischen der militärischen
Operation und einer höheren Todesrate. In einem
Bericht vom Juli 2017 heißt es: „Ein Grund für die
höhere Todesrate sind die schlechteren Bedingungen,
mit denen die Flüchtlinge starten. Teilweise als
Reaktion auf die EU geführten Maßnahmen (…), laden
Schmuggler in Libyen noch mehr Menschen auf kleine
Schlauchboote, die zu wenig Sprit, keine Schwimmwesten
und keine Satellitentelefone mehr haben.“
Fähren statt
Schlauchboote
Der „Kampf gegen
irreguläre Migration“ und das offiziell erklärte Ziel
der EU, damit auch das Sterben auf dem Mittelmeer zu
beenden, könnte mit einem anderen Ansatz ganz einfach
erreicht werden. Reguläre Einreisemöglichkeiten für
Flüchtlinge. Die Einreise ohne Visum über Land wurde
mit Schließung der Balkanroute unmöglich gemacht und
die Nutzung regulärer Fähren oder Flugzeuge in die EU
wurde bereits 2001 mit der EU-Richtlinie
2001/51/EG verwehrt, schon damals mit dem
erklärten Ziel, „die illegale Migration“ zu bekämpfen.
Bis dahin gab es reguläre Asylverfahren an Flughäfen
für Flüchtlinge, die über diesen Weg einreisten. Aber
seit 2001 müssen Beförderungsunternehmen, die Menschen
ohne Einreisepapiere in ein EU-Land bringen, die
Kosten für Aufenthalt und Rückreise von nicht
Asylberechtigten oder Flüchtlingen nach der Genfer
Konvention selbst zahlen und zusätzlich ein Strafgeld
(in Deutschland etwa 2.000 Euro) entrichten. Kein
privates Unternehmen geht das Risiko ein. Laut Genfer
Konvention wäre es hingegen legal und außerdem
geboten, Flüchtlinge ohne Visum einreisen zu lassen,
damit diese ein sicheres Zielland erreichen und dort
Schutz beantragen können.
Mit regulären
Einreisemöglichkeiten für Flüchtlinge würden
Schmugglernetzwerke über Nacht arbeitslos und das
Sterben im Mittelmeer wäre beendet. Denn kein
Flüchtling würde 1.000 bis 5.000 Dollar an Schmuggler
zahlen, um sich in Libyen foltern zu lassen und in
einem kleinen Schlauchboot sein Leben auf dem
Mittelmeer zu riskieren, wenn er für 50 bis 500 Euro
in ein reguläres Verkehrsmittel wie Flugzeug oder
Fähre steigen könnte.>
========
Libyen 26.7.2017: Waffenstillstand und
10-Punkte-Plan - unter Führung von F-Präsident
Macron Zehn-Punkte-Plan
Libyens Kontrahenten einigen sich auf Waffenruhe
http://www.faz.net/aktuell/politik/ausland/zehn-punkte-plan-libyens-kontrahenten-einigen-sich-auf-waffenruhe-15122455.html
<Ein
Spitzentreffen bei Paris nährt die Hoffnung auf eine
Stabilisierung Libyens. Das nordafrikanische Land
ist auch zur Bewältigung der europäischen
Flüchtlingskrise von zentraler Bedeutung.
Die wichtigsten
Gegenspieler im libyschen Bürgerkrieg haben sich unter
Vermittlung des französischen Präsidenten Emmanuel
Macron auf einen Zehn-Punkte-Plan mit einer
Waffenruhe und baldigen Wahlen verständigt. Das geht
aus einer gemeinsamen Erklärung des
Ministerpräsidenten der international anerkannten
Übergangsregierung, Fajis al-Sarradsch, und des
mächtigen Generals Chalifa Haftar hervor. „Die Sache
des Friedens hat einen großen Fortschritt gemacht“,
sagte Macron am Dienstag nach dem Spitzentreffen im
Schloss La Celle Saint-Cloud bei Paris.
Der seit gut zwei Monaten amtierende Macron wollte zu
einer Krisenlösung in dem ölreichen nordafrikanischen
Land beitragen. Bei der angestrebten Waffenruhe
- deren Details unklar blieben - ist der
Antiterrorkampf ausdrücklich ausgenommen. Die
libyschen Teilnehmer engagieren sich dafür, so bald
wie möglich Parlaments- und Präsidentenwahlen
abzuhalten. Macron nannte als Termin den kommenden
Frühling. An der Zusammenkunft nahm auch der neue
UN-Sondergesandte für Libyen, Ghassan Salamé, teil.
Migrationsströme sollen kontrolliert werden
„Die Lösung der libyschen Krise kann nur politisch
sein(...)“, heißt es in der Erklärung. Die libysche
Armee solle von „regulären Streitkräften“ gebildet
werden, die die Verteidigung des Landes gewährleisten
sollten. Die Migrationsströme in dem Land sollten
kontrolliert werden.
2015 legte ein von den UN
vermitteltes politisches Abkommen die Basis für
Al-Sarradschs Einheitsregierung, um zwei
konkurrierende Führungen im Westen und Osten des
Landes zu ersetzen. Sie konnte sich in den vergangenen
eineinhalb Jahren jedoch nicht durchsetzen.
Haftar, ein ausgewiesener Gegner von Islamisten,
weitete seinen Einfluss als starker Militärmann im
Osten des Landes erheblich aus. Die Einigung des tief
gespaltenen Landes, in dem Hunderte Milizen
unbehelligt agieren, gilt als Schlüssel zur Lösung der
Flüchtlingskrise im Mittelmeer. Von der libyschen
Küste stechen jedes Jahr Zehntausende Menschen mit
Booten Richtung Europa in See. Die EU-Staaten
beschlossen in Brüssel, vor der libyschen Küste weiter
Migranten aus Seenot retten und die Operation „Sophia“
fortzusetzen.
Sierra Leone 30.7.2017: Verbot von Jogging in
Städten wegen krimineller Jogger "Lauftraining verboten" - Erlass von Sierra Leone
https://de.sputniknews.com/panorama/20170730316810776-trablauf-verbot-unbequemlichkeiten-sondergenehmigung-gesetzgebung/
<Die Behörden von Sierra Leone haben
verboten, auf den Straßen innerhalb der Städte im
Trab zu laufen. Dies berichtet der TV-Sender
Africanews.
Der entsprechende Erlass wurde am Donnerstag, dem
27. Juli, verabschiedet. Er wurde vom Polizeichef
dieses afrikanischen Staates, Francis Alieu Munu,
unterzeichnet.
Derartige Restriktionen wurden mit den
vielen Unbequemlichkeiten erklärt, die die Läufer
anderen Menschen bereiten. Den Polizeibeamten zufolge
beleidigen sie die Fußgänger, stehlen ihre Sachen,
stören den Straßenverkehr, klopfen an Autos und
belästigen die Leute mit lauter Musik auf ihren
Devices.
Von nun an sei es in Sierra Leone verbindlich,
eine Sondergenehmigung für den Trab-Lauf auf den
Straßen zu erhalten. Die örtlichen Polizisten
präzisieren nicht, was jenen droht, die gegen dieses
Verbot verstoßen. Ihnen zufolge werde man die Übeltäter in Übereinstimmung
mit der gültigen Gesetzgebung behandeln müssen.
Dabei wird jeder, der es will, nach wie vor
an den Stränden oder
in speziellen Sportzonen sein Lauftraining
absolvieren dürfen.>
=======
31.7.2017: Nun soll Afrika verraucht werden Tabakindustrie auf aggressiven Vormarsch in
Afrika unterwegs
https://querdenkende.com/2017/07/31/tabakindustrie-auf-aggressiven-vormarsch-in-afrika-unterwegs/
<Die legalste Droge braucht wohl mehr
Abnehmer
Die Freiheit des
Einzelnen möchte niemand untergraben, selbst wenn
dieser sich seine Zigarette gönnt. Jede Sucht hat ihre
Opfer, weil Hochglanzbroschüren und ganze
Werbeindustrien ihnen ein gänzlich anderes Leben
vorgaukeln wie die Schattenseiten der eintretenden
krankmachenden Folgen. Das wird einfach ausgeblendet,
besonders von Rauchern selbst. Verständlich, weil sie
sich an dem Strohhalm ihrer Sucht klammern, die ihnen
niemand wegnehmen darf.
Während hierzulande die
Zahl der Nichtraucher erfreulicherweise endlich
zunimmt, diesjährig die WHO zum
Weltnichtrauchertag mit dem einfachen
Motto auftrat, „Rauchen kostet. Nichtrauchen kostet
nichts!“, entdeckt die Tabakindustrie neue
Absatzmärkte für sich, nachdem die Umsatzzahlen in
Europa seit Jahrzehnten längst gesunken sind, um nunmehr auf
aggressiven Vormarsch in Afrika unterwegs zu sein.
Bevölkerungswachstum
verspricht mehr Abnehmer
Zumal gerade in ärmeren
Staaten und Schwellenländern kaum eine gesundheitliche
Aufklärung vorliegt, insofern ein leichtes Spiel für
die Tabaklobby. Verelendung und soziale Mißstände
lassen ohnehin die Kriminalitätsrate ansteigen, der
Griff nach Drogen blüht, daher eben auch zu der
weltweit legalsten Droge, der Zigarette.
Das Bevölkerungswachstum
verspricht ihr wesentlich mehr Abnehmer, von einer
Steigerung auf nahezu eine Milliarde Menschen ist die
Rede, somit ein mehrfacher Ausgleich rückläufiger
europäischer Zahlen, die Tabakindustrie läßt sich jene
Erfolge daher keinesfalls nehmen. Wer will sie noch
aufhalten, was interessiert sie die Sorgen von
Gesundheitsexperten? Hauptsache die Profite stimmen.
Entwicklungshilfe
fördert ohnehin die Armut und schadet Afrikas
Völkern viel eher
Wie Volker Seitz
ausführlich und anschaulich in seinem Buch „Afrika
wird armregiert oder Wie man Afrika wirklich helfen
kann“ verdeutlichte, im Interview, welches wir mit ihm
im Dezember 2015 führten, mahnt er
zurecht die Korruption an, vermißt sinnvolle
Bildungssysteme, kritisiert die Politik der
Diskriminierung bäuerlicher Landwirtschaft.
Hat dieser Kontinent
bereits schon neben etlichen Problemen auch mit dem
Aids-Virus eine hohe Opferzahl, was somit die
gesundheitliche Versorgung erheblich belastet, würde
mit einem erhöhten Tabakkonsum er vor einer schier
unlösbaren Aufgabe stehen. Das interessiert die
Tabaklobby reichlich wenig, Grund genug wenigstens
hierbei vor den bevorstehenden Gefahren hinzuweisen.
Vielleicht nützen solche Appelle ein Stückweit oder
können andere Initiativen hervorrufen.
Lotar Martin Kamm>
========
17.8.2017: Deutscher Elektroschrott in
Afrika verseucht die Umwelt - 80% der afrikanischen
Haushalte sind auf Second-Hand-Geräte angewiesen Illegale ExporteDeutscher Elektroschrott
verseucht Nigeria
http://www.spiegel.de/wirtschaft/nigeria-wie-elektroschrott-aus-deutschland-das-land-verseucht-a-1155116.html
"Tausende Tonnen
gebrauchter Kühlschränke und Elektronik werden aus
Deutschland nach Nigeria verschifft, illegal. Mehr
als 500.000 Nigerianer leben von einem Handel, der
ihre Heimat vergiftet.
Von Ida Eri Sørbye, Marthe Vee,
Freja Eriksen, Idris Akinbajo und Franziska Bauer
[Afrikanische Händler packen in Hamburg ihre
Container voll]
Die Billstraße, ungefähr fünf Kilometer vom Hamburger
Hafen entfernt gelegen, ist Knotenpunkte eines
weltweiten Milliardenhandels. Vor den Geschäften werden
täglich alte Stereoanlagen und vergilbte Kühlschränke in
Minivans verladen. Aus seinem Lager verkauft Muhammad
Aziz seit elf Jahren gebrauchte Elektrogeräte. Die
meisten seiner Kunden fliegen aus Westafrika ein. "Die
Afrikaner kaufen vor allem Kühlschränke. Es ist heiß
dort unten", sagt er.
Aziz spürt die Güter in Internetanzeigen, auf
Flohmärkten und bei privaten Anbietern auf, die Geräte
aus zweiter Hand kaufen. Dann bietet er sie
Händlern an, von denen viele aus Nigeria stammen.
Sie füllen Container und Autos bis zum Anschlag
mit gebrauchten Produkten aller Art.
"Wir nennen sie Abfalltouristen", sagt Henning Boje
von der Wasserschutzpolizei in Hamburg über Aziz'
Kunden. "Die reisen für drei Monate ein, kaufen
Gebrauchtwaren auf, packen die Container voll und
reisen dann wieder aus."
Mehr als die Hälfte ist Schrott - [EU-Gesetze
werden verletzt - Afrika hat kein Recycling von
E-Schrott]
Wenn sie auseinandergenommen werden, enthalten alte
Geräte gefährliche Chemikalien und Metalle wie PCB. Es
ist aus diesem Grund illegal, den Elektromüll in
Länder zu exportieren, die schlechtere
Wiederverwertungsmethoden besitzen als das eigene. So
bestimmt es das im EU-Recht verankerte Baseler
Übereinkommen über die Kontrolle gefährlicher Abfälle.
Kein afrikanisches Land besitzt Methoden, um
giftigen Elektroschrott angemessen zu recyceln.
Obwohl Deutschland 2015 die Entscheidung traf, dass
alle gebrauchten Produkte vor der Ausfuhr geprüft
werden müssen, werden Tausende von Tonnen
elektronischer Geräte jedes Jahr über die Grenzen
geschleust.
[Keine Kontrolle der Geräte in Hamburg -
schätzungsweise über 50% ist Schrott]
Das Problem: In der Praxis können die Behörden bei
Kontrollen kaum mit Sicherheit sagen, welche Geräte
lediglich gebraucht und defekt sind - und welche
tatsächlich nur noch Schrott.
Henning Boje von der Wasserschutzpolizei schätzt,
dass mehr als die Hälfte der Gebraucht-Exporte aus
Hamburg in Wahrheit Schrott sind.
Keine Statistik zeigt genau, wie viel gebrauchte
Elektronik Deutschland jedes Jahr verlässt. Für das
Jahr 2008 taxierte eine Untersuchung des
Ökopol-Instituts das Volumen aber auf 155.000 Tonnen.
Das europäische CWIT-Projekt - an dem unter anderem
auch Interpol beteiligt war - geht
von 1,3 Millionen Tonnen gebrauchter Elektronik aus,
die jedes Jahr die EU verlasse - und zwar
undokumentiert. Elektroschrott könnte 2017 zu einem
der größten Zweige illegaler Ausfuhren des Kontinents
werden.
Der Umschlagplatz - [der Hafen in
Lagos]
Jeden Tag kommen rund fünfzig Container mit
gebrauchten elektronischen Artikeln an Westafrikas
größtem Elektromarkt in Nigerias Millionenmetropole
Lagos an. Die Händler am Alaba International Market
sind daran gewöhnt, dass viele der eingeführten
Produkte nicht intakt sind.
"Von hundert Computern, die hereinkommen, sind
vielleicht dreißig perfekt. Bei siebzig gibt es
irgendeine Schwierigkeit", sagt der Händler Carl.
Seinen Nachnamen will er lieber nicht preisgeben.
Seit fünf Jahren verkauft er an einem kleinen
Schreibtisch unter einem Sonnenschirm gebrauchte
Laptops, die aus den Containern entladen werden. Um
ihn herum wimmelt es vor Menschen, verhedderten
Kabeln, türmen sich DVD-Player.
Müllsammler nehmen Hauptplatinen von Hand
auseinander - [die Schrottarbeiter in Afrika:
Beispiel Lagos - und schädliche Chemikalien]
Jedes Jahr fallen in Nigeria 400.000 Tonnen
Elektroschrott an. Weil das Land keine
adäquaten Recyclinganlagen besitzt, übernimmt eine
informelle Kette an Schrottarbeitern diese
Funktion.
Rund fünfzig von ihnen arbeiten bei Tajudeen, in
einem Hinterhof im Norden von Lagos. Sie ziehen mit
Metallwagen durch die Straßen der Großstadt, lesen
altes Metall auf und kaufen allerlei Elektronik ein.
Die oft minderjährigen Arbeiter nehmen per Hand alte
Hauptplatinen auseinander. Sobald die Geräte zerlegt
sind, verkauft Tajudeen die wertvollen Materialien -
Aluminium, Kupfer, Eisen und Gold
- an private Käufer.
Ein riskanter Verdienst: Die Wiederverwertung sei
gefährlich für die Arbeiter selbst und ihre Umgebung,
sagt Oladele Osibanjo. Er ist Professor für
Umweltchemie und Nigerias führender Experte für
elektronischen Schrott. "Es ist nicht nur Elektronik,
die weggeworfen wird, es sind die schädlichen
Chemikalien."
Die Arbeiter werden krank davon - [das Zerlegen
von Kühlschränken und Waschmaschinen]
Die Ojota-Deponie liegt auf einer Ebene unterhalb der
Stadtautobahn im Zentrum vom Lagos. Sie ist einer von
vielen inoffiziellen Schrottplätzen. Hier werden große
Elektrogeräte wie Kühlschränke und Waschmaschinen
manuell zerlegt. Ein junger Arbeiter in Flipflops
nimmt einen alten Motor mit Hammer und Brechstange
auseinander. "Wir arbeiten mit Schrott. Davon leben
wir: Schrottreichtum", sagt Ibrahim Soya, Ojotas
Gewerkschaftsführer.
Die Schraub-Könige - [Chemikalien
fliessen direkt ins Erdreich (!) - 80% der
afrikanischen Haushalte hat Second-Hand-E-Geräte]
"An solchen Orten fließen Chemikalien direkt in
den Boden", kritisiert Umweltexperte
Osibanjo. Die Arbeiter werden krank davon,
weil sie ohne Sicherheitsausrüstung arbeiten. Doch auf
Secondhand-Elektronik zu verzichten, sei auch keine
Lösung, sagt er. Von 173 Millionen Verbrauchern in
Nigeria könnten sich nämlich gerade einmal 20 Prozent
Neuware leisten. Gebrauchte Ware habe deshalb für
viele seiner Landsleute noch einen großen Wert.
Eine davon ist Elizabeth Amuzu. Sie arbeitet in einem
kleinen Friseursalon in Lagos. Ihr Wasserkocher,
Bügeleisen und Gefrierschrank sind alle gebraucht. Wie
die junge Frau glauben viele Nigerianer, dass deutsche
Artikel aus zweiter Hand qualitativ besser und
günstiger sind als andere Neugeräte.
"Obwohl die Güter in einem Teil der Welt als Müll
gelten, sieht sie ein anderes Volk als Ressource",
sagt Wissenschaftler Segun Odeyingbo. Er hat fünf
Monate lang Elektroschrott-Einfuhren in den Häfen von
Lagos untersucht. Die meisten importierten defekten
Produkte könnten relativ leicht wieder funktionsfähig
gemacht und fünf bis sechs Jahre weitergenutzt werden.
Mehr als 500.000 Leute lebten in Nigeria davon,
elektrische Geräte zu reparieren, und sie seien sehr
gut geschult.
Sie reparieren wie Genies - [es fehlt modernes
Recycling in Afrika]
Professor Osibanjo träumt davon, den Status aller
Arbeiter in Nigerias Elektroniksektor aufzuwerten:
"Wir sollten sie aus der Armut herausholen, weil diese
Leute wirkliche Genies sind." Das Talent der Schrauber
sei eine Chance: Professioneller betrieben könnten sie
in einem formellen Industriezweig sogar noch mehr
Reparaturen und elementare Zerlegungen durchführen.
Der Einsatz teurer Recyclinganlagen sei in Nigeria in
der nahen Zukunft unwahrscheinlich.
Rüdiger Kühr, deutscher Uno-Experte für
Elektroschrott, sieht das genauso. Nigeria habe "weder
die Technologie, noch die Infrastruktur dafür. Um dies
umzusetzen, müssten Milliarden investiert werden."
Kühr ist Mitbegründer von StEP, einer Initiative, die
das Schrottproblem bewältigen will. Europa müsse
vermeiden, "dass unsere Elektronik als Gefahr für die
Umwelt endet". Europäische Einrichtungen und Firmen
könnten mit Ländern wie Nigeria kooperieren und
E-Schrott zurückkaufen, sagt Kühr.
Das würde allerdings voraussetzen, dass Nigeria zum
Verkauf bereit wäre - und Europa die kaputten Geräte
zurücknähme. Bis es so weit ist, wird der Handel
weiter florieren - und Schadstoffe werden Menschen und
Umwelt in Westafrika belasten.
Diese Reportage wurde durch ein Stipendium vonjournalismfund.eugefördert
30.8.2017: Gold aus Diktatur-Eritrea für
schweinzer Firmen Deal mit Regime: Aus Eritrea kommen
viele Flüchtlinge – und viel Gold
http://www.20min.ch/schweiz/news/story/21810424
"Während zwei Jahren haben Schweizer Firmen für rund
400 Millionen Franken Gold aus Eritrea importiert.
Politiker sind entsetzt über die Geschäfte mit dem
umstrittenen Regime.
Schweizer Firmen haben von 2011 bis 2013 rund 22
Tonnen Rohgold mit einem Wert von fast 400 Millionen
Franken aus Eritrea importiert. Das Gold stammt aus
der Bisha-Mine, die zu 40 Prozent der umstrittenen
Regierung von Präsident Isayas Afwerki gehört. Sie ist
eine der wichtigsten Einnahmequellen des Regimes.
Parlamentarier von links bis rechts sind empört über
die Millionengeschäfte mit eritreischem Gold. «Für
mich stellt sich die Frage, ob der Bundesrat von
diesen Geschäften wusste», sagt der Aargauer Ständerat
Philipp Müller (FDP) dazu. Es könne doch nicht sein,
dass die Schweiz ein solches Regime finanziere, das
tausende Menschen in die Flucht treibe, so Müller
gegenüber der Sendung «Rundschau».
«Moralisch absolut verwerflich»
Für SP-Nationalrätin Yvonne Feri sind das «moralisch
absolut verwerfliche» Geschäftspraktiken. Der
SVP-Asylpolitiker Heinz Brand findet es angesichts der
Anzahl Asylgesuche «skandalös», dass dieses Gold in
der Schweiz verarbeitet wurde. Aus keinem anderen Land
der Welt kommen derzeit so viele Asylsuchende wie aus
Eritrea in die Schweiz.
Ein ehemaliger Arbeiter der Mine, der heute als
Flüchtling in der Schweiz lebt, berichtet gar von
Zwangsarbeit. «Es war unglaublich hart. Mitten in der
Wüste und über 45 Grad heiss. Einige Arbeiter sind
gestorben», erzählt Abadi Gebremeskel im Interview mit
der «Rundschau». Er war beim Bau der Bisha-Goldmine
für eine staatliche eritreische Baufirma tätig: «Ich
schätze, dass rund 80 Prozent der Arbeiter aus dem
Militärdienst kamen und zur Arbeit gezwungen wurden»,
so Gebremeskel weiter.
Zivilklage gegen kanadische Mine
Auf Anfrage der «Rundschau» nahm auch der Bund
Stellung: «Der von Ihnen recherchierte Fall zeigt, wie
wichtig Transparenz ist», schreibt das
Generalsekretariat des eidgenössischen Polizei- und
Justizdepartementes (EJPD). Der Bundesrat würde sich
für mehr Transparenz im Rohstoffhandel einsetzen.
Die Hauptaktionärin der betroffenen Mine, die
kanadische Minenfirma Nevsun, wehrt sich gegen die
Vorwürfe. Es habe beim Bau keine Zwangsarbeit gegeben.
Interne und externe Untersuchungen hätten die
Anschuldigungen der ehemaligen Arbeiter nicht belegen
können. Man habe der Baufirma vertraglich verboten,
Zwangsarbeiter einzusetzen. In Kanada haben ehemalige
Arbeiter eine Zivilklage gegen den Konzern
eingereicht.
Mehr zum Thema heute in der «Rundschau» um 20.55
Uhr auf SRF 1.
(bee)"
========
30.8.2017: Der neue
Standard: Afrikanische Dealer-Banden mit
Gruppenvergewaltigungen gegen weisse Touristinnen am
Mittelmeer Italien und Mallorca: Vergewaltigungs-Horror nimmt
kein Ende!
https://www.wochenblick.at/italien-und-mallorca-vergewaltigungs-horror-nimmt-kein-ende/
"30.08.2017
Die gemäß italienischer Polizei „bestialische
und brutale“ Vergewaltigung einer 26-jährigen Polin
durch eine nordafrikanische Bande im Urlaubsort
Rimini erschütterte ganz Italien („Wochenblick“
berichtete über die Hintergründe). Nun geraten
weitere schockierende Details ans Licht der
Öffentlichkeit.
Demnach sollen die Täter, bei denen es sich laut italienischen
Medien mutmaßlich um nordafrikanische
Rauschgifthändler handelt, auch ein österreichisches
Paar attackiert haben.
Auch Österreicher attackiert
Laut der Tageszeitung „Corriere della Sera“
sollen sie versucht haben, die Österreicherin kurz
nach der brutalen Vergewaltigung der Polin ebenfalls
zu misshandeln. Der Freund konnte sich diesmal jedoch
erfolgreich zur Wehr setzen, das Paar entkam der
Horror-Bande.
„Sie kamen vom Strand. Der Mann hatte eine
geschwollene Hand und war aufgeregt. Er berichtete,
dass drei oder vier Personen versucht haben, ihm die
Geldbörse zu stehlen und seine Freundin zu
vergewaltigen“, berichtete der Besitzer einer
Kebap-Bude, in der das verzweifelte Paar Zuflucht
suchte. In der Tatnacht haben die Nordafrikaner zudem
eine Transsexuelle missbraucht.
Verdächtig: Nordafrikaner
Aktuell stehen 15 Personen auf der Verdachtsliste der
Polizei – Tunesier und Marokkaner. Die Täter sollen
auf Videoaufzeichnungen zu sehen sein. Jetzt helfen
vier polnische Beamte bei der Aufklärung des Falls.
Das Vergewaltigungsopfer steht unter schwerem Schock,
ihr Freund wurde zusammengeschlagen. Seine Nase ist
gebrochen.
„Sie haben unser Leben ruiniert“, klagte er
verzweifelt am Sonntag gegenüber der Lokalzeitung
„Resto del Carlino“. „Wir wollen einfach nur nach
Polen zurückkehren und diesen Alptraum so schnell wie
möglich vergessen“, betonte das Paar. Bereits
zwei Wochen zuvor soll die Bande auch ein
italienisches Paar attackiert haben – die Frau
entkam knapp einer Vergewaltigung. Dem Mann wurden
u.a. Geld und Handy gestohlen.
Asyl-Aktivist schockt mit Rechtfertigung
Als der Bericht über die Vergewaltigung der
Polin in Italien die Runde machte, schockte der
24-jährige Asyl-Aktivist Abid J. auf Facebook
mit einer unglaublichen Aussage. „Eine
Vergewaltigung ist nur am Anfang schlimm, aber dann
beruhigt sich die Frau und es wird normaler Sex“,
schrieb der Pakistaner, der laut Medienberichten
in Bologna als „kultureller Vermittler“ einer
Einwanderer-Einrichtung arbeitet, in dem sozialen
Netzwerk.
Abid J. wurde von der Einrichtung, die in der Stadt
für die Erstaufnahme und Unterbringung von Asylwerbern
verantwortlich ist, vom Dienst suspendiert. Nun
versuchte er sich herauszureden, warnte davor,
vermeintlich grundlos Afrikaner zu verdächtigen.
Jesolo: Marokkaner vergewaltigte Minderjährige
Besonders schockierend: Nicht nur das beliebte
Urlauber-Paradies Rimini gerät zunehmend in den Fokus
brutaler Vergewaltiger aus Afrika und Asien. Im vor
allem unter Österreichern beliebten Jesolo kam es
beinahe zeitgleich ebenfalls zu einer furchtbaren
Sex-Attacke.
Italienische Medien
berichten, ein 25-jähriger marokkanischstämmiger
Einwohner von Vincenzo habe eine Minderjährige (17)
brutal vergewaltigt. Die beiden lernten sich offenbar
in einer Diskothek in Jesolo kennen, die sie gemäß
einer Überwachungskamera gemeinsam verließen.
Kurz danach soll es zur Horror-Tat gekommen
sein. Das Opfer kam sichtlich aufgelöst zu seinen
Freundinnen, berichtete von einer Vergewaltigung und
musste ins Krankenhaus. Der mutmaßliche
Täter konnte inzwischen festgenommen werden, sitzt in
Haft.
Mallorca: Gruppenvergewaltigung!
Nicht nur in Italien regiert in einstigen
Urlauber-Paradiesen mittlerweile unter Frauen die
nackte Angst. Vor kurzem kam es auch in Magaluf in
Mallorca zu einer brutalen Gruppenvergewaltigung, wie
englischsprachige Medien berichten. Das Opfer
war eine 19-jährige Schottin, nach den unbekannten
Tätern wird noch gefahndet.
Bei den Tätern soll es sich um britische Staatsbürger
handeln, die ethnische Herkunft ist noch unbekannt.
Die Vergewaltigung in Jesolo, das bei Österreichern
als sehr beliebter Urlaubsort gilt, fand indes keine
Erwähnung in österreichischen Mainstream-Medien.
Wichtiger erschien, dass ein kleiner Hai einem Linzer
in die Hand gebissen hatte (siehe u.a. hier und
hier)."
========
Libyen 27.9.2017: Einreiseverbote für
alle "US"-Bürger Libyen verbietet US-Amerikanern Einreise
https://de.sputniknews.com/politik/20170927317624990-libyen-usa-einreise-verbot/
<Die libysche Übergangsregierung, die den
Osten des Landes kontrolliert, hat die Einreise
von US-Bürgern ins Land gesperrt. Damit reagierte
sie auf die neuen Einreiseeinschränkungen, die
US-Präsident Donald Trump vor kurzem eingeführt
hatte.
Am Sonntag hat Trump die Bürger von Venezuela,
Nordkorea und Tschad auf die Verbotsliste gesetzt.
Das Einreiseverbot für die drei genannten Staaten
soll am 18. Oktober in Kraft treten. Auf der
schwarzen Liste bleiben der Iran, der Jemen, Libyen, Syrien und Somalia,
wobei die Einschränkungen für die Bürger dieser
Länder ab dem 18. Oktober verschärft werden sollen.
Der Sudan und der Irak sind von der Liste gestrichen
worden.
„Das ist eine gefährliche Eskalation, die unter
anderem auf die libysche Bürger abzielt und diese
in einen Korb mit den Terroristen setzt, gegen
die unsere Streitkräfte kämpfen", hießt es
in einer Erklärung, die, auf der Webseite der
Regierung veröffentlicht ist. „Sie (die
Eskalation — Anm. d. Red.) stellt die libysche
Interimsregierung vor die einzige alternativlose
Wahl, nämlich nach dem Prinzip der Gegenseitigkeit
zu handeln".
Deshalb habe die Regierung es den US-Bürgern
verboten, „den libyschen Boden zu betreten".
Nach dem Sturz und der Ermordung des langjährigen
libyschen Staatschefs Muammar Gaddafi im Oktober
2011 entstand eine Doppelherrschaft zwischen dem
Parlament, das in allgemeiner Wahl gewählt
wurde und in Tobruk im Osten des Landes seinen
Sitz hat, und der mit Unterstützung
der Uno und Europas gebildeten pro-islamischen
Regierung in Tripolis. Dabei befinden sich
mehrere Gebiete des Landes außerhalb der Kontrolle
der Zentralbehörden.
Die Behörden im östlichen Teil des Landes arbeiten
mit der von Feldmarschall Chalifa Haftar befehligten
Nationalarmee zusammen, die einen Krieg gegen die Islamisten führt.>
========
28.9.2017: <Putin: Russland erlässt
Afrika rund 20 Millionen Dollar Schulden>
https://de.sputniknews.com/wirtschaft/20170928317631893-putin-afrika-schulden-erlassen/
<Russland hat dem Präsidenten des Landes
Wladimir Putin zufolge den afrikanischen Ländern
Schulden in Höhe von rund 20 Millionen Dollar
erlassen.
„Im
Rahmen der Initiative zur Hilfe-Leistung für die
kreuzarmen Länder mit einer hohen Staatsverschuldung haben wir
Schulden der afrikanischen Länder im Wert von mehr als
20 Millionen Dollar erlassen“, sagte Putin im
Anschluss an die Verhandlungen mit dem Staatspräsident
Guineas, Alpha Condé.
Zuvor war berichtet worden, dass die USA zum ersten
Mal in der Geschichte mehr als 20 Billionen
Dollar an Staatsschulden angehäuft hatten.>
29.9.2017: Pest auf Madagaskar -
bisher 19 Tote Madagaskar: 19 Tote nach Ausbruch der Pest
http://www.shortnews.de/id/1231216/madagaskar-19-tote-nach-ausbruch-der-pest
<In Madagaskar ist die Pest ausgebrochen und der
Krankheit erlagen innerhalb der letzten beiden
Monate 19 Menschen.
Laut Gesundheitsminister Mamy Lalatiana
Andriamanarivo handelt es sich um die gefährliche
Lungen- und Beulenpest.
Der Erreger wird oft von Flöhen übertragen, und die
Blutsauger geben die Bakterien von infizierten
Ratten an den Menschen weiter.>
========
19.10.2017: Schweinz (Schweiz) klaut
Ex-Afrika-Minister aus Gambia 14.000 Franken - er ist
"Asylbewerber" (!) Bundesgericht gegen Sonko:
Gambischer Ex-Minister bekommt Geld nicht zurück
https://www.srf.ch/news/schweiz/bundesgericht-gegen-sonko-gambischer-ex-minister-bekommt-geld-nicht-zurueck
"Was bisher geschah
Der ehemalige gambische Innenminister Ousman Sonko
kam im November 2016 als Asylbewerber ins kantonale
Durchgangszentrum Kappelen/Lyss. Nachdem sein
Hintergrund bekannt wurde, wurde er im Januar 2017
festgenommen.
Bei der Festnahme von Ousman Sonko sind 14'000 Franken
beschlagnahmt worden. Diese wollte er zurück.
Die 14'000 Franken, die bei einer Hausdurchsuchung
beim ehemaligen gambischen Innenminister Ousman
Sonko beschlagnahmt wurden, werden nicht
freigegeben.
Das hat das Bundesgericht entschieden. Sonko wird
beschuldigt, in seiner Heimat Verbrechen gegen die
Menschlichkeit begannen zu haben.
Sonko ist seit Januar 2017 in der Schweiz in Haft.
Sonko will Geld für Wahlverteidiger
Bei der Festnahme Sonkos war Bargeld in Höhe von
14'000 Franken in verschiedenen Währungen
beschlagnahmt worden. Sonko verlangte, dass ihm dieses
Geld zur Deckung seiner Auslagen für seinen
Wahlverteidiger ausgehändigt wird.
Bereits die Bundesanwaltschaft lehnte das Begehren
ab, und die Beschwerdekammer des Bundesstrafgerichts
bestätigte diesen Entscheid Ende Juni.
Auch der Gang ans Bundesgericht bringt für Sonko nun
nicht den erhofften Erfolg. Die Lausanner Richter
folgen in ihrem Urteil der Argumentation der
Vorinstanz.
Gelder bleiben blockiert
Sie halten fest, dass der Beschuldigte einen
amtlichen Verteidiger zur Seite gestellt bekommen
habe. Es gebe keinerlei Gründe anzunehmen, dass mit
diesem keine wirksame Verteidigung gewährleistet sei.
Die beschlagnahmten Gelder bleiben damit für die
Begleichung der Verfahrenskosten blockiert.
Ein Gesuch um unentgeltliche Rechtspflege hat das
Bundesgericht ebenfalls abgewiesen. Es schreibt, dass
Sonko seine finanziellen Verhältnisse nicht
hinreichend offengelegt habe."
========
4.11.2017: Kriminelle Afrikaner auch in
Thailand Illegale afrikanische
Migranten in Thailand
http://www.wochenblitz.com/nachrichten/83394-illegale-afrikanische-migranten-in-thailand-.html#contenttxt
"Bangkok – Fernsehkanal 7 sendete ein Feature über
das Problem mit illegalen Migranten aus Afrika, die
sich häufig mit überzogenem Visum in Thailand befinden
und nicht selten kriminellen Aktivitäten nachgehen.
Das Feature trug den Titel „Das Problem mit den
Farbigen, die in Thailand gegen das Gesetz verstoßen“.
200.000 sollen sich illegal in Thailand aufhalten.
Doch je mehr Schwarze die Behörden aufgreifen, umso
mehr kommen nach, hieß´es. Von den 200.000 stammten
allein 80.000 Personen aus Nigeria und Somalia."
========
Libyen 7.11.2017: Kriminelle NATO
löschte die ganze Familie aus - Khalid al-Hamedi klagt
die NATO an Ein Libyer klagt gegen die NATO
https://www.freitag.de/autoren/gela/ein-libyer-klagt-gegen-die-nato
"Tripolis/Brüssel.
Bei einem Bombenangriff auf sein Haus verlor Khalid
al-Hamedi dreizehn Familienmitglieder, darunter seine
schwangere Frau und seine zwei Söhne. Nun will er
Vergeltung.
Khalid al-Hamedi ist
Präsident der International Organisation for
Peace, Care and Relief OPCR (Internationale
Organisation für Frieden, Fürsorge und
Hilfsleistungen). Er allein verlor durch
Nato-Bombardements dreizehn Familienmitglieder,
darunter seine schwangere Frau, seine zwei Söhne,
seine Nichte, Tante und Kusine. Weitere
Familienmitglieder wie seine Mutter, sein Vater
und seine Schwestern, die zum Zeitpunkt des
Angriffs zuhause waren, erlitten Verletzungen.
Vivalibya
veröffentlicht ein Interview, das Sputnik mit
al-Hamedi führte.[1] Hamedi weist
darin noch einmal auf die vielen von der NATO 2011
begangenen Kriegsverbrechen durch die Tötung von
Zivilisten hin. So starben in Bani Walid dutzende
Menschen bei Angriffen auf Zivilisten, darunter
eine ganze Familie, die zum Dschefara-Clan
gehörte. Bei schweren Bombardements auf Zliten
mussten viele Zivilisten ihr Leben lassen,
einschließlich der Mustafa al-Morabit-Familie. Und
in Sirte waren junge Gaddafi-Unterstützer das
Ziel, die ganze Diab-Familie fand den Tod. Bei den
Bombenangriffen auf die Konvoys von Saif al-Islam
Gaddafi und Muammar al-Gaddafi wurden neben den
prominenten Opfern auch hunderte junger
Freiwilliger getötet.
Insgesamt flog die NATO in
Libyen 26.000 Einsätze und zerstörte bei 9.500
Angriffen 6.000 Ziele. Frankreich allein flog
5.316 Einsätze, warf tausend Bomben und schoss
hundert Missiles ab.
Hamedis Vater,
Generalleutnant al-Khuwaildi, war ein Vertrauter
Gaddafis und Mitglied des Nationalen
Kommandorevolutionsrats. Hamidi sagt, sein Vater
habe „im Mai 2011 einen Anruf vom Büro des
damaligen Präsidenten Sarkozy erhalten. Ihm und
seiner Familie wurde ein sicherer Fluchtweg über
das tunesische Dscherba nach Paris angeboten.“
Sein Vater hätte dieses Angebot wütend
ausgeschlagen. „Wegen der Weigerung meines Vaters,
sich mit dem Feind zu verbünden, wurde er Ziel der
NATO-Angriffe. Sein Büro in Tripolis und unser
Haus in Sorman wurden später bombardiert.“ Laut
einem NATO-Kommuniqué war die Bombardierung
gerechtfertigt, da das Haus als legitimes
militärisches Ziel betrachtet worden war.
TV-Antennen hätten das Vorhandensein eines
Kommunikationszentrums vermuten lassen. Allerdings
hatte Hamedis Vater zu diesem Zeitpunkt keinerlei
exekutiven Aufgaben, sondern arbeitete für die
Kontroll- und Justizbehörde. „Es war klar, mit den
Bomben sollte mein Vater getötet und das Regime
geschwächt werden. Im Westen des Landes sollte
Chaos verbreitet und die Übernahme durch die
Milizen möglich gemacht werden, um deren Marsch
auf Tripolis und die Machtübernahme zu
erleichtern." In Libyen begann der militärische
Kampf gegen die NATO.
In Brüssel brachte der
französische Anwalt von Hamedi den Fall vor
Gericht, 2012 fand die erste Anhörung statt. Es
ging dabei um die Aufhebung der Immunität der
NATO. Brüssel war deshalb als Gerichtsort gewählt
worden, weil Belgien Mitglied der NATO ist und
sich in Brüssel das NATO-Hauptquartier befindet.
Im Oktober 2012 entschied das Gericht, die Klage
zurückzuweisen und die Immunität der NATO nicht
aufzuheben, weil die Klägerin kein europäischer
Bürger ist und deshalb nicht befugt, den Fall in
Brüssel zu verhandeln.
Im Januar 2013 wurde
Berufung eingelegt, am 12. Oktober 2017 sollte die
Verhandlung stattfinden, um die Rechtmäßigkeit der
Berufung zu prüfen. Der Fall ist jetzt auf den 30.
November 2017 verschoben.
Erst nachdem geprüft ist, ob
die Immunität aufgehoben werden kann, kann der
Fall selbst zur Verhandlung kommen. Hamdis Fall
steht stellvertretend für die vielen zivilen
Opfer, die Libyen durch die NATO-Bombardements zu
beklagen hat: „Das ist das Mindeste, was ich für
meine Frau, meine Kinder und Verwandten und für
alle anderen libyschen Familien, die unter den
Bombenhagel der mörderischen Kriegsallianz
starben, tun kann. Es ist meine moralische
Verpflichtung, mit allen mir zur Verfügung
stehenden legalen Mitteln bis an mein Lebensende
Vergeltung für die Ermordung meiner Kinder und all
der anderen zu suchen. Libysche Familien haben
mich damit beauftragt, die NATO auch in ihrem
Namen zu verklagen. Das ist mir eine große Ehre.
Ich plane mit Hilfe eines juristischen Experten
für internationales Recht, Dr. Mohamed Zubaida, in
Libyen eine Vereinigung von NATO-Opfern zu
gründen.“
„Wir bekommen Unterstützung
von Freunden und Verwandten aus verschiedenen
Ländern. Dies ist nicht der persönliche Fall von
Khalid al-Khuwaildi, sondern es ist der Fall des
gesamten libyschen Volkes, das durch die
unmittelbare Aggression und deren Konsequenzen,
den Einfall der Milizen und das Auftauchen
islamistischer terroristischer Gruppen, betroffen
ist.“
„Ich wünsche mir mediale,
humanitäre und juristische Unterstützung für
unseren ehrenvollen Fall. Mit Gottes Hilfe werden
wir die Ersten sein, die eine historische Anklage
gegen die NATO erheben.“
6.11.2017: "Entwicklungshilfe": Sambia
fördert Megafarmen mit "Investoren" und vertreibt die
Landbevölkerung Sambia: Landraub als Entwicklungshilfe
https://www.infosperber.ch/Artikel/Wirtschaft/Sambia-Landraub-als-Entwicklungshilfe
"Sambia fördert
die Entstehung von Megafarmen – auf Kosten der
Bevölkerung, die von ihrem Land vertrieben wird.
Sambias Regierung vergibt seit
Jahren grosse Stücke Ackerland an einheimische und
ausländische Investoren, um die Exporteinnahmen zu
erhöhen. Als Folge davon werden Bewohner von ihrem
Land vertrieben, weil es an grosse Agrarkonzerne
verkauft wurde. Oft ohne Kompensation, wie es das
Gesetz vorsieht, gelegentlich sogar ohne Vorwarnung.
Europäische Organisationen und Konzerne beteiligen
sich an diesem Landraub, hat die
Non-Profit-Organisation FIAN dokumentiert.
Die Kleinbauern werden obdachlos,
leben in Zelten oder bekommen ein minderwertiges Stück
Land zugewiesen. Einige wandern sogar ins Gefängnis,
weil sie weiter auf dem Land leben, auf denen schon
ihre Eltern gewirtschaftet haben.
Investoren,
Selbstversorger und kollektives Eigentum
Neben Bergbau ist die
Landwirtschaft der wichtigste wirtschaftliche Pfeiler
Sambias. Ein Grossteil der Bevölkerung lebt vom und
auf dem Land. 60 Prozent der landwirtschaftlichen
Betriebe sind Klein- und Kleinstbetriebe. Zusammen
produzieren sie 85 Prozent der Nahrungsmittel, vor
allem Hirse und Mais, aus dem das Nationalgericht
Nshima hergestellt wird. Der Maisbrei ist die
Grundlage der meisten Mahlzeiten. Tabak, Zuckerrohr,
Erdnüsse und Baumwolle werden zum Verkauf angebaut,
Gemüse wird auf dem Markt verkauft, wenn es
Überschüsse gibt. Traditionell wird das Land kollektiv
bewirtschaftet.
Um konkurrenzfähig zu werden, will
das Land mechanisierte Landwirtschaft im grossen Stil.
Die Entwicklung grosser Farmen mit mehreren hundert
oder tausend Hektaren wird massiv gefördert. Im Zuge
einer Landreform werden grosse Gebiete in
Staatseigentum überführt und an einheimische wie
ausländische Investoren verkauft. Der Käufer
verpflichtet sich im Gegenzug die Übernahme
einvernehmlich zu regeln und die Bewohner zu
entschädigen.
Gut
gemeint – aber nicht gut gemacht
Die Realität sieht anders aus:
Bewohner gibt es fast immer, Entschädigungen oft
nicht. Viele erfuhren erst vom Verkauf des Landes, auf
dem sie lebten, als der Vermesser oder gar die Bagger
dort auftauchten, um ihre Häuser abzureissen.
«Unsere Rechte
auf Nahrung, Wohnen, Wasser und Gesundheit und
Schule sind bedroht»
«Human
Rights Watch» (HRW) hat mehr als 130 Interviews
mit Betroffenen im Distrikt Serenje geführt und wirft
der sambischen Regierung Menschenrechtsverletzungen
vor. Regierung und Grundbesitzer verletzten das Recht
der Sambier auf Wohnung, Nahrung und Schulbildung.
Bewohner, die zwangsumgesiedelt
wurden, bekamen minderwertigen Flächen zugewiesen und
können sich nicht mehr selbst ernähren. Sie leben weit
entfernt von Wasserstellen oder Schulen, obwohl es in
Sambia eine Schulpflicht gibt.
Gefängnisstrafen
für die «Besetzung» des eigenen Lands
Einige Dutzend Personen, berichtet
HRW, harren seit 2013 in Zelten aus, Ackerbau wurde
ihnen verboten. Während des ersten Jahres bekamen sie
Nahrungsmittel von der Regierung, seither warten sie
darauf, dass sie umgesiedelt werden.
Im Mai 2017 warnten die Vereinten
Nationen davor, dass Sambier und Sambierinnen zu
Besetzern des Landes werden könnten, auf dem sie
geboren sind und das sie seit Generationen
bewirtschaften. Zwei Sambierinnen wanderten laut HRW
deswegen für drei Monate ins Gefängnis. Andere Quellen
berichten von ähnlichen Fällen.
Besonders betroffen sind Frauen.
Sie machen einen Grossteil der Arbeit in der
Landwirtschaft, verwalten die Finanzen und versorgen
neben den eigenen Kindern oft eine oder mehrere der in
Sambia zahlreichen AIDS-Waisen. Bei der Umverteilung
des Ackerbodens wird ihnen oft nicht einmal ein
Mitspracherecht zugestanden.
Gesetze
gäbe es – nur durchgesetzt werden sie nicht
«Die Bewohner von Serenje wurden
von der kommerziellen Landwirtschaft überrumpelt»,
fasst es Patrick Musole zusammen, Der Programmleiter
der «Zambia
Land Alliance», einem Zusammenschluss von
Nichtregierungsorganisationen, die sich um die Rechte
der Anwohner kümmert, wirft der sambischen Regierung
und den Grossfarmern vor, ohne Rücksicht auf die
Einwohner vorgegangen zu sein.
Entsprechende Gesetze gäbe es und
sie sind den Unternehmen auch bekannt. Nur
durchgesetzt werden sie nicht. Der sambischen
Regierung fehlen Geld und Personal, es mangelt an
Kontrollen und am guten Willen der Gegenseite.
«Investoren nehmen die Abkürzung. Sie sprechen mit dem
Präsidenten und den Ministern. Sie kennen die
Richtlinien, aber wenn sie in Afrika sind, kaufen sie
sich frei», sagte ein ehemaliger Angestellter der
sambischen Entwicklungsagentur zu HRW.
Die
Financiers sitzen auch in Europa
Ein Bericht der Organisation FIAN
(Food First Information and Action Network), der am
11. Oktober 2017 dem Europäischen Parlament
vorgestellt wurde, dokumentiert, wie Akteure aus
Europa am Landgrabbing in afrikanischen Ländern
beteiligt sind. Zum Beispiel beim Unternehmen
«Agrivision Zambia» mit Sitz in Mauritius, das bis
2016 in Sambia mindestens 18'000 Hektar an
landwirtschaftlicher Fläche erworben hat.
Finanziert werde «Agrivision
Zambia» unter anderem von einem Fonds mit Sitz in
Luxemburg, an dessen Gründung das deutsche
Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit
und Entwicklung (BMZ), die Entwicklungsbank KfW und
die Deutsche Bank AG beteiligt waren. Weitere
Investoren seien die Österreichische Entwicklungsbank
(OeEB) und die Europäische Kommission, schreibt FIAN,
das die Förderung von Megafarmen seit Jahren
kritisiert. Oder das Unternehmen «Zambeef»,
das von der Deutschen Investitions- und
Entwicklungsgesellschaft (DEG) Millionen langfristiger
Kredite erhalten hat und nun dort, wo einst
Kartoffeln, Tomaten und Mangos wuchsen, Soja für
Viehfutter anbaut."
========
14.11.2017: Mosambik mit geheimen
Krediten für Fischereiflotte und Militärflotte Die Credit Suisse im Mosambik-Skandal
https://www.infosperber.ch/Artikel/Wirtschaft/Korruption-Die-Credit-Suisse-im-Mosambik-Skandal
"Thomas Kesselring /
14. Nov 2017 - «Von
Sorgfaltspflicht» oder «Eigenverantwortung» kann
nicht die Rede sein. Das beweist der vollständige
Untersuchungsbericht.
Der Mosambik-Skandal wird von den
Enthüllungen der Paradise Papers überschattet, obwohl
er finanziell gigantisch ist und eines der ärmsten
Länder der Welt betrifft. Bei der Vergabe geheimer
Kredite für militärische Zwecke an Mosambik nahm die
Credit Suisse eine Schlüsselrolle ein: Ein weiterer
grosser Skandal, in den Schweizer Konzerne verwickelt
sind. Infosperber hatte mehrmals darüber berichtet.
Es folgt eine Auswertung eines unterdessen vollständig
publizierten Untersuchungsberichts.
Zur Erinnerung: Im Jahr 2013
schlossen die Credit Suisse London und die russische
Bank VTB London Kreditgeschäfte von insgesamt 2,07
Milliarden Dollar mit Mosambik ab. Dessen damaliger
Präsident, Armando Guebuza, und ein früherer
Geheimdienstchef, Antonio de Rosario, wollten damit
angeblich ein Grossprojekt zum Küstenschutz
finanzieren. Empfänger der Kredite war allerdings
nicht Mosambik, sondern das Firmenkonglomerat
«Privinvest» des franko-libanesischen Unternehmers
Iskandar Safa und seines Bruders Akram Safa.
Safa verpflichtete sich dazu, in
einer Schiffswerft von Cherbourg Schiffe eine
Fischereiflotte und militärisch einsetzbare
Schnellboote für Mosambik zu bauen. Die Kredite wurden
vor der internationalen Öffentlichkeit, inklusive dem
IWF, geheim gehalten und auch dem eigenen Parlament
und der Staatsbank verschwiegen, zugleich aber mit
Staatsgarantien versehen, was einen Verstoss gegen die
Verfassung bedeutete.
Erster
Kredit angeblich für «Fischereiflotte»
Ein erster von drei Krediten
(«Ematum»-Kredit) wurde im September 2013 publik, weil
die CS dafür Obligationen auflegte und die
französische Presse den Millionendeal mit Mosambik
feierte. Die Besiegelung dieses Geschäfts wurde in
einer Fotografie festgehalten, auf der François
Hollande, Armando Guebuza (Präsident Mosambiks) und
Iskandar Safa (mit einem Schiffsmodell in den Armen)
gemeinsam in die Kamera lächeln. Da die
mosambikanischen Auftraggeber sich scheuten, als Zweck
der Obligationen ein militärisches Projekt anzugeben,
begründeten sie die Kapitalbeschaffung mit dem Bau
einer Fischereiflotte. Als die Öffentlichkeit zwei
Jahre später die effektive Höhe des Kredits erfuhr –
850 Mio Dollar –, begann ein Rätselraten über den
Verbleib von mindestens 500 Mio Dollar, die offenbar
nicht in die Fischereiflotte geflossen waren. Auch der
IWF wurde damals auf das Problem aufmerksam.
Zahlungsunfähigkeit
Unmittelbar nach einer Umschuldung
des «Ematum»-Kredits deckte das Wall Street Journal
Anfang April 2016 zwei weitere geheime Kredite
(«ProIndicus»: 622 Mio Dollar, «MAM»: 535 Mio Dollar)
auf. Der IWF und die Geberländer sistierten daraufhin
die Budgethilfe an Mosambik, und die Regierung
erklärte Ende Oktober 2016 ihre Zahlungsunfähigkeit.
In einem Land, in dem noch immer die grosse Mehrheit
der Bevölkerung in extremer Armut lebt, wirkt sich die
verschärfte Wirtschaftskrise verheerend aus: Es fehlt
an Geld für teure Medikamente, die Sterberate steigt
entsprechend. Den Schulen fehlt es an einfachsten
Materialien, Löhne und Studienstipendien werden – wenn
überhaupt – mit grosser Verspätung bezahlt.
Auf Druck des IWF führte die Firma
Kroll von November 2016 bis Mai 2017 im Auftrag der
mosambikanischen Generalstaatsanwaltschaft und von
Schweden finanziert ein Audit über die geheimen
Kredite durch. Anfang September erhielt ein
ausgewählter Adressatenkreis Einblick in den
ausführlichen Audit-Report. Eine Version dieses
vollständigen «Kroll-Reports»
ist inzwischen im Internet zugänglich."
========
10.11.2017: Sackgasse Fischfarm: Afrika
zerstört seinen Fischbestand mit Fischzuchten Wie Aquakultur die heimischen Fischarten Afrikas
bedroht – How Aquaculture Is Threatening the Native
Fish Species of Africa
https://netzfrauen.org/2017/11/10/53598/
"Weltweit investieren Investoren und Konzerne in den
Ausbau der Fisch- und Meerestierzüchtung, denn der
steigende Konsum verheißt gute Geschäfte.
Durch die fortschreitende Überfischung werden globale
Fischvorkommen immer kleiner. Da der Fischkonsum
stetig steigt, wird in Aquakulturen oder
Aquafarming investiert. Die Folge ist,
dass Umwelt und Fischbestände noch stärker
gefährdet sind. Es ist ein Teufelskreis,
denn die Aquakultur wird mit westlichen Investitionen
gerne damit begründet, dass die Armen dieser Welt so
auch mit ausreichend Nährstoffen versorgt werden.
Fisch ist für viele arme Menschen ein wichtiger
Nährstofflieferant, so die FAO. Dass die Vorkommen
schwinden, stürzt Millionen von Menschen, die von der
Fischerei leben, in die Armut. Doch genau die Aquakultur
sorgt dafür, dass der natürliche Nährstofflieferant
Fisch verschwindet und die Menschen in Armut
gestürzt werden.
Auch die zur KfW Bankengruppe gehörende Deutsche
Investitions- und Entwicklungsgesellschaft DEG
investiert in den Aquakultur-Sektor. Und große
Investoren haben erkannt, dass sich mit tierischen
Proteinen aus der Aquakultur viel Geld verdienen
lässt. Doch wer hätte vermutet, dass gerade in dem
trockenen Afrika in Aquakulturen investiert wird?
Und wie immer wollen westliche Investoren und
Konzerne daran partizipieren. Für ein
Vorhaben zur Förderung der Aquakultur als
Wirtschaftszweig in Sambia wurde bei der Afrikanischen
Entwicklungsbank (BAD) ein Darlehen in
Höhe von rd. 45 Mio. US$ beantragt. Es hat u.
a. die Diversifizierung der Wirtschaft, die
Verbesserung der Ernährungssicherung und die
nachhaltige Schaffung von Beschäftigung und Einkommen
zum Ziel. Im Juni 2017 gab die französische
Entwicklungsagentur Agence Française de
Développement (AFD) bekannt, dass sie ein
Entwicklungsvorhaben in Benin unterstützt. Es
beinhaltet u. a. die Entwicklung
der Aquakultur bzw. Fischzucht.
Welche Folgen Aquakultur
hat, darüber haben wir Sie mehrfach in unserem
Beiträgen informiert. Und wenn man die negativen
Folgen nicht gerade im eigenen Land haben möchte,
unterstützt man finanziell die armen Länder. So
unterstützt die Europäische
Kommission Myanmar mit 20 Millionen Euro
für die Förderung der Aquakultur.
Wir haben für Sie einen aktuellen Beitrag
von Adam Welz aus dem Yale Environment
360 übersetzt, der beschreibt, welche Folgen
die Aquakultur in Afrika hat.
Wie Aquakultur die heimischen Fischarten Afrikas
bedroht
Afrika setzt schon lange Auf Aquakultur, um die
Ernährung für die schnell wachsende Bevölkerung zu
unterstützen, aber Wissenschaftler warnen davor,
dass eine weitere Initiative für Aquakultur invasive
Arten einführt, die solche Naturjuwelen wie den Lake
Malawi oder das Okawango-Delta zu Grunde richten
könnten.
1995 importierte Adrian Piers, ein altgedienter
Berater für Aquakultur, eine Ladung australischer
Rotscherenkrebse in die kleine afrikanische Monarchie
Swasiland. Er begann mit der Aufzucht der
blau-grünen Krustentiere – deren Männchen rote
Streifen auf ihren Scheren haben und die etwas mehr
als ein Pfund wiegen können – in Teichen, die er von
einem Anwesen für Zuckeranbau. Bald konnte er diese
bei Köchen im benachbarten Südafrika vermarkten, die
nach französischer Art kochen.
2001 beendete er diese Aktion in Swasiland auf Grund
zu geringen Umsatzes und transportierte einige seiner
Flusskrebse etwa 1200 km nach Norden in sein
Heimatland Sambia. Piers brachte sie vorübergehend bei
der Kafue-Fischerei unter, der kommerziellen Farm
eines Freundes, während er nach einer permanenten
Unterbringung für sie suchte. „Leider war er nicht so
vertraut mit den Krebsen, sodass sie entweichen
konnten. Die Krebse wurden sehr bald im nahegelegenen
Kafue River gefunden, wo sie sich stark vermehrt
hatten, ebenso ich Wasserwegen in der Nähe seiner
früheren Farm in Swasiland, und das, obwohl er seine
Teiche ausgetrocknet hatte, bevor er das Anwesen
verließ. Irgendjemand (Piers nennt seinen Namen nicht)
setzte heimlich einige im Lake Kariba frei, dem großen
künstlichen See zwischen Sambia und Simbabwe, wo sie
sich stark vermehren.
Piers betreibt keine Aquakultur des roten
Scherenkrebses mehr – tatsächlich scheint niemand in
Afrika dies mehr gewerbsmäßig zu tun – aber diese
Spezies breitet sich rasch im ganzen südlichen Teil
des Kontinents aus, von Swasiland aus in benachbarte
Gebiete Südafrikas und Mosamibks, durch das System des
Kafue River, den mächtigen Sambesi hinauf und herunter
und bis nach Namibia und Simbabwe. Biologen befürchten
jetzt, dass die invasive Spezies das berühmten
Okawango-Delta erreichen und das ökologische System
des Wildtierparadieses von Botswana stören könnte, auf
das sich eine wirtschaftlich wichtige
Ökotourismusindustrie stützt.
Afrikas schnell wachsende Bevölkerung erfordert immer
noch mehr Fisch. Da die meisten Wildfischbestände des
Kontinents vollkommen ausgebeutet sind, sehen
Investoren in der Aquakultur eine neue Chance. Viele,
die Fischfarmen propagieren und fördern, lernen nicht
aus den Erfahrungen der jüngeren Vergangenheit und
führen potenziell schädliche Spezies in große
Wassersysteme, oft ohne eingehende vorherige
Untersuchung, ohne Kontrolle seitens der Regierungen
oder sogar ohne vernünftige Planung der Projekte. Das
Problem der invasiven Wasserlebewesen in Afrika ist zu
wenig erforscht und genau diese Spezies bedrohen jetzt
die Ökosysteme von Naturjuwelen wie der Malawi-See.
Fischfarmen wurden in ganz Afrika während der
Kolonisierung durch Europa gefördert, weil sie als
Mittel zur Beseitigung der Armut galten.
Lake Malawi, einer der Seen des riesigen
afrikanischen Grabenbruchs, wird oft auch
„Süßwasser-Galapagos-Inseln“ genannt wegen seiner
Hunderte endemischer Buntbarsche, die bahnbrechende
Erkenntnisse über die Evolution ermöglicht haben und
über die Anpassungsweise der Spezies an verschiedene
Umweltbedingungen. Wissenschaftler berichten von einem
Betreiber eines kleineren Unternehmens, der ganz
offensichtlich einen invasiven Aquakulturfisch, den
Nil-Buntbarsches, in den See eingeführt innerhalb des
vergangenen Jahres. Diese Fische könnten sich mit
ökologisch und wirtschaftlich wichtigen eingeborenen
Buntbarscharten kreuzen und eventuell das Aussterben
vieler anderer endemischer Fischarten bewirken.
Menschen versuchen seit langem, afrikanische
Fischereien zu „verbessern“, indem sie neue Arten
aus anderen Gebieten des Kontinents und aus aller
Welt „importieren“, sagt Peter Britz,
Aquakulturexperte der Rhodes
University Südafrika. Er sagt, dass
Fishfarming in ganz Afrika während der Kolonialzeit
aus „ideologischen“ Gründen gefördert wurde, weil
man glaubte, dass dies die Armut mindern könnte.
Viele solcher Projekte scheiterten, weil sie nicht
produktiv genug waren, nicht zur jeweiligen Kultur
der Menschen passten oder keine Märkte fanden.
Dennoch unterstützten Sponsoren der postkolonialen
Zeit ungeeignete Aquakultur noch Jahre, nachdem
deren Probleme offensichtlich geworden waren.
„Der Gedanke, den Ärmsten der Armen zu helfen, ist so
verlockend, dass die Ergebnisse oft ignoriert wurden“,
so Britz. Aquakultur erzeugte auch ökologische
Probleme. Das Paradebeispiel für aquakultur-induzierte
invasive Arten ist der Nil-Barsch, ein sehr großer
Fisch in Nordafrika, dessen „Invasion“ in den
Victoriasee in den 1950er-Jahren Hunderte endemische
Arten des Buntbarsches aussterben ließ. Nilbarsche
sind gefräßige Raubfische und sie vernichteten viele
der viel kleineren eingeborenen fische des Sees. Auf
diese Weise wurden das Nahrungsnetz nivelliert und
Hunderte traditionelle Fischereien am Seeufer
ruiniert.
Der indigene Fisch wurde traditionell in der Sonne
getrocknet; die großen fetten Nilbarsche müssen über
Holz geräuchert werden, was zu Abholzung führte,
nachdem die Fischer herausgefunden hatten, wie man
diese massigen Neuankömmlinge fängt, ohne das
Fischereinetz zu zerstören.
Räuberische Barsch- und Forellenarten, die durch
Angler während der Kolonialzeit von der nördlichen
Hemisphäre nach Südafrika gebracht worden waren,
vernichten immer noch eingeborene Fischarten in vielen
Flüssen. Asiatische Karpfen wurden in Gewässer
Südafrikas eingeführt und wie Adrian Piers haben
Fischfarmer ebenso mit Wirbellosen experimentiert wie
mit dem Flusskrebs.
Viele Süßwasser-Flusskrebsarten vermehren sich
schnell, sie sind gefräßige Allesfresser, die sowohl
Pflanzen als auch Tiere fressen, egal ob lebend oder
tot. Darum sind sie hochwirksame Eindringlinge die
Struktur und Funktion des Ökosystems verändern. Afrika
besitzt keine eingeborenen Flusskrebse und daher auch
keine Räuber, die deren Bestände in Schach halten
können.
1970 wurde der amerikanische Sumpf-Flusskrebs in den
Lake Naivasha in Kenia eingelassen. Die Krebse
vermehrten sich rasch und verwandelten den einst
klaren See in ein trübes Gewässer durch das
Abtöten zahlloser Wasserpflanzen.
Die Auswirkungen der australischen roten
Scherenkrebse, die Piers und andere vor kurzem nach
Afrika brachten, stehen weiterhin nicht im Fokus
wissenschaftlichen Interesses; Den Forschern fehlen
Gelder, sogar für die routinemäßige Überwachung ihrer
schnellen Ausbreitung. Ein Wissenschaftler fand
heraus, dass eingeborene
Raubfische kleine Flusskrebse im Kafue River fraßen
und vielleicht von ihnen profitieren können, aber
einige Fischer aus Sambia sagen, dass einige native
Fischarten selten geworden sind seit der Invasion der
roten Scherenkrebse. Sie haben den Verdacht, dass
Flusskrebse Fischeier fressen oder auf andere Weise
das Ökosystem verändern. Rote Scherenkrebse vergreifen
sich oft an gefangenen Fischen in Fischernetzen, was
einige Stammesführer in Sambia dazu brachte, formal
dagegen bei der Regierung zu protestieren.
Biologen machen sich Sorgen wegen der Ausbreitung
des invasiven roten Scherenkrebses im Okawango-Delta
[…] im Norden Botswanas. Die Krebse befinden sich
jetzt im Oberlauf eines vorübergehenden natürlichen
Wasserkanals, der das System des Sambesi mit dem
Delta in Jahren mit reichlichem Niederschlag
verbindet, und nun bewegen sie sich stromabwärts.
Das Delta, das gebildet wurde, wo der Okawango-Fluss
in die sandige Savanne der Kalahari mündet, wurde in
Hunderten von Dokumentarfilmen präsentiert und es
beherbergt weltweit einige der ersten Hütten [für
Touristen, die Wildtiere beobachten wollen.] Der
Fluss überflutet das Delta jedes Jahr, wobei
eingetrocknete Wasserläufe wiederbelebt werden, die
dann Nahrung für Millionen von Fischen und Fröschen
bereithalten, die wiederum Beutetiere für zahlreiche
Vögel und Säugetiere sind. Zurzeit ist es [noch]
frei von invasiven Wasserspezies.
Mike Murray-Hudson, Sumpfgebiet-Ökologe des Okavango
Research Institute, sagt, Detritivore – das sind
Organismen, die zerfallende Strukturen wie z. B. tote
Blätter aufbrechen – seien unterrepräsentiert. Der
rote Scherenkrebs ist so einer. Im Detritus des
Okawango befindet sich ein großer Vorrat an
[organischer] Kohle, weil er sich sehr langsam
zersetzt, sagt er, „und wir wollen keinen
Beschleuniger [für diesen Vorgang] in dem System“.
Andere Biologen befürchten, dass der rote Scherenkrebs
auf Grund seines Allesfresser-Status‘ Fische und Eier
der Amphibien fressen und die Wasservegetation [dort]
zerstören wird.
Murray-Hudson sagt, trotz des Risikos mache niemand
konkrete Pläne, um den Flusskrebs dem Delta
fernzuhalten. „Es ist das Übliche“, sagt er. „Wir
haben nicht genügend Leute und Geld, und ich
befürchte, dass es erst einer Krise bedarf, bevor wir
uns zusammensetzen, um etwas dagegen zu tun“.
Afrikas Aquakultur-Industrie wird wahrscheinlich in
den nächsten Jahren expandieren, sagt Britz von der
Rhodes University, der eine neue, profitorientierte
Ära durch neue private Geschäfte heraufziehen sieht.
Eine Studie
der Weltbank von 2013 schätzt, dass Afrika
südlich der Sahara bis 2030 Ein „Fisch-Defizit“ von
mehr als 1,8 Millionen Tonnen haben wird. Dieses
[Defizit] wird durch Importe (hauptsächlich aus
Asien) und Aquakultur vor Ort überbrückt werden.
Teure Nischenprodukte wie der rote Scherenkrebs
werden Afrikas Appetit auf billiges Protein stillen.
Hier werden Spezies wie der Nilbarsch, das
„Brathähnchen der Fische“ gefragt sein.
Der Nilbarsch, so wie das in Uganda gefangene
80-kg-Exemplar, vernichtete eingeborene Spezies im
Victoriasee nach seiner Einführung in den
1950er-Jahren.
Der Nil-Buntbarsch, Oreochromis niloticus, ist eine
vollkommen andere – und viel kleinere – Spezies als
der Nil-Barsch, Lates niloticus. Jedoch werden beide
in Aquakulturen aufgezogen und beide haben als [durch
den Menschen] eingeführte Art zur Störung des
Ökosystems im Victoriasee und anderswo beigetragen.
Der Nil-Buntbarsch, der natürlicherweise in einem
breiten Streifen Nordafrikas vorkommt, wurde zuerst
vor 3000 Jahren durch die alten Ägypter kultiviert.
Viele andere Buntbarscharten kommen in verschiedenen
Teilen Afrikas vor. Viele von ihnen sind traditionelle
Speisefische und einige von ihnen wurden in Aquakultur
verwendet. Jedoch haben Fischzüchter (viele aus Asien)
in den vergangenen Jahrzehnten Fisch den
Nil-Buntbarsch nicht mehr verwendet und stattdessen
eine beträchtliche Menge an Sorten und Kreuzungen
gezüchtet. Die Umwelt-Auswirkung des Nil-Buntbarsch
wird als zur gering angesehen, weil moderne Züchtungen
eine extrem günstige Nahrungsverwertung zeigen: Die
Produktion von einem kg Aquakultur-Nil-Buntbarsch
erfordert nur 1,5 kg Nahrungspellets, von dem nur 2-3
Prozent aus Fischmehl bestehen, sagt Britz. [Der
Fisch] gedeiht schnell und kommt [auch] mit
ungünstigen Bedingungen klar.
Gewerbsmäßige Aquakulturen in großem Stil sind in
vielen afrikanischen Staaten profitabel, [daher] sind
ausländische Firmen bestrebt, weiter zu investieren.
Entwicklungsagenturen fördern auf aggressive Weise
moderne Zuchtformen des Nil-Buntbarsches zu Ungunsten
nativer Spezies. Auf diese Weise wird der Fisch
regelrecht in neue Gebiete des Kontinents eingeführt,
wo er – in angemessen temperiertem Wasser – sich als
Eindringlich erster Klasse vermehrt. Er dominiert
nicht nur die Futterressourcen und ändert das
aquatische Ökosystem auf Kosten anderer Fischarten,
sondern er „kontaminiert“ auch den Genpool der anderen
Buntbarscharten, indem er sich mit ihnen kreuzt.
Dadurch werden diese letztendlich ausgelöscht.
Wissenschaftler nennen das Hybride Introgression
[…]
So ist z. B. der Kariba-Buntbarsch, Oreochromis
mortimeri, endemisch im mittleren Lauf des
Sambesi. 2007 wurde er als
sehr gefährdet auf die Rote Liste der bedrohten
Arten durch die IUCN gesetzt. weil seine
Population in den zehn Jahren davor um 80 Prozent
zurückgegangen war. Schuld daran war der eingeführte
Nil-Buntbarsch, der ihn vertrieb und sich mit ihm
vermischte. Einige Fischkundler und Fischer halten ihn
inzwischen für möglicherweise ausgestorben, aber dies
konnte noch nicht bestätigt werden. Ironischerweise
befürchten Fischfarmer, dass wilde Populationen des
Nil-Buntbarsches durch invasive, in Gefangenschaft
gezüchtete Arten ausgelöscht werden könnten. dadurch
würde das „Rohmaterial“ zerstört, aus dem diese
Super-Fische einst gezüchtet wurden. Martin
Genner, Fischkundler der Universität Bristol mit
ausgedehnten Erfahrungen in Afrika, sagt, seine
Forschung zeige, dass es in Tansania 3keinerlei
Beweise gebe, dass der Nil-Buntbarsch schneller
wachsen oder ein günstigerer Futterverwerter sein wird
als örtliche Fischarten, wenn sie unter denselben
Bedingungen gehalten werden“, dass aber „jeder die
Illusion hat, ihre Probleme könnten [einfach] durch
eine andere Fischspezies gelöst werden“,
Wie kann verhindert werden, dass lokale Spezies
durch den eingeführten Nil-Buntbarsch überwältigt
werden?
Naturschützer befürworten Refugien, die per Gesetz
und durch physikalische Barrieren geschützt werden; So
könnte das Quellgebiet eines Flusses zur Tabuzone für
den Nil-Buntbarsch erklärt werden. auch könnten Wehre
gebaut werden, die die eingeführten Fische daran
hindern, stromaufwärts zu schwimmen. Kritiker sagen
jedoch, es bedürfe nur einer einzigen skrupellosen
Person mit einem Eimer, um Gesetze und Barrieren
nutzlos zu machen. „Reine“ Wild-Buntbarsche könnten
auch außerhalb ihres natürlichen Bereichs in
Einrichtungen gehalten werden, aber solche
Populationen überleben oft nicht und viele könnten im
Anpassungsprozess an ihre neue Umgebung in
Gefangenschaft nützliche wilde Gene einbüßen. Das
Entfernen von Nil-Buntbarschen und anderen aquatischen
Eindringlingen aus großen Wassersystemen ist praktisch
unmöglich – verfügbare Fischgifte sind nicht
spezifisch und vernichten auch Fische und Amphibien,
auf die man es nicht abgesehen hat.
Ist der Verlust der natürlichen aquatischen
Biodiversität der unvermeidbare Preis für die
Versorgung der wachsenden Bevölkerung Afrikas mit
leistbarem Protein? Vielleicht, aber dieser Preis ist
sehr hoch.
Adam Welz ist ein südafrikanischer Schriftsteller,
Fotograf und Filmemacher aus Kapstadt. Seine Arbeit
beinhaltet einen preisgekrönten über exzentrische
Vogelbeobachter in New York City und Exposés zu
Umweltverbrechen im ganzen Süden Afrikas. […]
========
16.11.2017: Libyen ist in der Steinzeit
angekommen: Sklavenhandel in Libyen Schockierende Bilder: Flüchtlinge auf Sklavenmarkt
wie Vieh verkauft
http://www.krone.at/598897
<Es sind schockierende Aufnahmen, die
dem Nachrichtensender CNN zugespielt wurden:
Auf einem "Sklavenmarkt" in Libyen werden
afrikanische Flüchtlingen wie Vieh
versteigert. Immer wieder waren die
unmenschlichen Bedingungen für Miganten in
dem nordafrikanischen Land, das zahlreiche
europäische Politiker zur Bastion gegen die
Flüchtlingsbewegungen aufrüsten wollen,
thematisiert worden. Für Sklavenhandel
fehlte allerdings ein endgültiger Beweis -
bis jetzt!
Für rund 600 Euro "pro Stück" werden die Männer
versteigert. "Dieser hier ist stark, er kann
graben und für Erdarbeiten eingesetzt werden",
preist der Auktionator, dessen Gesicht nicht
erkennbar ist, seine "Ware" an. Die Aufnahmen
zeigen Männer aus Afrika, die meisten sind wohl
Anfang bis Mitte 20. Das Handyvideo stammt vom
August 2017 und wurde CNN von einem Informaten
zugeschickt.
Ein Reporterteam wollte die Echtheit der
Aufnahmen überprüfen und begab sich nach Libyen.
Unter einem Vorwand schaffte es die Journalistin
Nima Elbagir mit versteckter Kamera zu einer
Sklavenauktion. Dabei wurden sie und ihr Team
Zeugen, wie innerhalb von sieben Minuten ein
Dutzend Männer verkauft wurden. CNN übergab das
Videomaterial an die libyschen Behörden - ob diese
angesichts der chaotischen Zustände in dem vom
Bürgerkrieg gebeutelten Land tätig werden, ist
fraglich.
"Libyen-Lösung" für Flüchtlingsfrage?
Libyen wird von diversen Politikern immer wieder
als Lösungsansatz in der Flüchtlingskrise
propagiert. Kritiker, etwa der österreichische
Flüchtlingsexperte Gerald Knaus, meinen
allerdings, die derzeitige "Lösung" sei aufgrund
der Machtverhältnisse im krisengebeutelten Libyen
"extrem instabil", zudem seien die Zustände in den
Lagern, in die Geflüchtete gebracht werden,
"katastrophal".
Erst am Dienstag hatte der
UNO-Menschenrechtskommissar Zeid Ra'ad al-Hussein
die Umstände, unter denen Flüchtlinge in Libyen
leben müssen, als "grausam" und die EU-Politik als
"unmenschlich" bezeichnet. "Das kann keine
europäische Lösung sein", so Knaus. "Das Modell,
das wir jetzt haben, genügt weder unseren
moralischen Ansprüchen, noch ist es praktisch oder
effizient."
"EU geht Fragen aus dem Weg"
Obwohl die EU seit zwei Jahren intensiv über
Migration diskutiere, stünden zwei zentrale
Grundfragen weiter nicht im Mittelpunkt: "Wie
schaffen wir es, Asylanträge fair, schnell und
einfach zu bearbeiten, und wie können jene, die
keinen Schutz benötigen, schnell in ihre Heimat
zurückgebracht werden?" Solange man diesen Fragen
aus dem Weg gehe, "drehen wir uns im Kreis", so
Knaus.
Derzeit seien die Debatten "extrem ideologisch
aufgeladen, teilweise populistisch und emotional -
weil das ein Thema ist, mit dem man Wahlen
gewinnen oder verlieren kann", urteilt er. Alles
drehe sich um "kurzfristige Scheinlösungen, die
zum Teil nicht durchdacht sind". Insofern sei
Europa ein "Wunderland", weil die Diskussionen
"extrem stark polarisieren, gleichzeitig aber die
wirklich wichtigen Fragen nicht besprochen
werden".>
========
16.11.2017:
Libyen mit Sklavenhandel und Versteigerungen wie
auf dem Rindermarkt Sklavenmärkte in Libyen:
Schmuggler verkaufen Flüchtlinge wie Vieh
http://www.20min.ch/ausland/news/story/27552099
"Statt sie nach Europa zu schleusen,
verkaufen libysche Schlepper Migranten als
Arbeitssklaven. CNN hat eine Auktion mit
versteckter Kamera gefilmt.
«900 ... 1000 ... 1100» – wie an einer
Rinderauktion wiederholt der Versteigerer die Gebote
der potenziellen Käufer. Angeboten werden hier aber
keine Tiere, Möbel oder Häuser – sondern Menschen.
Das Handy-Video, auf dem «grosse, starke Jungs für
Landarbeit» feilgeboten werden, wurde dem Sender CNN
zugespielt. Es soll afrikanische Migranten zeigen,
die in Libyen verkauft werden. CNN-Reporter machten sich auf den
Weg nach Tripolis – und sahen ihre
Befürchtungen bestätigt.
Mit versteckter Kamera filmten sie, wie ausserhalb
der libyschen Hauptstadt ein Dutzend Menschen unter
den Hammer kommen – innerhalb weniger Minuten und
für einen Preis, der nur wenigen hundert Franken pro
Person entspricht. Opfer dieser Praxis sind offenbar
Migranten, die ihr letztes Hemd dafür gegeben haben,
dass Schlepper sie über Libyen nach Europa bringen.
Die libysche Küstenwache greift härter durch als
früher, deshalb schaffen es weniger Boote aufs
offene Meer. Die Lagerhäuser, in die die Schleuser
ihre Kundschaft pferchen, sind überfüllt. Um Platz
zu schaffen und an Geld zu kommen, versteigern sie
die Flüchtlinge als Sklaven.
«Ja, ich wurde verkauft»
In mindestens neun libyschen Städten finden solche
Sklaven-Auktionen statt, vermutlich ist das Problem
aber viel verbreiteter. In einem offiziellen
Auffanglager für afrikanische Migranten in Tripolis
treffen die Reporter auf viele Menschen, die ihnen
den Menschenhandel bestätigen. «Ja, ich wurde
verkauft», sagt ein Nigerianer, der aus den Fängen
der Schleuser befreit wurde und nun darauf wartet,
in sein Heimatland zurückgeschickt zu werden. Die
Schlepper versprachen ihm, die Kosten für seine
Überfahrt würden sich dadurch verringern. Sie
verkauften ihn mehrmals, erpressten sogar Geld von
seiner Familie, nach Europa kam er nie. Andere
zeigen vernarbte Wunden von Schlägen und Tritten,
die ihnen von ihren «Besitzern» zugefügt wurden.
Den libyschen Behörden ist das Problem gemäss CNN
bewusst. Allerdings habe man keine Handhabe, da es
an Beweisen mangle. «Ich höre viele Geschichten»,
sagt etwa Anes Alazabi, Aufseher in dem
Auffanglager. «Ich leide mit ihnen. Was ich hier
jeden Tag sehe, lässt mich ihren Schmerz fühlen.»
Die CNN-Reporter haben ihr im Oktober gedrehtes
Filmmaterial den Behörden übergeben, diese wollen
nun ermitteln. «Die Situation ist fatal», sagt auch
Mohammed Abdiker von der Internationalen
Organisation für Migration. Die Berichte über
Migranten-Sklavenmärkte reihten sich ein in eine
lange Liste von Schandtaten im Zusammenhang mit dem
Schleuser-Geschäft.
UNO prangert Bedingungen an
Die Lebensumstände der in Libyen gestrandeten
Migranten sorgen international für Kritik. Erst am
Dienstag handelte sich die EU eine scharfe Rüge der
UNO ein – für ihre Zusammenarbeit mit der libyschen
Küstenwache beim Aufgreifen von Flüchtlingen im
Mittelmeer. UNO-Menschenrechtskommissar Said Raad
al-Hussein kritisierte das Vorgehen der EU als
«unmenschlich». Sie trage dazu bei, dass die
Flüchtlinge zurück nach Libyen gebracht würden, wo
sie unter «grausamen» Umständen leben müssten.
«Das Leiden von Flüchtlingen, die in Libyen
festgehalten werden, ist ein Verbrechen am
menschlichen Gewissen», erklärte der
Menschenrechtskommissar. Die internationale
Gemeinschaft dürfe nicht länger die Augen
verschliessen vor dem «unvorstellbaren Grauen, das
Flüchtlinge in Libyen ertragen».
Dem Kommissar zufolge waren UNO-Mitarbeiter
kürzlich beim Besuch von Auffanglagern in Libyen
«schockiert»: Sie hätten «ausgemergelte und
traumatisierte Männer und Frauen» gesehen, die
«übereinandergestapelt» und eingesperrt gewesen
seien. «Das Haftsystem für Flüchtlinge in Libyen ist
irreparabel zerstört», sagte Said. Trotz zugesagter
EU-Hilfe verschlimmere sich die Situation und sei
inzwischen «katastrophal». Nach Angaben der
libyschen Regierung waren Anfang November 19'900
Menschen in Auffanglagern – 7000 mehr als noch Mitte
September.
(mlr)"
========
Simbabwe 19.11.2017: Mugabe wird
weggeputscht Machtwechsel in Simbabwe: Regierungspartei
entthront Präsident Mugabe
https://de.sputniknews.com/politik/20171119318356032-machtwechsel-regierungspartei-praesident-ruecktritt/
<Die Regierungspartei Simbabwes, Zanu-PF,
hat Präsident Robert Mugabe aufgefordert, bis
12.00 Uhr am Montag seinen Rücktritt zu
erklären. Andernfalls werde gegen ihn ein
Amtsenthebungsverfahren eingeleitet, hieß es in
einer diesbezüglichen Resolution der Partei.
Laut dem Dokument will die Regierungspartei
Vizepräsident Emmerson Mnangagwa für das Amt des
Staatschefs vorschlagen. Als Vorsitzender der Partei
ist Mugabe bereits abgewählt worden.
Robert Mugabe wurde 1924 in Südrhodesien geboren.
Der simbabwische Politiker war von 1980 bis 1987 als
Ministerpräsident tätig. 1987 wurde er Staatspräsident
und hat nun 30 Jahre lang das höchste Amt im Land
bekleidet.
Seit etwa dem Jahr 2000 regierte Mugabe das Land
als Diktator. Seine Herrschaft ist geprägt von
Hungersnöten und Menschenrechtsverletzungen, die zum
Ausschluss Simbabwes aus dem Commonwealth führten.
Mugabe ist die Einreise in die EU mit Ausnahme
von Besuchen von UN-Veranstaltungen und des Heiligen
Stuhls verweigert worden.
Am 15. November 2017 übernahm das Militär Simbabwes
in einem unblutigen Putsch die Kontrolle über
das Land und stellte den 93-Jährigen, der als
weltweit ältestes Staatsoberhaupt gegolten hat,
unter Hausarrest.
Simbabwe hatte vor der Erlangung seiner Unabhängigkeit
im Jahr 1980 zu den wirtschaftlich hoch entwickelten
Staaten Afrikas gehört. Heute ist Simbabwe eines der
ärmsten Länder der Welt. Es hatte in den 2000er
Jahren eine schwere Wirtschaftskrise durchgemacht, die
acht Jahre später mit einer Staatschuld von131 Prozent
ihren Tiefpunkt erreicht hat. Dank eines kurzfristigen
Programms zum wirtschaftlichen Wiederaufbau hat sich
die wirtschaftliche Situation im Land etwas
stabilisiert. Im Jahr 2011 ist das BIP um 11,9 Prozent
und die Inflationsrate nur um 5,4 Prozent
gestiegen.>
========
25.11.2017: Weisse Farmer ermorden -
neues Hobby der Schwarzen in Südafrika „Stoppt die Farm-Morde“: Hunderte in Südafrika
demonstrieren gegen Gewalt gegen weiße Farmer
"Epoch Times25.
November 2017Aktualisiert:
25. November 2017 20:40
In Südafrikas Hauptstadt
Pretoria haben hunderte Menschen gegen die
zunehmende Gewalt gegen weiße Farmer protestiert.
In Südafrikas Hauptstadt Pretoria haben hunderte
Menschen gegen die zunehmende Gewalt gegen weiße
Farmer protestiert. Die zumeist weißen Demonstranten
marschierten am Samstag bei Regen zum Sitz der
südafrikanischen Regierung und hielten Transparente
mit Aufschriften wie „Stoppt die Farm-Morde“ oder „Wir
trauern“ hoch.
Nach Angaben der Kampagnengruppe AfriForum, der
überwiegend Weiße angehören, wurden seit
Jahresbeginn bereits mindestens 72 weiße Farmer
getötet.
In den vergangenen sechs Jahren habe die Zahl der
Angriffe auf Farmen und der Morde an weißen Farmern
jedes Jahr zugenommen, erklärte AfriForum-Mitglied
Ernst Roets. Er forderte von den Behörden
abgestimmte Maßnahmen gegen diese Gewalt wie etwa
die Schaffung einer Spezialeinheit zum Schutz weißer
Farmer.
Dirk Hermann, der den Protestmarsch in Pretoria
mitorganisierte, hob hervor, dass Farmer in
Südafrika deutlich stärker von Morden betroffen
seien als andere Berufsgruppen wie etwa Polizisten.
Bereits am 30. Oktober hatten in Kapstadt,
Johannesburg und Pretoria tausende weiße Farmer
gegen die zunehmende Gewalt demonstriert. Kurz zuvor
war die Debatte durch den Fall von zwei weißen
Farmern angeheizt worden, die einen schwarzen
Arbeiter in einen Sarg gezwängt und damit gedroht
hatten, ihn bei lebendigem Leib zu verbrennen. Die
beiden Farmer wurden am 27. Oktober zu 19
beziehungsweise 16 Jahren Haft verurteilt.
Bereits 2012 berichtete die „Zeit“ in einem langen Artikel
über Morde an Weißen Farmern. (afp)"
========
24.11.2017: Raupe aus "Amerika"
bedroht nun Afrika: Herbst-Heerwurm frisst
Maisfelder weg, wird Falter und fliegt weiter - 38
Länder betroffen - zuerst Nigeria - Kleinbauern
haben keine Gegenmittel Afrika droht Katastrophe – wegen dieser aus Amerika
eingeschleppten Raupe
https://www.watson.ch/Wissen/UNO/703010990-Afrika-droht-Katastrophe-%E2%80%93-wegen-dieser-aus-Amerika-eingeschleppten-Raupe
"Vor knapp zwei Jahren wurde der Herbst-Heerwurm nach
Afrika eingeschleppt. Inzwischen hat er Maisfelder
in etlichen Ländern befallen. Millionen Tonnen von
Mais könnten vernichtet werden. Eine wirklich gute
Antwort auf die Plage gibt es noch nicht.
Eine eingeschleppte Raupenplage macht
Experten zufolge fast allen Mais anbauenden Ländern
in Afrika zu schaffen. Inzwischen sei der
Herbst-Heerwurm (Spodoptera frugiperda) in 38
Ländern auf dem Kontinent zu finden,
sagte Jean-Baptiste Bahama von der UNO-Ernährungs-
und Landwirtschaftsorganisation (FAO) in Addis
Abeba.
«Es wird erwartet, dass die Situation
südlich der Sahara in den nächsten Erntezeiten
schlimmer werden könnte», sagte der UNO-Vertreter.
Demnach drohen den Bauern Ernteverluste in
Milliardenhöhe.
«Das Ausmass des Schadens in den Ländern,
in denen die meisten Bauern Kleinbauern sind und
wenig Zugang zu Bekämpfungsmassnahmen haben,
ist eine grosse Sorge», sagte Bahama. Die Raupe
befällt vor allem Mais, das wichtigste
Grundnahrungsmittel in Afrika.
Enorme Ausfälle - [ca. 60%
Ernteverlust bei Mais erwartet]
Bahama zufolge könnten die Ernteverluste
enorm sein. Er schätzt, dass pro Jahr zwischen acht
und fast 21 Millionen Tonnen der erwarteten 39
Millionen Tonnen Mais vernichtet werden. Es drohten
Verluste zwischen 2.5 und 6.2 Milliarden Dollar pro
Jahr, sagte der Experte.
«Alle
betroffenen Länder haben einen ganz plötzlichen
Ausbruch erlebt.» - [Raupe wird Falter, der pro
Nacht bis 100km weit fliegen kann]
Der Schädling wurde erstmals Anfang
2016 in Nigeria
festgestellt. Die aus Amerika
eingeschleppte Raupe stürzt sich in grossen Zahlen
auf die Maisfelder. Sie frisst sich rasch satt und
verwandelt sich in einen Falter. Dieser kann
in einer Nacht bis zu 100 Kilometer weit fliegen,
ein Weibchen kann Hunderte Eier auf einmal legen,
wie Alessio Colussi von der FAO in Kenia erklärte.
«Das Zerstörungspotenzial ist gewaltig.»
Plötzlicher Ausbruch
Besonders besorgniserregend ist, wenn
der Herbst-Heerwurm neu gepflanzten Mais angreift,
wie Colussi sagte. «Die jungen Maispflanzen sind
weitaus anfälliger und es ist viel einfacher, sie
zu töten», sagte der Experte. «Das ist das grosse
Risiko.»
[Auch Reis, Baumwolle, Weizen, Zuckerrohr,
Sorghumn, Hirse etc. ]
Obwohl der Schädling Mais bevorzugt,
kann er sich der FAO zufolge von etwa 80 weiteren
Pflanzenarten ernähren, darunter Reis, Baumwolle,
Weizen, Zuckerrohr, Sorghum und Hirse.
Noch sei unklar, wie die Plage zu
besiegen sei, sagte Bahama. «Alle betroffenen
Länder haben einen ganz plötzlichen Ausbruch
erlebt.» Die meisten griffen demnach zu
Pestiziden, um den Herbst-Heerwurm zu bekämpfen –
mit gemischtem Erfolg. Es müssten weitere Methoden
in Betracht gezogen werden, um die Plage effektiv
zu bekämpfen, sagte Bahama.
(sda/dpa)"
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Nigeria 25.11.2017: Islamischer
Dauerterror durch Boko Haram - Massenmorde ohne Ende Der gewohnte Terror
https://www.jungewelt.de/artikel/322421.der-gewohnte-terror.html
"Von Christian Selz, Kapstadt
Nigeria: Der Krieg zwischen der Islamistenmiliz
Boko Haram und dem von den USA unterstützten Militär
fordert Zehntausende Tote
Die grausame Nachrichten aus Nigeria sind zur
Gewohnheit geworden. Am Dienstag, so berichtete die
Onlinezeitung Premium Times unter Berufung
auf örtliche Sicherheitskräfte, tötete ein
Selbstmordattentäter in der Stadt Mubi im Bundesstaat
Adamawa im Nordosten des Landes mindestens 50 Menschen
in einer Moschee. Bei einem weiteren Überfall
bewaffneter Milizen wurden ebenfalls am Dienstag
mindestens 30 Menschen in der Stadt Numan im selben
Bundesstaat getötet. Am Mittwoch schließlich ordnete
Nigerias Staatspräsident Muhammadu Buhari eine neue
Militäraktion an, allerdings nicht in Adamawa, wo die
Armee schon seit Jahren gegen die Islamistenmiliz Boko
Haram kämpft, sondern im Bundesstaat Zamfara im
Nordwesten des bevölkerungsreichsten Landes Afrikas.
Dort hatten mutmaßliche Boko-Haram-Kämpfer in der
Vorwoche etliche Ortschaften überfallen und Gouverneur
Abdulasis Yari zufolge mindestens 155 Menschen
getötet.
Der »Krieg gegen den Terror«, den Buhari und seine
Unterstützer in Washington bereits mehrfach für
nahezu gewonnen erklärt hatten, tobt also in voller
Intensität weiter. Geändert hat daran auch die
massive Hochrüstung der nigerianischen Truppen durch
die USA nichts. Die war bereits durch die
Obama-Administration deutlich ausgebaut worden.
Obwohl sich die US-Regierung über den genauen Umfang
stets ausschweigt und schon gar nicht die Zahl ihrer
vor Ort aktiven »Militärberater« nennt, versprach
Außenminister John Kerry noch kurz vor Ende seiner
Amtszeit bei einem Treffen mit Buhari im August 2016
ein »sehr starkes Engagement«. Das zumindest
berichtete die Nachrichtenagentur Reuters
damals unter Berufung auf einen »hochrangigen
US-Offiziellen«.
Zuvor hatte die Obama-Regierung zwar zeitweilig
aufgrund arger Menschenrechtsverstöße des dortigen
Militärs Differenzen mit ihren Verbündeten in
Nigeria simuliert und vorübergehend gar ein
Hubschraubergeschäft blockiert, doch die Bewaffnung
der nigerianischen Regierungen, sowohl unter Buhari
als auch zu Zeiten von dessen Vorgänger Goodluck
Jonathan, riss niemals ab. Dabei war das, was
beispielsweise Amnesty International im Juni 2015
über das nigerianische Militär zu berichten wusste,
nicht gerade die beste Werbung für vielbeschworene
westliche Werte wie Menschenrechte und
Rechtsstaatlichkeit. Von 7.000 Toten in Militärhaft
und 1.200 weiteren Hinrichtungen ohne Prozess war
die Rede, ebenso von Folter, Massenerschießungen,
verhungerten Häftlingen und Tötungen durch den
Einsatz chemischer Substanzen in überfüllten Zellen.
Die Vorwürfe waren so schwerwiegend, dass Buhari
seinen Waffen- und Geldgebern einige Bauernopfer aus
den eigenen Reihen bringen musste, ehe die New
York Times im Mai vergangenen Jahres
vermelden durfte: »US-Militär versöhnt sich mit
Nigeria zum Kampf gegen Boko Haram«.
Wenn das wirklich das Ziel war, hat es offensichtlich
wenig genutzt. Die Zahl der Todesopfer seit 2009, als
die Islamistenmiliz verstärkt zu Anschlägen überging,
geht in die Zehntausende. Der Gouverneur des
Bundesstaates Borno, Kashim Shettima, sprach im
Februar dieses Jahres laut Premium Times gar
von fast 100.000 Toten und zwei Millionen
Vertriebenen. Wirkliche militärische Erfolge sind
dagegen nicht zu erkennen. Zwar konnten
Boko-Haram-Kämpfer immer mal wieder aus von ihnen
gehaltenen Gebieten vertrieben werden, doch den Terror
beendet hat das nicht. Statt dessen tötet auch das
Militär bei seinen Angriffen immer wieder Zivilisten.
Im Januar starben beispielsweise über 100 Menschen bei
der Bombardierung eines Flüchtlingslagers durch die
Luftwaffe.
Eine politische Lösung des Konflikts ist ebenfalls
nicht in Sicht. Die Hintermänner der Miliz sind in
einer nordnigerianischen Elite zu finden, die sich
vom Süden und der Regierung in Abuja marginalisiert
fühlt. Verhandlungen mit ihnen finden nicht statt.
Buhari, der sein Land bereits in den 80er Jahren als
Militärdiktator geführt hatte, gewann die Wahl 2015
mit dem Versprechen, mit harter Hand gegen die Boko
Haram vorzugehen. Von dieser Strategie kann er auch
allein deshalb nicht abweichen, weil daran die
Unterstützung aus Washington hängt. Und die braucht
er, um seinen Hofstaat bei Laune zu halten, in dem
die Mittel versacken. Korruption und
Vetternwirtschaft innerhalb der Armee sind beileibe
kein Geheimnis und wurden am Donnerstag durch die
Veröffentlichung des offenen Briefs eines anonymen
Soldaten in der Tageszeitung Punch einmal
mehr ins Rampenlicht gerückt. Der darin bemängelte
desolate Zustand des Militärs – dem Brief zufolge
wird teilweise nicht einmal der Sold der Rekruten
gezahlt, weil die Mittel veruntreut werden – ist ein
weiterer Erklärungsansatz für den Erfolg der
Islamisten. Hinzu kommt, dass es in der Region ein
großes Angebot an Waffen auf dem Schwarzmarkt gibt,
seitdem die USA im Jahr 2011 mit britischer und
französischer Hilfe den regionalen Stabilitätsanker
Libyen in Trümmer gebombt haben.
Einsicht ist freilich ausgeschlossen. Statt dessen
folgen auf die gewohnten Schreckensmeldungen von
Anschlägen stets die gewohnten Regierungsstatements.
Die ehemalige Fox-Moderatorin und jetzige
Sprecherin des US-Außenministeriums, Heather Nauert,
verkündete am Mittwoch, der Anschlag an einem
Gebetsort zeige »die brutale Natur der Terroristen«.
Derlei »skrupellose Attacken auf unschuldige
Zivilisten« würden lediglich Washingtons »Entschluss
stärken, dieser Bedrohung in Zusammenarbeit mit
unseren nigerianischen und regionalen Partnern
entgegenzutreten«. In ähnlicher Form wird das wohl
auch künftig noch häufiger zu lesen sein."
In ihrer jüngsten Meldung
zur Situation in Somalia berichtet die
Menschenrechtsorganisation Amnesty International
über die US-geführten Luftangriffe auf Somalia,
deren Zahl weiter zunimmt. Innerhalb von drei Jahren
seien Dutzende von Zivilisten ums Leben gekommen.