aus: Hans
Läng: Kulturgeschichte der Indianer Nordamerikas; Lamur
Verlag GmbH, Nikolaikirchhof 7, 3400 Göttingen;
Walter-Verlag AG, Olten 1981
Aussterben von Tierarten durch
Klimawandel und durch den Menschen - Landwirtschaft
Eisschmelze
und Versumpfung provozieren Massentod von ganzen
Tierherden
Durch die Eisschmelze vor ca. 13.000 Jahren kam es zur
Versumpfung ganzer Gebiete. Die Lebensbedingungen änderten
sich für viele Tiere auf grossen Flächen grundlegend und
ganze Herden versanken oder wurden weggeschwemmt. Dies
erklärt an gewissen Orten die Funde von Skeletten ganzer
Tierherden, z.B. im L.A. Hancock Park mit Überresten von 35
Säugetierarten, die in Ölschlamm (eine Teergrube)
konserviert wurden. Es handelt sich dabei um Tierarten wie
Mammut, Riesenfaultier, Kamel, Urbison, Risengürteltier etc.
Die konservierten Tiere sind im Los Angeles Country Museum
of natural History ausgestellt (S.27).
Dürre
im Süden Nord-"Amerikas" provoziert Aussterben von
Tierarten
Durch den Klimawandel kommt es zu langen Dürren in den
südlichen Gebieten Nord-"Amerikas". Die üppige Vegetation
verschwindet, und damit auch die Tierwelt, die der üppigen
Vegetation entspricht (S.27).
Aussterben der Tierarten durch
Jagd -> Entwicklungsanreiz für Menschen zur
Landwirtschaft
Die Ureinwohner rotten ebenfalls durch Jagd gewisse
Tierarten aus. Artenschutzgesetz gab es unter den
Ureinwohnern nicht. Das kritische Minium der Erhaltung einer
Tierart wird jeweils unterschritten und die Reproduktion
gewisser Tierarten zum Erliegen gebracht. Das Mammut wurde
vor ca. 14.000 Jahren während der Clovis-Kultur (benannt
nach "Clovis"-Speerspitzen) noch traditionellerweise gejagt,
war aber vor ca. 11.000 Jahren während der "Folsom-Kultur"
(benannt nach der "Folsom"-Speerspitze) schon im Aussterben
begriffen. Clovis und Folsom sind Fundorte von Speerspitzen
im heutigen New Mexiko (S.28).
Der Bison, der in der Folsom-Kultur noch üblicherweise
gejagt wurde, erlitt dann ebenfalls seine Ausrottung. Nach
der Ausrottung des Bisons wurde nichts dazugelernt, sondern
es wurden auch vor ca. 9000 Jahren noch kleinere Tiere
gejagt, als Wild (Reh, Hirsch), der Waschbär, das Opossum,
alles noch mit Steinwerkzeugen.
Für die Zeitu um 1000 Jahre später (vor ca. 8000 Jahren)
sind schon Mahlsteine und z.T. Werkzeuge aus Knochen
nachweisbar. Erst die Ausrottung von Tieren ist also der
Denkanstoss für eine Landwirtschaft. Gleichzeitig entwickeln
sich auch Schmuckstücke aus Stein oder Muscheln. Allgemein
wird diese Zeit als die "archaische Kultur des Ostens"
bezeichnet. Die Entwicklung geht dann weiter mit dem Beginn
der Flechterei aus Wurzeln, Gräsern und Bast (S.29).
Städte, Grabhügel,
Schmuck und Handel der Ureinwohnerkulturen
4000 Jahre später - also vor ca. 4000 Jahren, wurden dann
die ersten Städte gegründet. Der Tod wurde mit
Bestattungsriten begleitet. Gewisse Bewohnergruppen wie die
Adena- und Hopewell-Kultur entwickelten den Brauch,
Grabhügel anzulegen (entsprechende Funde) (S.30).
Die Primärnationen entwickelten schon vor ca. 4000 Jahren
die Herstellung von wertvollem Schmuck und ein Handelssystem
von Küste zu Küste, vor allem entlang der Ostküste der
heutigen "USA".
Die Mississippi-Kultur hatte um 500 n.Chr. eine Ausstrahlung
bis in die Prärien und in den Norden bis New Jersey
-- mit Elementen der Adena- und Hopewell-Kultur
-- mit starken Einflüssen der mexikanischen Kulturen
-- mit rechteckigen Pyramidenhügeln bis 6 ha Fläche
(Mississippi-Ureinwohner-Stadt Cahokia, grösste Stadt der
Primärnationen mit ca. 20.000 Einwohnern)
-- mit Feldbau: Mais, Bohnen, Kürbis (S.31)
-- auch mit Salzgewinnung, Keramik, Schnitzereien, Webereien
(S.32).
Teile von Cahokia werden noch bis 1550 bewohnt (32).
Dürre als Anreiz zur
Entwicklung der Menschen in "Amerika"
Die Dürre im Südwesten im "Great Basin" zwischen den Rocky
Mountains und Kalifornien gibt den Ureinwohnern den Anreiz,
eine Wüstenkultur zu entwickeln. Die Nahrung besteht dabei
hauptsächlich aus pflanzlicher Nahrung, Früchten und
Körnern. Wurzeln werden ebenfalls verarbeitet, zu Behältern
und Sandalen. Und so entwickeln sich auch im Südwesten des
nord-"amerikanischen" Kontinents mannigfaltige Kulturen der
Ureinwohner.
[Dieselbe Entwicklung haben wahrscheinlich die Aborigines in
Australien vollzogen. Diese Wüstenkulturen werden vom
rassistisch-"christlichen", weissen Imperialisten
systematisch unterschätzt, nichts dazugelernt sondern nur
alles zerstört und die Bewohner systematisch in
Konzentrationslagern und Vertreibungen vernichtet].
Beispiel: Die Hohokam-Kultur
-- im südlichen Arizona ab 300-100 v.Chr.
-- Feldbau mit Mais, Bohnen, Kürbis, Baumwolle,
Bewässerungsanlagen
-- Erdpyramiden, Ballspielplätze (Einfluss der
Hochkulturen), Astronomiekenntnisse
-- grosse Siedlung mit Grabungen ist Snaketown südlich von
Phoenix (S.32).
Anasazi-Kultur
- nördlich der Hohokam-Kultur, ebenfalls kurz vor der
Zeitenwende
- die Anasazi sind hauptsächlich "Basketmaker"
(Korbflechter)
- verschiedene Pueblo-Kulturen
Dabei legen die Anasazi grossartige Wohnsiedlungen an:
- es sind regelrechte "Cliffdwellings" (Klippensiedlungen)
im Canyon de Chelly und in der Mesa Verde
- die Häuser sind z.T. riesig, z.B. in Pueblo Bonito mit
über 800 Räumen
- Bewässerungssysteme
- die Anasazi betrieben Keramik, Korbflechterei und Weberei
- ab 1300 sind aber alle Bauten verlassen, wahrscheinlich
durch eine lange Dürreperiode (S.33).
Mais: Züchtung und Anbau durch
die Primärnationen
Mais ist bis heute das Hauptnahrungsmittel der Indianer. Der
Mais wurde aus den tropischen Hochländern Mittelamerikas in
Nordamerika eingeführt. Die ursprünglichen Kolben waren nur
2,5 cm lang (Funde in Bat Cave in New Mexiko, 5000 Jahre
alt, mit nur ca. 12 Körnern). Der Mais wrude dann durch
Bauern auf die heutige Grösse gezüchtet und hat sich dabei
in über 100 Arten aufgespalte (S.33).
[Rechte
für die Primärnationen
Erst nach dem Ersten Weltkrieg erhielten die Primärnationen
den "amerikanischen" Pass. Die "christlichen" Rassisten der
"USA" und Kanada - in den "USA" auch mit einem
beträchtlichen jüdischen Beitrag - vollzogen den
Indianerholocaust mit Zwangserziehung, Kindswegnahme und
Konzentrationslagern. Erst, als einige Primärnationen
bereits ausgerottet waren und der Grossteil in Gefahr war,
ausgerottet zu werden, wurde alternativen westlichen
"Christen"-Rassisten bewusst, dass es sich bei den
Primärnationen ("Indianern") um Kulturen handelte, deren
Wissen man erlernen konnte, und deren Wissen eine
Bereicherung war. Die "Christen"-Rassisten mussten sich
ändern, um die Primärnationen leben zu lassen. Bis die
dummen, "christlichen" Rassistenregierungen einsahen, dass
die Primärnationen Bodenrechte hatten, dauerte es in Kanada
bis in die 1990er Jahre, und in den "USA" haben die
"Indianer" bis heute keine politischen Rechte, haben keinen
Einsitz im "Weissen Haus", sondern bleiben diskriminiert und
in "Reservaten" kaserniert. Aber auch das wird sich ändern,
denn:
Der weiss-rassistische Börsenkapitalismus mit seinen
Börsenspekulanten, seinen Kravatten und seinen Casinos wird
in sich zusammenfallen wie ein Kartenhaus, und dann
bewahrheitet sich das indianische Sprichwort: Der weisse
Rassist kam - der weisse Rassist besetzte - der weisse
Rassist zerstörte - der weisse Rassist ging wieder].
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