aus: Indianer III.: Die Waiapi -
Volk des Dschungels; phoenix, 4.1.2001, 20:15-21:15
Bororo-Indios: fast ausgerottet
Die Bororo sind brasilianische Savannenindianer, ohne
Städte oder Festungen. Aus ihrer Kultur sind nur noch
die Gesänge da. Die Tänze sind verloren und nur noch in
Filmaufnahmen vorhanden, z.B. die Jaguar-Rituale.
Ohne Festungen hatten die portugiesischen Rassisten
"leichtes Spiel" mit den Bororo.
Heute sind die Bororos von den Herden der weissen
Rassisten verdrängt und leben in kleinen Dörfern
eingesperrt. Sie sind in die Agrargesellschaft
zwangs-integriert in einer Kunstdüngergesellschaft. Um
1450 lebten 50'000 Bororos, heute noch 300.
DER RASSISMUS GEGEN INDIOS DAUERT BIS HEUTE AN.
Tupigorani-Indios
waren ehemals die mächtigste Gruppe
der Indio-Stämme im Amazonas-Becken, leben heute in
Reservaten, in Gemeinschaften der Tupi, flüchten vor den
weissen Rassisten mit den Waiapis in den Dschungel.
Westliche Forscher brachten den Indios tödliche
Krankheiten mit, so dass viele Tupi starben.
Waiapi-Indios wehren sich
erfolgreich
Die Waiapi sind Nomaden, wandern durch den Urwald bis in
den Norden Brasiliens. Ein Teil lebt im brasilianischen
Urwald, ein Teil in Französisch-Guayana. Die Waiapi
haben ihre Geschichte aufgearbeitet und lehnen als
einziges Volk [der drei im Film geschilderten Stämme]
die Kleidung der Weissen ab.
Tiere sind bei den Waiapis ein Teil des Hauses, in dem
sie leben. Sie lehnen Städte ab.
Nahrung
Die Waiapi kennen keine festen Mahlzeiten. Sie essen,
wenn sie Hunger haben.
Popunia ist eine Frucht, die gekocht wird.
Die klare Abgrenzung zur Kultur
der Weissen
Die Weissen sind nicht sehr
beliebt, denn die Weissen heilen nur ihre eigenen
Krankheiten. Die Waiapi unterscheiden auch klar, welche
Geräte der Weissen ihnen Nutzen oder Schaden bringen.
Krimis, Western oder verdummende TalkShows haben bei
Filmvorführungen keine Chance, werden nicht gezeigt,
Widerstandsflime dagegen oft. Die Waiapis laden für
Filmprojekte aber auch Weisse ein.
Die Kinder der Waiapis gehen zur Schule, wo auch Hygiene
und Fusskrankheiten Lehrstoff sind, Arbeit mit
Mikroskop, z.B. um Malaria zu erkennen. Das Mikroskop
ist eines der von den Weissen akzeptierten Geräte.
Grenzen, die vom weissen
Rassisten nicht eingehalten werden
Das Gebiet der Indios ist markiert, aber die weissen
Goldgräber halten sich nicht daran und verseuchen das
Land weiter mit Quecksilber und schleppen Krankheiten
ein, die unter den Indios viele Tote fordern. In der
Folge vertreiben die Waiapis regelmässig die Goldgräber,
mittels Funkverbindung von Dorf zu Dorf.
Dorf Mariru
Oruku, eine Frucht zum farbigen Einreiben
Schenipapu
Ansätze der weissen Kultur
-- ein BH gilt als Schmuck
-- die Frauen tragen ein Handtuch um die Taille
-- Männer tragen Armbanduhren.
Indio-Kultur:
-- Frauen und Männer sind für sich
-- Produktion von Manjok-Alkohol: Kasiri.
Den Indios macht es Spass, die Weissen zu filmen.
Nahrung
Fischen und Jagen. Jagden gehen
wochenlang bis monatelang.
Die Jagd ist mühsam, denn die Tiere, Vögel und
Urwaldhühner sind scheu. Dabei hat man aber nie Eile,
denn Zeitpläne kennt man nicht. Es herrscht
Bedürfniswirtschaft.
Mädchenerziehung und Heirat
Nach der ersten Menstruation / Menarche
werden den Mädchen die Haare abgeschnitten und dann die
Heirat eingeleitet. Das neue Haar wird fester sein. Die
Heirat erfolgt ohne grosse Feste oder Zeremoniell.
Handwerk
Palmblätter werden zu Körben geflochten
Der weisse Rassist und seine Missionare hatten keine
Chance bei den Waiapi.
Feste: Das Fest für den Jaguargeist Onza
Das Onzafest ist eines der ältesten
Rituale:
-- Beschwörung des Geist des Onza, Jaguargeist -
der Jaguar wird wegen seiner Weisheit und
Geschicklichkeit verehrt
-- man spielt eine fiktive Jagd mit Blasrohren
-- die Männer bringen den Frauen zum Dank für die
Festvorbereitungen Kasiri, das Manjok-Alkoholgetränk
-- 7 Stunden Fest, Pfeilschiessen, sogar Frauen dürfen
Pfeilschiessen
-- dann folgen 8 Stunden fiktiver Kampf, endet im Sieg
und der Anbetung des Geist des Onza.
Die Waiapi gehen erfolgreich mit der Kultur der Weissen
um, benutzen nur das Nötige und bleiben dabei sich
selbst. Sie haben das Glück, nicht zu sehr vertrieben zu
werden, und haben die Energie, sich selbst gegen die
Invasion weisser Rassisten zu wehren.
Schlussfolgerungen von Michael
Palomino
-- der gesetzliche Schutz nützt den Indio-Stämmen
nichts, wenn die weissen Rassisten sich nicht an die
Gesetze halten und die Einhaltung der Gesetze nicht
kontrollieren
-- Rassismus ist eine psychische Krankheit, die bis
heute nicht definiert ist und weiterhin
Kulturausrottungen provoziert.