Literaturempfehlung
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Archavanitkul: Kinderhandel (original Englisch:
Trafficking in Children)
-- Indian
National Commission for Women: The Velvet Blouse
-- Lin
Lean Lim: The Sex Sector
4.4:
"Die Dressur": Desorientierte Mädchen und junge
Frauen werden manipuliert oder erpresst ohne
Möglichkeit der Selbstverteidigung
Verwirrung, Unglaube und Schock sind am Anfang die
Gefühle, die die neuen angeworbenen Frauen erfahren,
wenn sie die Welt des Sexgewerbes betreten. Sie sind
fast immer total desorientiert und wissen nicht wohin.
Während sie in dieser verletzlichen Phase sind, beginnt
aber schon die Dressur.
Beispiel von Dressur in Thailand mit Vergewaltigungen
ohne Ende: Von Kambodscha nach Thailand: Eine Familie
in Kambodscha verliert den Vater - 10 Kinder - "ein
freundlicher Mann und eine freundliche Frau" laden 2
Mädchen zu sich nach Hause ein für eine Nacht - 2
Vergewaltigungen - Verkauf an ein Bordell in Poipet -
Transport nach Thailand - Vergewaltigungen ohne Ende -
auch Thai-Polizisten vergewaltigen das 13 Jahre alte
kambodschanische Mädchen
Die folgende Geschichte ist von einer 20 Jahre alten
Kambodschanerin, die ihr Dorf verliess, weil ihr eine
Arbeitsstelle versprochen wurde und sich aber schnell in
der Sexindustrie wiederfand. Diese Art Geschichte kommt
unzählige Male (S.108)
in ganz Asien vor.
Sie wurde bei Battamban geboren, ihr Vater war ein
Müllsammler, der starb, als sie 13 war. Sie hatte 9
Geschwister und ihre Mutter war eine Gemüseverkäuferin.
Sogar bei harter Arbeit hatte die Familie nicht genügend
Geld, und so entschieden die Tochter und eine der
Schwestern zusammen, das Zuhause zu verlassen und in der
Stadt Arbeit zu suchen. Sie kamen an einem späten Abend
an und wussten nicht, wo sie schlafen sollten. Dann
näherten sich ein freundlicher Mann und eine
freundliche Frau und sagten, sie könnten ihnen
helfen. Sie boten den jugendlichen Frauen u Essen an und
sagten, sie könnten in ihrem Haus übernachten.
<When we
were in the house the woman put me in one room and
my sister in another. Then later the man came to
my room and raped me. His friend raped my sister.
The next day they took us in a car to Poipet (on
the Thai-Cambodian border). They sold us both to a
brothel for 100,000 Baht (1,600 English Pounds)
[4].
[4] This is an unlikely price for one girl but may
have been the cost of two. Even so, it is
unusually high.
I was locked in a room for three or four days and
then I was put into another room with some other
girls. A Thai man came and looked at us and he
chose me. He took me in a car to Thailand
and paid some money to the police to let me in. We
went to a hotel but I don't know the place because
I was so scared and the man said that if I tried
to run away the police would catch me and put me
in prison because I didn't have a passport and
papers. The man raped me many times and every day
for four days lots of his friends did too. Maybe
five or six different ones. Some of them were policemen.> |
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Übersetzung: <Als
wir im Haus waren, setzte mich die Frau in einen
Raum und meine Schwester in einen anderen. Später
kam der Mann in meinen Raum und vergewaltigte mich.
Sein Freund vergewaltigte meine Schwester. Am
nächsten Tag setzten sie uns in ein Auto nach Poipet
(die Stadt am Grenzübergang zu Thailand). Sie
verkauften uns beide an ein Bordell für 100.000 Baht
(1600 Englische Pfund) [4].
[4] Dies ist ein unwahrscheinlicher Preis für ein
Mädchen, aber kann durchaus die Summe für zwei sein.
Aber auch dann ist die Summe noch ungewöhnlich hoch.
Ich wurde über 3 bis 4 Stunden in einem Raum
gefangengehalten und wurde musste dann in einen
anderen Raum, wo noch andere Mädchen waren. Dann kam
ein thailändischer Mann, betrachtete uns und wählte
mich aus. Er setzte mich in ein Auto nach
Thailand und bezahlte etwas Geld an die
Polizei für meinen Grenzübertritt. Wir kamen an ein
Hotel, aber ich kann mich nicht an den Ort erinnern,
weil ich solche Angst hatte und der Mann sagte auch
noch, wenn ich eine Flucht versuchen würde, dann
würde mich die Polizei wieder einfangen und mich ins
Gefängnis werfen, weil ich weder Pass noch Papiere
bei mir hatte. Der Mann vergewaltigte mich dann
mehrmals, und 4 Tage lang kamen jeden Tag viele
seiner Freunde, die mich ebenfalls vergewaltigten.
Vielleicht waren es 5 oder 6 verschiedene Männer.
Einige von ihnen waren Polizisten.>
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Polizei in Thailand [16] - es gibt keine Weiterbildung,
sondern die können kaum Englisch, sondern sie verbringen
ihre Freizeit fast nur mit Alkohol und Missbrauch. Es ist
sogar ein Gruppenzwang anzunehmen, und es sind die
thailändischen Polizeikommandanten, die die Bordelle mit
Kindsmissbrauch organisieren...
Solche Geschichten
kommen in allen Variationen vor und das Grundmuster und das
Resultat sind immer dasselbe.
Beispiel einer Dressur in Kalkutta mit Erpressungen: Ein
Mädchen eines Dorfes in Kalkutta mit einem "Freund" in
"ihrem Haus" - das Mädchen bekommt ihre ersten Kunden -
Erpressung mit dem Kontakt zum Dorf
Eine Familie in Armut in Kalkutta [17] ohne Chance auf ein
besseres Leben wegen der Diskriminierung und dem Fehlen von
Sozialsystemen - ist es da ein Wunder, wenn einige Mädchen
in die Prostitution gehen? Nein! - Aber der Verkauf der
Kinder und die Erpressungsmethoden sind absolut gegen jede
persönliches Recht!
Dies ist die Geschichte einer Sexarbeiterin, die den Beginn
in der Prostitution mit 15 Jahren erlebte:
<When I got
to Calcutta my friend took me to her house
(p.109).
I thought it was very strange because my friend
didn't wear her clothes and spent all her time in
a blouse and petticoat. I asked her about this and
she said, 'Why should I war a sari when I am at
home? Here I can relax and wear what I want.'
She started cooking some food but then a man
arrived and asked if she had any time for him. She
said yeas and told me to finish the meal. Then she
took this man into another room and shut the door.
I didn't know what they were doing and when they
came out I said, 'Who was that man, what were you
doing and where has your husband gone?' She
laughed and said, 'There are no husbands around
here. That other man was not my husband he was my
babu [regular client].'
Then another man came and started talking to my
friend. And my friend said to me, 'Go into that
room with this man and stay with him for a while
and do what he wants. He says you are pretty and
he wants to marry you. Afterwards he will give you
some money.'
She pushed me into the room with the man and
locked the door so I couldn't get out. The man
started to touch me and he said he wanted to marry
me but he said, 'First I have to get to know what
you are like.' Then he raped me in that room.
When he was finished he gave me fifty rupees and
left and then another man came. I was very upset
and crying but my friend said, 'Go with this other
man.' I said, 'But that man wants to marry me and
he will be angry if another man touches me.' My
friend just laughed again. I said I would not do
it and I said I wanted to go home but my friend
said, 'This is a good job. See how much jewelery I
have. If you go with him think how much money you
will make and you can have nice things like me.' I
didn't want to do it but they pushed me into the
room again and the other man raped me.
Then another man came to the house and I refused
to entertain him. My friend said that if I did not
do it she would (p.110)
tell my family that I was a prostitute and that
our family would be shamed in the village. I could
not bring shame on my family so then I began to
take clients and I did not refuse any longer.> |
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Übersetzung: <Als
ich Kalkutta erreichte, nahm mich meine Freundin zu
sich ins Haus (S.109).
Ich dachte, das sei schon komisch, weil meine
Freundin gar nicht ihre Kleider anhatte und all ihre
Zeit in einer Bluse und einem kurzen Rock (petticoat) verbrachte.
Ich fragte sie wegen dem und sie sagte: "Wieso
sollte ich ein Sari-Gewand tragen, wenn ich zu Hause
bin? Hier kann ich entspannen und tragen, was ich
will."
Dann begann sie etwas zu Essen zu kochen, aber dann
kam ein Mann und fragte, ob sie Zeit für ihn hätte.
Sie sagte Ja und trug mir auf, das Essen fertig zu
kochen. Dann ging sie mit dem Mann in einen anderen
Raum und schloss die Tür. Ich wusste nicht, was sie
dort taten, und als sie herauskamen, fragte ich: "Wo
ist denn der Mann, was hast du getan und wo ist dein
Mann hingegangen?" Sie lachte nur und sagte: 'Da ist
doch gar kein Mann hier. Dieser andere Mann war
nicht mein Ehemann, er war mein Babu [regelmässiger
Kunde].'
Dann kam ein anderer Mann und begann mit meiner
Freundin ein Gespräch. Und meine Freundin sagte mir:
'Geh mit diesem Mann in diesen Raum und bleib mit
ihm eine Weile und tue, was er will. Er sagt, du
bist hübsch und er will dich heiraten. Danach wird
er dich bezahlen.'
Sie schob mich in den Raum mit dem Mann und schloss
die Tür ab, so dass ich nicht flüchten konnte. Der
Mann begann mich zu berühren und sagte, er wollte
mich heiraten, aber er sagte: 'Zuerst muss ich dich
kennenlernen, wie du bist.' Und dann vergewaltigte
er mich in diesem Raum.
Als er fertig war, gab er mir 50 Rupien und
verschwand, aber dann kam noch ein anderer Mann. Ich
war sehr verdrossen und schrie, aber meine Freundin
sagte, 'Mach es mit dem anderen Mann.' Ich sagte,
'Aber dieser Mann wollte mich heiraten und er wird
verärgert sein, wenn ein anderer Mann mich berührt.'
Meine Freundin lachte nur. Ich sagte, ich würde das
nicht tun und sagte, ich wollte nach Hause gehen,
aber meine Freundin sagte, 'Das ist ein guter Beruf.
Schau wie viel Schmuck ich habe. Wenn du es mit ihm
machst, denke an das Geld, das du dabei verdienst
und verdienen wirst, und dann kannst du dir schöne
Sachen kaufen.' Ich wollte das nicht, aber sie
schoben mich wieder in den Raum und der andere Mann
vergewaltigte mich.
Dann kam noch ein anderer Mann ins Haus und ich
verweigerte es, ihn zu unterhalten. Meine Freundin
sagte, dass, wenn ich es nicht mit ihm tun würde,
würde (S.110)
sie meiner Familie erzählen, dass ich eine
Prostituierte sei und dass unsere Familie dann im
ganzen Dorf angeschwärzt sei. ich konnte doch keine
Schande über meine Familie bringen und so begann
ich, immer mehr Kunden zu haben und ich verweigerte
es nicht mehr.>
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Die beiden Hauptmethoden der Erpressung: Erpressung mit
Kontakten der Familie des Opfers - oder Erpressung mit
Rache an der Familie, wenn im Voraus ein Preis bezahlt
wurde
Drohungen, die Familie des Opfers zu informieren, dass das
Opfer in der Prostitution gelandet sei, sind ein Weg, die
Schlinge um ihren Hals zu ziehen und um das Opfer in die
Prostitution zu bringen - und das wird sogar bei jenen
Mädchen angewandt, die in die Prostitution gezwungen wurden.
Den Mädchen, die ins Sexgewerbe geraten, wenn der Familie
ein "Vorauspreis" für den zu erwartenden Profit bezahlt
wurde, wird mit Rache an ihrer Familie gedroht, wenn sie
diese Arbeit verweigern würden. Die Behandlung kann dann
nicht nur eine Drohung sein, dass die Familie die Geldsumme
der Vorauszahlung zurückzahlen muss, sondern es wird dann
auch mit physischer Rache gegen Verwandte gedroht [Drohung
mit Mord an Verwandten].
Beispiel einer Dressur in Mumbai mit Sklaverei in Ketten
und mit Schlägen: 9 Jahre altes Mädchen in Mumbai verkauft
- brutale Bordellbesitzerin mit Folter - Dunkelraum mit
einer Kette - Toilette mit einem Wächter - Kette wird
gelöst für die Kunden - Schläge ohne Ende - 5 Jahre in
Ketten - nach der Rettung hat sie AIDS
Das Zentrum von Mumbai (früher Bombay) [18] - der Stolz ist
gross, und der Kindsmissbrauch in den Geheimbordellen ist im
Dunkeln...
Bordellbesitzer und Manager gebrauchen verschiedene Grade
der Brutalität, um ein neues Mädchen zu dressieren
(Englisch: seasoning). Das Opfer Arati ist noch in den
Jugendjahren. Sie wurde in Mumbai mit 9 Jahren in die
Prostitution verkauft. Sie lebt nun im ersten AIDS-Stadium
in einem sicheren Haus, nachdem sie aus einem geschlossenen
Bordell gerettet wurde. Sie erlebte die folgende Geschichte
mit grausamen Erfahrungen:
<The malkin
[brothel manager] was from Nepal and she was very
cruel. She liked to torture me. I was put
in a little dark room with a chain around my
ankle. I could only go out of the room to go to
the toilet. Then one of the guards would undo my
chain and take me and watch me. The other time my
chain was undone was when the customers came to my
room. My first customer was a very old man. He
beat me very hard and then he had sex with me.
Some of the customers were not cruel but others
liked to hit me. The malkin hit me many
times so that I would be good with the
clients.> |
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Übersetzung: <Die
Bordellbetreiberin (malkin) kam aus Nepal, und sie
war sehr grausam zu mir. Sie liebte es, mich zu
foltern. Ich wurde in einen kleinen Dunkelraum
gesteckt mit einer Kette um meinen Knöchel. Ich
konnte nur dann den Raum verlassen, wenn ich auf die
Toilette musste. Dann nahm einer der Wächter mir die
Kette ab und nahm mich bei der Hand und beobachtete
mich. Ausserdem wurde mir die Kette abgenommen, wenn
Kunden in meinen Raum kamen. Mein erster Kunde war
ein sehr alter Mann. Er schlug mich sehr hart und
dann hatte er Sex mit mir. Einige der Kunden waren
aber nicht brutal, aber wieder anderen gefiel es,
mich zu schlagen. Die Bordellbetreiberin (malkin)
schlug mich viele Male, um mich zu gutem Verhalten
zu den Kunden anzutreiben.>
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Arati blieb 5 Jahre
lang in ihrem Raum in Ketten. Sie wurde nie vollständig
dressiert und sie wird nie erwachsen werden können. Ihre
Geschichte ist eine (S.111)
der schlimmsten, die mir erzählt wurden, aber das ist
keinesfalls ein Einzelfall. Es ist eine schreckliche,
persönliche Tragödie, und wenn es ein Einzelfall wäre,
könnten wir das als ein Produkt einer Geisteskrankheit
beschreiben. Aber schockierenderweise gibt es die Erfahrung
von Arati auch anderswo: Unzählige Male kommt dieser Terror
in ganz Asien vor. Wir können diese Folter an Mädchen nicht
mehr einfach als schreckliche, nicht repräsentative
Einzelfälle ansehen, die wie Ausreisser in einer Analyse der
Prostitution dastehen. Das heisst, es ist unverzeihlich,
sich auf den Profit in der Prostitution zu konzentrieren und
das Schicksal der Menschen am Ende der Hierarchie als
Belästigung zu empfinden und zu behaupten, das sei nur eine
Abweichung vom grossen Muster.
Nein, diese Schicksale sind im Hauptbild drin. Sexsklaverei
ist nicht wirklich etwas, was man mit den gewöhnlichen
Begriffen einer Statistik erfassen kann. Das menschliche
Leid kann nicht gemessen werden, indem man Zahlen und
Grafiken erstellt. Wenn die Geschichten von Mädchen und
jungen Frauen wie Arati zusammen analysiert werden, dann
kommt eine gigantische Anklage gegen die Prostitution und
ihre Prinzipien zusammen, wie die Prostitution unterstützt
wird.
Beispiel einer Dressur in Dhaka in Bangladesch mit
Schlägen: Fabrik mit Niedriglöhnen - aus dem Haus geworfen
- "eine Frau" findet sie und gibt ihr zu Essen - 2 weitere
Frauen zeigen ihr die Stadt und verkaufen sie an ein
Bordell - erste Kunden werden abgelehnt - Schläge während
5 Tagen - und dann
Bangladesch, Billigproduktion mit Mädchen [19] in einer
Stadt ohne Familie macht Mädchen anfällig für andere
Angebote, so dass sie in der Prostitution landen...
Die folgende Geschichte ist jene einer jungen Frau, die
durch eine Kombination von akuter Armut und physischer
Gewalt in die Prostitution getrieben wurde. Es ist eine
normale Geschichte, dieses Mal aus Dhaka in Bangladesch:
<I worked at
the factory for about three months and I earned
about 500 taka a month (6 English Pounds). I
shared a room with another girl but then she said
she did not want to share with me any more because
I did not have enough money. So then I had nowhere
to live. I was feeling very bad and was walking in
the street when a woman started to talk to me. She
said that she would look after me and find me a
good job so I went with her. She took me to a room
and gave me some food and then two fat veiled
women came in and the woman told me to go with
them because she said that they would show me the
city.
It was dark and they put me in a scooter. We went
to a very busy place and it was very gloomy
[dark]. There were many girls there wearing
strange clothes and they wore makeup. When we
walked down the alley and one of the women pulled
off my (p.112)
orna shawl and said, 'You don't need to
wear it in this place.' They took me into a big
building and talked with another woman about me. I
was very frightened. They gave me a tablet and
asked if I felt dizzy. I didn't but then they left
me to sleep for the night.
In the morning lots of other girls came to talk to
me. They told me that I would be all right if I
did what I was told and that I would get used to
it. I didn't know what they meant. They said it
wasn't so bad in this place and that you got good
food and clothes to wear.
That night the woman who was in charge locked me
in a small room and after a while a man came in
and tried to rape me. I fought with him and he was
very angry and said, 'I have paid for you, so do
as I want.' The madam was so angry that she beat
me all over my arms with a stick so that they were
bruised and swollen. Some of the clients were
good. When they saw that I did not want to have
sex with them they would not say anything to
madam. But most were bad. they complained to madam
that I did not give god service and so madam would
start to beat me again. She shouted, 'How long
will it take you to accept this?' After five days
of beating I accepted it.> |
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Übersetzung: <Ich
arbeitete während ungefähr 3 Monaten in einer Fabrik
und verdiente dort ungefähr 500 Taka pro Monat (6
Englische Pfund). Ich teilte mit einem anderen
Mädchen einen Raum, aber dann sagte sie, sie wolle
den Raum nicht mehr mit mir teilen, weil ich nicht
genügend Geld hätte. Also landete ich auf der
Strasse. Ich fühlte mich sehr schlecht und spazierte
auf der Strasse umher, als eine Frau mit mir zu
reden begann. Sie sagte, dass sie zu mir schauen
würde und eine gute Arbeit besorgen würde, und so
ging ich mit ihr. Sie nahm mich zu einem Raum und
gab mir etwas zu Essen und dann kamen zwei fette,
verschleierte Frauen und die Frau gab mir an, ich
solle mit ihnen gehen, weil sie mir die Stadt zeigen
würden.
Es war dunkel und sie setzten mich auf ein Motorrad
(scooter). Wir gingen an einen sehr belebten Platz
und es war sehr dunkel. Dort waren viele Mädchen,
die komische Kleider und Makeup trugen. Als wir die
Allee hinunterspazierten, zog mir eine der Frauen
meinen (S.122)
Orna-Schal weg und sagte, 'Du brauchst das hier
nicht zu tragen.' Sie brachten mich in ein grosses
Haus und redeten mit einer anderen Frau über mich.
Ich hatte grosse Angst. Sie gaben mir eine Tablette
und fragten, ob mir schwindlig sei. Mir war nicht
schwindlig, aber dann verliessen sie mich mit der
Angabe, ich solle nun schlafen gehen.
Am nächsten Morgen kamen viele Mädchen und redeten
auf mich ein. Sie erzählten mir, dass ich ok wäre,
wenn ich machen würde, was sie mir sagten, und dass
ich mich daran gewöhnen würde. Ich wusste gar nicht,
was sie dabei meinten. Sie sagten, es sei nichts
Schlechtes an diesem Ort und dass man hier gutes
Essen und Kleider bekäme.
Diese Nacht wurde ich von der beauftragten Frau in
einen kleinen Raum eingeschlossen, und nach einer
Weile kam ein Mann und versuchte, mich zu
vergewaltigen. Ich kämpfte mit ihm und er war wütend
und sagte, 'Ich habe doch für dich bezahlt, also
tust du gefälligst, was ich will.' Die Madam war
dermassen wütend, dass sie mich an meinen ganzen
Armen mit einem Stock schlug, so dass sie
blutunterlaufen und geschwollen waren. Einige der
Kunden waren gut, Wenn sie sahen, dass ich keinen
Sex mit ihnen haben wollte, dann sagten sie der
Madam gar nichts. Aber die meisten waren schlecht.
Sie beklagten sich bei der Madam, dass ich ihnen
keinen guten Dienst erwies, und dann begannen die
Schläge von vorn. Sie schrie, 'Wie lange brauchst du
noch, bis du das akzeptieren wirst?' Nach 5 Tagen
mit Schlägen akzeptierte ich es.>
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4.5: Bangladesch, Pakistan, Kambodscha, Thailand:
Jungfrauen werden in die "Hotelprostitution" verkauft
Ein Hotel in Bangkok [20] - die Architektur ist
wunderschön, aber was sich dahinter abspielt, ist
manchmal nur schwarze Prostitutionsenergie
Sogar im geistig eher unterentwickelten Bangladesch ist der
Sexsektor einem Wandel unterworfen. Die Mädchen werden in
die Prostitution verkauft - aber nicht unbedingt an ein
traditionelles Bordell. Stattdessen werden sie durch die
"Hotelprostitution" in das Gewerbe eingeführt. Dies ist aber
eher eine falsche Bezeichnung und verleitet in Bangladesch
zu einem falschen Eindruck. Es sollte eher "schmuddelige,
kleine Bude" oder "grosse Hotelprostitution ohne Dusche"
heissen. Die Strukturen des Gewerbes sind genau dieselben
wie in der traditionellen Bordellprostitution, aber das
Geschäft ist nun beweglich und diskreter. Die Kunden müssen
nicht in die berüchtigten Gebiete. Stattdessen werden die
Mädchen zu ihnen ins Hotel geliefert.
Ein ähnliches Phänomen ist in (S.113)
Pakistan anzutreffen, wo Mädchen von Bordellen an Hotels
geliefert werden, um die Gäste zu unterhalten. Während einem
meiner Aufenthalte in einem Luxushotel in Lahore wurde ein
verzweifeltes, 13 Jahre altes Mädchen aus der Hotellobby
entfernt. Sie war die Tochter einer Sexarbeiterin aus dem
Haupt-Rotlichtbezirk und das Ereignis sollte ihre Einführung
in die Prostitution sein. Ihre Kunden waren zwei lokale
Geschäftsleute aus der Region, beide in den 60ern, und sie
feilschten mit der Grossmutter des Mädchens um den Preis für
den Deal. Natürlich war dieses schluchzende Mädchen kein
aufregender Sexpartner für die beiden Männer.
Diese Art Sexarbeit ist einfach eine Erweiterung des
Verkauft von Jungfrauen in Kambodscha und in Thailand. Alle
Länder in Asien haben dieses System der Hotelprostitution,
aber in einigen Fällen haben die Mädchen dann ein gewisses
Mass an Freiheit, weil sie an eine höhere Klasse von Kunden
bedienen. Im armen Bangladesch ist dieser Bereich des
höheren Sektors aber sehr klein.
Beispiel einer Dressur im Hotelzimmer mit einem Wächter
(keine Angabe des Orts)
Aber hier ist eine Erfahrung eines Mädchens, wie es in der
Hotelszene dressiert wurde. Sie war damals 11 Jahre alt und
man hatte ihr einen Job als Haushaltshilfe versprochen, aber
der Putzjob wurde ihr gar nie vermittelt.
<The husband
of the lady who employed me said, 'You don't have
to do jobs in the house. I have a much better job
for you.' The next day he took me to an agent and
sold me. This agent took me to a hotel where there
were some other girls. Most of them were older
than me but there was one that was just the same
as me. I was taken to a room in the hotel and a
young man came in. He was about twenty or
twenty-one. This man made me have sex with him.
Every day after that I was taken to hotel rooms
and men would visit me in the room. All the time I
was guarded. There were guards who watched us eat
and took us to hotel rooms. We were never
alone.> |
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Übersetzung: <Der
Ehemann der Lady, die mich anstellte, sagte: "Du
musst im Haus gar nicht arbeiten. Ich habe eine viel
bessere Verdienstmöglichkeit für dich." Am nächsten
Tag nahm sie mich zu einem Vermittler und verkaufte
mich. Dieser Vermittler brachte mich zu einem Hotel,
wo einige andere Mädchen waren. Die meisten von
ihnen waren älter als ich, aber eine war genau so
alt wie ich. Ich wurde in eines der Hotelzimmer
gebracht und ein junger Mann betrat den Raum. Er war
ungefähr 20 oder 21. Dieser Mann brachte mich dazu,
Sex mit ihm zu haben. Jeden Tag danach wurde ich zu
den Hotelzimmern gebracht und Männer besuchten mich
im Raum. All diese Zeit über wurde ich bewacht. Da
waren Wachleute, die uns beim Essen beobachteten und
uns ins Hotelzimmer begleiteten. Wir waren nie
allein.>
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4.6: "Dressur" mit Erpressung mit der
Schuldensklaverei
Menschenhändler bringen Frauen in die Schuldensklaverei
In Gesellschaften, wo Prostitution zu einem offenen Gewerbe
entwickelt (S.114)
haben die entwickelsten Gauner auf dem Sexmarkt gar nicht
das Bedürfnis, physische Gewalt zu gebrauchen, um den jungen
Frauen die Schlinge um den Hals zu legen, in die
Prostitution zu gehen. Die Marktkräfte erreichen das schon
von alleine und die Besitzer der Sexlokale können entspannt
danebensitzen und ihre Hände sauberhalten. In Thailand zum
Beispiel wollen viele Bar- und Clubbesitzer gar keine
sexuellen Dienstleistungen der Mädchen verkaufen, wenn die
Mädchen in die Prostitution gezwungen worden sind.
Stattdessen werben sie Mädchen an, die schrittweise von der
Industrie aufgesogen werden, einfach durch gewissen Druck,
und entscheidend sind dabei unerwartet hohe Schulden, die
sie abbezahlen müssen [5].
[5] Archavanitkul: Kinderhandel (original Englisch:
Trafficking in Children), S.44
Eigenartigerweise entstehen diese Schulden beim Barbesitzer
oder Clubbesitzer [Schuldensklaverei]. Zuerst sind die Opfer
am Rande der Prostitution tätig - als Kellnerin zum Beispiel
- aber es dauert dann nur eine kurze Zeit und sie werden zur
Sexarbeiterin.
Beispiel einer Dressur durch Schuldensklaverei in
Nigeria: Filippininnen in Nigeria - die Mädchen müssen das
Flugticket und die Bordellpreise bezahlen
Weltkarte mit den Philippinen und Nigeria in Afrika [21]
Eine der philippinischen Frauen, die in ein Bordell in
Nigeria verkauft wurde, um die asiatische Gemeinde zu
bedienen, erklärte, wie sie und ihre Freundinnen zum Verkauf
sexueller Dienstleistungen gezwungen wurden:
<We were
sent into a big compound surrounded by high fences
and it was very heavily guarded. There were three
houses in the compound and all were filled with
other Filipinas who looked at us. We were told
that we had to work in a club so that we could pay
back our airfare and the money that the club owner
had paid for us. We had to entertain the clients
because how else could we pay back the debt?> |
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Übersetzung: <Wir
wurden in einen grossen Komplex gebracht, der ganz
mit hohen Zäunen umzäunt war, und alles war streng
bewacht. Der Komplex bestand aus drei Häusern und
alle waren mit anderen Filippininnen gefüllt, die zu
uns herüberschauten. Man sagte uns, dass wir in
einem Club arbeiten sollten, um das Flugticket und
die Gebühr des Clubbesitzers zurückzubezahlen, die
er für uns bezahlt hatte. Wir mussten die Kunden
unterhalten, weil es keine andere Möglichkeit gab,
die Schulden zu bezahlen.>
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Diese Strategie, den
Mädchen hohe Schulden aufzubürden, ist alltäglich. Dem
Mädchen wird vorgemacht, der einzige, realistische Weg, die
Schulden loszuwerden, sei, ihren Körper zu verkaufen.
Beispiel einer Dressur durch Schuldensklaverei in Japan:
Eine Rumänin in Japan - die Frau muss die Ausbildung und
das Flugticket zurückbezahlen
Japan ist mit seinen Kampfkünsten wie Karate [22] eine
unglaublich stolze Nation - und vergreift sich aber auch mit
Erpressungen an Ausländerinnen...
Eine Rumänin, die nach Japan in einen japanischen Sexclub
verkauft worden war, beschrieb die Methoden, die der
Clubbesitzer anwandte, um sie zur Prostitution zu ermuntern:
<For the
first few months we weren't given any wages for
being dancers. They said we had to pay back the
expenses for our training and airfare. We just had
a tiny amount of money - (p.115)
not
even enough to buy food, and I was always hungry.
If we wanted some more money we had to go with
clients and then we could get some tips. We
couldn't leave because we had a legal contract to
stay at the club, and besides we had no money to
pay for the airfare home.>
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Übersetzung: <In
den ersten paar Monaten bekamen wir als Tänzerinnen
gar keinen Lohn. Dann sagten sie uns, dass wir die
Ausbildung und das Flugticket zurückzahlen müssten.
Wir hatten ja überhaupt kein Geld - (S.115)
es reichte ja nicht einmal fürs Essen, und hatte
immer Hunger. Wenn wir mehr Geld wollten, so könnten
wird mit Kunden gehen und dann Trinkgelder erhalten.
Wir konnten nicht flüchten, weil wird einen
gesetzlichen Vertrag unterzeichnet hatten, im Club
zu bleiben, und ausserdem hatten wir kein Geld, ein
eigenes Flugticket zu bezahlen.>
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Prinzip: Schuldensklaverei ist willkürlich, weil der
Bordellbesitzer die Schuld manipulieren kann, wie er will
Die Schuldensklaverei ist eben wirklich eine. Und diese
Praxis ist in der gesamten, asiatischen Sexindustrie weit
verbreitet. Im besten Fall kann ein Mädchen alles abbezahlen
und kann dann eigene Gewinne machen. Im schlimmsten Fall
geht die Sexsklaverei ewig weiter, weil das Bordell mit dem
Bordellbesitzer die Schuld immer wieder manipulieren. Die
Schuld wird nie festgesetzt und die Ausgaben werden einfach
je nach Laune des Bordellbesitzers oder Bordellmanagers
angegeben. In Tat und Wahrheit wird die Schuldensklaverei
angewandt, um die Frauen zur Prostitution zu zwingen, und um
sie dazu zu bringen, Kunden zu akzeptieren und dem
Sexgewerbe zuzustimmen, das sie sonst ablehnen würden.
Schuldensklaverei in Kalkutta in Indien: Das
"Chukri"-System - das Mädchen hat die Kosten für allen
Aufwand zu übernehmen - und Gebührenschulden - und etwas
für den Besitzer - und etwas Schmuck für sie - und das
Mädchen weiss nie, wie hoch ihre Schulden eigentlich sind!
Mädchenprostitution in Kalkutta [23] - meistens müssen die
Mädchen anschaffen, um Schulden abzubezahlen, wobei sie oft
nicht einmal wissen, wie viel!
Einige der schlimmsten Beispiele der Schuldensklaverei
finden sich in Südasien. In Kalkutta ist ein "Chukri"-System
bekannt, das die Neulinge in den Beruf zwingt. Ein
Bordellbesitzer kauft von einem Agenten ein Mädchen. Das
Mädchen ist dann unter der kompletten Kontrolle des
Besitzers. Der Besitzer bezahlt für alle Erfordernisse des
Mädchens - das Essen und Kleider und die generellen
Lebensausgaben. Diese Kosten werden aber den Schulden des
Mädchens zugeschlagen, und dann kommen noch einige
unerwartete Summen dazu, wovon nur der Besitzer weiss. Die
neue Prostituierte muss dann mit den Einnahmen durch
sexuelle Dienstleistungen diese nebulöse Schuld
zurückbezahlen. Dabei ist der Punkt der, dass sie nie
wirklich weiss, wie hoch die Schuld eigentlich ist, wie
viel der Kunde bezahlt, wie viel davon abgezogen wird, und
wie viel zu den Ausgaben für sie gerechnet wird. Und
sie weiss auch nicht, wie viel die "Geschenke" kosten, die
der Bordellbesitzer ihr dann gibt. Diese Praxis ist nichts
Aussergewöhnliches, zum Beispiel für ein Mädchen, das
billigen Schmuck erhält, für den sie dann ihren Körper
verkaufen muss. Das "Chukri"-System ist somit ebenso eine
sexuelle Sklaverei.
Schuldensklaverei in Mumbai in Indien: Das Mädchen erhält
50% aber muss davon die Schulden zurückzahlen - viele
Jahre lang
Sehr ähnliche Abmachungen findet man auf dem ganzen
[indischen] Subkontinent. In Mumbai im Distrikt Kamatipura
erhält ein Mädchen die Hälfte der bezahlten Summen der
Kunden, die sie für die sexuellen Dienstleistungen zahlen.
Aber davon muss sie (S.116)
den Lebensunterhalt bestreiten, inklusive die Miete, Strom
und Essen, und sie muss davon auch die Schulden abbezahlen.
Für einige Mädchen dauert das dann jahrelang.
Schuldensklaverei in Bangladesch: Das Mädchen muss 4 bis
5 Jahre arbeiten, um die Schulden abzubezahlen
In Bangladesch ist es nicht unüblich, dass das Opfer 4
bis 5 Jahre braucht, um die Schulden abzubezahlen.
Während dieser Zeit arbeitet die junge Prostituierte als
eine Art Lehrling unter der Kontrolle der Bordellleiterin
[meistens eine Frau]. Das Opfer darf den Ort nicht verlassen
und muss alle Kunden bedienen, die ihr zugeschoben werden.
Schuldensklaverei in Thailand: Von Burma nach Thailand -
Schulden mit 100% Zins zurückzahlen
Die grundlegenden Strukturen des Schuldensklavereisystems
sind in Südostasien immer gleich. Die Kosten für den
Mädchenhandel zum Beispiel müssen von den Opfer mit 100%
Zins zurückbezahlt werden [6].
[6] Archavanitkul: Kinderhandel (original Englisch:
Trafficking in Children), S.48
Ein burmesisches Mädchen, das über die
thailändisch-burmesische Grenze geschmuggelt worden wird,
kann zum Beispiel den Bordellbesitzer um die 10.000 Baht
kosten, aber das Mädchen wird dann dazu gezwungen, dem
[thailändischen] Bordellbesitzer 20.000 Baht zu bezahlen.
Sie wird diese Summe nur bezahlen können, wenn sie sie
sexuelle Dienstleistungen verkauft. Die Hälfte der
Kundengebühren werden dem Mädchen abgegeben, und davon muss
sie dann ihre Schulden abbezahlen [mit 100% Zins in einem
THAILÄNDISCHEN Bordell].
4.7: Mädchen und Frauen wissen nichts
über ihre Rechte
Prinzip: Die Mädchen und jungen Frauen haben keine
Möglichkeit des Widerstands gegen die Schuldensklaverei
- und sie akzeptieren sogar den neuen "Besitzer"
Vielleicht ist bei dieser ganzen Sache der perplexeste
Aspekt der Schuldensklaverei der, dass die Opfer ihr
Schicksal akzeptieren, auch wenn sie noch so schrecklich
behandelt und ausgenützt werden. In der Anfangsphase
meiner Nachforschungen fand ich es fast unglaublich, dass
eine junge Frau glauben sollte, dass eine Drittpartei das
Recht habe, sie zu verkaufen. Ich hatte von ihnen
eigentlich Widerstand oder zumindest Ärger darüber
erwartet, dass sie verkauft worden waren. Nur wenige aber
stellten den Verkauf ihrer Person oder die
Schuldensklaverei überhaupt in Frage. Wenn sie dazu eine
Meinung hatten, dann meinten sie immer, die Verpflichtung
erfüllen zu müssen, ihre Schulden abzubezahlen.
Eine Prostituierte aus Kalkutta in Bangladesch zum
Beispiel dachte, es sei ungerecht, dass ein Nachbar sie in
die Prostitution verkauft hatte, als sie noch ein Kind
gewesen war, aber sie stellte die Rückzahlung der Schulden
an den Bordellbesitzer nicht in Frage. "Ich hasste die
Arbeit", erklärte sie, "aber ich musste das Geld
zurückzahlen."
Ich hörte ähnliche Ansichten von Sexarbeiterinnen aus
Kambodscha, die sich bitter beklagten, dass Freunde und
Verwandte sie in Bordelle verkauft hatten, aber im selben
Atemzug stellten sie die grundlegende Annahme, dass man
sie kaufen und verkaufen könne, nicht in Frage.
Prinzip: Die Mädchen und jungen Frauen wissen nichts
über ihre Rechte, weil sie in der Kindheit nie Rechte
hatten
Nach einer Weile gab das Ganze einen Sinn für mich: Diese
Mädchen stellen die Prinzipien des Verkaufs nie in Frage,
weil sie akzeptieren, was sie sind. Sie sind eine Ware,
die man handeln kann. Sie sind nicht (S.117)
verärgert darüber, dass sie aller Rechte beraubt werden,
weil sie glaubten, dass diese Rechte erste Priorität haben
würden.
4.8: Kinderprostitution - hauptsächlich
asiatische Männer sind die Kunden für dieses
Verbrechen
Weltkarte der Penislängen [24] - Asiaten haben die
kürzesten, und deswegen werden erwachsene Frauen nicht
befriedigt und die Männer missbrauchen dann die Kinder -
so ist es scheinbar!
Prinzip: Sex mit
Kindern ist in Asien fest verwurzelt und die asiatischen
Männer sind die hauptsächlichen Kunden - und einige
westliche Touristen ändern an dieser Statistik
eigentlich gar nichts
Das Zweite - und das war der grundlegendste Schock, den
ich während dieser Feldarbeit zu diesem Buch hatte, war
das Alter der Mädchen, die vom Sexhandel betroffen waren.
In den letzten Jahren haben die westlichen Medien immer
mehr die Pädophilie erwähnt. Im Westen ist das ein
anerkanntes Problem, und über die Ausübenden dieses Übels
ist bekannt, dass sie nach Asien reisen, so wie sie auch
in andere unterentwickelte Teile der Welt reisen, um sich
am Laster zu vergnügen, das zu Hause eine grosse
Diskretion erfordert. Die asiatische Presse präsentiert
dann immer nur westliche Täter und behauptet, diese
Perversion sei eine Eigenheit des Westens gegen asiatische
Kinder. Dabei werde ich die letzte Person sein, die diese
traurigen, charakterschwachen Männer unterstützt. Aber die
asiatischen Medien sollten ja schon ehrlicher sein. Die
Pädophilie ist bei asiatischen Männer sehr weit
verbreitet, nur ist das Problem nicht erkannt, dass die
Männer Kinder sexuell attraktiv finden. In einigen Ländern
ist das so, weil die sexuellen Beziehungen zwischen Mann
und Kind institutionalisiert sind.
Kinderheiraten - ist das Kinderprostitution oder nicht?
Um ein Beispiel zu nennen: Es kann in Bangladesch
öffentlich missbilligt werden, wenn 12 Jahre alte Mädchen
in die Prostitution eingeführt werden. Aber diese Meldung
kommt dann nur, weil Prostitution stigmatisiert ist und
nicht, weil ein 12 Jahre altes Mädchen mit einem
erwachsenen Mann Sex hat. Warum sollte da ein Aufschrei
erfolgen? In Bangladesch werden 10 Jahre alte Mädchen mit
vollzogenen Heiraten verheiratet. 15% sind mit 12 oder
jünger verheiratet, und 57% sind mit 14 verheiratet [7].
[7] M.N. Islam and H.K.M. Yusuf: 'Fertility and
Reproductive Health Status of Married Adolescents in Rural
Bangladesh', unpublished paper, 1990
In Südasien werden Mädchen als Kind in die Prostitution
verkauft und Kinder werden [in gewissen muslimischen
Staaten] als Kind verheiratet. Wo ist da der Unterschied?
Prinzip: Missbrauch durch Nachfrage und Missbrauch
durch Angebot
Wenn man dabei fair bleiben will, so muss man einen
Unterschied zwischen Missbrauch durch Nachfrage und
Missbrauch durch Angebot machen. Pädophile durch Nachfrage
sind jene, die Sex mit vorpubertären Kindern suchen.
Pädophile durch Angebot sind jene, die Sex mit Kindern
haben, aber die nicht unbedingt Kinder als Opfer wollen.
Ich glaube, dass die meisten Kunden in Asien bei der
Kinderprostitution in die (S.118)
zweite Kategorie fallen. Sie haben Sex mit Kinder, weil
diese verfügbar sind, und wenn einmal die Jungfräulichkeit
verkauft worden, sind sie auch billig. Wenn Männer also
Sex mit einem Mädchen haben wollen, dann tendieren sie
eher zu den pubertären [mit Periode und Brüsten] im
Gegensatz zu denen, die vorpubertär sind [ohne Periode und
ohne Brüste].
4.9: Das Alter der Prostituierten in Asien -
meistens von 13 bis 25
Prinzip: Jugend und Pubertät existiert gar nicht
Ein Jugendhaus, hier in Gorbitz in Dresden in Deutschland
[25] - in Asien gibt es meistens gar keine Jugendzentren,
denn Jugend kostet den Armen zu viel, und die Kinder
arbeiten ab 10 Jahren schon oder werden in Bordelle
verkauft...
In
Bangladesch, wie in anderen Entwicklungsländern, gibt
es kein anerkanntes Alter zwischen Kindheit und
Erwachsenenalter. Stattdessen erfolgt eine
plötzliche Verwandlung, die entweder bei der Jugend oder
Heirat ansetzt - dabei ist nicht einmal wichtig, was zu
erst kommt.
[Das heisst, es ist keine Jugendarbeit vorhanden, keine
Jugenderziehung, keine Jugendbücher, keine
Jugendzeitschriften, sondern Jugendliche armer Familie
sollen nur in der Familie arbeiten und lernen nichts
dabei, und bei armen Familien ist dann die Prostitution
eine der Lösungswege, um ein bisschen reicher zu werden,
mehr Konsumgüter kaufen zu können und ein höheres Prestige
zu entwickeln - oder dann kommt eine frühe Heirat der
Tochter oder die Tochter wird an einen Man verkauft, das
sind dann weitere Lösungswege].
Prostitution
beginnt schon unter 14 Jahren, Beispiel Rajasthan in
Indien
Ähnliche Muster werden im Rest von Südasien angewandt. Das
Alter der Sexarbeiterinnen in einer Region veranschaulicht
dabei, mit welch jungem Alter die Einführung in die
Prostitution beginnt. Eine Studie über 200
Kinderprostituierten in Rajasthan durch die
National-indische Frauenkommission (Indian National
Commission for Women) ergab, dass 64% dieser Mädchen noch
vor ihrem 14. Altersjahr mit der Prostitution begonnen
hatten [8].
[8] National-indische Frauenkommission (Indian National
Commission for Women): Die Samtbluse (original Englisch:
The Velvet Blouse), S.23
Die überwiegende Anzahl von Prostituierten begann ihren
Beruf als Kind und meistens in der Pubertät [9].
Beispiel Bangladesch: Prostituierte sind hauptsächlich
zwischen 14 und 25 Jahre alt - auch die Kunden wollen
das so
Im Jahre 1999 machte das Sozialdepartement von Bangladesch
(Bangladesh's Department of Social Services) eine Studie
mit über 1000 Frauen in den Bordellen Tanbazar und
Nimtoli. 450 der Insassen waren eigentlich Kinder. Ein
ähnliches Resultat erbrachte eine Studie über
Strassenprostitution in Dhaka, wo 180 Frauen miteinbezogen
waren und fast 30% unter 16 Jahre alt waren. Dagegen fiel
die Anzahl Prostituierte mit Mitte 20 sehr ab. Und über 30
gab es praktisch keine mehr [10].
[10] Salma Ali: 'Children in Prostitution / Children of
Prostituted Women'. Paper presented at the regional
meeting of the Coalition Against the Traffic in Women.
Dhaka, Bangladesh, 25. bis 29. Januar 1999, S.8
Dies ist nicht so, weil sich die Frauen glücklicher und
sozial akzeptierter fühlen würden mit dieser Arbeit;
sondern es gibt einfach keinen Käufer mehr.
Beispiel Phnom Penh in Kambodscha: Über 25% der
Prostituierten sind unter 17 Jahre alt
Dieser Punkt ist so wichtig, dass es sich lohnt, ihn zu
wiederholen und auszuführen. Die Berichte geben klar an,
dass über ein Viertel der Prostituierten in Phnom Penh
unter 17 Jahre alt sind [11].
[11] Die Schätzungen basieren auf Interviews mit Chanthol
Oung, Ausführender Direktor des Kambodschanischen
Frauenzentrums (Cambodian Women's Crisis Center); Men
Sedharoat, Direktor: "Agir pour les Femmes en Situation
Précaire" ["Massnahmen für Frauen in prekären
Situationen"]; Phnom Penh; Und: Yim Po, Director:
Cambodian Center for the Protection of Children's Rights
["Kinderrechtsschutzzentrum"]
Dies kann sogar noch eine Untertreibung sein, weil viele
Kinderprostituierte gar nicht sichtbar sind und sie
deswegen nie mitgezählt werden.
Beispiele in Malaysia, Nepal, Indien und Indonesien
In Malaysia sind Jungfrauen, die noch nicht in der
Pubertät sind, nur mit einem Aufpreis (premium) zu haben
[12].
[12] Lin Lean Lim: Der Sexsektor (original Englisch: The
Sex Sector), S.89
In Nepal fangen 48% der Sexarbeiterinnen mit dem Beruf an,
wenn sie zwischen 10 und 15 sind [13].
[13] UNICEF: A Situation Analysis, p. xiv
20% der Mädchen, die nach Indien verkauft werden, werden
auf unter 11 Jahre alt geschätzt [14],
[14] UNICEF: A Situation Analysis, p.xv
und in Indonesien beginnt ein Viertel von allen (p.119)
Sexarbeiterinnen die Prostitution, wenn sie unter 17 sind
[15].
[15]
Beispiel Philippinen: Ein Filippino in einem
"Casa"-Bordell - junge Mädchen in Bordellen werden
"ausprobiert"
Kinder prüfen Abfall in Ulingan auf den Philippinen [26] -
wenn eine solche Armut herrscht und Verhütungsmittel
fehlen, ist es kein Wunder, wenn Eltern ihre Kinder als
letzte Möglichkeit verkaufen, um finanzielle Probleme zu
lösen - oder Kinder werden auch entführt und geraubt. Das
Land heisst "katholisch"...
Die
Mädchen, die in den "Casas" angetroffen werden können -
das sind die geschlossenen Bordelle auf den Philippinen -
sind auch sehr, sehr jung. 70% von ihnen werden unter 20
geschätzt, und die Mehrheit beginnt damit im Alter
zwischen 11 und 18.
Eine Bordellleiterin (mama-san) mit grosser Erfahrung in
verschiedenen Sektoren der Sexindustrie auf den
Philippinen, und die ein Casa mehrere Jahre lang geleitet
hat, erklärte, dass die Mädchen in den Bordellen aus sehr
armen Familien kämen. Und sie beschrieb die Erfordernisse
für sie so:
<Things are
the worst for girls in the casas. They
have lots of clients, especially on Friday and
Saturday nights when they have ten to twelve men.
It's especially bad for the new girls because all
the regulars want to try her out. Twelve to
fifteen is considered the best age. They are
called 'cherry girls' [virgin girls] but only the
richest customers can afford to buy her 'cherry'
[as a virgin].> |
|
|
Übersetzung: <Die
Umstände in den Casas sind für die Mädchen am
schlimmsten. Sie haben viele Kunden, vor allem in
der Nacht von Freitag auf Samstag und von Samstag
auf Sonntag, wenn sie 10 bis 12 Männer bedienen. Es
ist speziell schlimm für die neuen Mädchen, weil
alle Stammkunden sie dann ausprobieren wollen. Als
bestes Alter wird 12 bis 15 betrachtet. Sie werden
"Jungfrauen" ("cherry girls") genannt, aber nur die
reichsten Kunden können sie dann auch als "Jungfrau"
("cherry") kaufen.>
|
Beispiel Thailand: Die
Kinderprostitution wechselt an "diskretere Orte" - den normalen
Bordellen laufen die Kunden weg
In den vergangenen paar Jahren hat die Kinderprostitution
in Thailand einen Wechsel erfahren. Die Initiative hatte
scheinbar einige Auswirkungen - aber nicht unbedingt die
gewünschten. Die Kinderprostitution hat sich einfach aus
vielen Bordellen weg an diskretere Orte verlagert. Deshalb
kamen mir Klagen von thailändischen Sexarbeiterinnen zu
Ohren, dass in den normalen Bordellen nun Kunden
wegbleiben, weil die Kunden für jüngere Mädchen anderswo
hingehen. Diese Annahme wird von einer Studie der
Internationalen Arbeiterorganisation bestätigt, die Klagen
von Bordellbesitzern entgegengenommen hat in dem Sinn,
dass das Verbot, Frauen unter 18 Jahren zu handeln, für
ihren Geschäftsbereich negative Auswirkungen habe, weil
die meisten Kunden eben Sex mit jüngeren Prostituierten
haben wollen [16].
[16] Lin Lean Lim: The Sex Sector, p.144
Prinzip: Die Angst asiatischer Männer wegen AIDS wird
als "Grund" vorgeschoben, Sex mit Kindern zu haben
Oft wird angegeben, dass die Nachfrage nach sehr jungen
Prostituierten eine Auswirkung der Angst vor AIDS sei.
Gemäss diesem Argument besteht eine Nachfrage bei Kunden
nach Sex mit jüngeren Prostituierten im Glauben, dass
diese Mädchen weniger dem Virus ausgesetzt seien und eine
Infektion somit weniger wahrscheinlich sei. So läuft es in
Südostasien ab, wo das Durchschnittsalter der Mädchen, die
mit Prostitution beginnen, gesunken ist. In Südasien
(S.129)
dagegen werden sehr junge Mädchen nur mit einem Aufpreis
(premium) gehandelt. Traditionelle, religiöse Prostitution
wie das Devadasi-System [wo ein Mädchen einem Tempel
geweiht wird, dann ohne Unterstützung bleibt und dann mit
Prostitution den Lebensunterhalt verdient] beginnt mit der
Einführung in das Sexgewerbe spätestens in der Pubertät.
Der Schwerpunkt der Prostitution auf das Jugendalter hat
deshalb eine lange Vorgeschichte und der gegenwärtige
Trubel wegen Krankheiten sind für Männer eine bequeme
Rechtfertigung, ihr Verlangen nach Sex mit Mädchen zu
rechtfertigen, die noch Kinder sind.
4.10: Der Verkauf von Jungfrauen: Entjungferung
und garantiert AIDS-frei
Der Aufpreis für eine Entjungferung - und der Aufpreis
für die AIDS-frei-Garantie
Einer der Hauptpunkte für den Verkauf von Jungfrauen ist,
dass sie nicht mit AIDS oder mit anderen Sexualkrankheiten
infiziert sind. Die gesundheitsbewussten Kunden von
Jungfrauen-Prostituierten bezahlen deswegen einen Aufpreis
nicht nur, um ein Mädchen zu entjungfern, sondern auch, um
sich die Freiheit ohne Ansteckungsgefahr zu gönnen. [Der
Chirurg kann dann ein zweites oder drittes Hymen
installieren und ist so der Manipulant im Hintergrund...]
Aber der Kunde ist die Gefahr für das Mädchen
Kondome sind immer mit im Spiel. Aber die
Sicherheitsgarantie gilt dann natürlich nur für den
Kunden. Die Mädchen auf der anderen Seite sind in grosser
Gefahr, einer Infektion ausgesetzt zu werden, weil sie
ungeschützten Sex in einer kritischen Situation haben, mit
einem Mann, er wahrscheinlich schon viele Sexualpartner
gehabt hat.
Prinzip: "Frische, junge Mädchen" werden von Massen von
Männern ausprobiert und sind dann nicht mehr "frisch"
Frische, junge Mädchen, die sich selbst in einem
Billigbordell wiederfinden, werden nicht für lange Zeit
frisch bleiben. Deswegen ist eine grössere Nachfrage nach
jüngeren und neuen Mädchen vorhanden.
4.11: Die Anzahl Kunden - von 3 bis zu 20 pro
Tag
Kalkutta: 2 bis 10 Kunden pro Tag
Eine Studie von Sexarbeiterinnen in Kalkutta fand heraus,
dass die Prostituierten normalerweise zwischen 2 und 10
Kunden pro Tag bedienen, wobei sich ein Durchschnitt von 3
pro Tag ergibt [17].
[17] Department of Epidemiology: Assessment [rating] of
the Sex Trade in Calcutta and Howrah, S.11
[Mumbai]: Mädchen aus Nepal mit 10 bis 15 Kunden pro
Tag
Aber die Sexarbeit ist sehr variabel. Einige Mädchen aus
Nepal haben das Pech, bis zu 10 oder 15 Kunden pro Tag
bedienen zu müssen [18].
[18] Department of
Epidemiology: Assessment [rating] of the Sex Trade in
Calcutta and Howrah, S.52
Prinzip: Junge Mädchen haben mehr Kunden
Es ist dabei immer das Gleiche: Je jünger die Mädchen
sind, desto mehr Kunden haben sie. Das ist überall
ungefähr gleich.
Kambodscha: Jugendliche zum Bedienen von Kunden
gezwungen - 7 bis 15 Kunden pro Tag - in extremen Fällen
bis zu 20
Bordellbesitzer in Kambodscha zwingen jugendliche
Prostituierte, jeden Kunden zu akzeptieren, das heisst, 7
bis 15 Kunden pro Tag. Dies ist weit mehr als die Anzahl
Kunden, die von erwachsenen Prostituierten bedient wird.
Ich traf ein Mädchen, das Eigenschaften hatte, die in
Kambodscha als sehr attraktiv gelten: Sie war schön, etwas
beleibt, und hatte eine weisse Haut. Während ihrer
Gefangenschaft in einem Bordell in Phnom Penh wurde sie
für diese Eigenschaften mit 20 Kunden pro Tag und mit AIDS
gesegnet.
4.12: Die Dressur - die "Anpassung" - mentale
Narben oder sogar tödliche Fälle
[Tödlicher Sex ereignet sich dann, wenn der Penis für die
Vagina viel zu gross ist und sich im Unterleib Blutungen
ereignen, die nicht entdeckt oder nicht mehr gestoppt
werden können, so dass das Mädchen verblutet. Das passiert
in Thailand und in gewissen Regionen im muslimischen Raum
regelmässig. Andere Fälle verlaufen glimpflich, so dass
das Mädchen überlebt, aber seine Fruchtbarkeit verliert,
weil gewisse Zerstörungen nicht mehr rückgängig gemacht
werden können. Prinzipiell ist Sex mit Kindern vor deren
Fruchtbarkeit absolut gegen jede Natur und das machen
nicht einmal die Affen, und somit stellt sich die Frage,
wieso Männer da etwas tun, was nicht einmal Affen tun? Sogar in biblischen
Zeiten galt der Kinderschutz bis zur Menarche, wobei
damals die Menarche oft erst mit 16 oder 17 kam und die
Männer gingen auf die Jagd. Hier sind die Angaben von
Louise Brown]:
Die Dressur kann sehr variabel sein, von ein paar Wochen
bis zu ein paar Jahren. Einige Neuanfängerinnen müssen gar
nicht dressiert werden, weil sie (S.121)
sich den Verkauf ihres Körpers selbst ausgesucht haben.
Aber für viele andere ist dies eine Zeit der Anpassung.
Dies gilt auch für Mädchen, die wussten, dass sie Sex
verkaufen würden, die aber von den Bedingungen keine
Ahnung hatten, unter denen der Verkauf stattfinden würde.
Sie müssen sich alle an die Gefangenschaft und an den
psychologischen und physischen Preis gewöhnen, der die
Prostitution erfordert. Ihr Wille zum Widerstand muss
gebrochen werden.
Narben der brutalen Einführung in der Mädchenseele
Für die jüngeren Mädchen können die Narben einer brutalen
Einführung in die Prostitution nie geheilt werden. Sie
leiden irreparabel an inneren Verletzungen.
Kalkutta: Vaginamanipulationen mit der Haut einer
Zitrusfrucht
Die Bestrebungen von Bordellbesitzern gehen dahin, jüngere
Mädchen für die Prostitution vorzubereiten. In Kalkutta
zum Beispiel werden getrocknete und straff gespannte Häute
von Zitrusfrüchten verwendet, die bei Wasserberührung sich
dann ausweiten, um Vaginas von jungen Mädchen auszuweiten,
die dann für Sex mit erwachsenen Männern verkauft werden.
Kalkutta: Tödliche Fälle mit jungen Mädchen, die Sex
mit erwachsenen Männern haben
Aber sogar dies ist nicht genug, schweren Schaden
abzuwenden. Das Personal von Sanlaap, eine NGO, die mit
Kinderprostituierten in der Stadt [Kalkutta] arbeitet, hat
Beweise nicht nur über Verformung und schwere Verletzungen
bei jungen Mädchen, sondern da sind auch Todesfälle.
[Todesfälle durch Kinderprostitution findet man auch im
kriminellen Thailand und in gewissen konservativen,
muslimischen Regionen].
Die psychologische Manipulation ist dabei genau so brutal
wie die physische Erpressung der Mädchen und Frauen in das
Gewerbe. Die Langzeitauswirkungen kann man nur als schlimm
betrachten.
Dressurprinzip: Namenswechsel - Kontakt mit Eltern wird
verboten - das Bordell wird das neue Lebenszentrum
Ein Prinzip bei der Taktik der Bordellbesitzer, die
Schlacht gegen widerspenstige Prostituierte zu gewinnen,
um sie als Sexarbeiterin einzuführen, ist der Raub der
Identität. Man gibt ihnen oft andere Namen, und der
Kontakt nach Zuhause und zu ihren Familien wird verboten.
Bis sie dressiert und gedrillt sind, muss ihre ganze Welt
sich nur um das Bordell drehen und das Bordell wird zum
Zentrum ihres Lebens. Die Folge ist die Isolation des
Mädchens, und es provoziert im Mädchen eine
Verletzlichkeit. Gleichzeitig wird sie von den Denkmustern
und Gefühlen abgetrennt, die den Widerstand gegen die
Sexarbeit bewirken. Sie wird mit einem neuen
Verhaltenscodex ausgestattet.
Dressurprinzip: Widerstand wird mit Schlägen, Folter
oder sogar Tötung beantwortet - Psychoterror mit der
Drohung einer Tötung
Frauen, die die Anpassung an diese neuen Verhaltensmuster
verweigern, werden geschlagen, gefoltert und manchmal auch
getötet. wie oft solche Tötungen stattfinden ist
unbekannt, weil die Frauen, die dann die Opfer sind,
einfach in der Dunkelwelt des Sexbusiness verschwinden.
Eigentlich kann jede Sexarbeiterin von einem ihr bekannten
Fall erzählen, wo eine Frau oder ein Mädchen die Anpassung
gegenüber den Erwartungen des Bordellbesitzers verweigert
hat und dann getötet wurde. Gerüchte über (S.122)
Tötungen und
über regelmässige Schläge durch Zuhälter sind
wirkungsvolle Anregungsmittel, die Prostituierten bei der
Arbeit zu halten.
Dressurprinzip: Schuldensklaverei und Androhung von
Gewalt
Die meisten neuen angeworbenen Frauen aber müssen die
sadistische Tortur nicht monatelang erdulden. Es werden
ihnen einfach Schulden aufgebürdet [sie werden in die
Schuldensklaverei versetzt] und mit Gewalt konfrontiert,
und dann passen sie sich der neuen Situation an. Sie
müssen, wenn sie überleben wollen.
Dressurprinzip:
Mädchen werden eingeschlossen - Wächter - Banden
kontrollieren alles im Rotlichtdistrikt und fangen
flüchtende Mädchen wieder ein
Eine Flucht ist für die Opfer der Sexsklaverei
unmöglich. Die Bordellbesitzer haben für die
Neuankömmlinge bezahlt und sie werden kaum ihre
Investitution wegziehen lassen. Die Mädchen werden erst
dann frei, wenn sie den Kaufpreis eingespielt haben und
ein substanzieller Profit mit ihnen gemacht worden ist.
Bis dahin werden sie überwacht und bewacht. Darunter ist
weit mehr zu verstehen, als einfach nur einen grossen
Wächter an eine Tür zu stellen. Ein Rotlichtbezirk ist
das Zuhause für ein grosses Netzwerk von kriminellen
Banden und Leuten, die an dem Menschenhandel
mitverdienen. Wenn es also einem Mädchen die Flucht von
ihrem Bordell gelingt, wird sie kaum weit kommen. Sie
wird von einem der örtlichen Jugendlichen, die auf den
Strassen als Wächter arbeiten und es geniessen,
eigentlich gar nichts zu arbeiten, wieder eingefangen
werden. Die Spitzel stehen ja an jeder Strassenecke.
Nervöse Mädchen und desorientierte, junge Frauen können
sehr leicht ausgemacht werden, weil sie sich hastig
bewegen und verwirrt zu rennen versuchen.
Dressurprinzip: Transport über Grenzen in fremde
Länder macht die Mädchen hilflos
Einer der grossen Vorteile, gehandelte Mädchen zu
gebrauchen, ist, dass sie kaum wissen, wohin sie
flüchten sollen. Dies ist speziell für jene so, die über
lange Distanzen und speziell über internationale Grenzen
verschoben wurden. Sie können dann die Landessprache
nicht, und sie kennen die Stadt nicht, wo am Ende das
Bordell ist.
4.13: Die Flucht aus der Sexsklaverei ist kaum
möglich
Das burmesische Mädchen Kham
Suk wurde 1987 von den Eltern in Thailand für 80
Dollar an ein Bordell verkauft - und verkauft hier
Blumen [28] - eine Flucht ist unmöglich, weil die
Strassen in Thailand an jeder Ecke von Spitzeln
überwacht werden - die Taxifahrer und Leute vom
Geheimdienst in Taxifahreruniformen, und weil das
Mädchen kein Thailändisch spricht. Und die 80
Dollar musste das Mädchen durch sexuelle
Dienstleistungen an Kunden abbezahlen... -
“Children in Darkness,” Sara Terry, Christian
Science Monitor, 30. Juni 1987. Wenn
Regierungen die Armut absichtlich fördern und
Verhütungsmittel rar sind, ist das Resultat
Prostitution ohne Ende. Und die asiatischen
Regierungen machen das scheinbar extra so...
|
Beispiel Japan: Thailändische Frauen
ohne Sprachkenntnisse - keine Ortskenntnisse - kein
Flugticket
Das Hilfezentrum für asiatische Frauen (HELP Asian
Women's Shelter) in Tokio hilft Frauen in der
Prostitution und bekommt Telefonanrufe von verkauften,
thailändischen Frauen, die um Hilfe bitten. Einige
dieser Frauen sind derart isoliert, dass sie nicht
einmal wissen, wo sie sich aufhalten. Sie sind nach
Japan gebracht und in einer japanischen Stadt an eine
"Snack"-Bar verkauft worden. Sie sprechen die
Landessprache nicht und können keine japanische Schrift
lesen. Sie wissen nicht einmal, in welchem Teil von
Japan sie sich aufhalten. Sie haben einfach nur in einer
thailändischen Zeitung die Telefonnummer der
HELP-Zentrale gesehen und sind von der Snack-Bar
geflüchtet, um von einer öffentlichen Telefonzelle einen
Anruf zu tätigen. Sogar jene Frauen, die wissen, wo sie
sind, und wie sie ihr Heimatland erreichen können, sind
an dieser Stelle blockiert (S.123)
und können nicht zurück, weil ein wirtschaftliches
Gesetz existiert: Sie können das Rückflugticket nicht
bezahlen.
Beispiel Indien: Frauen aus Nepal ohne Orientierung
ausserhalb des Bordells
Frauen aus Nepal, die in Bordelle in indische Städte
verkauft worden sind, berichten, dass sie nicht wissen,
wie sie nach Hause reisen sollten. Viele sind ein
städtisches Leben gar nicht gewöhnt und sind durch die
Umgebung ausserhalb des Bordells nur durcheinander. Im
Bordell warten viele Arten des Terrors auf sie, aber
einige ziehen diesen Terror vor, statt ihre Chance in
der ungewohnten und feindlichen Welt ausserhalb der
Bordelltüren zu wahren.
Das Prinzip der Drohungen: Nach dem Erwischen von der
Flucht kommt ein schlimmeres Bordell - Haftstrafe
droht wegen illegalem Aufenthalt - [und es droht noch
mehr Vergewaltigungen durch kriminelle Polizei und
Militär]
Bordellbesitzer verängstigen die gekauften Frauen, indem
sie ihnen drohen, dass sie als Sexarbeiterin erkannt
werden würden und wieder eingefangen würden und dann an
ein anderes noch schlechteres Bordell verkauft würden,
wenn sie den Mut hätten zu fliehen. Eine andere Art der
Drohung ist es, wenn ihnen gesagt wird, nach einer
Flucht würden sie von der Polizei wegen illegalem
Aufenthalt als illegaler Einwanderer inhaftiert. Diese
Drohung ist für viele verkaufte Frauen real, die in
Länder wie das [kriminelle] Thailand und Japan verkauft
werden, und es bestehen gute Gründe, davor Angst zu
haben [weil die geile Polizei und Militärs zum Beispiel
in Thailand gerne vergewaltigen].
Erfolgreiche Dressur: Mädchen und Frauen denken, sie
hätten "keine Alternative" ausser die Prostitution
Der Dressurprozess ist dann beendet, wenn die Frauen
akzeptieren, dass sie absolut keine Alternative haben,
als als Sexarbeiterin zu arbeiten. An diesem Punkt
angelangt werden einige sich sogar intelligent finden,
diesen Beruf zu haben. Dies geschieht dann, wenn sie
sich als Überlebende fühlen. Sie wurden gezwungen,
Prostituierte zu werden, da sie keine andere Wahl
hatten, und machen das Beste aus der Situation.
[In Verbindung mit der Sklaverei ist diese Denkweise
eine Falle. In Verbindung mit einer freien Wahl und
Selbstachtung wird Prostitution aber eine Art
erfolgreiches Geschäft].
Das Prinzip in Südasien: Prostituierte verlieren
jeden Ruf - offiziell sind sie "sozial tot" - aber
inoffiziell unterstützen sie ihre Familien
Dieser Prozess kann in seiner schmerzlichsten Form in
Südasien beobachtet werden. In den meisten Teilen des
Subkontinents gibt es dann keinen Weg zurück in die
"ansehnliche" Gesellschaft, wenn eine Frau eine
Prostituierte war. Wie sie den Beruf ergriffen hat, ist
dabei total nebensächlich. Sie ist wie markiert, eine
sozial tote Person zu sein. Wenn sie nun einmal gedrillt
worden sind und das Gefängnis der Prostitution
akzeptiert haben, können die Frauen dann sehr
philosophisch über ihr Leben und ihre Arbeit werden.
Die Ansichten, die durch die folgende erfolgreiche
Prostituierte in Kalkutta ausgesprochen werden, sind
typisch:
<I did not
want to do this work. I was sold to a brothel and
then I could not go back to my village and live
like an ordinary woman. I could not have a husband
and a family. But if I can't return to society
then I can support my family. My life (p.124)
is ruined but at least I can help my mother and my
brothers and sisters. I am good at my job and I
have a lot of regular clients who are generous to
me. With the money I earn I have paid for my
sister to be married. I gave her a dowry and my
brother is going to school.> (p.125)
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Übersetzung: <Ich
wollte diese Arbeit nie machen. Ich wurde an ein
Bordell verkauft und dann konnte ich nicht mehr in
mein Dorf zurück und wie eine normale Frau leben.
Ich konnte nie einen Ehemann und eine Familie haben.
Aber wenn ich nicht in die Gesellschaft zurückkann,
dann kann ich wenigstens meine Familie unterstützen.
Mein Leben (S.124)
ist ruiniert, aber zumindest kann ich meine Mutter
und meinen Bruder und Schwestern unterstützen. In
meinem Beruf bin ich gut, und ich habe viele
Stammkunden, die zu mir grosszügig sind. Mit dem
Geld, das ich verdiene, habe ich für meine Schwester
die Heirat bezahlt. Ich konnte ihr die Mitgift
bezahlen, und mein Bruder geht in die Schule.>
(S.125)
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Prinzip:
Faktoren sind Armut - Schulden - Gewalt - Drohungen
Frauen können dazu dressiert werden, auch die
unmenschlichste Prostitution als ihre Beschäftigung zu
akzeptieren, wenn sie durch Armut und Schulden dorthin
hineingetrieben werden, und wenn sie mit Gewalt und
Drohungen dazu gezwungen werden. Sie werden überleben und
die sexuelle Ausbeutung und Brutalität akzeptieren. Und die
meisten werden es mit Würde tun und eventuell mit einem
scharfsichtigen Humor.
Prinzip: Prostituierte werden benutzt, stigmatisiert
und vom sozialen Leben verbannt
Aber an vielen Orten in Asien werden sie während des
Prozesses unzweifelhaft stigmatisiert. Sie sind eine
Gruppe der sozial Ausgegrenzten [verbannte Personen], arme
und verletzliche Frauen. Die Gesellschaften, die diese
Frauen hervorbringen, verdammen ihre eigentliche Existenz.
Die Männer, die sie geniessen, sind genau dieselben
Männer, die dann, wenn sie in ihre andere Rolle der
Modellfamilie schlüpfen und den guten Bürger vorgeben,
immer verneinen, mit solch niedriger Moral Kontakt zu
haben. Deswegen ist es kein Wunder, dass die Frauen in
Asien einem solchen Dressurprozess unterworfen werden
müssen.