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Sexsklaverei mit Mädchen- und Frauenhandel in Asien
(aus: Sex slaves: trafficking of women in Asia)

Kapitel 6: Das Management - Teil 1

Teil 1: 6.1: Louise Brown erwähnt die grausamen FRAUEN im Bordellgeschäft nie -- 6.2: Statistiken über Bordelle und Bordellgefängnisse -- 6.3: Netzwerke für Bordelle und Bordellgefängnisse - und die NGOs -- 6.4: Bordell-Netzwerke in Japan - mit der japanischen Yakuza-Mafia - kann gut oder schlecht ausgehen -- 6.5: Prinzip: Mädchen und junge Frauen werden von Stadt zu Stadt verschoben -- 6.6: Netzwerke der Bordellgefängnisse in Indien und Nepal - Nepalesinnen -- 6.7: Netzwerke der Bordellgefängnisse in Zusammenarbeit mit der Mafia und den Regierungen -- 6.8: Netzwerke der Bordellgefängnisse in Dhaka - geschlossene, grosse Bordellgefängnisse und Strassenprostitution auf Strassen und in Parks -- 6.9: Weitere politische Führer mit Bordellgefängnissen: Kambodscha, Burma und Pakistan -- 6.10: Kalkutta: Familienmitglieder kassieren die Einnahmen der prostituierten Tochter -- 6.11: Nord-Thailand: Töchter werden in die Prostitution verkauft, um mit dem Geld Konsumgüter zu kaufen -- 6.12: Das Mindestalter für Mädchen im Bordell -- 6.13: Bangladesch: Menschenhändlersysteme - Armut zerstört jegliche Moral

von Louise Brown

übersetzt, präsentiert und mit Untertiteln von Michael  Palomino (2014)

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Literaturempfehlung
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Marjan Wijers und Lin Lap-Chew: Trafficking in Women, Forced Labor and Slavery-like Practices in Marriage, Domestic labor and Prostitution
--
Pasuk Phongpaichit, Sungsidh Piriyarangsan and Nualnoi Treerat: Guns, Girls, Gambling, Ganja: Thailand's Illegal Economy and Public Policy (Chiang Mai: Silkworm Books, 1998)
-- Foundation for Women: Our Lives, Our Stories (Bangkok 1995)
--
International Organization for Migration: Trafficking in Women to Japan for Sexual Exploitation: A Survey on the Case of Filipino Women (Geneva 1997)
-- Ishrat Shamim und Farah Kabir: Child Trafficking: The Underlying Dynamics (Dhaka: Center for Women and Children's Studies, 1998)


6.1: Louise Brown erwähnt die grausamen FRAUEN im Bordellgeschäft nie

Männer sollen für alles schuldig sein - aber die Wahrheit ist anders: Die FRAUEN sind der Hauptfaktor bei der Organisation von Prostitution

Prostitution ist nicht ein Bereich am Rande der Gesellschaft. Es ist auch nicht einfach etwas Gemeines, etwas Fernes in einer Ecke, wohin aller sozialer, sexueller emotionaler Müll hingeworfen werden können, und man kann sicher sein, dass alles ignoriert wird. Prostitution ist ein wesentlicher Teil des sozialen Netzes oder der meisten Gesellschaften - und speziell bei asiatischen Gesellschaften. Prostitution ist Teil des Ganzen und ein organischer Teil der Sozialökonomie, des politischen und kulturellen Musters. Es betrifft jeden direkt oder indirekt.

Wenn das doch so wichtig ist, dann ist es sicher auch lukrativ. Eine enorme Industrie ist da am Werk, die Mädchen und junge Frauen beschafft, manchmal auch Buben, für die sexuelle Entspannung. Die Beschaffter, die Agenten [meistens Frauen!],die Händler und die Bordellleiter [meistens Frauen!] sind die Mitspieler in diesem epischen Drama, das von den Männern geschrieben wird.
[FALSCH: Die Hauptbetreiber der Prostitution sind die Frauen selbst
Die Hauptkräfte der Prostitution sind die FRAUEN:
1. Mütter verkaufen Töchter an Bordelle, und
2. Die Dressur für diese Töchter und jungen Frauen für die Kunden wird von den Bordellleiterinnen (mama-sans) durch geführt, meistens Frauen
3. und die Bordelle werden meistens von Frauen (mama-sans) organisiert.

Ich weiss nicht, warum die Autorin Louise Brown so blind für diese FAKTEN ist, dass FRAUEN DIE HAUPTKRÄFTE DER PROSTITUTION SIND].
Der Rest der Besetzung ist schwieriger zu identifizieren. Die Hauptrollen werden durch Leute eingenommen, die nicht auf der Bühne erscheinen [Mütter, die Töchter verkaufen] und die Organisatoren werden sogar als Referenz angegeben [die Bordellleiterinnen, die die Mädchen und Frauen dressieren].

Kinderhandel und Frauenhandel ist einfacher als Waffen- und Drogenhandel

Die asiatische Sexindustrie macht da mit vielen Leuten viel Geld. Die grössten Gewinner in dieser Industrie, wie in anderen Industrien, sind das ältere Management und die grossen Teilhaber. Die Arbeitskräfte natürlich (S.156)

haben nur einen sehr geringen Lohn. So wie für Sklaven üblich werden sie überhaupt nicht bezahlt. Dabei hat die Sexindustrie auf der Welt als einer der illegalen und moralisch verdächtigen Geschäftszweige einen der grössten finanziellen Umsätze. Verglichen mit anderen grossen Geldmaschinen ist mit dem Prostitutionsgeschäft auch ein relativ geringes Risiko verbunden. Waffenhandel oder Drogenhandel sind weit gefährlicher. Menschen kann man leichter transportieren als Drogen oder Waffen, und obwohl der Wert von Frauen mit ihrem Alter und mit ihrer Erfahrung ständig sinkt, so wird die Dose von den Kunden Schritt für Schritt aufgegessen - nicht so wie bei den Drogen alles aufs Mal.


6.2: Statistiken über Bordelle und Bordellgefängnisse

Statistiken über Profite in der asiatischen Sexindustrie

Einige Versuche wurden unternommen, die wirtschaftliche Stärke von Teilen der Sexindustrie in Asien zu messen. Diese Art von Analyse ist extrem schwierig, weil das Geschäft oft versteckt ist und als illegal gilt. Trotz dieser Bewertung lassen die Zahlen der letzten Untersuchung vermuten, dass der Umfang des kommerziellen Sexmarkts in dieser Region riesig ist. Mitte der 1990er Jahre wurden die Profite im japanischen Sexgewerbe auf rund 4,2 Billionen Yen geschätzt [1].

[1] T. Yunomae: "Commodified Sex: Japan's Pornographic Culture"; AMPO, Band 24-4- bis Band 26-1:55-9, 1995; zitiert in: Marjan Wijers und Lin Lap-Chew: Trafficking in Women, Forced Labor and Slavery-like Practices in Marriage, Domestic labor and Prostitution, S.55

Die indonesische Sexindustrie machte im selben Zeitrum ungefähr 0,8% und 2,4% der heimischen Produktion aus. Pasuk Phonogpaichit, ein Spezialist für die Wirtschaft in der thailändischen Industrie, schätzt die Profite durch Prostitution für die Zeit zwischen 1993 bis 1995 auf dreimal den Umfang der Profite des Drogenhandels [2].

[2] Pasuk Phongpaichit, Sungsidh Piriyarangsan and Nualnoi Treerat: Guns, Girls, Gambling, Ganja: Thailand's Illegal Economy and Public Policy (Chiang Mai: Silkworm Books, 1998), S.8

Über Südasiens Industrie sind weniger Informationen vorhanden, und die wenigen Angaben geben uns nur kleine Einblicke in die Wirtschaftsbereiche, die darin verwickelt sind. Im verarmten Kalkutta allein wird die Sexindustrie mit einem jährlichen Gewinn von 720 Millionen Rupien (10 Millionen Englische Pfund) eingeschätzt [3].

[3] Indrani Sinha and Anindit Roy Chowdhury: Child Trafficking and Prostitution; nicht publiziertes Dokument

Wir können garantieren, dass die Frauen, die in sexueller Sklaverei gehalten werden, sehr wenig von diesem Geld sehen.

Die Sexsklaverei macht gar keinen grossen Teil des Profits im Sexgewerbe aus


Statistiken wie diese über den finanziellen Umsatz beinhalten alle Bereiche der Sexindustrie: Sie beinhalten den Markt der Oberklasse, und den Massenmarkt, sowie die Profite durch die Werbeabteilung der Industrie, Pornographie. Der Beitrag der Sexsklaverei an diese Profite ist unbekannt, aber sie ist eigentlich eher klein, wenn man den Gesamtumfang betrachtet. Aber die wirtschaftliche Bedeutung der Sexsklaverei lügt mit der Behauptung daher, es sei ein wichtiger Weg, Frauen in der Region ins Sexgeschäft einzuführen (S.157) [wobei Mädchen durch die MÜTTER verkauft werden und die Einführung durch BordellleiterINNEN geschieht - alles FRAUEN[.

Wenn sie einmal eingeführt sind und gut dressiert sind, dann werden sie nicht länger als Sexsklaven definiert. Sie werden freiwillige Sexarbeiterinnen. [FRAUEN "formen" das Produkt für die Männer].


6.3: Netzwerke für Bordelle und Bordellgefängnisse - und die NGOs

Netzwerke

Organisierte, kriminelle Netzwerke kontrollierten grosse Bereiche der asiatischen Sexindustrie. Generell leiten sie nicht die täglichen Abläufe der Industrie, sondern steuern mit Schutzaktionen dazu bei und nehmen einen substanziellen Teil des Profits dafür. Bordelle und Clubs in Städten und Grossstädten könnten gar nicht laufen, wenn sie nicht im Netz der organisierten Kriminalität integriert wären. Grosse Unterweltbosse treffen nicht die Entscheidung, welche Mädchen vom Lande angeworben werden. Sie entscheiden auch nicht über die Methoden des Menschenhandels und wer da ein Sexsklave wird. All diese Stadien in der Kette, die das Sexgewerbe versorgen, werden entweder je nach Region verschieden ausgeführt, oder alternativerweise durch die kleine Brut im kriminellen Netzwerk. Das Resultat ist dann aber, dass angeworbene Mädchen durch untergeordnete Menschenhändler in lokal verschiedener Art und Weise sich unweigerlich in Bordellen wiederfinden, die von den grossen Mafia-ähnlichen Organisationen betrieben werden, oder deren Besitzer ihnen selbst huldigen - und die kriminellen Netzwerke bar bezahlen.
[Männer und Frauen im "Netzwerk"
Diese Netzwerke bestehen aus Männern und Frauen. Autorin Louise Brown macht da keine Angaben über die Mehrheit, aber es kann angenommen werden, dass es mindestens zur Hälfte Frauen sind oder sogar mehr, die da im Prostitutionsgeschäft involviert sind].

Informationen über die Netzwerke sind selten

Über die dunklen Gestalten, Bordellleiterinnen und über die mit dem Sexhandel verbundenen Organisationen sind nur wenig Informationen verfügbar. Und das überrascht auch nicht. Denn jene, die über den Handel reden, sind jene, die unzweifelhaft am ende der Leiter sind und sterben. Es ist bezeichnend und unausweichlich, dass es immer weniger Informationen über das Sexgewerbe gibt an Orten, wo sehr straffe, kriminelle Netzwerke existieren, und wo diese Netzwerke einen starken, politischen Rückhalt haben. Die Nichtregierungsorganisationen und Mitarbeiter von Menschenrechtsgruppen, die auf dem Feld der Prostitution und des Menschenhandels arbeiten, sind in solchen Ländern mit schwachen Zivilgesellschaften rar gesät. Es ist nicht als Unfall anzusehen, dass dies auch jene Länder mit den grössten Problemen in Sachen Kriminalität sind, miteingeschlossen der Missbrauch in der Sexindustrie.

Netzwerke im islamischen Pakistan - religiös konservatives Verhalten hält die Prostitution geheim

Pakistan hat eine boomende Sexindustrie, aber leider sind nur wenige Organisationen da, die das bekämpfen. Pakistans autoritäre Regierung hat die NGOs nicht sehr gern, die über soziale Angelegenheiten sprechen, weil das auch unzweifelhaft politische Angelegenheiten sind. Die vielen pakistanischen Regierungen spielen immer die religiöse, konservative Karte um für ihre Regierung Unterstützung (S.158)

zu organisieren und um die Aufmerksamkeit der Bürger vom politischen und wirtschaftlichen Versagen abzulenken. Ein Schlüsselaspekt bei diesem Prozess, bekannt als Islamisierung, ist die grössere Strenge, die gegen Frauen eingeführt wurde, im Glauben, dass solche Einschränkungen ein grundlegender Teil des Islam sein würden. Damit verbunden ist eine grössere rhetorische Verpflichtung gegenüber der konservativen Sexualmoral. Und bei dieser Art zu regieren sind jegliche Debatten über Prostitution sowie NGO-Aktivitäten zu diesem Thema alles andere als willkommen.

NGOs in Pakistan - ohne grosse Wirkung

Ausserdem sind in Pakistan noch weitere geschlechtsspezifische Diskriminierungen am Werk, und die Behandlung von Frauen ist sowieso schizophren, was wiederum die NGOs anzieht. Die Frauen in der Prostitution sind Teil eines viel grösseren und sehr traurigen Musters. Pakistan prahlt offiziell, mehrere Organisationen seien auf dem AIDS-Bereich mit Programmen aktiv wie in Karatschi, und da seien privat geleitete Unterkünfte für notleidende Frauen, ein paar staatliche Unterkünfte sowie eine Hand voll NGOs, die auf dem Gebiet der Menschenrechte und geschlechtsspezifischen Angelegenheiten arbeiten.

Nun kann diese Arbeit in Pakistan aber kaum mit derjenigen der Organisationen in Indien verglichen werden, die dort mit den Prostituierten arbeiten. Einige der NGOs existieren doch nur auf dem Papier, und einige erhalten von Spendenorganisationen zwar Gelder zugewiesen, aber nur schon eine kleine Feldstudie deckt dann auf, dass Frauen im Rotlichtbezirke wie Heera Mandi überhaupt keinen Kontakt mit diesen Leuten haben, die angeblich für ihre Rechte und für den Zugang zu ärztlicher Behandlung kämpfen. Angeblich sind die Gelder schon ausgegeben worden, bevor es die tapferen Gruppen überhaupt bis in die Bordelle geschafft haben. Die Spender müssen sich damit trösten, dass die Gelder nur für Büros, Broschüren und 4x4-Autos ausgegeben worden sind.

Dabei ist dies eine Allerweltsgeschichte: Viele Leute halten die Arbeit der Prostituierten am Laufen. Sexarbeit ist eine Industrie, und wie alle anderen Industrien kann sie nicht von der Umwelt isoliert werden.

NGOs in Thailand mit Aktivitäten in Bangkok und in Nord-Thailand - das organisierte Verbrechen ist im Süden stärker

In Thailand konzentrieren sich die NGOs, die wegen Menschenhandel und Prostitution arbeiten, in Bangkok und im Norden des Landes. Dies ist nicht so, weil ihre Arbeit im Süden nicht gebraucht würde. Es ist sogar Tatsache, dass die Missbräuche durch die Industrie im Süden Thailands sogar stärker auftreten. Das Organisierte Verbrechen ist ebenfalls im Süden stärker, und somit (S.159)

kann man die Arbeit der Organisationen dort mit Menschenrechten und mit Rechten für die Sexarbeiterinnen eher weniger entwickeln.

NGOs in Japan sind mit der japanischen Yakuza-Mafia konfrontiert

Schrecklichen Missbrauch findet man in der Sexindustrie von ganz Japan. Es sind dort erst eine Handvoll Organisationen tätig, was die Tätigkeiten im Zusammenhang mit der Sexindustrie angeht. Zum Teil liegt das daran, weil das hochgradig anpasserische Japan keine lange Tradition mit NGO-Aktivitäten hat, und zum Teil auch, weil die Yakuza-Mafia die Industrie streng kontrolliert und den Zugang zu den Frauen beschränkt.

Die Bordell-Mafia in Taiwan und in Hong Kong

Die taiwanesische Mafia und Triaden von Hong Kong leiten ebenfalls einen Grossteil der Sexindustrie in ihren Ländern, aber vielleicht nicht im selben Grad entwickelt und nicht so erfolgreich, wie die Yakuza es in Japan tut.


6.4: Bordell-Netzwerke in Japan - mit der japanischen Yakuza-Mafia - kann gut oder schlecht ausgehen

[Weil Japan Frauen für seine Bordelle per Flugzeug und per Flughafen importieren muss, sind alle über 18 Jahre alt].

Beispiel: Das Yakuza-Personal gibt genaue Regeln für die Prostituierte in Japan bekannt

Unbarmherzigkeit und Brutalität sind die beiden treffendsten Worte, die Art und Weise zu beschreiben, wie die Yakuza das japanische Sexgeschäft managt. Eine thailändische Prostituierte, die in Japan gearbeitet hat, erklärte den Geschäftsstil der Yakuza-Mitglieder, die den Club mit ihrem Arbeitsplatz "schützten", in den folgenden Worten:

<The  Yakuza are good if you obey all the rules. There are lots of rules and you have to learn them very quickly. If you are not good and you don't do what they say you get your throat cut and they don't give you a second chance. If you do exactly as they say and you earn a lot of money by going with clients and giving them what they want, they will treat you nicely. They are a lot better than Thai men.>

Übersetzung: <Die Yakuza ist gut, wenn du die Regeln einhältst. Und da sind viele Regeln zu beachten, und du musst sie sehr schnell erlernen. Wenn du nicht gut bist und nicht tust, was sie sagen, dann wird dir die Kehle durchgeschnitten und sie geben dir keine zweite Chance. Wenn du genau tust, was sie sagen und dabei viel Geld mit Kunden verdienst und ihnen gibst, was sie wollen, dann werden sie dich nett behandeln. Sie sind dann viel besser als die thailändischen Männer.>

Beispiel: Der Yakuza-Stil, den Thai-Prostituierten an der Bar Angst einzujagen - wer nicht gehorcht, kassiert eine Bestrafung

Eine Thai-Frau, die nach Japan verkauft worden war, hat ihre Erfahrungen mit der Yakuza-Mafia in einem Buch niedergeschrieben, das durch eine Frauenrechtsorganisation publiziert wurde. Die Betroffen versucht darin, andere Frauen vor den Gefahren zu warnen, wenn man nach Japan geht:

<Many times I had seen the Yakuza rush into the bar. Whenever they came in, we were all trembling with fear and wondered what was going to happen. They would throw the glasses away and kick chairs over. After they sat down, they (p.160)

would use their toes to call any woman to sit with them (the use of the feet in this way in Japanese and Thai culture is extremely rude. You would not do it to a human being) ... Occasionally, there were some women who ran away so the boss or the man who had selected and bought these women would pay a gang of Yakuza to trace them and return them for punishment. They would lock the woman up in a small room in which she had to sleep with any customers they commanded. If she disobeyed, she would have only one choice - death.> [4]

[4] Foundation for Women: Our Lives, Our Stories (Bangkok 1995), p. 29-31


<Oft habe ich die Yakuza-Leute in die Bar eilen sehen. Wann immer sie kamen, zitterten wir vor Angst und schauten neugierig, was nun passieren würde. Sie schmissen manchmal Gläser zu Boden und schmissen Stühle um. Wenn sie sich hingesetzt hatten (S.160),

benutzten sie ihre Zehen, um eine Frau zu sich herzurufen, sich bei ihnen aufzuhalten (die Füsse in der japanischen und thailändischen Kultur auf diese Weise zu verwenden ist extrem grob, wenn man das gegenüber Menschen tut) ... Manchmal rannten einige Frauen davon, so dass der Chef oder der Mann, der sie ausgewählt und gekauft hatte, eine Yakuza-Bande bezahlte, um sie zu verfolgen und sie zur Bestrafung zurückzubringen. Die Bestrafung wurde dann in einem kleinen Raum durchgeführt, wo sie mit allen Kunden schlafen musste, die man ihr ins Zimmer gab. Wenn sie nicht gehorchte, dann gäbe es nur eine Wahl - den Tod.> [4]

[4] Foundation for Women: Our Lives, Our Stories (Bangkok 1995), S.29-31



Das Netzwerk der kleinen Bordelle in Japan (die "Snacks")

Die grosse Mehrheit der Frauen, die nach Japan verkauft werden, enden in den kleinen "Snack"-Bordellen, wo die Yakuza-Mafia Verbindungen hat. Die Yakuza und die Sexindustrie sind deswegen unzertrennlich. Eine Studie der Internationalen Migrationsorganisation (International Organization for Migration) hat herausgefunden, dass von 100 philippinischen, nach Japan verkauften Frauen 46 sich bewusst waren, dass die Yakuza in diese Abläufe verwickelt ist [5].

[5] International Organization for Migration: Trafficking in Women to Japan for Sexual Exploitation: A Survey on the Case of Filipino Women (Genf 1997), S.37

Wenn man alle Wahrscheinlichkeiten über die Yakuza miteinbezieht, dann ist die Prozentrate wahrscheinlich noch höher.

[Es haben sicher nicht alle Ladys angegeben, dass sie von der Yakuza wissen, weil die Erpressungen bei der Yakuza tödlich sind].

Je strikter die Einwanderungsbestimmungen sind - desto mehr Mafia ist im Bordellgeschäft mit Mädchen und Frauen am Werk

Die Tatsache, dass das Organisierte Verbrechen mit dem internationalen Frauenhandel und Prostituiertenhandel in Verbindung steht, überrascht nicht, und das ist auch nicht neu. Im 19. Jahrhundert waren chinesische Geheimorganisationen schwer in den Frauenhandel verstrickt - die Vorläufer der heutigen Triaden. Heute ist es in den asiatischen Staaten mit einer kontrollierteren Einwanderungspolitik für den Menschenhandel wesentlich, gut organisiert zu sein. Dies gilt vor allem für den Menschenhandel nach Japan.

Von Thailand nach Japan: Frauenhandel von thailändischen FRAUEN in Verbindung mit der Yakuza-Mafia - keine direkte Kollaboration zwischen der Thai- und der japanischen Mafia

Typischerweise wird der Prozess der Anwerbung durch eine Vertragsperson durchgeführt. Mädchen in Thailand werden also nicht direkt von der Yakuza angeworben, sondern sie finden über thailändische Netzwerke den Weg in die Sexindustrie. Es sind von der Yakuza angestellte HändlerINNEN, die dann Leute für die japanische Sexindustrie anwerben. Oft handelt es sich dabei um thailändische Frauen, die enge Beziehungen zu einem Mitglied der Yakuza-Mafia haben. Vielleicht handelt es sich um eine Ehefrau oder um eine Geliebte eines Yakuza-Boss, der sie bei der Arbeit in der (S.161)

Prostitution oder Unterhaltung kennengelernt hat. Allgemein arbeitet die Yakuza-Mafia nämlich nicht mit der thailändischen Mafia zusammen. Teilweise ist das so, weil die Japaner die Thais als unzuverlässig erachten, oder weil sie keinen Streit um Statusfragen innerhalb der kriminellen Hierarchie provozieren wollen, und teilweise herrscht  auch deswegen eine getrennte Arbeit, weil jeglicher Verlust an Kontrolle im Business zu einem Gewinnverlust führen kann.

Die einzelnen Teile der Yakuza konkurrieren untereinander genau so wie die verschiedenen Teile der taiwanesischen und chinesischen Mitbewerber. Im Rotlichtdistrikt in Tokio, Kabukicho, leisten sich die kriminellen Banden einen intensiven Wettbewerb.

Thailändische und taiwanesische mama-sans leiten japanische Bordelle - Mafia-Mitglieder inspizieren die Bordelle von Zeit zu Zeit

Die Clubs, die diese Organisationen hier und in ganz Japan kontrollieren, werden im Detail nicht von japanischen Männern geleitet, sondern dies wird den mama-sans [Bordellleiterinnen] überlassen, die normalerweise aus Thailand und Taiwan kommen. Dies sind die Leute, mit denen die Frauen jeden Tag zusammenarbeiten. Ein Mitglied der Unterwelt oder der Besitzer - typischerweise eine wichtige Person der Unterwelt - macht von Zeit zu Zeit regelmässige Besuche, um die Anteile einzuziehen, und um das Geschäft und sein Fundament abzusichern.

Beispiel: Der nette Yakuza-Boss - aber mit Drohungen und Tötungen

Dies sind die Worte, wie eine thailändische Frau die Strukturen der Geschäftsführung beschrieb:

<Our big boss was an important man. I think he was Yakuza. But we didn't see him very often. Hew was quite young and he would come in expensive clothes and call in and talk to the people in the club. We were always nervous when he was in the club. He walked round and looked at us and the club. He talked to the mama-san and to the men who worked there for security. If the mama-san was angry with a girl she told the boss and then the girl was in big trouble. Most of the time he was really nice to us but if he was angry he used to kick us and say he would get some of the boys to kill us.>

Übersetzung: <Unser grosser Boss war ein wichtiger Mann. Ich denke, er war von der Yakuza. Aber wir sahen ihn nicht oft. Er war noch ziemlich jung und kam in teuren Kleidern daher, und dann telefonierte und sprach er mit Leuten im Club. Während seiner Anwesenheit waren wir immer nervös. Er spazierte umher und betrachtete uns und den Club. Er sprach zur mama-san und zum Security-Wärter. Wenn die mama-san gegenüber einem Mädchen ärgerlich war, so wurde das an den Boss weitergetratscht und dann bekam das Mädchen grosse Schwierigkeiten. Die meiste Zeit aber war er wirklich nett zu uns, aber wenn er ärgerlich war, dann gab er uns Tritte und sagte, er würde ein paar Bengel organisieren, um uns zu töten.>


Beispiel: Ein Yakuza-Boss betrügt eine thailändische Prostituierte in grossem Stil kurz vor dem Abflug nach Thailand

Eine gewisse Anzahl Frauen haben keine schlechten Erinnerungen an ihre Arbeit in Japan, aber über die Methoden der Yakuza waren sie geschockt, als sie das Land verliessen. Die folgende thailändische Frau beklagte sich über einen grossen Betrug (S.162):

<I went to Japan to work in a club and was promised 230,000 yen (1,350 English Pounds). I went on a three-month tourist visa and worked as a hostess (i.e. prostitute). The work was hard but was better than being in Thailand. Then when I had finished the three months I was taken to Narita (Tokyo's international airport) and the man from the Yakuza only gave me 60,000 yen (350 English Pounds).>

Übersetzung: <Ich ging nach Japan, in einem Club arbeiten. Man hatte mir 230.000 Yen (1350 Englische Pfund) versprochen. Ich hatte ein Visum für 3 Monate und arbeitete als Hostess (d.h. als Prostituierte). Die Arbeit war hart, aber besser als in Thailand vorher. Dann, als ich die Arbeit nach drei Monaten beendete, wurde ich zum Narita (Flughafen in Tokio) gebracht und der Mann der Yakuza gab mir nur 60.000 Yen (350 Englische Pfund).>

Da das Rückflugticket bereits gebucht war, und da ihr Visum abgelaufen war, konnte sie sie nirgendwo mehr diesen Betrugsfall anzeigen.

Japan mit Visafragen für thailändische und philippinische Prostituierte

Viele Frauen, die nach Japan verkauft werden, reisen mit gesetzeskonformen Visas ein. Sie kommt mit einem 3-Monats-Visum für Unterhaltungsarbeit. Diese Visas werden normalerweise Künstlern gegeben, deren Begabung mit einer Berufsqualifikation bewiesen ist. Frauen, die durch ein Yakuza-Netzwerk verkauft werden, erhalten dasselbe Visum für Unterhaltungsarbeit, wobei dann ihre Begabung für Spaziergänge bestätigt wird. Die Macht der Yakuza-Schmiergelder und die gemäss Gerüchten existierende Korruption innerhalb der japanischen Einwanderungsbehörde macht es möglich.
[Diese Zusammenarbeit, um Prostituierte aus dem Ausland ins Land zu holen, existiert auch in europäischen Staaten - das ist nichts Spezielles].
Japan mit gefälschten Pässen - hohe Kosten und Schulden für die Prostituierten - mit Zins

Andere erreichen Japan mit einem gefälschten Pass. In Thailand und in Taiwan gibt es für diese Methode einen regen Handel. Spezialisierte Agenturen produzieren falsche Pässe und Visas. Der Preis für diese Dokumente ist hoch und die Kosten werden der Schuld der Frau dann bei Beginn ihrer Arbeit in Japan zugeschlagen [Schuldensklaverei]. Der grösste Teil des Profits geht dabei natürlich an die Fälscherbüros der kriminellen Netzwerke und an die Bordellbesitzer, die auch noch Zinsen auf die Schulden verlangen.


6.5: Prinzip: Mädchen und junge Frauen werden von Stadt zu Stadt verschoben

Japan und das Verschieben von Mädchen und jungen Frauen von Stadt zu Stadt

Einige Bordelle sind ein Teil eines grossen Netzwerks. Zum Beispiel werden in Japan die Mädchen von einem "Snack"-Bordell zum nächsten verschoben, um den Kunden immer wieder neue Körper vorzusetzen.
[Dieses "herumschieben" von Mädchen und jungen Frauen von Stadt zu Stadt ist auch in Europa üblich - ist nichts Spezielles].
Einige Frauen berichteten, innerhalb weniger Monate zwischen einigen Städten hin- und hergeschoben worden zu sein. Manchmal waren dies Transfers oder Austauschaktionen zwischen den Bordellen, die allein durch die Bordellbesitzer oder die Organisation ausgeführt wurden. Manchmal kam die Verschiebung durch direkten Verkauf oder Rückkauf innerhalb des Netzes der lose verbundenen "Snack"-Bordelle zustande.

Thailand und das Verschieben von Mädchen und jungen Frauen von Stadt zu Stadt

Eine ähnliche (S.163)

Praxis findet in Thailand statt. Die Mädchen, die zum Beispiel aus Burma kommen, verbringen sechs Monate in einem Bordell in [grenznahen] Städten wie Mae Sai. Dann werden die Mädchen nach Süden verschoben, um in Bordellen von Chiang Mai, Phuket oder Bangkok oder in anderen möglichen Städten zu arbeiten, wo Sexeinrichtungen desselben Besitzers oder Netzwerks vorhanden sind.

Im weniger entwickelten Asien ist die Kontrolle über die Sexindustrie über die kriminellen Syndikate nicht so streng. Meistens organisiert die Sexindustrie dort vor Ort ad hoc die Angelegenheiten auf Wegen, die oft eher einem Durcheinander gleichen. Die Reichweite der Sexindustrie ist dabei sehr weit, aber oft wird ein grosser Teil der Feldarbeit vor Ort doch durch die Armut provoziert und nicht durch die unteren Ränge des Organisierten Verbrechens.
[Es sind meistens die MÜTTER, die die Mädchen verkaufen, und es sind meistens auch die FRAUEN, die die Mädchen abrichten].

6.6: Netzwerke der Bordellgefängnisse in Indien und Nepal - Nepalesinnen

Die Netzwerke in Indien und in Nepal - Bordellbesitzerfamilien machen grossen Profit

Die Profite der kriminellen Netzwerke in Indien müssen sich wegen Provisionen für komplizierte Abläufe beim Menschenhandel keine Sorgen machen. All dies wird auf einem sehr niedrigen Niveau von Geschäftsleitung abgehandelt, teilweise, weil die gesetzlichen Bestimmungen für Frauenhandel nach Japan oder Singapur sehr komplex sind und gar nicht angesprochen werden müssen wie in Indien. In Indien jedoch ist der Menschenhandel mit nepalesischen Mädchen, die aus traditionellen Nachschubgebieten für die Prostitution kommen, manchmal sehr gut organisiert, vom Zuhause des Mädchens ins Bordell. Maiti Nepal, eine NGO mit Basis in Kathmandu, die den Menschenhandel verhindern und Mädchen aus der Prostitution retten will, konnte die Händlernetzwerke auskundschaften, die von Bordellbesitzer(innen) in Mumbai aus gesteuert werden. Viele dieser BesitzerINNEN sind nepalesische Frauen - einige von ihnen sind selbst ehemalige Sexarbeiterin - die dazu beitragen, dass Mädchen von Nepal aus verschoben werden, um als Sexsklaven in indischen Bordellen ausgebeutet zu werden. Anuradha Koirala, die Leiterin von Maiti Nepal, eine Zufluchtsstätte für Prostituierte, die aus Indien zurückkommen. gibt an, dass die Profite dieser Bordelle hoch genug sind, so dass die Besitzerin dann in Kathmandu luxuriöse Häuser besitzen können, Autos mit Klimaanlage fahren können und ihre Kinder in teure Privatschulen schicken können.


6.7: Netzwerke der Bordellgefängnisse in Zusammenarbeit mit der Mafia und den Regierungen

Wenn Bordelle quasi das Synonym sind, was Organisiertes Verbrechen bedeutet, dann kann das Organisierte Verbrechen nicht ohne die Günstlingswirtschaft der Politik arbeiten. In grossen Teilen Asiens - wie auch in anderen Teilen der Welt - existiert eine symbiotische Beziehung zwischen der Unterwelt und der Politik.
[Ergänzung: Da sind viele FRAUEN, die in der Unterwelt im Bordellbereich tätig sind - und natürlich wird das von Louise Brown wieder einmal nicht erwähnt!!!]
An einigen Orten (S.164)

gibt es gute Gründe anzunehmen, dass es sich sogar um dieselben Personen handelt
.
[Die Erziehungsministerin wäre dann die Chefin eines Netzwerks mit Bordellen, oder der männliche Wirtschaftsminister ebenfalls].
Um nur ein Beispiel zu nennen: Über die japanische Yakuza-Mafia existieren Berichte, wonach sie die hochranginge Unterstützung des politischen Systems geniesst, und die meisten pakistanischen Politiker werden ausserdem als korrupt angesehen.
[Korruption existiert überall, auch ohne Bordelle, auch in Europa, was Industrie, Lobbying und Bordelle angeht].
Die Macht der Beziehungen zwischen der Sexindustrie, dem organisierten Verbrechen [mit verkauften Töchtern, meistens durch die Mütter verkauft, und meistens dressiert durch die BordellbesiterINNEN] und der politischen Welt basiert auf der Macht des Geldes. [Und die Armut ist gewollt, indem soziale Institutionen nicht eingerichtet werden]. Politischer Erfolg hängt dann weitgehend von den Finanzen ab. Asien macht da keine Ausnahme.
[Viele Regierungen wollen gar keinen Fortschritt gegen die Armut, sondern arme Leute kann man leichter regieren, denken sie. Dieser Zusammenhang wird von Autorin Louise Brown nie erwähnt].

Ausserdem können ehrgeizige Politiker und Politikerinnen, auch die schon etablierten, diese Leute der Unterwelt nicht umgehen. Die Leute, die die Sexindustrie leiten und davon profitieren, sowie in anderer Form des Organisierten Verbrechens ihre Profite machen, sind dann auch jene wichtigen Personen.



6.8: Netzwerke der Bordellgefängnisse in Dhaka - geschlossene, grosse Bordellgefängnisse und Strassenprostitution auf Strassen und in Parks

Das Muster, das man in Dhaka in Bangladesch finden kann, ist woanders ebenfalls anzutreffen, obwohl kulturell dann weniger Variationen existieren und obwohl das wirtschaftliche Niveau weniger entwickelt ist. Das Organisierte Verbrechen hält seinen Fuss in alle Teile der Stadt hinein, und die kriminellen Banden üben in einigen Quartieren einen beträchtlichen Einfluss aus. Die örtlichen Führungspersonen sind Geschäftsleute und sogar religiöse Repräsentanten und können dabei durchaus vom Netzwerk bezahlt sein. Andere gehorchen vielleicht aus Angst und geben deswegen Unterstützung. In den Zeiten von Wahlen kommt dann jeweils die Gelegenheit, speziell einen politischen Kandidaten zu unterstützen. Dann greifen die Bandenführer in die Geldbörse und hoffen dann auf ein paar harmonische Deals.

Manchmal sind aber solche heimlichen Abmachungen gar nicht notwendig, weil der Unterweltführer auch der politische Kandidat selber ist. In den meisten Fällen jedoch ist die Mischung der politischen Welt mit der Welt der Organisierten Kriminalität dafür verantwortlich, dass die Wahlstimmen dann irgendeinem favorisierten Kandidaten gegeben werden, weil die Unterwelt-Bosse grosse Teile der Wähler manipulieren können. Ordnungsgemäss gewählte Politiker gehen dann eine Verpflichtung ein und ein grosses Interesse, die Aktivitäten der Unterwelt ungehindert ablaufen zu lassen - ausgenommen natürlich, wenn es manchmal zur Blockade kommt, um öffentlich den Eindruck zu erwecken, dass sie im Kampf gegen das Organisierte Verbrechen aktiv seien.
[Zu dieser "Unterwelt" in der Bordellsklaverei gehören aber auch FRAUEN].
Die Hausbesitzer

Die Bosse der Unterwelt kontrollieren die Sexindustrie in Dhaka und in den anderen grossen Bordellbezirken von Bangladesch. Diese Männer haben eine enorme Macht und Einfluss. Im elendiglich armen Bangladesch sind sie dann reich. Sie kontrollieren die Sexindustrie, nicht durch die Leitung der Bordelle, sondern als Hausbesitzer (S.165),

wo sei Abläufe stattfinden, und durch den Einzug einiger Gebühren von den Frauen, die dort arbeiten. Die Häuser werden an Mieter vermietet, die dann die Räume an Bordellleiterinnen untervermieten, die ihrerseits Prostituierte anwerben.
[Die Bordellleiter sind meistens die FRAUEN, die dann die jungen Frauen und Mädchen foltern, erpressen und gefangenhalten].
Diese Praxis, den wirklichen Bordellbesitzer hinter einigen Etagen der Hausbesitzer und Mieter zu verstecken, ist in Südasien sehr üblich. In Städten wie Mumbai machen Gerüchte die Runde, dass Politiker die führenden Leute seien und in den Rotlichtbezirken die Hausbesitzer sind. Im gesetzlichen Sinn sind die Hausbesitzer dann nicht die Bordellleiter: sie sind nur die Hausbesitzer, wo das Bordell dann abgeht. Jedoch ist dies nur eine armselige Ausflucht, speziell, wenn die Besitzer doch so viel Macht haben und genau wissen, was in ihren Häusern abläuft.

Dhaka: Das Bordell Kandupatti wurde von der britischen Kolonialistenregierung eingerichtet

Das Schicksal des Bordells Kandupatti im Zentrum von Dhaka ist dabei ein interessantes Beispiel, wie diese Macht angewandt werden kann. Kandupatti war ein grosses Bordell, das ungefähr 500 Frauen und Mädchen beherbergte und in der Kolonialzeit durch die Briten eingerichtet worden war. Es war überfüllt, ohne Duschen, schmutzig, und es wer eben ein typisches Bordell von Südasien im schlimmsten Zustand. Die Mädchen teilten sich winzige, schäbige Räumlichkeiten und die meisten Frauen, die dort arbeiteten, waren in das Sexbusiness gezwungen worden oder durch akute Armut dazu gezwungen worden. Fast alle hatten die Arbeit schon als Kind begonnen. Kandupatti war in anderen Orten so wie viele andere Bordelle in Bangladesch.

Dhaka: Der Besitzer des Kandupatti, Herr Mumtaz Begum, macht "Profite"

Das wurde nun aber unwichtig, als die Frauen im Kandupatti begannen, gegen die Macht des einflussreichen Mannes vorzugehen, der der Besitzer war und die Gegend kontrollierte. Mumtaz Begum, eine Führerin des Kandupatti-Rats der Sexarbeiterinnen, erklärt, dass dieser Mann von den Frauen Anteile abkassierte und sich selbst als eine Art Wohlfahrtsorganisation darstellte, die den Prostituierten half.

Dhaka: Mumtaz Begum als hoher Politiker gibt von den Profiten nichts ab - Kandupatti wird geschlossen - die Prostitution geht auf die Strasse und in den Park

Aber als er dann ein erfolgreicher Politiker wurde und sich weigerte, von den Anteilen auch nur einen kleinen Teil zurückzuzahlen, begann die Unruhe zu kochen. Das Resultat war im Mai 1997 die plötzliche Schliessung des Bordells. Eine örtliche Bürgerbewegung wurde ins Leben gerufen, die Nachbarschaft der unerwünschten Frauen zu mobilisieren, auch aus religiösen Gefühlen heraus, um die Bestrebungen in einen erfolgreichen Kreuzzug umzusetzen. Einer Gemeinde, die ein grosses Bordell (S.166)

in ihrer Mitte ein ganzes Jahrhundert geduldet hatte, wurde dieses Haus innerhalb eines Tages geschlossen. Die Frauen hatten nicht einmal die Zeit, ihre persönlichen Sachen zu packen. Dies geschah nicht deswegen, weil die Gemeinde dem Bordell plötzlich dem Konzept des käuflichen Sex feindlich gegenüberstand; viele dieser Männer waren schliesslich regelmässige Kunden im Bordell gewesen, und lokale Händler hatten vom Geld der Frauen ebenfalls profitiert. Aber das Bordell wurde wegen dem Hausbesitzer geschlossen, der seinen Schutz entzogen hatte. Er hatte scheinbar durchgerechnet, dass es für ihn leichter war, woanders Profit zu generieren, nicht mehr durch die Vermietung an Prostituierte, die nur Probleme machten, die da ihr Geld zurückhaben wollten. Die örtlichen Meinungsmacher und religiösen Führer folgten dann diesem politischen Verhalten. Die Auswirkungen dieser Schliessung ist nun, dass die besitzlosen Frauen von Kandupatti auf der Strasse leben und die Bedingung der Männer in der Regenrinne und im Park stattfindet. Soll das der angebliche Sieg für mehr Tugend sein? [6]



[6] Angaben von Mumtaz Begum und von Frauen des Kandupatti-Rats (Kandupatti Council of Evicted Sex Workers) in Dhaka, Bangladesch
[Die wahrscheinlichen Gründe, das Bordell Kandupatti zu schliessen
Der genaue Grund, das Bordellgefängnis zu schliessen, wird nicht angegeben. Aber vielleicht war hier eine Kombination von Gründen am Werk:
-- da waren NGOs
-- da waren religiöse Bewegungen
-- da ist das Gefühl, dass Prostitutionszentren ausgelöscht werden sollten, die noch von den englischen Kolonialisten stammen
-- und der Punkt mit den "Anteilen" war nur der letzte Punkt in diesem Spiel].

Dhaka: Zwei weitere Bordelle werden geschlossen: Tanbazar und Nimtoli, weil diese dem Profit der Opposition schaden - und aus religiösen Gründen

Zwei Jahre nach der Schliessung von Kandupatti wurden die Bordelle Tanbazar und Nimtoli [Bordellgefängnisse] bei Narayanganj mit derselben Geschwindigkeit und Rücksichtslosigkeit geschlossen, so dass die Insassen wiederum alles verloren. In diesen Bordellen lebten schätzungsweise 3000 Frauen [wohl auch manche aus dem vor 2 Jahren geschlossenen Kandupatti], und wie im Fall des Kandupatti hatte die Schliessung mehr mit politischen Gründen und mit den Zusammenhängen mit der kriminellen Unterwelt als mit den Arbeitsbedingungen zu tun.

Die Kontrolleure der Bordelle Tanbazar und Nimtoli waren Anhänger der Nationalpartei von Bangladesch. Der Parlamentsabgeordnete der Gegend jedoch war Shamim Osman, ein Mitglied der regierenden Awami-Liga. Die Schliessung der Bordelle wurde als gerechtfertigt erachtet, um die politische Opposition innerhalb seines Kreises zu schwächen und ihnen die beträchtlichen Finanzquellen wegzunehmen, die sie in der Sexindustrie machte [7].

[7] 'Tanbazar Alert'; Bericht des Netzwerks des Sexarbeitsprojekts (Network of Sex Work Projects), August 1999

Interessanterweise kommentierte Parlamentsmitglied Osman die Sache so, dass "in den Moscheen der Stadt darum gebetet wurde, die beiden Bordelle zu schliessen ... Da war eine weitverbreitetes Bedürfnis der Stadtbevölkerung."

(original Englisch: 'prayers were offered at mosques in the town for the closure of the two brothels ... It was a long-felt demand of the people of the town.')

Vermutlich war es nicht allen frommen Bürgern gleich wichtig, die Schliessungen durchzuführen: Mit 3000 Prostituierten sind mehr als nur eine Handvoll Kunden verbunden.


6.9: Weitere politische Führer mit Bordellgefängnissen: Kambodscha, Burma und Pakistan

In einigen Ländern sind einige führende Personen der Gesellschaft gross (S.167)

mit der Sexindustrie im Geschäft. Und diese Leute sind dort nicht nur Konsumenten, sondern auch Besitzer und Manager. Wo der Demokratieprozess schwach vorangeht, sind auch hochrangige Militärs und Regierungsvertreter in die Abläufe der Sexindustrie involviert. In Kambodscha, Burma und Pakistan zum Beispiel gibt es keine klare Grenzlinie zwischen krimineller Unterwelt und respektabler politischer Welt. Das ist alles eins.

Die Menschenhändler erpressen die lokalen Politiker

Lokale Politiker bieten den Menschenhändlern oft de facto ihre Unterstützung an, um sich an den Zahlen der Sexindustrie zu beteiligen, weil sie keine Alternative haben. Prostitution ist in das Netz der Gesellschaft miteingewoben, auch in den Wirtschaftsbereich eingewoben. Deswegen ist es nur logisch, dass sie auch in den politischen Netzen vorhanden ist. Das Netz funktioniert tadellos. Politiker, Bosse der Sexindustrie und kriminelle Netzwerke sind Teile einer Machtstruktur, die immerwährend sich selbst bestärkt. Sie kümmern sich nicht um die Frauen in der Prostitution, weil diese Frauen als unwichtig und ersetzbar gelten - sogar dann, wenn sie Profit bringen.

Nepal: Die Politiker lassen dem Sexgewerbe freies Spiel

In Nepal ist ein Parlamentsmitglied, das mit dem schlechtesten Ruf des Mädchenhandels nach Indien verbunden ist, jahrelang in der Politik tätig gewesen. Er ist ein mächtiger und einflussreicher Mann. Er wird als der Beherrscher des Menschenhandels innerhalb seines Wahlkreises angesehen, den er sich ausgesucht hat. Er tut es aber nicht direkt, weil dies die Machtbalance innerhalb seines Wahlkreises durcheinanderbringen würde. Seine politischen Gegenspieler sind nicht viel besser. Sie werden zum Beispiel nicht zu Protokoll geben, dass Familien ihre Töchter in die Prostitution verkaufen. Die politische Zweckmässigkeit erfordert es, aufmerksam auf die öffentlichen Empfindlichkeiten zu achten. Familien werden somit als betrogen dargestellt und Mädchen werden die unbeabsichtigten Opfer der schlechten Inder.
[Autorin Louise Brown unterschlägt mal wieder die unmöglichen Lebensbedingungen in Asien, wo Liebe verboten ist, und der Betrug von Familien durch falsche Angebote sowie die Dressur und Erpressung an Mädchen in Bordellen wird ebenfalls durch FRAUEN ausgeführt...]
Nicht alle Politiker sind korrupt und nicht alle wollen das grausame Schicksal der ärmsten und verletzlichsten Frauen ignorieren, die in ihrem Wahlkreis sind. Aber wir können doch garantieren, dass viele derjenigen, die konservative Moralvorstellungen predigen, und die in erster Reihe stehen und die Prostitution verurteilen, dann auch indirekt von einer Art Kriminalität unterstützt werden. Und wenn sie von kriminellen Netzwerken unterstützt werden, dann werden sie auch (S.168)

indirekt durch die Sexindustrie unterstützt: Es ist ungerecht, alle asiatischen Politiker wegen einer Involvierung ins System der Sexsklaverei zu verdammen, aber viel zu viele machen da mit.
[Nun, es sind eben die kriminellen FRAUEN, die die Töchter verkaufen und es sind die kriminellen FRAUEN, die die Bordelle leiten und die Mädchen dressieren...]
Man kann vielen Leuten eine Involvierung in das Organisierte Verbrechen nachweisen, die davon direkt oder indirekt vom System der ausgeübten oder erzwungenen Prostitution profitieren. Damit sind viele weitere Dienstleistungen verbunden, nicht nur die Belieferung der Konsumenten mit Sexarbeiterinnen während des Bordellbesuchs. Unter den Profiteuren sind auch die Gemeinden, die vom Verkauf von Frauen profitieren. Wenn wir das Management der Sexindustrie ansehen, dann müssen wir noch weiter vorausschauen als nur in die Bordellhierarchie und in die Menschenhändlerhierarchie. die Mädchen und Frauen werden ja nicht nur durch die Kunden, Bordellbesitzer und Manager ausgebeutet, sondern sie werden von einer ganzen Gesellschaft ausgebeutet, und manchmal sogar durch ihre eigenen Familien.
[Die Armut ist extra so organisiert, dass die Familien dann die Töchter verkauften, und es sind die FRAUEN (mama-sans), die dann mit Folter und Erpressung die Töchter dressieren. Armut kann mit sozialen Institutionen reduziert werden - die meistens aber von PolitikerINNEN abhängen, aber sie tun NICHTS].

6.10: Kalkutta: Familienmitglieder kassieren die Einnahmen der prostituierten Tochter

Indische Mütter und Brüder besuchen die prostituierte Tochter in Kalkutta wegen des Geldes - und die Schuld für die Prostituierte wird sogar erhöht!

Bordellleiterinnen in Kalkutta beklagen, dass die Mütter und Brüder der Mädchen verarmter Familien in Murshidabad [an der westlichen Grenze von Bangladesch] die Bordelle von Zeit zu Zeit besuchen, um das Geld abzuholen. Manchmal handelt es sich um einen Teil des Geldes, das das Mädchen verdient hat, und manchmal ist es eine "Vorauszahlung" ihres Verdiensts und die Summe wird dann ihrer Schuld draufgeschlagen.

Nepalesische Väter und Brüder besuchen die prostituierte Tochter in Kalkutta im Bordell nur des Geldes wegen - ähnliches Verhalten in Thailand

Die männlichen Verwandten der Mädchen in den nepalesischen Quartieren Nuwakot und Sindhupalchowk besuchen die Bordelle alle paar Jahre, um die Gewinne der jungen Verwandten einzukassieren.

Ein ähnliches Phänomen kann in Thailand beobachtet werden. Für einen Aussenstehenden in einem entwickelten Land ist das sehr schwer zu verstehen, der ein komfortables Leben in einem Mittelklasse-Akademikerhaushalt führt, aber diese Entscheidungen werden von Familien getroffen, die im Elend leben [bzw. die von der Regierung extra auf dem Land in Armut gehalten werden, weil auf dem Land keine Investitionen stattfinden]. Ethisch gesehen ist es unhaltbar. Aber andererseits ist es auch schwierig, eine Abgrenzung zu denen zu ziehen, die die Armut vorschützen als Begründung, diese moralisch unentschuldbaren Entscheidungen zu treffen, ein Kind in die Prostitution zu schicken. Reichere Familien müssen das nicht tun..
[Armut kann man durch Sozialinstitutionen beseitigen, durch Schulung und durch einen Vermögensausgleich - aber die asiatischen Regierungen wollen das nicht, sondern sie halten die Bevölkerungen auf dem Land absichtlich in der Armut. Sie wollen lieber die Armut und verkaufte Töchter, wie es scheint, für die Polizisten, die Militärs, für die Geschäftsleute etc. ...]

6.11: Nord-Thailand: Töchter werden in die Prostitution verkauft, um mit dem Geld Konsumgüter zu kaufen

Das Ausmass der Armut ist verschieden, und da kann auch verschieden interpretiert werden. Ich kann nur mit aller Gewissheit sagen, dass einige Familien ihre Kinder in die Prostitution verkaufen, nicht einmal, wenn sie unter Armut leide, sondern einfach, um Konsumgüter zu kaufen (S.169).

Diese Angelegenheit betrifft zum Beispiel sehr Nord-Thailand, wo ganze Gemeinden von prostituierten Töchtern unterstützt werden. Dies ist dort auch nicht Teil einer Subkultur einer Unterschicht, sondern ist in vielen Dörfern die Haupteinnahmequelle der normalen Gesellschaft. Darin involviert sind Polizei, Schulen, Tempel und die Gemeindeführer. Es ist ein Teil der Machtstruktur. Nur 20 km von der thailändisch-burmesischen Grenze weg ist ein Dorf, wo die Tochter des Anführers ihre Schulfreundinnen als Prostituierte in Bangkok begleitet. Sompop Jantraka vom Töchter-Erziehungsprogramm schätzt, dass in vielen solchen Dörfern Nord-Thailands ein Drittel der Familien Töchter in der Prostitution platziert haben. Niemand spricht darüber, weil jeder davon profitiert: Familien können schöne Häuser bauen, und können die Verluste von Bauernhöfen wettmachen, die man gar nicht unterhalten kann, und Priester verdammen das Geld der Sexarbeiterinnen auch nicht, das diese für Tempelbauten und verdienstliche Arbeiten spenden. Und es ist so wie anderswo auch: Die machtvollen Leute im den Dörfern in Nord-Thailand sind diejenigen mit Geld. Unglücklicherweise hat jeder Reiche dort Verbindungen in die Sexindustrie, weil es kaum andere Möglichkeiten gibt, dort viel Geld zu verdienen.
[weil die Thai-Regierung gegen die Landbevölkerung rassistisch ist und auf dem Land keine Investitionen stattfinden, die gute Jobs ermöglichen würden. Andere asiatische Regierungen machen es genau gleich. Und Rassismus gegen die Landbevölkerung herrscht auch in Zentral- und Süd-"Amerika"...]
Die Einkommen durch das Sexgewerbe schafft, legitimiert und verstärkt eine Machtstruktur, so dass junge Frauen die Botschaft erhalten, dass Prostitution der einzige Weg sei, der Armut zu entfliehen.
[weil eben auf dem Land keine guten Jobs existieren. Die Regierung will das so und provoziert dadurch einen laufenden Zustrom junger Frauen aus dem Land in die Bordelle, die von den kriminellen Regierungen und den kriminellen Polizeikommandanten betrieben werden].

6.12: Das Mindestalter für Mädchen im Bordell

In Interview mit Justice Kirby, der Menschenrechtsbotschafterin der UN in Kambodscha, zeigte 1995 eine klare Verbindung zwischen Armut und der Legitimierung von Prostitution unter den Hoffnungslosen auf. Ein Bordellbesitzer, so der Bericht, hatte zugestimmt, dass das Eintrittsalter in die Prostitution bei 18 liegen sollte.
[Nur: Im tropischen Klima ist das Alter 18 unrealistisch, wenn keine Schule stattfindet, wenn die erste Liebe verboten ist, und wenn auf dem Land eine grosse Armut herrscht, die von den Industriebossen und soziale Institutionen nicht ausgeglichen wird].
Nun aber beanstandete die UN-Mitarbeiterin, dass man dieses Prinzip des Mindestalters einzuhalten, weil man die Bitten der armen Eltern, die ihre jungen Töchter in den Bordellen arbeiten sehen wollten, kaum ablehnen konnte [8].

[8] Angaben des Klinikpersonals von Jacqui Dunn und Tuol Kork Dike: 'Demographics, Working Practices and AIDS Awareness of Commercial Sex Workers in Tuol Kork Dike Area?; In: Cambodia Disease Bulletin No. 6, May 1995, S.17
[Eltern in verarmten Regionen wollen nur den falschen Weg sehen, Töchter in die Bordelle in die Prostitution zu schicken, statt mehr Arbeit auf dem Land zu organisieren und dies bei den faulen Regierungen und Industriebossen auch einzufordern].

6.13: Bangladesch: Menschenhändlersysteme - Armut zerstört jegliche Moral

In Bangladesch kommen immer wieder Berichte auf über Menschenhändler, die von Mitgliedern lokaler Gemeinden zu Tode geschlagen werden [9].

[9] Ishrat Shamim und Farah Kabir: Child Trafficking: The Underlying Dynamics (Dhaka: Center for Women and Children's Studies, 1998), S.40

Auf der anderen Seite sind signifikant mehr Vorfälle vorhanden, wo lokale (S.170)

Gemeinden darum wissen und es vertuschen, dass Händlerbanden operieren. Eine Untersuchung unter der Leitung des "Zentrums für Frauen- und Kinderstudien" (Center for Women and Children's Study) aus Dhaka deckte einen grundlegenden Unwillen auf, was die örtliche Bevölkerung anbetrifft, Informationen über die verdächtigten Menschenhändler zu geben [10].

[10] Angaben von Professor Ishrat Shamim, Universität Dhaka

Dies lässt darauf schliessen, dass die Leute entweder nichts von diesen Abläufen wussten, oder dass sie aus Angst nichts sagten, oder dass sie jemanden aus dem Menschenhandel schützen wollten. Ich meine, dass der letzte Punkt der wahre Grund war: Menschenhändler werden geschützt, weil es ein lokaler Wirtschaftszweig ist, von dem viele Leute profitieren. In der absoluten Armut sind hochgehaltene, ethische Ideale gegen Menschenhandel und Prostitution ein überflüssiger Luxus (S.171).
[Der ganze Buddhismus nützt bei der grossen Armut in Asien nichts - die Prostitution regiert den asiatischen Kontinent und der Buddhismus ist nur eine gigantische Lüge].

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Quellen
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