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China-Chronologie 2: Kriegsherren, Nationalisten, Kommunisten, kommunistische Widersprüche und Faktoren Sowjetunion und Japan in China - die Zeit von 1911 bis 1931
Die "westlichen" Rassisten-Demokratien helfen China bei der Demokratisierung nicht - der japanische Imperialismus in China wird von der Konferenz von Versailles 1919 bewilligt - Dauerkampf zwischen Nationalisten und Kommunisten
China: Republikanische gegen kaisertreue Provinzen nach der Revolution 1911...
Wie soll man dieses Reich zusammenhalten, wenn Japans Rassisten von der Versailler Friedenskonferenz 1919 die Bewilligung haben, China zu zerstören, und wenn sich Kommunisten und Nationalisten um die innere Macht streiten?
von Michael Palomino (1999 / 2003 / 2005 / 2010)
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Kommentar
China erlebt ab 1911 eine Teilung zwischen republikanischen Provinzen im Süden und kaisertreuen Provinzen im Norden. Ab 1917 ist kommunistischer Einfluss mit seinen falschen Heilsversprechungen aktiv. Ab der Konferenz von Versailles 1919 ist klar, dass die "Demokratien" an ihrem kolonialen Rassismus festhalten und Japan die Bewilligung hat, China ganz zu besetzen und zu zerstören. Durch die Frontstellung zu den europäischen Rassistenmächten werden die Kommunistische Partei Chinas und Russlands immer mehr zusammengeschweisst. Japan führt ab 1931 seinen Zerstörungsfeldzug.
Michael Palomino
Juli 1999 / Oktober 2003 / Dezember 2005
Quellen
-- Robert C. North: Der chinesische Kommunismus. Kindler Uni-Bibliothek 1966
-- John F. Fairbank: Geschichte des modernen China 1800-1985; dtv 1986
-- Haydt, Mathias u.a.: Ostasien-PLOETZ. Geschichte Chinas, Japans und Koreas zum Nachschlagen; Verlag Ploetz, Freiburg / Würzburg 1986
-- verschiedene Internetbeiträge
für Rahmendaten:
-- Hermann Kinder/Werner Hilgemann: DTV Atlas zur Weltgeschichte Bd. I. und II. 21.Auflage, München 1986
Die Macht der "Kriegsherren" in China - "chinesische Werte" blockieren die staatliche und gesellschaftliche Entwicklung - Hygienemassnahmen - 1912: Abdanken der Mandschus - Wahlen und Yuans Diktatur - 1914: Japan proklamiert sein Interessensgebiet in China, Japans Krieg gegen deutsch verwaltete Gebiete in China - M.N. Roy an Aufständen in Indien gegen England beteiligt
Die Aufteilung Chinas unter den "Kriegsherren" / "Warlords"
China 1911: Aufteilung unter den Kriegsherren / Warlords
Gleichzeitig streiten sich die europäischen Rassisten und Japan und Russland um "Einfluss" in China:
China 1912: Einflussspähren F, GB, D, Japan und Russland.
Chinesisch bleibt allein das gelbe Gebiet. Das ist ein Problem...
1911-1928
Chinas Zeit der Kriegsherren / Warlords
Pufferstaaten-Strategie
Die territoriale Strategie der militärischen Besetzung von Randstaaten als Pufferzonen gegen äussere Gegner wie z.B. die Besetzung der äusseren Mongolei wird beibehalten. Auch die imperialistische Haltung gegenüber Tibet, Sinkiang und der Inneren Mongolei wird zum Zweck der Pufferstaatenbildung beibehalten (Fairbank, S.173).
Die Militärdiktatoren / Kriegsherren stehen politisch zwischen den modernen Exterritorien und den Bauernmassen. Die Kämpfe zwischen den Militärdiktatoren finden entlang der Wasserwege, entlang den Eisenbahnen und Landstrassen statt (Fairbank, S.186). Es herrschen die allgemeinen Prinzipien der Kriegsherren / Warlords: rekrutieren, requirieren, Steuern einziehen (Fairbank, S.187). Im Kriegsfall kommt die kulturelle Entwicklung völlig zum Erliegen und die Bevölkerung wird mit Steuern ausgequetscht (Fairbank, S.186).
Beispiel der kulturellen Nicht-Bildung eines Militärdiktators: Chang Tsung-Chang, Kommandant von Peking
Er ist ein Gebietsdiktator. Seine Vorbildung besteht aus Arbeit als Trompeter, Rasierer und Geisteraustreiber sowie Kriegserfahrung. Er umgibt sich mit einer Leibwache aus 4000 weissrussischen Emigranten und mit einem Harem von 40 Frauen, darunter auch Russinnen. Seine Gegner bezeichnen ihn als "Hundefleisch-General" (Fairbank, S.181). Er lässt Journalisten hinrichten (Fairbank, S.181-182), und in Shantung lässt er Mitglieder geheimer Bauerngesellschaften hinrichten und deren Köpfe an Telegraphenstangen nageln (Fairbank, S.182).
Reformfreudige Militärdiktatoren sind es nicht lange...
Andere Militärdiktatoren beginnen mit Reformen. Als aber später der Überlebenskampf beginnt, werden alle Reformen aufgehoben und die Bevölkerung nur noch ausgebeutet (Fairbank, S.182).
Der langsame Zerfall Chinas unter den Militärdiktatoren / Warlords
Die Infrastruktur zerfällt langsam. Deiche werden nicht erneuert, Eisenbahnen werden kaum gepflegt. Stattdessen blüht der Opiumanbau und der Opiumschmuggel, wovon die Diktatoren / Warlords profitieren. Die Industrie erfährt keine Investitionen. Von Geldpolitik haben die Diktatoren keine Ahnung, so dass die Inflation immer mehr galoppiert. Die Bevölkerung wird in der Folge demoralisiert (Fairbank, S.186).
Unabhängigkeiten bedrohen die Steuereinkommen Chinas - die internationale Bankenkommission in Shanghai
Die Länder, die nun am Rande Chinas unabhängig werden, bedrohen die Einheit des Seezolldienstes, der als Teil von Chinas Schuldenrückzahlungen einberechnet ist (Fairbank, S.182). In der Folge übernehmen ausländische Zollkommissare den direkten Einzug der Zölle und überweisen die Einnahmen an eine internationale Bankenkommission in Shanghai. Chinas Kredit ist damit gerettet, aber gleichzeitig verliert China weiter an Souveränität (Fairbank, S.183).
Betonung von "chinesischen Werten", die Entwicklungen blockieren
Der für China wegweisende Intellektuelle Liang Chi-Chao betont die "chinesischen Werte" und richtet sich gegen den westlichen Individualismus und Hedonismus [Luststreben] (Fairbank, S.189-190). Diese "chinesischen Werte" sollen sein:
-- Familismus (chia-tsu-chu-i)
-- Gegenseitigkeit (shu)
-- Respekt vor dem Rang (ming-fen)
-- Vorsorge um die Nachwelt (lü-hou) (Fairbank, S.190).
Dabei repräsentieren diese zum Teil konfuzianischen Werte zwar ein Nationalgefühl, blockieren aber die staatliche und gesellschaftliche Entwicklung (Fairbank, S.190).
["Respekt vor dem Rang" heisst konkret, dass Opposition verboten ist, und "Gegenseitigkeit" heisst, dass Korruption erlaubt ist...]
Neue Gruppen von Konfuzionisten - Buddhisten - Anarchisten
Zur Bewahrung dieser "chinesischen Werte" kommt es in China zur Gründung vieler konfuzianischer Gesellschaften mit dem Ziel der Erhaltung der "Tradition" oder mit dem Ziel der Doppelexistenz parallel mit der modernen "Wissenschaft". Eine weitere buddhistische Richtung hält den wissenschaftlichen Rationalismus und die mechanische Weltanschauung mit dem intuitiven Seelenleben für unvereinbar. Der Westen gilt dort insofern als geistlos (Fairbank, S.190).
In Paris und Tokio bilden sich auslandchinesische anarchistische Gruppen gegen das konfuzianische Netz von Ritual, Familie und Status. Ziel ist die Gleichheit gemäss den sozialistischen Idealen und dadurch die Befreiung von alten konfuzianischen Fesseln. Den Anarchisten fehlt aber eine Organisation zur Machtübernahme. Die Forderungen haben später Auswirkungen auf die "Neue Kulturbewegung", vor allem, was das Familiensystem anbetrifft (Fairbank, S.191).
Die Rolle der Missionsschulen - die Missions-Universität Yenching in Peking
Die Missionsschulen dürfen analog den konfessionellen Schulen der "USA" ohne Staatsaufsicht "moderne Bildung" vermitteln (Fairbank, S.195-196). Die Missionen arbeiten auch medizinisch. Aus den Missionsschulen werden 12 christliche Colleges mit der zentralen Missions-Universität Yenching in Peking gegründet, im Glauben, dass bikulturelle Bildung und "christlicher" Glaube die Rettung Chinas sei. Dabei ist Yenching in New York als "amerikanische" Institution eingetragen, ist von New York aus finanziert und geniesst in den späten Bürgerkriegen besonderen Schutz (Fairbank, S.198).
Gleichzeitig wird erstmals über ein staatliches Schulsystem nachgedacht (Fairbank, S.196).
1911-1949
Reformen, Privatinitiative und Meinungsvielfalt in Chinas Städten
Die Zeit von 1911 bis 1928 hat kulturell bedeutsame Werke vorzuweisen (Fairbank, S.173).
In der Zeit von 1911-1949 entfaltet sich [nur in den Städten!] eine noch nie gekannte Meinungsvielfalt mit privaten Zeitungen und Magazinen, Freiwilligenvereinen, Universitäten und privaten Unternehmungen.
(http://www.gmu.edu/departments/economics/bcaplan/museum/chinhung.htm)
Die geistige Blüte 1911 bis 1931 in den chinesischen Städten basiert vor allem auf ausländischem Gedankengut. Diese Zeit ist für China die Zeit eines "Interregnums" mit der grössten je aufgetretenen Empfänglichkeit für ausländische Sozialtheorien (Fairbank, S.286-287).
[1950 wird China dann das Opfer einer der ausländischen Sozialtheorien. Im Grunde müssten die Chinesen den Kommunismus als "ausländisch" ablehnen und von Anfang an einen eigenen Reformweg suchen].
Die Reformer und Revolutionäre widmen sich aber hauptsächlich dem Nationalismus, der so genannten "Rettung Chinas" als Einheitsstaat, und wenden sich kaum einheitlichen Sozialreformen zu (Fairbank, S.287).
Chinas Lehrsystem: Das Ausland als Vorbild
Ab 1911 folgen alle schulischen Institutionen Chinas europäischen und "amerikanischen" Vorbildern (Fairbank, S.203).
1911-1936
Schriftsteller Lu Hsun
Lu Hsun ist wichtiger Schriftsteller für Übersetzungen und bildende Künste. Zuletzt fördert er den Holzschnitt als Mittel revolutionärer Schriften (Fairbank, S.255).
Herbst 1911
Chiang Kai-Shek aus Japan kontaktiert die "Grüne Bande" in Shanghai
Chiang kommt aus der japanischen Militärakademie nach Shanghai und nimmt Kontakt mit der Shanghaier Unterwelt auf: die "Grüne Bande" (Fairbank, S.218).
Dezember 1911
Die Äussere Mongolei erklärt sich für unabhängig
(Fairbank, S.173)
Januar 1912
Südchina: Machtteilung zwischen Sun und dem Militär Yüan Shih-K'ai - Abdankung der Mandschu-Dynastie
Sun Yat-Sen bietet dem Oberbefehlshaber der kaiserlichen Streitkräfte, Yüan Shih-K'ai, das Präsidentenamt an, wenn er sich auf die Seite der Republik stelle und die Ching-/Qing-Regierung der Mandschus zur Abdankung zwinge. Auf Empfehlung von Sun wählt die neue republikanische Nationalversammlung in Nanking Yüan zum Präsidenten (North, S.25).
Dabei meint Yüan, China brauche einen Diktator (Fairbank, S.225).
Abdanken der Mandschu-Dynastie in China
1912 dankt die Mandschu-Dynastie in China ab. (DTV II. S.91). Der einstige kaiserliche Oberbefehlshaber, Yüan Shih-K'ai, kann als neuer Präsident die Mandschus erfolgreich zur Abdankung zwingen (North, S.25).
Januar bis Juli 1912
Das Machtvakuum des Übergangs - Yuan Shih-Kai hat von Staatsaufbau keine Ahnung - Parteien ohne Erfahrung
China gerät ohne Kaiser und ohne sofortige kompetente Nachfolge in ein Machtvakuum. Yuan Shih-Kai
-- ist ein tüchtiger Administrator
-- ist sehr klein gewachsen, ein Nachteil als Regierungsoberhaupt
-- weil er klein gewachsen ist, bevorzugt er westliche Kleidung [?] (Fairbank, S.176).
Yuan hat Erfahrung als Resident in Korea, 1901 bis 1909 Generalgouverneur von Tientsin und führender Mann des kaiserlichen Reformprogramms (Fairbank, S.176).
Yuan Shih-Kai baut eine chinesische Armee auf. Von einem zivilen Staatssystem hat er aber keine Ahnung. Die Mehrheit der Intelligenz strebt die Bildung eines Parlaments und eines Kabinetts samt politischen Parteien an (Fairbank, S.176). Es gründen sich auch neue Parteien, aber oft mit einem Personenkult und ohne Programm (Fairbank, S.176-177).
Insgesamt hat Yuan zu viele militärische Probleme und kann keine lokale Autonomie oder Bauernbeteiligung an der Politik gewähren (Fairbank, S.363-364).
Die Bauern sind politisch noch ungebildete Analphabeten. Bauernaufstände werden niedergeschlagen (Fairbank, S.177).
Die herrschende Klasse will keine Demokratie - der Faktor "Treue" - die "Meritokratie" - die "Einheitspartei"
Die herrschende Klasse will keine Regierungen der Mehrheiten, weil Mehrheit mit Dummheit gleichgesetzt wird. Die Herrschenden streben - analog Konfuzius - nach einer "Meritokratie" mit Leuten, die ihr Können bewiesen haben und einen Status und Reichtum vertreten, [die so eine Machtposition "verdienen", von frz. "mériter"]. Gleichzeitig soll "Treue" zum Machthaber herrschen. Eine starke Exekutive soll Unruhen jeweils niederschlagen (Fairbank, S.177).
Die herrschende Klasse denkt also, eine Oppositionspartei könne gar nicht legal sein, weil sie der "Treue" widersprechen würde. Die Regierung soll Teil eines Ganzen sein. Für Gewaltentrennung haben die Herrschenden in China kein Verständnis, denn dies würde das "Ganze" zerstören. Mit dieser falsch verstandenen Einstellung zum "Ganzen" stossen demokratische Vorkämpfer in China auf allgemeinen Widerspruch und haben keine Chance. Yuan führt mit Sun Yat-Sen wochenlange Gespräche über eine "Einheitspartei". Alle Regierenden sollen einer einzigen Partei angehören... (Fairbank, S.177)
Sung Chiao-Jen aus Hunan entwirft die vorläufige Verfassung (Fairbank, S.178).
Skepsis über die Demokratie-Fähigkeit Chinas
Prof. A.J. Goodnow aus den "USA" meint, die Voraussetzungen zur Demokratie seien in China nicht gegeben:
-- das Gesetz habe in China keine Wirkung
-- der Einzelne habe in China keine Rechte
-- die Disziplin, die eine Demokratie voraussetze, sei in China kaum vorhanden (Fairbank, S.181).
Es fehle der Bürgersinn, und ohne diesen wäre eine Periode der Vormundschaft nötig, meinen anglo-"amerikanische" Fachleute. Gleichzeitig haben "Fachleute" wie Goodnow in den "USA" eine schlechte Presse, weil dieser China nicht für demokratiefähig hält... (Fairbank, S.181).
12.2.1912
Rücktritt Sun Yat-Sens
Nach der Abdankung des Kaisers tritt Sun freiwillig zurück, um einen Bürgerkrieg abzuwenden (Haydt u.a., S.47).
10.3.1912
Yüan Shih-Kai wird neuer Präsident Chinas
(Haydt u.a., S.47)
Juni / Juli 1912
Peking: Sun Yat-Sen fusioniert mehrfach mit verschiedenen anderen politischen Parteien
(http://de.wikipedia.org/wiki/Kuomintang)
12.8.1912, Mitte ca.
Peking: Sun gründet die Partei "Kuomintang" (KMT, "Nationalchinesische Volkspartei")
Sun Yat-Sen gründet am 12. August 1912 in Beijing die Kuomintang. Bis zum Jahr 1924 hält die KMT 14 Nationalkongresse ab.
(http://de.wikipedia.org/wiki/Kuomintang)
Sun bringt ein Bündnis von vier kleinen Gruppen zustande, die Vorform der Kuomintang, deutsch: "Nationale Volkspartei", kurz: KMT (Fairbank, S.178).
Flagge der Republik China 1912-1928 mit Hauptstadt Nanking/ Nanjing ab 1912
Die neue Regierung Yüan/Yuan Shih-Kai in Nanking / Nanjing gegen Privatarmeen der Grossgrundbesitzer
Die Regierung Yüan sieht sich mit den Grossgrundbesitzern konfrontiert, die anfangen, eigene Armeekontingente aufzustellen. Zusätzlich führt Geldmangel in der Yüan-Regierung dazu, dass die Nanking-Regierung die Soldaten der Grossgrundbesitzer nicht loskaufen kann, wie es noch in China der Brauch ist (North, S.25).
Chiang Kai-Shek beteiligt sich am Kampf der Kuomintang gegen Yüan Shih-Kai (Fairbank, S.217).
Massnahmen der Yüan-Regierung zur Stabilität: "Kriegsherren"/"warlords"
Yüan befördert die örtlichen Milizkommandeure zu offiziellen Gouverneuren, die die Funktion von eigentlichen "Kriegsherren" ("warlords") einnehmen. Die Loyalität ist zwar gefestigt, macht die Regierung aber von den "warlords" immer mehr abhängig (North, S.26).
Der Versuch, wieder einen Kaiser einzuführen und die Selbsternennung von Yüan zum Kaiser scheitern (North, S.26).
Geldprobleme der neuen Regierung Yüan / Yuan Shih-Kai
Yuan Shih-Kai ist ohne Kaiserreich und ohne Thron. Alle Amtshilfen müssen neu organisiert werden, und Yuan hat grosse Geldprobleme: Die Steuern aus den Provinzen nehmen ab, die Schulden nehmen zu. China braucht folglich ausländische Anleihen und verhandelt mit einem Bankenkonsortium von GB, F, D, Russland und Japan über eine Anleihe von 25 Mio. Pfund Sterling, damals eine sehr hohe Summe (Fairbank, S.175).
Yuan will mit dem Geld seine Truppen bezahlen. Dafür soll das Salzmonopol an das Ausland verpfändet werden. Die chinesisch-patriotischen Gruppierungen sehen solche Verträge als "Ausverkauf" (Fairbank, S.175).
Yüans Kampagnen zur besseren Hygiene - Respekt durch Sauberkeit
In den ersten Jahren der Republik versuchen viele der reformistisch orientierten Denker - darunter Sun Yatsen - zu ergründen, wieso Chinesen von Ausländern nicht respektiert werden. Sun ist überzeugt, dass "eine kompetente Beherrschung über die natürlichen Körperfunktionen" eine "notwendige Bedingung für eine kompetente Regierung" ist. So lange Chinesen "die persönliche Kultur vernachlässigen", werden sie nicht respektiert werden. Sun und andere appellieren an ein Ende der Praktiken, sich überlange Fingernägel wachsen zu lassen. Sie unterstützen regelmässiges Zähneputzen, kritisieren die Praxis, immer und überall zu furzen, und sie versuchen, die Bevölkerung dazu zu erziehen, dass jegliches Ausspucken und Spucken "nicht passiert". Sich sauber zu halten wird ein Teil des neuen Stils der Selbsterhaltung. Dieser neue Stil wird als lebenswichtig erachtet, um der Welt zu zeigen, dass die Chinesen "aufgewacht" sind. Die Kampagnen gegen das Spucken haben keinen Erfolg.
(http://www.iisg.nl/~landsberger/ws.html)
ab September 1912 ca.
Yuans KMT-Wahlkampf für nationale Einheit bei autonomen Provinzen
Sung macht dabei Wahlkampf für die nationale Einheit, propagiert aber gleichzeitig die provinzielle Autonomie mit Provinzgouverneuren und örtlichen Räten (Fairbank, S.178).
Sungs Wahlkampf gegen Yuan
Sung strebt an, die Macht von Yuan zu beschränken (Fairbank, S.178). Dies empfindet Yuan als Verrat, wie er auch die Gewaltenteilung als Verrat empfindet (Fairbank, S.178-179).
1912-1928
Sinkiang: Aufstände
In Sinkiang erfolgen unter Yang Tseng-Hsin gegen die chinesische Oberherrschaft mehrere Aufstände, die von der chinesischen Armee niedergeschlagen werden.
1913
Unabhängigkeitserklärung von Tibet
(DTV II. S.91; Fairbank, S174); der Dalai Lama erklärt die Unabhängigkeit. Es kommt zu Verhandlungen zwischen China, England und Tibet (Fairbank, S.174).
Februar 1913
Chinas Wahlen für Provinzversammlungen und zum Parlament: Sieg der KMT unter Yuan
Bei der Wahl gilt nur indirektes Wahlrecht. Von der Bevölkerung sind wegen Vorschriften über Bildung und Besitz nur ca. 5 % wahlberechtigt. Die KMT gewinnt die Parteienmehrheit und darf den Ministerpräsident stellen. Das Wahlergebnis findet im Ausland kaum Beachtung. Es ist die einzige und einzige Wahl Chinas in Anlehnung an eine repräsentative Demokratie (Fairbank, S.178).
Die KMT wendet sich gleichzeitig gegen Yüan Shih-Kais Alleinherrschaftsansprüche (Haydt u.a., S.47).
ab Februar 1913
Nanking: Yuans übertriebenes Treuebruch-Gefühl - der Mord wird vorbereitet
Schon wegen geringen Anlässen lässt Yuan Generäle erschiessen. Yuan fühlt sich bedroht und reagiert mit Mordplänen, während Sung als designierter Vorsitzender die demokratischen Strukturen vorantreiben will. Die Intellektuellen reiben sich somit gegenseitig auf (Fairbank, S.179).
Sun Yat-Sen und Huang Hsing
Die beiden politisch relevanten Vertreter Sun und Huang beschränken sich unter der Regierung Yuan auf die Entwicklung der Eisenbahn und des Bergbaus (Fairbank, S.177)
23.3.1913
Yuans Mord am Konkurrenten Sung
Yuan lässt den demokratiefreundlichen Sung 31-jährig in Shanghai am Nordbahnhof ermorden. Das neutrale Gericht in Shanghai stellt die Tatsachen fest, und Yuan kann die Schuld am Mord keinem anderen in die Schuhe schieben. Yuan hätte gerne Huang Hsing die Schuld gegeben. Wäre der Mord nicht auf einem ausländisch verwalteten, chinesisch-neutralen Territorium passiert, dann hätte die falsche Schuldzuweisung wohl auch geklappt... (Fairbank, S.179).
Sun Yat-Sen flüchtet nach Japan (Haydt u.a., S.47).
April 1913
"Reorganisation" Chinas - die Yuan-Diktatur
Ein Fünf-Mächte-Konsortium (GB, F, D, Russland, Japan) gewährt Yüan unter Umgehung des Parlaments eine stattliche "Reorganisationsanleihe" (Haydt u.a., S.47).
Yuan gibt bekannt, dass die internationale Reorganisationsanleihe zustande gekommen sei, und dass seine Regierung von den ausländischen Mächten anerkannt sei. Yuan hat damit ein weiteres Mal ungestraft gemordet. Gleichzeitig wird Yuan durch seine Morde erpressbar, was den ausländischen Mächten gefällt (Fairbank, S.179)
Juli 1913
Yuans Diktatur: Die Zerstörung der ersten demokratischen Strukturen - Kaiserallüren
Nun geht Yuan auch gegen die KMT vor (Fairbank, S.180) und löst damit eine "Zweite Revolution" aus (Haydt u.a., S.47). Yuan missbraucht die Reorganisationsanleihe zur Stärkung seiner innenpolitischen Macht mit neuer Aufrüstung des Militärs (Haydt u.a., S.47).
Er entlässt in den südlichen Provinzen alle KMT-Gouverneure, lässt den Widerstand unterdrücken und lässt die KMT auflösen (Fairbank, S.179).
In der Folge erklären sich mehrere Provinzen Süd-Chinas für unabhängig (Haydt u.a., S.47).
Die nichtwissenden ausländischen Beobachter meinen gleichzeitig, China brauche einen Kaiser... (Fairbank, S.181).
Nun lässt Yuan das Militär sprechen...
September bis 4.11.1913
Südfeldzug Yuans gegen selbständige Provinzen
Yüans Armee besetzt innert zweier Monate die Südprovinzen, die sich für unabhängig erklärt haben. Die KMT wird für illegal erklärt (Haydt u.a., S.47).
10.1.1914
Yuan lässt per Dekret das Parlament auflösen - Militärdiktator Yuan
Yuan strebt als Militärdiktator die Wiedereinrichtung der Monarchie an (Haydt u.a., S.47).
Yuan suspendiert das Parlament (Fairbank, S.179) und verbreitet Terror: Politik, Volksvertretungen und Presse werden mit Terrormethoden unterdrückt. Provinzversammlungen und lokale Räte werden aufgelöst. Er verweigert Neuerungen, um an der Macht zu bleiben und will einen Zentralstaat bewahren (Fairbank, S.180).
Yuan erklärt sich zum Präsidenten auf Lebenszeit, was einer modernen Diktatur entspricht. Er verkündet sogar, er wolle Kaiser werden und lässt im Himmelstempel in Peking die alten Kaiserlichen Zeremonien vollziehen. Jetzt ist es aber zu viel: Gegen die Kaiserbestrebungen organisiert sich bewaffneter Widerstand (Fairbank, S.180).
1914, Mitte ca.
Der Tibet-Kompromiss zwischen GB und China
-- Tibet erhält eine Selbstverwaltung garantiert
-- China bekommt die Oberherrschaft
-- GB behält die "Handelsinteressen" (Fairbank, S.174).
ab 1914 / 1. Weltkrieg
Die imperiale Politik der Mächte im Ersten Weltkrieg - gegenseitige Manipulationen - Lenin wird für "kleinere Völker" ein Rettungsanker
Die europäisch-kolonialistisch-rassistischen Grossmächte versuchen jeweils, an der gegnerischen Peripherie nationale Bewegungen zu entfachen:
-- England organisiert Gruppen von Arabern gegen das Osmanische Reich
-- Deutschland fördert revolutionäre Bewegungen in Kolonien Englands (North, S.33)
-- und die Bolschewiken agieren gegen den Zar (North, S.34).
Japan hat wieder Gelegenheit zur Expansion.
Lenin, Portrait eines Freimaurers und ein zukünftiger Massenmörder, mit Unterstützung "amerikanischer" Bankiers...
Unterdrückte Bevölkerungen in Kolonialstaaten haben eine erste Möglichkeit zu ausgedehnten Zusammenschlüssen und revolutionären Umtrieben gegen die rassistischen Kolonialmächte (North, S.219).
Gleichzeitig behauptet England immer, für die Selbstbestimmung und für die "Freiheit" der kleinen Völker zu kämpfen (North, S.33). Dabei hält England sein eigenes Kolonialreich mit Gewalt zusammen. Da Kaiser Wilhelm II. Ende 1917 mit Kriegseintritt der "USA" immer schwächer wird und sogar Lenin bei seiner Reise nach Russland unterstützt, finden die Völker der britischen Kolonien schliesslich in Lenin eine neue Leitfigur (North, S.34).
[Dabei handelt es sich um ein perverses Zusammenspiel von Freimaurer-Führern und deutschen Hoffnungen, Russland während der kommunistischen Revolution zu besetzen].
23.8.1914
Japan proklamiert sein "Interessensgebiet" in China
Japan will keinen offenen Gegensatz zur Entente und den "USA". Zugleich plant Japan, sich in dem bisher deutschen Kiaochou/Tsingtao festzusetzen. Zusätzlich proklamiert Japan die Ausdehnung seines "Interessensgebietes" bis zum Yangtse-Fluss (DTV II. S.123) und will die Wirren des Ersten Weltkriegs voll ausnützen (North, S.219).
Tokyo: Neue KMT-Partei
Im Juli 1914 organisiert sich die KMT in Tokyo neu als Chung Hua Ke Ming Tang (die revolutionäre, chinesische Partei).
(http://de.wikipedia.org/wiki/Kuomintang#Geschichte)
Chinas Lehrsystem: Gründung der "Chinesischen Wissenschaftlichen Gesellschaft" durch H.C.Zen (Jen Hung-Chün)
(Fairbank, S.203)
23.8.1914
Kriegserklärung Japans an das Deutsche Reich - Besetzung deutscher Pachtgebiete
Nach der Kriegserklärung Japans an das Deutsche Reich besetzen japanische Truppen die deutschen Besitzungen in China Kiaochou/Tsingtao (North, S.35, DTV II. S.123)
China verlangt von Japan die deutschen Gebiete zurück (DTV II. S.123). Durch die japanische Besetzung von Kiaochou/Tsingtao wird in China der Nationalismus angefacht (Fairbank, S.222).
Japan besetzt ausserdem die deutschen Marshall-Inseln, die deutschen Mariana-Inseln und die deutschen Karolinen-Inseln im Pazifik, so dass für "amerikanische" Schiffe der Weg zwischen den "USA" und den "Philippinen" durch japanisches Gebiet führt.
(http://www.americanheritage.com/articles/magazine/ah/1970/6/1970_6_22.shtml)
1914-1918 / "Erster Weltkrieg"
M.N.Roy in Indien: Aufstände gegen die britische Kolonialmacht
Der indische Nationalist und Theoretiker der Komintern M.N.Roy (1886-1954) nimmt im ersten Weltkrieg als Mitglied von Rebellengruppen an Aufständen gegen die britische Kolonialherrschaft teil. Die Aufstände sind von der deutschen Regierung finanziell unterstützt (North, S.39).
1914-1928: Die Kriegsgewinnler in China: Die apolitische Bourgeoisie - die neue bikulturelle Intellektuellenschicht mit Studium aus dem Westen - erste Massenalphabetisierung von Chinesen in Frankreich
Der Erste Weltkrieg beschert gewissen Berufsgruppen - wie auch anderswo - einen enormen Wachstumsschub, in China vor allem die Kaufmanns- und Industriellenschicht: China entwickelt eine erste, konkurrenzlose Industrie und beliefert damit die anwesenden rassistischen Westmächte. Als weiterer Faktor sind die einzelnen Kriegsherren / Warlords in den Vertragshäfen nicht zugelassen, so dass die Handelskammern der Bürgerlichen im Handel mit den rassistischen Westmächten ungestört ihre Interessen und Profite verfolgen können (Fairbank, S.222).
In der Produktionserzeugung verdrängen die Chinesen die Ausländer (Fairbank, S.222).
[Gleichzeitig werden die Rassistenmächte mit Produkten beliefert, um sie noch stärker werden zu lassen...]
Die neue bikulturelle Intellektuellenschicht mit Studium aus dem Westen - weiterhin Vernachlässigung der Bauern
Ab 1914 kehren chinesische Studenten, die im Westen - v.a. in den "USA" - studiert haben, nach China zurück und bilden eine neue Eliteschicht, eine verwestlichte, bikulturelle, nationale Führung, die sich durch Sprachkenntnisse und Disziplin auszeichnet. Neue Angewohnheiten werden demonstrativ dargestellt:
-- mit Kleidung
-- mit Sprechweisen
-- mit akademischen Qualifikationen (Fairbank, S.193).
Die neue Intellektuellenschicht überbrückt alle Grenzen und ist gleichzeitig patriotisch gesinnt, gleichzeitig mit Verbindungen ins Ausland. Es bilden sich geheime Bruderschaften analog den "amerikanischen" Geheimorganisationen [Skull and Bones etc.] (Fairbank, S.193).
Die neuen chinesischen Studentenverbindungen halten Treffen in Urlaubsorten ab. Die neuen Seilschaften sind sich gegenseitig bei der Karriere behilflich etc. (Fairbank, S.193).
Die neuen bikulturellen Intellektuellen Chinas kümmern sich - wie schon die früheren kaiserlichen Intellektuellen - nicht um die Bauern. Die Bauern Chinas bleiben im Analphabetismus [und bleiben so den Kommunisten überlassen] (Fairbank, S.194).
ab September 1914
Chinas Lehrsystem: Die erste Massenalphabetisierung von 140.000 Chinesen in Frankreich
England rekrutiert für Frankreich in Shantung / Shandong 140.000 chinesische Arbeiter zur Arbeit in Frankreich. Es sind alles Analphabeten. Die YMCA der "USA" schickt chinesische Studenten zur Betreuung, und hier beginnt die erste systematische Bekämpfung des Analphabetismus mit einer Wochenzeitschrift für chinesische Arbeiter in Paris, mit einem Vokabular von 1000 ausgewählten Zeichen. Die Zeitschrift wird geleitet von Y.C.James Yen / Yen Yang-Chu (Fairbank, S.204).
7.11.1914
Japanische Besetzung von Kiaochou/Tsingtau
(Haydt u.a., S.47)
1915: Die "21 Forderungen" Japans gegen China - 1916: Tod von Yüan, China im Bürgerkrieg - Regierung Anfu (Anfu-Clique) - das "Pulverfass" China zwischen Kriegsherren und Nationalgefühl - japanisch-russisches Bündnis über China - die "Neue Kulturbewegung"
Mao in jungen Jahren
Chen Duxiu / Chen Tu-Hsiu
18.1.1915
Japans "21 Forderungen" an China: Die geplante Unterjochung Chinas
Japan antwortet auf das chinesische Verlangen nach den "deutschen Gebieten" mit den "21 Forderungen", die China akzeptieren müsse. Das nördliche Han-China soll japanisches Einflussgebiet werden (DTV II.S.123). Japan fordert politische und wirtschaftliche Einschnitte. China muss akzeptieren und wird erstmals in grossem Stil japanisch unterjocht (North, S.35). GB rät zum Nachgeben, die "USA" raten zum Widerstand. Japans Bestrebungen, aus China ein Protektorat zu machen, gibt Yuan nur teilweise nach (Fairbank, S.179). Japan gewinnt auch so in China wesentliche politische und wirtschaftliche Rechte (North, S.219).
De facto übernimmt Japan alle Rechte, die Deutschland bis 1914 in China innehatte. Chinas Diktator Yüan akzeptiert im Wesentlichen die 21 Forderungen und provoziert damit anti-japanische Protestaktionen (Haydt u.a., S.47).
Mao als Student in Peking - Jugendzeitung von Ch'en Tu-Hsiu - Jugendbewegung
Mao als Student in Peking erarbeitet seine Ideen, ein Gemisch aus westlich-demokratischen Liberalismus und Sozialismus. Konkretes Ziel ist ein "neues" und "mächtiges" China (North, S.35).
In der Szene kursiert die Jugendzeitung "Hsin ching nien" ("Neue Jugend") von Ch'en Tu-Hsiu / Chen Duxiu (North, S.35; Haydt u.a., S.48). Sie ruft die Jungen auf, einen "jungen Geist" zu bewahren und kreiert eine "Jugendbewegung"
-- gegen alte Traditionen
-- gegen alte Gesellschaftsstrukturen
-- gegen Konfuzianismus und gegen traditionelle Ethik und alte Politik
-- gegen das nationale "Erbe" und die alte Literatur (North, S.36).
Chen Duxiu / Chen Tu-Hsiu stimuliert die Jugend für eine gesellschaftliche Revolution gegen "alte Zöpfe"...
(http://encyclopedia.thefreedictionary.com/Ch%27en%20Tu-hsiu)
Die Zeitschrift wird zum Forum der jungen Intellektuellen, die die Übernahme westlicher Zivilisation und Technologie fordern (Haydt u.a., S.48).
Russisch-chinesisches "Abkommen von Kiachta" über die Mongolei
Nach Verhandlungen zwischen Russland, China und der Äusseren Mongolei wird diese als chinesisches, autonomes Territorium definiert (Fairbank, S.174). Die Äussere Mongolei soll nach dem Vertragstext chinesischer "Vasallenstaat" werden (North, S.21). Russland bekommt die wirtschaftlichen Rechte und begnügt sich nicht damit: Russland macht aus der Äusseren Mongolei faktisch ein Protektorat und bildet eine mongolische Armee aus (Fairbank, S.174).
ab 1915
Chinas Lehrsystem: Die "USA" finanzieren ein Krankenhaus in Peking
Peking baut mit 34 Mio. "US"-$ Spendengeld aus den "USA" ein erstklassiges Krankenhaus mit Forschungsanstalt (Fairbank, S.202).
1915-1922
China: Das Industrieproletariat verdoppelt sich auf 2 Mio.
Die Industrieunternehmen sind dabei zu 50 % in ausländischer Hand. Arbeitskämpfe eskalieren jeweils zu "nationalen" Auseinandersetzungen (Haydt u.a., S.48).
6.6.1916
Tod von Yüan ohne Nachfolgeregelung - erneuter Bürgerkrieg - Kuomintang, Kommunisten, Anfu-Clique
Yuans Tod erfolgt im völligen Erschöpfungszustand Chinas (Fairbank, S.180).
Nach dem Tod von Yüan bei fehlender Nachfolgeregelung brechen Kämpfe unter den "Kriegsherren"/ "warlords" neue Kämpfe um die Zentralgewalt in China aus (North, S.26). Regionale Militärcliquen herrschen mit ihren Privatarmeen (Haydt u.a., S.47). Bald konzentrieren sich zwei Gruppen, die "Kuomintang" und die "Kommunisten" (North, S.26), daneben auch die "Anfu-Clique" in Peking und weitere (North, S.45).
Die chinesischen Soldaten dienen jetzt ausschliesslich den feudalen Kriegsherren. In Peking bleibt eine Regierung ohne Macht, eine Gruppe nördlicher Kriegsherren aus Anhwei und Fukien, die als "Anfu"-Clique bekannt wird. Sie geniesst japanische Unterstützung und wird von Japan bezahlt. Die Anfu-Clique übernimmt die Bezeichnungen einer republikanischen Regierung mit einem Präsidenten, Premier, mit Ministern, und mit einem Marionettenparlament.
(http://www.americanheritage.com/articles/magazine/ah/1970/6/1970_6_22.shtml)
Die Anfu-Regierung in Peking hat kaum noch gesamtchinesische Kompetenzen:
-- sie ernennt ausländische Gesandte
-- sie organisiert den Postdienst (Fairbank, S.182).
Die Mandschus unter Zhang Shiun versuchen eine Restauration der Mandschu-Dynastie. Immer wieder wird die Restauration versucht.
(http://hkuhist2.hku.hk/history/studentprojects/japan/1997b/jap4.htm)
Die Kriegsherren / Warlords / Militärdiktatoren - das Nationalgefühl - das "Pulverfass"
Die Militärdiktatoren müssen sich gegen örtliche Despoten, Bandenhäuptlinge und Generäle behaupten, die vom Chaos profitieren wollen. China bleibt bis 1928 in einzelne Reiche aufgeteilt (Fairbank, S.182). Es sind 200 ordenbehängte Generäle:
-- Rüstung ist ihnen wichtiger als Bürgersinn
-- die Oberschicht ist nicht fähig, eine politische Organisation in nationalem Rahmen zu schaffen
-- die Kriegsherren / Warlords handeln egoistisch und missachten das hochstehende Nationalgefühl (Fairbank, S.187).
Die Kriegsherren kämpfen um die Macht und bemächtigen sich dabei der letzten Überreste der 1911 gegründeten Republik.
(http://www.americanheritage.com/articles/magazine/ah/1970/6/1970_6_22.shtml)
Ein wirklicher Zerfall Chinas wird aber von keiner Seite angestrebt, auch vom Ausland nicht. Gleichzeitig ist keiner der Militärdiktatoren bestrebt, eine neue Dynastie zu gründen. Sie bleiben in ihrem Horizont beschränkt, bilden Bündnisse gegen andere Bündnisse etc. Sie bleiben im militärischen Kampf der Armeen verhaftet, ohne neue Ideen oder Parteien. Die Unterstützung der Bevölkerung fehlt ihnen, wie ihnen auch jeglicher Bezug zu einer modernen Regierungsform fehlt (Fairbank, S.182).
So wird China zu einem "Pulverfass" der Emotionen zwischen den egoistischen Kriegsherren und dem immer stärker werdenden Nationalgefühl (Fairbank, S.187).
1916
Geheimvertrag zwischen Japan und Russland über China
Japan und Russland verpflichten sich gegenseitig zum "Schutz" Chinas (DTV II. S.123).
Chinas Lehrsystem: Gründung eines Instituts für Geologie durch V.K.Ting (Ting Wen-Chiang)
Ting ist Ex-Student der Universität Glasgow. Ein pensionierter New Yorker Geologe übernimmt die Schulung des Personals. Ting selber ist Kohlengrubenbetreiber, Organisator des Stadtrats von Gross-Shanghai und Koordinator der chinesischen Forschung der "Academia Sinica" (Fairbank, S.203).
1916-1928
Die "Neue Kulturbewegung" in China - Definitionen für den "Nationalcharakter"
Die "Kulturbewegung" ist neben dem Nationalismus und dem Kommunismus die "dritte Kraft". Sie betont die Basis des Denkens und Studierens ohne Korruption:
-- die Führung besteht aus mehreren 100 Akademikern
-- es gelten hauptsächlich europäische und "amerikanische" Vorbilder, im Gegensatz zu den Parteien, die die russische Revolution zum Vorbild haben
-- die "Kulturbewegung" verlangt, dass Chinas Probleme wirtschaftlich zu lösen seien
-- die Akademiker schaffen akademische Institutionen für eine kritische und schöpferische, geistige Führung
-- sie definieren den "Nationalcharakter" als Wertesystem in Literatur, Sprache, Bräuchen und Religion (Fairbank, S.189).
1917: Suns Gegenregierung in Kanton / Guangzhou - geheime Abmachungen zwischen Japan und Europas Mächten über Shantung - Sturz der Zarenherrschaft und kommunistische Revolution in Russland - 1917: Chinas Kriegseintritt - Gründung von "Cross and Sword" (CS) - 1918: Wilson als Prophet für China - 1919: Enttäuschung über Versailles und japanische Sonderrechte in China
1917
Sun versucht vergeblich, von Kanton / Guangzhou aus eine Regierung für China aufzubauen
(Haydt u.a., S.47)
Sun Yat-Sen kehrt aus Japan nach Kanton / Guangzhou zurück, sammelt in Kanton / Guangzhou die Reste des originalen Kuomintang-Parlaments und erklärt die Anfu-Regierung in Peking für illegal samt der Deklaration, dass nur seine Regierung die einzige konstitutionelle Regierung Chinas darstelle. Sun erhält aber vom Ausland keine Unterstützung, obwohl seine Regierung die einzige Hoffnung für eine neue politische Ordnung in China ist.
(http://www.americanheritage.com/articles/magazine/ah/1970/6/1970_6_22.shtml)
Sun Yat-Sen ist auf unsichere Bündnisse mit örtlichen Militärführern angewiesen (North, S.219). Suns Herrschaftsgebiet bleibt ein eigener südchinesischer Staat, der vom unsicheren militärischen Allianzen der südchinesischen Kriegsherren abhängig ist.
(http://www.americanheritage.com/articles/magazine/ah/1970/6/1970_6_22.shtml)
1917-1927
Aufteilungskämpfe unter den Kriegsherren
Das nächste Jahrzehnt ist eines der ruinösesten ganz Chinas. China wird weiter aufgeteilt, Marionetten und Kriegsherren kommen an die Macht, und China ist diesem Schicksal ausgeliefert.
(http://www.americanheritage.com/articles/magazine/ah/1970/6/1970_6_22.shtml)
1917
Geheime Abmachungen zwischen Japan und England, Frankreich und Italien
Japan soll das ehemals deutsch verwaltete Shantung behalten dürfen (Fairbank, S.187).
Henricus (Henk) Sneevliet, Portrait
Michael / Mikhail Borodin
Russische Revolution - kommunistische Studentenversammlungen in China
Die russische Revolution wirkt anziehend auf die jungen Lehrer in China. Für die Neuordnung der chinesischen Gesellschaft passt eine kommunistische Bewegung "gut" ins Programm. Chinesisch-marxistische Studiengruppen beginnen sich regelmässig zu treffen u.a. auch in Shanghai, darunter Chou Fu-Hai, der in Japan studierte, Mao Tse-Tung, Student in Peking, und Henricus Sneevliet, genannt Maring, ein holländischer Vertreter der kommunistischen Internationale in Moskau (North, S.28).
Michael Markowitsch Borodin kommt aus den "USA" nach Moskau
1917 kommt der ursprüngliche Lette Michael Borodin (eigentlicher Name: Gruzenberg, S.56) von Chicago aus für die kommunistische Revolution nach Moskau (North, S.54).
ab 1917
Die Diskussion um das "kommunistische System"
Gemäss der kommunistischen Prophezeiung sind die ersten grossen Reiche untergegangen: 1911 das Mandschu-Reich, 1917 das Zarenreich. Weitere Kaiserreiche sind in Europa im Zerfall begriffen: das österreichische, das deutsche und das osmanische Imperium (North, S.169).
Frage nach der "Natur" des "kommunistischen Systems"
Die Anhänger des Kommunismus preisen ihr System als
-- demokratisch
-- antiimperialistisch
-- nicht-ausbeuterisch
-- egalitär (North, S.169)
Die Kritiker verdammen den Kommunismus als
-- undemokratisch
-- seinem Wesen nach ausbeuterisch
-- nicht-egalitär
-- einen neuen, gefährlichen und aggressiven Imperialismus verkörpernd (North, S.169).
Die Kommunisten bezeichnen das "alte System" als den historischen und vorbestimmten Widersacher. Das Hauptziel ist folglich die Zerstörung des "alten Systems", denn die imperialistischen Systeme sind alle durch ähnliche Vorgänge und im Wesentlichen aus gleichen Grundstoffen gebildet, und die Kolonialreiche sind alle gleichermassen zur Auflösung bestimmt (North, S.169).
->> MIT ZERSTÖRUNG LÖST NIEMAND PROBLEME, SONDERN SCHAFFT NEUE.
Die Auflösung der alten "Weltreiche"
Die Prophetie der Auflösung der alten "Weltreiche" tritt tatsächlich ein, denn
-- die alten Imperien werden immer mehr von innen her in Frage gestellt
-- die alten Imperien sind immer weniger in der Lage, sich den veränderten Situationen anzupassen und funktionieren demzufolge immer weniger
-- der 2.Weltkrieg beschleunigt später nur noch diesen Verfallsprozess (North, S.170)
Lenins Perspektiven - die Widersprüche
Lenin propagiert 1917 in Russland in der "Revolution":
-- das eigene Sowjetsystem zu verstärken
-- die Auflösung der Kolonialreiche zu beschleunigen
-- die ganze Menschheit in einer völlig neuartigen Weltordnung zu vereinen (North, S.39)
->> WIDERSPRUCH TOTAL: AUCH RUSSLAND IST EIN KOLONIALREICH
->> WIDERSPRUCH TOTAL: LENIN WILL DIE GANZE WELT ALS KOLONIALREICH DES KOMMUNISMUS
1917
Kriegseintritt Chinas mit Hoffnungen auf Gleichberechtigung
1917 tritt China in den Krieg ein mit der Hoffnung auf die Annullierung der "ungleichen Verträge" und die Annullierung der japanischen Forderungen sowie die Rückgabe der deutschen Pachtgebiete (DTV II. S.173).
China 1917: Mutter mit zwei Kindern in Körben.
Die Lebenseinstellung zum "Gleichgewicht" ist lebenswichtig...
1917
Chinas Lehrsystem: Gründung der Studentenbruderschaft "Cross and Sword" (CS) in Northfield
Die CS ist "christlich" orientiert (Fairbank, S.193).
14.8.1917
Kriegserklärung Chinas gegen die Mittelmächte
(Haydt u.a., S.47)
ab 1917
Sinkiang gerät unter den Einfluss der russischen Revolution
(Fairbank, S.175)
Die plötzliche kommunistische Bewegung in China
Der Kommunismus erreicht China ohne Vorlauf einer sozialistischen Bewegung, wie sie in Europa stattfindet. Die Intellektuellen werden ab der russischen Revolution ohne jede Vorbereitung mit dem kommunistischen Gedankengut konfrontiert (Fairbank, S.209).
Chinas Lehrsystem: Gründung der Erziehungszeitschrift "Neue Erziehung"
durch Chiang Monlin, Ex-Columbia-Student, mit dem Ziel der selbsterfahrenden Erziehung. Monlin wird später Leiter der Peita-Universität in Peking (Fairbank, S.202).
1918
Chinesischer Überfall auf Tibet erfolglos
Tibet kann 1918 einen chinesischen Überfall erfolgreich abwehren (DTV II. S.169).
Geheimabkommen zwischen Japan und der Regierung Anfu in Peking über Shantung
Die korrupte chinesische Regierung Anfu in Peking lässt sich auf ein Geheimabkommen mit Japan ein, das den japanischen Truppen das ehemalige deutsche Pachtgebiet Shantung überlässt (Fairbank, S.187).
Wilsons 14 Punkte: Wilson erscheint wie ein Prophet - Anträge Chinas in Versailles abgewiesen
In China herrscht 1918 nach Ende des Krieges eine kritiklose Begeisterung für den "Westen" (North, S.36). Die westlichen "Ideale" von John Dewey, Bertrand Russell und Woodrow Wilson sind präsent (North, S.48). Die Hoffnungen auf eine Revision der Unterjochung gegenüber Japan gemäss den "14 Punkten" Wilsons sind riesig (North, S.36).
In Versailles stellt die chinesische Delegation den Antrag auf Aufhebung der "21 Forderungen" von Japan. Der Antrag wird von der Konferenz jedoch abgewiesen und Japan darf die "Sonderrechte" behalten, die früher Deutschland in Shantung gewährt wurden (North, S.36).
[In Versailles werden pauschal alle nationalen Anliegen asiatischer und afrikanischer Völker abgewiesen. Auch die Anträge auf eine Staatsform von Israel werden abgewiesen. Die "Friedenskonferenz" ist eine kolonialistische Bande und weicht den neuen nationalistischen Fragestellungen aus, die sich durch die vernetzte weltweite Kommunikation mittels Telegraph seit Mitte des 19. Jh. ergeben haben].
Chinas kommunistische Bewegung: Li Ta-Chao
Der kommunistisch-intellektuelle "Vorreiter" in China ist der Universitätsbibliothekar Li Ta-Chao. Er meint zu erkennen, dass Russland durch die russische Revolution mit einem "Sprung" an die Spitze des menschlichen Fortschritts gelangen würde, und dass dies auch für China gelten würde. Die Marx-Lehren über die alles bestimmenden Produktionsweisen sind aber zweifelhaft. Li glaubt an einen Wandel der Welt auch ohne materiellen Wandel, nur durch den menschlichen Geist und bewusste Gruppenaktivität (Fairbank, S.210).
[Li Ta-Chao ist ein Phantast, und ohne jeden Augenschein in Russland bleibt er dem Kommunismus treu...]
1918 ca.
Regierung in Peking: "Anfu-Clique" - pro-japanische Politik
Um 1918 kommt in China die "Anfu-Clique" an die Macht. Sie erhält Kredite aus Japan und schlägt eine pro-japanische Politik ein (North, S.45).
1918
Borodin in Mexiko - Borodin bekehrt den indischen Revolutionär Roy zum Kommunismus
1918 wird Michael Borodin von der KP in Moskau aus nach Mexiko geschickt. Er trifft dort den indischen Revolutionär M.N.Roy und bekehrt diesen zum Kommunismus (North, S.54).
ab 1918
Chinas Lehrsystem: 1000 Volksbücher von Yen Yang-Chu - Yen gründet die erste Volksbibliothek
Yen Yang-Chu wird für China zum Prophet (Fairbank, S.204).
1919
Chinas kommunistische Bewegung: Li Ta-Cho führt eine kommunistische Studiengruppe
mit einem Bibliotheksmitarbeiter namens Mao Zedong (Fairbank, S.210-211).
Liang Chin-Chao meint, in Europa fehle es an Gemeinschaftsgefühl
Liang verkündet, die Massaker im Ersten Weltkrieg seien nur wegen mangelndem Gemeinschaftsgefühl möglich gewesen. Rationale "Wissenschaft", Individualismus und Hedonismus [Lustprinzip] würden Europa schlussendlich zerstören (Fairbank, S.190).
[Liang sieht die militärischen Manipulationen und die Finanzströme der "amerikanischen" Bankiers nicht, die die weltweite Rüstung und sogar den Kommunismus finanzieren].
"Friede von Versailles": Erwartungen Chinas bleiben unerfüllt - Demonstrationen in Peking - 4.5.1919: Beginn der "Bewegung 4. Mai"
Im "Frieden von Versailles" werden die Anliegen von China kaum berücksichtigt (DTV II. S.173). Die Enttäuschung in China wächst (North, S.36). Die "fremden Mächte" bleiben in den Augen der ChinesInnen Lügner, und ein weiterer Weltkrieg. v.a. zwischen China und Japan, sei vorprogrammiert (North, S.37).
Hunderte chinesische Organisationen aus Chinas Städten und aus chinesische Verbände in der Diaspora schicken Protesttelegramme an die Konferenz von Versailles gegen die japanische Besetzung des ehemals deutsch verwalteten chinesischen Territoriums Shantung. Es nützt aber alles nichts (Fairbank, S.187). Die Konferenz von Versailles respektiert das Recht Chinas nicht, sondern die europäischen und "amerikanischen" Mächte samt Japan wollen ihre Besitztümer in China sichern (Fairbank, S.190), bzw. die geheimen Abmachungen zwischen Japan, England, Frankreich und Italien über das ehemals deutsch verwaltete Shantung wirken stärker als das Völkerrecht. Japan und die Konferenz von Versailles führen zur völligen patriotischen Enttäuschung in China (Fairbank, S.187). [Die Regierung der Anfu-Clique in Peking, die Shantung an Japan verraten hat, wird dauernd Ziel der nationalen Gefühle. Genaue Hintergründe über den Deal zwischen der Anfu-Regierung und Japan bleiben im Dunkeln].
Die Regierung in Peking sowie der "Friede von Versailles" werden verdammt. Die Intellektuellen sehen die unwissenden Massen, werden kampfbereit und beginnen eine Informationsoffensive (North, S.37). Das Volk beginnt zu sehen, dass die japanfreundliche chinesische Regierung der "Anfu-Clique" Japan nicht zurückdrängt, sondern Japan weiter auf den "21 Forderungen" bestehen kann (North, S.45).
4.5.1919
Pekinger Studentendemonstration - "Bewegung des 4. Mai" (englische Abkürzung: "5-4")
Am 4. Mai 1919 beginnen Studenten in China dagegen zu protestieren, dass japanische Militärs gewisse chinesische Heerführer unterstützen (North, S.219).
4.5.1919: Studentendemo auf dem Tiananmenplatz in Peking.Pekinger Studenten demonstrieren in Peking gegen die Unterzeichnung des "Friedensvertrags" (DTV II. S.173) und gegen Japan (North, S.37). Auf dem Tiananmen-Platz (deutsch: "Tor des Himmels") demonstrieren 3000 Studenten am Eingang des Kaiserpalast (Fairbank, S.187).
Die Polizei versucht vergeblich, die StudentInnen zu isolieren (North, S.27). Ein japanfreundlicher Regierungsvertreter wird verprügelt, und ein Haus eines weiteren japanfreundlichen Regierungsvertreters wird angezündet (Fairbank, S.187).
Die Demonstration in Peking formiert sich spontan mit 3000 Studenten, marschiert zur Dongjiaominxiang Allee, während sich weitere junge Leute der Demonstration anschliessen. Bei den Botschaften der "USA", England und anderer Länder werden Petitionen abgegeben. Der Präsident der Republik, Xu Shichang, reagiert mit tätlichem Polizeieinsatz und mit Verhaftungen. Polizei und Armee blockieren Pekings Universitäten. Die patriotische Studentenbewegung verbreitet sich schnell im ganzen Land und lässt grosse Hoffnungen für ein neues eigenes China aufkommen.
(http://www.cctv.com/english/TouchChina/China20th/20021030/100410.html)
Der Aufruhr elektrisiert das ganze Land (North, S.37). In China beginnt sich eine "Bewegung des 4.Mai" zu formieren, die sich vom Konfuzianismus abwendet und die Übernahme der "westlichen Kultur" propagiert (DTV II. S.173). Dies soll auch die Antwort auf die Revolution von Lenin, Trotzki und Marx in Russland sein (North, S.37).
Die Bewegung verlangt vor allem die Einführung der Umgangssprache als Schriftsprache und die Übernahme neuer "amerikanischer" Forschung. Dewey, Tagore und Bertran Russell werden begeistert empfangen (Haydt u.a., S.48).
In der Folge lässt die Pekinger Militärdiktatur 1150 Studenten in der Universität einsperren. Nebenbei behaupten die Kommunisten, sie seien für die Bewegung "5-4" verantwortlich (Fairbank, S.188).
Demonstrationen und Streiks durch die Bewegung vom 4. Mai 1919
In diesen Demonstrationen sind Mao und Chou En-Lai u.a. mitbeteiligt.
ab 4.5.1919
Eskalation bis zu Boykotten und Streiks
Der Nachahmeffekt umfasst ausser Demonstrationen auch weitere Massnahmen:
-- ausländische Geschäfte werden geschlossen oder boykottiert
-- es kommt zu Streiks
-- die Studentenbewegungen werden immer lauter und nationaler ausgerichtet (Fairbank, S.187).
Der "christliche" Glaube wird in der Volksmasse immer mehr abgelehnt (Fairbank, S.198).
Der spätere Sprachreformer Hu Shih und seine Kollegen verlangen die Trennung der Akademiker von der Politik, eine revolutionäre Forderung, die die jahrtausendealte chinesisch-kaiserliche Bindung zwischen Akademiker und Regierung aufheben würde (Fairbank, S.288).
Der Literaturübersetzer und KMT-Kritiker Lu Hsun verkündet später [wann?] die Liga der linken Schriftsteller mit dem Ziel, die Politik und die Gesellschaftsordnung von aussen her zu korrigieren (Fairbank, S.288).
Chinas kommunistische Bewegung: Li Ta-Chao und Hu Shih philosophieren über -ismen
Aus Enttäuschung über den Vertrag von Versailles wenden sich viele Intellektuelle dem Kommunismus zu und meinen, Russland sei eine Garantiemacht für China. Es gründen sich im ganzen Land marxistische Studienzirkel (Haydt u.a., S.48). Li Ta-Chao meint, die Probleme des Landes seien nur mit politischen -ismen Lösbar. Hu Shih dagegen meint, mit -ismen würden die aktuellen Bedürfnisse der Gesellschaft nicht gelöst, sondern mit -ismen würde nur herumgeredet (Fairbank, S.211).
Die im Westen ausgebildete Elite übernimmt die Führung in China
(Fairbank, S.191)
Hunan: Mao gründet eine Diskussionszeitschrift "Hsiang River Review": These der Wandlung Chinas mit der Masse
Mao vertritt in seiner Zeitung die Auffassung des Aufstiegs Chinas von der Unterdrückung zur Wandlung bis zum Aufstieg zu einer führenden Nation. Als Basis soll die "Einheit der Gegensätze" gelte (Prinzip Yin-Yang des Daoismus). Hauptfaktor ist, die Fähigkeit der Massen zur Macht zu entwickeln (Fairbank, S.232).
Gemäss Mao soll das ganze Volk an der Selbstverwirklichung beteiligt werden. Maos Zeitschrift wird noch 1919 verboten. Mao gründet in der Folge eine Kulturbuchhandlung mit Filialen in der ganzen Provinz (Fairbank, S.233).
In der Lokalpolitik in Hunan fördert Mao die Bewegung für eine Autonomie, gemäss der populären Idee einer "Föderation unabhängiger Provinzen als Mittel zur Modernisierung des chinesischen Staates" (Fairbank, S.233).
Später spaltet sich die "Bewegung 4.Mai" in Akademiker und politische Aktivisten (Fairbank, S.192).
Die KMT wird zur Zhongguo Guomindang
Die Ex-KMT, die 1914 in Chung Hua Ke Ming Tang (die revolutionäre, chinesische Partei) umbenannt worden war, wird 1919 in Zhongguo Guomindang umbenannt (normalerweise abgekürzt als "Kuomintang", KMT bzw. GMD).
(http://de.wikipedia.org/wiki/Kuomintang#Geschichte)
1919
Borodin wird von der KP nach England geschickt
(North, S.57)
Chang Po-Ling gründet die Nankai-Universität
(Fairbank, S.201)
ab 1919 ?
Archäologie in China
Ab 1919 ca. lehren europäische Archäologen in China die Fossilienkunde und Europäer und Nord-"Amerikaner" definieren Chinas Funde. Die neue geschulte chinesische Generation setzt die Arbeit dann fort (Fairbank, S.203).
Ab 1919: Russischer Kommunismus als "Rettungsanker" für China - die Nationalisten von Sun - kommunistisches "Trittbrettfahren" in Chinas Nationalpartei
ab 1919
Russland sieht in China die Revolution des Proletariats voraus
Lenin und später Stalin sagen immer voraus, dass das "Proletariat" in der chinesischen Regierungs- und Parteikoalition mehr und mehr Einfluss und Macht gewinnen wird. Russland unterstützt China somit durchgehend in seinen Bemühungen gegen die kapitalistische Profitgesellschaft Europas und Amerikas (North, S.182).
1919
Der kommunistische Revolutionsplan für China
1. Die nationale Bourgeoisie, die Kleinbürger, Bauern und das Proletariat sollen zu einem einzigen Block gegen die Imperialisten und reaktionären Schichten der eigenen Bevölkerung geformt werden. Damit ist das "bürgerlich-demokratische Stadium" der Revolution erreicht.
2. Der Block gegen die Imperialisten und Reaktionäre wird im bürgerlichen Stadium anwachsen, so dass neue Forderungen wie die Neuverteilung des Bodens möglich sind.
3. Grosse Teile der Bourgeoisie und kleine Teile der Kleinbürger werden zu den Imperialisten übergehen, was einzurechnen ist.
4. Durch das Desertieren von Bourgeoisie und Kleinbürgern wird der Block von Bauern und Proletariern weiter wachsen und nun deutlich sichtbar werden (North, S.50).
[Der Knackpunkt ist aber, dass in China kein grosses Proletariat vorhanden ist...]
1919
Diskussion von Sun Yat-Sen um Kommunismus in China - Übernahme von Teilen des kommunistischen Programms - kommunistisches "Trittbrettfahren"
Der "Westen" hilft China weiter nicht zu einer eigenen Souveränität, sondern besteht auf seinen "Sonderrechten". Dagegen bietet sich der kommunistischer Plan für das Land an. Sun Yat-Sen und seine Gruppe wollen Teile des kommunistischen Plans in ihr Programm einfügen und
-- sowjetische Waffenlieferungen
-- sowjetische Hilfsgelder
-- sowjetische Organisationspraktiken übernehmen (North, S.48).
In Realität erwartet man jedoch kaum Hilfe aus Moskau, denn
-- die kommunistischen Gruppen in China sind sehr klein
-- die kommunistischen Gruppen in China haben keinen Kontakt zur Gewerkschafts- oder Bauernbewegung
-- die kommunistischen Gruppen in China haben kaum Einfluss oder militärische Macht in China (North, S.48).
Gleichzeitig sind die kommunistischen Gruppen aber bestrebt, sich der Organisation der Nationalisten anzuschliessen, um Kontakt zu den Massen zu entwickeln und gegebenenfalls bolschewistische Propaganda zu verbreiten (North, S.48). Damit werden die Kommunisten von der "Gnade" der Kuomintang sowie von deren "Kriegsherren" abhängig (North, S.49).
-> ES ENTSTEHT EINE KOALITION ZWISCHEN NATIONALISTEN UND KOMMUNISTEN ZUR RETTUNG DES LANDES VOR DEM JAPANISCH-EUROPÄISCH-AMERIKANISCHEN RASSISTEN-IMPERIALISMUS.
Juni 1919
Peking: Die am 4.Mai 1919 inhaftierten Studenten werden freigelassen
(Fairbank, S.205)
25.7.1919
Russisches Angebot von diplomatischen Beziehungen mit Peking - Zusatzangebot der Aufhebung von russischen "Sonderrechten" in China - Gerücht um Urkundenfälschung der chinesischen Seite - kein Abkommen
Am 25.Juli 1919 ergeht der russische Regierungsvorschlag an Peking, Kanton und an das chinesische Volk zur Aufnahme diplomatischer Beziehungen zwischen den beiden Ländern. Russland lockt mit dem Angebot, alle früheren russisch-chinesischen Verträge aufzuheben, die die chinesische Souveränität einschränken (North, S.45), alle Konzessionen an China zurückzugeben sowie auf alle russischen "Sonderrechte" in China zu verzichten (u.a. an der ostchinesischen Eisenbahn, S.219). Das Angebot ist von L.M. Karachan unterschrieben, einem Mitglied des Volkskommissariats für Auswärtige Angelegenheiten (North, S.46).
In Peking trifft eine Übersetzung ein. Die Russen behaupten später, der chinesische Übersetzer habe einen Abschnitt mit Annullierungen dazugedichtet (North, S.46). Die Verhandlungen verlaufen für beide Seiten enttäuschend (North, S.219).
1919
Zusammenbruch europäisch-kommunistischer Revolutionen - Asien neues Ziel
1919 brechen mehrere kommunistische Revolutionen in Europa zusammen. Lenin sieht in Asien eine neue revolutionäre Richtung, wo er "wirken" könne (North, S.40).
[Die Asiaten machen scheinbar nie eine Analyse über die Vorgänge in Russland und nehmen in Russland auch kaum einen Augenschein, sonst würden sie nicht auf den Kommunismus hereinfliegen, sondern einen Mittelweg suchen. Ein Mittelweg ist aber in China kaum ein Thema].
Juni 1919 bis 1921
Chinas "Lehrsystem": 150 Vorträge des "amerikanischen" Pädagogen John Dewey ohne Umsetzung
Dewey von der Columbia University hält in China 150 Vorträge in 11 Provinzen an Universitäten über Philosophie, Logik, Ethik, Erziehung. Die Vorträge werden mit Hilfe seiner Schüler organisiert, die an der Columbia-Universität bei ihm vorher studiert haben: Hu Shih, Chiang Monlin, P.W.Kur, H.C.Tao (Fairbank, S.205).
Deweys Botschaft:
-- er wirbt für die Verbindung zwischen Wissenschaft, Erziehung und Demokratie
-- er wirbt für experimentelle und überprüfbare wissenschaftliche Methoden
-- er wirbt für die "Autorität der Wissenschaft statt Autorität der Tradition" (Fairbank, S.206).
So bricht er die Macht der Orthodoxie und lässt den Schüler selbst seine Erfahrungen sammeln. So soll die Selbstregierung in einer Demokratie auch möglich sein. Die Umsetzung seiner Theorie findet aber nicht statt. In China bleiben seine Vorträge alle an der Oberfläche (Fairbank, S.206).
Die Voraussetzungen für eine Selbsterziehung sind nicht gegeben:
-- stabiles politisches Umfeld
-- Rechtsschutz
-- Zeit für schrittweise Verbesserungen (Fairbank, S.206).
Ab 1920: Moskau als Zentrum der kommunistischen Politik gegen die "alte Ordnung" des Kolonialismus - chinesische Hilferufe an Russland - Spaltung Chinas mit zwei Hauptstädten u.a. in Kanton - 1920: Rede Lenins gegen den Völkerbundsbetrug
1920
Moskau wird Zentrum der kommunistischen Politik gegen die "alte Ordnung" der "demokratischen"-rassistischen Kolonialstaaten
(North, S.38)
Sinkiang schliesst mit der Sowjetunion Handelsverträge ab
Ab sofort wird Sinkiang von der Sowjetunion aus wirtschaftlich infiltriert (Fairbank, S.175).
Chinas Lehrsystem: Fusion von Studentenverbindungen DJ und CS zur Bruderschaft Cheng-Chi Hui
Die Verbindungen "David und Jonathan" und "Cross und Sword" schliessen sich zur Cheng-Chi Hui zusammen, deutsch: "Gesellschaft für die Erfüllung der Lebensziele" (Fairbank, S.193).
1920 ca.
Chinas kommunistische Bewegung: Li Ta-Chao und Chen Tu-Hsiu sind die Führer
und führen die Bewegung 1921 zur Parteigründung (Fairbank, S.211).
ab 1920er Jahre
Chinas Parteien betteln bei den Bolschewiki
Ab den 1920er Jahren buhlen drei grosse Führungsgruppen Chinas um die Gunst der Bolschewiki:
-- die Regierung der "Kriegsherren" in Peking empfangen A.A.Joffe und L.M.Karachan
-- der Revolutionsführer Sun Yat-Sen will die Bolschewisten für einen Putsch gegen die Warlord-Regierung in Peking gewinnen und bittet um Waffenlieferungen
-- die nationalistische Kuomintang organisiert sich ebenfalls neu nach sowjetischem Vorbild (North, S.45).
->> RUSSLANDS KOMMUNISTEN GELTEN IN CHINA ALS "LETZTE RETTUNG" VOR DEN RASSISTEN-DEMOKRATIEN.
1920
Kanton wird national-revolutionäre Hauptstadt Chinas mit der Regierung unter Sun Yat-Sen - Reformen von Chen Chiung Ming
Provinz Guangdong / Kwangtung
1920 besetzt Chen Chiung Ming, der örtliche "Kriegsherr", Kanton / Guangzhou und ernennt sich zum Gouverneur der Provinz Kwangtung / Guangdong (North, S.50).
Daraufhin lädt er Sun Yat-Sen ein, eine nationale Regierung in Kanton zu errichten. Sun wird nationaler Regierungschef und bestätigt Chen Chiung Ming als Gouverneur (North, S.51).
Sun Yat-Sen auf einer russisch-sowjetischen Briefmarke
Gouverneur Ming von Kwangtung / Guangdong vollbringt Reformen, wagt aber nicht, den Grossgrundbesitz bereits abzuschaffen. Sun beginnt erste Verhandlungen mit Moskau um Hilfelieferungen (North, S.51).
Juli-August 1920
Lenin und M.N. Roys Zusammenarbeit zum Schüren der Revolution bei den Bauern
Lenin und M.N.Roy arbeiten ein Programm aus zur Ausnutzung des revolutionären Nationalismus in den Kolonien und Halbkolonien Asiens, Afrikas und in anderen Teile der Welt. Sie erarbeiten Methoden, um die Unzufriedenheit der Bauern mit den Landbesitzern und anderen privilegierten Gruppen zu schüren (North, S.219).
1920
Zweiter "Kongress" der Kommunistischen Internationale - Rede Lenins gegen den Völkerbundsbetrug der "demokratisch"-rassistischen Staaten
Lenin, Portrait 1920. Scheinbar hatte Lenin keine Skrupel vor der bürgerlichen Krawatte...
Lenin über die drei Hauptgegensätze der Welt
-- es existiert Feindschaft unter den imperialistischen Mächten der Welt, die um eine Neuverteilung der Erde streiten
-- es existiert Feindschaft zwischen den "hochentwickelten imperialistischen" Mächten gegen die "unterentwickelten" Kolonien und Halbkolonien
-- es existiert Feindschaft zwischen den kapitalistischen Unterdrückern und den ausgebeuteten Massen (North, S.49).
Lenins Klage gegen Kolonialismus und den "Vertrag von Versailles" - Lenins Widersprüche
Lenin klagt 1920 gnadenlos den Kolonialismus und die falschen Versprechungen des "Friedens von Versailles" an:
-- bis 1914 sind 600 Millionen Menschen in Asien, Afrika und anderswo unter Kolonialherrschaften verschiedener "grosser" europäischer Imperien geraten
-- es stehen 400 Millionen Menschen in China und in der Türkei in einem halbkolonialem Abhängigkeitsverhältnis
-- der Weltkrieg sei eine logische Folge des Monopolkapitalismus, der unbegrenzten Macht der Banken (North, S.40).
Das "Grosskapital" verdankt sein Geld der Ausbeutung in den Kolonien mit
oo Rohmaterialien
oo billige Arbeitskräfte
oo kontrollierte Massenabsatzmärkte (North, S.41)
-- die Kolonialbevölkerungen werden in den Kolonien Englands, Frankreichs und Deutschlands missbraucht, um das Leben für die Kolonialmacht zu riskieren
-- ein Nebeneffekt sei, dass die Kolonialbevölkerungen mit den vermittelten Wissen nun eigene Befreiungskriege führen können
-- der "Friede von Versailles" bringt weitere Millionen von Menschen unter eine fixe koloniale Herrschaft, sogar deutsche Bevölkerungsteile sind nun kolonisiert und auf Generationen hinaus aller Rechte beraubt und Bedingungen unterworfen, die noch kein zivilisiertes Volk hat ertragen müssen
-- die imperialen "Führer" predigen falsche Vorstellungen von "Selbstbestimmung" und "Zusammenschluss" im so genannten Völkerbund (North, S.41)
-- die Landesgrenzen, wie sie im "Vertrag von Versailles" festgelegt sind, seien vor allem nach den englischen, japanischen und amerikanischen Interessen festgelegt:
-- 'Nationale' Grenzen sind für die Bourgeoisie nichts weiter als Marktware" (North, S.42)
Lenin folgert:
"Der Völkerbund ist nur eine Versicherungspolice, in der die Sieger einander gegenseitig ihre Beute garantieren" (North, S.42)
-- Lenin folgert weiter, dass der "Völkerbund" immer zwischen Japan, England und den "USA" zerstritten sein wird, denn diese drei Mächte ständen im Kampf um China, der Türkei und Russland und legten sich selber immer Steine in den Weg
-- "künstlich auseinandergerissene Nationalitäten" sollen wiedervereinigt werden, was auch im Interesse des "Arbeiters" stehe (North, S.42)
->> LENIN MERKT NICHT, DASS RUSSLAND SELBER EIN KOLONIALES GEBILDE IST, DAS SICH SELBER AUFLÖSEN MÜSSTE, ZUERST EINMAL DEN GULAG
->> LENIN MERKT NICHT, WIE ER DIE SELBSTBESTIMMUNG FÜR JEDES VOLK FORDERT, UND GLEICHZEITIG EIN WELTIMPERIUM DER "KOMMUNISTISCHEN VEREINIGUNG" SCHAFFEN WILL
-- "wahre nationale Freiheit und Einheit" kann nur vom Proletariat durch revolutionäre Kämpfe und den Sturz der Bourgeoisie herbeigeführt werden, unter keinen Umständen durch die Bourgeoisie oder den Völkerbund oder sonstige kapitalistische Einrichtungen (North, S.42)
->> LENIN VERNICHTET, STATT AUF ÄNDERUNG ZU DRÄNGEN
-- Selbstbestimmung bedeutet, das koloniale imperiale Joch aufzulösen (North, S.42)
->> UND AUCH RUSSLAND UND DIE "USA" AUFZULÖSEN, DENN AUCH DIESE STAATEN SIND KOLONIALSTAATEN, DIE EIN KOLONIALIES JOCH PRODUZIEREN
->> LENIN FÜHRT SICH AD ABSURDUM
-- Selbstbestimmung ist beschränkt bis zur "einzigen, zentralisierten, unteilbaren Ordnung", damit keine neue Spaltung stattfinde
-- Ziel ist die "vollständige Einheit und Integration der 'Werktätigen aller Nationen' und dem schliesslichen Entstehen einer 'klassenlosen Gesellschaft'" (North, S.42)
-> SO WÄRE JEDEM MENSCHEN DIE FREIHEIT ZUM ANDERSSEIN GENOMMEN
Taktik Lenins für die Revolution gegen die "alte Ordnung": "Trittbrettfahren" bei Bürgerlichen
Lenin glaubt, er könne auch Energie der Unzufriedenheit und Bitterkeit von bürgerlich gesinnten Nationalisten "nutzbar" machen und dafür taktische Bündnisse eingehen, z.B. in China und Indien:
"Die Kommunistische Internationale muss bereit sein, zeitlich begrenzte Beziehungen und sogar Bündnisse mit den bürgerlichen Demokratien der Kolonien und rückständigen Ländern einzugehen".
->> die Arbeiter der Imperialstaaten sollen die Hauptverantwortung für die revolutionäre Hilfeleistung tragen
->> die Kommunisten sollen die bürgerlichen Nationalisten "von oben her" unterstützen, denn die "Nationalisten" können so besser die alte Ordnung zerstören, imperialistische Einflüsse beseitigen und eigene Republiken einrichten, in denen Bauern und Arbeiter mitarbeiten würden
->> danach wird nach und nach die revolutionäre Vorhut, die Kommunistische Partei, ihren Einfluss als die politische Vertretung der werktätigen Massen in der neuen Ordnung "erweitern" (North, S.43)
->> die Sowjetunion führt auf der ganzen Welt die proletarischen Massen (North, S.49)
->> DER BÜRGERKRIEG IST BEI LENIN VORPROGRAMMIERT, WENN DIE KOMMUNISTEN GEGEN DIE BÜRGERLICHEN ANTRETEN
->> DER WELTKRIEG IST VORPROGRAMMIERT, WEIL NICHT ALLE STAATEN GLEICH VIEL PROLETARISCHE MASSEN HABEN UND NICHT GLEICH VIEL KOMMUNISMUS WOLLEN
Bericht des indischen Delegierten M.N.Roy
Roy berichtet über die verschiedenen Bewegungen in den Kolonialstaaten:
"In den abhängigen Ländern bestehen zwei deutlich unterscheidbare Bewegungen, die sich jeden Tag weiter entfernen. Eine ist die bürgerlich-demokratische nationalistische Bewegung, mit einem Programm für politische Unabhängigkeit in einem bürgerlichen System. Die andere ist der Massenkampf der armen und unwissenden Bauern und Arbeiter um Befreiung von allen Arten der Ausbeutung" (North, S.43).
Taktik von M.N.Roy für die Revolution gegen die "alte Ordnung": eigene Parteidarstellung
-- Roy erwägt die Zusammenarbeit mit bürgerlich-nationalistischen Revolutionären nur mit Vorsicht und für das Anfangsstadium (North, S.43-44)
-- Hauptaufgabe sei die Gründung von kommunistischen Parteien zur Organisation von Arbeitern und Bauern zur Revolution "von unten her", um Sowjetrepubliken zu errichten
-- zuerst müssten die asiatischen Staaten die Revolution vollziehen, um Europa zu beeinflussen, denn so werde man den imperialistischen Staaten die Existenzgrundlage nehmen
-- Kolonien und Halbkolonien wie China müssen selbst vorgehen (North, S.44)
-> DIE UNABHÄNGIGKEITSKRIEGE SIND BEI ROY VORPROGRAMMIERT
Der Streit um die Taktik zwischen Lenin und Roy
Der Kongress versucht, den Streit zu schlichten, indem er die Taktik von Lenin wie die von Roy billigt und eine "Taktik von oben" wie "von unten her" beschliesst:
-- Zusammenarbeit mit Nationalisten der Mittelklasse in den Kolonien und Halbkolonien
-- die Massen in den Kolonien und Halbkolonien sollen aufgerüttelt und organisiert werden
-- man soll alles tun, um revolutionäre Bewegungen zu unterwandern, um dann die Führung zu übernehmen (North, S.44)
->> BÜRGERKRIEGE SIND VORPROGRAMMIERT, KOMMUNISMUS FÜHRT FÜR AUSSENSTEHENDE ZUM BÜRGERKRIEG.
um 1920
Kanton / Guangzhou: Sun Yat-Sen beansprucht "ehemals chinesische Gebiete"
Als "chinesisches Territorium" gelten nach Sun
- alle grösseren Vertragshäfen
- die kleinen Länder, die früher China tributpflichtig waren:
- Loochoo-(Ryukyu-)Inseln
- Siam / Thailand
- Borneo
- der Sulu-Archipel- Java
- Ceylon
- Nepal
- Bhutan- Korea
- Taiwan/Formosa
- die Pescadores-Inseln
- Burma und Annam (North, S.208).Suns Geschichtsschreibung wird imperialistisch und lautet so:
"Noch früher in diesem Jahrhundert haben wir Burma und Annam verloren […]; sobald Annam Frankreich überlassen wurde, besetzte England Burma, und China wagte nicht zu protestieren." (North, S.208)
Und auch gegenüber Russland werden Gebietsansprüche angemeldet:
-- das Flussbecken des Amur und des Ussuri (North, S.208)
-- das Gebiet nördlich der Flüsse Ili, Khokand und Amur (North, S.209)
sowie Gebiete südlich des Himalaja in Indien, alles Gebiete, die nach Suns Zitat einmal an die Nachbarn verloren gegangen waren (North, S.209). Die Ansprüche bleiben allesamt unbefriedigt.
->> KONFLIKTE MIT DEN NACHBARN SIND VORPROGRAMMIERT, DER KOMMUNISMUS ALS AGGRESSIVE RELIGION KORRUMPIERT SICH VON SELBST.
1920
Der Werdegang von Chou En-Lai: Japan - Frankreich - England - Berlin
Chou En-Lai stammt aus einer Gouverneursfamilie der Qing, hat eine Gymnasiumsbildung in China, ist Studentenführer, dann 2 Jahre in Japan. Ab 1920 besucht er Frankreich, England und Berlin, hält jeweils politische Vorträge und macht Werbung für eine Emanzipation Chinas. In Berlin kann er eine Ortsgruppe der KPChina gründen (Fairbank, S.239).
1920
Tibetisch-chinesischer Waffenstillstand
(DTV II. S.169)
Die Republik China 1920
China, Mongolei und Tibet 1920
Die Republik China 1920
-- rosa ist das Gebiet der Republik China eingezeichnet
-- der Grossteil der Mongolei (grün) wurde 1919 bis 1921 von chinesischen Truppen besetzt
-- ein Teil der Mongolei und Tibet (gelb) haben sich 1920 von China abgetrennt, was von der Republik China nie akzeptiert wird
1920er Jahre
Bauernbewegung unter Peng-Pai in Kanton / Guangzhou
Peng-Pai arbeitet mit Bauern, gründet einen Bauernverein und beginnt mit Klassenkampf gegen Grossgrundbesitzer, Wucherer und Steuereinnehmer. In Kanton / Guangzhou gründet er ein Ausbildungszentrum für die Bauernbewegung, beschränkt sich dabei aber auf das Wirken im Heimatkreis. Seine Mittel sind,
-- den Bauern einen doktrinären Glauben zu vermitteln
-- bei den Bauern an den Egoismus zu appellieren
-- eine Polarisierung zwischen Angst vor Grossgrundbesitzern und kommunistischem Terror zu vermitteln (Fairbank, S.234).
1920-1925
Chinas Lehrsystem: Die Auslandsstipendien gehen hauptsächlich in die "USA", aber auch nach Europa
Dabei ergeben sich feine Unterschiede der Bildung je nach Kontinent: Die aus Europa zurückkommenden Studenten hören viel von Feudalismus und Klassenkampf und sind später in China politisch sehr aktiv (Fairbank, S.193). Die in den "USA" und in England ausgebildeten chinesischen Studenten sind v.a. naturwissenschaftlich und in humanistischen Fächern ausgebildet (Fairbank, S.197) und werden eher Reformer als Revolutionäre (Fairbank, S.193)
ab 1920
Chinas Lehrsystem: Chinas überfällige Bildungsreform
Die notwendige Schriftreform und Sprachreform in China - Initiator Hu Shih
Der aus dem englischen Sprachraum zurückgekehrte Hu Shih, Absolvent der Universitäten Cornell und Columbia ("USA"), drängt auf eine Anpassung des geschriebenen Chinesisch an die Volkssprache. Ausserdem müssen für den Wortschatz des Alltags neue Schriftzeichen erfunden werden (Fairbank, S.194), analog der europäischen Schriftreform nach Luther mit der endgültigen Loslösung vom Latein. Zudem fehlt in China jegliche Literatur in Umgangschinesisch (Fairbank, S.195).
Ab 1920 sind die Lehrbücher in China demnach in Volkschinesisch gehalten, ein grosser Fortschritt (Fairbank, S.195).
Neue Universitäten - eine "Neue Kulturbewertung"
Es folgen die Einrichtung moderner Universitäten (Fairbank, S.195), die Gründung der "Academia Sinica", die Gründung "christlicher" Colleges unter Leitung von Missionaren und chinesischen Lehrern (Fairbank, S.197) sowie die Durchführung einer "Neuen Kulturbewertung":
-- gegen das alte Familiensystem (Tyrannei über den Einzelnen, Unterdrückung der Frau)
-- Neubewertung klassischer Texte und der Volkssprachenliteratur
-- Einführung des Studiums der Folklore
-- Einführung neuer Lehrpläne, die sich an den Ideen orientieren, die als "fortschrittlich" gelten (Fairbank, S.195).
Die Bildungsreform lässt in den chinesischen Städten das ganze konfuzianische Erziehungssystem zusammenbrechen (Fairbank, S.195).
1921: Erster "Kongress" der KPChina - Strategiediskussion der KPChinas - Suns Anlehnung an Russland zur Wissensvermittlung
Anfang 1921
Chinas "Bildungssystem": Pekings Universitäten bleiben ohne Lohn
Pekings 8 Universitäten und Colleges erhalten kein Geld für Gehälter. Im Frühling 1921 entwickelt sich aus dieser Situation ein Universitätsstreik (Fairbank, S.207).
3.6.1921
Chinas "Bildungssystem": Petition für Gehälter an den Pekinger Universitäten und Colleges endet in staatlicher Gewalt
Die Professoren, Studenten und der Unterrichtsminister geben beim Präsidenten der Regierung eine Petition ab. Der Präsident lässt Gewehre, Bajonette und Prügel sprechen (Fairbank, S.207).
Ab diesem Vorfall bemerkt John Dewey die Unmöglichkeit einer selbsterkennenden Erzhiehung unter diktatorischen Bedingungen. Er verlässt Shanghai am 11.7.1921. Gemäss Fairbank gilt dies auch für die Diktatur des Geldes im Liberalismus der "USA" und für die späteren Bedingungen unter der chinesischen Revolution (Fairbank, S.207).
Juli 1921
Shanghai: Gründung der KPCh: Erster "Kongress" der KPChinas an der Mädchenschule von Shanghai - Wahlen von Chang Kuo Tao, Mao Zedong und Chou Fu-Hai - Strategievorschlag von Li Han-Chiin
Die Sitzung verkörpert die Gründungsversammlung der KPCh (Fairbank, S.233). Die Gründungsversammlung besteht aus 13 Delegierten sowie dem Komintern-Beauftragten G. Maring (Henricus Sneevliet) (Haydt u.a., S.48).
Als Vorsitzender der KP Chinas wird Chang Kuo Tao, als Sekretäre Mao Zedong und Chou Fu-Hai gewählt. Es werden erste Statuten verabschiedet und Strategien entwickelt (North, S.29).
Agenten der Komintern sind wesentlich bei der Gründung der KPCh behilflich (Fairbank, S.209). Die chinesischen Mitglieder der KPCh sind hauptsächlich Intellektuelle mit Mittelschulbildung ohne Universitätsbildung (Fairbank, S.211), Mitglieder marxistischer Studienzirkel (Haydt u.a., S.48). Nur wenige sind aus der Arbeiterklasse (Fairbank, S.211). Zu den geistigen Führern der Partei zählen die Professoren Li Ta-Chao und Chen Tu-Hsiu als erster Generalsekretär (Haydt u.a., S.48).
Die KPCh sieht ihre Hauptaufgabe darin, die Arbeitermassen für den Klassenkampf zu mobilisieren, mit der Zelle (hsiao-tsu) als Grundeinheit, darüber die Exekutivkomitees auf lokaler und regionaler Ebene. So entsteht eine beinahe unumstössliche Parteistruktur (Fairbank, S.211). Durch geschickte Manipulation der chinesischen Bevölkerung gegen die "imperialistischen Mächte" wächst die Mitgliederzahl der KPCh unter den Arbeitern und den Bauern rasch an und damit später auch der Einfluss gegenüber der KMT. Die KPCh kämpft somit gegen das städtische Grossbürgertum und die Grossgrundbesitzer auf dem Land gleichzeitig, wobei letztere einen beträchtlichen Teil des Offizierskorps stellen (Haydt u.a., S.49).
Strategiediskussion:
Mao, Portrait in jungen Jahren von 1919
Li Han-Chiin schlägt vor, mit einer Demokratie der Mittelklasse zu beginnen, denn die junge Arbeiterschaft sei noch nicht reif für einen Kommunismus. Jen-Ching besteht auf dem unmittelbaren Ziel einer Diktatur des Proletariats:
-- er lehnt alle gesetzmässigen Organisationsformen ab
-- er lehnt auch die Intelligenz ab, denn die sei immer bürgerlich (North, S.29).
Pao Hui-Sheng unterstützt die Position von Jen-Ching (später läuft er zur Kuomintang über; North, S.29).
Der Delegiertenbeschluss zum "Trittbrettfahren"
Die Delegierten beschliessen:
-- während einer Übergangszeit muss die Partei funktionieren und gleichzeitig warten
-- die Arbeiterklasse soll an der bürgerlich-demokratischen Bewegung teilnehmen
-- die Partei muss sehr diszipliniert sein und gegebenenfalls illegal arbeiten können
-- KPCh soll sich am Vorbild der russischen KP orientieren (North, S.29).
Statutenverabschiedung auf einem See
Anzeichen von Polizeipräsenz lassen die Anwesenden flüchten. Eine Polizeirazzia verhindert die Statutenverabschiedung. Die Mädchenschule von Shanghai wird ab sofort von der Polizei gesperrt (North, S.29). Der zweite Teil des ersten "Kongresses" der KPCh findet auf einem kleinen Schiff auf einem See 160 km von Shanghai entfernt statt (North, S.30).
Das destruktive konfuzianische Element in der KPCh - die KPCh wird zum Sammelbecken der Intellektuellen
In der KPCh werden "Wissenschaft" und Staatsführung miteinander gekoppelt, wie es im Konfuzianismus üblich ist (Fairbank, S.192). Die kommunistische Partei ist aber für die Intellektuellen trotzdem die einzige Lösung. Die neue Elite, die in den "USA" und in Europa studiert hat, wendet sich nicht dem Liberalismus, sondern Marx und Lenin zu. Ideologisch wird somit die Columbia-Universität von der Komintern abgelöst (Fairbank, S.207).
Insgesamt bleibt der "amerikanische" Einfluss aber bis Ende der 1920er Jahre vorherrschend und der kommunistische Einfluss minimal [weil Chiang Kai-Sheks Kuomintang regelmässig mit Gewalt und Feldzügen Versuche zur Vernichtung der Kommunisten unternimmt]. Chinesische Studenten mit einem Studium in Russland gibt es kaum. Da aber für die Massen in Russland und China ähnlich desolate soziale Zustände herrschen, kann sich auf die Dauer eine Schicksalsgemeinschaft bilden (Fairbank, S.207).
Diskussion um die Lehren von Sun Yat-Sen - Zusammenarbeit mit Nationalisten gegen Imperialisten und Sklaverei
Die KPCh behauptet, die Lehren von Sun wie die "3 Prinzipien des Volkes" Nationalismus, zentralisierte Demokratie, Sozialismuselemente seien falsch (North, S.30; Fairbank, S.215). Dies aufzuzeigen sei Aufgabe der KPCh. Man solle die Lehren kritisieren und die Fehler aufdecken. Fortschrittliche Bewegungen von Nationalisten jedoch solle man unterstützen. Somit ist das Fundament für die Zusammenarbeit mit der Kuomintang KMT zur Entwicklung einer antimilitaristischen und anti-imperialistischen Bewegung gefunden (North, S.30).
Die Strategie sieht ein Bündnis mit Sun Yat-Sen und das Vorgehen gegen die Militärs in Nordchina vor. Ziel ist eine revolutionäre Lawine gegen den Feudalismus und gegen die imperialen Mächte (Fairbank, S.209), bzw. gegen die chinesischen Strukturen der Sklaverei (Fairbank, S.210).
Der KPCh-Führer Chen Tu-Hsiu führt ein Organisations-Agitationsbüro
(Fairbank, S.211)
Die Russen in der KPCh suchen in China ein Proletariat...
Die Komintern passt sich nicht China an, sondern sucht ein Proletariat, das es in China kaum gibt. Deswegen funktionieren alle Versuche, eine "Revolution" in China in den Städten herbeizuführen, nicht (Fairbank, S.233).
[Der fehlende Augenschein!
Die Chinesen halten in Russland über die kommunistische Revolution keinen Augenschein ab, und die Russen in China auch nicht. So wird jahrzehntelang politisch manipuliert, und China gerät in eine Katastrophe nach der anderen...]
1921
"Militaristen des Nordens": Sturz der Peking-Regierung [Anfu-Clique]
Während des "Kongresses" der KPCh "spielen" die "Militaristen des Nordens" mit der offiziellen Regierung in Peking "Reise nach Jerusalem", währenddem sie selbst von fremdem Gold und fremden Waffen abhängen (North, S.30).
Die Kriegsherren des Nordens verdrängen sich gegenseitig, so dass nur einer übrig bleibt.
Neue chinesische Regierung unter Wu P'Ei-Fu / Wu Peifu - Japan manipuliert bzw. ermutigt die Mandschurei zur Unabhängigkeit
Chang Tso-Lin, chinesischer Kriegsführer / "Warlord" in der MandschureiDie japanfreundliche chinesische Regierung wird gestürzt. Die Gruppe der "Kriegsherren" um Wu P'Ei-Fu / Wu Peifu übernimmt die Regierung in Peking (North, S.45).
Wu P'Ei-Fu / Wu Peifu, Warlord-Regierungschef Chinas in Peking ab 1919
Verlierer ist Marschall Chang Tso-Lin, Ex-Bandit und Fürst der Mandschurei. Für die Machtbalance ist der bäuerlich geborene "christliche General" Feng Yu-Hsiang zuständig.
(http://www.americanheritage.com/articles/magazine/ah/1970/6/1970_6_22.shtml)
Japan beginnt eine Intrige und ermutigt den "Kriegsherr" Chang Tso-Lin zur Ausrufung der Mandschurei als "unabhängigen" Staat, so dass ein neues japanisches "Engagement" möglich würde (North, S.45).
Chang Tso-Lin hatte schon im russischen-japanischen Krieg 1904-1905 als General Armeen gegen die russische Seite angeführt.
(http://libweb.uoregon.edu/speccoll/photo/warner/escape.html)
Position von Kweilin / Guilin und HunanAugust 1921
Kanton: Bitte von Sun an Moskau um Organisationswissen - Vorbereitungen Suns für einen Nordfeldzug - Kontakte Suns mit KPCh
Sun schreibt im August 1921 an den Volkskommissar für auswärtige Angelegenheiten in Moskau, G.V.Cicerin, mit Bitte um Hilfe für Organisation, Armee und Erziehungssystem (North, S.51).
Gleichzeitig trifft Sun im Hauptquartier in Kweilin / Guilin Vorbereitungen für einen Angriff durch Hunan auf die "Heerführer" des Nordens (North, S.51).
Im August/September 1921 macht Sun ferner Bekanntschaft mit Henricus Sneevliet alias Maring, Vertreter der Komintern der KPCh. Die Diskussion ist freundlich, aber ohne Ergebnisse (North, S.51).
August / September 1921
KPCh: Gründung von kommunistischen Vereinen in China
Li Li-San / Li Lisan Portraits jung und altJunge Mitarbeiter der KP Chinas organisieren Gründungen von Vereinen, z.B. Mao Tsedong für Bergarbeiter der Gruben von Anfang, Hanyang und bei Hankow. Der Mitstreiter Li Li-San gründet eine Schule für Grubenarbeiter (North, S.59,219f.).
Chinas Lehrsystem: Gründung der Südost-Universität in Nanking durch P.W.Kuo
ein Ex-Columbia-Student. Die Uni wird später in "Nationale Zentraluniversität" umbenannt (Fairbank, S.202).
Chinas Lehrsystem: H.C.Tao / Tao Hsing-Chih wird Leiter der pädagogischen Abteilung der Südost-Universität
(Fairbank, S.205)
Chinas "Lehrsystem": Weitere Besuche und Vorträge von "amerikanischen" Gelehrten, Einführung der "Intelligenztests"
(Fairbank, S.206)
Ab den 1920er Jahren bleibt Englisch führende Fremdsprache (Fairbank, S.310). Einige 1000 Chinesen werden in die Sowjetunion geschickt. Aber russische und chinesische Kommunisten werden keine Freunde (Fairbank, S.310).
[Dies sehen die "USA" später nicht, sondern die "US"-Regierungen werfen pauschal alle Kommunisten in denselben "Topf"...]
ab 1921
Die KPCh hat noch keine Armee
Die KPCh steht in den Anfängen uns bleibt vorerst noch ohne jede Armee. Hauptaktivität ist der Versuch, Arbeiter und Bauern in Kampfverbänden zu organisieren als Spitze der bevorstehenden, grossen nationalen Umwälzung (Fairbank, S.213).
[Es ist anzunehmen, dass die KPCh zu diesem Zeitpunkt ohne jede Armee von keiner Seite ernst genommen wird...]
1921-1922
Washingtoner Konferenz zur Flottenbegrenzung - Bestätigung der "offenen Tür" in China
In einem Neun-Mächte-Vertrag, der auch von Japan unterzeichnet wird, beschränken die Mächte ihre Flotten. Gleichzeitig wird die "amerikanische" Politik der "offenen Tür" gegenüber China bestätigt.
(http://www.ford.utexas.edu/museum/exhibits/China_exhibit/The%20Period%20of%20Revolution.htm)
Sun Yat-Sen mit Frau Soong Ching-Ling in Shanghai November 1922
16.6.1922
Putsch von Ch'en Ch'Iung-Ming gegen Sun Yat-Sen
Am 16.6.1922 lässt Ming die Büros und den Wohnsitz von Sun umstellen. Sun kann in einem Kanonenboot nach Shanghai entkommen und bleibt 56 Tage mit den wichtigsten Mitarbeitern auf dem Boot (North, S.51,220).
1921-1922: Die Washingtoner Abrüstungskonferenz legt die "Neutralität" Chinas fest
Die von Warren G. Harding ("USA") in Washington DC geleitete Abrüstungskonferenz legt 1921 bis 1922 die Anerkennung der Unabhängigkeit und der Neutralität Chinas fest. Damit sind die Expansionsabsichten Japans in Asien und im Pazifik limitiert. Die japanischen Proteste verhallen ungehört.
(http://hkuhist2.hku.hk/history/studentprojects/japan/1997b/app1.htm#Washington%20Conference)
[Japan fühlt sich in Sachen Kolonialismus sehr benachteiligt, weil die europäischen Mächte und die "USA" weiterhin Kolonialgebiete ausbeuten dürfen, wohingegen Japan keine Kolonien haben darf, wie sie z.B. in China möglich wären...]
1922: Matrosenstreik in Hongkong - Manifest zur Zusammenarbeit zwischen Nationalpartei und Kommunisten in China - russische Hilfe für die Kuomintang
1922
Honkong: Matrosenstreik
In den 1920er Jahren vervierfachen sich die Preise, aber die Löhne nicht. Eine Revolte in ganz China gegen die ausländische Vorherrschaft im Preisdiktat ist die Folge. Die arroganten Handelshäuser in Hongkong aber geben nicht nach. Im Januar 1922 verweigern die Firmenchefs ein Zugeständnis einer Lohnerhöhung von 40 %. Stattdessen schliessen sie die Läden. Da geht die Matrosen-Union in den Streik.
Die Belegschaft ankommender Schiffe in Hongkong desertiert und schliesst sich dem Streik an. Die Union verfügt über eine bewaffnete Miliz und verstärkt den Streik mit Blockaden von Nahrungslieferungen zu Wasser oder auf dem Land. 10.000e von Streikenden und deren Familien verlassen Hongkong nach Kanton / Guangzhou, wo sich der Sitz der lokalen Streikzentrale befindet, und wo sie Nahrung und Entschädigung bekommen.
Die Firmenchefs in Hongkong müssen nun mit dem Streikkomitee via Telegraph verhandeln. Die Regierung erklärt die Sowjetunion und drei weitere für illegal und schafft Streikbrecher aus China herbei. Die Matrosen-Union zwingt die Eisenbahn, eine Extrasteuer von 30 % auf alle Fahrkarten zu erheben, um den Streik zu unterstützen. Am 28. Februar appelliert die SU an alle anderen Arbeiter, sich dem Streik der Matrosen-Union anzuschliessen.
Dies wird nun für die Firmenchefs zu einem Desaster. Nun streiken nicht nur Eisenbahnarbeiter und Hafenarbeiter, sondern auch Bäcker, Köche, Buchhalter, Tagelöhner und Kellner. Die regierende Klasse muss nun selber kochen und für Lebensmittelkäufe Schlange stehen. Es wird keine Wäsche gewaschen, keine Hemden gebügelt. Minister müssen die Botengänge selber machen.
Die Firmenchefs rufen die Armee auf, um Lebensmittel und Fahrzeuge herbeizuschaffen. Die Arbeiter werden zur Zwangsarbeit gezwungen. Als die Firmenbosse sehen, dass die Arbeiter immer mehr aus Honkong verschwinden, verbieten sie das Verlassen von Hongkong. Niemand sollte mehr die Gräber der Vorfahren in China besuchen dürfen, eine furchteinflössende Sache. In der Folge wird ein "Freiheits"-Marsch gegen das Reiseverbot organisiert, der zur Konfrontation führt, mit Ausschreitungen und Massaker in Sha Tin.
Hongkong mit der Position von Sha Tin
Die Kolonie Hongkong gerät in Anarchie. Die Regierung taumelt, und die Geschäftsverluste steigen massiv. Die Bosse kapitulieren.
(The Hong Kong strike: http://www.libcom.org/history/articles/hong-kong-strike-1922/)
Dadurch kann ein drohender Generalstreik gerade noch einmal abgewendet werden.
(http://pubs.socialistreviewindex.org.uk/sr209/hore.htm)
Es wird aber nur 20 % Lohnerhöhung gewährt. Die Union billigt das. Die Arbeiterführer werden freigelassen, für die Zeit des Streiks wird 50 % des Lohns ausbezahlt und Schadenersatz für die Massaker-Opfer.
Da aber die Bosse an der Macht bleiben, bereiten sie sich bereits auf den nächsten Generalstreik vor, den sie drei Jahre später niederschlagen werden.
(The Hong Kong stike: http://www.libcom.org/history/articles/hong-kong-strike-1922/)
[Damit steigt das revolutionäre Potential weiter an, und auch die Gewerkschaften werden ihre Streikorganisation perfektionieren...]
1922
"Mission": Ein protestantischer, nationaler "christlicher" Rat
Die protestantische Kirchenkonferenz setzt einen nationalen "christlichen" Rat ein
-- zur Koordination der 3000 Missionare
-- zur Koordination von 250.000 bis 500.000 chinesischen Protestanten (Fairbank, S.199).
Chinas "Lehrsystem": Tao Hsing-Chih als Zeitungsredakteur und Alphabetisierer - das Feindbild gegen Tao
-- Tao Hsing-Chih wird Redakteur der Zeitschrift "Neue Erziehung"
-- Tao Hsing-Chih gründet Abendschulen für Arbeiter und Besitzlose und beginnt, Leute, die lesen können, zu Lehrern zu machen, so dass Arbeiter Arbeiter unterrichten (Fairbank, S.205).
Tao Hsing-Chih ist von "niedriger Herkunft" und bringt für seine Arbeit mit den Arbeitern alles Verständnis für die Probleme der unteren Schichten mit. Gleichzeitig wird er zum Feindbild der Elite, weil er die Massen der Bauern und Arbeiter lesen und schreiben lehrt. Tao wird fortan in die kommunistische Ecke gedrängt (Fairbank, S.205).
Mitte 1922
Sun bestimmt Chiang Kai-Shek zum Militärführer
(Fairbank, S.218)
Gleichzeitig übt die russische Komintern Druck auf die KPCh aus, mit der Kuomintang zusammenzuarbeiten, [um am Ende mit einer kommunistischen Revolution in China die Macht zu übernehmen] (Haydt u.a., S.48).
Adolf Abramo- witsch Joffe
12.8.1922
Russisch-chinesische Verhandlungen in Peking zwischen A.A.Joffe und der chinesischen Regierung über diplomatische Beziehungen
Der "führende russische Diplomat" A.A.(Adolf Abramowitsch) Joffe trifft am 12.August 1922 (North, S.51) zu Verhandlungen um die Aufnahme diplomatischer Beziehungen ein. Sofort kommt es u.a. zur Auseinandersetzung um chinesische "Souveränitätsrechte" in der Mongolei. Zudem erhebt Russland wieder Ansprüche auf die ostchinesische Eisenbahn, die unter Leitung des russischen Zaren gebaut wurde. Es kommt zu einer Serie von entnervenden Verhandlungen (North, S.47).
14.8.1922
Gespräche zwischen A.A. Joffe und Nationalrevolutionär Sun - Manifest zur Zusammenarbeit - russische Hilfe für die Kuomintang
Sun Yat-Sen und seine Mitarbeiter gehen am 14. August bei Shanghai an Land. Joffe bespricht auch mit Sun Yat-Sen eine revolutionäre Zusammenarbeit, die in einem Manifest festgeschrieben wird: Russland erklärt seine Bereitschaft, den Kampf der Kuomintang für eine nationale "Einigung" und "Unabhängigkeit" zu unterstützen (North, S.51).
Joffe vermittelt der Kuomintang Pläne für eine Neuorganisation und die Errichtung einer Militärakademie. Zudem sollen Kuomintangdelegierte nach Russland zum Studium der russischen Verhältnisse eingeladen werden (North, S.51).
->> RUSSLAND LEGT SICH NICHT AUF EINE LINIE IN CHINA FEST, WAS FÜR CHINA TRAGISCH ENDET, NÄMLICH IM STREIT UM DIE LINIE UND IM DAUERNDEN BÜRGERKRIEG.
12.1.1923
Beschluss und Empfehlungen der Kommunistischen Internationalen über die Kuomintang
Das Exekutivkomitee der Kommunistischen Internationalen beschliesst über die Kuomintang Chinas
-- die Kuomintang wird als "revolutionäre Partei" bezeichnet, die verschiedene Klassen repräsentiert
-- die Kommunisten sollen mit der Kuomintang zusammenarbeiten (North, S.52), dabei aber auf keinen Fall die eigene Organisation aufgeben (North, S.54)
Weiter wird zur Vorsicht gegenüber der Kuomintang angemahnt: Die KPCh soll sich den Annäherungsversuchen der kapitalistischen Mächte der Kuomintang auf alle Fälle widersetzen (North, S.54)
Zudem empfiehlt die Kommunistische Internationale die Manipulation des Gegners: Die Kuomintang soll gegen die europäischen, amerikanischen und japanischen Imperialisten aufgebracht und "geeinigt" werden (North, S.54).
26.1.1923
Manifest von Sun Yat-Sen und dem sowjetischen Gesandten Adolf A. Joffe zur Zusammenarbeit
Die Zusammenarbeit zwischen der Sowjetunion und der KMT soll beinhalten:
-- Aufbau einer schlagkräftigen Armee
-- Aufbau einer straff organisierten Partei in China (Haydt u.a., S.49).
Das Bündnis bleibt unter dem Druck Stalins bestehen, obwohl die Widersprüche zwischen den Zielen der KMT und der KPCh unüberbrückbar sind (Haydt u.a., S.49).
1923: Suns Rückeroberung von Kanton / Guangzhou - Chaos und Propaganda gegen "Banditen" in China - Opiumhandel als Finanzquelle der Kuomintang - Chiangs Erfahrung in der SU - Suns gemeinsamer Plan mit Russland gegen den Imperialismus
21.2.1923
Suns Rückeroberung von Kanton / Guangzhou gegen Ming
Am 21.Februar 1923 gelingt Sun Yat-Sen mit drei rivalisierenden "Heerführern" von Ming die Rückeroberung von Kanton / Guangzhou. Sun stellt die Herrschaft der Kuomintang unter seiner Führung wieder her (North, S.54).
1923
Hinrichtung von Li Han-Chiin durch Konterrevolutionäre
(North, S.29)
Chinas Lehrsystem: Schulgründung durch Mao
Mao gründet eine Schule zur Selbstbildung und ist in der Arbeiterbewegung tätig. Mao sieht den Marxismus als Mittel zur Befreiung des Volkes, wobei die KPCh sich den Idealen des 4. Mai anpassen muss (Fairbank, S.233).
Chinas Lehrsystem: Chang Po-Ling gründet eine Mädchen-Mittelschule
(Fairbank, S.201)
Chinas Lehrsystem: Yen Yang-Chu wird zum Vorsitzenden einer "Nationalen Volksbildungsbewegung"
(Fairbank, S.204)
Frühling 1923 ca.
England: Borodin muss ins Gefängnis
Im Sommer 1923 wird Borodin in Glasgow wegen "revolutionärer Umtriebe" zu sechs Monaten Gefängnis verurteilt (North, S.56).
April 1923
Mao muss nach Shanghai fliehen
(Fairbank, S.233). Mao denkt ab 1923 nur noch im Klassenkampf. Er wird in der Einheitsfront in Kanton bei der Bauernausbildung tätig (Fairbank, S.234).
Mitte 1923 ca.
Der russische Unterhändler A.A. Joffe wird durch Karachan ersetzt (North, S.57).
Chiang Kai-Shek, Portrait ca. 1923Sommer 1923
Sun schickt Chiang Kai-Shek nach Russland
Im Sommer 1923 schickt Sun den jungen Kuomintang-Offizier Chiang Kai-Shek nach Russland zum Studium der Organisation der "Roten Armee" (North, S.54).
Juli 1923
Totales Chaos in China: Banditenbanden, Kriegsherren, Revolutionäre und Ausrottungspropaganda
China bekämpft im Juli 1923 die "Banditen". Viele Landesteile geraten in eine Art Chaos, wo Kriegsherren, Revolutionäre und gewöhnliche Räuber für ihre verschiedenen Ziele kämpften. Suns Regierung muss je nach Situation Koalitionen mit den Kriegsherren finden (North, S.52). Gleichzeitig neigen die chinesischen "Führer" aller möglichen Gruppen dazu, ihre Gegner "Banditen" zu nennen, um ihre Ausrottung zu rechtfertigen (North, S.53).
ab Mitte 1923 ?
Opiumhandel als Finanzquelle der Kuomintang
Ab einem gewissen Zeitpunkt beginnt der Profit aus dem Opiumhandel bei der Kuomintang eine grosse Rolle als Finanzquelle zu spielen. Der Profit aus dem Opiumhandel geht erst mit der japanischen Invasion verloren (Fairbank, S.243).
Nationale Bewegung zur "Wiedererlangung der Rechte"
-- will die christlichen Colleges unter chinesische Aufsichtsräte stellen
-- will New York als Finanzzentrum der christlichen Universität Yenching in Peking auflösen
-- will die Gehälter und Wohnverhältnisse zwischen Chinesen und Ausländern angleichen (Fairbank, S.200).
September bis November 1923
Chiang Kai-Shek in der Sowjetunion
Chiang leitet in der Sowjetunion eine Militärmission. Die SU-Parteidiktatur macht auf Chiang grossen Eindruck (Fairbank, S.218).
September 1923 ca.
Entlassung Borodins aus dem Gefängnis in Glasgow
(North, S.56)
6.10.1923
Sun Yat-Sens Plan der Verbindung des Kampfes mit Russland
Sun Yat-Sen strebt danach, den revolutionären Kampf in China mit dem in Russland zu verbinden (North, S.57).
September 1923: Borodin wird Sonderberater der Kuomintang - Borodin unterstützt gleichzeitig die KPCh - Suns "3 Prinzipien des Volkes" - gebilligte "doppelte Mitgliedschaft" in der KPCh
Kanton / Guangzhou: Sun bittet bei Karachan um einen Komintern-Vertreter für Kanton - Borodin
Sun Yat-Sen bittet den Sowjetdiplomaten Karachan um einen Komintern-Vertreter für Kanton / Guangzhou. Als russischer Komintern-Vertreter für Kanton und Sun Yat-Sen wird Michael Borodin geschickt (North, S.54). Borodin reist als "Korrespondent der Nachrichtenagentur 'Rosta'", ist aber in Wirklichkeit ein Vertreter der kommunistischen Internationalen mit einem Brief von Karachan an Sun (North, S.57).
Erste sowjetische "Hilfe" erreicht Chinas KMT und die KPCh - die KMT wird eine Diktaturpartei - die "Volksfront"
(North, S.54); Borodin soll als Kominternberater die Kuomintang reorganisieren helfen (North, S.220). Sun Yat-Sen ernennt Borodin im September 1923 zum "Sonderberater" der Kuomintang (North, S.57).
Borodin verspricht erste russische Hilfe für die "Kuomintang": Material für Erziehung, die Organisation der Arbeiterklasse Chinas sowie Hilfe zur Entwicklung von Gewerkschaften für eine funktionsfähige Kommunistische Partei. Gleichzeitig plant die Kuomintang, dass die Kommunistische Partei stärker werden soll (North, S.57).
Sun Yat-Sen reorganisiert die KMT-Partei als Diktaturpartei im russischen Stil mit dem Ziel der nationalen Einigung Chinas, aber ohne soziale Revolution oder Reformen. Dabei beklagt er, dass der KMT die Unterstützung des Volkes fehle (Fairbank, S.214).
Die KPCh beginnt mit der Hilfe Borodins schnell zu wachsen. Die marxistisch-leninistischen Lehren verbreiten sich mittels junger Mitglieder, z.B. Li Li-San in der Seeleutegewerkschaft, oder durch Mao Tsedong u.a. bei Eisenbahngesellschaften, städtischen Arbeitern, Druckern u.a. Die Lehren werden von den jungen Mitarbeitern auch in der begeisterten Jugend verbreitet. Die neu organisierte Arbeiterschaft organisiert gegen die Ausbeutung Streiks und Demonstrationen (North, S.59).
SU-Hilfe für Sun - KPCh-Mitglieder wollen die KMT unterwandern
Sun Yat-Sen gelingt mit der sowjetischen Hilfe die Reorganisation der KMT und der KPCh, die zusammen eine "Volksfront" bilden (Fairbank, S.189). Die Einheitsfront steht unter klarer Führung der KMT. Sun setzt die Bedingung durch, dass KPCh-Mitglieder als Individualperson der KMT beitreten müssen (Fairbank, S.216). Sie bilden innerhalb der KMT einen "inneren Block", der mit der Zeit die KMT kommunistisch unterwandern soll. Sun ist gleichzeitig weiter an materieller Hilfe aus der SU interessiert... (Haydt u.a., S.48)
Annäherungen der KMT zu den Militärdiktatoren führen zu keinem Erfolg (Fairbank, S.215).
Sun Yat-Sen meint über Borodin, man solle von ihm die "sowjetische Technik der Revolution" erlernen und sich dabei nicht um die Ideologie kümmern (Fairbank, S.215).
Borodin (alias Michail Grusenberg), lettischer jiddisch-russischer Jude aus Lenins engstem ursprünglich sozialdemikratischen Kreis, wurde 1906 von der Zarenpolizei verhaftet, war 1909-1918 Englischlehrer in Chicago für russische Einwanderer und ist ab 1919 Agent der Kommunistischen Internationale (Komintern). Mit seinen Sprachkenntnissen kann er in vielen Ländern den Kommunismus unterrichten... (Fairbank, S.215).
[In China muss Borodin das "Chamäleon" spielen und der KMT sowie der KPCh gleichzeitig Beraterdienste leisten...]
Suns "3 Prinzipien des Volkes"
Borodin verlangt für China eine schriftlich fixierte Ideologie. Sun entwirft in der Folge die "3 Prinzipien des Volkes". Die KMT-Führer werden in Suns Vorträgen über die "3 Prinzipien des Volkes" geschult:
-- Nationalismus
-- zentralisierte Demokratie
-- Sozialismuselemente [aber scheinbar ohne flächendeckende Alphabetisierung] (Fairbank, S.215).
Für die KPCh entwirft Borodin die Parteisatzung mit Zellen, Zentralkomitee und Politbüro (Fairbank, S.216).
1923
Dritter Kongress der KPCh
Beschlüsse:
- die Politik der "doppelten Mitgliedschaft" wird offiziell gebilligt, solange die Arbeiterklasse noch nicht mächtig ist (North, S.52)
- den Kuomintang-Mitgliedern ist die Mitgliedschaft bei der KPCh gestattet
- bei aller Zusammenarbeit soll die KPCh gegenüber der Kuomintang ihre Organisation behalten (North, S.54).
1924: Kanton / Guangzhou: Gründung der ersten nationalen KMT-Regierung
Ende Januar 1924: Erster Kongress der Kuomintang in Kanton / Guangzhou: Satzung von Borodin und Sun
Borodin gibt für die Kuomintang eine neue Satzung bekannt, die von Sun geprüft und übersetzt wird:
-- neue Deutung der "3 Volksdisziplinen" Nationalismus - Demokratie - Lebensunterhalt
-- strenge Parteidisziplin
-- intensive Propaganda
-- umfassende Sozialgesetzgebung
-- "gerechte Verteilung" des Landbesitzes (nicht Nationalisierung)
-- staatliche Kontrolle des Kapitals und der Monopolunternehmen
-- Aufbau einer Armee, um den "Imperialismus" aus dem Land zu treiben
-- Definition des "Nationalismus" als "Anti-Imperialismus"
-- Definition des "Lebensunterhalts" auch für die Bauern und Arbeiter (North, S.58)
Wahl des ersten Zentralexekutivkomitees: Die Kommunisten gewinnen drei von 24 Sitzen (North, S.58).
Die KMT-beherrschte Regierung in Kanton / Guangzhou ist ein neuer Regierungstyp:
-- angetrieben vom Patriotismus
-- mit Priorität der Treue zur Partei
-- mit leninistischer Struktur (Fairbank, S.216).
Moskau spekuliert, mit Hilfe der KMT China als Verbündeten halten zu können (Fairbank, S.216).
Die nationale Regierung
-- plant eine Militärakademie
-- gründet ein politisches Ausbildungsinstitut für städtische Massenorganisatoren (Fairbank, S.215)
-- gründet ein politisches Ausbildungsinstitut für die Bauernbewegung (Fairbank, S.216).
Die KPCh ist in der Folge immer sehr am Bauerninstitut interessiert (Fairbank, S.216).
1924
Sinkiang schliesst mit der Sowjetunion weitere Handelsverträge ab
(Fairbank, S.175)
Kriegsherr Feng Yü-Hsiang besetzt mit seinen Truppen Peking
Es bildet sich bald darauf eine Gegenkoalition, um Feng wieder zu vertreiben (Fairbank, S.187).
Vertrag Moskau-Peking für russische Rechte
Die Regierungen in Moskau und die [in den Augen der KMT] korrupte Regierung in Peking schliessen einen Vertrag, der die russischen Rechte in China weiter gewährt:
-- die mandschurische Eisenbahn bleibt in russischer Hand
-- die russische Oberherrschaft in der Äusseren Mongolei bleibt bestehen (Fairbank, S.213).
ab 1924 ca.
Chinas "Lehrsystem": Fremdenfeindlichkeit in geistigen Bereichen - die Macht der Militärs bleibt
Chinas geistige Richtungen sind fremdenfeindlich und gleichzeitig gegen die Militärdiktatoren gerichtet. Die "Neue Kulturbewegung" hat aber keine Mittel, gegen die Militärs erfolgreich zu intervenieren (Fairbank, S.206).
1924: Militärakademie in Whampoa / Huangpu - erste chinesisch-russische diplomatische Beziehungen - 1924 ca.: Chiang wird Kommandant der Militärakademie - bleibende Macht der "Kriegsherren" - erste "Rote Armee" in China - Misstrauensantrag in der Kuomintang gegen Kommunisten
Wassili Konstanti- nowitsch Blücher, 1924-1927 alias Galen
Mai 1924
Einrichtung der chinesischen Militärakademie in Whampoa / Huangpu
Borodin und der sowjetische Militärberater Wassili Konstantinowitsch Blücher alias Galen beaufsichtigen die Einrichtung der Militärakademie Whampoa (in Kanton/Guangzhou), wo Offiziere der Kuomintang-Armee ausgebildet werden sollen (North, S.220).
Die Militärakademie wird mit dem Ziel gegründet, eine ideologische Parteiarmee zu schaffen, die China unter Chiang Kai-Shek einigen kann. Dabei wird dauernd diskutiert, ob eine ideologische oder eine professionelle Armee besser sei (Fairbank, S.319).
W.K. Blücher tritt auf seiner militärischen Geheimmission in China von 1924 bis 1927 unter dem Namen "Galen" auf.
(North, http://de.wikipedia.org/wiki/Wassili_Konstantinowitsch_Bl%C3%BCcher)
Die Militärakademie liegt auf der Insel Chengzhou in Guangzhou / Kanton vom Hafen Whampoa getrennt. Trotzdem erhielt die Militärakademie den Namen Whampoa.
(http://pedia.nodeworks.com/W/WH/WHA/Whampoa_Military_Academy)
Die Hafenstadt Whampoa / Huangpu liegt ca. 14,5 km südöstlich von Guangzhou / Kanton.
(http://education.yahoo.com/reference/encyclopedia/entry?id=22653)
Wappen der Militärakademie in Whampoa: Die Schriftzeichen bedeuten "Brüderlichkeit, Pflicht, Ernsthaftigkeit"...
(http://en.wikipedia.org/wiki/Whampoa_Military_Academy)
Whampoa: Eingang der Militärakademie
24.5.1924
Aufnahme diplomatischer Beziehungen zwischen Russland und Chinas Regierung in Peking
Erst 1924 ist ein tragbarer Kompromiss zwischen "Russland" und "China" gefunden worden, um diplomatische Beziehungen zwischen Moskau und der "legalen" chinesischen Regierung aufzunehmen:
oo Moskau gibt nicht alles, was es 1919 versprochen hat
oo Russland hält immer noch riesige Gebiete des früheren Kaiserreiches China besetzt
oo Russland beherrscht weite Teile der ostchinesischen Eisenbahn
oo Russland missbraucht die sowjetischen Konsulat weiter für Propaganda und Umsturzzwecke in China (North, S.47,220).
Gleichzeitig beschaffen Sowjetvertreter der revolutionären nationalistischen Sun-Bewegung Waffen und Berater nach Kanton (North, S.220).
->> MOSKAU LEGT SICH FÜR CHINA NICHT FÜR EINE LINIE FEST, DER BÜRGERKRIEG IST VORPROGRAMMIERT.
1924
Arbeitslose Grubenarbeiter bei Hankow und Toyeh - erste Einheiten der chinesischen "Roten Armee" - starke kommunistische Aktivität in der "Kuomintang"
Die Grubenarbeiter von Hankow und von Toyeh verlieren ihre Arbeit. Diese Arbeitslosen stellen die ersten Einheiten der chinesischen "Roten Armee" unter Führung von Yeh T'ing und Mao Tse-Tung (North, S.59).
Gleichzeitig aktiviert Borodin durch seine Anwesenheit die kommunistischen Mitglieder der nationalistischen "Kuomintang". Die Kommunisten der "Kuomintang" bestimmen im Hintergrund immer mehr die Politik der Nationalpartei (North, S.59).
Mai bis November 1924
Chiang Kai-Shek wird Kommandant der Militärakademie in Whampoa - politischer Leiter Tschou En-Lai - die bleibende Macht der örtlichen "Kriegsherren"
Chiang Kai-Shek wird zum Kommandant der Militärakademie Whampoa ernannt, die unter sowjetischer Aufsicht und Anleitung errichtet wird (North, S.54). Hauptziel der Akademie ist, junge Offiziersanwärter auszubilden (North, S.58).
Tschou En-Lai (auch: Zhou En-Lai, Chou En-Lai) wird Leiter der politischen Abteilung (North, S.58) bzw. Vizedirektor der Abteilung für politische Schulung (Fairbank, S.239). Chou En-Lai bildet eine neue politische Führungsgeneration für die chinesische Revolution heran (Fairbank, S.240).
Die örtlichen "Kriegsherren" haben somit immer noch die Soldaten und die höheren Offiziere unter ihrer Kontrolle (North, S.58).
Chiang Kai-Shek, der Militarist
Chiang Kai-Shek: Inspektion von Soldaten in Whampoa
Chou En Lai, der Leiter der "politischen Abteilung2000 Whampoa-Kadetten
Chiang Kai-Shek bildet in Whampoa 2000 Kadetten aus, die später die "Whampoa-Clique" unter der "nationalen Regierung" bilden. Die Ausbildung findet in Zusammenarbeit mit der sowjetischen Militärmission statt (Fairbank, S.218).
Demokratiefeindlichkeit und Kompromisslosigkeit
Chiang Kai-Shek und seine späteren Regierungen haben keine Demokratie-Konzepte (Fairbank, S.246) [sondern beziehen ihre geistige Energie scheinbar hauptsächlich vom Kampf gegen den "Feind"].
18.6.1924
Antrag in der "Kuomintang" gegen Kommunisten
Am 18.6.1924 beantragen fünf Mitglieder des Zentralen Aufsichtskomitees der "Kuomintang" mit einem Gesuch, die Kommunisten in der "Kuomintang" des Verrats an der Partei anzuklagen (North, S.60).
15.8.1924
Beschluss zur Duldung von Kommunisten in der "Kuomintang"
Am 15.8.1924 diskutiert das gesamte Zentral-Exekutivkomitee der "Kuomintang" die Mitgliedschaft von Kommunisten in der Partei. Die Kommunisten in der "Kuomintang" können sich jedoch durchsetzen. Somit kann die Unterwanderung der Partei weitergehen (North, S.60).
Ab September 1924: Bürgerkrieg in China zwischen den "Kriegsherren" - Borodin direkt bei Sun - Okt.1924: Sieg der Kuomintang gegen das "Kaufmannskorps"
Am 16.9.1924 bricht in China zwischen den "Kriegsherren" ein Bürgerkrieg aus zwischen dem Mandschu-"Kriegsherr" Chang Tso-Lin und der Gegenkoalition um Wu P'ei-Fu mit Zentrale in Peking. Die "Kuomintang" und die KPCh sind gefordert (North, S.59).
Chang Tso-Lin in der Mandschurei
und Wu P'Ei-Fu / Wu Peifu in Peking.
Nun führen beide ihre Heere in den Krieg...
Sun Yat-Sen propagiert am 18.9.1924, dass er den Mandschu Chang Tso-Lin unterstützen werde und startet einen Feldzug gegen die Koalition von Peking um Wu P'ei-Fu. Ziel ist der Sturz der Pekinger Regierung und das "Ausrotten" des Imperialismus, auf dem die Herrschaft der Militärs in Peking beruht. Sun erklärt allerdings nicht, mit welcher Taktik er mit Chiang Kai-Shek den Imperialismus ausrotten will (North, S.59).
7.10.1924
Eintreffen erster russischer Militärhilfe für die "Kuomintang" - Bedrohung durch das "Kaufmannskorps"
Am 7.Oktober 1924 treffen in Kanton / Guangzhou erste sowjetische Hilfslieferungen ein, die auch sehr benötigt werden, denn die Kuomintang wird vom "Kaufmannskorps", einer vom britischen Konsul unterstützte Truppe, bedroht (North, S.58).
14.10.1924
Sieg der "Kuomintang" gegen das "Kaufmannskorps"
Chiang Kai-Shek lässt am 14. Oktober 1924 das "Kaufmannskorps" angreifen. Er sprengt das "Kaufmannskorps" mit Erfolg auseinander (North, S.58).
Sun gelingt mit Hilfe der "Volksfront" die Bildung einer nationalen Regierung (Fairbank, S.189).
1925: Die vorherrschende KMT - Russisch-japanischer Vertrag über China - Erschütterung der russisch- chinesischen Beziehungen - ab 1925: Kommunistische Weltkriegsprophetie - "US"-Bildungsstiftung - "Kriegsherren"-Aufstände in China - Tod von Sun - Chiang Kai-Sheks Seiltanz, um an die Macht zu kommen - 20.3.1925: Putsch von Chiang Kai-Shek - 30.5.1925: Polizei unter britischem Befehl erschiesst chinesische Studenten
Anfang 1925
Die KPCh hat ca. 1000 Mitglieder - die Kuomintang herrscht vor
Die KMT-Führung unter Sun Yat-Sen mit Sitz in Kanton / Guangzhou beherrscht mit ihren Netzwerken die revolutionären Bewegungen. Sun nimmt die Einheit Chinas sogar für sich in Anspruch (Fairbank, S.213).
Die Handicaps der KMT
-- Provinzialismus mit Regionalbewegungen
-- die Kaufleute von Kanton / Guangzhou gründen eine eigene Armee
-- die Militärdiktatoren Südchinas konkurrieren um die Macht (Fairbank, S.213).
Die KMT kann so nur schwer einheitliche Strukturen aufbauen. Gleichzeitig fliesst aber Sowjethilfe an die KMT
-- mit ca. 50 Beratern
-- mit Finanzhilfe und Waffenhilfe (Fairbank, S.213).
Russisch-japanischer Vertrag über China
Russland nimmt 1925 diplomatische Beziehungen mit Japan auf gemäss dem Vertrag von 1905 ("Vertrag von Portsmouth", S.47). Russland duldet die japanische Besetzung von
-- Süd-Sachalin (Karafuto)
-- Port Arthur
-- Korea als "Protektorat"
-- die Besetzung der Süd-Mandschurei (DTV II. S.115).
Russland anerkennt Japan weiter als Grossmacht (DTV II. S.115). Die noch jungen russisch-chinesischen Beziehungen werden durch den russisch-japanischen Vertrag tief erschüttert (North, S.47).
Kommunistische Weltkriegsprophetie
Die kommunistische Partei in Moskau sagt ab 1925 regelmässig einen "Zweiten Weltkrieg" der imperialistischen Mächte voraus
-- der aus Gegensätzen der Imperialisten entstehen werde
-- der zum Grossteil mit Fronten zwischen den "USA" und England gegen Japan in Asien stattfinden werde (North, S.49).
Öffnung der chinesisch-kaiserlichen Kunstsammlung für die Öffentlichkeit
Die Kunstsammlung ist nicht mehr vollständig, da nach 1911 ein Teil zur Geldbeschaffung verkauft wurde. Erstmals können Kunstexperten eine Inventarliste anlegen.
(Taiwan Nachrichten vom 15.7.2003; http://64.233.183.104/search?q=cache:_tZAgWbiyIwJ:members.chello.at/gio-vienna/tn/03-12.pdf+Chongqing+bombardiert&hl=de)
Chinas Lehrsystem: Die "USA" gründet mit dem Restbetrag der Boxer-Entschädigung eine Bildungsstiftung
(Fairbank, S.197); von den zurückgegebenen Entschädigungsgeldern wird die Universität Tsing Hua gebaut (Fairbank, S.198).
Ausbruch von Aufständen durch die "Kriegsherren" in ganz China
Lokale kleiner "Kriegsherren" versuchen mit den ihnen unterstellten aufständischen Armeen, lokale Vorteile zu erringen. Der Bedarf an Waffen, Nachschub, Beratern und Geld von aussen steigt. Um von Russland Hilfe zu erhalten, tun die "Kriegsherren" so, als wären sie kommunistisch, denn sie haben gemerkt, dass Russland liefert, wenn man revolutionäre Parolen und Solidarität zur Schau stellt. In die Aufstände verwickelt sind die chinesischen "Kriegsherren"
-- Ch'en Ch'iung-Ming und Li Chi-Shen in Kwantung / Guandong
-- Sun Ch'kann-Fang in den östlichen Provinzen mit Shanghai als Hauptstützpunkt
-- Feng Yu-Hsiang (der so genannte "christliche General") in Hunan und Shensi / Shaanxi
-- T'Ang Sheng-Chih in Hunan
-- Yen Hsi-Shan in Shensi / Shaanxi usw. (North, S.47)
Auch Sun Yat-Sen und seine Clique beginnen, eigene Verhandlungen zu führen (North, S.47).
12.3.1925
Tod von "Kuomintang"-Führer Sun Yat-Sen - neue Diskussion um Kommunisten in der "Kuomintang"
Mitten im chinesischen Bürgerkrieg stirbt Sun (North, S.60) an Krebs (Fairbank, S.218). Den Plan zur "Ausrottung" des Imperialismus nimmt er mit ins Grab. Angeblich hinterlässt er ein Testament mit dem Auftrag an die "Kuomintang", die Massen zu "wecken" und den revolutionären Kampf fortzusetzen. Seine letzten Worte sind ein Appell, den Nationalismus gegen den Imperialismus weiterzuentwickeln (North, S.60):
"Ich lasse eine Partei zurück, die, wie ich immer gehofft habe, in ihrer historischen Aufgabe der Befreiung Chinas und anderer unterdrückter Völker vom Joch des Imperialismus mit Ihnen im Bunde sein wird. Mein Auftrag an die Kuomintang-Partei lautet vor allem: Sie soll weiterhin den Fortgang der nationalrevolutionären Bewegung zur Emanzipation Chinas fördern, das durch den Imperialismus zu einem halbkolonialen Land erniedrigt worden ist. Darum trage ich meiner Partei auf, in ständigem Kontakt mit Ihnen zu bleiben..." (North, S.60).
Sun schliesst mit der Versicherung, ein "freies und starkes China" wird "in dem grossen Kampf um die Befreiung der Unterdrückten auf der ganzen Welt" im Bunde mit Russland vorgehen (North, S.60).
siehe auch: T.C.Woo: He Kuomintang and the Future of the Chinese Revolution. London 1928, S.253
siehe auch: A.N.Holcombe: He Chinese Revolution. Cambridge and London 1930 (ohne Seitenangabe)
Nach Suns Tod brechen neue harte Diskussionen in der "Kuomintang" aus, ob die Kommunisten in der Partei geduldet werden sollen oder nicht (North, S.61). Chiang strebt Suns Nachfolge an. Stalin unterstützt die nationale Regierung gemäss dem Prinzip, dass der Klassenkampf für die sozialistische Revolution sich mit einfachem Nationalismus verknüpfen lässt (Fairbank, S.218).
Mausoleum für Sun Yat-Sen in Nanking / Nanjing
Sun Yat-Sen-Mausoleum auf dem Berg Zijin in Nanking / Nanjing
1926 bis 1929 wird für Sun auf der zweiten Spitze des Bergs Zijin in Nanking / Nanjing ein Mausoleum gebaut, wo er am 1.Juli 1929 beerdigt wird.
(http://en.wikipedia.org/wiki/Mausoleum_of_Sun_Yat-sen)
Chiang Kai-Sheks Seiltanz zwischen allen Parteien, um an die Macht zu kommen
Chiang weiss von der kommunistischen Infiltration der nationalistischen Armee. Er praktiziert eine "Kombination von List und Gewalt",
-- einerseits in einer vorgespielten Moskautreue gegen die europäischen Imperialisten
-- und andererseits im eigenen Nationalismus (Fairbank, S.219).
Die KMT spaltet sich nach Suns Tod in einen rechten und linken Flügel (Haydt u.a., S.49).
Chiang beginnt ausserdem mit einer übertriebenen und kindhaften Verehrung für Sun, um gegen aussen als Nachfolger dazustehen (Fairbank, S.219).
20.3.1925
Militärputsch von Chiang Kai-Shek
Damit steigt Chiang zu einem der wichtigsten Führer der KMT auf (Haydt u.a., S.49).
30.5.1925
Studentendemonstrationen in Shanghai - Polizei unter britischem Befehl erschiesst chinesische Studenten - "Bewegung 30. Mai"
1925 werden bei Studentendemonstrationen in Shanghai 13 Studenten durch die unter britischem Befehl stehende Polizei erschossen. In der Folge entwickelt sich in China eine Welle des Patriotismus, die "Bewegung 30.Mai", mit Ausrufung einer "Nationalen Revolution" und der Bestrebung der Umsetzung (Fairbank, S.216; DTV II. S.173). Es erschallt immer mehr der Ruf zur nationalen "Einheit" (Fairbank, S.208). Die "Bewegung 30.Mai" verlangt die nationale Einigung. Die KMT-Regierung in Kanton nimmt auch bald einen Plan für einen Einigungsfeldzug in Angriff (Fairbank, S.212-213).
1925-1926
Der Guangdong-Hongkong-Generalstreik und die weitere Stimulierung des revolutionären Potentials
Der Generalstreik ist die grösste innenpolitische Schlacht in Hongkong. 17 Monate lang lähmt der Generalstreik die Stadt und verunmöglicht es den Nationalisten, ihre Macht in den Provinzen von Guangdong / Kwantung auszubauen. Am 23. Juni 1925 feuern französische Truppen in Guangzhou / Kanton Schüsse in den Demonstrationszug, darunter Tausende Arbeiter aus Hongkong. 52 Demonstranten werden getötet, Hunderte werden verletzt.
Daraufhin wird in Hongkong der Generalstreik ausgerufen, und innert eines Monats verlassen 250.000 Streikende mit ihren Familien die Kolonie. Damit steht Hongkong unter einer totalen Blockade: Im Schiffsverkehr und auf den Häfen läuft nichts mehr. Die Organisation der Streiks in Hongkong hat sich inzwischen sehr entwickelt. Jean Chesneaux schreibt in seinem Buch "The Chinese Labour Movement 1919-1927":
"Die zentrale Kontrolle wurde von einem 30-köpfigen Streikkomitee geführt und nicht aus den Händen gegeben. Daneben existierte ein machtvoller 800-köpfiger "Kongress der Streikdelegierten", wobei jeder Delegierte 50 Streikende repräsentierte. Dies war eine Art Arbeiterparlament... Die Verantwortlichen des Streikkomitees gingen weit über die normalen Aktivitäten einer Arbeitsniederlegung hinaus. Während des Sommers 1925 wurde das Komitee real zu einer Art Arbeiterregierung... Das Komitee verfügte über eine bewaffnete Truppe von mehreren 1000 Mann."
Die Kommunistische Partei Chinas (KPCh) - mit einem Treuebund vieler Arbeiter - akzeptiert, dass nur eine nationale Revolution in China möglich ist. Die Kämpfer der Arbeiter und Bauern aber lehren alle Kapitalisten, Chinesen und Ausländer das Fürchten, und dies bringt die Nationalisten in eine Anpassung zu den imperialistischen Mächten.
(http://pubs.socialistreviewindex.org.uk/sr209/hore.htm)
Die Rebellenbewegung in Kanton / Guangzhou weitet sich aus. Der KPCh strömen in Scharen neue Studenten zu, um gegen die europäisch-rassistischen Imperialisten zu kämpfen. Jetzt wird auch die Lohnungleichheit zwischen Chinesen und Ausländern ein Thema. Insgesamt wird die Stimmung in Kanton / Guangzhou revolutionär mit der Losung "Kampf gegen den Imperialismus".
Die örtlichen Kaufleute von Kanton / Guangzhou boykottieren 15 Monate lang den englischen Handel von Hongkong und stellen eine Privatarmee, die mit Wissen der Nationalen auch von Mitgliedern der Kommunisten infiltriert wird, um einen "linken" Provinzialismus zu verhindern (Fairbank, S.216).
Ab 1925: Ewiges Misstrauen und Vorwürfe zwischen Kuomintang und KPCh - 1.7.1925: Nationalregierung der KMT - Eroberungen der Kuomintang - Spaltung der Kuomintang: Wang-Flügel - Verschwörung der Heerführer - Russlands KP bleibt ohne klare Linie für China
Juli 1925
Hetze gegen Kommunisten in der "Kuomintang" von Tai Chi-T'ao
Der altgediente "Kuomintang"-Führer Tai Chi-T'ao veröffentliche ein Buch, in dem er die "drei Volksprinzipien" von Sun als die einzig wahren Werte der nationalen Revolution bezeichnet und die "Kuomintang" als einzige rechtmässige Partei bezeichnet. Er stellt die Kommunisten vor die Alternative,
-- auch an die Prinzipien zu glauben oder ihre eigenen Ansichten vorzubringen (North, S.61)
-- sich anzupassen oder im Namen ihrer eigenen Partei zu arbeiten (North, S.62).
Tai Chi-T'ao betont, dass die "Kuomintang" den Kommunisten keine "Schmarotzer-Existenz" erlauben soll (North, S.62).
Die Spannungen innerhalb der "Kuomintang" nehmen mit dem Bruch von Tai Chi-T'ao wieder zu (North, S.62).
1.7.1925
Kanton / Guangzhou: Die KMT richtet die "Nationalregierung der Republik China" ein
(Haydt u.a., S.49)
20.8.1925
Ermordung von Liao Chung-K'ai - Massenprotest gegen die Rechte in der "Kuomintang"
Unter "geheimnisvollen Umständen" wird am 20.August 1925 der Führer der Linken in der "Kuomintang", Liao Chung-K'ai, ermordet. Sofort geht das Gerücht um, der rechte Flügel der "Kuomintang" habe es getan und sei von England bestochen worden. Es kommt zum Massenprotest gegen den rechten Flügel und zu einschneidenden, straffenden Massnahmen innerhalb der Partei (North, S.62).
31.8.1925
Chiang Kai-Shek über Liao Chung-K'ai - wachsender Einfluss von Wang Ching-Wai, Chiang Kai-Shek und Borodin - russische Hilfe für die "Revolutionsarmee"
Chiang Kai-Shek behauptet am 31.August 1925, Liao sei einem Kampf zwischen Revolution und Konterrevolution zum Opfer gefallen (North, S.62).
Wang Ching-Wais Einfluss nimmt zu. Der rechte Flügel der "Kuomintang" beginnt, grosses Misstrauen zu hegen und argwöhnt, Borodin habe Einfluss auf die Führung der Gesamtpartei. Tatsächlich steigt der Einfluss von Wang Ching-Wai, Chiang Kai-Shek und Borodin stetig an. Sowjetische Lieferungen über Wladiwostok nach Kanton unterstützen den Einfluss nur noch mehr, obwohl die russische Hilfe für den beginnenden Kampf der "Revolutionsarmee" nicht ausreicht (North, S.62).
Ende September 1925
Machtkonzentration innerhalb der "Kuomintang" - Appell gegen den Imperialismus
Ab Ende September 1925 konzentriert sich die Macht in der "Kuomintang" bei den linksgerichteten Chiang Kai-Shek und Wang Ching-Wai. Wang hält eine Lobrede über Liao, polarisiert Imperialismus gegen Anti-Imperialismus und fordert ein Bekenntnis gegen den Imperialismus. Die ganze Partei soll sich im linken Flügel der Partei wiederfinden (North, S.62).
November 1925 ca.
Kanton / Guangzhou: Die Kuomintang-Armee unter Chiang Kai-Shek zerschlägt die Privatarmee der örtlichen Kaufleute
Die örtlichen Militärdiktatoren müssen sich Chiang unterordnen (Fairbank, S.216).
ab Mitte Dezember 1925
Der Krieg der chinesisch-nationalen "Revolutionsarmee"
Mitte Dezember erlangt die nationale "Revolutionsarmee" Chinas die Herrschaft über die Provinz Kwantung / Guandong, noch ohne die Insel Hainan. Der Angriff auf die Insel Hainan ist für Ende Dezember geplant. Die Infiltrierung ist bereits bis unterhalb der Kommandoposten fortgeschritten (North, S.62).
Sowjetische Klagen in China über mangelnde russische Hilfe - Ziel der russischen Herrschaft in China
Sowjetische Berater der "Kuomintang" melden dem Militärattaché der Sowjetbotschaft in Peking (North, S.62), es seien zu wenig sowjetische Berater da und es gäbe kaum russisch-chinesische Dolmetscher. Das Ziel der Kommunisten ist, die chinesischen "Heerführer" durch sowjetische Berater zu ersetzen. Das Manöver wird aber bemerkt (North, S.63).
23.11.1925
Verschwörung in der "Kuomintang" gegen die Kommunisten - wachsende Spaltung der "Kuomintang"
Am 23.11.1925 versammeln sich 15 rechtsgerichtete "Heerführer" am Grab von Sun Yan-Tse und schreiben in einem Manifest die Anklagen gegen die Kommunisten fest, die den Einfluss von Russland in China fördern und die "Kuomintang" benutzen, um mehr Einfluss zu erlangen. Sie beschliessen:
-- alle Kommunisten sollen aus der "Kuomintang" ausgeschlossen werden
-- China und Russland haben nicht die gleiche Geschichte
-- China und Russland haben nicht die gleichen sozialen Verhältnisse
-- China und Russland haben nicht die gleichen nationalen "Interessen" (North, S.63).
Infolge der Verschwörung wächst die Spaltung der "Kuomintang". Der rechte Flügel steht immer schärfer gegen den Integrationsbeschluss von Sun (North, S.63).
1926
Vorbereitungen zur Expedition von Kanton / Guangzhou bis Peking zur Einigung Chinas
(Fairbank, S.208)
11.3.1926
Beschluss des russischen Exekutivkomitees über China: Beibehaltung der "Entente"
Am 11.3.1926 beschliesst das russische Exekutivkomitee in Moskau die "Resolutionen über die Chinafrage" unter Mitwirkung der russischen Berater aus Kanton:
-- die Erhaltung der "Entente" zwischen "Kuomintang" und den Kommunisten sei von "höchster Wichtigkeit"
-- die Regierung in Kanton stellt das Modell für eine zukünftige demokratische Ordnung dar
-- es sei die Pflicht der chinesischen Kommunisten, China durch die Kuomintang und eine national-revolutionäre Einheitsfront von Arbeitern, Bauern und Bürgerschaft zu "demokratisieren"
-- Extrempositionen sollen vermieden werden, denn
-- bei einer Rechtsbewegung wird das Proletariat als unabhängige Klasse übersehen (North, S.65)
-- bei einer Linksbewegung wird das revolutionär-demokratische Stadium übersprungen und die Diktatur des Proletariats und die Herrschaft der Volksräte eingeführt, dabei aber die Bauernschaft vergessen, die in der chinesisch-nationalen Befreiungsbewegung entscheidender Faktor ist (North, S.66)
->> Die Kommunisten sollen also weiter die "Kuomintang" als Sprungbrett zum Kontakt mit den Massen nutzen (North, S.66).
1926
Der Generalstreik in Hongkong wird mit der Verhaftung des Streikkomitees beendet
Im Jahr 1926 verüben die chinesischen Nationalisten in Guangdong / Kwangtung einen Umsturz. Das Hongkonger Streikkomitee wird verhaftet und die Blockade aufgehoben.
(http://pubs.socialistreviewindex.org.uk/sr209/hore.htm)
[Dieses Vorgehen verschärft die Situation zwischen KPCH und der nationalen Kuomintang erheblich...]
Maos Entwicklung einer Strategie mit den Bauern
Maos denkt sich die Strategie aus, die Anliegen der Bauern zu verstehen, zu artikulieren, die Bauern in Massen zu organisieren und vorerst nur kleine Ziele anzugreifen (Fairbank, S.235).
Die "Einheitsfront"
Die KPChina hält an der "Einheitsfront" gegen die "Ausländer" fest und verschiebt die Mobilisierung der Bauern auf die Zeit nach der Vertreibung der Imperialisten (Fairbank, S.235).
Peking: Kriegsherr / Warlord Feng Yü-Hsiang wird vertrieben
Wu Pei-Fu und Chang Tso-Lin vertreiben Feng Yü-Hsiang aus Peking. In der Folge beruft Chiang Kai-Shek den unterlegenen General Feng Yü-Hsiang in sein Lager, ernennt ihn nominell zum Stellvertreter und lässt ihn im Arrest bei Chungking / Chongqing geistig-literarisch weiterbilden (Fairbank, S.187).
18.3.1926: Demonstration in Peking gegen Japan endet mit 47 Toten - Kanonenbootzwischenfall schürt Misstrauen zwischen KPCh und Kuomintang - Moskau weiter ohne klare Linie
18.3.1926
Peking: Studentendemonstration mit 47 Toten
In Peking endet eine Studentendemonstration gegen japanische Übergriffe mit 47 Toten durch die Pekinger Polizei. Die Polizei schiesst auch auf Studenten, die anderen zu Hilfe eilen wollen. Obduktionen finden keine statt. Es werden jede Menge Szenarien herumgeboten, an welchen Arten von Schussverletzungen die Ermordeten wohl gestorben sind. In der Folge wird die KMT zur grossen Hoffnung (Fairbank, S.213).
Kanonenbootzwischenfall in Kanton und Whampoa - Eskalation zwischen "Kuomintang" und Kommunisten
Am 18.3.1926 wird ein Kanonenboot der Kuomintang - die "Chung-shan" - in Kanton / Guangzhou zu einer Besichtigung durch Chiang Kai-Sheks russische Beratergruppe vorbereitet. In der Nacht vom 18. auf den 19.März 1926 ergeht ein Befehl an einen Beamten des Marinedepartements, das Schiff nach Whampoa zu schicken, wo sich die Militärakademie befindet.
Das Kanonenboot trifft in Whampoa ein, wird von den dortigen russischen Beratern aber wieder zurückgeschickt, weil kein solches Kanonenboot erwartet wird. Zurück in Kanton bleibt das Schiff unter Dampf. Der Vorfall löst die wildesten Gerüchte aus (North, S.63).
20.3.1926
Chiang Kai-Sheks Deutung des Anschlagsversuchs gegen ihn mit Kanonenboot - Entwaffnung und Umstellung von kommunistischen Beratern
Chiang deutet, das Kanonenbootmanöver als einen Versuch der chinesischen Kommunisten, ihn im Komplott mit den Russen zu ermorden und die Macht zu übernehmen. Ohne abzuwarten holt er zum "Gegenschlag" aus:
-- Chiang lässt die Kommunisten an Bord der "Chung-Shan" verhaften
-- Chiang lässt die Wohnsitze der russischen Berater umstellen und die Wachen entwaffnen
-- Chiang lässt auch das Hauptquartier der Gewerkschaften, Bahnhöfe und die Zentralbank umstellen (North, S.65).
Borodin, der sich gerade in Verhandlungen mit Feng Yü-Hsiang befindet, kommt erst eine Woche später wieder (North, S.65).
29.4.1926
Borodins Stellungnahme: Zweifel an weiterer Zusammenarbeit
Borodin verkündet am 29. April 1926, dass er Zweifel an der Möglichkeit einer weiteren Zusammenarbeit zwischen Russland und China sehe. Er stellt das ganze Projekt des Kommunismus in China gegen den Imperialismus in Frage, wenn die "Kuomintang" weiter so empfindlich reagiere (North, S.65).
30. 4.1926 ca.
Chiangs Möglichkeiten nach russischer Sicht
Chiang Kai-Shek kann den Kanonenbootvorfall bagatellisieren. Er hält eine gespannte Ruhe zwischen der "Kuomintang" und den Kommunisten ein, um einen zweiten Schritt vorzubereiten. Die Russen denken allgemein, dass Chiang für die Entwicklung der Revolution und für die "nationale Sache" unverzichtbar ist. Ein russischer Berater:
"Niemand kann garantieren, dass Chiang immer auf unserer Seite stehen wird, aber wir müssen ihn für die Sache der nationalen Revolution benutzen" (North, S.66).
in: C.M.Wilbar und J.L.Y.How: Documents on Communism, Nationalism and Soviet Advisers in China 1918-1927, S.264
Taktische Reaktion aus Moskau zum Kanonenbootzwischenfall: Zusammenarbeit mit "Kuomintang" ist weiter notwendig - Befriedigungstaktik gegenüber Chiang Kai-Shek - Ausgrenzungstaktik gegen den "Rechten Flügel" der "Kuomintang" - die unrealistische Taktik der KPCh
Aus Moskau kommen keine entscheidenden Massnahmen, weder von Stalin noch von den Stalin-Mitarbeitern. Schritte gegen Chiang Kai-Shek oder seine Partei bleiben aus, denn:
-- die sowjetische Politik der "Revolution von oben" erfordert die taktische Zusammenarbeit mit den Nationalisten in der "bürgerlichen demokratischen" Phase der Revolution
-- die chinesischen Kommunisten sind von Armeen von Chiang Kai-Shek immer noch abhängig
-- die "Kuomintang" wird für den Kontakt zu den Massen immer noch als Vehikel gebraucht (North, S.65).
Die russische Führung glaubt, wenn Chiang Kai-Shek in seiner "Ruhmsucht" befriedigt werde, so könne man ihn zur Mitarbeit manipulieren, denn er sei höchst integer. Sein Charakter sei voller "Entschlusskraft, Ausdauer, Intelligenz und Ehrgeiz, der das Geld für seine Zeile und nicht für seine eigenen Taschen verwendet" (North, S.66). Die Warnungen an Chiang lauten gleichzeitig eindeutig:
-- Chiang solle unbedingt aufhören, die Linke anzugreifen
-- bei einem zweiten Mal werde dies mit seiner Vernichtung enden (North, S.66)
Gleichzeitig gibt das Exekutivkomitee Moskaus der KPCh Anweisung:
-- alles zu tun, um den "rechten Flügel" der "Kuomintang" zum Rückzug zu zwingen oder aus der Partei auszustossen
-- Hauptaufgabe der KPCh sei, den linken Flügel der Kuomintang zu stärken (North, S.68).
Um diese Aufgabe zu erfüllen, verhalten sich die chinesischen Kommunisten wie folgt:
-- Anstreben der Vereinigung mit der Linken der "Kuomintang"
-- so wird das Zentrum der "Kuomintang" gezwungen, die "Rechte" anzugreifen (North, S.68)
Die Vorgehensweise ist jedoch unrealistisch, weil es dem linken Flügel der "Kuomintang" an Führung und Massengefolgschaft mangelt. In der Folge behauptet das Regionalkomitee der KPCh, der "linke Flügel" der "Kuomintang" sei gar nicht vorhanden (North, S.68).
Der Wandel von Chiang Kai-Shek: Beschwichtigung wegen Kanonenbootzwischenfall und Kontinuität
-- Chiang behauptet später, die Schuldigen seien nicht auszumachen, der Angestellte im Marinedepartement oder die KPCh
-- Chiang übernimmt die Verantwortung für den gesamten Zwischenfall
-- Chiang gibt den russischen Beratern Anweisung, so fortzufahren wie bisher (North, S.67)
-- Borodin und die chinesischen Kommunisten beugen sich dieser Deutung und leisten Chiang und Moskau keinen Widerstand (North, S.68).
Wachsende Angstzustände bei den Kommunisten in China gegenüber Chiang Kai-Shek - "Neue Rechte" in China - Wang Ching-Wai scheidet aus dem politischen Leben aus - Chiang Kai-Shek hat die ganze Macht
Die Kuomintang und die gegen die Kommunisten gerichteten "Kriegsherren" entwickeln eine Willkür und jeder für sich einen eigenen "Ehrgeiz". Die Kommunisten fürchten Chiangs Rechtstendenzen, haben aber kein Gegenmittel, Chiangs Macht etwas entgegenzusetzen. Im Volk bildet sich eine "Neue Rechte", die mit nicht-revolutionären Tendenzen operiert und den Imperialismus duldet. Gleichzeitig zieht sich Wang aus "Gesundheitsgründen" aus der Politik zurück, so dass sich die Macht in der "Kuomintang" noch mehr auf Chiang konzentriert (North, S.68).
1926: Wachsende Spannung zwischen KPCh und Kuomintang - Mai 1926: Nordfeldzug der Kuomintang - Maos Guerillataktik mit den Bauern
1926 wächst die Spannung zwischen KPCh und Kuomintang weiter:
-- die KPCh unterstützt immer mehr den linken Flügel der Kuomintang unter Wang Ching-Wei
-- Chiang wird aber immer stärker, so dass die KPCh sich mit ihm arrangieren muss, was schwierig ist
-- die sowjetischen Berater unterstützen Chiang Kai-Shek weiter voll gegen den Rivalen T'ang Sheng-Chih (North, S.76).
Ende Mai 1926
Beginn des Nordfeldzugs der nationalen "Revolutionsarmee"
Ende Mai 1926 schickt die Nationalregierung von Chiang Kai-Shek nach dem Bündnis-Abschluss mit dem "Kriegsherr" T'ang Sheng-Chih in Hunan eine Einheit der 7.Armee der "Kuomintang" zur Unterstützung von T'ang Sheng-Chih nach Hunan (North, S.68).
Sommer 1926
Spaltung der KPCh: Pro oder contra "Kuomintang" - Beschluss zur Unterstützung des Nordfeldzugs von Chiang trotz Gefahr für die Kommunisten - russisches Roulette mit Chiang Kai-Shek und T'ang Cheng-Chih
Im Sommer 1926 spaltet sich auch die KPCh über das Kriegsvorhaben von Chiang und T'ang in Befürworter eines Rückzugs aus der "Kuomintang" (North, S.68) und solche, die sich die Führung in der "Kuomintang" erkämpfen wollen (North, S.69). Die Kommunisten sind gegen einen Nordfeldzug:
-- weil Wu P'ei-Fu bereits einen eigenen Südfeldzug unternommen hat
-- zudem stellt der Süden für die Kommunisten ein dringendes Problem dar, weil die Macht der Nationalisten in Kwangtung / Guandong von Streitkräften bedroht wird, die gegen die "Roten" gerichtet sind
-- zudem fürchten die Kommunisten einen Nordfeldzug, denn bei einem Erfolg wird Chiang Kai-Shek sich der Kommunisten "entledigen" können (North, S.70).
In der Folge verwirft das Zentralkomitee der KPCh aber gleich beide Vorgehensweisen als untauglich (North, S.69). Der Nordfeldzug Chiang Kai-Sheks wird unterstützt, um eine Spaltung zu verhindern. Es soll weiter der "linke Flügel" der "Kuomintang" gestärkt werden (North, S.70). Moskaus Zentralkomitee will Chiang Kai-Shek gegen T'ang Sheng-Chih ausspielen, so dass man am Ende von beiden profitieren könne (North, S.69). Die Russen stärken Chiang, ohne T'ai dabei "vor den Kopf zu stossen". Ein russischer Berater:
"Ich habe mit Chiang Kai-Shek zusammengearbeitet und zugleich T'ang manipuliert." (North, S.71)
in: C.M.Wilbur und J.L.Y.How: Documents on Communism, Nationalism and Soviet Advisers in China 1918-1927. N.Y., London 1956, S.418
Juni 1926
Chiang Kai-Shek wird zum Oberkommandierender
Im Juni 1926 wird Chiang Kai-Shek zum Oberkommandierenden der nationalen "Revolutionsarmee" ernannt (North, S.69).
Er baut berufsmässige Truppen auf, um den Peking-Feldzug zu realisieren, der China "einigen" soll (Fairbank, S.319).
Maos Guerillataktik für einen "totalen Krieg" mit Hilfe der Bauern
Die KPCh baut dagegen auf die alte chinesische Taktik der bäuerlichen Banden, mit kleinen, beweglichen Einheiten, Täschungsmanövern und direktem Kontakt zu den Bauern. Die obersten 12 KP-Kommandeure - einige mit Militärausbildung in Moskau - meinen ihrerseits, eine professionelle Armee sei besser. Mao seinerseits strebt den ideologischen Krieg an: "die Mobilisierung der bäuerlichen Massen in einem totalen Krieg." (Fairbank, S.319)
Ab 6.7.1926: Chiang Kai-Shek hat die volle Macht über die Kuomintang - Erfolge der "Nationalen Revolutionsarmee" - weiter Doppelspiel Moskaus in China - Moskaus Auftrag zum Bauernaufstand in China
6.7.1926
Chiang Kai-Shek wird Ausschussvorsitzender und bekommt die ganze Macht - 100.000 Mann
Am 6.7.1926 wird Chiang auch zum Vorsitzenden des ständigen Ausschusses der "Kuomintang" gewählt, dem Zentral-Exekutiv-Komitee, ZEK. Chiang hat die Kriegssituation voll ausnützen können und ist nun Herr der gesamten militärischen und politischen Organe der "Kuomintang"-Partei (North, S.69).
Ende Juli 1926 umfasst die nationale "Revolutionsarmee" von Chiang Kai-Shek 100.000 Mann. Der Zulauf ist riesig (North, S.69).
Chiang Kai-Sheks Nordfeldzug zur "Einigung Chinas" - die persönlichen Defizite von Chiang
Im Juli 1926 beginnt der beinahe zwei Jahre dauernde "Nordfeldzug" Chiang Kai-Sheks gegen die Kriegsführer / Warlords (Haydt u.a., S.49).
Der Nordfeldzug zur Einigung Chinas ist für Chiang Kai-Shek das einzige Mittel, die finanzielle Basis der nationalen Regierung zu vergrössern (Fairbank, S.216-217). Dabei hat Chiang, der aus einer Salzhändlerfamilie stammt, nie eine liberale Erziehung genossen. Er ist ein Militär und überzeugt, dass China nur durch militärische Stärke dem Imperialismus trotzen könne. Er ist für die Zeit, in der sich China gegen einzelne Militärdiktatoren und gegen Japan wehren muss, militärisch gesehen der richtige Mann. Er will eine Zentralregierung schaffen und alle gebietsweise herrschenden Generäle entmachten (Fairbank, S.217).
Chiang Kai-Shek hat grosse persönliche Defizite im Verhalten und in der Einschätzung der Lage. Er herrscht von oben und ist nicht fähig, die Massen in den Umwandlungsprozess miteinzubeziehen. Dabei hat in den Massen bereits eine soziale Revolution eingesetzt (Fairbank, S.217).
Chiang nimmt Mitglieder seiner 1908-1910 gegründeten "Vereine militärisch gesinnter chinesischer Patrioten" in seine Regierungen auf (Fairbank, S.217).
Die Machenschaften der Kuomintang unter Chiang Kai-Shek: Agitation und Bestechung etc.
Die Kuomintang "organisiert" ihren ersten "Höhepunkt" des Nationalismus:
-- mit Agitation und Bestechung mit "Silbernen Kugeln"
-- Hauptziel ist die Vernichtung englischer Stützpunkte
-- Studenten, Arbeiter und Kaufleute veranstalten eine Flut von Demonstrationen, Streiks, Boykotten und "Zwischenfällen"
-- die Ausländer fliehen auf ihre Kriegsschiffe
-- alle Missionare werden aus China zurückberufen.
Auf diese Weise können die sechs Armeen der Nordexpedition die Streitkräfte von 34 Militärdiktatoren in Südchina vernichten oder in ihre Reihen aufnehmen. England gibt schliesslich die Konzessionen in Hankow und Kiukiang auf (Fairbank, S.219).
Nebenbei leisten die Kommunisten der KMT während des zweijährigen Nordfeldzuges wichtige Hilfe. Trotzdem verschärft Chiang Kai-Shek sie antikommunistischen Aktionen [und ein Mittelweg zwischen Kapitalismus und Kommunismus wird nicht gefunden] (Haydt u.a., S.49).
11.8.1926
Nationale "Revolutionsarmee" erreicht Changsha in der Provinz Hunan
Chiang Kai-Shek erreicht mit seiner "Revolutionsarmee" am 11.8.1926 Changsha in Hunan und bespricht sich mit T'ai. Die Russen meinen immer noch, sie könnten die zwei gegenseitig ausspielen. Sie meinen auch, T'ai wolle Chiang stürzen und Oberkommandierender werden (North, S.71).
Der Plan sind weitere Eroberungen:
oo die Eroberung der Wuhan-Städte Wuchang, Hankow und Hanyang
oo die "Befriedung" der ganzen Provinz Hunan
oo die Vereinigung des ganzen Landes zusammen mit Feng Yü-Hsiang (North, S.69)
Chiang Kai-Shek lässt seine Truppen gegen die Militärmachthaber in Mittel- und Nordchina ziehen (DTV II. S.173).
China 1926: Nordfeldzug der Kuomintang nach Peking
China 1926: Nordfeldzug der Kuomintang nach Peking, Karte
China 1926: Nordfeldzug: Französische Barrikade in Hankow
China 1926 Nordfeldzug: Barrikaden der Marine in Hankow
Chiangs "Revolutionsarmee" erobert im August 1926 Hankow (DTV II. S.173).
Anfang Oktober 1926 nimmt die nationale "Revolutionsarmee" von Chiang Kai-Shek die drei Städte der Stadt Wuhan: Wuchang, Hankow und Hanyang ein (North, S.71).
Position von Wuhan, Provinz Hubai
Die Einheiten des nördlichen "Heerführers" Wu P'ei-Fu verlieren eine Schlacht nach der anderen. Die örtlichen Kommandeure laufen immer mehr zu den Revolutionsarmeen über (North, S.76).
Wuhan wird neuer Sitz der nationalen Regierung unter Wang Ching-Wei (Fairbank, S.219).
Feldzugvorhaben der KPCh und der Kuomintang gegen Nordchina
Projektiert werden
-- die Bekämpfung der "Heerführer" Chang Tso-Lin und Wu P'ei-Fu, die immer noch den Zugang zu Peking beherrschen
-- die Bekämpfung des "Heerführers" Sun Ch'uan-Fang, der die östlichen Provinzen und Shanghai hält
-- die kleinen "Heerführer" schwanken und warten ab, wer "gewinnen" wird (North, S.74).
Oktober 1926 ca.
Streit um die weitere Kriegstaktik der Kuomintang
Chiang Kai-Shek hält mit seinen Armeekommandeuren eine Konferenz ab:
-- Chiang schlägt einen Vorstoss im Südosten gegen Nanking und Shanghai vor
-- der kommunistische General Galen, die russischen Berater und T'ang Sheng-Chih schlagen energisch den direkten Vorstoss gegen Peking vor (North, S.77).
-- Hankow [ein Bezirk der heutigen Metropole Wuhan] wird Sitz der Nationalregierung Chinas unter Chiang Kai-Shek (North, S.71,77, DTV II. S.173).
Das Doppelspiel der KPCh und das Doppelspiel Moskaus geht weiter
-- die KPCh unterstützt insgeheim Chiang gegen T'ang Sheng-Chih
-- Borodin und die "sowjetischen Kollegen" zählen weiter auf T'angs Hunan-Truppen und die Armeen von Feng und anderen "Heerführern", die für die Kommunisten "benutzt" werden
->> die KPCh und Moskau vertuschen, dass die beiden Extreme der pro-westlichen und nationalen "Kriegsherren" gegen die Mitte der Kuomintang ausgespielt werden (North, S.77).
7.11.1926
Chiang Kai-Shek sucht weiter Anlehnung an Russland
Chiang sucht in einem Jubiläumstelegramm zur russischen Revolution in Moskau weiter Anlehnung an Russland und hofft auf weitere chinesisch-sowjetische Allianzen in der Weltrevolution (North, S.76).
Dezember 1926
ZK-Beschluss in Moskau zu China: Stützung für Chiang Kai-Shek gegen Wang
Das ZK in Moskau beschliesst zu China:
-- Chiang Kai-Shek soll weiter Unterstützung aus Russland erhalten
-- das ZK sichert Chiang zu, die Wiederberufung von Wang Ching-Wei sei kein Versuch, Chiang zu stürzen (North, S.76).
Ende 1926
Streit um den Sitz des Hauptquartiers der Kuomintang
Chiang befürwortet Nanchang, Borodin und der linke Flügel der Kuomintang befürwortet Wuhan als Sitz (North, S.77).
Streit ums Geld aus Moskau: Chiang beklagt Meuterungen in seiner Armee
Chiang beklagt sich in mehreren Telegrammen, dass die russische Hilfe unzureichend sei. Er könne seine Soldaten nicht mehr bezahlen, so dass Teile der 7.Armee bereits gemeutert hätten (North, S.77).
Rückzug von Wu P'ei-Fus Truppen
Ende 1926 zwingen die Kuomintang-Truppen die Kräfte von Wu P'ei-Fu zum Rückzug. Gleichzeitig laufen viele örtliche Behörden zur nationalistischen Kuomintang über (North, S.74).
November/Dezember 1926
Eröffnung des 7.Plenums der Komintern in Moskau
(North, S.71); Stalin äussert die von N.I.Bucharin, M.N.Roy und anderen Theoretikern mitformulierten Thesen zu China (North, S.73).
Moskau an KPCh: Auftrag zum Bauernaufstand, zur Infiltrierung der Kuomintang und der Bauern
Das Plenum in Moskau beschliesst:
-- ein Bauernaufstand in China ist dringend notwendig
-- die Kommunisten sollen gleichzeitig die Kuomintang unterstützen
-- die Nationalisten sollen auf chinesische Bauern Einfluss ausüben, weil die Bauern das Proletariat nicht verstehen werden, wenn kein radikales Agrarprogramm zustandekommt
-- gleichzeitig sollen die Kommunisten in der Kuomintang die Kuomintang in eine Volkspartei umwandeln, die dann einen soliden revolutionären Block aus Proletariat, Bauernschaft, städtischen Kleinbürgerschichten und anderen unterdrückten Schichten bilden soll, denn sonst wird das Proletariat die Führung in der nationalrevolutionären Bewegung verlieren (North, S.74)
auch in: R.C.North und Y.J.Eugin: M.N.Roy's Mission to China. Berkeley/London, 1963, S.131-145
Dezember 1926
Die nationale "Revolutionsarmee" umfasst 260.000 Mann
(North, S.69)
Dezember 1926 ca.
Eroberung des bedrohten Kanton durch Li Chi-Shen
Chiang teilt der 4. Armee unter Li Chi-Shen die Zuständigkeit für Kwangtung / Guandong zu. Li Chi-Shen erobert in einem "Handstreich" die bedrohte Stadt Kanton zurück (North, S.71).
Ende 1926
Borodins Taktik mit den "Heerführern"
Borodin zählt in China auf die Zusammenarbeit der Parteiallianz mit dem Hunan-"Heerführer", T'ang Sheng-Chih, und auf den "Heerführer" Feng Yü-Hsiang in Nordwest-China, der sich nach einem Moskau-Besuch ab Mitte 1926ca. mehr "pro-sowjetisch" als "christlich" zeigt (North, S.74).
Gegenbewegung in der Armee gegen die KPCh gegen Arbeiter und für Landbesitzer
Ende 1926 lösen sich immer mehr führende kommunistische Militärs von der KPCh, aus Angst, die Armee revolutionieren zu müssen.
->> die führenden Militärs wandeln sich zu "individuellen" kommunistischen Kommandeuren (North, S.79)
->> das ZK nimmt an, dass sich die Führer weigern, die unruhigen Arbeiter in ihre Armeeabteilungen aufnehmen zu wollen (North, S.79)
->> das ZK verlässt sich auf den "alten Stab", z.T. sind es immer noch "Kriegsherren" und andere Offiziere mit Landbesitz
->> das ZK vernachlässigt neue Offizierausbildungen (North, S.79), die Armeearbeit wird von der KPCh total vernachlässigt (North, S.80).
auch in: Trotzki: Problems of the Chinese Revolution. N.Y., 1932, S.406
1926: Chinas Zwang zur Einigung wegen Japan
1926
Befürchtungen um einen Präventivkrieg Japans gegen die "USA" und England - Russlands Pläne für China: Bestärkung der Einheit Chinas
Die Führungen der grossen chinesischen Parteien nehmen an, dass eine Einigung Chinas nötig ist, sonst könne bei einem Ausbruch eines grossen Krieges Japan einen Präventivkrieg gegen England und die "USA" starten sowie in weitere Teile der Mandschurei einfallen und diese besetzen (North, S.72).
Stalin und die russischen KP-Führer kommen demzufolge überein, dass für China die "nationale Einheit" erste Priorität geniessen soll. Somit werden Sozial- und Agrarrevolutionen taktisch vernachlässigt. Die nächsten Schritte für China sollen sein:
-- die Bestärkung des Bündnisses zwischen KPCh und der Kuomintang
-- der Ausschluss des ausländischen Kapitals aus China
-- der Aufbau einer grossen Bauernarmee (North, S.73).
Stalins Gedankengänge über China: Imperialismus verhindert Fortschritt - Pläne Stalins für China
Stalin sieht die Pekinger Militärs vor allem als Instrumente des ausländischen Imperialismus
die Revolution in China wird von den Imperialisten verhindert, indem sie in China, einem abhängigen Land, einen Bürgerkrieg organisieren und Armeen gegen die Revolution bestechen (North, S.73).
auch in: International Press Correspondence, 23.12.1926, S.1581ff
auch in: Stalin: Marxism and the National and Colonial Question. N.Y./London, 1935
Zum Beispiel seien die Heerführer des Nordens und Wu P'ei-Fu und Sun Ch'uan-Fang von imperialistischen Mächten inspiriert und mit Waffen, Geld, Instrukteuren und Beratern versorgt. Stalin plant in der Folge Manöver gegen die "Heerführer" des Nordens:
-- Chiang Kai-Shek soll mit russischen Waffen, Geld, Instrukteuren und Beratern geholfen werden
-- auch alle kleinen "Heerführer", die sich gegen Peking stellen, sollen mit russischen Waffen, Geld, Instrukteuren und Beratern versorgt werden (North, S.73).
Ende 1926: Prophezeiung eines "Zweiten Weltkriegs" - China als "Faktor des Friedens"
Ende 1926
Wieder kommunistische Weltkriegsprophezeiungen: Stalin und Manuilskij - der Plan gegen einen "Zweiten Weltkrieg": China als Faktor
Ende 1926 äussern Stalin und seine Mitarbeiter wieder Befürchtungen, dass ein "Zweiter Weltkrieg" entstehen könnte. D.Z. Manuilskij erklärt Ende 1926 einen Weltkrieg zwischen den "USA", Japan und England für möglich:
"USA, Japan und Grossbritannien […] Der bewaffnete Zusammenstoss, der dort möglicherweise in naher Zukunft ausbricht, wird unvorstellbar heftig sein und ernste Folgen haben." (North, S.72)
auch in: International Press Correspondence 30.12.1926, S.1592ff.
China als Ausbeutungsland Japans:
Manuilskij schildert öffentlich, wie China von den Japanern ausgebeutet wird:
oo als Rohstoffbasis
oo als Markt für japanische Exporte
oo als Ansiedlungsland wegen eigener Überbevölkerung
oo Japan hält Ausschau nach den Philippinen, dem Malaiischem Archipel und Pazifikinseln
->> somit sind die Japaner gegen ein amerikanisches Vordringen in Asien
->> vorsorglich hat England in Singapur Geschütze grösseren Kalibers postiert (North, S.72).
Gleichzeitig braucht Japan aber amerikanische Kredite und amerikanische Märkte. Der Konflikt zwischen Japan und den "USA" ist vorprogrammiert. Voraussetzung für das Zustandekommen des Konflikts ist aber ein schwaches China (North, S.72).
Manuilskij sagt einen Krieg in zwei Phasen voraus:
-- erste Phase: ein Kampf der kommunistischen Staaten gegen Japan, dann gegen England und die "USA"
-- zweite Phase: die Sieger "USA" und Grossbritannien teilen Asien unter sich auf (North, S.72).
Manuilskijs Strategie gegen die Imperialisten
Manuilskij schlägt zur Verhinderung eines "2.Weltkriegs" revolutionäre Aktivitäten vor:
-- eine proletarische Revolution in den "USA" oder in England
-- eine kommunistische Revolution in China (North, S.72).
->> Fortan sehen die kommunistischen Strategen in China einen wichtigen Faktor der Weltpolitik und sehen in einer chinesischen Revolution ein mögliches Mittel zur Vermeidung eines "imperialistischen Krieges" und zur Erhaltung des Friedens (North, S.72).
ab 1926
Chinas Lehrsystem: Yen Yang-Chu arbeitet in den Dörfern des Kreises Ting-Hsien
südöstlich von Peking. Er entdeckt als erster die genauen Probleme der Dorfbevölkerung:
-- Erträge, Ernährung, Gesundheit
-- Analphabetismus
-- Gemeindepolitik (Fairbank, S.204).
Januar 1927: Die Elite verbietet die Volksbildung - die Struktur der kommunistischen Streitkräfte - Strategiestreit zwischen Chiang Kai-Shek und der KPCh: "Nordfeldzug" mit Marsch auf Peking oder Marsch auf Shanghai? - Spaltung der Kuomintang: gestärkter Wang-Flügel - Borodins Angriff gegen Chiang
1927
Chinas "Lehrsystem": Die Elite verbietet die Volksbildung - Tod von Tao Hsing-Chih
denn Volksbildung sei eine "revolutionäre Tätigkeit". Die Kuomintang plant die Ermordung von Tao Hsing-Chih, der kurz vor seiner geplanten Ermordung an einem Schlaganfall stirbt [wann?] (Fairbank, S.205).
1927-1941 ca.
Die Struktur der kommunistischen Streitkräfte
-- eine Erste kommunistische Armee im NW unter Peng Te-Huai
-- eine Zweite kommunistische Armee in SW- und Mittel-China
-- eine Dritte kommunistische Armee in Ost-China unter Chen I
-- eine Vierte kommunistische Armee im NO Chinas unter Lin Piao
-- eine Fünfte kommunistische Armee im NO Chinas unter Nieh Jung-Chen im Gebiet von Peking und Tientsin (Fairbank, S.319).
Da jede kommunistische Armee aus der Region entstanden ist, entwickelt jede einen gewissen Regionalismus und Rivalitäten zu den jeweils anderen. Es kommt zu Fraktionsbildungen, die aber durch Verlegung von Einheiten unterdrückt werden (Fairbank, S.319).
Januar 1927
Die Lage vor einem Nordfeldzug
-- China steht kurz vor einem Bauernaufstand
-- Ts'ai Ho-Shen, chinesischer Kommunist, stellt fest, es gäbe nur in Shanghai, Kwangtung und Hunan genügend geschulte Arbeiter (North, S.75).
Januar 1927 ca.
Verunsicherte kommunistische "Heerführer" wegen Marsch auf Shanghai
Die kommunistischen "Heerführer" sind verunsichert, wenn als nächstes Shanghai Ziel des Feldzuges der chinesischen Einigung gegen die "westlichen" Mächte sein soll. Nassonov und der Kreis um Borodin meinen, es schade nicht, wenn Chiang Kai-Shek sich wegen Shanghai und der Meerprovinz Chekiang / Zhejiang den Hals "breche".
Shanghai 1927
Das Projekt von Wuhan bzw.
von Nanchang aus nach Shanghai
Shanghai 1927: Rikschas und Sikh/Hindu-Polizei
->> die KPCh beschliesst, Chiang Kai-Shek im Feldzug gegen den Südosten zu unterstützen
->> Galen verweigert die Teilnahme am Marsch auf Shanghai, denn das Projekt sei aussichtslos (North, S.80).
Weitere Pläne des ZK der KPCh in Shanghai
Die Mitte des ZK um Nassanov, Fokin und Albrecht wollen in Shanghai nach der Eroberung eine Massenbewegung entfesseln und so eine Volksmacht gegen den rechten Flügel der Kommunisten und gegen Chiang bilden. Es existiert der Vorwurf, die Rechte des ZK der KPCh würde mit der Bourgeoisie in Shanghai paktieren und Chiang dann die Macht überlassen wollen (North, S.80).
Das ZK in Moskau schätzt seinerseits, Chiang werde nach einem Sieg in Shanghai nicht mit der KPCh brechen. Stalin meint, Chiang Kai-Shek solle nur so "weitermachen" (North, S.81).
Wuhan: Eine weitere Militärakademie
Ca. im Januar 1927 wird in Wuhan eine Zweigstelle der Militärakademie von Whampoa eingerichtet (North, S.100).
5.1.1927 ca.
Angriff chinesischer Demonstranten gegen britische Niederlassung in Hankow - Vertuschung im KPCh
Bei einer Demonstration von Chinesen gegen die ausländischen Niederlassungen wird die britische Niederlassung in Hankow besetzt. Das emotionsgeladene Klima heizt sich bei Borodin und dem linken Flügel der Kuomintang noch mehr gegen Chiang auf. Das ZK der KPCh und Voitinskij aber wollen den Vorfall verschweigen. Ch'en Tu-Hsiu: Die Angreifer seien doch Chinesen und nicht die Briten gewesen, also sei der Vorfall nicht erwähnenswert (North, S.78).
Die Positionen Wuhan,
Nanchang und Shanghai
Anfang Januar 1927
Eskalation zwischen Chiang Kai-Shek und dem linken Flügel der Kuomintang unter Wang
Zwischen Chiang in Nanchang und dem linken Flügel der Kuomintang in Wuhan wächst die Spannung:
-- wachsende Spannungen zwischen Chiang und seinem Chefberater Borodin
-- wachsende Spannungen zwischen Borodin und dem Komintern-Vertreter H.N. Voitinskij
-- wachsende Spannungen zwischen den russischen und chinesischen Kommunisten (North, S.77).
Als Folge kommt in der KPCh wieder die Diskussion über den Wert des Bündnisses mit der Kuomintang auf (North, S.78).
11.1.1927
Chiang Kai-Shek wird in Wuhan von Borodin angegriffen
Chiang reist am 11.1.1927 extra nach Wuhan, wo er für seinen Plan für einen Feldzug gegen Shanghai eintritt. Borodin platzt der Kragen:
-- Borodin wettert in der Bankettrede gegen persönliche Diktaturen
-- Borodin kritisiert implizit Chiang Kai-Shek
-- unter Borodin verstärkt sich der linke Flügel der Kuomintang gegen Chiang (North, S.78).
Borodin schreckt darauf vor seinem eigenen Mut gegen Chiang zurück und behauptet, er sei durch öffentlichen Druck provoziert worden (North, S.79).
Rückkehr von Chiang nach Nanchang: Angriffe von Chiang gegen die KPCh
-- Chiang greift nach seiner Rückkehr die KPCh an
-- Chiang verlangt von den Kommunisten den Glauben an die Lehren von Sun und sonst gar nichts (North, S.80).
Internes Kleinbürgerproblem in der KPCh - Nordfeldzug
Rassismus in der KPCh gegen Bauern und Arbeiter - das Problem der Kleinbürger und Bauern
Nassonov vermutet,
-- dass einige führende Kommunisten die Arbeiter und Bauern als träge und dumme Masse einschätzen, die ohnmächtig und inaktiv sei und die von der KP geführt werden müsse, denn die Kuomintang behauptet, die Bauern wollten kein Land
-- die Kleinbürger werden von den Bauern und von den Arbeitern gleichzeitig abgeschreckt (North, S.79
->> Die KPCh scheucht vor den Kleinbürgern in der KPCh zurück und stellt für die Arbeiter und Bauern keine Forderungen aus Rücksicht auf die Kleinbürger (North, S.79)
->> DIE KPCH WÜRGT WEGEN KLEINBÜRGERN DIE EIGENE REVOLUTION AB.
ab Januar 1927
Nordfeldzug von Chiang Kai-Shek und Bauernerhebung
Chiangs Truppen rücken nach Norden vor. Die Bauern beginnen sich zu 100.000en zu erheben (North, S.75).
Februar 1927: Der Kuomintang-Feldzug gegen Shanghai - kommunistischer Generalstreik und Mordaktionen in Shanghai - Chiangs Machtanspruch gegen die KPCh - Frühling 1927: kommunistischer Bauernaufstand - Chiangs Beziehungen zu den Banken - Moskau ist orientierungslos
General Sun Chuan-Fang, einer der "Kriegsherren" / "Warlords" in Shanghai Februar 1927: Chiangs nationalistische Truppen rücken von Nanchang aus gegen General Sun Ch'uan-Fang vor (North, S.81).
Die Sun-Witwe Soong Ching-Ling reist langsam in Richtung Norden
Während Chiang Kai-Shek auf Shanghai loszieht, macht die Witwe Suns, Soong Ching-Ling, mit ihrem Bruder T.V. Soong, mit Borodin etc. eine Reise in langsamem Tempo von Kanton / Guangzhou nach Wuhan, mit wechselnden Verkehrsmitteln, z.T. zu Fuss (Fairbank, S.219).
Februar 1927
Die KPCh organisiert einen Generalstreik in Shanghai - Chiang plant die Vernichtung der Kommunisten
Die von den Kommunisten beherrschten Gewerkschaften organisieren den Generalstreik und Aufruhr in Shanghai in Erwartung des Einrückens der Nationalisten (North, S.82). Die kommunistischen Gewerkschaften beseitigen den örtlichen Militärdiktator Sun Chuan-Fang und warten auf die Ankunft der revolutionären Armee (Fairbank, S.219).
Gleichzeitig plant Chiang in Shanghai zusammen mit seinen Freunden der Unterwelt ("Grüne Bande") die Vernichtung der Kommunisten (Fairbank, S.219).
Chiang Kai-Sheks Rassismus
Zitat:
"Die Japaner sind eine Hautkrankheit. Die Kommunisten sind eine seelische Krankheit: Der gesamte Körper wird davon krank."
(http://news.bbc.co.uk/hi/english/static/special_report/1999/09/99/china_50/chiang.htm)
Ende Februar 1927
Kommunistischer Aufruf zum Generalstreik in Shanghai
->> der Aufruf wird zum Aufruhr, und als Gegenwehr morden Exekutionskommandos gegen die Aufständischen
->> viele Chinesen verlassen Shanghai in ihre Heimatdörfer, die sie für "sicher" halten
->> die Ausländer in Shanghai werden nervös (North, S.81)
->> die Truppen von Sun Ch'uan-Fang fangen demoralisiert an zu plündern
->> es kommt zum Massenstreik von 300.000 Arbeitern und zu Desertationen vor allem in der Flotte und zu Dutzenden von Hinrichtungen (North, S.82).
Shanghai 1927: Kommunistischer Streikumzug
Shanghai 1927: Küstenwache hms Durban nach Kampf gegen kommunistische Agitateure
7.3.1927
Chiang kritisiert die KPCh und betont gleichzeitig die Freundschaft zu Russland
Chiang versucht den Spagat zwischen Borodin und Russland:
-- Chiang kritisiert öffentlich Borodin und auch sowjetische Berater
-- Chiang bekräftigt gleichzeitig die Freundschaft der Kuomintang für die Sowjetunion
-- Chiang erwartet, dass Russland nicht über China herrschen werde und dass die Berater in China nur "individuelles Verhalten" gezeigt hätten
-- Chiang verlangt die Vereinigung von Kuomintang und Russland gegen alle Länder mit imperialistischen Tendenzen (North, S.80).
17.März 1927
Chiang brüstet sich der Zusammenarbeit mit der KPCh - Chiangs Kontrolle über die KPCh
-- Chiang behauptet, er habe die Kommunisten in die Kuomintang hineingebracht
-- Chiang bestätigt, dass er die Kommunisten einschränken will, wenn sie zu viel Macht beanspruchen (North, S.82).
März 1927
Shanghai: Die KPCh organisiert einen zweiten Generalstreik
(North, S.82)
22.3.1927
Die Nationalisten erobern Shanghai - Stillhaltebefehl aus Moskau für die KPCh
Im März 1927 erobert die nationale "Revolutionsarmee" von Chiang Kai-Shek die Städte Shanghai und Nanking (DTV II. S.173).
->> Chiang Kai-Shek selbst ist noch ausserhalb
->> es geht das Gerücht um, dass die Kommunisten aus Shanghai einen "Trümmerhaufen" machen wollen, um Chiang den Aufenthalt zu verunmöglichen
->> Chiang rückt näher, gleichzeitig befiehlt die Komintern aus Moskau, alle Aktionen gegen Chiang abzublasen und die Waffen zu verbergen (North, S.82).
Shanghai 1927: Gefangene der Nordarmee im Gefangenenlagerab 26.3.1927
Chiang in Shanghai
Chiang Kai-Shek gelangt am 26. März 1927 an Bord eines Kanonenbootes unangemeldet nach Shanghai und kann so einen eventuellen organisierten Widerstand umgehen (North, S.83).
26.3.1927 ca.
Erneute Beschwörung der KPCh auf das Bündnis mit der Kuomintang
Wang Ching-Wei, der eben aus Frankreich zurückkehrt, und Ch'en Tu-Hsiu, erklären öffentlich, dass ein Bündnis zwischen der Kuomintang und der KPCh notwendig sei (North, S.83), um der Konterrevolution standzuhalten (North, S.84).
ab 26.3.1927
Manipulation der Konterrevolutionäre zur Spaltung von KPCh und Kuomintang
Konterrevolutionäre setzen falsche Berichte in Umlauf, um das Bündnis zwischen Kuomintang und der KPCh zu spalten. Beide Parteien dementieren die falschen Gerüchte, verlieren damit aber Nerven und Zeit (North, S.84).
Frühling 1927
Neuorganisation der Militärakademie durch Chiang Kai-Shek
Chiang lässt die Militärakademie neu organisieren. Die Kadetten bilden ein Ausbildungsregiment in der 4.Armee der Kuomintang unter Chang Fa-K'uei (North, S.100).
Bauernaufstand von ca. 15 Mio. Bauern in China
Ts'ai Ho-Shen schätzt den Bauernaufstand in Kiangsi / Jiangxi, Kwangtung / Guandong, Hunan / Honan, Hupeh / Hubei und anderen Provinzen auf mindestens 15 Millionen Bauern. Die Masse an Bauern stellt nun auch eine Bedrohung für das Bündnis zwischen Kommunisten und Nationalisten dar (North, S.75). In der Bauernbewegung sind insgesamt ca. 10 Millionen Bauern organisiert (North, S.76).
ab April 1927 ca.
Chiangs Kontakte mit den Kapitalisten - Bankkredit für Chiang
Chiang verhandelt mit Bankiers und Kaufleuten. Die "Vereinigung der chinesischen Banken in Shanghai" gewährt Chiang ein Darlehen von drei Millionen $. Chiang schliesst auch ein Abkommen mit "Grünen" und "Roten" Geheimgesellschaften ab, über die Gerüchte bestehen, Chiang würde schon jahrelang Verbindungen zu ihnen unterhalten (North, S.84).
Falschinformationen in Moskau: Stalin hat kein klares Bild mehr - Stalin entsendet Delegation unter M.N.Roy zu Borodin nach Wuhan
Durch Verheimlichung, Vertuschung der wahren Zustände und Falschinformationen kann sich Stalin kein Bild mehr von der Situation machen. Nassonov empfiehlt zum Beispiel:
-- Voitinskij soll entlassen werden
-- Stalin soll einen Arbeiterführer nach China entsenden, der fähig ist, das EKKI zu vertreten und Borodin anzuleiten
->> Stalin schickt eine Sonderabordnung der Komintern unter M.N.Roy nach Shanghai (North, S.84,85). Roy hat Erfahrung in revolutionären Abläufen und wurde 1926 in den Vorstand der Komintern und in die Chinakommission gewählt. Roy wird in Wuhan von Borodin aufgenommen (North, S.85).
Ab 12.4.1927: Nationalistisches Massaker unter Chiang Kai-Shek an der KPCh in Shanghai - starker Wang-Flügel und Berater Roy überzeugen für einen "Nordfeldzug" - Diskussion um Landreform
ab 12.4.1927
Chiangs Massaker an den Kommunisten in Shanghai
Chiangs Leute lassen Patrouillen zusammenstellen aus:
-- freiwilligen Kaufleuten
-- Arbeitern der Kuomintang
-- nationalistischen Soldaten
-- Angehörigen der "Roten" und "Grünen" Geheimgesellschaften, die sich als "Weisse" ausgeben (North, S.85).
Shanghai 12.4.1927: Strassenverhaftungen
Die Patrouillen umzingeln kommunistische Streikposten der kommunistischen Gewerkschaften, beschlagnahmen alle auffindbaren Waffen und ermorden jeden, der Widerstand leistet. Innerhalb weniger Tage sind die Kräfte der Kommunisten in Shanghai vernichtet (North, S.85).
Der kommunistische Aufstand wird unter dem Kommandeur der örtlichen Garnison, Li Pao-Chang, niedergeschlagen.
-- Li Pao-Chang übernimmt den Oberbefehl über die 8.Armee der Kuomintang
-- es verhärtet sich der Verdacht der Kooperation zwischen Chiang Kai-Shek und Li Pao-Chang (North, S.82)
Massaker von Chiang Kai-Shek gegen Kommunisten auch in Nanking
(Haydt u.a., S.49)
ab 15.4.1927
Die KPCh hat Chiang Kai-Shek nun zum Gegner
Ab dem 15.April 1927 wendet sich Chiang entschieden gegen die KPCh und den linken Kuomintang-Flügel unter Wang (North, S.85). Für die KPCh ändert sich die Situation dramatisch: Die KPCh hat nun die Kriegsherren und die Kuomintang unter Chiang Kai-Shek gegen sich (North, S.85).
16.4.1927
Wuhan: Beschluss des ZK der KPCh zur Vernichtung von Chiang und Absage des Nordfeldzugs - der Wang-Flügel plädiert für den Nordfeldzug
Das ZK der KPCh beschliesst ein Vorgehen gegen Chiang Kai-Shek:
-- der Feldzug gegen Peking soll verschoben werden
-- man soll vor der entscheidenden Aktion eine revolutionäre Basis aufbauen
-- dann soll die KPCh versuchen, Chiang und die Bourgeoisie zu schlagen (North, S.86).
->> Der linke Flügel der Kuomintang unter Wang setzt nun aber die KPCh unter Druck, um den Nordfeldzug gegen Peking durchzusetzen (North, S.86).
18.4.1927
Die KPCh gibt dem Wang-Flügel nach: für einen "Nordfeldzug"
->> der Nordfeldzug wird gebilligt (North, S.86)
->> die KPCh bestätigt den "Beschluss von Wuhan", gegen Chiang vorzugehen und ihn auszustossen und zu verhaften (North, S.85)
->> die KPCh übersieht dabei die Macht und die Beziehungen Chiang Kai-Sheks (North, S.86)
April 1927
Konferenz des Wang-Flügels zur Landverteilung
Der linke Flügel der Kuomintang hält eine Konferenz über die Landreform ab, die den Bauern endlich zugute kommen soll. Auch kommunistische Vertreter sind beteiligt:
oo Ch'en Tu-Hsiu
oo T'an P'ing-Shan
oo Mao Tse-Tung
oo Borodin
oo Roy
oo zwei Bauernführer aus den von den Regierungstruppen gehaltenen Provinzen Hunan und Hupeh (North, S.86).
Positionen an der Konferenz:
-- die Militärs sind allgemein strikt gegen Enteignungen oder für den Schutz des Besitzes der "Soldaten der Revolution"
-- die Delegierten aus Hunan, die anwesenden Russen und auch Roy streben dagegen die Totalenteignung an
-- Wang Ching-Wei schlägt einen Kompromiss vor: nur Eigentümer von mehr als 50 Mou (ca. 3 ha) sollen enteignet werden
-- die KPCh-Mitglieder Borodin und Ch'en Tu-Hsiu schlagen eine "politische Enteignung" vor: Nur die Konterrevolutionäre sollen enteignet werden
-- T'an P'ing-Shan unterstützt am Ende auch die "politische Enteignung"
->> es ist keine Lösung in Sicht, die Diskussion wird auf den 5.KPCh-Kongress verschoben (North, S.86).
27.4.-10.5.1927 ca.
5.KPCh-Kongress in Hankow (Wuhan): Kontroverse um "revolutionäre Generäle" und Landverteilung
Anwesend sind 80 Delegierte und Vertreter der kommunistischen Internationalen und Führer des Wang-Flügels der Kuomintang. Diskussionspunkte:
-- Unterstützung für T'ang Sheng-Chih und andere "revolutionäre" Generäle für den Nordfeldzug
-- Plan von Ch'en Tu-Hsiu, sich in die nordwestlichen Provinzen zurückzuziehen, um dort ohne imperialistischen Einfluss eine solide kommunistisch-revolutionäre Ausgangsbasis aufzubauen
-- Landenteignungen (North, S.87)
Roy für Landreform und gegen alle Generäle
Roy vertritt den harten Standpunkt gegen alle Generäle, dass diese mitsamt den "revolutionären Generälen" demoralisiert und vernichtet werden sollen. Gleichzeitig empfiehlt er, man solle sie so lange wie möglich "benutzen". Um die Soldaten jedoch für die Rettung Chinas zu gewinnen, müsse sofort die Agrarreform durchgeführt werden (North, S.87).
auch in: R.C.North und Y.J.Eudin: M.N.Roy's Mission to China. Berkeley/London 1963, S.199
Borodin und Ch'en Tu-Hsiu für die Generäle setzen sich durch - Ch'ens Vorschlag der isolierten Vorbereitung abgelehnt
Gleichzeitig sind die Truppen von T'ang Sheng-Chih und anderer Kriegsherren sehr umfangreich und können die Geschehnisse in Wuhan entscheidend bestimmen. Roy hat mit seinem Vorschlag keine Chance. Borodin und Ch'en Tu-Hsiu setzen sich durch, die Generäle zu unterstützen (North, S.87).
Gleichzeitig wird aber der Vorschlag von Ch'en zum vorläufigen Rückzug in die nordwestlichen Provinzen zur isolierten Vorbereitung der kommunistisch-revolutionären Ausgangsbasis abgelehnt (North, S.88).
Ch'ens Empfehlung: Zugeständnisse an Kleinbürger - Zurückstellung der Bauern
Ch'en warnt den Kongress, Rücksicht auf die Kleinbürger zu nehmen:
-- zuerst soll der Nordfeldzug bestritten werden, und mit Erfolg die Kleinbürgerschaft hinter sich zu haben
-- dann soll der grosse und mittlere Landbesitz verteilt werden (North, S.88)
Roys Empfehlung gegen Ch'en: zuerst die Agrarrevolution mit Vernichtung der Militärs
Roy appelliert gegen Ch'en an ein linientreues Vorgehen der KP in China:
-- Klassenkampf mit Agrarrevolution verstärken
-- Militärs demoralisieren und vernichten
-- die Soldaten sollen ermutigt werden, die ja meist landlose Bauern seien, gegen die landbesitzenden Offiziere zu meutern, so dass eine Eroberung "von innen her" zustande kommt
-- in der Kuomintang und in der Regierung sollen kommunistische Zellen geschaffen werden
"so dass jeder Beschluss der Nationalregierung mit Zustimmung und unter dem Einfluss von Proletariat und Bauernschaft gefasst wird" (North, S.88)
-- Ziel soll die Machtübernahme der Bauern in den Dörfern sein
-- Ziel soll auch das Schaffen einer zuverlässigen Revolutionsarmee ohne landbesitzende Kriegsherren sein
-- in Hupeh und Hunan, die noch von der Regierung gehalten werden, soll die Agrarrevolution gefördert werden (North, S.88)
-- nacheinander seien von der Stadt Wuhan aus die Provinzen Kiangsi/Jiangxi, Fukien/Fujian, Kwangtung/Guangdong und Kwangsi/Guangxi zu erobern, dann Peking angreifen (North, S.89).
Das Vorgehen sei folgendermassen zu gestalten:
-- Unzufriedenheit schüren
-- die Bauern mit Waffen versorgen
-- die ländliche Selbstregierung fördern
-- einen Staatsapparat schaffen, in der sich eine Diktatur des Proletariats entwickeln kann
-- so eine revolutionäre Armee zustande bringen und die Kriegsherren und Grundbesitzer entmachten (North, S.89).
Roy setzt sich jedoch nicht durch, denn gegenüber Wang macht er das entscheidende Zugeständnis, dass das Proletariat kein Programm für die sofortige Abschaffung des Privatbesitzes aufstellen könne. Also sei eine "Revolution von unten" weiter nicht möglich. Roy gibt später auch in der Landreform nach, die Generäle von der Enteignung auszunehmen (North, S.89).
Frühjahr 1927
Hungersnot: Ausgabe von Hungerkarten als Propaganda gegen den Westen
Im Frühling 1927 wird in Shanghai wieder "Hungerkarten" ("Famine Tickets") gedruckt. Angeblich haben die chinesischen Kommunisten diese Karten gedruckt und verteilt, um den Engländern die Verantwortung für die Hungersnot in China zuzuschieben und den Hass der Chinesen gegen die Fremden zu schüren. Viele Generationen lang gab es in China Hungersnot und Hungertod, und es war beim Volk zur Tradition geworden, die Herrscher für das entstehende Elend verantwortlich zu machen (North, S.83).
Mai 1927
Shanghai: Massaker Kommunisten im ganzen Land - Todesstrafen
Kommunistenverfolgung und -massaker unter Chiang Kai-Shek in Shanghai und ganz China - Flucht der KPCh
1927 bricht Chiang mit der kommunistischen Partei Chinas und lässt Kommunisten in Shanghai liquidieren. Chiang Kai-Shek und seine Kuomintang herrschen in Süd- und Mittelchina praktisch unumschränkt (DTV II. S.173).
Die nationalen Kräfte unter Chiang Kai-Shek massakrieren Arbeiter in Shanghai und entfesseln eine blutige Repression über ganz China, die die Revolution zerstört. Die Überreste der KPCh fliehen aufs Land und stellen jeglichen Kontakt mit der Arbeiterklasse vorerst ein.
(http://pubs.socialistreviewindex.org.uk/sr209/hore.htm)
Die KPCh hatte Anfang 1927 60.000 Mitglieder. Sie wird "buchstäblich dezimiert" (Fairbank, S.229), denn nur ca. 20.000 überleben den "weissen Terror" Chiang Kai-Sheks. Der bisherige kommunistische Führer in China, Chen Tu-Hsiu, wird wegen der politischen Niederlage aus der KPCh ausgeschlossen (Fairbank, S.230).
Die kommunistische Arbeiterbewegung in Shanghai wird vernichtet, mit 1000en Todesopfern (Fairbank, S.219). Überlebende werden unterdrückt (Fairbank, S.224). Moskau schickt neue junge kommunistische Führungsleute, 28 junge Russen, die als Flüchtlinge getarnt in Shanghai und in anderen Städten illegal im Untergrund leben und die Führung der KPCh übernehmen. Sie warten auf einen geeigneten Zeitpunkt, um die "Führung" in der KPCh zu übernehmen (Fairbank, S.230).
Die Vernichtung der chinesischen Bauernbewegung - Maos Lernprozess für eine kommunistische Armee
die KMT vernichtet in der Folge die gesamte kommunistische Bauernbewegung, denn diese ist militärisch viel zu schwach. Mao ist zu der Zeit noch Moskau-hörig. Er erkennt, dass die KPCh eine eigene Armee benötigt, samt Gebieten mit Soldaten und Lebensmitteln (Fairbank, S.235).
Der russische Irrtum über China: Ein grosses Arbeiterproletariat existiert in China nicht
Bei einer Revolution gemäss Marx und Lenin soll das städtische Proletariat bei der Umwandlung der Staatsstrukturen die Hauptrolle übernehmen. In China ist aber kein grosses Arbeiterproletariat als Masse vorhanden. Später erst wird erkannt, dass die Masse der Bauern in China diese Rolle übernehmen muss (Fairbank, S.230).
Somit ist der "strenge Gehorsam" gegenüber Moskau in China nicht praktikabel. Der Bruch mit Moskau ist nur eine Frage der Zeit (Fairbank, S.230).
Mit der Zeit findet die KPCh bei den Bauern auf dem Land eine neue Organisationsform (Fairbank, S.230).
Mai 1927 ca.
Nanking wird Sitz der Nationalregierung Chinas, Hinrichtung von Kommunisten, Niederschlagen von Bauernaufständen
Chiang Kai-Shek verlegt seine Regierung von Wuhan nach Nanking samt dem linken Flügel der Kuomintang (Fairbank, S.219) und grosse Teile der Bevölkerung stützen die nationale Regierung (Fairbank, S.220). Die KMT hat ihre Basen vor allem in den Städten (Fairbank, S.221).
Chiang Kai-Shek lässt weitere Kommunisten hinrichten und Bauernaufstände niederschlagen (DTV II., S.173).
Shanghai 1927
Shanghai 1927: Bombenanschlag auf das Cathay-Hotel
Shanghai 1927: Erster kommunistischer Aufstand: Eine Frau wird zur Exekution geführt
Shanghai Mai 1927: Strassenkämpfe
mit englischen Truppen und Todesstrafen"Real photo postcard of a woman being led to execution in Shanghai in 1927 (First Communist revolt). The sender of the card added "I have seen photos of executions of women by these Communist troops depicyting spears being thrown at their naked bodies. Shooting, hanging & beheading were not used on women".
(http://www.postcardman.net/47889.jpg)
Ab 18.5.1927: Aufstände der pro-westlichen Chiang-Generäle - kommunistischer Bauernmarsch auf Changsha - Moskau blockiert den Erfolg
Nationalisten und Kommunisten zerfleischen sich nun gegenseitig:
18.5.1927
Aufstand des pro-westlichen Generals Hsia Tou-Yin mit Marsch gegen Wuhan - Niederschlagung durch Yeh T'ing
Der pro-westliche General Hsia Tou-Yin ist mit der Regierung in Wuhan verbündet. Sein Aufstand richtet sich gegen den linken Flügel der Kuomintang. Sein Bauernheer zieht gegen Wuhan. Die Regierung in Wuhan ist machtlos, da fast alle Truppen in den Nordfeldzug gezogen sind.
Doch das Blatt wendet sich: Der kommunistische General Yeh T'ing schart 1500 irreguläre Kräfte mit Kadetten der Militärakademie um sich und schlägt die Revolte am 20. Mai 1927 nieder (North, S.90).
Position von Changsha, Wuhan und Shanghai21.5.1927
Aufstand weiterer nationalistischer Generäle in Changsha: Hsü K'e-Hsiang u.a.
->> infolge der Aufstände wird die Regierung der Hunan-Provinz gestürzt
->> die örtlichen Komitees des linken Flügels der Kuomintang werden aufgelöst
->> gegen kommunistische Organisationen werden Unterdrückungsmassnahmen vollzogen (North, S.90).
Kommunistischer Gegenschlag und Bauernmarsch auf Changsha
Kommunisten und linke Kuomintang-Organisationen formieren sich gegen Hsü K'e-Hsiang und seine Kräfte zur Rückeroberung von Changsha. Sie mobilisieren über 20.000 Bauern (North, S.90).
Diskussion in Moskau über den Bauernmarsch auf Chiangsha: Trotzki für den Bauernmarsch, Stalin dagegen - Stalin setzt sich durch
Stalin und seine Helfer diskutieren die Einschränkung der Bauernbewegung in China, um dem linken Flügel der Kuomintang zu gefallen. Die Leitung in Moskau ist gespalten:
-- Stimmen für einen Stop des Bauernmarsches (darunter Stalin) bringen vor, dass so der Einfluss in die Kuomintang noch grösser werden könnte
-- Stimmen gegen einen Stop des Bauernmarsches (darunter Trotzki) bringen vor, man müsse sich nun zwischen den Bauern und der Kuomintang entscheiden.
Stalin selbst will nicht, dass sich der Wang-Flügel der Kuomintang gegen die KPCh wendet. Zudem sei nicht genug Geld da, die chinesischen Söldner alle aus kommunistischen Kassen zu bezahlen (North, S.91).
->> Stalin postuliert, dass die Bauern auf alle Fälle gemässigt werden sollen
->> die Gegner Stalins argumentieren, die Soldaten seien z.T. selber landlose Bauern, die am Überlaufen sind
->> Stalin prophezeit, der Kampf der Bauern bedeute eine sichere Niederlage, zudem liege ihm ein Telegramm von Borodin vor, dass die Kuomintang sich einer Agrarrevolution widersetzen werde und einen Bruch mit der KPCh in Kauf nehmen werde (North, S.91)
->> Stalin befürchtet, die kommunistischen Kräfte werden gegen die Kuomintang-Armeen einen Bürgerkrieg verlieren, bevor die Verbindung zwischen Bauern und Proletariat zustandekommt (North, S.92).
Stalin setzt sich gegen Trotzki durch. Stalin gibt den Befehl zum Rückzug heraus (North, S.92).
Stalin verursacht totale Verwirrung in der KPCh - der abgeblasene Bauernmarsch
In der KPCh herrscht nach dem Befehl zum Bauernmarschrückzug totale Verwirrung. Teile der KPCh wollen immer noch von der Energie der "Generäle" profitieren und Trittbrett fahren (North, S.92).
Vor den Toren der Stadt wird der Gegenangriff durch das Hauptquartier der KPCh in Wuhan gestoppt (North, S.90). Mao Tse Tung, der Leiter der Bauernabteilung der Regierung in Wuhan, fügt sich der Linie der KPCh und pfeift die Bauern zurück (North, S.98).
->> Die Bauern müssen besänftigt werden, Mao Tse-Tung übernimmt die Hauptrolle (North, S.90)
Chaotischer Rückzug der Bauern von Chiangsha
Es kommt zu einem chaotischen Rückzug: Bauerntruppen geraten in Gefechte mit aufrührerischen Streitkräften. In Wuhan verbreiten sich Gerüchte über Bauernausschreitungen (North, S.91).
Stalins Telegramm für ein Revolutionstribunal gegen Chiang-Offiziere - Einigung der Kuomintang gegen die KPCh - Juli 1927: Zusammenbruch der KPCh und Hinrichtungswelle in Shanghai - 27.7.1927: Zusammenbruch von Stalins China-Politik, Flucht der Berater Borodin und Roy
Stalins Telegramm für ein Revolutionstribunal gegen Chiang-Offiziere - neue Verwirrung in der KPCh
Stalin schickt an die KPCh ein Telegramm, in dem er fordert:
-- die Einsetzung eines Revolutionstribunals mit nicht-kommunistischen Mitgliedern der Kuomintang an der Spitze
-- das Revolutionstribunal soll Offiziere bestrafen, die Kontakt mit Chiang Kai-Shek aufrechterhalten
-- das Revolutionstribunal soll Offiziere bestrafen, die Soldaten gegen das Volk, speziell gegen Arbeiter und Bauern manipulieren (North, S.92).
-> in der KPCh herrscht nur noch mehr Verwirrung, ob man sich auf Wang Ching-Wei oder auf die "Heerführer" T'ang Sheng-Chih und Feng Yü-Hsiang verlassen soll
-> in der allgemeinen Verwirrung zeigt Roy das Stalin-Telegramm an Wang, um Stalins Verbundenheit mit China zu demonstrieren (North, S.92).
Wangs ablehnende Reaktion auf das Stalin-Telegramm - Kuomintang gegen KPCh
Wang reagiert auf das Stalin-Telegramm mit dem Vorwurf der Einmischung:
->> Wang informiert die nicht-kommunistischen Mitglieder der Regierung in Wuhan
->> Wang informiert T'ang Sheng-Chih und andere Kommandeure
->> es entsteht das Gerücht der "kommunistischen Verschwörung" gegen die Kuomintang
->> Chiang Kai-Shek und Feng Yü-Hsiang verbünden sich gegen die KPCh und deren Pläne (North, S.93).
30.6.1927
Moskau mahnt KPCh zu Vertrauen auf eigene Truppen
Moskau mahnt die KPCh, nur auf eigene Truppen zu vertrauen und eine eigene Armee zu organisieren. Als verlässlicher Partner der Kuomintang wird nur noch Wang Ching-Wei angesehen (North, S.93).
Anfang Juli 1927
Neue Strategie der KPCh zur Spaltung der Kuomintang
Die KPCh beschliesst:
-- Rückzug der kommunistischen Mitglieder aus der Regierung in Wuhan
-- Verbleib der Kommunisten im linken Flügel der Kuomintang, um gemeinsame Arbeiten durchzuführen und den Zugang zu den Massen nicht zu verlieren
-- das Anprangern der Leute der Kuomintang, die gegen die Leitsätze von Sun verstossen (North, S.93).
Anfang Juli 1927
Propaganda der Kuomintang gegen die KPCh - erste Razzien und Hinrichtungen in Wuhan
Die Kuomintang veröffentlicht, dass die kommunistische Partei mit Zellenbildung die Kuomintang zerstören wolle (North, S.93f.)
Die Kuomintang startet Aktionen gegen die KPCh:
-- die Kommunisten in nationalistischen Armeen werden aufgefordert, sofort die KP-Mitgliedschaft aufzugeben
-- Aufforderung an die Kommunisten in der Regierung in Wuhan, sofort die KP-Mitgliedschaft aufzugeben
-- wenn die kommunistischen Mitglieder der Regierung in Wuhan die KP-Mitgliedschaft nicht aufgeben, werden sie entlassen werden
-- erste Razzien und Hinrichtungskommandos in Wuhan (North, S.94).
->> Flucht erster Kommunisten aus Wuhan (North, S.94).
15.7.1927
Bruch des linken KMT-Flügels mit den Kommunisten - Ausschluss der KPCh aus der Regierung
Als Reaktion fordert Stalin die Aufstellung eigener kommunistischer, bewaffneter Verbände in China und die Machtübernahme (Haydt u.a., S.49).
ab 15.7.1927 ca.
Kommunistische Aufstände gegen die KMT bleiben erfolglos
(Haydt u.a., S.50)
26.7.1927
Der linke KMT-Flügel verfügt die Bekämpfung der KPCh
(Haydt u.a., S.49)
27.7.1927
Flucht von Borodin und Roy - Zusammenbruch der KPCh
Borodin und Roy kehren mit einem präparierten Überlandbus durch die Mongolei nach Russland zurück. Die KPCh bricht zusammen und wird mit Massenhinrichtungen vernichtet (North, S.94).
Borodin und seine russisch-kommunistischen Mitarbeiter kehren nach Russland zurück (DTV II. S.173). Borodin reist in einer Karawane durch die Mongolei in Richtung Moskau und beklagt, dass in China kein grosses industrielles Proletariat für einen kommunistischen Klassenkampf vorhanden sei (Fairbank, S.119-220).
Stalins Politik für China ist gescheitert - Zersplitterung der KPCh
Stalins Berater- und Waffenpolitik für chinesische "Heerführer" von Ende 1926 ist definitiv gescheitert (North, S.73). Stalins nächster Plan ist, in China eine kommunistische Bauernarmee aufzubauen (North, S.73).
Die kommunistische Bewegung in China zersplittert und hat keinen einheitlichen Kurs mehr. Ch'en Tu-Hsiu verliert seine Autorität und Glaubwürdigkeit. Neue Mitglieder übernehmen die Führung (North, S.95).
Ab 1927: Der Wiederaufbau der KPChina im unerreichbaren Hinterland in den Dörfern
Der tödliche Terror der "nationalen" Kuomintang vernichtet fast die gesamte KPChina (Fairbank, S.221). Auf dem Land beginnen sich kleine kommunistische Enklaven zu bilden, die für Millionen von Menschen zum neuen Fundament werden (North, S.95). Viele Mitglieder verschwinden unter Chiangs Terror-Regime oder bleiben untätig (Fairbank, S.229).
Stalin hatte insgeheim auf einen kommunistischen Erfolg in China gehofft, um seine Position in Moskau gegen Trotzki zu stärken. Aber ohne Industrieproletariat geht das nicht. Es erweist sich, dass Stalin von China keine Ahnung hat. Die Organisation kommunistisch-bäuerlicher Kampfverbände kommt zu spät (Fairbank, S.221).
Die Kommunisten in China merken, dass es für eine soziale Revolution durch Klassenkampf in China noch zu früh ist. Die KPChina verbreitet aber neue Hoffnung, weil sie weiss, dass die Gesellschaft in China eine soziale Revolution will, und weil die "nationale" Kuomintang jede Wandlung der Gesellschaft unterdrückt (Fairbank, S.221).
Die KPChina kann der "nationalen" KMT auch vorwerfen, eine städtische Partei der Bürgerklassen zu sein, da die KMT auf dem Land kaum präsent ist (Fairbank, S.221). Genau genommen ist dieser Vorwurf aber falsch, denn die Bourgeoisie in den chinesischen Städten ist unpolitisch (Fairbank, S.221-222).
Kommunistische Stützpunktgebiete
Die KPChina wirkt in den Dörfern, verschanzt hinter Festungen in unzulänglichen Gebieten an der Grenze zwischen Ebene und Gebirge, wo alle Transporte zu Fuss oder mit dem Esel ausgeführt werden müssen. So entstehen ca. 12 Basisgebiete, wo die KPChina in kleinen Einheiten örtliche Aufstände unterstützt (Fairbank, S.229).
Chu The und Mao Tse-Tung sammeln die Reste der kommunistischen Verbände zunächst in Chingkanshan (Provinz Hunan). Schliesslich errichten sie im Grenzgebiet von West-Kiangsi und West-Fukien ein "Sowjetgebiet". Es folgen weitere Gründungen kommunistischer Stützpunktgebiete (Haydt u.a., S.50).
Kommunistische Zentren machen Experimente mit Landreform
Wo die Kommunistische Partei Chinas an der Macht ist und Gebiete verwaltet, wird mit Massnahmen zur Landrückgabe an die Bauern experimentiert. Diese Experimente haben mehrere radikale Aspekte. Die Landlords müssen das Land an die Bauern abgeben.
(http://www.iisg.nl/~landsberger/tg.html)
[Der Triumph der KPChina: Die Alphabetisierung auf dem Land
Die KPChina schult die Dorfbevölkerung und geht gezielt gegen den Analphabetismus vor. Da Chiang die Volksbildung vernachlässigt, hat Chiang auf die Dauer gegen die KPChina keine Chance. Die Landbevölkerung unter Chiang kann auch noch 1945 weder lesen noch schreiben. Chiang kann also auch 1945 die Landbevölkerung nicht für sich mit Flugblättern mobilisieren. Da keine dritte Kraft existiert, ist die Frage somit nur, wann der Zeitpunkt der Machtübernahme durch die KPChina eintritt. Die "USA" haben von diesen Vorgängen keine Ahnung und werden dann "wütend", dass China kommunistisch wird. China muss eine kommunistische Phase durchlaufen, um sich zu alphabetisieren...]
August 1927 ca.: Anweisung Stalins zur Bildung chinesischer Sowjets, neue Berater Neumann und Lominadze - Fehlersuche bei der KPCh - Experimente mit Landreform
Stalin schlägt die Bildung von Sowjets in China vor - neue Berater Neumann und Lominadze
Im August 1927 ca. gibt Stalin den ewigen Vorschlägen Trotzkis nach und gibt für China die Anordnung heraus, Sowjets zu bilden. Die Strategie lautet neu:
-- die reaktionäre Hierarchie in Wuhan soll durch eine revolutionäre Führung ersetzt werden und zugleich Sowjets (Volksräte) propagieren (North, S.95)
Heinz Neumann, Portrait
-- wenn die Umwandlung der Kuomintang scheitern und die Revolutionen einen neuen Vorstoss unternehmen muss, so soll die Parole zur Bildung von Sowjets in einen Aufruf zum sofortigen Kampf umgewandelt werden und sofort Arbeiter-, Bauern und Handwerkerräte organisiert werden.
Stalin entsendet die neuen Vertreter für China zur Überwachung der Linie in der KPCh: Heinz Neumann, ein 26-jähriger Deutscher, und Besso Lominadze, ein 29-jähriger Georgier (North, S.96).
1.8.1927
Kommunistische Besetzung von Nanchang
Die kommunistische Besetzung wird von Lominadze geplant (North, S.96) und unter Führung von Lominadze, von zwei heimlichen kommunistischen Offizieren Yeh T'ing und Ho Lung eingeleitet. Die beiden befehligen die Kuomintang-Truppen. Über 20.000 Soldaten besetzen unter Flagge der Kuomintang die Stadt Nanchang, der Besitz der Banken wird beschlagnahmt (North, S.97).
7.8.1927
Konferenz der chinesischen Kommunistenführer: Säuberungen
Von Neumann organisiert findet am 7.8. 1927 auf dem Gebiet der japanischen Niederlassung in Hankow [Teil von Wuhan] der chinesische Kommunistenführerkongress statt. Unter dem Vorsitz von Ch'ü Ch'iu-Pai herrscht gleichzeitig Angst vor der Verhaftung durch japanische Polizisten wie vor der Entdeckung durch Ch'en Tu-Hsiu. Die Konferenz
-- rügt das ZK, es habe durch das Zurückhalten der Bauern politischen Verrat begangen
-- tadelt Ch'en Tu-Hsiu und andere, weil die Bauern zurückgehalten worden waren, nur um die Allianz mit der Kuomintang zu retten
-- ordnet gleichzeitig an, die Zusammenarbeit mit dem linken Flügel der Kuomintang beizubehalten (North, S.96)
-- ordnet weiter an, die kommunistischen Mitglieder könnten weiter in der Kuomintang mitarbeiten
-- Ch'en Tu-Hsiu wird abgesetzt
-- Chang Kuo-T'ao, T'an P'ing-Shan, Mao Tse-Tung und Chou En-Lai u.a. werden degradiert, Chou En-Lai fast ausgestossen (North, S.97).
Ab 24.9.1927: Der Kampf um Swatow / Shantou: Kommunistische Niederlage und Flucht nach Hai-Lu-Feng in die Berge - Mao ergreift die erste eigene Initiative zu einem Aufstand in Kanton / Guangzhou - japanische "positive" Expansionspolitik
Eindrücke aus Shantou / Swatow
Karte mit den Positionen von Macao/Macau und Hongkong und Shantou / Swatow
Gemüseverkauf mit Rikscha
Rikschataxi
Gemüse-Velotransport
Shantou / Swatow:
Hochhäuser, Wohnsilos
Shantou / Swatow:
Fischkutter, Hafen
Shantou / Swatow: Nachtmarkt
Shantou / Swatow: Schulkinder
Shantou / Swatow: Tanzgruppe der Universität
Skyline und Strandbucht
24.9.1927
Kommunistische Besetzung von Swatow - Rückeroberung durch Chang Fa K'uei - Rückzug der Kommunisten aufs Land in die Berge nach Hai-Lu-Feng
Nach der kommunistischen Besetzung von Swatow durch kommunistische Truppen unter Yeh T'ing berichtet die Prawda die erfolgreiche Ausnützung des linken Flügels der Kuomintang und kündigt weitere Revolutionen in Arbeiterstädten an.
Chang Fa K'uei lässt mit seinen Kräften die Kommunisten von Yeh T'ing in die Flucht schlagen. Yeh T'ing und T'an P'ing-Shan fliehen nach Hongkong
Andere kommunistische Führer, Chou En-Lai und Ho Lung, ziehen sich in den Bezirk Hai-Lu-Feng in der Provinz Kwantung zurück (North, S.97).
Mao flieht nach Ost-Hunan und organisiert einen Aufstand in Kanton
Ziele Maos bei einem Aufstand in Kanton:
oo Abtrennung der kommunistischen Bewegung in Hunan von der Kuomintang
oo Aufbau einer Revolutionären Armee aus Bauern und Arbeitern
oo Enteignung aller Grundbesitzer
oo Errichtung einer kommunistischen Regierung ohne Kuomintang in Hunan
oo Einrichtung von Sowjets (North, S.98).
Die Mittel von Mao zur Erreichung seiner Ziele in Kanton
Zu Mao streben
-- Soldaten der Garnison Wuhan (Deserteure von der Kuomintang)
-- Bergleute aus Hanyang
-- Bauernwachmannschaften aus den Dörfern Hunans.
Mao beginnt eigenmächtig gegen das ZK der KPCh, eine Division der ersten Bauern- und Arbeiterarmee aufzustellen (North, S.98)
Mitte Oktober 1927 erreichen ca. 800 kommunistische Soldaten Hai-Lu-Feng und bilden später die 2.Division der revolutionären Arbeiter- und Bauernarmee (North, S.98).
1927
Japanisches Memorandum für eine "positive" Expansionspolitik
Giichi Tanaka, 26. Premierminister Japans 1927-1929, Expansionist und Imperialist.
1927 gibt die japanische Regierung Tanaka (-1929) das so genannte "Tanaka-Memorandum" heraus, worin eine "positive Expansionspolitik" und die "Beherrschung Asiens durch Japan" festgeschrieben wird. Die japanischen Militärs unterstützen diese "Politik" (DTV II. S.175).
Oktober 1927
Russische Empfehlung zur Zurückhaltung der Bauern
Stalin empfiehlt der KPCh, die Bauern zurückzuhalten, damit die nationalistischen Generäle und Mitstreiter, die z.T. Grossgrundbesitzer sind, nicht verärgert werden (North, S.75).
Das ZK von Stalin gibt das Ziel für China heraus, in der privaten Miliz der "min-t'uan" ("Volkskorps"), die treu zu den Grundherren hält, die "bösen Grundherren" durch "redliche Grundherren" zu ersetzen. Somit fallen die Kampfmassnahmen der Bauern dahin (North, S.75).
Marsch Maos gegen Hunan - Maos Flucht auf die Banditenfestung Chingkangshan
Maos Truppen werden auf dem Marsch gegen Hunan von Kuomintang-Truppen aufgehalten und in Gefechte verwickelt. Mao selber wird gefangen genommen, kann aber fliehen. Er zieht sich mit seinen Truppen nach Chingkangshan auf der Grenze zwischen Hunan und Kiangsi zurück und macht auf der Banditenfestung mit den dortigen "Banditen" gemeinsame Sache.
In der Folge wird Mao aus dem Politbüro und aus allen anderen Parteifunktionen entlassen (North, S.99)
Mao verbündet sich in Chingkangshan mit dem Offizier Chu Te (Fairbank, S.229).
Weitere Massnahmen der KPCh:
-- in Kiangsi wird das neue Regime der "zurückgekehrten Studenten" aus Moskau eingesetzt, so wie es Moskau schon immer haben wollte
-- Angriffe gegen Grossgrundbesitzer und reiche Bauern (North, S.185)
-- Li Li-San und die "zurückgekehrten Studenten" vollziehen eine erste Bodenreform, worum sich aber ein Dauerstreit über Zeitpunkt und Art der Verteilung entwickelt
-- Mao meint, die Bodenreform sei der "Schlüssel zu einer erfolgreichen Revolution" (North, S.124).
November 1927
Einrichtung eines Sowjet unter Peng-Pai in Hai-Lu-Feng
für die Bezirke Hai-Feng und Lu-Feng (Fairbank, S.234).
Pläne der KPCh für einen eigenen Aufstand in Kanton gegen den Wang-Flügel der Kuomintang
Die KPCh arbeitet parallel zu Mao gleichlautende Pläne für einen grossen Aufstand in China aus. In Kanton soll ein entscheidender Schlag gegen den linken Flügel der Kuomintang unter Wang gelingen (North, S.99).
Situation in Kanton: Geplante Machtergreifung des Wang-Flügels der Kuomintang gegen das Aufstandsprojekt der KPCh
In Kanton strebt Chang Fa-K'uei vom linken Flügel der Kuomintang zusammen mit Wang die Herrschaft an. Eine Machtergreifung ist für Mitte November geplant (North, S.99).
Plan des kommunistischen Aufstands in Kanton
Die Kommunisten unter Neumann wollen wieder einmal "Trittbrett" fahren und das ZK der KPCh befindet die Lage in Kanton als gut, einen Sieg zu erringen (North, S.99), da wegen eines Führungsstreits um Chang Fa-K'uei die Truppen von Chang sehr verstreut seien. Ausserdem rechnet man mit den Kadetten der Militärakademie (North, S.100).
Geplant ist, den Aufstand in Kanton mit einer allgemeinen Bauernerhebung in Kwangtung zu koordinieren. Ein Bauernaufstand wird Li Chi-Shen zwingen, einen Teil der Truppen aufs Land zu schicken. So kann die Stadt besser genommen werden (North, S.101).
Anfang Dezember 1927
15.Kongress in Moskau: Bruch zwischen KPCh und Kuomintang
Moskau propagiert, die Revolution in China trete nun in eine neue Phase und beschliesst, dass die KPCh die Bindung mit der Kuomintang beenden müsse (North, S.101).
Der Polizeichef in Kanton entdeckt den kommunistischen Plan - Verhaftungswelle
Gleichzeitig zum russischen Appell gegen die Kuomintang entdeckt der Polizeichef von Kanton die koordinierte Verschwörung der KPCh in Kwangtung / Guangdong und lässt alle Mitglieder der kommunistischen Gewerkschaften verhaften. Die Spannung in Kanton steigt. Kulis kennzeichnen in der Nacht Häuser von Leuten, die gegen die Revolution zu erschiessen sind (North, S.101).
Gleichzeitig brechen Chang Fa K'ueis Truppen "Ironsides" nach Kanton auf. Zudem hat Chang vor, das Ausbildungsregiment der Akademie zu bewaffnen (North, S.101).
Inzwischen sind in Kanton 2000 Arbeiter verhaftet. Der kommunistische Plan sieht für den 11.Dezember 1927 um 3:30 Uhr den Aufstand vor (North, S.101).
11.12.1927
Kommunistischer Aufstand in Kanton: "Herbsternte-Aufstand"
von Neumann organisiert (North, S.96), unter sowjetischer Führung (North, S.101). Die Ausländer auf der Handelsinsel merken nichts, ausser dass sich die Schiffe stauen. Die Ausländer spielen weiter Tennis und nehmen Drinks.
Bis zum Mittag sind das Polizeipräsidium, die Post, das Telegraphenamt und die Kasernen kommunistisch besetzt. Kanton scheint in der Hand der Kommunisten und wählt einen Sowjet, bleibt aber ohne Führung. Wahllos werden Gegner der Revolution getötet. Die antikommunistischen Einheiten bereiten ihre Rache vor (North, S.103).
Konterrevolution in Kanton: Der Einmarsch unter Chang Fa K'uei - Massaker an Kommunisten - Rückzug der Kommunisten
Zwei Tage ist Kanton in kommunistischen Händen. Die roten Halstücher färben die Haut bei der feuchten Witterung rot. Changs Truppen besetzen die Stadt gegen die Kommunisten. Das Hauptquartier der Kommunisten wird gestürmt, fünf Mitglieder des konsularischen Stabs, darunter zwei Bauernorganisatoren, erschossen. Auch wenn die Kommunisten nun die Halstücher und Schärpen ablegen, sind sie als Kommunisten erkennbar, da die Haut unabwaschbar rot gefärbt bleibt (North, S.103).
Nacheinander werden die Kommunisten gejagt, die ganze Stadt ist voll Feuer, Plünderungen und Leichen. Da die Nationalisten Munition sparen wollen, werden die Kommunisten gruppenweise zu zehnt oder zu zwölft zusammengebunden im Fluss unterhalb von Kanton versenkt und so ertränkt. Die Konterrevolution dauert vier bis fünf Tage bei ca. 6000 Toten (North, S.104).
Gegen die erschossenen Kulis, die Häuser angekreuzt hatten, läuft folgender Spruch:
"Schleift seine Knochen fort auf den Steinen.
Er ist nur ein Kuli, der gehört keinem." (North, S.105)
Der kommunistische Aufstand in Kanton wird zum totalen Fehlschlag (North, S.98) und Mao wird dafür verantwortlich gemacht (North, S.99). Moskau verbreitet trotz der Niederlage weiter Hoffnung auf die Revolution (North, S.104). Das Ausbildungsregiment zieht sich mit vielen bewaffneten Arbeitern aus Kanton nach Hoi-Lu-Feng zurück (North, S.106).
ab 1928
Der Aufstieg von Mao Tsedong
Januar 1928
9.Plenum der EKKI mit Rüge an Neumann
Am 9.Plenum der EKKI schiebt die Moskauer Führung Neumann die Schuld für die Niederlage in Kanton in die Schuhe:
-- zu viele unorganisierte Unternehmungen
-- es habe keine Massenerhebung stattgefunden (North, S.105)
Stalin und seine Mitarbeiter sehen jedoch den "mächtigen Aufbruch" der chinesischen Arbeiter- und Bauernbewegung schon voraus (North, S.105).
Anfang 1928
Spaltung der KPCh
Die KPCh spaltet sich nun in ZK und Politbüro, die moskauhörig bleiben, und in die Bewegung der "Roten Armee" und der Bauern unter Mao und Chu Teh. Die Spaltung wird allmählich immer tiefer (North, S.106).
Die eintreffenden Kadetten werden in die "Rote Armee" eingegliedert (North, S.106).
Februar 1928
Roys Bericht über China wird in Moskau abgelehnt
Roys Bericht über China wird vom 9.Plenum zurückgewiesen. Stalin verweigert Roy den Empfang (North, S.94).
Chang Fa-K'uei greift auch Hai-Lu-Feng an - Flucht der Kommunisten nach Chingkangshan - Belagerungszustand
Die KMT-Truppen vernichten den Sowjet Hai-Lu-Feng (Fairbank, S.234). Tod von 1000en von Bauern und Soldaten am Hai-Lu-Feng. Die Kommunisten flüchten in die Berge, Peng-Pai wird ermordet. Die Soldaten zerstreuen sich oder werden in anderen kommunistischen Einheiten aufgenommen. Der Sowjet von Hai-Lu-Feng bricht zusammen (North, S.106).
Chu Theh führt die übrigen kommunistischen Truppen nach Kwangtung und Chingkangshan, Maos Gebirgsstützpunkt. Chu Thehs Truppen werden mit den Banditen von Mao "verschmolzen" und bilden eine ca. 10.000 Mann starke Gesamtstreitmacht (North, S.106).
Ab sofort ist auch Chingkangshan in dauernde Verteidigungskämpfe gegen die Regierungstruppen und Provinzmiliz unter Chang Fa-K'uei verwickelt (North, S.107).
Neue Nationalregierung in Nanking
Die verschiedenen Flügel der KMT einigen sich wieder und wählen in Nanking eine neue Nationalregierung. Chiang Kai-Shek wird Vorsitzender des Zentralen Exekutivkomitees und Oberbefehlshaber der Armee (Haydt u.a., S.50).
April 1928 ca.
Roy flüchtet nach Deutschland
(North, S.94)
Mai 1928 ca.
Verstärkung für Mao - widrige Umstände auf Chingkangshan
Maos Truppen werden durch Hunan-Truppen von P'eng Te-Huai verstärkt (North, S.106). Der Mao-Stützpunkt Chingkangshan leidet aber immer mehr:
-- unter zehrendem Wetter
-- unter z.T. vollständiger Isolierung, denn die Bauern geben keine Hilfe
-- Einkreisung, Wirtschaftsblockade (North, S.107).
Maos Doppelspiel und Taktik:
-- Mao erklärt offiziell, er unterstütze die Komintern
-- Mao arbeitet aber sein eigenes Programm aus
-- Mao bläst vom Volk her ein gehöriger Gegenwind ins Gesicht, da niemand mehr der "Roten Armee" Vertrauen schenkt (North, S.107)
-- Mao projektiert die Spaltung des Gegners
-- Mao pflegt sein Armeeregime in der Not der Isoliertheit
-- Mao rechnet mit halber Bewaffnung, die andere Hälfte werden Helfer, Träger (North, S.108) und Ersatz
Die kriminellen Mittel von Mao:
-- Maos Ziel ist ein Guerillakrieg mit Klassenkampf der Massen
-- Mao organisiert die Bezahlung der Truppe (monatlich 200.000 DM) durch Steuern bei Kaufleuten, Lösegelder für gefangen genommene Familienmitglieder von Grundherren und Schutzgelderpressungen
-- Mao nimmt Deserteure auf (North, S.109)
-- Mao entlässt Gefangene des Gegners mit einem Reisegeld und dem Ratschlag, nie mehr die "Rote Armee" zu bekämpfen (North, S.110)
-- Mao beginnt mit den Soldaten ein Erziehungsprogramm, um die Soldaten "klassenbewusst" zu machen (North, S.111).
1928: Gründung der "Roten Armee Chinas" durch Mao
ab 1928
Die kommunistische Gegenwehr und Stützpunkte in Südchina - Mao Tsedong und Tschu Te
Die Kommunisten können, gestützt auf die Bauernverbände (85 % der Bevölkerung), unter Führung von Mao Tsedong und Tschu Te kommunistische Stützpunkte in Kiangsi und Fukien einrichten. Das Programm sieht vor allem eine Enteignung der Grundbesitzer und die Neuverteilung des Bodens vor (DTV II. S.173).
Chou En-Lai ist der Führer des Aufstands in Nanchang, der als Geburtsstunde der Roten Armee Chinas gilt. Ab 1928 arbeitet Chou mit den 28 Bolschewiki zusammen, ohne Führungsposition (Fairbank, S.240).
Mai 1928
Gründung der chinesischen "Roten Armee" in Hunan
(DTV II. S.173).
8.6.1928
Chiang Kai-Shek erobert Peking, "Einigung Chinas" - Einparteienstaat
Chiang Kai-Shek gelingt ein "erfolgreicher" Abschluss seines Nordfeldzuges mit Einmarsch seiner Truppen in Peking (Haydt u.a., S.50). Chiang Kai-Sheks "Revolutionsarmee" besetzt China bis Peking. China wird durch Chiang Kai-Shek zum national "geeinten" Einparteienstaat auf der Grundlage der "fünf Gewalten": Exekutive, Legislative, Jurisdiktion, prüfende und kontrollierende Gewalt (DTV II. S.173).
Peking 1928: Feng-Yue Hsian, Chiang Kai Shek und Yen Hsi Shan
Der Kuomintang-Einparteienstaat residiert mit der Hauptstadt Nanking (North, S.112; DTV II. S.173).
Das Chiang-Regime mit Korruption und Meinungs- und Pressefreiheit in den Städten
Chiang Kai-Shek regiert
-- prinzipiell autoritär
-- aber die unterdrückerische Ordnung der Kaiserzeit wird [in den Städten] nicht restauriert.
Vielleicht liegt es an der offiziellen Korruption und Unfähigkeit der nationalistischen Regierung. Der Staat ist [in den Städten] nicht fähig, bis 1949 den freien menschlichen Ausdruck zu kontrollieren oder zu unterdrücken. Die Medien können [in den Städten] weiterhin frei als Forum des Ausdrucks der Bevölkerung agieren.
(http://www.gmu.edu/departments/economics/bcaplan/museum/chinhung.htm; Zhengyuan Fu: Autokratische Tradition (Autocratic Tradition) 1993, S.164)
Sommer 1928
Stalins Eingeständnis des Fehlers gegenüber den Bauern
Stalin gibt im Disput mit Trotzki zu, dass es ein Fehler war, die Bauern in China vor den Grossgrundbesitzern zurückzuhalten (North, S.75).
August 1928
Maos Bauernarmee
Mao Tsedong kann nach Stalins Vorgabe in China eine Bauernarmee aufbauen und schmeisst nach und nach erfolgreich die Wirtschaftsmächte raus (North, S.73).
Die Taktik der KPCh und Moskaus ist es, die Verbindung zwischen Bauernbewegung auf dem Land und den Unternehmungen der Gewerkschaften in den grösseren Städten herzustellen (North, S.111).
August 1928
Die Struktur der "Revolutionären Roten Armee" unter Mao
Ab August 1928 wird die "Revolutionäre Rote Armee" aufgestellt, auf der Basis von Maos Theorie des "Volkskrieges". Die Armee hat politische wie auch soziale Funktion: Von Verteilung von Propaganda unter den Massen bis zur Bewaffnung der Massen und Hilfe zur Errichtung revolutionärer politischer Macht. Der Schwerpunkt liegt auf dem Guerillakrieg [um die militärische Masse von National-China und Japans zu besiegen].
(http://news.bbc.co.uk/hi/english/static/special_report/1999/09/99/china_50/red_army.htm)
Maos 10 Kriegsprinzipien
-- greife zuerst die isolierten feindlichen Truppen an, und erst im zweiten Schritt die starken Einheiten des Feindes
-- nimm die Städte und die ländlichen Gebiete als erstes ein, und dann erst die Metropolen
-- die Stärke des Feindes zu vernichten ist die Hauptsache, nicht das Besetzen von Gebieten
-- greife nur diejenigen feindlichen Truppen an, die man komplett besiegen kann
-- schlage keine Schlacht, wo du nicht sicher bist, dass du gewinnen wirst
-- habe Mut in der Schlacht und keine Angst vor Opfern oder Müdigkeit
-- greife den Gegner an, wenn er unterwegs ist
-- in den Städten sollst du alle schwach verteidigten Orte einnehmen; warte vor dem Angriff gegen starke feindliche Linien
-- gebrauche erbeutete Waffen und Personen, um dich zu verstärken
-- erhole dich, trainiere und verstärke dich in kurzen Abständen; der Gegner soll nie eine Zeit zur Erholung erhalten.
(http://news.bbc.co.uk/hi/english/static/special_report/1999/09/99/china_50/red_army.htm)
Die Polarisierung zwischen "rot" und "weiss"
Die Gebiete unter der Roten Armee der KPCh werden als "rote" Gebiete, die Gebiete der Nationalisten als "weisse" Gebiete definiert. Entsprechend ergibt sich die Formulierung "roter Terror" und "weisser Terror" (Fairbank, S.241).
[Niemand sieht den Mittelweg, bzw. wenn ein Mittelweg gefunden würde, dann müsste bei einer Gruppe jemand die Führung abgeben, und dies will niemand tun...]
Die russische Taktik mit einem Arbeiterproletariat bleibt erfolglos
1928 bis 1935 bleiben die kommunistischen Versuche, sich gemäss russischen Rezepten mit Streiks die Macht in den Städten an sich zu reissen, ohne Erfolg. Und so lässt auch später der nordchinesische Kommunistenführer Liu Shao-Chi die Komintern-Doktrin des Proletariats immer mehr fallen (Fairbank, S.241).
Die neue Flagge von Nationalchina ab 1928 unter Chiang Kai-ShekOktober 1928
Nanking / Nanjing: Chiang Kai-Shek lässt eine nationalistische Verfassung für China ausrufen
(North, S.111)
Die KMT übernimmt den Militarismus und den "Elitenaktivismus" der Kaiserzeit. Die beiden Faktoren beginnen zu verschmelzen (Fairbank, S.363).
Insgesamt hat Chiang Kai-Shek wie Yuan 1911 zu viele militärische Probleme und kann keine lokale Autonomie oder Bauernbeteiligung an der Politik gewähren (Fairbank, S.363-364).
Sinkiang: Unabhängigkeitserklärung - und ein Mord
Yang Tseng-Hsin erklärt das Verhältnis zur nationalen Regierung für aufgelöst. Daraufhin wird Yang bald von einem Untergebenen ermordet (Fairbank, S.175).
Oktober 1928 ca.
Chinesisierung der Missionsuniversität Yenching in Peking
Die Uni bekommt einen chinesischen Verwaltungsrat und eine chinesische Satzung, wird aber immer noch von New York finanziert (Fairbank, S.199).
Ab 1928 wird wird allgemein der ausländische Einfluss in der chinesischen Kirche und in anderen Institutionen abgebaut (Fairbank, S.200).
Aber besser wird es damit leider nicht:
Die Mafia-Strukturen und Blockaden im Regime unter Chiang Kai-Shek in Nanking / Nanjing
Chiang Kai-Shek ist ein Erbe der Tradition der chinesischen Oberschicht, redet konfuzianisch (Fairbank, S.226). Er strukturiert sein "National-China" wie ein Kaiserreich (Fairbank, S.226-227):
-- mit unvorhersehbaren Entscheidungen
-- mit Arroganz gegen die Anliegen von Kapitalisten, Grossgrundbesitzern, Studenten und Gewerkschaften
-- Chiang würgt mit der Zeit sogar den Einfluss der Kuomintang (KMT) ab (Fairbank, S.227).
Die Finanzierung seines Staates erfolgt über hochverzinsliche Anleihen bei den Banken (Fairbank, S.226).
Das Staatsgebiet ist von Kriegsführern / Warlords umgeben
Chiangs "Einigung" Chinas ist mit der Besetzung von Peking nicht abgeschlossen. Territorial herrscht er nur über die Provinzen am unteren Yangtse. Chiangs Armee befindet sich dauernd in Kämpfen mit kleinen Militärdiktatoren (Fairbank, S.223), und dauernd lauert Japan (Fairbank, S.224).
Die Militärdiktatoren dürfen aber gleichzeitig Provinzgouverneure werden und konkurrenzieren dann Entscheidungen der Regierung (Fairbank, S.227). Somit konzentriert sich Chiangs Regierung auf das Militär,
-- um Militärdiktatoren in Provinzen zu unterwerfen oder zu neutralisieren (Fairbank, S.227-228)
-- und zur Organisation des Widerstands gegen Japan (Fairbank, S.228).
Chiangs Diktatur-Struktur mit deutschen Beratern
Chiang Kai-Shek ist Oberbefehlshaber und Präsident der "5 Gewalten" der Zivilregierung in einem. Er entfernt zuerst die russischen Militärberater und stellt deutsche Militärberater an:
-- der in Deutschland ausgebildete Jurist Wang Ch'ung-Hui gestaltet Chinas Militärressort
-- deutsche Militärberater beginnen mit der Ausbildung einer grossen Armee, wobei Deutschland auf chinesische Produktionsaufträge hofft
-- der Sohn von Sun Yat-Sen, Sun Fo, und dessen Rivale T.V.Soong fördern die deutsch-chinesischen Beziehungen (Fairbank, S.228).
Chiangs mittelalterliche Steuerstrukturen
Chiangs Regierung vertritt nicht das Bürgertum, sondern nur den eigenen Machterhalt, so wie die Kaiser früher regiert haben:
-- die "nationale Regierung" in Nanking lebt v.a. von den Handelssteuern (Fairbank, S.222), wobei die Seezölle die besten Einnahmen sind (Fairbank, S.223)
-- der Grossgrundbesitz wird nicht angetastet, und Offiziere der Kuomintang-Armee können Grossgrundbesitzer werden
-- Bodensteuern werden den Provinzen überlassen (Fairbank, S.222).
Somit behält Chiangs Regierung den alten Bürokratismus der Kaiserzeit bei (!) und desillusioniert damit jene, die an staatlichen Fortschritt glauben (Fairbank, S.225).
Die Kuomintang zerfällt - die Shanghaier Unterwelt und der Terror
Die Kuomintang ist ein zusammengewürfelter Haufen verschiedener Gruppen, z.T. mit Ex-Provinzdiktatoren mit ganzen eigenen Provinzarmeen. Der revolutionäre Geist geht bald verloren. Korruption und Opportunismus für Macht und Gewinn herrschen vor (Fairbank, S.224), und die Shanghaier Unterwelt verlangt nun für die Kooperation gegen die Kommunisten ihren Preis (Fairbank, S.224-225). Sie scheffelt durch die Duldung der Chiang-Regierung enorme Geldsummen zusammen (Fairbank, S.227).
Um ein Mindestmass an Autorität zu wahren und um die Schwächen seines Staates zu vertuschen, muss Chiang Kai-Shek alle anderen Parteien verbieten:
-- alle möglichen Personen aus anderen Parteien werden verfolgt
-- Hinrichtungen bleiben gängige Praxis
-- es herrscht eine strenge Pressezensur, Verleger werden schikaniert, manchmal auch ermordet.
Es herrscht eine Polarisierung zwischen regierungsfreundlicher oder kommunistenfreundlicher Einstellung. Die pauschale Verurteilung der Andersdenkenden blockiert der Regierung selbst alle Reformen. Die Regierung Chiang pflegt somit weiter den Reformstau (Fairbank, S.225).
Schutzgelder, Entführungen und Morde gegen die Bourgeoisie zur Finanzierung der Armee
Chiang Kai-Shek beendet mit seiner Machtübernahme das "goldene Zeitalter" des chinesischen Bürgertums, denn Chiang regiert mit seinen Verbindungen zur Unterwelt von Shanghai mittels Schutzgelderpressungen, Entführungen und Mord, wobei jede Entführung und jeder Mord dazu dient, die Geldforderungen in die Höhe zu schrauben. Die Gelder werden für den Aufbau einer "nationalen Armee" verwendet (Fairbank, S.222).
Technische Neuerungen - Steuererhöhungen für die Bauern
Strassenbau, Buslinien, Telefon, Telegraph. Neue geologische Forschungsprogramme, die Einführung der Erntestatistik, landwirtschaftliche Verbesserungen und die Aufrechterhaltung der "Ordnung" ziehen Steuererhöhungen in den Dörfern nach sich, wogegen die Bauern ein Protestgefühl entwickeln, weil sie von den Steuererhöhungen nicht profitieren, die den Städten zugute kommen. Eine volksnahe Verteilung von Gütern findet nicht statt (Fairbank, S.227) [bzw. die Dörfer bleiben weiterhin ohne technisches Gerät...]
Die korrupte Verwaltung in Chiangs "nationalem" China
Chiang gründet in seiner Hauptstadt Nanking / Nanjing grosse Ministerien mit entsprechenden Palästen, mit Schulwesen für die Städte, mit einer zentralen Beamtenprüfung, aber auch mit Zensur etc. Das Staatswesen Chiang Kai-Sheks hofft damit auf eine Gleichberechtigung in der Welt (Fairbank, S.223). Chiang bezieht sein Personal von den Universitäten und "christlichen" Colleges [also aus der Privilegiertenschicht] (Fairbank, S.197).
In der Verwaltung herrschen aber Korruption, Opportunismus und Unfähigkeit. Nur die Beamten werden dabei reich. Chiang sieht dem zu. Er hat nur die Einigung des Landes als einziges Ziel (Fairbank, S.225). Die "5-Gewalten-Verfassung" von Sun Yat-Sen wird von Chiang verworfen. Die Exekutive gibt den Ton an, konkurriert von Parteiministerien, die sich Exekutiv-Charakter erstreiten wollen. Die Beamtenprüfung "Yuan" erweist sich als ineffektiv, denn 1928-1935 bestehen 1585 Bewerber die Prüfung für den Staatsdienst, sie bleiben aber meist ohne Stelle (Fairbank, S.226).
Die "nationalen" Beamten unter Chiang Kai-Shek können sich nicht vorstellen, dass Bauerndörfer die Modernisierung selbst in die Hand nehmen und realisieren könnten (Fairbank, S.227).
[Chiang Kai-Shek fehlt die Einsicht, seine Bevölkerung ideologisch-geistig zu schulen, und scheinbar ist auch kein fähiger Mitarbeiter um ihn, der dies verwirklichen könnte. Es ist anzunehmen, dass Japans Führung von dieser Schwäche National-Chinas Kenntnis hat...].
Chiangs "Kommission für militärische Angelegenheiten"
Die Kommission ist quasi eine Unterregierung mit Chiang als Vorsitzender, wo die meisten Steuereinnahmen hinfliessen. Die anderen Institutionen bleiben "schwach" und wehren sich nicht (Fairbank, S.226).
Chiang lässt die Bauern im Analphabetismus
Die Erziehungsarbeit wird unter der Kuomintang-Regierung wieder politisiert und Werkzeug des Staates (Fairbank, S.206).
Chiang verzichtet darauf, die Bauern für sich zu mobilisieren und auf dem Land die Strukturen gerechter zu gestalten (Fairbank, S.222). Er übergeht die Bauern völlig und erreicht die Masse nie (Fairbank, S.227). Im Gegenteil, jeder soziale Wandel wird unterdrückt. Der Reformstau bei 400 Mio. Chinesen in der nicht mechanisierten Landwirtschaft und im Analphabetismus wird nicht einmal im Ansatz bewältigt (Fairbank, S.223).
Die Chiang-Regierung lässt durch den Universitätsgelehrten Chang Po-Ling experimentelle Volksschulen gründen (Fairbank, S.201). Der Versuch der Einführung eines Grundschulsystems zur Alphabetisierung der Massen gelingt aber nicht (Fairbank, S.197-198).
Chiang regiert die Dörfer "von oben nach unten" und lässt die Bauern ohne jede Landreform (Fairbank, S.227). Chiang Kai-Shek begeht die grosse Dummheit, die Alphabetisierungsprogramme für die Masse weiterhin der kommunistischen Partei zu überlassen... (Fairbank, S.198).
Die Kontaktleute aus Europa und aus Nord-"Amerika" haben das Problem des Analphabetismus bei sich zu Hause nicht (Fairbank, S.204) [und scheinen das Problem der analphabeten Bauern Chinas nicht zu sehen].
Die Verteufelung der Vergangenheit der Kriegsherren / Warlords
Die national-chinesische Regierung unter Chiang Kai-Shek äussert sich über die Zeit der Kriegsherren immer negativ. So wird die Zeit von 1911 bis 1928 immer in einem negativen Licht geschildert (Fairbank, S.173).
Die Bildung der liberalen Elite in den Städten
Die Liberalen profilieren sich in Nischenbereichen. Es bildet sich eine Elite aus Akademikern und Managern, die alle in Japan studiert haben (Fairbank, S.191).
Die Anerkennung für National-China aus dem Ausland
Das Ausland sieht nur das moderne Leben in Chinas Städten, und Chiangs Regierung stellt sich in den Beifall aus dem Ausland (Fairbank, S.223).
Dieses "National-China" unter Chiang Kai-Shek - de facto eine Einparteien-Diktatur - wird von der rassistischen internationalen "Staatengemeinschaft" bald anerkannt, wobei die "USA" bei der Anerkennung eine Führungsrolle übernehmen. Auch Japan anerkennt den national-chinesischen Staat, hat aber weiterhin die Bodenschätze Chinas im Auge...
(http://www.ford.utexas.edu/museum/exhibits/China_exhibit/The%20Period%20of%20Revolution.htm)
Mao über das rassistische Chiang-Kai-Shek-Regime
Zitat:
"Die Kuomintang ist ein Regime, das die alten Kriegsführer / Warlords durch neue ersetzt hat, und das die Arbeiterklasse und die Bauern einer noch schlimmeren ökonomischen Ausbeutung und politischem Druck aussetzt."
(http://news.bbc.co.uk/hi/english/static/special_report/1999/09/99/china_50/guomindang.htm)
Japan fürchtet ein national geeintes China - Faktor Eisenbahnkonkurrenz in der Mandschurei
Ende der 1920er Jahre fürchtet die japanische Regierung eine Vereinigung Chinas unter der Kuomintang und eine Gefährdung der japanischen "Interessen" in der Mandschurei.
(http://www.factmonster.com/ce6/history/A0831483.html)
Ende 1928
Moskau: "Neues Chinaprogramm" im 6.Kongress der Kommunistischen Internationalen in Moskau
Li Li-San / Li Lisan Portraits jung und alt, ein kommunistischer Kriegsführer wie viele andere in China...
Die offizielle Führung der KPCh geht dabei immer mehr auf Li Li-San über, der eine militante Politik, die "Linie Li Li-Sans", verfolgt (North, S.112).
Der Kongress
->> beschliesst für China ein Programm des bewaffneten Aufstands gegen die Kuomintang
->> das Programm gleicht dem, das in Kanton / Guangzhou versagte:
-- die KPCh soll um die Massen kämpfen
-- die KPCh soll bewaffnete Aufstände vorbereiten
-- erste Aufgabe aber sei die Aufstellung einer Revolutionsarmee aus Arbeitern und Bauern (North, S.107)
1928-1937
Ausgrabung der alten Shang-Hauptstadt Anyang
Erste Berichte darüber werden aber erst in den 1970er Jahren freigegeben (Fairbank, S.204).
1929: Vergrösserung der Studentenbruderschaft Cheng-Chi-Hui in Shanghai - Intrigen um Chiang Kai-Shek - Krieg um die Mandschurei und russische Besetzungen - Niederlage der KPCh in Kiangsi/Jiangxi
Chinas Lehrsystem: Einrichtung eines Koordinationsausschuss der Studentenverbindung Cheng-Chi-Hui in Shanghai
(Fairbank, S.193)
Januar 1929
Chingkangshan: Maos Banditenschloss fällt - Flucht der Mao-Truppen
Mao und Chu Teh müssen mit den Truppen übers schneebedeckte Gebirge flüchten (North, S.111).
ab Anfang 1929
Intrigen um Chiang Kai-Shek
Innerparteiliche Intrigen in der Nationalpartei gegen Chiang machen der nationalistischen Kuomintang selbst verursachte Schwierigkeiten (North, S.111).
Ausserdem rebellieren die Kriegsherren Feng Yu-Hsiang, Yen Hsi-Shan, der Heerführer in Kwangsi u.a.
Angriffe von Wang Ching-Wei. Und es kommt zu zahlreichen kommunistischen Aufständen (North, S.112).
->> die unmittelbare Herrschaft der Nationalisten ist nur über die Provinzen nahe der Yangtse-Mündung möglich
->> Chiang muss Bündnisse mit den Militärs eingehen (North, S.112).
[Statt dass Chiang Kai-Shek und die Kommunisten einen Mittelweg für eine starke Zukunft des Landes ausarbeiten, zerfleischen sich die beiden politischen Gruppen weiterhin gnadenlos...]
ab 27.5.1929
Mandschurei: Russisches Konsulat in Harbin besetzt - Kommunisten verhaftet
Chang Hsüeh-Liang / Zhang Xueliang, der nationalistische "Kriegsherr" der Mandschurei, lässt das russische Konsulat in Harbin besetzen, lässt das 3. Komintern-Dokument konfiszieren und 39 russische und chinesische Kommunisten verhaften.
(http://www.uglychinese.org/campaign.htm)
10.7.1929
Mandschurei: Chinesische Besetzung der Chinesischen Osteisenbahn
Chang Hsüeh-Liang / Zhang Xueliang lässt die Chinesische Osteisenbahn besetzen, lässt die russische Betriebsführung verhaften und lässt das russische Konsulat und das russische Handelszentrum schliessen.
Kommunistisches Personal (59 russische und chinesische Kommunisten mit russischer Staatsangehörigkeit per LDF) werden aus der Mandschurei ausgewiesen.
( http://www.uglychinese.org/campaign.htm)
13.7.1929
Russisches Ultimatum gegen [National-]China wegen der Eisenbahn in der Mandschurei
( http://www.uglychinese.org/campaign.htm)
16.7.1929
[National-]China lehnt das russische Ultimatum ab
( http://www.uglychinese.org/campaign.htm)
18.7.1929
Russland verschärft die Diplomatie gegenüber [National-]China
-- chinesische Diplomaten werden aus der Sowjetunion ausgewiesen
-- Russen in China werden nach Hause zurückbefohlen
-- Russland verlangt, dass das Eisenbahnabkommen von 1924 wieder in Kraft treten solle.
( http://www.uglychinese.org/campaign.htm)
ab 20.7.1929
Russischer Aufmarsch gegen die Mandschurei wegen der Chinesischen Osteisenbahn
( http://www.uglychinese.org/campaign.htm)
Oktober 1929
Grenzzwischenfälle an der sowjetisch-chinesischen Grenze
( http://www.uglychinese.org/campaign.htm)
November 1929
Russische Invasion in die Mandschurei
-- Besetzung der Mandschurei-Grenzstadt Hailar durch Bodentruppen und mit Luftunterstützung
-- Besetzung weiterer Städte, darunter Suibin, Tongjiang, Lubin und Hailaer.
( http://www.uglychinese.org/campaign.htm)
22.12.1929
Die Mandschurei setzt das Eisenbahn-Abkommen mit Russland wieder in Kraft
Chai Yunsheng (der Stellvertreter von Kriegsführer Chang Hsüeh-Liang / Zhang Xueliang) gibt das Einverständnis zur erneuten sowjetischen Kontrolle über die Eisenbahnlinien und zur Wiederaufnahme der normalen Handelsabläufe zwischen der Sowjetunion und China bekannt.
( http://www.uglychinese.org/campaign.htm)
1929-1930
Chiang Kai-Shek bekriegt die "Kriegsherren" und die KPChina
Chiang Kai-Shek muss die "Neo-Kriegsherren" / "Neo-Warlords" (Bezeichnung von Chiang Kai-Shek) systematisch militärisch niederringen. Auch gegen die kommunistische Armee führt er mehrere Kriege. Im Jahr 1929 unternimmt Chiang Kai-Shek in der Provinz Guangxi/Kwangsi gegen Gui-Xi zwei Kriege.
(http://www.uglychinese.org/war.htm)
Es kommt in China zu einem Kleinkrieg durch Kriegsherren und kommunistische Gruppen. Chiangs Herrschaft scheint immer mehr in Frage gestellt. Die Gegenwehr gegen Chiang Kai-Shek macht "Eindruck" auf Stalin und seine Mitarbeiter.
Stalin und seine Mitarbeiter diagnostizieren die Kriegsherrenaufstände als Manifestation der weltweiten Spannungen zwischen den imperialistischen Mächten und als "Vorpostengefechte" in "dem grossen Krieg um die Vormacht der Welt" zwischen den "USA", England und Japan.
Stalin will die Einrichtung von Sowjets und einer Politik des Aufstandes in China schnell vorantreiben. Stalin vergisst dabei die Stärkeverhältnisse (North, S.112).
-> VÖLLIGE FEHLEINSCHÄTZUNG STALINS ÜBER CHINA.
März 1929 ca.
Reduzierung der Kommunisten in der Schlacht in der Provinz Kiangsi/Jiangxi
Ca. im März 1929 wird die "Rote Armee" im Süden der Provinz Kiangsi / Jiangxi im Tal zwischen Ningtu / Ningdu und Juichin / Ruijin von einer Division antikommunistischer Streitkräfte aufgerieben. Beim Ausgehen der Munition kämpfen die Kommunisten bei hohen Verlusten weiter und treiben die Antikommunisten in die Flucht. Von der "Roten Armee" bleiben noch 3000 Soldaten übrig (North, S.111).
Provinz Kiangsi/Jiangxi
Position von Ruijin/Juichin und Ningdu/Ningtu, Karte
Position von Ruijin/Juichin und Ningdu/Ningtu, Relief, Karte
Mao und Chu Teh errichten im Bergland einen Stützpunkt. Andere Stützpunkte in abgelegenen Gebieten folgen (North, S.111) in Süd-Kiangsi (North, S.112).
Frühling 1929
Mahnung Moskaus an die KPCh: Voraussage der Revolution in China
Stalins Presse lässt verlauten, der "Aufbruch" der Revolution werde ohne Zweifel kommen, und man solle nicht überrascht sein. Man solle die Revolution aber auch nicht zu sehr erwarten (North, S.113).
Neues chinesisches Sowjetregime in Kiangsi/Jianxi - Moskaus Prophezeiungen der Revolution
August 1929
Mao Tsedong und Chu Teh errichten in der Provinz Kiangsi / Jiangxi [in Nanchang] ein erstes chinesisches Sowjetregime (North, S.225).
Die Position von Kiangsi / Jiangxi, Karte
Fahne der Mao-Republik in Kiangsi / Jiangxi 1929-1931, ausgerufen in Nanchang. Die Initialen bedeuten "Kommunisten Chinas".
(http://www.rbvex.it/asiapag/kiangsi.html)
Weitere kommunistische Regionen in China
-- im Tapieh-Gebirge nordöstlich von Wuhan
-- im Norden von Kiangsi / Jiangxi rund um den sumpfigen Hung-See an der alten Mündung des Gelben Flusses / Huang He (Fairbank, S.229).
Die KPCh verspricht immer
-- die "nationale Befreiung"
-- die Beseitigung der alten Einrichtungen
-- die industrielle Modernisierung des Lebens (Fairbank, S.229-230).
Mao imponiert gegenüber allen Russen - Mitkämpfer Peng-Pai
Trotz niedrigerem Rang wird Mao bald eine führende Figur durch seine Kunst, Theorie und Praxis zu vereinen, eine konfuzianische Tugend, die Harmonie zwischen Gedanken und Verhalten herzustellen bzw. eine Einheit zwischen Wissen und Handeln zu erreichen, entsprechend Yin-Yang (Fairbank, S.231).
Mao weiss, was für China nutzlos ist und lässt es aus. Nutzloses Zeug zu lernen ist für Mao nicht notwendig. Mao lässt folglich viel Theorie von Gelehrten weg. Und durch seine Einheit zwischen Wissen und Handeln ist Mao allen systemtreuen Komintern-Leuten aus Moskau überlegen (Fairbank, S.231).
Mao trifft mit der Mobilisierung der Bauern ins Schwarze (Fairbank, S.233). Dieselben Gedanken hat der Vorkämpfer Peng-Pai aus Hai-Feng zwischen Hongkong und Shantou/Swatow, auch ein Mitglieder der Bewegung "4. Mai" (Fairbank, S.233-234).
Herbst 1929
Erneute Prophezeiung Moskaus für eine Revolution in China
Die Voraussetzungen für die Revolution - so die Führung der KP in Moskau - seien da, die "echte Hochflut" komme aber erst (North, S.113).
Oktober 1929
Bruderkrieg unter den Nationalisten in China
Das EKKI kommentiert den Bruderkrieg unter den von den Imperialisten unterstützten Machtgruppen:
-- Wang bildet mit Chang Fa-K'uei eine eigene Partei, die eine Neuordnung der Kuomintang fordert
-- Wang wolle Chiang Kai-Shek zur Verantwortung ziehen
-- Bauernaufstände seien Randströmungen, die anwachsen werden (North, S.113).
[November 1929
Börsencrash und Beginn der Weltwirtschaftskrise
Der Kommunismus lacht den Kapitalismus aus, der durch die schwerste Weltwirtschaftskrise seit 1873 geht. Die Wirtschaftsbosse lassen die Krise zu, und soziale Abfederungsmassnahmen fehlen meist].
Durch Wirtschaftskrise und das drohende Japan wird die chinesische Bevölkerung gegenüber den Kommunisten aus Moskau immer skeptischer eingestellt.
Die Skepsis wächst später mit dem japanischen Bündnis mit dem 3.Reich (North, S.95).
1930: Maos Revolutionsplan nach dem Börsencrash von 1929
5.1.1930
Mao prophezeit den "revolutionären Aufbruch"
Mao kritisiert, dass die revolutionären Möglichkeiten unterschätzt würden und sagt den revolutionären Aufbruch auf bald voraus. Mao bleibt aber vorsichtig und definiert nicht genau, was "bald" genau bedeutet (North, S.120).
Januar 1930
Auftrag des EKKI zur Diktatur der chinesischen Sowjets
Es wird eine Massenrevolution für eine Diktatur der "Bauern- und Arbeiter-Sowjets" vorbereitet (North, S.113).
Nanking / Nanjing: Ab Januar 1930 kommt auch bei Chiang Kai-Shek das Bild der Demokratien ins Wanken, als er sieht, wie lange die "Demokratien" in der Wirtschaftskrise hängen bleiben (Fairbank, S.225).
Maos Revolution in den chinesisch-kommunistischen Gebieten
Erste vorübergehende Sowjetrepublik in Juichin
Maos Revolution ist in drei Phasen geplant:
oo Bodenenteignung
oo systematische Untersuchung der Verhältnisse auf dem Land
oo Wiederaufbau in der Landwirtschaft (North, S.124).
Maos Regime wird aber zu einem Spitzelregime, das durchaus mit dem NS-Regime zu vergleichen ist:
Wertsachen- und Nahrungsmittelverteilung
Zur Enteignung sollen Geld, Gold und Wertgegenstände von den reichen Bauern eingezogen und zur Deckung der laufenden Ausgaben herangezogen werden. Ausserdem werden zur Ermunterung Reis, Kleidung und Geräte unter die armen Bauern verteilt (North, S.125).
"Untersuchungen" auf dem Land für die Hetzjagd
Ab Anfang 1930 beginnt die "Rote Armee" mit Untersuchungen in den Dörfern. Geschulte Kader untersuchen, wer wo "gehasst" wird. Ist einer entdeckt, so werden Parolen herausgegeben, möglichst mit dem Namen (North, S.125).
-> ES FINDET ZERSTÖRUNG STATT STATT ARRANGEMENT.
Agrarprogramm - reiche Bauern verkleiden sich
Mit Hilfe verschiedener Massenorganisation werden die Agrarprogramme ausgeführt (North, S.125), mit Beteiligung der Landarbeitergewerkschaft. Es kommt zum Aufbau eines "Korps der armen Bauern" (North, S.126).
Reiche Bauern werden auch nach der Enteignung zum Problem, indem sie sich verkleiden und so wieder zu Land gelangen wollen. Zudem sind grosse Mengen Vermögen vergraben oder in Seen oder Teichen versenkt oder weggebracht.
Jagd auf ehemals reiche Bauern und Konterrevolutionäre
Verschiedene reiche Bauern werden zu konterrevolutionären "Banditen" und fliehen. Solche Fluchten sollen "Sicherheitsbeamte" verhindern (North, S.126). Die Sicherheitsbeamten werden angewiesen, 800.000 Silberdollars Beute bei geflüchteten reichen Bauern zu machen, die in "weisse" Gebiete geflüchtet sind. Für diese Arbeit ist die Zusammenarbeit der Sicherheitsbeamte mit der "Roten Armee" erwünscht. Mit Strassensperren soll verhindert werden, dass kein Unternehmer oder Grossgrundbesitzer mehr in "weisse" Gebiete flüchten kann (North, S.127).
Umerziehung der Enteigneten - Denunziantentum
-- die Enteigneten werden zu Arbeitstrupps zusammengestellt, rehabilitiert und zur Landgewinnung und anderen Arbeiten "im Interesse der Allgemeinheit" eingesetzt
-- Konterrevolutionäre werden den Massen zur öffentlichen Aburteilung überantwortet und öffentlich nach dem Wunsch der Menge hingerichtet
-- Denunzianten, die Grundherren auf dem Land denunzieren, werden befördert (North, S.127)
Frühling 1930
Pavel Mif wird neuer Vertreter der Komintern in China - die "zurückgekehrten Studenten" mit Mif als Regierungsanwärter
Die russischen Behörden wählen Pavel Mif - den Präsidenten der Sun-Yat-Sen-Universität in Moskau - zum neuen Vertreter der Komintern in China. Zusammen mit Absolventen der Sun-Yat-Sen-Universität, der so genannten "Clique der zurückgekehrten Studenten", reist Pavel Mif nach China, um erste Erfahrungen zu sammeln und einen Gegenpol zur Mao-Führung innerhalb der KPCh zu bilden. Mitglieder der "Clique" sind u.a.
-- Wang Ming (Ch'en Shao-Yü)
-- Ch'in Pang-Hsien (Po Ku)
-- Chang Wen-T'ein (Lo Fu) (North, S.119)
Chiang Kai-Shek führt Kriege und löst die Probleme von "National-China" nicht
1930-1934
Kriege zwischen "Revolutionsarmee" und "Roter Armee" in China - Politik von Chiang ohne Bodenreform
Chiang Kai-Shek lässt in der Zeit von 1930-1934 fünf Vernichtungsfeldzüge gegen die "Rote Armee" unternehmen, ohne die Liquidierung der Kommunisten zu erreichen (DTV II. S.173).
Chiang unternimmt gegen die Mao-Republiken militärische und wirtschaftliche Massnahmen, z.B. Wirtschaftsblockaden (North, S.127). Dabei ist er aber von verschiedenen Militärs abhängig, die wechselnd Bündnisse eingehen und sich z.T. behindern (North, S.128).
In der Innenpolitik unternimmt Chiang:
oo Zurückgewinnung von Fremdenniederlassungen
oo Aufhebung von Exterritorialitätsrechten
oo Beseitigung der Binnenzölle (DTV II. S.173).
Chiang Kai-Shek erreicht aber einige wichtige Ziele nicht: Er erreicht keine eigene Verwaltung von Shanghai und keine eigene Verwaltung des chinesischen Seezolls, und Chiang unternimmt keine Bodenreform (DTV II. S.173).
Es lauert dauernd die japanische Gefahr. Chiang will zuerst die Kommunisten in China vernichten. Die Kommunisten Chinas propagieren, Chiang solle gegen Japan kämpfen...
Gleichzeitig fällt Russland als Helfer für China immer mehr aus, denn es muss sich um die eigene Verteidigung gegen Japan und in Europa kümmern (North, S.128).
[Das heisst: Russland hat bis zu diesem Zeitpunkt seinen Gulag laufen, um die Infrastruktur zu optimieren...]
Japans Drohung bewirkt in Chiangs Nationalisten einen besseren Zusammenhalt einerseits, andererseits einen Prioritätenstreit, weil mit dem Krieg gegen die Kommunisten im Innern und gegen die Japaner gegen aussen ein Zweifrontenkrieg entsteht. Es kommt zum Streit um militärische Mittel und zum innerparteilichen Dilemma bei Chiang Kai-Shek, Wang Ching-Wai und Chang Hsüeh-Liang (Sohn von Chang Tso-Lin, der "junge Marschall der Mandschurei") (North, S.128).
1930
Deutsche Studienkommission 3 Monate in National-China
Einrichtung einer Luftlinie Deutschland-China. Die beiden Staaten planen engere Beziehungen unter ihren kulturellen Institutionen (Fairbank, S.228).
In China haben bis 1930 höchstens 100.000 Personen eine Universitätsbildung (Fairbank, S.199).
März 1930
Prophezeiung der Revolution von der KPCh
-- eine "nationalrevolutionäre Hochflut" stehe bevor
-- die Macht der KP ist aber schwach, weil sie den Massen "hinterherlaufe"
-- der Moment der kommunistischen Machtübernahme werde bald kommen (North, S.113).
11.6.1930
Die KPCh lanciert den koordinierten Angriff auf den Imperialismus
mit der Koordinierung der Anstrengungen der Bauern und des Proletariats. Mit China werde das "schwächste Glied in der Kette des die Welt regierenden Imperialismus" revolutioniert: das reaktionäre China. Es gilt die Prophezeiung, dass ein Sieg in China einen weltweiten revolutionären Kampf entfachen könne (North, S.114).
25.6.1930
Stalin appelliert zum Ausnützen der Krisen des Kapitalismus
Stalin sieht voraus, dass die Kette von Wirtschaftskrisen [nach dem Börsencrash 1929] die imperialistischen Mächte bedrohen könne. Stalin appelliert, die Wirtschaftskrisen auch in politische Krisen auszuweiten. Dann könnten die revolutionären Massenbewegungen "vorwärtsstürmen"...
plus: Das Proletariat in der Wirtschaftskrise ist ermutigt, in der Revolution das Heil zu suchen (North, S.114).
Moskau appelliert an die Zwangskollektivierung in Russland und China
Stalin will die Kulaken (Grossbauern) liquidieren lassen und die Landwirtschaft zwangskollektivieren.
V.M. Molotow befürwortet auch Zwangskollektivierungen in China. Ziel Molotows ist es, die chinesische Regierung von Bauern und Arbeitern in Arbeiter- und Bauernsowjets zu organisieren (North, S.114).
23.7.1930
Russland: Komintern-Anweisung zur Bildung einer kommunistischen Regierung in China
Die Komintern gibt für China die Weisung heraus, dass die Hauptaufgabe für China nun die Bildung einer zentralen kommunistischen Regierung mit eigenen Sowjets sei (North, S.123).
plus:
Russland: Gründung eines Russischen Rats zur Verstärkung der "Roten Armee" Chinas
als Mittel zur Revolution und zur Einrichtung eigener Sowjets (North, S.114).
Die kriegerische Politik der KPCh unter Li Li-San bis zur totalen Niederlage - Englands Banken finanzieren Nazi-Japan
Es beginnt nun der Krieg in der zentralen Prärie. Die direkte Konsequenz von Chiang Kai-Sheks Eitelkeit und Intoleranz ist der kommunistische Aufruhr in vielen Provinzen, und später wird Japan die Schwäche Chinas für eine Invasion in der Mandschurei ausnützen.
(http://www.uglychinese.org/war.htm)
Plan und Schwur der KPCh unter Li Li-San
oo Ziel soll sein, die Unterstützung der Massen in der Provinz Hunan zu gewinnen
oo dann sollen die Städte Changsha, Nanchang, Hankow und Wuchang erobert werden
oo und danach solle man dem Fluss Yangtse entlang bis Shanghai vorstossen (North, S.115).
Niederlage der "Roten Armee" Chinas
->> Niederlage bei Nanchang
->> Feldzug gegen Changsha zusammen mit P'eng Te-Huai, Chu Teh und Mao (als politischer Kommissar)
->> kommunistische Truppen erleben zum ersten Mal, dass Bombenflugzeuge und Kanonenboote gegen sie eingesetzt werden (North, S.115).
Kommunistische Eroberung von Changsha
mit Hilfe von über 10.000 Bauern und Arbeitern (North, S.115).
Li Li-San ernennt ein zentrales Aktionskomitee
Nächstes Ziel: Eroberung der Wuhan-Städte Hankow, Wuchang und Hanyang. Die Ereignisse:
-- die KPCh hat die propagandistische Unterstützung Moskaus
-- General Lo Ping-Hui bekommt den Befehl zum Vordringen nach Kiangsi
-- Einnahme von Kian, Mittelpunkt der Provinz Kiangsi/Jianxi mit einer über 13 km langen Hauptgeschäftsstrasse
-- Entfesselung einer Massenbewegung, die "Rote Armee" wächst um 20-30.000 Soldaten an (North, S.116).
3.8.1930
Kommunistischer Verlust von Changsha und totale Niederlage
Die Arbeiter in Changsha sind unzureichend organisiert, so dass der "Aufbruch des Proletariats" nicht eintritt. Zudem wird die Stadt durch ausländische Kanonenboote beschossen und durch nationale Truppen bedroht (North, S.116)
Am 3.8.1930 gibt General P'eng Te-Huai die Stadt Changsha auf; ausserdem Rückzug aus Kian (North, S.117)
Ein kommunistischer Versuch der Rückeroberung Changshas misslingt. Die Führungen der KPCh und Moskaus merken die taktischen Fehler nicht, so dass es zur totalen Niederlage der "Roten Armee" in China kommt (North, S.117).
Eindrücke aus Changsha
Changsha in der Provinz Hunan
Changsha: überdachte Brücke
Maos Schule in Changsha
Changsha Magnetschwebebahn Teststrecke 2002
Panorama mit Brücke
Chou Enlai / Zhou Enlai, PortraitSeptember 1930
3. Plenum der KPCh: Fehlersuche unter Chou En-Lai
Unter Führung von Chou En-Lai werden die Fehler in der kommunistisch-chinesischen Führerschaft für die Niederlagen gesucht. Die Meinungen sind u.a.
-- die Führerschaft habe Tempo und Ausdehnung der revolutionären Entwicklung falsch eingeschätzt
-- Li Li-San habe nicht gegen die Linie der Komintern verstossen (North, S.117).
Der Bürgerkrieg in China destabilisiert die Mandschurei vor Japans Gelüsten
Der General der Mandschurei, Chang Hsüeh-Liang / Zhang Xueliang muss japanische Anfragen oft ablehnen mit der Begründung, dass die Diplomatie weiterhin in Nanking / Nanjing bei Chiang Kai-Shek stattfinde.
(http://www.uglychinese.org/war.htm)
Englands Banken finanzieren Nazi-Japan gegen China
Die höchsten Ränge der "Bank of England" finanzieren Nazi-Japan, um Sun Yat Sen und seinen Einfluss zu schwächen, denn die Zerstörung und der Raub an China ist nicht genug, um die republikanische Sun-Bewegung zum Einsturz zu bringen. Um die Zerstörung Chinas zu fördern werden die nazi-japanischen Truppen finanziert. Hauptbeteiligte sind
-- der oberste Mann der "Bank of England", Montagu Norman
-- der Direktor der "Shanghai Bank", Sir Charles Addis
-- und der Generaldirektor von J.P. Morgan, Thomas Lamont.
Bis 1931 lässt J.P. Morgan 263 Mio. $ in Anleihen an die japanischen Gläubiger auszahlen, einschliesslich direkte Anleihen an die japanische Regierung im Jahr 1930. Ein guter Teil der Gelder fliesst direkt in die Südmandschurische Eisenbahn, um die Weltmeinung ruhig zu halten.
(http://www.uglychinese.org/war.htm; Mike Billington: "How London, Wall Street Backed Japan's War Against China and Sun Yat Sen"; In: Executive Intelligence Review, 11.6.2004; http://www.larouchepub.com/other/2004/3123morgan_v_dr_sun.html)
November 1930
Chiang Kai-Sheks erster Einkreisungsfeldzug gegen die KPCh
(North, S.225)
Dezember 1930
Sturz von Li Li-San
(North, S.120)
Maos Verhaftungswelle gegen A-B-Korps in der KPCh - 15 Jahre Haft für Li Li-San
Dezember 1930
Zwischenfall von Fut'ein: Mao geht gegen die "Clique der zurückgekehrten Studenten" vor
Mao zerschlägt einen starken Flügel der KPCh, der gegen Mao agiert und innerhalb der KPCh eine eigene Hierarchie aufgebaut hat: die A-B-Liga ("antibolschewistische Liga").
Die Rebellen gegen Mao reklamieren:
oo Mao beschreibe seine Gegner pauschalisierend als A-B-Korps ("antibolschewistische Korps")
oo Mao arbeite mit falschen Anschuldigungen
oo Mao wende Foltermethoden an, um Geständnisse zu erzwingen (North, S.120).
Der Zwist zwischen Mao und dem neuen Politbüro geht jahrelang weiter und verbraucht Energie, die gegen aussen gebraucht würde (North, S.122).
[Die Nationalisten unter Chiang Kai-Shek freuen sich ob der Zerstrittenheit des Gegners...]
Moskau zitiert Li Li-San - 15 Jahre Haft
Li Li-San wird trotz der Meinung in China, er habe nicht gegen die Linie der Komintern verstossen, nach Moskau zitiert
->> ihm wird alle Schuld angelastet
->> Li Li-San muss 15 Jahre in Russland "bleiben"... [ab in den Gulag die Transsibirische Eisenbahn bauen etc.] (North, S.118)
Manuilskij verlangt ein 4.Plenum der KPCh
Manuilskij, der Mitarbeiter Stalins, der schon den 2.Weltkrieg vorausgesagt hatte, verlangt für China eingehendere Analysen:
-- die Beichte von Li Li-San sei noch nicht genug
-- die Selbstanalyse führender Kommunisten genüge nicht
-- um die Kernprobleme aufzuspüren, verlangt er ein 4.Plenum der KPCh (North, S.119).
Januar 1931
4.Plenum der KPCh: Neue Führung: "Clique der zurückgekehrten Studenten"
Unter dem Patronat von Pavel Mif findet im Januar 1931 das von Manuilskij verlangte 4.Plenum der KPCh in Shanghai statt. 39 Delegierte stellen sich den führenden Befragern der "Clique der zurückgekehrten Studenten" der Sun-Yat-Sen-Universität aus Moskau (North, S.119).
Geständnisse
Chou En-Lai und Ch'ü Chiu-Pai gestehen ihren "feigen und niedrigen Opportunismus" und formulieren, dass sie in den Zusammenbruch von Li Li-San "hineingezogen" worden seien. Ch'ü Chiu Pai wird zur Arbeit in die chinesischen Sowjetbezirke geschickt (North, S.119).
Die neue KPCh-Führung setzt auf ein städtisches Proletariat, das in China nicht existiert
Das Vierte Plenum setzt die neue, von der Sowjetunion befürwortete Führung der "zurückgekehrten Studenten" ein (North, S.226). Chou En-Lai bekommt einen Posten im neuen ZK (North, S.119).
Anders formuliert:
Der Verrat der ZK-Sitzung an die Polizei - Erschiessungen und "Ersetzungen"
Die noch nicht gewählten 28 russischen Führungsleute verraten die Sitzung des chinesischen Zentralkomitees der KPCh an die Polizei. Die Polizei nimmt die 24 KPCh-Funktionäre fest, darunter 5 Schriftsteller, und erschiessen sie alle. So wird "Platz frei" für die Russen, die mit den "5 Schriftstellern" als die "Fünf Märtyrer" Werbung machen. Die anderen 19 Erschossenen werden nie mehr erwähnt. Dieses Verfahren der Machtübernahme ist gemäss Fairbank durchaus "Komintern-Stil" (Fairbank, S.231).
Die Russen machen wieder eine Politik in den Städten, die nicht zu China passt, weil in China der Schwerpunkt noch bei den Bauern und nicht beim Arbeiterproletariat liegt. Die KMT-Polizei ist in den Städten auch jeweils immer gleich zur Stelle. Die "Welle der Revolution" kommt also nie zustande (Fairbank, S.231).
Bürgerkrieg zwischen den Kuomintang-Fraktionen - absolute Schwächung Chinas
Februar 1931
Krieg zwischen den chinesischen Süd-Provinzen Guangxi/Kwangsi und Kwantung/Guangdong
(http://www.uglychinese.org/war.htm)
ab 28.2.1931
Nanking / Nanjing: Chiang Kai-Sheks Verhaftungswelle
-- Chiang Kai-Shek stellt Hu Hanmin und Deng Yanda unter Hausarrest
-- Chiang Kai-Shek lässt ausserdem die beiden KMT-Führer Ju Zheng und Xie Chi entführen.
(http://www.uglychinese.org/war.htm)
Fluchtbewegung aus Nanking / Nanjing nach Kanton
Sun Ke verlässt Nanking in Richtung Kanton.
(http://www.uglychinese.org/war.htm)
30.4.1931
Nanking / Nanjing: Deng Zeru und Lin Sen rügen Chiang Kai-Shek
(http://www.uglychinese.org/war.htm)
28.5.1931
Guangzhou / Kanton: Verkündigung einer nationalen Gegenregierung gegen Chiang Kai-Shek
durch Wang Jingwei / Whang Zhaoming, Tang Shaoyi, Zou Lu, Chen Youren, Gu Yingfen und Li Zongren [Li Tsung-Jen]. Sie entsenden südliche Truppen gegen Chiang Kai-Shek.
Li Zongren wird an der Werft von Tianzi herzlich empfangen und beschreibt den blutigen Krieg zwischen den Provinzen Guangxi und Guangdong im Februar.
Chen Jitang und Li Zongren werden die Oberbefehlshaber der 1. und 4. Armeegruppe gegen Chiang Kai-Shek.
Die absolute Schwächung Chinas durch einen nationalistischen Bürgerkrieg wirkt an nazi-japanische Strategen wie eine Einladung, die Mandschurei zu besetzen.
(http://www.uglychinese.org/war.htm)
Ende April 1931
Mandschurei: Vier japanische Spione dringen in die Bergregion Xiang'an ein
(http://www.uglychinese.org/war.htm)
ab Mai 1931
Chiang Kai-Sheks zweiter Einkreisungsfeldzug gegen die KPCh
(North, S.226)
26.6.1931
Mandschurei: Heimliche Hinrichtung japanischer Spione
Der "Kriegsherr" der Mandschurei Zhang Xueliang / Chang Hsüeh-Liang lässt heimlich vier japanische Militärspione hinrichten (Zhongcun (Nakamura) Zhentailang etc.), die zwei Monate zuvor in die obere Bergregion Xing'an eingedrungen sind. Chiang Kai-Shek wird nicht informiert...
(http://www.uglychinese.org/war.htm)
ab Juli 1931
Chiang Kai-Sheks dritter Einkreisungsfeldzug gegen die KPCh
(North, S.226)
Ab 18. September 1931: "Zwischenfall" von Mukden / Shenjang - Japans Kolonialismus in der Mandschurei - der passive Völkerbund - Stimulation zu weiteren Kriegen anderer Nationen
Mandschurei: Chang Hsüeh-Liang bricht Japans Eisenbahnprivileg
[Die negative Erfahrung nach einem Bruch eines Eisenbahnvertrags konnte der National-Chinese und "Kriegsführer" Chang Hsüeh-Liang bereits 1929 mit der Sowjetunion machen. Er scheint die Situation wieder völlig falsch einzuschätzen...]
Japan fürchtet seit 1928 eine nationale Einigung Chinas unter der Kuomintang. Diese Sicht der Dinge wird bestätigt, als der kurz zuvor der Kuomintang beigetretene mandschurische General Chang Hsüeh-Liang sich weigert, den chinesischen Eisenbahnbau und Hafenanlagenbau zu stoppen, der mit der Südmandschurischen Eisenbahn der japanisch-nationalen Zentralregierung im Wettbewerb steht.
(http://www.factmonster.com/ce6/history/A0831483.html)
Der Bruch des Eisenbahnmonopols durch den chinesischen Kriegsherrn / Warlord Chang Hsüeh-Liang, der den Bau chinesischer Eisenbahnen nicht unterbindet, ist Grund für den Mukden-"Zwischenfall".
(http://www.factmonster.com/ce6/history/A0846087.html)
Chang Hsüeh-Liang berichtet den Konflikt um die chinesischen Eisenbahnen und Hafenanlagen nicht nach Nanking / Nanjing weiter. Die Eskalation ereignet sich ohne Chiang Kai-Sheks Einfluss.
(http://www.uglychinese.org/war.htm)
18.9.1931
Japans "Politik der Zwischenfälle" - Besetzung der Mandschurei nach Mukden-"Zwischenfall"
Die japanischen Armeeführer wenden die Politik der "Zwischenfälle" an, um eine "Begründung" für "Strafexpeditionen" und Besetzungen in China zu haben. Der "Zwischenfall von Mukden" (Shenjang) wird zum Anlass genommen, die Mandschurei japanisch zu besetzen (North, S.127; DTV II. S.175).
->> die russische und die chinesisch-kommunistische Führung sind tief betroffen
->> es folgt weitere japanische Expansion auf chinesisches Gebiet (North, S.140).
Stalin ist innenpolitisch gebunden
Stalin hat sich mit seinen Mitarbeitern verpflichtet, das Fünfjahresziel in vier Jahren zu erreichen. Er schickt nicht mehr Kräfte zur Abwehr der japanischen Invasion als absolut notwendig (North, S.140).
Hoffnungen der KPCh auf Chiang Kai-Shek und eine "Einheitsfront" gegen Japan
Die KPCh hofft, dass Chiang Kai-Shek zu einer Offensive in die Mandschurei gegen Japan überredet werden kann. So
-- kann der Druck auf die chinesischen Sowjetgebiete verringert werden
-- kann auch die japanische Drohung an der russischen Grenze vermindert werden (North, S.140).
Ziel der KP in Moskau und der KPCh ist die "Einheitsfront" in China gegen Japan (North, S.140).
Es kommt zur Annäherung zwischen Moskau und National-China. Für Moskau bekommt die Bedrohung durch japanische Truppen erste Priorität. Ein Sieg der KPCh über die Kuomintang ist dagegen sekundär (North, S.140).
Der Völkerbund duldet die japanische Invasion in China
Russland ist die einzige Macht, die im Völkerbund Chinas Anliegen vertritt, vertreten durch Maxim Litvinov:
-- Litvinov unterstützt Bitten der chinesischen Nationalisten
-- Litvinov beteuert, Japan habe ohne Kriegserklärung angegriffen (North, S.140)
oo 100.000e von japanischen Soldaten seien in China eingefallen
oo die chinesischen Häfen sind durch japanische Schiffe blockiert
oo der chinesische Handel sei gelähmt (North, S.142).
Der Völkerbund unternimmt keine wirksamen Massnahmen gegen Japan. Folgen:
->> Italien ist zu einer Abessinieninvasion ermutigt
->> Franco ist zu einem allfälligen Eingreifen in Spanien ermutigt
->> Japan wird dadurch wieder zu weiteren Feldzügen ermutigt sein (North, S.142).
[Mit der japanischen Offensive in China 1931 hat gemäss Valentin Falin der Zweite Weltkrieg bereits begonnen. Man kann auch sagen, das "grosse darwinistische Fressen" hat begonnen, bis zur Unterschreibung der Menschenrechte...]
Völkerbund in Genf: Er duldet ab 1919 das weitere "darwinistische Fressen". Heute (2005)
wird mit der UNO-Fahne ein Hungertoter pro Sekunde auf der Welt geduldet...
12.12.1931 ca.
Nanking / Nanjing: Exekution des unter Hausarrest stehenden Deng Yanda
(http://www.uglychinese.org/war.htm)
15.12.1931
Nanking / Nanjing: Rücktritt Chiang-Kai-Sheks
(http://www.uglychinese.org/war.htm)
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-- China Karte: Republikanische gegen kaisertreue Provinzen nach der Revolution 1911:
http://iao.ish-lyon.cnrs.fr/francais/Henriot/AKQWeb/Mapjpeg/MpWarLor.jpeg
-- China Karte 1911: Aufteilung unter den Kriegsherren / Warlords: http://iao.ish-lyon.cnrs.fr/francais/Henriot/AKQWeb/Mapjpeg/MpWarLos.jpeg
-- China 1912: Einflussspähren F, GB, D, Japan und Russland:
http://www.blikopdewereld.nl/Geschiedenis/Historische%20Onderwerpen/china_van_confucianisme_via_mao.htm
-- Flagge der Republik China 1912-1928 mit Hauptstadt Nanking: http://www.geledraak.nl/html/page277.asp
-- Lenin, Portrait eines zukünftigen Massenmörders: http://academic.brooklyn.cuny.edu/history/virtual/portrait.htm
-- Mao in jungen Jahren: http://hkuhist2.hku.hk/history/studentprojects/japan/1996a/part9.htm
-- Chen Duxiu / Chen Tu-Hsiu: Jugendarbeiter: http://encyclopedia.thefreedictionary.com/Ch%27en%20Tu-hsiu
-- Henricus (Henk) Sneevliet, Portrait: http://www.marxists.org/francais/bios/sneevliet.htm
-- Michael / Mikhail Borodin: http://home.pages.at/slush/system.htm
-- China 1917: Mutter mit zwei Kindern in Körben: http://www.lexikus.net/lexikon/Republik_China
-- 4.5.1919: Studentendemo auf dem Tiananmenplatz in Peking: http://www.cctv.com/english/TouchChina/China20th/20021030/100410.html
-- Demonstrationen und Streiks durch die Bewegung vom 4. Mai 1919: http://iao.ish-lyon.cnrs.fr/francais/Henriot/AKQWeb/Mapjpeg/MpMay4th.jpeg
-- Wu P'Ei-Fu / Wu Peifu in Peking ab 1919: http://en.wikipedia.org/wiki/Wu_Peifu
-- Chang Tso-Lin in der Mandschurei: http://scaa.usask.ca/gallery/gruen/postcards/Foreigners/Foreigners3.html
-- Karte: Provinz Guangdong / Kwangtung: http://atimes.com/atimes/Others/guangdong.html
-- Sun Yat Sen Briefmarke: http://www.stamprussia.com/revolution55.htm
-- Lenin, Portrait 1920 mit Krawatte: http://www.vulture-bookz.de/marx/archive/portraits/Wladimir_I_Lenin.html
-- China, Mongolei und Tibet 1920: http://www.zum.de/whkmla/histatlas/china/haxchina.html
-- Mao, Portrait in jungen Jahren: http://www.union.edu/PUBLIC/HSTDEPT/HST198/mao/mao.htm
-- Karte: Position von Kweilin / Guilin und Hunan: http://www.chinahighlights.com/guilin/map2.htm
-- Li Li-San / Li Lisan Portraits jung und alt: http://www.tuttocina.it/Filatelia/serieanno/1999/1999_17.htm
-- Sun Yat-Sen mit Frau Soong Ching-Ling in Shanghai November 1922: http://english.cwi.org.cn/album/02.htm
-- Karte: Hongkong mit der Position von Sha Tin: http://www.southtravels.com/asia/hongkong/map.html
-- Adolf Abramowitsch Joffe, Portrait: http://www.marxists.org/glossary/people/j/o.htm
-- Chiang Kai-Shek, Portrait ca. 1923: http://www.geledraak.nl/html/page277.asp
-- Wassili Konstantinowitsch Blücher, 1924-1927 alias Galen, Portrait: http://de.wikipedia.org/wiki/Wassili_Konstantinowitsch_Bl%C3%BCcher
-- Wappen der Militärakademie in Whampoa: http://en.wikipedia.org/wiki/Whampoa_Military_Academy
-- Whampoa: Eingang der Militärakademie, Briefmarke: http://www.tuttocina.it/filatelia/serieanno/1994/1994_06.htm
-- Chiang Kai-Shek, der Militarist: http://shots.oxo.li/hot/OXO-World/Chiang_Kai-shek.jpg
-- Chou En Lai, der Leiter der "politischen Abteilung": http://www.eroots.net/mccook.htm
-- Chiang Kai-Shek: Inspektion von Soldaten in Whampoa: http://en.wikipedia.org/wiki/Whampoa_Military_Academy
-- Sun Yat-Sen, Banknoten mit Portrait und Mausoleum: http://www.banknotes.com/c.htm
-- Sun Yat-Sen-Mausoleum auf dem Berg Zijin in Nanking / Nanjing:
http://forum.japantoday.com/China_Historical_Photos_(both_PR_of_China_&_Rep_of_China)/m_306979/tm.htm
-- Karte China 1926: Nordfeldzug der Kuomintang nach Peking: http://iao.ish-lyon.cnrs.fr/francais/Henriot/AKQWeb/Mapjpeg/MpExpNor.jpeg
-- China 1926: Nordfeldzug: Französische Barrikade in Hankow: http://www.sinomania.com/china_image_archive/photo_albums/hankow/ch_1926_hankow_french-barricade.jpg
-- China 1926 Nordfeldzug: Barrikaden der Marine in Hankow:
http://www.sinomania.com/china_image_archive/photo_albums/hankow/ch_1926_hankow_naval-barricades.jpg
-- Karte: Position der Metropole Wuhan: http://www.vacationstogo.com/cruiseports/viewport.cfm?port=1331
http://www.maps-of-china.com/hubei-s-ow.shtml
-- Position von Wuhan, Provinz Hubai: http://www.maps-of-china.com/hubei-s-ow.shtml
Eindrücke aus Wuhan
-- Kranichturm: http://www.geo.at/firmeninfo/presse/fotos.htm
-- Alte Bibliothek der Universität: http://www.uoguelph.ca/~thsiang/visit/wuhanu.jpg
-- Der Ostsee bei Wuhan: http://msittig.wubi.org/travel/china2004/photos/Wuhan1/DSCF0845.JPG
-- Panorama mit Brücke über den Fluss Yangtse: http://acp.freeshell.org/Wuhan01.jpg
-- Der Ostsee bei Wuhan, Sonnenuntergang: http://www.tribuneindia.com/2003/20030801/world.htm
Zwei Mädchen aus Wuhan, Portraits - chinesisches Schachspiel - Bambustransport ohne Rad - Familie vor Guiyan-Tempel - Strassenküche für das Frühstück - Strassenküche für das Mittagessen - Veloabstellplatz: http://cascoly.com/trav/china/Wuhan.asp?lt=2
-- Karte mit Positionen Wuhan, Nanchang, Shanghai: http://www.kaisertour.cn/maps/2eas.jpg
-- Shanghai 1927: Rikschas und Sikh/Hindu-Polizei: http://www.lronhubbard.org/eng/journal/page24.htm
-- Karte: Die Positionen Wuhan, Nanchang und Shanghai: http://www.cs.chalmers.se/~yzhang/presentation/
-- General Sun Chuan-Fang, "Kriegsherr" in Shanghai: http://www.nationmaster.com/encyclopedia/Northern-Expedition
Shanghai 1927
-- Kommunistischer Streikumzug: http://www.sinomania.com/china_image_archive/photo_albums/shanghai_1925-1940/sh_1927_strike-communists.jpg
-- Küstenwache hms Durban: http://www.sinomania.com/china_image_archive/photo_albums/shanghai_1925-1940/
-- Gefangenenlager: http://www.sinomania.com/china_image_archive/photo_albums/shanghai_1925-1940/sh_1927_northern-troop-pows_held_by_british.jpg
-- Shanghai 12.4.1927: Strassenverhaftungen: http://takaoclub.com/opium/postjapan.htm
-- Shanghai 1927: Bombenanschlag auf das Cathay-Hotel: http://www.sinomania.com/china_image_archive/photo_albums/shanghai_1925-1940/sh_1927_bomb-damage-cathay-hotel.jpg
-- Shanghai Mai 1927: Strassenkämpfe mit englischen Truppen und Todesstrafen: http://www.sinomania.com/china_image_archive/photo_albums/shanghai_1925-1940/sh_1927_street-fighting.jpg
-- Shanghai 1927: Marsch zur Exekution: http://www.postcardman.net/47889.jpg
-- Karte: Position von Changsha, Wuhan und Shanghai: http://users.ece.gatech.edu/~ydtan/images/china/CHina_map.GIF
-- Heinz Neumann, Portrait: http://www.kpd-sozialgeschichte.homepage.t-online.de/promis.html
-- Position von Shantou / Swatow, Macau und Hong Kong: http://www.paulnoll.com/China/Provinces/Province-Guangdong.html
Eindrücke aus Shantou / Swatow
Gemüseverkauf mit Rikscha, Rikschataxi, Gemüse-Velotransport, Hochhäuser, Fischkutter, Nachtmarkt: http://chine2005.canalblog.com/albums/chento/index.html
-- Schulkinder: http://www.alwaysforever.us/images/slideshow/slideshow_final/pages/DSC03192_JPG.htm
-- Tanzgruppe der Universität: http://www.usefilm.com/image/536200.html
Skyline und Strandbucht: http://www.huangshantour.net/english/SmallClass.asp?typeid=34&BigClassID=82&smallclassid=345
-- Giichi Tanaka, 26. Premierminister Japans: http://www.kantei.go.jp/foreign/cabinet/26_e.html
-- Feng-Yue Hsian, Chiang Kai Shek und Yen Hsi Shan in Peking 1928: http://www.electricguild.com/Chen/chiang.html
-- Die neue Flagge von Nationalchina ab 1928: http://www.geledraak.nl/html/page277.asp
-- Li Li-San / Li Lisan Portraits jung und alt: http://www.tuttocina.it/Filatelia/serieanno/1999/1999_17.htm
-- Karte: Position von Ruijin/Juichin und Ningdu/Ningtu: http://www.maps-of-china.com/jiangxi-s-ow.shtml
-- Karte: Position von Ruijin/Juichin und Ningdu/Ningtu, Relief: http://www.muztagh.com/map-of-china/large-map-jiangxi.htm
-- Karte: Die Position von Kiangsi / Jiangxi: http://users.ece.gatech.edu/~ydtan/images/china/CHina_map.GIF
-- Fahne der Mao-Republik in Kiangsi / Jiangxi 1929-1931, ausgerufen in Nanchang: http://www.rbvex.it/asiapag/kiangsi.html
-- Karte: Changsha in der Provinz Hunan: http://www.muztagh.com/map-of-china/large-map-hunan.htm
Eindrücke aus Changsha
-- Überdachte Brücke: http://beifan.com/037changsha/37changsha-2.html; http://beifan.com/037changsha/37changsha07h.html
-- Maos Schule in Changsha: http://www.villalain.com/china_viaje2/changsha.html; http://www.villalain.com/images/big/v2_changsha_3.jpg
-- Changsha Magnetschwebebahn Teststrecke 2002: http://www.makabusi.com/2002/04/29
-- Panorama mit Brücke: http://en.chinabroadcast.cn/2245/2005-4-6/135@220607.htm
-- Chou Enlai / Zhou Enlai, Portrait: http://en.wikipedia.org/wiki/Chou_En-lai
-- Völkerbund in Genf duldet das "darwinistische Fressen", heute mit der UNO-Fahne ein Hungertoter pro Sekunde auf der Welt (2005)...: http://www.news.ch/news_img/article/61713-UNOGenf.jpg
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