Geometrisches Zeichnen
|
Das
Geometrische
Zeichnen im MNG Basel
(Mathematisch-naturwissenschaftliches Gymnasium Basel) fand nur für
13-Jährige statt und war eines meiner Lieblingsfächer, damals noch
unter meinem
alten Nachnamen "Schulz" (Details über den Psychoterror im MNG
gegen den Namen "Schulz" habe ich hier
zusammengefasst). In diesem "Geometrischen Zeichnen" wurden
Naturphänomene und Naturgesetze des Grossen Geistes dargestellt, ohne
dass über den Grossen Geist je etwas unterrichtet wurde. Die Verbindung
von Zeichnung und geistigem Leben wurde konsequent unterlassen.
Manchmal wurde auch eine mathematische
Aufgabe dargestellt und somit auch in zeichnerischer Form
"verarbeitet", oder es wurden alltägliche Sachen graphisch verarbeitet.
Wenn die Lehrperson eine gute Lehrperson ist, kann
das geometrische Zeichnen mit seiner präzisen Arbeit und einem
vorzeigbaren, guten Resultat eine geistige Schulung auch für viele
andere Lebensbereiche sein. Es ist ein Jammer, dass das Fach
"Geometrisches Zeichnen" nur ein Jahr lang gegeben wurde, und dass
viele Erwachsene keinen Zugang zum geometrischen Zeichnen haben.
Die Materialien waren ein pultgrosses Reissbrett mit cm-Mass und einem
Architektenwinkel dran, ein Zirkel mit der Vorrichtung für einen
Tintenfüller, Kalkpapier, eine Rasierklinge, und ein Tintenfüllerset
mit verschiedenen Spitzen und Farben. Des Weiteren hatten wir noch ein
Kurvenlineal und Schreibschablonen. Heute wird das alles am Computer
gemacht. Ob der Vorgang derselbe ist mag ich zu bezweifeln, aber er ist
sicher ähnlich. Am Computer erspart man sich das Wegkratzen von Fehlern
mitder Rasierklinge. Manche haben sich dann Löcher in das Papier gekratzt. Das passiert am Compi nicht mehr.
|

Geometrisches
Zeichnen im MNG Basel 1977-1978, Titelblatt auf dem grossen
Briefumschlag (Couvert), worin die Zeichnungen aufbewahrt wurden
|
Ich habe diese
geometrischen Zeichnungen bis 2008 aufbewahrt, denn präzise
Darstellungen sind für mich ein wesentliches Lebenselement für die
Entscheidungsfindung und für die Urteilsfindung im Leben, also für die
analytische Arbeit. Diese Zeichnungen sind in diesem Sinn ein grosses
Symbol für den Arbeitsvorgang der Problemstellung und der Problemlösung
durch Genauigkeit.
Präzise und logisch
arbeiten und logisch denken, das verkörpert das geometrische Zeichnen.
Der Grosse Geist spricht hier seine irdischen Gesetze durch seine
Gesten mit Lineal und vor allem mit dem Zirkel. Manchen Menschen täte
es wirklich gut, sich logisch-geometrisch besser zu schulen, um
Manipulationen im Leben zu erkennen und um von Manipulationen
wegzukommen, sich von Unwahrheiten loszulösen und sich neue geistige
Freiheiten zu erarbeiten. Es gab aber sicher auch einige Schüler, die
das geometrische Zeichnen "nicht wichtig" fanden und sich allein auf
die Algebra konzentrierten. Wieso sollte man viel "machen" für ein
Fach, das es nur ein Jahr gab...
Bei der Auswanderung nach Süd-"Amerika" im Jahre 2008 habe ich dann die
Zeichnungen nicht mehr mitnehmen können, sondern habe sie eingescannt.
Da wegen der immer grösser werdenden Webseite ein grösseres Interesse
an meiner Biographie besteht, seien sie hier präsentiert.
|

Figur 1: Strichübung mit Bleistift, 13.5.1977 |

Figur 2: Strichübung mit Tinte, 13.5.1977
|
1+2. Die erste Zeichnung, eine "Strichübung"
Nun, mit irgendeiner simplen Figur muss man ja anfangen, um die
Jugendlichen an eine zeichnerische Präzision zu gewöhnen. Bei uns war
die erste Figur ein Rechteck mit vielen gekreuzten Quadraten.
xxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxx
|

Figur 3: Direkter Dreisatz, Schema, 27.5.1977
|
3. Darstellung eines direkten Dreisatz
Die Grafik des einfachen Dreisatzes zeigt noch die Ungeschicklichkeit
mit der Schablone. Hilfslinien waren im Unterricht beim schweizer
Terror-Lehrer Walter Fankhauser verboten, und so stellen die
Zahlenreihen eher Kurven dar, was von mir gar nicht so gewollt war. Nun
gab es sicher einige Schüler, die hatten zu Hause ein Reissbrett und
hatten schon Übung mit Schablonen. Bei denen waren die Zahlenreihen
wirklich schon "Reihen". Die zeichnerische Aufgabe an sich ist eine
Sisyphusarbeit mit vielen kleinen Quadraten und Kreisen, eine fast
unsinnig und stumpfsinnig anmutende Präzisionsarbeit.
So weit ich es in
Erinnerung habe, durften die Schüler das Thema frei wählen, zu dem der
Dreisatz ausgeführt wurde. Der Dreisatz zeigt in meinem Fall
alltägliche Produkte (v.a. Lebensmittelpreise) mit den Preisen von
1977: Aufschnitt 13 Franken pro kg, Leim 11 Fr./kg, Äpfel 2,25 Fr./kg,
Pfirsiche 1,50 Fr./kg, Birnen 1,25 Fr./kg, Zucker 0,60 Fr./kg.
|
 Figur 4: Wunderblume, 3.6.1977
|
4. Eine Wunderblume
Die Aufgabe mit der "Wunderblume" war, mit dem Zirkel einen Kreis in 12
Abschnitte zu unterteilen und dann alle Punkte miteinander zu
verbinden. Das Resultat war diese Rosette. Wenn man die Blüten in der
Natur oder die Kirchenfenster anschaut, so verwundert es, wieso wir
nicht noch mehr Rosetten gezeichnet haben. Es sind alles wunderschöne Mandalas, wunderbare Wunderblumen.
|

Figur 5: Autorennbahn, 19.8.1977
|
5. Eine Autorennbahn
Bei der Figur "Autorennbahn" kam es zu ersten Anwendung des
"Kurvenlineals". Man hätte die Figur auch "Wegenetz" nennen können,
aber in einer Bubenklasse mit Jugendlichen macht die Bezeichnung
"Autorennbahn" mehr Emotionen frei. Wie man sieht, bereitete mir die
Anwendung eines "Kurvenlineals" noch einige Mühe. Ich hatte das vorher
noch nie gesehen.
Es war eigenartig, dass die geistig armseligen MNG-Schüler gerne
Autorennen schauten und die Sekunden und die Bruchteile von Sekunden
genau beobachteten. Eigentlich wollte ich damals schon in eine geistig
andere Welt...
|

Figur 6: Kreisdiagramm, 23.9.1977 |
6. Ein Kreisdiagramm
Das Kreisdiagramm über die "Areale der Schweiz" war eine erste
statistische Aufgabe und zeigt die territoriale Aufteilung der Schweiz
von 1977. Die Schüler hatten da schon mit der Schablone "schreiben
gelernt" und die Buchstaben kamen nun einigermassen auf "eine Reihe".
Die Knacknuss war, Zahlen genau in kleine Kreise zu setzen.
Als produktive Flächen der Schweiz wurden im Jahre 1977 gezählt:
1. Äcker, Wiesen mit 10.800 qkm, 26,2%, mit einer Kreisfläche von 94,32º
2. Weiden mit 10.660 qkm, 25,8%, mit einer Kreisfläche von 92,88º
3. Wald mit 9800 qkm, 23,7%, mit einer Kreisfläche von 85,32º
Als unproduktive Flächen der Schweiz wurden im Jahre 1977 gezählt:
1. Siedlungen mit 1050 qkm, 2,5%, mit einer Kreisfläche von 9º
2. Seen mit 1390 qkm, 3,4%, mit einer Kreisfläche von 12,24º
3. Übriges (Berge, Halden, Sümpfe etc.) mit 7580 qkm, 18,4%, mit einer Kreisfläche von 66,24º
|
Nun, so "produktiv" sind die Äcker heute leider nicht mehr, weil die
Böden oft mit Pestiziden verseucht sind, und weil viele Böden unter
Mineralienarmut leiden, weil die Böden kaum noch überschwemmt werden.
Früchte und Gemüse sind also oft vergiftet und geben kaum noch
Mineralien her. Das wäre dann wieder eine andere Statistik...
|
 Figur 7: Indirekter Dreisatz, 21.10.1977
|
7. Darstellung eines indirekten Dreisatz
Der indirekte Dreisatz ist hier mit Arbeitstagen von Arbeitergruppen im Strassenbau dargestellt.
Die zeichnerische Aufgabe an sich ist - wie beim einfachen Dreisatz schon - auch hier wieder eine Sisyphusarbeit mit vielen
kleinen Quadraten und Kreisen, eine fast unsinnig und stumpfsinnig
anmutende Präzisionsarbeit, dieses Mal aber noch verbunden mit Kurvenlineal.
|

Figur 8: Mittelsenkrechte mit Umkreis
|
8. Die drei Mittelsenkrechten und der Umkreis
Es wurde ein Dreieck
gezeichnet, dann mit dem Zirkel die Mitten der Seiten bestimmt und
darauf die Senkrechten gezeichnet. Die Mittelsenkrechten ergeben einen
Schnittpunkt, der der Mittelpunkt des "Umkreises" ist, des Kreises, der
die Spitzen des Dreiecks schneidet.
Wie man sieht, ist die Aufgabe gut gelöst. Heute (2010) werden solche
logisch-räumlichen Vorgänge automatisch von Computerprogrammen wie Corel Draw ausgeführt.
|

Figur 9: Winkelhalbierenden mit Inkreis, 4.11.1977
|
9. Die drei Winkelhalbierenden mit dem Inkreis
Zuerst wurde ein Dreieck gezeichnet, dann die Winkelhalbierenden mit
dem Zirkel bestimmt. Sodann wurden die Winkelhalbierenden gezeichnet,
und der Treffpunkt ist der Mittelpunkt des "Inkreises", der gemeinsame
Kreis, der die drei Seiten berührt. Solche Figuren kommen in vielen
geometrischen Figuren vor, in Kirchenfenstern, bei künstlerisch
gestalteten Hausfassaden etc.
Wie man sieht, ist auch
diese Aufgabe gut gelöst, bis auf das falsche Wort "Innkreis". Der
Fluss "Inn" im Engadin war mir scheinbar geläufiger als der einfache
"Inkreis". Heute (2010) werden solche logisch-räumlichen Vorgänge
automatisch von Computerprogrammen wie Corel Draw ausgeführt.
|

Figur 10: Die Aussenwinkelhalbierenden und die Ankreise, 11.11.1977
|
10: Die drei Aussenwinkelhalbierenden und die drei Ankreise
Die
Aussenwinkelhalbierenden und die "Ankreise" sind nach demselben Prinzip
gestaltet wie die "Inkreise", aber ausserhalb des Grund-Dreiecks.
Zuerst wird ein kleines Dreieck gezeichnet, dessen Schenkel aber sehr
verlängert sind. Dann werden die Winkelhalbierenden gezeichnet, die ein
eigenes Dreieck um das Grund-Dreieck ergeben. Das
Winkelhalbierenden-Dreieck bildet die Mittelpunkte der Ankreise. Der
Radius ist mit einer Senkrechten auf die Schenkel ermittelbar.
Der grosse Zusammenhang
zwischen Zeichnung 9 und 10 ist ein philosophisch-logischer: Mit dem
Inkreis und den Ankreisen ist der Umkehrschluss zeichnerisch
dargestellt. Wenn ein Vorgang passiert, dann ist auch auf der anderen
Seite ein Vorgang möglich, der mit dem ersten Vorgang i
|
 Figur 11: Die Seitenhalbierenden, die Mittellinien, und der Schwerpunkt bei einem Dreieck
|
11. Die Seitenhalbierenden, Mittellinie und Schwerpunkt
Zuerst wurde ein grosses Dreieck gezeichnet, dann mit dem Zirkel die
Seitenmitten bestimmt und darauf die Verbindung der Mittelpunkte und
den gegenüberliegenden Ecken gezogen. Dies wurde einige Male nach innen
hin wiederholt. Das Resultat ist eine eigenartige, nach innen gerichtetes Dreieck-Auge.
Der Schwerpunkt wird mit den Mittellinien und nicht mit den Winkelhalbierenden bestimmt.
|

Figur 12: Der Beweis eines Höhenschnittpunkts im Dreieck, 9.12.1977
|
12: Der Beweis eines Höhenschnittpunkts im Dreieck
In der vorliegenden
Zeichnung wurden die Mittelpunkte der Seiten verbunden, was das innere
Dreieck ergab (wie in Zeichnung 11). Dann wurden die "Höhen" des
kleineren Dreiecks eingezeichnet (die Linie, die senkrecht auf der
Seite steht und die gegenüberliegende Ecke schneidet). Diese "Höhen"
des kleinen Dreiecks haben einen Schnittpunkt.
Es wurde hier der geometrische Beweis geführt, dass der
Höhenschnittpunkt des kleinen Dreiecks der Schnittpunkt der
Mittelsenkrechten und somit der Mittelpunkt des Umkreises des grossen
Dreiecks sei (wie in Zeichnung 8). Solche abstrakten Beweisführungen
sind jedoch nicht sehr verständlich, wenn alles in einer einzigen Figur
gezeichnet ist.
Hier begann sich ganz konkret, die Denkweise der "MNG-ler" von der
Denkweise anderer Jugendlicher zu unterscheiden, und das war ganz
bewusst so manipuliert. Solche "Codes" sind meines Erachtens absolut
destruktiv und spalten die
Gesellschaft in überflüssiger Weise auf. Die MNG-ler sollten also ihren
eigenen "Code" haben,
der sich dann an der ETH, in der Justiz als "Detektiv" und in den
Geheimdiensten der Justiz fortsetzt, ein grausamer Menschenschlag mit
vielen "Codes", aber ohne jede Ahnung über Menschen.
|

Figur 13: Besondere Punkte und Linien im Dreieck, 22.12.1977 |
13: Besondere Punkte und Linien im Dreieck
In diesem
geometrischen Kunstwerk sind die Zeichnungen 8 bis 12 alle in einer
Figur vereint. Ein Scan in A3 war mir nicht möglich, deswegen musste
ich den Scan zusammensetzen, so dass im Mittelbereich ein paar leicht
versetzte Linien entstanden. Man sieht hier
-- gelb: die Winkelhalbierenden mit dem Inkreismittelpunkt und dem Inkreis
-- blau: die Mittelsenkrechten, der Umkreismittelpunkt und der Umkreis
-- grün: die Seitenhalbierenden, der Schwerpunkt und die Mittellinien
-- rot: die Höhen und der Höhenschnittpunkt
-- schwarz: die drei Aussenwinkelhalbierenden, das Dreieck der Aussenwinkelhalbierenden und die Ankreise
-- blau und fett: die Eulersche Gerade, die gerade Linie zwischen Umkreismittelpunkt, Schwerpunkt und Höhenschnittpunkt)
-- rot und fett: der Feuerbachsche Kreis, der alle Ankreise und den Inkreis schneidet.
|
An dieser grossen Zeichnung sieht man einige Sachen:
Erstens war diese grosse
Dreieckszeichnung mit all ihren Elementen der Ausdruck einer grossen
geistigen Fähigkeit, aus verschiedenen Elementen eine grosse Lösung
herbeizuführen (Eulersche Gerade, Feuerbachsche Kreis). Präzise
Arbeitsweise war mir eigentlich eine Leidenschaft. Einige meiner
MNG-Kameraden sind an dieser grossen Aufgabe gescheitert.
Und zweitens sieht man hier bereits, dass sich die geometrische
Zeichnerei von der
allgemeinen Lebenspraxis bereits etwas entfernt hat und zu einem
Tüftler-Gebiet wird. Die
MNG-ler sollten sich alle als "Tüftler" fühlen, Tüftler für grosse
Problembereiche, wo Lösungen gesucht wurden, so wie die "Eulersche
Gerade" etc.
|

Figur 14: Winkel an Parallelen, 13.1.1978
|
14. Winkel an Parallelen
Hier sind in einfacher
Art und Weise Stufenwinkel, Wechselwinkel und Gegenwinkel dargestellt.
Uns Schülern wurde aber nie gesagt, für welche Berufe man dieses Wissen
um innere und äussere Gegenwinkel und Innenwinkel schlussendlich
braucht. Es fehlte im Unterricht völlig die Vision des späteren Anwendungsgebietes im Beruf.
Die verschiedenen Codewörter für die Winkel waren wieder eine
Spezialität für sich. Im "normalen" Leben braucht man solche
Bezeichnungen eigentlich nie...
|

Figur 15: Dreieckskonstruktionen, 20.1.1978
|
Zeichnung 15: Dreieckskonstruktionen
Die Übersicht zeigt, nach welchen Kriterien Dreiecke konstruiert werden können:
-- einmal sind drei Seitenlängen vorgegeben (Code: sss)
-- ein anderes Mal sind zwei Seitenlängen und ein Winkel vorgegeben (Code: sws)
-- ein weiteres Mal sind eine Seitenlänge und zwei Winkel vorgegeben (Code: wsw)
-- oder dann sind drei Winkel vorgegeben (Code: www).
Bei der Vorgabe von zwei
Seitenlängen und einem Winkel gibt es zwei Lösungsmöglichkeiten, das
Dreieck zu konstruieren. Bei drei vorgegebenen Winkeln gibt es keine
Lösung, weil das Dreieck beliebig gross oder klein präsentiert werden
kann. Diese logischen Schlussfolgerungen waren wiederum geistig
formgebend.
|
Man
sieht
gleichzeitig wieder den "MNG-Code" der Geometrie (sss, sws,
wsw, www). Dieses Code-Denken war die Vorbereitung auf ETH und
Geheimdienste. Am Ende sollten die Menschen einfach gar nicht mehr
reden, sondern nur noch Codes schnattern. Das waren dann die "MNG-ler",
die auf ihr Code-Wissen stolz waren, soziologisch und psychologisch
aber oft bis heute (2010) eine quasi 0-Bildung haben und somit
soziologisch-psychologisch absolut dumm bleiben. Da fehlt allgemein
etwas im Lehrplan der Gymnasien, wobei eben auch das Geometrische
Zeichnen eine geistige Schulung ist, wenn es nicht zu abstrakt
unterrichtet wird.
|

Figur 16: Thaleskreis, 27.1.1978
|
16. Thaleskreis
Der Grieche Thales soll die Gesetzmässigkeit gefunden haben, dass innerhalb eines Halbkreises alle Dreieckswinkel 90 Grad sind.
Es wurde ein Kreis gemalt, eine gestrichelte Mittellinie, und dann
willkürlich Linien von den Endpunkten der Mittellinie zum Kreis. So
ergab sich immer ein Winkel von jeweils 90 Grad.
|

Figur 17: Steigung und Gefälle, 24.2.1978
|
17. Steigung und Gefälle
In dieser Darstellung
wurden die Steigung im Winkelmass in Prozent ausgerechnet, verglichen
an der Länge der rechten Linie des entstehenden Dreiecks. Also wird
eine Steigung mit einem 45 Grad-Winkel als 100% bezeichnet, weil die
Basislinie und die rechte Linie des entstehenden Dreiecks dann gleich
lang sind. Man sollte diese 100%-Steigung eigentlich rot eintragen. Die
anderen Werte sind jeweils angegeben, und die rechten Seitenlinien sind
bei den drei steilsten Steigungen unvollständig. Das bräuchte ein
grösseres Papier...
Diese Aufgabe war absolut realitätsbezogen, und im Nachhinein fragt es sich, wieso diese Aufgabe nicht schon früher kam.
|

Figur 18: Ellipsenkonstruktion, 13.3.1978
|
18. Ellipsenkonstruktion
Diese Konstruktion war
nicht so schwer, wie sie aussieht, man musste nur wissen wie: Zuerst
wurden zwei Punkte "F1" und "F2" festgesetzt ("Brennpunkte"), Darauf
wurde eine zweite Linie (unten) definiert, die Gesamtstrecke der beiden
Dreiecksschenkel. der Hilfsdreiecke. Die "Gesamtlinie" (unten) wurde
dann regelmässig unterteilt, und dann wird der Zirkeljeweils in zwei
sich ergänzenden Strecken eingestellt und so die Zirkellinien
geschnitten, so dass die vielen Schnittpunkte entstehen (sieht ja aus
wie die Nähpunkte einer Narbe etc.). Am Ende wurden die Punkte
mit dem Kurvenlineal verbunden.
Der Abstand "hinter" den Brennpunkten ist die Differenz der Strecke zwischen den Brennpunkten und der Gesamtlinie.
Geistig war diese Konstruktion eine weitere Entwicklung, eine
schwierige Aufgabe mit Disziplin und Präzision zu lösen. Ausserdem
sieht man hier zum ersten Mal das Phänomen der optischen Täuschung
durch die Dreieckspunkte, die optisch die Ellipse beeinträchtigen.
|

Figur 19: Ellipse mit Krümmungskreisen, 10.3.1978
|
19. Ellipse mit Krümmungskreisen
"Krümmungskreise" sind
Kreise, die die Ellipse an den Scheitelpunkten berühren. Hier sind die
beiden Krümmungskreise ansatzweise dargestellt. Die Ellipse fehlt.
An dieser Konstruktion sieht man, dass die MNG-ler in Basel schon das
abstrakte Denken entwickelt hatten, gewisse Sachen einfach wegzulassen.
Für mich persönlich ging hier eines meiner besten Fächer zu Ende, das
geometrische Zeichnen. Stattdessen wurde am MNG Basel nun in den
folgenden Klassenstufen das "abstrakte Denken" in Codes und Zeichen
weiter "perfektioniert", was mir absolut zuwiderlief, denn so weltfremd
wollte ich gar nicht leben...
|
|