Deutschland und Europa: Der GERMANENFURZ vom 15.-20. Jh.





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ENGL

Deutschland und Europa: Der Germanenfurz
Von Tacitus bis zu Hitlers Untergang - 15.-20. Jh.

Germanen gegen Römer - Tacitus und seine "Germania" - die Humanisten graben die "Germania" aus - "Germanen" als "Eingeborene" - "Germanenvergötterung" und Fälschungen - die populistische Gleichstellung: deutsch = germanisch - die Schlagwörter Germanen und Deutschtum - die Kombination mit den Rassismuslehren - Blut-und-Boden-Ideologie: Wagner u.a. - Endsiegglaube bei Hindenburg und Hitler - Ideologen und "germanische" Rassismuspolitik im Nationalsozialismus

  Tacitus "Germania", Buchdeckel  Hermann-Denkmal in Detmold  Richard
                  Wagner, Porträt eines AntisemitenThule-Gesellschaft, Emblem mit HakenkreuzGestreifte
                  Hitlerjugend-Flagge mit Hakenkreuz  Trümmerstadt Stuttgart Sommer 1945

von Michael Palomino (1999 / 2007 / 2010)

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aus:
-- Lund, Allan A.: Germanenideologie im Nationalsozialismus. Zur Rezeption der "Germania" des Tacitus im "Dritten Reich". Heidelberg 1995
-- Webseiten (jeweils angegeben)

Kommentar

Die Chronologie behandelt das Entstehen des Germanenwahns und Rassenwahns in Europa. Der Inhalt ist ein Beitrag zur Erklärung des bis heute oft kaum erklärbaren Phänomens des Rassismus im Dritten Reich. Der Germanenwahn entsteht durch eine Reihe von "wissenschaftlichen" und populistischen Fehlschlüssen und jeweils nach militärischen Ereignissen neuen Auftrieb: nach der Niederlage gegen Napoleon, nach der Reichsgründung ab 1871, und nach dem Diktat von Versailles ab 1919.

Die verdummenden Rassismus-Lehren werden an den Universitäten der "Zivilisation" nach 1920 weiter gelehrt. Die Rassismus-"Professoren" kommen z.T. in höchste Ränge, schon vor 1933. Mit Hitler als "Führer aller Germanen" wird schliesslich der historische Super-GAU der Germanomanie in Europa eingeleitet, in Kombination mit den populär-verdummenden, aber erlaubten, Rassenlehren plus einem Welt-Kommunismus als Gegenspieler. Der Germanenfurz erlebt dabei sein jähes Ende.

Michael Palomino
Mai 2003

Chronologie

Altertum
Die Vorstellung vom Altertum beinhaltet die naive Vorstellung, dass ein Volk seine Autochthonie behält, indem im Lande das Volk wächst, wie Blumen und Bäume wachsen; geschildert in T.Poesche: "Die Arier - Ein Beitrag zur historischen Anthropologie" 1978 (Lund, S. ?)

9 n.Chr.
Germanen unter Hermann schlagen Römer unter Varus
im Teutoburger Wald, wo angeblich das Schlachtfeld zu suchen ist, wo Hermann der Cherusker 9 n.Chr. den römischen Feldherrn Varus mit seinen drei Legionen schlug. Die Schlacht war eine entscheidende Wende für die europäische Geschichte. Das Land zwischen Rhein und Elbe bleibt germanisch (Lund, S. 18).

Hermann-Denkmal
Hermann-Denkmal in Detmold
vergrössernHermann-Denkmal in Detmold

Karte mit dem Teutoburger Wald
vergrössernKarte mit dem Teutoburger Wald


Varusschlacht, Schauspiel
Varusschlacht, Schauspiel

98 n.Chr.
Tacitus schreibt die "Germania"
(Lund, S. 31), Tacitus ist ein römischer Geschichtsschreiber (Lund, S. 66); Tacitus' "Germania" ist eine idealisierte Darstellung der Germanen (Lund, S. 56).

Tacitus: "Germania"


Tacitus, Profil
Tacitus, Profil
Tacitus "Germania",
                          Buchdeckel
Tacitus "Germania", Buchdeckel

Tacitus preist die germanische Kindererziehung ohne Geschlechtertrennung
Die gemischte Kindererziehung der Germanen ist schon bei Cäsar erwähnt, der dies als "Sittenverderbnis" anprangert (Lund, S. 58).

[Dabei fehlt die Angabe, bis wann ein Mensch bei den Germanen als "Kind" gilt. Es ist anzunehmen, dass ab 10 Jahre die Kinder nicht mehr zusammen erzogen wurden, und dass ab 12 Heiraten stattfanden, so wie dies in allen Stammeskulturen üblich war].

Tacitus: Germanische Bestrafung mit Versenken im Moor - Moorleichen
Die germanische Todesstrafe war, als Moorleiche zu enden. Eine solche Bestrafung wird angenommen (Lund, S. 60) gemäss Kapitel 12 und 19 des Tacitus (Lund, S. 61)
-- für Überläufer, Feiglinge und Unzüchtige: zur "Reinhaltung der Rasse"
-- für Homosexuelle, die den Göttern dargebracht werden, um das Volk vor dem Zorn der Götter zu retten (Lund, S. 60).

Die
                Moorleiche "Grauballemann" in Moesgaard, 2000
                Jahre alt
Die Moorleiche "Grauballemann" in Moesgaard, 2000 Jahre alt

Tacitus und "Treue"
im 7.Kapitel und c.13,2-3. (Lund, S. 51).

Tacitus: Der Rassebegriff bei Tacitus
Der Rassebegriff bei Tacitus ist nicht biologisch, sondern eine durch die Umwelt begründete Vorstellung von "Rasse" (Lund, S. 46).

[Tacitus unterscheidet also rassisch "Bergmenschen" und "Talmenschen", "Kaltklimamenschen" und "Warmklimamenschen" etc.].

Tacitus über den Ursprung der Germanen
Tacitus sinniert über den Ursprung der Germanen in Germania Kapitel 2 und 3. Die Kapitel können aber nur als Versuch einer Ethnisierung der in "Germanien" lebenden "Stämme" gedeutet werden oder als Versuch der Betrachtung der Eingeborenheit im Sinn der antiken Sichtweise (Lund, S. 49).

R.v.Kienle über Tacitus' Germanen-Ursprungstheorie
im Werk "Germanische Gemeinschaftsformen" (1939):
-- die Stelle von Tacitus in Germania c.2,3 über die Entstehung der Germanen sei ein Mythos
-- die Stelle sei die älteste existierende Stelle, die eine geografische Lage der Germanen beschreibt
-- die Stelle kennt noch die Namen der mythischen Göttersöhne
-- wichtig sei, dass ein einheitlicher Ursprung geschildert wird, der ein überstammliches Verbundenheitsgefühl aufzeigt und die Gesamtheit der Westgermanen miteinander verwandt nennt (Lund, S. 49).

um 800
Karl der Grosse: Erstmals der Begriff theodiscus / diutisk
Zum ersten Mal gibt es eine gemeinsame Sprachbezeichnung "theodiscus" / "diutisk", später "tütsch" / "deutsch" (Lund, S. 15).

[Gemäss neuester Forschung hat es Karl den Grossen nie gegeben, sondern Karl der Grosse wurde von einer Mönchsclique erfunden. An der Entstehung der Sprachsbegriffe "theodiscus" und "diutisk" ändert dies aber nichts].

Mittelalter
Das Buch "Germania" von Tacitus ist unbekannt
Die "Germania" des Tacitus war im Mittelalter zwischen 800 und 1300 praktisch unbekannt. Sie überlebte nur in einer Handschrift im Kloster Hersfeld im "Codex Hersfeldensis" (Lund, S. 16).

Klosterruine Hersfeld
Klosterruine Hersfeld

ab 15. Jh.

"Humanismus"
Irgendein Autor macht den Anfang und definiert mit dem "Tacitus" die Lebensweise aller "Germanen". In der intellektuellen Rückbesinnung auf alte "Wurzeln" werden alte Werke ausgegraben:
-- Autoren der "Klassischen Antike" werden "neu" entdeckt, mit Handschriften der "Klassischen Antike"
-- Texte über die "alten Germanen" werden neu rezipiert
-- erstmals werden Deutsche mit "Germanen" gleichgesetzt (Lund, S. 15).

[Die intellektuelle Rückbesinnung erfindet somit falsche Theorien, und diese Theorien werden später von der Politik aufgegriffen und für wahr gehalten und sind Grundlage für politische Demagogie und Populismus].

1455
"Germania" des Tacitus in Rom
Die "Germania" des Tacitus wird im Kloster Hersfeld "Codex Hersfeldensis" entdeckt und taucht in Rom bei den Humanisten 1455 auf (Lund, S. 16).

1458
"Germania"-Kommentar von Silvius Piccolomini (Papst Pius II.)
Piccolomini (1405-1464) schreibt eine eigene "Germania" in Anlehnung an Tacitus in anderem Zusammenhang. Später wird Piccolomini Papst Pius II. (Lund, S. 17).

Silvius
                Piccolomini, Papst Pius II., Porträt
Silvius Piccolomini, Papst Pius II., Porträt

1472
Erster Druck der "Germania" des Tacitus
Es ist eine "editio princeps", höchstwahrscheinlich gedruckt in Bologna (Lund, S. 16).

1473
Erster Druck der "Germania" im deutschen Raum in Nürnberg
(Lund, S. 16)

[Nun kann man schlussfolgern, wieso Nürnberg das Nazi-Zentrum für die Reichsparteitage war...]

ab 1475 ca.
Erste Phase des Germanenkults

mit Idealisierung der Germanen mit Quellen von Caesar, Tacitus und Florus (Lund, S. 16).


Caesar, ein Kriegsverbrecher
Caesar, einen Kriegsverbrecher, lässt man geistig wieder über Germanien herrschen...
Tacitus Porträt
Tacitus Porträt. Seine Verallgemeinerungen und Unklarheiten wiesen den späteren Populisten den Weg.

[Es fehlen die eigenen germanischen Produktionen. Die gab es noch nicht, weil bis dahin das Latein als "Schriftsprache" galt. Deutsch durfte meist nur zum Reden benutzt werden und war in der Oberschicht verpönt].

[Fälschungsthese der "Germania": Gleichzeitig muss man sich fragen, ob die "Germania" gefälscht sein könnte. Tacitus, war er jemals in Germanien? Wenn es ein gutes Werk war, wieso fand man dann eine Kopie nur in einem kleinen deutschen Kloster und nicht in einem grossen Kloster wie St. Gallen oder in Italien? Es scheint ein von deutschen Mönchen gefälschtes Werk zu sein...]

16. Jh.

16.-20. Jh.
Vorläufer der "Blut- und Boden-Ideologie"
Innerhalb der Germanendiskussion entstehen nun die Elemente der späteren "Blut- und Boden-Ideologie". Mit beteiligt sind Volkskundler, Germanisten, Prähistoriker, Rassekundler (Lund, S. 11), mit Schwärmerei für das natürliche und unmittelbare Verhalten des Bauern zur "Scholle" (Lund, S. 11-12), mit Appellen gegen das "degenerierte Leben" in der Stadt (Lund, S. 12).

1500
Vorlesungen des "Humanisten" Conrad Celtis (1459-1508) über die "Germania"
Celtis bei einer Vorlesung in Wien: Celtis hält die Germanen als "autochthon", als die Ureinwohner Europas (Lund, S. 16).

Conrad
                Celtis, Porträt
Conrad Celtis, Porträt

um 1500
Fälschungen zur Germanenvergötterung: Johannes Trithemius
Johannes Trithemius (1462-1516), Abt im Kloster Sponheim, eigentlich Johannes Heidenberg oder Johannes Zeller; auch Johannes von Trittenheim, vielseitiger Gelehrter und Humanist. Er wurde auch als Hexentheoretiker bekannt.
(aus: http://de.wikipedia.org/wiki/Johannes_Trithemius, 2007)

Trithemius behauptet im Werk "Hunibald" für die Zeit 500 n.Chr. die Existenz von einem fränkisch-germanischem Reich. Diese Behauptung bleibt aber eine Behauptung und stellt sich als Erfindung heraus (Lund, S. 16).

Johannes
                Trithemius, Grabplatte mit Relief eines
                Reichs-Erfinders
Johannes Trithemius, Grabplatte mit Relief eines Reichs-Erfinders

1512
Fälschungen zur Germanenvergötterung: Annius von Viterbo
Annius von Viterbo beschreibt im Werk "Berosus" eine germanische Hochkultur zwischen Don und Rhein, schreibt die Blüte der "germanischen Hochkultur" dieses Gebiets einem Sohn Noah zu und nimmt ihn als Stammvater der Germanen und Skythen mit Namen "Tuyscon" in seine Ahnenlinie auf: "Tuyscon, Germanorum et Sarmatarum pater". Diese Ahnenreihe ist erfunden (Lund, S. 16).

Annius von
                Viterbo: das Werk "Berosus" mit einer
                Beschreibung eines germanischen Gebiets zwischen Don und
                Rhein, und mit einer erfundenen Ahnenlinie mit einem
                Noah, genannt "Tuyscon"
Annius von Viterbo: das Werk "Berosus" mit einer Beschreibung eines germanischen Gebiets zwischen Don und Rhein, und mit einer erfundenen Ahnenlinie mit einem Noah, genannt "Tuyscon"

1501
Behauptung: Germanen seien "Eingeborene": Heinrich Bebel (Henricus Bebelius)
Heinrich Bebel (1472-1518), behauptet im Werk "Oratio ad Maximilianum de eius atque Germaniae landibus", die Eingeborenen in Europa seien die Germanen. Die Germanen hätten die Autochthonie, auch die "Bodenständigkeit", mit Anlehnung an Tacitus (Lund, S. 18).

Heinrich
                Bebel, anerkannt als "Poeta laureatus"
Heinrich Bebel, anerkannt als "Poeta laureatus"

[Der Irrglaube von Bebel, dass die Germanen die Eingeborenen Europas seien, sollte später zu imperialen Ideen vieler Kaiser und Diktatoren sein, leider].

1515
Entdeckung der "Annales" des Tacitus durch Ulrich von Hutten
Hutten (1488-1523)
-- sieht die Deutschen für ursprünglich blutsverwandt
-- begründet einen Kult um den Cheruskerführer Arminius
-- schreibt 1520 einen Dialog "Arminius", beruhend auf den "Annales", gedruckt 1529 (Lund, S. 17).

Ulrich von
                Hutten
Ulrich von Hutten, Porträt, behauptet, dass die Deutschen ursprünglich alle blutsverwandt seien

Gemeinsamer Sprachbegriff "tütsch"
Die Bezeichnung wechselt nun von Germanen auf "tütsche" bzw. "Dütsche", dann "Deutsche" bzw. "Deutschland" (Lund, S. 15).

[Der Wechsel von "ü" zu "eu" ist eine Sprachwandlung mit den normalen Lautverschiebungen von Mittelhochdeutsch zu Neuhochdeutsch].

Gleichsetzung "deutsch" = "germanisch"
"Deutsch" wird von den "humanistischen" Literaten mit "germanisch" gleichgesetzt (Lund, S. 15), v.a. durch die "Germania" des Tacitus (Lund, S. 16). Einer der ersten ist Johannes Aventinus Turmeir (1477-1534), auch als "Bayern Herodot" bekannt (Lund, S. 15).

Er ist als "Johannes Aventinus" bekannt. Eigentlich hiess er Johann Georg Turmair.
(aus: http://de.wikipedia.org/wiki/Johannes_Aventinus)

Johannes
                Aventinus, eigentlich Johann Georg Turmair, war einer
                der ersten Trottel-Literaten, die "Deutsch"
                und "Germanisch" gleichsetzten...
Johannes Aventinus, eigentlich Johann Georg Turmair, war einer der ersten Trottel-Literaten, die "Deutsch" und "Germanisch" gleichsetzten...

Unterscheidung altgermanisch -/- neugermanisch - der Populismus unterscheidet nicht
Andere "humanistische" Literaten unterscheiden "Germania vetus" (altes Germanien) und "Germania recentior" (modernes Germanien), z.B. der Humanist Rhenanus (1485-1547).

Beatus
                Rhenanus, Porträt eines Humanisten, der zwischen altem
                und neuem Germanien unterscheidet
Beatus Rhenanus, Porträt eines Humanisten, der zwischen altem und neuem Germanien unterscheidet

Die Unterscheidung zwischen altem und neuem Germanien setzt sich in der "wissenschaftlichen Literatur" allgemein bis zum 19. Jh. durch, in der populären Literatur aber nicht (Lund, S. 15-16).

1531
Rhenanus beschreibt "Germanien"
im Werk "Germanicarum rerum libritres", mit einer Unterscheidung zwischen altem und neuem "Germanien" (Lund, S. 15).

1541
Turmeir beschwört das "Deutschtum"
Johannes Aventinus Turmeir [Johann Georg Turmair] beschwört das "Deutschtum" im Werk "Chronica vom Ursprung, herkommen und thaten der uralten Teutschen" (Lund, S. 15).

Mitte 16. Jh.
Das Interesse für die "Germania" des Tacitus und an den "Germanen" nimmt etwas ab (Lund, S. 19).

1700 / 18. Jh.

Der "Teutoburger Wald" bei Detmold heisst erst seit dem 18. Jh. so (Lund, S. 18).

bis Ende 19. Jh.
Aufkommen der Linguistik
Allgemein gilt Asien als Ursprung aller Sprachen ("Asientheorie") (Lund, S. 26).

Als Mittel zur Germanen-Schwärmerei dient weiterhin v.a. die "Germania" des Tacitus, z.B. bei Gottfried Herder (1744-1803) und bei Nicolai Frederik Severin Grundtvig (1783-1872).

Germanen-Schwärmer
Johann Gottfried Herder, Porträt
Johann Gottfried Herder, Porträt eines Germanen-Schwärmers
Grundtvig, Porträt
Nicolai Frederik Severin Grundtvig, Porträt eines Germanen-Schwärmers

1800


1800-1945 / nach Napoleon / ab 1815
Zweite Phase des "Germanenkults" in Europa
-- der neue Germanenkult ist eine regelrechte "Germanomanie" mit dem Traum von einem "grossgermanischen Reich" (Lund, S. 16)
-- der neue Germanenkult ist auch die Antwort auf die napoleonische Besetzung. Nach dem französischen Grossreich unter Napoleon wächst wider das Interesse am "Germanentum" und an einem ebensolchen Grossreich:

oo  beginnend mit dem Volksbegriff des Romantikers Johann Gottfried Herder (1744-1803): Er spricht von "Glückseligkeit im Volk um einen Mittelpunkt" und begründet den Begriff "Volksgeist"
oo dann in der Neuromantik
oo dann in der nationalistischen Welle bis 1945 (Lund, S. 19).

Kreierung des "Teutoburger Walds"
Im Angedenken an die "Teutonen" wird ein "Teutoburger Wald" definiert, und dem Hermann dem Cherusker wird zum Andenken an die siegreiche Schlacht gegen Varus 9 n.Chr. ein 27 m hohes Denkmal bei Detmold im Teutoburger Wald hingebaut (Lund, S. 17,18).

Hermann-Denkmal ("Arminius der
                  Cherusker"), im Gedenken an die Schlacht gegen
                  die römischen Legionen unter Varus, 9 n.Chr.
vergrössernHermann-Denkmal ("Arminius der Cherusker"), im Gedenken an die Schlacht gegen die römischen Legionen unter Varus, 9 n.Chr.

19. Jh.
Die allgemeine Forschung über die Rasse
Es gibt nur eine Menschenrasse: "Homo sapiens sapiens" (Lund, S. 47).

Linguistische Erfindung des Begriffs "Arier"
Der Begriff "Arier" ist eine linguistische Bezeichnung der Sprachverwandtschaften von Europa bis Indien im Gegensatz zu "semitischen" Sprachverwandtschaften (Lund, S. 29).

Anfang 19. Jh.
Linguistische Erfindung der Begriffe "Urvolk", "Indogermane" gegenüber "Semiten"
Die deutsche Sprachwissenschaft tendiert dazu, das "Urvolk" als "Indogermanen" zu bezeichnen, gegenüber den "Semiten". [Also wird in der Linguistik z.B. häufig der Begriff "arisch-indogermanisch" verwendet].

In der Folge werden linguistische Begriffe eingeordnet im Sinn eines Eurozentrismus mit Bewertung bei sprachhistorischen Betrachtungen: So lautet eine Definition z.B. als "genialische Sprachen" von W.v.Humboldt (1767-1835) (Zitat ohne Werk- oder Zeitangabe, vgl. Telegdi 1987) (Lund, S. 26).

Wilhelm von
                Humboldt, Porträt
Wilhelm von Humboldt, Porträt eines Mannes, der einige Sprachen als "genialische Sprachen" taxierte...

Germanenwahn
Rassistische Populisten übernehmen später die linguistischen Begriffe, um ihre Rassistenlehren damit zu strukturieren (Lund, S. 26).

[Anders gesagt: Die illegale Wissenschaft des Rassismus wird von der linguistischen Basis auf die rassistische Körperlehre übertragen und das neue Konstrukt der Rassismuslehre als Wissenschaft präsentiert. Mit der neuen Rassismuslehre kann man nun viel Geld verdienen...]

1807 / 1808
Germanenwahn: Fichte prophezeit "Sendung der Deutschen"
Solchen Quatsch sagt Johann Gottlieb Fichte (1762-1814) in seinen "Reden an die deutsche Nation" auf der Basis der "Germania":
-- Fichte spricht von der "geschichtlichen Sendung der Deutschen"
-- Fichte spricht von einem "Urvolk" und einer "Nation" mit Ziel einer Einheit des deutschen Volkes in seiner Sprache (Lund, S. 19).

[Napoleons Wahnsinn scheint Fichte schrecklich inspiriert zu haben].

Johann
                Gottlieb Fichte, Profil
Johann Gottlieb Fichte, Profil eines Phantasten, der von einer "geschichtlichen Sendung der Deutschen" und von einem "Urvolk" spricht.

ab 1810 ca.
Linguistik: Indogermanomanie
Einige Sprachwissenschaftler versuchen, Westeuropa als "Urheimat der Indogermanen" nachzuweisen (Lund, S. 26).

1815/1816
Germanenwahn mit "Auslese": Prof. Arndt
Prof. Ernst Moritz Arndt, Dichter und Professor (1769-1860), schreibt eine erste Rassenlehre und Lehre der "Auslese": "Phantasien zur Berichtigung der Urteile über künftige deutsche Verfassungen" (1815-1816). Arndt nimmt evidenten Bezug auf Tacitus' "Germania" und behauptet adäquat, die Deutschen gelten bereits als "reinrassig".
(In: "Schriften für und an meine lieben Deutschen", 1845, S.363).

Arndt war z.B. Professor an der Universität Greifswald von 1806-1811.
(aus: http://www.rsf.uni-greifswald.de/rollberg/ernst-moritz-arndt/print.html)

Ernst
                Moritz Arndt, Porträt
Ernst Moritz Arndt, Porträt des ersten Auslese-Rassisten

Arndt definiert "verbastardete" Völker und "reine" Völker. Zitat:

"Die Deutschen sind nicht durch fremde Völker verbastardet, sie sind keine Mischlinge geworden, sie sind mehr als viele andere Völker in ihrer angeborenen Reinheit geblieben und haben sich aus dieser Reinheit ihrer Art und Natur nach den stetigen Gesetzen der Zeit langsam und still entwickeln können; die glücklichen Deutschen sind ein ursprüngliches Volk [...] Jedes Volk wird nur dadurch das Beste und Edelste hervor- (Lund, S. 19) bringen können, dass es immer das Kräftigste und Schönste seines Stammes ausliest und miteinander zeugen lässt." (Lund, S. 20)

1826
Indogermanomanie: Europa sei die Wiege der Menschheit (Eurozentrismus)
H.Schulz: Werk: "Zur Urgeschichte des deutschen Volksstamms":
-- Schulz behauptet, Westeuropa sei die "Wiege" des gesamten indoeuropäischen Völkerstammes (Lund, S. 26)
-- Schulz behauptet damit einen Eurozentrismus. Afrika kommt für ihn als Ort der Entstehung der Menschheit nicht in Frage (Lund, S. 27).

1830-1842
Bau der "Walhalla": Bild von siegreichem "Hermann"
Die Wandelhalle "Walhalla" ist ein griechischer Tempel-Nachbau und basiert auf Plänen von Architekt Leo von Kienze
-- im Auftrag von König Ludwig I. von Bayern
-- mit Germanenvergötterung mit einem Fries, das den Cherusker Hermann mit siegreichen Germanen gegen fliehende und sterbende Römer darstellt (Lund, S. 17-18).

Walhalla

Walhalla
vergrössern  Walhalla
Walhalla Innenraum
vergrössernWalhalla Innenraum mit Germanenwahn zur Volksverblödung
Walhalla, das Fries mit Hermann in der
                        Varusschlacht 9 n.Chr.
Walhalla, das nördliche Fries mit Hermann in der Varusschlacht 9 n.Chr.
Walhalla-Initiant Ludwig I. von Bayern
Walhalla-Initiant Ludwig I. von Bayern
Walhalla-Architekt Leo von Kienze
Walhalla-Architekt Leo von Kienze

[In Anbetracht, dass auch andere Tempel-Kulturen untergegangen sind, ist der Bau eines Tempels in Deutschland wegweisend für Grössenwahn und für die spätere Niederlage von 1945. Es stellt sich hier die Frage, wieso die Historiker Europas diesen grossen Zusammenhang nicht bemerkt haben...]

1837
Keltisch ist auch "indoeuropäisch"
Die deutsche Sprachwissenschaft anerkennt, dass die keltischen Sprachen auch indoeuropäisch seien, z.B. Kaspar Zeuss in seinem Werk "Die Deutschen und ihre Nachbarstämme" (1837).

Kaspar
                Zeuss, Porträt
Kaspar Zeuss, Porträt

1848
Gründung des neuen Deutschland und Judenemanzipation
Die Gründung des neuen Deutschland war ein nationales Ereignis.
Die Judenemanzipation war ein religiös-politisches Ereignis.

Die Rassisten machten nun ihre Mischung mit Nationalismus und Rassismus gegen Juden. Lesen sie weiter, wie Europa mit solchen rassistischen "Philosophen" in die Katastrophe geht:

um 1850
Rassismuslehre: Schädelmessungen von Anders Retzius werden Index für Rassenbestimmungen
Der neue körperliche Rassismus unterscheidet Langschädel und Kurzschädel (Lund, S. 26-27), initiiert vom schwedischen Anatom Anders Retzius (1796-1860).

Anders
                Retzius, Porträt
Anders Retzius, Porträt eines dummen Pseudo-Wissenschaftlers, der Lang- und Kurzschädel unterscheidet

ab 1850 ca.
Frankreich: Keltomanie
So wie die romantisierenden Intellektuellen in Deutschland beginnen die französischen Romantiker mit einer Keltomanie mit der Vergötterung des Vercingetorix mit Denkmälern bis heute (Lund, S. 18).

Vercingetorix war als Heerführer der Arverner der letzte französische Feldherr der Widerstands gegen die römischen Legionen unter Caesar vor der totalen römischen Besetzung 52 v.Chr.
(aus: http://de.wikipedia.org/wiki/Vercingetorix)

[Vercingetorix wird als der "berühmteste Gallier" verehrt, und auch Kindercomics sind nach ihm gestaltet (Asterix)].

Verehrung von Vercingetorix in Frankreich
Statue von
                          Vercingetorix in Alise Ste Reine, Côte d'Or,
                          Auxois
vergrössernStatue von Vercingetorix in
Alise Ste Reine, Côte d'Or, Auxois


Vercingetorix-Denkmal in
                          Clermont-Ferrand

vergrössernVercingetorix-Denkmal in Clermont-Ferrand

1852
Herbert Spencer (1820-1903): These des Überleben des Stärkeren
Spencer behauptet ein "survival of the fittest" ["Der Gesündeste überlebt"], was später von Darwin übernommen wird (Lund, S. 24).

Herbert
                Spencer
Herbert Spencer, Porträt eines Realisten mit der Aussage, dass der Gesündere besser überlebt

1853-1855

Gobineau: "Essai sur l'inégalité des races humaines"
Comte de [Graf von] Gobineau (1816-1882), Rassentheoretiker, gibt sein Rassistenwerk heraus
-- er verkündet die absolute Reinheit der Weissen, darunter der "Arier", der einzigen Rasse, die "rein" geblieben sei
-- er tritt für die Ungleichheit der Rassen ein
-- mit Behandlung der "Erbanlagen" (Lund, S. 20).

Gobineau
Gobineau, Porträt eines Rassistentheoretikers, ein Spinner ohne Bezug zur Realität, der behauptet, die "Arier" seien die einzige reine Rasse

1858
Schädelmessungen - Skelettmessungen: Retzius
Der "Forscher" Anders Retzius, schwedischer Anatom, bringt einen "Aufsatz" über rassische Knochenmessungen heraus unter dem Titel "Blick auf den gegenwärtigen Standpunkt der Ethnologie in Bezug auf die Gestalt des knöchernen Schädelgerüsts". Retzius stellt im Aufsatz fest: Afrika ist ein Gebiet der "Langköpfe" (Lund, S. 27).

In: Archiv für Anatomie, Physiologie und wissenschaftliche Medizin 1858, S.106-147.

Eurozentrismus: Wilser
Aufsatz von Ludwig Wilser: "Rundköpfe in Europa"; Feststellung von Ludwig Wilser: Europa soll der Ursprung der Wanderung der Menschheit nach Afrika und Asien gewesen sein (Lund, S. 27).

In: Centralblatt für Anthropologie, Ethnologie und Urgeschichte 4/1899, S.1-7, S.4.

1859
Charles Darwin: Das "Recht des Stärkeren"
Werk: "The Origin of Species by Means of Natural Selection, or: The Preservation of Favoured Races in the Struggle of Life." ["Der Ursprung der Arten durch natürliche Auslese, oder: Die Bewahrung der begnadeten Rassen in ihrem Lebenskampf"].

These: In der Natur gilt ein Selektionsprinzip, in der Tierwelt und in der Pflanzenwelt, gemäss dem Recht des Stärkeren (Lund, S. 24).

Charles Darwin, Lebensstadien
Charles Darwin, Porträt jung
Charles Darwin, Porträt jung
Charles Darwin 02 mit Sohn William 1842
Charles Darwin 02 mit Sohn William 1842

Charles Darwin 03 alt, Profil
Charles Darwin 03 alt, Profil

[Also meint Herr Charles Darwin, dass Menschen alle Tiere seinen, und damit behauptet er ein Recht für die Generäle und Diktatoren auszuprobieren, wer der stärkere ist...]

ab 1859
Die Popularisierung von Darwin begründet den "wissenschaftlichen" Sozial-Rassismus, den "Sozial-Darwinismus"
Die kriegerische Aussage "Recht des Stärkeren" wird nun von Populär-Darwinisten auf die menschliche Gesellschaft übertragen und begründen so den "Sozial-Darwinismus". Haupt-Popularisierer des "Sozial-Darwinismus" mit Übertragen von Darwins Vorstellungen auf die menschliche Gesellschaft sind
-- Ernst Haeckel (1834-1919)
-- Herbert Spencer (1820-1903) (Lund, S. 24).


Ernst Haeckel, Profil
Ernst Haeckel, Profil
Herbert Spencer 02
Herbert Spencer 02

Behauptung der Erbwissenschaften: Erfindung der "biologischen Degeneration"
Die Eugenik schliesst den Umkehrschluss aus Darwins Theorie, dass die "zivilisierte Gesellschaft" an "biologischer Degeneration" leide, wenn sich Rassen vermischen würden. Eine Rasse könne sich nur dann verbessern, wenn eine schwächere Rasse vernichtet würde (Lund, S. 24-25).

[nicht erwähnt:
Durch diese Definition der "Degeneration" werden viele Krankheiten, die z.B. durch Metallgeschirre und metallene Zahnfüllungen (Amalgam) ausgelöst werden, nicht erkannt, ebenso nicht alle Krankheiten durch die Industrie und schlechte Industrie-Nahrungsmittel].

1865
Mendelsche Gesetze
bleiben vorerst von der Fachwelt meist unbeachtet (Lund, S. 25).

Gregor
                Mendel, Porträt eines Forschers der Erbwissenschaften
                ohne Rassismus
Gregor Mendel, Porträt eines Forschers der Erbwissenschaften ohne Rassismus

ab 1871

Deutscher Sieg gegen Frankreich und Annexion von Elsass-Lothringen
Elsass-Lothringen ist eine deutsch-französische Grenzregion, und dieses Mal fiel es an Deutschland. Es folgten
-- die Gründung des "Zweiten Deutschen Kaiserreichs"
-- die Umformulierung der Geschichtsbezeichnung "Deutsche Geschichte" oder "Geschichte der Deutschen" in "Geschichte Deutschlands" (Lund, S. 26).

1871: Zelebrierung des deutschen Siegs über Frankreich - der deutsche Grössenwahn
Kaiser Wilhelm I. in
                        Marly 1871
Kaiser Wilhelm I. in Marly 1871

Siegesfeier am Brandenburger Tor in
                          Berlin 1871
vergrössernSiegesfeier am Brandenburger Tor in Berlin 1871
Kaiserproklamation in Versailles 1871 mit
                        der Ausrufung des "Zweiten deutschen
                        Kaiserreichs" durch Kaiser Wilhelm I.
Kaiserproklamation in Versailles 1871 mit der Ausrufung des "Zweiten deutschen Kaiserreichs" durch Kaiser Wilhelm I., Holzstich 1878

Siegessäule Berlin 1873
vergrössernSiegessäule Berlin 1873


Die Nationalisten setzen nun: Rasse gleich Hautfarbe
(Lund, S. 47)

[Der Sieg gegen Frankreich steigt den deutschen Rassisten in den Universitäten zu Kopfe und jede Wissenschaftlichkeit geht verloren].

Begriff "Tradition"
Der Begriff "Tradition" wird Grundlage eines kollektiv propagierten Bewusstseins nationaler deutscher Identität in einem Nationalstaat auf völkischer Grundlage (Lund, S. 25).

Begriff "Heimat"
-- Einsetzen von "Heimat"-Bräuchen
-- Einsetzen von deutschen Heimatbräuchen und Heimattrachten
-- Gründung von Heimatvereinen (Lund, S. 28).

Mit diesen neuen "Heimatbräuchen" werden die Kinder in Schulen gezielt zur "Liebe" zur Heimat manipuliert (Lund, S. 28); Betonung von "Heimat" mit Gründung von 197 Heimatmuseen in Deutschland 1871-1918 (Lund, S. 26).

Verschmelzen der völkischen und rassistischen Tendenzen
Nur Fachleute trennen weiterhin Volkstum und Rasse. Die populären Medien
-- betonen ein "Wir-Gefühl"
-- betonen eine gemeinsame Vergangenheit (Lund, S. 28)
-- betonen eine "Schicksalsgemeinschaft"
-- betonen "Blut" als gemeinsamen Faktor
-- betonen eine "Antirasse" der Juden als Feindbild (Lund, S. 29).

[In dieser Kindermanipulation steckte auch Adolf Hitler in Deutschösterreich drin].

1875 ca. ?
Homo = "Urning"
Dr. Karl Heinrich Ulrichs (1825-1895), Jurist und Privatgelehrter, führt für "conträrsexuell" und "homosexuell" den Begriff "Urning" ein, ein Begriff der griechischen Mythologie (Lund, S. 63).

Karl
                Heinrich Ulrichs, Porträt
Karl Heinrich Ulrichs, Porträt eines Privatgelehrten, der den Begriff "Uring" für Homosexuelle einführte

1877
H. Böttger: Abhandlung über die Wohnsitze der Germanen
Die Abhandlung hat einen langen Titel und behandelt alle erwähnten "Wohnsitze", die in den "historischen" lateinischen Werken beschrieben sind:

"Wohnsitze der Deutschen in dem von Tacitus in seiner Germania beschriebenen Lande, aus den Originalquellen des Julius Cäsar, Strabo, Vellejus, Tacitus, Plinius des Älteren, Ptolemäus, Pomponius Mela, Sueton, Florus, Dio Cassius u.A.", Stuttgart 1877.

[Die "Wissenschaft" versetzt die geistige Identität Deutschlands also in die Zeit von Caesar zurück und macht 1800 Jahre rückwärts, ein wissenschaftlich unglaublicher Vorgang].

1878
Poesche: Die "Arier" sollen aus "Nordeuropa" stammen
Professor Theodor Poesche: Werk "Die Arier - Ein Beitrag zur historischen Anthropologie" (Lund, S. 26):
-- Poesche behauptet, die Urheimat der "Arier" seien "die Ebenen Nordeuropas" (Lund, S. 28)
-- Poesche behauptet, die Indo-Europäer Asiens stammen von den Indo-Europäern Europas ab (Lund, S. 26).

1879
Wilhelm Marr prägt den Begriff "Antisemitismus"
(Lund, S. 24)

Wilhelm
                Marr, profile of a fool creating the term
                "anti-Semisism"
Wilhelm Marr, Profil eines Spinners, der den Begriff "Antisemitismus" erfand

Der politische Spinner Wilhelm Marr
Zuerst war der Spinner Wilhelm Marr ein Anarchist als deutscher Ausländer in der Schweiz, wurde wegen kommunistischer Tätigkeit aus Zürich ausgewiesen, wurde wegen geheimen linken Aktivitäten auch aus Lausanne ausgewiesen, war dann ab 1848 politischer Journalist in Hamburg und sogar Deputierter der radikal-demokratischen Partei in Frankfurt, dann ein Preussen-Anhänger, dann 1852, als er sah, dass seine Einstellung gegen die Judenemanzipation im Frankfurter Parlament keinen Erfolg hatte, war er ein Kaufmann ohne Erfolg in Costa Rica, dann ab 1854 wieder in Hamburg als antisemitischer Agitateur gegen die Judenemanzipation, und dann nach der Erfindung des Begriffs "Antisemitismus" Gründer der "Antisemitenliga" 1879. Er meinte, die Welt mit antisemitischen Schriften glücklich machen zu müssen, "Der Sieg des Germanenthums über das Judenthum" (1879) und "Goldene Ratten und rote Mäuse" (1880) mit der Assoziation von Juden und Kommunisten mit Nagetieren. 1890 zog er sich verbittert und erfolglos aus der Politik zurück.
(aus: http://de.wikipedia.org/wiki/Wilhelm_Marr  2009)

[Aber so erfolglos war Marr gar nicht, denn die rassistischen Nationalsozialisten zogen später Marr aus der Schublade...]

Erfindung des Begriffs "Rassenantisemitismus"
zum Schutz einer "germanischen" oder "nordischen Rasse" (Lund, S. 26).

?
"race nordique"
Joseph Deniker (1852-1918) spricht zum ersten Mal von einer "race nordique" (Lund, S. 26).

Joseph
                Deniker, Porträt eines Spinners, der zum ersten Mal von
                einer "nordischen Rasse" sprach
Joseph Deniker, Porträt eines Spinners, der zum ersten Mal von einer "nordischen Rasse" sprach

1880

Thomas Mommsen warnt vor Rassismus im Staat
Mommsen spottet über die Theorie der "Eingeborenheit" der "Germanen" und beschreibt den Nationalsozialismus bereits 1880:

Mommsen:
"[...] und werden wir bald so weit sein, dass als vollberechtigter Bürger nur derjenige gilt, der erstens seine Abstammung zurückzuführen vermag auf einen der drei Söhne des Mannus..." (zitiert nach H.Grauch 1988, S.67) (Lund, S. 49)

[Leider ist im Internet kein Foto von Thomas Mommsen zu finden].

1881
Wilser: Erfindung der "skandinavischen Herkunft" der "Germanen"
Der Mediziner Ludwig Wilser (1850-1923) erfindet, die "Germanen" würden alle von Skandinavien abstammen. Dies wird nun eine "wissenschaftlich" allgemein akzeptierte These. Sie wird Grundlage der eurozentristischen Rassenkonzeption (Lund, S. 28).

etwa gleichzeitig:
Erfindung des Begriffs "nordische Rasse"
durch den Wiener Gymnasialprofessor Karl Penka (Lund, S. 28).

Neues Dogma: "Nordische Rassen" vor "Entnordung" schützen
Ab der Definition der "nordischen Rasse" wird der Begriff "Arier" "eingeengt" (Lund, S. 29). Die "Wissenschaft" behauptet, dass sich die "Germanen" seit der Steinzeit im norddeutschen und südskandinavischen Raum erst relativ spät mit anderen Rassen "gemischt" hätten.
->> die "nordische Rasse" muss gegen "Entnordung" geschützt werden
->> die "nordische Rasse" muss durch Zucht "aufgenordet" werden (Lund, S. 29).

nicht erwähnt: Sprachenkampf und Rassenkampf im Kaiserreich Österreich-Ungarn
zwischen Deutsch, Tschechisch und Polnisch in Österreich-Ungarn, wo die deutsche Bevölkerung durch Gleichberechtigung der anderen Sprachen in die Minderheit gedrängt wird. Dem Kaiser ist alles egal, solange er seinen Sessel behalten kann. Die Massen in Deutsch-Österreich wehren sich durch Betonung des Brauchtums gegen den Verfall der Monarchie und erhalten Schützenhilfe von Massen aus dem deutschen Kaiserreich Bismarcks. Und in dieser deutsch-österreichischen Bevölkerung ist das Kind Adolf Hitler.

1885
Theodor Mommsen verlegt die Schlacht gegen Varus in die Nähe von Osnabrück
Althistoriker Mommsen platziert die Schlacht von 9 n.Chr. nach weiterer Forschung und archäologischen Funden in die Gegend zwischen Kalkrieser Berg und Grossem Moor in der Nähe von Osnabrück (Lund, S. 18). Derselben Meinung war Althistoriker Theodor Mommsen (Lund, S. 18).

Theodor
                Mommsen, Porträt eines Wissenschaftlers, der die
                Varusschlacht von Teutoburger Wald nach Osnabrück
                verlegte
Theodor Mommsen, Porträt eines Wissenschaftlers, der die Varusschlacht von Teutoburger Wald nach Osnabrück verlegte

[Es fehlen Angaben zu Thomas Mommsen].

1890-er Jahre
Schädelmessungen
Grundlage der Schädelforschung ("Kraniologie") sind:
-- die Behauptung, es gäbe reine Rassen
-- die Behauptung, es hätten ursprünglich nur Rund- und Langschädel in extremer Form existiert, die nun allerlei Mischformen hätten (Lund, S. 27).

Die "Wissenschaft" erfindet neue Schädeltypen: lang und blond = "nordisch". Der Schädeltyp gilt als primäres "Rassemerkmal" (Lund, S. 27).

Schädelmessungen werden scharf kritisiert, z.B. von O.H.Edler von Zderos in seinem Aufsatz: "Sollen wir weiter messen oder nicht?" (Lund, S. 27)

In: Centralblatt für Anthropologie, Ethnologie und Urgeschichte 3, 1898, S.289-294

1890-er Jahre

Einführung der "Heimatkunde" in deutschen Schulen (Lund, S. 25).

1894
Gründung der "Gobineau-Vereinigung"
durch Prof. Ludwig Schemann (1852-1938). Schemann gehört zum Kreis um R.Wagner und lernt in Bayreuth Gobineau kennen (Lund, S. 20). Mit dabei ist auch Wagners Schwiegersohn, Houston Stewart Chamberlain (1855-1927).

Der Kreis der Gobineau-Vereinigung von Herrn Wagner
Richard Wagner, Porträt eines
                          Antisemiten
Richard Wagner, Porträt mit sehr zynischen Gesichtszügen, ein Antisemit
Houston Stewart Chamberlain,
                          Porträt
Houston Stewart Chamberlain, Porträt

Richard Wagners antisemitische Schriften sind von absolut niedrigstem Instinkt. Wagner führte einen grossen Freundeskreis, in dem antisemitische Sprüche "normal" waren oder sogar "zum guten Ton" gehörten. Seine Frau Cosima war ausgesprochene Antisemitin. Gleichzeitig hatte Wagner aber auch gute Kontakte zu Juden. Sein Schwiegersohn Houston Stewart Chamberlain verfasste dann das antisemitische Buch "Grundlagen des neunzehnten Jahrhunderts", eine grosse Schwärmerei für das Germanentum gegen das Judentum. Beides, die antisemitischen Tiraden von Wagner wie das Werk von Chamberlain werden später von den Nationalsozialisten politisch ausgeschlachtet.
(http://de.wikipedia.org/wiki/Richard_Wagner#Wagner_und_der_Antisemitismus)

Schlussfolgerung: Wagner ist nicht glaubwürdig
Somit ist Wagner einer jener schizophrenen Grössen, die sich ihrer Schizophrenie nicht bewusst waren und mit allen möglichen Aussagen Aufmerksamkeit auf sich lenken wollten, um berühmt zu werden, sei es mit schöner Musik, sei es mit antisemitischen Sprüchen. Sein Freundeskreis der "Wagnerianer" war ein Zentrum der deutschen, antisemitischen Noblesse. Wagner ist ein Mitläufer in der antisemitischen Welle im Zuge der Judenemanzipation, sein antisemitisch-politischer "Freundeskreis" aber eine politische, antisemitische Institution, samt seiner antisemitischen Frau Cosima. Und deswegen ist Wagners Musik bis heute nicht glaubwürdig...

1898-1901
Übersetzung von Gobineau
des "Essai sur l'inégalité des races humaines" ["Über die Ungleichheit der menschlichen Rassen"] durch Prof. Ludwig Schemann ins Deutsche. Erst jetzt erzielt Gobineau grosse Wirkung in Deutschland. Schemann verkündet die "Reinheit der Weissen": Der "Arier" sei als einziger "rein" geblieben (Lund, S. 20).

1899
Rassismuslehre von Chamberlain
Houston Stewart Chamberlain (1855-1927), Schwiegersohn von Richard Wagner (Lund, S. 21), meint auch, mit Rassismuslehren sein Gehalt verdienen zu müssen, mit dem Werk: "Grundlagen des 19. Jh.":
-- Übernahme von Elementen von Gobineau
-- Übernahme von Elementen der "Germania" des Tacitus
-- Übernahme von Elementen der "Historiae" des Tacitus Bd.5: die antisemitischen Bemerkungen gegen Juden (Lund, S. 21).

Chamberlains "Grundlagen des 19. Jh." hat unmittelbaren Einfluss auf Adolf Hitler (Lund, S. 21).

Hitler liest in Wien Chamberlains Antisemitismus
Hitler ist zur dieser Zeit in Wien im Armenasyl, wurde als Maler zweimal von der Kunsthochschule abgelehnt und konfrontiert sich mit den verschiedenen politischen Strömungen. Dabei beobachtet er den Zerfall der Demokratie im Kaiserreich Österreich-Ungarn durch Korruption, und weil bei einer Gleichberechtigung aller Menschen im Kaiserreich Österreich-Ungarn die slawischen Bevölkerungen die deutsch-ungarische Bevölkerung überstimmen werden. Die Unregierbarkeit erfolgt dann auch 1906. Hitlers Hauptfehler ist, dass er nie andere Demokratien beobachtet hat wie in der Schweiz oder in Frankreich.

1900

um 1900
Mendels Vererbungslehren werden nun in "Fachkreisen" aktuell (Lund, S. 25)

ab 1900 ca.
Rassistenlehren breiten sich in Deutschland aus
-- Gründung von antisemitischen und rassistischen Orden
-- Gründung von germanischen Gesellschaften (Lund, S. 14): Reichshammerbund, Germanenorden (Lund, S. 14)
-- Verbindung von Eugenik und Rassenhygiene mit physischer Anthropologie, Ethnologie, Volkskunde und Medizin
-- auch Mediziner sind von der "Rassenfrage" wie besessen (Lund, S. 23).

Die Wissenschaft in Deutschland verliert ob der Rassenfrage nun komplett den Kopf. Weiterlesen...

1904
Gründung des "Bund Heimatschutz"
(Lund, S. 28)

1906
Warnungen vor Germanomanie und Rassenwahn, z.B. von Wilhelm Schallmeyer
Die Kombination von Germanentum und Rassenhygiene wird z.T. als gefährlich erkannt, z.B. von Mediziner Wilhelm Schallmeyer (1857-1919), der 1906 im Artikel "Über das Verhältnis der Individual- und Sozialhygiene zu den Zielen der generativen Hygiene" in der "Zeitschrift für soziale Medizin" warnt, den Rassebegriff und die Rassenhygiene mit den Motiven und Tendenzen der "Arier"- und "Germanentheorie" zu verbinden, die eher Vorurteile als Erkenntnis beinhalte (Lund, S. 24).

1913/1914
Griechen und Römer gelten im weiteren Sinne noch als "nordisch", z.B. bei Gustaf Kossinna
Griechen und Römer gelten streng genommen als "entnordet", im weiteren Sinn aber gelten Griechen und Römer zur nordischen Rasse zugehörig, geschildert bei G.Kossinna im Artikel "Der 'nordische' Körpertypus der alten Griechen und Römer" in der Zeitschrift "Deutscher Volkswart":

Gustaf
                Kossinna, Porträt
Gustaf Kossinna, Porträt eines Rassisten, der behauptet, Italiener und Griechen seien auch Teil der "nordischen" Rasse

Kossinna:
"Eine ganz 'nordisch' anmutende Erscheinung ist die vollendete Siegfried-Gestalt Alexanders des Grossen, in dessen Adern freilich nur zur Hälfte griechisches, zur anderen Hälfte makedonisch-illyrisches Blut floss, was aber insofern gleichgültig ist, als wir ja von den Illyriern wie von allen indogermanischen Völkern durch Überlieferung wissen, dass sie einst den nordischen Typus besassen." (Lund, S. 48)

Insofern sehen die Nationalisten und später auch die Nationalsozialisten z.B. auch in Cäsar und im Griechen Platon "Artverwandte", obwohl ja gerade Cäsar den Germanenkönig Ariovist besiegte (Lund, S. 48).

[Hitler würde noch seinen Cäsar finden, bzw. Hitler wird nur ein verlierender Ariovist werden...]

1914
Rassismus: K.F. Wolff behauptet die Überlegenheit des Germanentums
Aufsatz "Grundsätze der Rassenlehre"; In: Deutscher Volkswart 1/1914, S.73-77:
-- Wolff appelliert an die Überlegenheit der deutschen Rasse und des Germanentums, sei "Bahnbrecher menschlichen Fortschritts"
-- Wolff appelliert gegen die "deutsche Gelehrsamkeit"
-- Wolff behauptet, das überlegene Germanentum würde die ganze Menschheit vorwärts bringen
-- Wolff behauptet, die Deutschen wird "völkische Begeisterung erfassen" mit "glänzendsten Erfolgen" (Lund, S. 23).

Wolffs Aufsatz und Sichtweise findet Verbreitung unter den deutschen Intellektuellen (Lund, S. 24), ist Basis für spätere NS-Herrschaft (Lund, S. 23).

Ergänzung: Der grosse Klau des Herrn K.F. Wolff
Dieser Aufsatz von K.F. Wolff hat einen grossen Fehler, denn die jüdische Bevölkerung war am Fortschritt in Deutschland nicht unbeteiligt, ja in Sachen Naturwissenschaften waren Juden aufgrund ihrer flexibleren Denkweise als lange diskriminierte Minderheit wesentlich beteiligt. Das heisst, die Entwicklung Deutschlands hatte durch die Judenemanzipation einen grossen Entwicklungsschub erhalten. Hier überträgt Herr Wolff Leistungen vieler Juden auf das Germanentum. Das ist ein Diebstahl im grossen Stil, der scheinbar in grossen Kreisen nicht erkannt wurde. Nicht nur Einstein war in Berlin Professor an der Universität. Aber lesen Sie selbst, wie es nun weitergeht...

Das gefangene deutsche Bewusstsein

Die Begriffe "Tradition", "Rasse", "Volkstum" und "Heimat" engen nun das Bewusstsein der deutschen Intellektuellen und der führenden Schichten total ein (Lund, S. 26).

[So lange Deutschland militärisch keine Niederlagen erleidet, haben die Kritiker keine guten Argumente gegen die populistischen Rassenlehren, die die blonden Rassen an die erste Stelle setzen].

1915
Rassistische Erb- und Mischlingslehre von L.G. Tirala
Artikel "Homosexualität und Rassenmischung" in Zeitschrift "Verhandlungen der Gesellschaft deutscher Naturforscher und Ärzte. Versammlung zu Hannover 1915". Tirala behauptet, der ursprüngliche Sexualcharakter werde durch Mischheiraten erschüttert und neue Zwischentypen und "Intersexe" geschaffen (Lund, S. 44).

1918
Deutschland verliert den Ersten Weltkrieg
und nun kommen Reaktionen und Gegenreaktionen. Weiterlesen:

1918
Gründung der Thule-Gesellschaft
-- Gründung in München
-- aus antisemitischen Orden, mit Hakenkreuz "Swastika" als Symbol (Lund, S. 14).
Thule-Gesellschaft, Emblem mit Hakenkreuz
Thule-Gesellschaft, Emblem mit Hakenkreuz

ab 1918
Rheinland: Deutsche Mulattenkinder
Französische Besatzungstruppen mit Schwarzen schwängern weisse deutsche Frauen, so dass braune, deutsche Mulattenkinder geboren werden. Das ist für die Rassisten und Nationalisten in Deutschland eine nationale Katastrophe (Lund, S. 45).

Die braunen, deutschen Kinder werden u.a. auch als "Bestrafung Gottes" empfunden und stachelt den Rassismus in Deutschland weiter an, in einem nächsten Krieg gegen Frankreichs zu siegen, da Frankreichs Rasse mit den Schwarzen aus Afrika sowieso den Untergang geweiht sei...

Für weitere Informationen suche man im Internet unter den Stichworten Rheinland und Mulattenkinder.

Ergänzung: Französische Intrigen um den "Frieden" von Versailles 1919
Die "Friedensverhandlungen" in Versailles werden zu einem französischen Intrigenspiel gegen den "US"-Präsidenten und gegen Deutschland:
-- die Friedensbedingungen werden erpresst mittels der französischen Armee, die immer für einen Marsch auf Berlin bereitsteht
-- zugleich wird der deutsche Kolonialbesitz unter Frankreich und England aufgeteilt, Deutschland bleibt ohne Kolonien
-- Frankreich verbietet den Zusammenschluss zwischen Deutschland und Deutsch-Österreich
-- die Blockade Deutschlands wird bis Anfang 1920 aufrecht erhalten mit Hungersnot und Grippe-Todeswelle in Deutschland

->> die nationalistischen Parteigründungen und der Germanenwahn nach Versailles erhalten entsprechend Zulauf
->> die Bewahrung des deutschen "Volkstums" in Deutsch-Österreich" wird nun auch in Deutschland propagiert.

Weitere Zuspitzung der Situation um Deutschland:
-- die "USA" ratifizieren den Versailler Vertrag nicht und lassen Deutschland gegen Frankreich allein
-- die "USA" boykottieren den Völkerbund und lassen GB und F allein schalten und walten, so dass sich Frankreich 1923 sogar eine Besetzung des Ruhrgebiets erlaubt.

Ergänzung: manipulierte Abstimmungen in Polen
Die "nationalen" Vereinigungen in Deutschland erhalten weiter Zulauf durch manipulierte Abstimmungen um Gebiete zwischen Deutschland und Polen und nach der Vertreibung vieler Deutscher aus Westpreussen und Schlesien.

Ergänzung: "US"-Rassismus

Die "USA" kennen immer noch den schlimmsten Rassismus gegen Schwarze und sind damit alles andere als ein gutes Vorbild in Sachen Gleichberechtigung oder Menschenrechte. Später wird sich Hitler auf den "US"-Rassismus beziehen und in Deutschland den Rassismus einführen...

Ergänzung: Kolonialrassismus Frankreichs und Englands
Auch die Kolonialmächte Frankreich und England pflegen in "ihren" Kolonien den schlimmsten Rassismus gegen die jeweilige eingeborene Bevölkerung, alles andere als ein gutes Vorbild in Sachen Gleichberechtigung oder Menschenrechte.

Ergänzung: Gesamteuropäische Rassismusbewegung
Die Universitäten der "Zivilisation" predigen weiter die Rassismuslehren als Universitätsfach der "Wissenschaftlichkeit".

1919
Gründung der DAP in München
mit dabei: Rudolf Hess, Heinrich Himmler, Julius Friedrich Lehmann, Alfred Rosenberg, Dietrich Eckhardt und eventuell Hermann Göring (Lund, S. 14).

1919-1945
Der Germanenwahn bekommt nun eine politisch-ideologische Zielsetzung
(Lund, S. 11)

1920

Hitler wird Mitglied der DAP, Umbenennung der DAP in NSDAP (Lund, S. 14)
Die NSDAP besteht aus einer
-- Anhängerschaft als Gegenreaktion auf Versailles 1919
-- Anhängerschaft aufgrund der Vorstellung, dass sich viele Menschen im deutschen Sprachraum für Nachkommen der "Germanen" halten (Lund, S. 14).

Ergänzung: Hitler ein Germane?
Hitler hat sich selbst aber scheinbar nie gefragt, wieso er schwarze und keine blonden Haare hat, und komischerweise hatten die Aufnahmekriterien in die NSDAP scheinbar keine rassistischen Vorschriften bezüglich Haarfarbe...

um 1920?
Heidegger definiert nordische und "entartete" Sprachen
Der Philosophieprofessor Martin Heidegger (1899-1976) aus Freiburg i.Br. behauptet:
-- Deutsch und Griechisch seien verwandt
-- ebenso würden die Franzosen, wenn sie zu philosophieren anfangen, deutsch sprechen, weil die Franzosen "entnordet" seien
-- auch Französisch sei "entnordet" (Lund, S. 48).

Martin
                Heidegger, Porträt eines rassistischen
                "Philosophen" mit der Behauptung, Französisch
                sei eine "entnordete" Sprache
Martin Heidegger, Porträt eines rassistischen "Philosophen" mit der Behauptung, Französisch sei eine "entnordete" Sprache

um 1920
"Wiener Schule" des Rassismus: Kontinuitätstheorie
Rudolf Much pflegt seinen rassistischen Schülerkreis in Wien mit seiner "Kontinuitätstheorie". Schüler ist u.a. Ordinarius Otto Höfler (1901-1987). (Lund, S. 50)

Die Kontinuitätstheorie
-- postuliert eine ununterbrochene "germanische Kontinuität" auf dem europäischen Kontinent
-- baut auf einer falschen und anachronistischen Deutung von "Germania"-Stellen auf: Kapitel 13, 34 (Lund, S. 55).

1920
Leo Wiener behauptet, die "Germania" sei eine Fälschung
Leo Wiener, Prof. für slawische Sprachen und Literaturen in Harvard behauptet in seinem Kommentar "Tacitus' Germania and other Forgeries", Philadelphia 1920 ["Tacitus' Germania und andere Fälschungen"], der Tacitus sei eine Fälschung wie auch Trithemius und Annius von Viterbo (Lund, S. 37).

Leo Wiener,
                Porträt
Leo Wiener, Porträt eines slawischen Professors, der behauptet, Tacitus sei eine Fälschung

"Germania"-Kommentar von Eduard Norden: Entlarvung des Klischeebildes
Eduard Norden (1868-1941), deutscher Latinist, verfasst ein grundlegendes Werk: "Die germanische Urgeschichte in Tacitus Germania." Er weist nach, dass die Beschreibung von germanischen Eigenarten und Erscheinungsbild
-- auf literarischen Wandermotiven beruht
-- auf Klischees beruht
-- auf stilistischen Formeln beruht (Lund, S. 35).

Eduard
                Norden, Profil eines Analysten, der klar feststellt,
                dass die "Germania" zu einem grossen Teil aus
                Klischees besteht
Eduard Norden, Profil eines Analysten, der klar feststellt, dass die "Germania" zu einem grossen Teil aus Klischees besteht

ab 1920
Die "Germania" verbreitet sich weiter - Gegenwehr gegen Eduard Norden
Germanophile und germanomane Forscher halten die "Germania" für eine Art von ethnologischer Bibel der Deutschen und versuchen (Böttger u.a.), Nordens Thesen eines gekünstelten Erscheinungsbildes der Germanen zu widerlegen.
->> Es entstehen Werke zur "Ehrenrettung" des Tacitus, mit Begründungen oder einfach mit Ignoranz (Lund, S. 35).

ab 1920-er Jahre
Gründung von "Männerbünden" für "nationale Treue"
Die Gründung von "Männerbünden" wird z.B. schon 1927 von Elisabeth Weiser beschrieben in: "Altgermanische Jünglingsweihen und Männerbünde - Ein Beitrag zur deutschen und nordischen Altertums- und Volkskunde" (1927) (Lund, S. 55).

1920-er / 1930-er Jahre
Sonnenwendfeiern mit Beschwörung von Feuer und Nation
Die nordisch orientierten Organisation organisieren jeweils Sonnenwendfeiern am 21.-22.Juni. Solche Organisationen sind z.B. der "Nordische Ring" bei der "Nordischen Tagung", z.B. die Feier auf den "Müggelbergen": Bericht in Zeitschrift "Die Sonne", Monatszeitschrift (Lund, S. 40), für die "nordische Weltanschauung und Lebensgestaltung 7/1930".

Inhalt der Feiern ist:
-- Sonnenwendlied "Flamme empor"
-- das romantische Nationallied für den Jahrestag der Völkerschlacht bei Leipzig 1814
-- "Feuersprüche" und "Feuersprünge" (Lund, S. 41)
-- ein Deutschlandschwur im Lied:
"Siehe, wir singenden Paare / schwören am Flammenaltare: / Deutsche zu sein!// Höre das Wort! / Vater, auf Leben und Sterben, / hilf uns die Freiheit erwerben, / sei unser Hort!" (Lund, S. 41).

Plakat zur
                Sonnenwendfeier der "Naturfreunde" 1920
Plakat zur Sonnenwendfeier der "Naturfreunde" 1920

Ergänzung: Rudolf Steiners Deutschtum
Eigenartigerweise schwimmt die Philosophie des Rassisten Rudolf Steiner voll in der Deutschtumswelle mit. In den Steiner-Schulen bzw. Waldorfschulen werden bis heute die germanischen Sonnenwendfeiern abgehalten, mit Sprüchen und Feuerkulten. Wie sich die Steiner-Schulen und Waldorfschulen und ihre Lehrkräfte vor, im und nach dem Zweiten Weltkrieg verhalten haben, wäre eine Untersuchung wert...

1921
Eduard Norden macht Kompromisse
Schon in der 2.Auflage 1921 schwächt Eduard Norden seine These der Fälschung über Germania ab. Er behauptet nun, die Wandermotive beeinträchtigten die historische Glaubwürdigkeit der "Germania" nicht.

Norden:
"Die Übertragung ethnographischer Wandermotive ist, wie ich an manchen Stellen ausdrücklich bemerkt habe, an anderen stillschweigend vorausgesetzt habe, in der guten völkerkundlichen Literatur des Altertums niemals mechanisch, das hiesse: verantwortungslos vollzogen worden." (Lund, S. 36).

Norden widerruft damit quasi seine eigene Forschungsarbeit (Lund, S. 36).

1921
Die nationalsozialistischen Ideologen bleiben stur
und wollen ihre germanischen Ansichten über die Germania nicht aufgeben, z.B. der NS-Volkskundler Professor Hans Naumann (1886-1951), ein Gegner von Fehrle, am Ende aber ein Idealist:
-- Naumann wird der erste NS-Rektor der Universität Strassburg, dann in Jena
-- Naumann entpuppt sich als Idealist, den die Nazi-Führung nicht "gebrauchen" kann (Lund, S. 37)
-- Naumann und Fehrle rezipieren die Werke von Ernst Moritz Arndt, über Rassistenlehre und über die Lehre der Auslese (Lund, S. 19).

Verleumdung von Homos als "Selbstverstümmelung": Dr. Wilke
Dr.med. Georg Wilke (1859-1938) interpretiert "corpore infames" bei Tacitus zum ersten Mal mit "Selbstverstümmelung" vor dem Kriegsdienst (Lund, S. 67).

1922
Günthers Rassenlehre, Buch: "Rassenkunde des deutschen Volkes"

Hans F.K. Günther, Porträt
                  eines Rassisten, der mit seinem Rasse-Büchlein den
                  Geist der NS-Gesellschaft wesentlich mitbestimmte
Hans F.K. Günther, Porträt eines deutschen Trottel-Rassisten, der mit seinem Rasse-Büchlein den Geist der NS-Gesellschaft wesentlich mitbestimmte

Hans F.K.Günther (1891-1968), "Germanist", ist ein Freund Rosenbergs und begründet mit seinem Werk "Rassenkunde des deutschen Volkes" (1922) die NS-Rassenlehre, auch "Rasse-Günther" genannt, der sich "gut verkauft" (Lund, S. 21).

Günther schreibt in Anlehnung an Kap. 4 "Germania" ("Rassenkunde des deutschen Volkes" 1926, S.14):
"Eine Rasse stellt sich dar in einer Menschengruppe, die sich durch die ihr eignende Vereinigung körperlicher Merkmale und seelischer Eigenschaften von jeder anderen Menschengruppe unterscheidet und immer wieder nur ihresgleichen zeugt." (Lund, S. 44)

Günther übernimmt Denikers Begriff von der "nordischen Rasse" (Lund, S. 26).

Die Rassenaufteilung bei Günther entspricht der älteren ethnologischen Einteilung der Germanen-Romanen-Slawen in nordische, westische und ostische Rassen, daneben auch die dinarische Rasse (Lund, S. 65-66).

Alle Werke von Günther werden von Julius Friedrich Lehmann (1864-1935), ein Mitglied der "Thule-Gesellschaft" in München, herausgegeben. Lehmann gilt als "Entdecker" des "Rasse-Günther". Lehmann bezeichnet in einem Brief an Günther am 8.12.1922 die "Rassenkunde des deutschen Volkes" als Segen (Lund, S. 21).

in: Lehmann: "Ein Leben im Kampf für Deutschland" (1935)

Rassenlehre vom Hans F. K. Günther, Beispiele
Hans F. K. Günther: Rassenkarte für
                            Deutschland 1930
vergrössernHans F. K. Günther: Rassenkarte für Deutschland 1930

Beispiele innerdeutsch unterschiedener Rassen
Guenthers Rassenaufstellung: Nordischer
                            und ostbaltischer Mann
vergrössernGuenthers Rassenaufstellung: Nordischer und ostbaltischer Mann (1930)
Guenthers Rassenaufstellung: Nordischer
                            und ostbaltischer Mann
vergrössernGuenthers Rassenaufstellung: Nordisches und ostbaltisches Mädchen (1930)

[Bildung hängt nicht von Rasse ab, sondern vom Schulsystem und vom Elternhaus. Aber dies wollte die Clique der NS-Regierung nicht denken...]

[Auch die Körperhaltung hängt nicht von der Rasse ab, sondern von der Erziehung und dem Geisteszustand. Und die Körperformen hängen zum grossen Teil nicht von der Rasse ab, sondern von der Ausgeglichenheit zwischen Ernährung, Sport und geistiger Fitness. Au weia, aber dies wollte die Clique der NS-Regierung auch nicht wissen...]

ab 1922
Rassismusverleger: Julius Friedrich Lehmann (1864-1935)
-- Lehmann ist eine führende Persönlichkeit im "Alldeutschen Verband" (Lund, S. 21-22)
-- Lehmann verlegt aus idealistischem Fanatismus die meisten rassistischen Schriften in Deutschland (Lund, S. 22)
-- Lehmann bereitet dem Nationalsozialismus den Boden und erlebt den November 1923 in München
-- Lehmann betrachtet sich als eine Art Kulturunternehmer (Lund, S. 22).

Rassebegriff der Nationalsozialisten
"Rasse" wird ab Günther (1922) vorwiegend geistig-seelisch, oft auch physiognomisch verstanden (Lund, S. 48).

1922
Karl von Amira mit einer neuen "Germania"-Ausgabe: Straf- und Sühneopfer-Theorie gegen "Rasse-Verrat"
Karl von Amira, Prof. der Rechtsgeschichte der Universität München, interpretiert Kapitel 12 und 19 der "Germania" erstmals als Straf- und Sühneopfer, in seinem Werk: "Die germanischen Todesstrafen - Untersuchungen zur Rechts- und Religionsgeschichte" (1922):

-- Postulierung des Begriffs "Rasse-Verrat"
-- Amira will die Verschärfung der Strafe für sexuelle Kontakte zwischen Männern
-- Amira hat den Verdacht, die NSDAP sei von Schwulen durchsetzt und will insgeheim eine Säuberung durchsetzen. Homosexualität sei wie die Mischehe "entartet"
-- Appell, dass der Erhalt Deutschlands von der Verbannung der "Unzucht" abhänge (Lund, S. 61).

Karl von
                Amira, Porträt eines Rassisten, der gegen
                "Entartung" und "Unzucht" predigte
Karl von Amira, Porträt eines Rassisten, der gegen "Entartung" und "Unzucht" predigte

1924
Fritz Paudler: Blond-Verherrlichung
Ethnologe Fritz Paudler (1882-?) präsentiert seine Arbeit über die "hellfarbigen Rassen":
"Die hellfarbigen Rassen und ihre Sprachstämme, Kulturen und Urheimaten - Ein neues Bild vom heutigen und urzeitlichen Europa". Paudler unterscheidet verschiedene Blondies (Lund, S. 34).

Fritz
                Paudler, Buch: Die hellfarbigen Rassen und ihre
                Sprachstämme, Kulturen und Urheimaten". Paudler
                unterscheidet verschiedene Blondies...
Fritz Paudler, Buch: "Die hellfarbigen Rassen". Paudler unterscheidet verschiedene Blondies...

1927
Versuch von Kriminalisierung von Lesben: E. Jeune
Artikel von E.Jeune: "Soll Paragraph 175 des St.B. auf Frauen ausgedehnt werden?" in der Zeitschrift "Reichswart" 43/1927 (Lund, S. 67).

1929
"Germania"-Kommentar von Fehrle
Altphilologe Eugen Fehrle (1880-1957): 1. Auflage (Lund, S. 32).

Günther bringt eine gekürzte Fassung seiner Rassenlehre heraus, als "Volks-Günther"
Günther veröffentlicht eine gekürzte Fassung seiner "Rassenkunde des deutschen Volkes" von 1922 mit dem Titel: "Kleine Rassenkunde des deutschen Volkes". Das Buch wird auch als "Volks-Günther" bezeichnet (Lund, S. 21).

Ergänzung: Börsencrash in New York
Weltwirtschaftskrise. Die Milliardäre schauen zu, wie ein grosser Teil der Bevölkerung der Industriestaaten hungert. Parkbäume werden z.T. abgeholzt oder Eisenbahnschwellen geklaut, um Brennholz zur Verfügung zu haben. Die Populisten nutzen die Gelegenheit und machen rassistische Propaganda gegen Kommunisten und Juden. Es lässt sich in Europa im Zuge der hohen Arbeitslosigkeit leicht eine rechtsrevolutionäre Stimmung erzeugen, obwohl viele Milliardäre und Verantwortliche gar keine Juden sind, und Kommunisten schon gar nicht.

Gleichzeitig lachen die kommunistischen Führer der Sowjetunion unter Stalin den Kapitalismus aus, der immer wieder neue Krisen erlebe.

1930

Ab der grossen Wirtschaftskrise erreichen die "wissenschaftlichen" Rassisten an den Universitäten Spitzenpositionen, so dass am wesentlichen Einfluss der Universitäten auf die Elite nicht mehr gezweifelt werden kann. Das Kapitel der rassistischen Universitäten von vor der NS-Zeit in Deutschland scheint bisher sehr unterbelichtet. Die pauschale Hetze gegen Juden war allem Anschein nach schon VOR 1933 voll im Gang.

Rosenberg: "Mythus des 20. Jh."
Alfred Rosenberg (1893-1946): Sein Werk "Mythus des 20. Jh." wird gut verkauft, aber wenig gelesen. Das Werk ist die direkte bis indirekte Fortsetzung von Chamberlains "Grundlagen des 19. Jh." (Lund, S. 21).

Alfred
                Rosenberg, später Reichsleiter für die Ostgebiete
Alfred Rosenberg, später Reichsleiter für die Ostgebiete

Günther wird Professor in Jena
Hans F.K.Günther, Hauptbegründer der NS-Rassenlehre, wird unter Protest der gesamten Jenaer Professorenschaft 1930 Professor für Rassenkunde an der Universität Jena (Lund, S. 21).

1931
Julius Friedrich Lehmann, Rassistenverleger, wird Mitglied der NSDAP
Lehmann wird von NS-Schriften als "nationaler Verleger" gefeiert (Lund, S. 22).

1932
NS-Volkskunde-Professor Hans Naumann wird Rektor der Universität Bonn
(Lund, S. 37)

Ergänzung: Gewalt von SA-Gruppen unter Hitlers NSDAP - Hitler ist ein Staatenloser
In den Jahren vor 1933 kam es zu gewalttätigen Akten von NSDAP-Gruppen der SA mit einigen politischen Morden, die eine grosse Angst hervorriefen, vor allem in Preussen. Der springende Punkt ist, dass der Polizeichef von Preussen ein Feigling war, und die preussische Polizei waren auch Feiglinge. Hitler, der 1925 seine österreichische Staatsbürgerschaft abgelegt hatte und seither offiziell als staatenlos galt, hätte in einfacher Weise ins Gefängnis gesteckt werden können. Eventuell hätte man ihn auch nach Österreich, seine frühere Heimat, ausliefern können. Vielleicht hätte dies einige kleine Kämpfe in einigen Städten und einen zwei- oder dreijährigen Ausnahmezustand verursacht, aber Hitler hätte von der Macht ferngehalten werden können. Aber die deutsche Justiz hat nichts getan. Nun, die Feigheit wird ihren Preis haben, und Hitler bekam den deutschen Pass am 25. Februar 1932 in Braunschweig durch eine Manipulation eines Nazi in der Verwaltung. Und auch das sollte seinen Preis haben. Nicht nur "Braunschweig" sollte "braun" werden...

30.1.1933
Deutschland: Adolf Hitlers Machtübernahme
durch Hindenburg, der schon 1917 an einen "Endsieg" glaubte (Lund, S. 11).

Hindenburg
                überreicht Hitler die Macht. 30.1.1933, Garnisonskirche
                Berlin
Hindenburg überreicht Hitler die Macht. 30.1.1933, Garnisonskirche Berlin

Und erst

Ergänzung: Boykotte der jüdischen Organisationen gegen Deutschland - und antijüdische Gesetze
Sofort und ohne abzuwarten nach Hitlers Machtübernahme reagieren jüdische Organisationen sofort mit Boykotten gegen Deutschland, obwohl noch niemandem etwas passiert ist. Die jüdischen Weltorganisationen organisieren einen Handelsboykott gegen Deutschland, so dass die Welt in zwei Lager gespalten wird, für oder gegen Deutschland. Hitlers Regierung wird durch die Boykottbewegung zu drastischen und diktatorischen Massnahmen angestachelt, die dann von der Bevölkerung auch hingenommen werden, weil ja Deutschland - wie schon 1917-1919 - in einer Boykott-Situation steckt. Der weltweite, jüdische Boykott gegen Deutschland ab dem Frühjahr 1933 gibt dem NS-Regime ausserdem immer das Argument, gegen Juden vorzugehen, antijüdische Gesetze zu verabschieden und die Juden global als Feinde zu betrachten. Die deutsche Bevölkerung folgte dem Boykottaufruf gegen jüdische Geschäfte am 1.4.1933 in der grossen Mehrheit nicht, oder kaufte einen Tag später doppelt ein. Die Isolierung der Juden in der deutschen Bevölkerung wurde mehrheitlich von institutioneller Seite betrieben, und die Hälfte der Juden konnte nach Israel oder in andere Länder auswandern. Deutsche, die sich offiziell für Juden einsetzten, landeten im Gefängnis bzw. im SS-Folterknast oder im KZ. Bis heute werden all diese Zusammenhänge um den weltweiten jüdischen Boykott von den Massenmedien vertuscht.

Ausserdem konnte Hitler immer behaupten, er würde nur den Rassismus verwirklichen, der in den "USA" seit Jahrhunderten gegen die Schwarzen und gegen die Indianer üblich war...

7.4.1933
Berufsbeamtengesetz
-- ideologisch-rassische "Säuberung" des wissenschaftlichen Universitäts-Personals
-- über 1600 Wissenschaftler werden entlassen und mit Berufsverbot belegt
-- dies ist die Voraussetzung zur Umstellung auf den germanischen NS-Staat (Lund, S. 14).

[Durch diesen Schritt, jüdische Professoren zu entlassen, verlor Deutschland Weltwissen, das dann zu den "USA" überlief. Dümmer konnte Hitler eigentlich nicht sein. Einstein lachte von den rassistischen "USA" aus gegen das rassistische Nazi-Deutschland...]

1933
Definition der "wertvollsten Rasse" von M. Staemmler
Staemmler ist Direktor des städtischen pathologischen und hygienischen Instituts in Chemnitz (später ab 1945 auch Karl-Marx-Stadt genannt) und präsentiert sein Werk "Volk und Rasse" (1933) mit der Aussage: Auf die nordische Rasse soll man stolz sein.

Staemmler:
"Unter allen Rassengruppen ist die weisse Rasse die wertvollste. Und unter den Weissen ist es wieder die Nordische Rasse, der wir am meisten zu verdanken haben. Deshalb sind wir stolz darauf, dass auch unser deutsches Volk überwiegend Nordischer Rasse ist." (Lund, S. 47)

Die Männer der Nordischen Rasse seien "geborene Soldaten": Tacitus habe den Römern die Germanen als Vorbild hingestellt.

Staemmler:
"Der alte römische Schriftsteller Tacitus schildert uns voll Bewunderung die alten Deutschen, die Germanen, die fast Nordischer Rasse waren. Er rühmt ihren Mut, ihre Treue, ihre Reinheit, und stellt diese Eigenschaften den Römern als Musterbeispiele hin. Weil sie so tapfer und treu waren, darum waren sie geborene Soldaten. Was in den Deutschen an Heldentum und ehrlich-treuem, soldatischem Wesen drinsteckt, das verdankt er seiner Nordischen Rasse." (Lund, S. 47)

Andere europäische Rassen können aber auch diese Eigenschaften haben. Jeder soll seinen wertvollen Teil seiner Erbanlagen zur Entfaltung bringen, z.B. die "ostischen" Rassen (Lund, S. 47-48).

1933
"Erneuerung" in Deutschland
Die Zeit ab Hitler soll eine Erneuerung des Reiches der "Germanen" bringen, miteinbezogen Skandinavier und Niederlande, so denken [Otto] Höfler und dessen Freund Jan de Vries in Holland selbst (Lund, S. 56).

SA-Männer müssen z.T. ihre Schädel messen lassen
und ihre Gesichtszüge prüfen lassen (Lund, S. 27-28).

Günthers "Rassenkunde des deutschen Volkes" erreicht die 16. Auflage (Lund, S. 21).

NS-Frauenbild: Frauen als "Schwestern": M.Staemmler
Sein Werk: "Rassenpflege und Schule" (1933) predigt:

"Das ist das Ziel, das jeder Mädchenerziehung vorschweben muss, aus den deutschen Mädels wieder das zu machen, was sie bei unseren Vorfahren waren: die gleichberechtigte Kameradin des Mannes, [...] Schwester zu sein, [...] Gattin zu sein, [...] Mutter zu sein." (Lund, S. 59)

Erziehungsleitlinie von Staemmler:
"Nur der Mann kann den künftigen Krieger, nur die Frau die künftige Mutter erziehen." (Lund, S. 60)

Sonnenwendfeier im neuen NS-Deutschland in Berlin
Dr. Albert Kiekebusch (1870-1935) [Prähistoriker mit Spezialgebiet der Siedlungsgeschichte Berlin] organisiert die Sonnenwendfeier im Grunewaldstadion in Berlin. Er ist als Beirat bei der Arbeit von Gustaf Kossinna (Honorarprofessor für Prähistorie) dabei. Die Sonnenwendfeier von 1933 inszeniert einen Einzug der "Germanen" im Grunewaldstadion in Berlin. Der Bericht von Kiekebusch in der Zeitschrift "Nachrichtenblatt für deutsche Vorzeit" 9/1933 mit dem Artikel "Der Germanenzug im Berliner Grunewaldstadion" ist entsprechend rassistisch-"national" geprägt. Beim genaueren Hinsehen sieht man aber, dass man in die Steinzeit zurückversetzt wird:

"Etwa 500 Germanen sollten teils zu Fuss teils zu Pferde erscheinen. Ein ganzer Reitersturm wurde in Aussicht gestellt. Fussvolk in unbegrenzter Zahl. Die Germanen sollten sich am Schlusse des Festzuges um zwei Riesenaltäre scharen, während die vorher aufgetretene Hitler-Jugend und der Bund deutscher Mädchen nach Tanzvorführungen sich um acht kleinere Altäre lagerten. Sprechchöre würden dem Ernst der Stunde angemessene Texte zu Gehör bringen, Reichsminister Dr.Göbbels war Festredner der Veranstaltung und ein gewaltiges Feuerwerk sollte den Abend beschliessen (...)

Hervorragend wirkte die Deibjerggruppe. Vorn Reiter und Fussvolk; dann der prächtige Kultwagen mit dem Sessel darauf. Die Gottheit war natürlich unsichtbar. Hinterher schritten der Priester in wallendem weissen Bart und weissem Gewand, eine Thumannsche Gestalt, und neben ihm zwei Priesterinnen mit den genau nachgebildeten, lang herabhängenden ehernen Gürteln (...);

dahinter wieder Männer, Frauen und Kinder. Und nun die letzte Gruppe der bronzezeitli- (Lund, S. 39) chen Germanen aus dem zweiten vorchristlichen Jahrtausend. (...) Mittelpunkte dieser Gruppe waren die beiden Sonnenbilder, der Streit- oder Rennwagen und drei Lurenbläser. (...)

Als der gewaltige Zug mit den vorgeschriebenen Abständen der einzelnen Gruppen voneinander das Riesenrund des Stadions im Lichte der elektrischen Lampen und der Scheinwerfer umkreiste, bot er einen Anblick dar, den ich mir in kühnsten Augenblicken nicht hatte träumen lassen. Oftmals, wenn ich in stillen Abendstunden während der Vorbereitungszeit über den Aufmarschplänen sass, schwebte mir für die Reitergruppen das Idealbild der Parthenonreiter vor. Und als der Zug am Abend an meinem Platz unter der Tribüne vorüberzog, hatte ich die Empfindung: Anders, eben germanisch, aber beinahe ebenso wirksam und ausserdem noch lebendiger. (...)

Verstärkt wurde der Eindruck noch dadurch, dass Nachbildungen des Sonnenwagens von Trundholm mit dem Pferde und des Kultgeräts auf Rädern mit der Sonnenscheibe von Balkakra von je vier Germanenfrauen getragen wurden. Die funkelnagelneuen Sonnenbildnisse glänzten im Scheine der elektrischen Lampen wie gleissendes Gold und erregten besonders das Interesse der Besucher. (...)

Das Bild, als die Gruppen einschwenkten, um sich um die beiden Hauptaltäre mit ihren flammenden Feuern zu scharen, wird wohl jedem unvergesslich sein, besonders als in der Auswirkung des Riesenfeuerwerkes das ganze Stadion in Flammen stand und die Gestalten der Vorzeit grell beleuchtet." (Lund, S. 40)

[Nun, das Stadium stand hier schon in Flammen, wie es auch 12 Jahre später sein wird...]

1933-1945
Rassistenlehre des NS-Staats
Die "Völkische Rassenlehre" ist der Kern der nationalsozialistischen Ideologie zur Begründung einer "natürlichen" Überlegenheit gegenüber allen anderen Völkern (Lund, S. 23). Die Machthaber rezipieren dabei gerne Ernst Moritz Arndt als "Vorläufer des Nationalsozialismus" (Lund, S. 19).

1933-1945
Arier sollen das Gegenteil von Juden sein
Das Dritte Reich unterscheidet nun nur noch "Arier" und "Nicht-Arier", ähnlich dem hellenischen Begriffspaar Barbar - Nicht-Barbar (Lund, S. 29). Der "germanische Mensch" wird idealisiert wie bisher, der "nicht-germanische" Mensch wird diskriminiert (Lund, S. 14).

Als Gegensatz zum Ureinwohner, zum autochthonen Arier, gilt der "Nomade". Und da die Diaspora des Judentums gegen das rassistische Christentum hilflos ist, wird dem Juden auch "Nomadentum" angedichtet und Juden als "Schmarotzer" und "Parasiten" abgewertet. Es wird behauptet, dass Juden sich in Deutschland nur deswegen aufhalten, weil die deutschen Städte so schön sind und man sich dort wohlfühlen kann (Lund, S. 13).

[Nun, es scheint merkwürdig, dass den Deutschen verboten war, das Land zu verlassen, aber 50% der Juden konnten das Land nach Israel, "USA" oder Argentinien etc. verlassen und mussten keine Bombardierungen erleben, und danach war in den deutschen Städten kein Wohlgefühl mehr da...]

Die "Wissenschaftler" definieren in Kampfschriften eine "Rassenseele" und eine seelische Differenz zwischen Germanen und Nomaden (Lund, S. 13).

1933-1945
NS-Rassismus in Schulbüchern
-- die Nazi-Machthaber proklamieren in Schulbüchern die generelle Überlegenheit der "weissen Rasse" gegenüber der "schwarzen Rasse"

-- die Nazi-Machthaber proklamieren in Schulbüchern die generelle Überlegenheit der "nordischen Rasse" gegenüber der "weissen Rasse" (Lund, S. 47)

-- die Nazi-Machthaber proklamieren in Schulbüchern, Propagandaheften und Ausstellungen   Feindbilder gegen Juden (Lund, S. 29)

-- oft wird Mendels Vererbungslehre aufgeführt, kombiniert mit der Drohung vor "Entartung" (Lund, S. 25)

[Es ist möglich, dass bezüglich Feindbilder der jüdische Boykott gegen Deutschland mit denselben Feindbild-Methoden gearbeitet hat].

1933-1945
Massnahmen gegen "Entnordung": Die "Aufnordung"
Das Dritte Reich unternimmt systematisch "rassenhygienische" Massnahmen gegen die "Entnordung" bzw. zur "Aufnordung" der Bevölkerung (Lund, S. 29). In der Folge werden Massnahmen gegen Juden und Massnahmen gegen "weniger wertvolle soziale Elemente" erlassen wie Zigeuner, "Asoziale" und Alkoholiker (Lund, S. 29).

1933-1937
Die NSDAP nimmt praktisch keine neuen Mitglieder auf
(Lund, S. 56) [weil sie keine Mitläufer aufnehmen will. Die Leute, die seit 1920 auf den rassistischen Machtwechsel gewartet haben, wollen nun ihre Macht voll ausspielen].

1933-1945
Lehr- und Forschungsgemeinschaft "Das Ahnenerbe"
in Anlehnung an die "Germania" von Tacitus, u.a. mit dem Altphilologen Rudolf Till (1911-1979) (Lund, S. 31). Till leitet bei "Ahnenerbe" die Abteilung für klassische Philologie und Altertumskunde mit dem Auftrag, den "Fluss" germanischer Kulturströme aus dem Norden in den Mittelmeerraum nachzuweisen (Lund, S. 31).

1933-1945
"Vorläufer"-Verherrlichung
Vorherige Bücher über Germanen werden als protonationalsozialistisch deklariert, als "Vorläufer", z.B.
-- Werke von Johann Gottfried Herder (1744-1803)
-- Werke des Dänen Nicolai Frederik Severin Grundtvig (1783-1872) (Lund, S. 11)
-- Conrad Celtis (1459-1508) wird im Dritten Reich gelegentlich als "völkischer Vorkämpfer" und "Rassenantisemit" dargestellt (Lund, S. 17).

1933-1945

Die "Germania" von Tacitus wird historische "Primärquelle"
(Lund, S. 31). Die Nazi-Ideologen zitieren immer wieder dieselben Stellen, die auf Wesen und Charakter von germanischem Volkstum hinweisen sollen (Lund, S. 32).

1933-1945
Das Dritte Reich stellt alle Universitäten auf Germanen-Ideologie um
Sukzessive werden alle Universitäten auf den Gesichtspunkt des "Völkisch-Germanischen" umgestellt und die "Völkisch-germanische Wissenschaft" eingeführt (Lund, S. 14). Schlüsselbegriffe sind
-- "Bauerntum"
-- "Sippe"
-- "Scholle"
-- "Bauerntum" als "Lebensquell" (Lund, S. 12).

1933-1945
"Heimatschutz"
Das Dritte Reich deutet den Heimatschutzgedanken in rassistischem Sinn (Lund, S. 25).

ab 1933
Verleumdung von Mischlingen
Die Rassehygieniker prangern die deutschen Mulattenkinder im Rheinland an, die schwarze französische Väter haben (Lund, S. 45).

Kinder aus "gemischten Ehen" gelten als "Bastarde" und werden ab 1935 als "Mischlinge" juristisch abgewertet (Lund, S. 43).

Mischlinge
-- werden für biologisch degeneriert (entartet) gehalten
-- seien disharmonische Mischungen zwischen zwei "Rassen", biologisch wie geistig, sei "Rassenschande", "Rassenverrat"
-- werden als "hässlich" beschrieben
-- werden sozial ausgegrenzt
-- gelten als Ergebnis von Verrat an der "germanischen Rasse"
-- gefährden die Existenz der "reinen Rasse" erbbiologisch und gesundheitlich gesehen (Lund, S. 43).

1933-1945
Rassismuslehre: Eugen Fehrle
(1880-1957), NS-Volkskunde-Chefideologe und Altphilologe
-- er führt als einer der ersten den Rassegedanken ins Volkstum ein
-- er ist ab 1934 Ordinarius für Volkskunde an der Universität Heidelberg, in den Augen der Nazi-Führung ein "Kämpfer für das deutsche Volkstum"
-- er wird Mitglied der SA und der SS
-- er gibt 1935 eine 2.Auflage seines "Germania-Kommentars" von 1920 heraus (Lund, S. 32).

Thesen von Fehrle:
-- die Erneuerung Deutschlands nach 1919 sei vom Volkstum aus notwendig, deswegen die Forschung
-- das Volkstum sei entfremdet und der Ursprung soll wieder erforscht werden: "Bei Erforschung der Frühzeit steht die Germania des Tacitus an erster Stelle." (Lund, S. 33)
-- das Deutschtum hält er für die Fortführung des Germanentums (Lund, S. 32)
-- er betont v.a. die Bemerkungen in Tacitus zu "Rassenreinheit" und "rassische" Eigenart (Lund, S. 33)
-- das germanische Erscheinungsbild sei reinrassig nordisch und habe sich noch kaum vermischt (Lund, S. 33), mit blauen Augen und blonden Haaren, aber noch kein Kommentar über die Schädelform (Lund, S. 34)
-- blaue Augen und blonde Haare werden mit Intelligenz verbunden (Lund, S. 34).

1933-1945

Verleumdung von Juden
Da die jüdische "Rasse" an sich schon als Mischrasse bezeichnet wird (Lund, S. 45), erscheint die Verbindung zwischen Deutschen und Juden noch schädlicher, ebenso bei den Zigeunern Sinti und Roma (Lund, S. 46).

1933-1945
Sinti und Roma
Auch das "Vagabundieren" wird als Rassemerkmal bewertet (Lund, S. 46).

[Ab 1933 wurde nun auch in der neutralen Schweiz das "Vagabundieren" als Delikt betrachtet, so dass Sinti und Roma auch in der Schweiz hart verfolgt wurden, und zwar bis in die 1970-er Jahre].

1933-1945
Christentum soll abgeschafft werden
Gewisse Nazi-Kräfte arbeiten auf die Abschaffung des Christentums hin und wollen einen germanischen Kult einführen. Sie wollen das durch das Christentum zerstörte "Germanentum" wieder auferstehen lassen:
-- das Kreuz U soll durch das Hakenkreuz (Swastika) ersetzt werden
-- Fest- und Feiertage der Kirchen sollen durch germanische Riten ersetzt werden:

->> statt Weihnachten: Julfest als vorchristlicher "germanischer" Feiertag
->> statt Stern auf Weihnachtsbaum ein Hakenkreuz auf dem Baum als angeblich altgermanisches Erbe
->> Himmler verlegt das Fest auf den 31.Dezember und verschickt Jul-Leuchter (Lund, S. 38).

1933
"Führer" und Gefolgschaft sind "artgleich": C. Schmitt
"Auf der Artgleichheit beruht sowohl der fortwährende untrügliche Kontakt zwischen Führer und Gefolgschaft wie ihre gegenseitige Treue." (Lund, S. 54)

Ergänzung: Führer mit schwarzen Haaren - und keine Rebellion?
Komischerweise hat Hitler gar keine blonden Haare und ist mit seiner kleinen Statur alles andere als "nordisch". Wenn der Führer ein Blonder ohne Österreich-Vergangenheit gewesen wäre, dann hätte vielleicht der gesamte Zweite Weltkrieg nicht stattgefunden. Es scheint eine absolute Feigheit, dass der Germanenführer kein Blonder war, und es scheint noch feiger, dass die deutschen Soldaten nicht einen blonden Führer verlangt haben, oder vielleicht sogar eine blonde Frau als Führerin, eine zweite "Germania"...

"Germania"-Kommentar von Claudius Freiherr von Schwerin: Thema "Treue"
Prof. Claudius Freiherr von Schwerin in Freiburg i.Br., Prof. des Rechts, Werk: "Freiheit und Gebundenheit im germanischen Staat", Tübingen 1933, schreibt über "Treue" im Tacitus, bezieht sich auf Kapitel 14 der "Germania".

Freiherr von Schwerin:
"Allein auf Treue ruht endlich die letzte der germanischen Bindungen, die der Gefolgschaft; sie ist am selbstgewolltesten, am freiesten von allen. Und auch hier wieder der volle Einsatz, aber darüber hinaus das Aufgehen im Führer, das Aufgeben des eigenen Ich. Illum defendere, tueri, sua quoque fortia facta gloriae eius assignare, dies schwört der germanische Gefolgsgenosse. Principes pro victoria pugnant, comites pro principe [Die Führer kämpfen für den Sieg, die normalen Menschen für die Führer]. Nur wer den Raum kennt, den der Ruhm im Denken des Germanen beherrscht, vermag das Mass dieses Einsatzes zu verstehen." (Lund, S. 51)

Der "Raum" liegt zwischen Rhein und Don (Lund, S. 16).

Schlussfolgerung: Germanen reagieren immer wie eine "Hammelherde", denn der "Führer" soll ja für den Sieg sorgen. Aber dieser Führer hatte Parkinson und Nervenschäden (Amalgam), and er wusste nicht, was Frieden ist, denn er war nicht von primärer germanischer Rasse und ein manipulierter Österreicher. Was war das für ein Germanenfurz... ein starker Österreicher-Witz...

1933-1945
SS-Eid auf den "Führer"

"Ich schwöre dir, Adolf Hitler, als Führer und Kanzler des Reiches, Treue und Tapferkeit. Ich gelobe dir und den von dir bestimmten Vorgesetzten Gehorsam bis in den Tod, so wahr mir Gott helfe!" (Lund, S. 54)

[Das ist der Eid der SS. Wahrscheinlich hatten die normalen Soldaten einen anderen Schwurtext].

Die SS ist ein "Männerbund" und legitimiert dadurch die Aggressivität mit angeblich ur- oder indogermanischen Ursprung (Lund, S. 55).

1933-1945
Dr. Johann von Leers, fanatischer Rassist und Antisemit (1902-1967)
(Lund, S. 70)
Johann von
                Leers, Buch: "Wie kam der Jude zum Geld?"
Johann von Leers, Buch: "Wie kam der Jude zum Geld?"

[Leers suggeriert, alle Juden seien reich. Dies stimmt aber nicht, denn das Judentum hat auch eine Schichtenbildung, und viele Juden sind genau so Opfer der Wirtschaftskrise wie diejenigen, die sich "Christen" nennen. Dieses Buch ist also ein weiterer Germanenfurz...]

1933
Beispiele für die Nazi-Kirche: Der Vatikan schliesst ein Konkordat mit dem Hitler-Regime
Konkordat
                zwischen dem Vatikan und dem Hitler-Regime 20.7.1933 in
                Rom: Eugenio Pacelli, Aussenminister des Vatikans,
                unterschreibt (später wird er Papst Pius XII.).
                Nazi-Vizekanzler Franz von Papen sitzt links, Rudolf
                Buttmann rechts.
Konkordat zwischen dem Vatikan und dem Hitler-Regime 20.7.1933 in Rom: Eugenio Pacelli, Aussenminister des Vatikans, unterschreibt (später wird er Papst Pius XII.). Nazi-Vizekanzler Franz von Papen sitzt links, Rudolf Buttmann rechts.

[Nun, scheint es nicht merkwürdig, dass der Vatikan hier ein Abkommen mit einem Regime abschliesst, das das "Christentum" eigentlich zerstören will? Wo steckt da der Sinn dahinter? Ein Kreuzzug gegen den Kommunismus!]

Beispiele für die Nazi-Kirche: Bischöfe mit Hitlergruss für Hitler
August
                1933: Priester machen für Hitler den Hitlergruss in
                Berlin im Stadion Neukölln
August 1933: Priester machen für Hitler den Hitlergruss in Berlin im Stadion Neukölln

Bischof
                Friedrich Coch macht für Hitler den Hitlergruss in
                Dresden, 10.12.1933
Bischof Friedrich Coch macht für Hitler den Hitlergruss in Dresden, 10.12.1933


Silvester 1933 / 1934
DWid: Predigt gegen das "Germanentum": Kardinal Faulhaber
Faulhaber, Erzbischof von München und Freising, greift in seiner Silvesterpredigt Ende 1933 das beginnende Germanentum im Dritten Reich frontal an. Aus einer Adventspredigt 1933 in St.Michael, München:

Kardinal
                Faulhaber
Kardinal Faulhaber

Faulhaber:
"Im deutschen Volk sind Geister an der Arbeit, um neben den beiden christlichen Bekenntnissen eine nordisch-germanische Religion aufzurichten." (Lund, S. 68)

Faulhaber warnt vor dem Germanentum:
-- die Germanen waren Polytheisten
-- die Germanen brachten Menschenopfer dar
-- die Germanen waren abergläubisch
-- die Germanen waren kriegslustig
-- die Germanen übten Blutrache
-- die Germanen hielten Sklaven
-- die Germanen waren Faulheit und Trunksucht ergeben
-- die Germanen missbilligten Mischehen, bis die Gallier über den Rhein kamen (Lund, S. 68)
-- die Germanen setzten arme oder krüppelhafte Kinder aus (Lund, S. 69).

Positive Punkte bei den Germanen sind allenfalls
-- Treue
-- Gefolgschaft in Krieg und Frieden
-- hohe Gastfreundschaft
-- hohe Auffassung von Ehre und eheliche Treue (Lund, S. 68).

Faulhaber kommt zum Schluss:
"Von einer eigentlichen Kultur der vorchristlichen Germanenzeit kann nach Tacitus nicht die Rede sein." (Lund, S. 69)

Februar 1934
Die Silvesterpredigt von Kardinal Faulhaber ist bereits 250.000 mal verkauft (Lund, S. 70).

[Nun, das Dritte Reich wird Steinzeit sein. Das war absolut angekündigt, ein Germanenfurz...]


1934

[Die Menschen im Dritten Reich können sich nun vor Propaganda gegen Mischlinge, Schwule und Juden kaum mehr retten. Und wer nicht zustimmte, der gilt bereits als "Klassenfeind" oder als "Kommunist"].

Otto Höfler: "Treue" bei "Männerbünden" als "germanisches" Vorbild
Zur Förderung der Treue werden "Männerbünde" organisiert, die auch als germanisches Vorbild dargestellt werden, z.B. im Werk von O.Höfler: "Kultische Geheimbünde der Germanen I." (1934) (Lund, S. 55)

O.Höfler in "Kultische Geheimbünde der Germanen I." (1934):
"Die eigenste Begabung der nordischen Rasse, ihre staatenbildende Kraft, fand in den Männerbünden ihre Stätte und hat zu reichster Entfaltung getrieben. Sie sind zu Mächten emporgewachsen, die Tragkraft und Stosskraft besassen und kämpfend, gestaltend und herrschend in die Weltgeschichte eingegangen sind." (Lund, S. 55)

"Germania"-Kommentar von Naumann
NS-Volkskunde-Professor Hans Naumann über Tacitus: Tacitus sei voll glaubwürdig.

Naumann:
"Wir glauben, dass Tacitus recht hat mit der Eigenständigkeit Germaniens in den von ihm gezeichneten Räumen des Abendlandes. Wir glauben an die Eingeborenheit der germanischen Rasse in dem kleinen Ostseeraum, die er auf dreifache Weise und zuletzt anthropologisch begründet. Wir glauben mit ihm an die Eingeborenheit wie an die Rasse selbst mit all den anthropologischen Merkmalen, die er ihr zuschreibt." (Lund, S. 38)

in: Artikel in Bonner Jahrbücher 139/1934, S.21-33, S.27

Verleumdung der Mischlinge: Hygiene-Museum in Dresden

Das Hygiene-Museum prangert die "Bastardierung" im Rheinland an:

"Ein anderer Schandfleck in der rassischen Entwicklung unseres Volkes sind die Folgen der schwarzen Besatzungstruppen im deutschen Rheinland nach dem Kriege. Es wird ein Schandfleck in der deutschen Geschichte bleiben, dass es hier deutsche Frauen gegeben hat, die die Geburt dieser unglücklichen Bastarde im Rheinland möglich gemacht haben." (Lund, S. 45)

Das Volk soll seine "Würde" behalten:
"Wir haben das Erbgut, das wir von unseren Ahnen ererbt haben, so weiter zu geben, wie wir es übernommen haben. Dann allein wird das deutsche Volk über die nächsten Jahrhunderte und Jahrtausende hinweg sich seiner grossen Geschichte als würdig erweisen." (Lund, S. 43)


Hygiene-Museum in Dresden
Hygiene-Museum Dresden, Museumsführer
                            Titelblatt 1937
vergrössernHygiene-Museum Dresden, Museumsführer Titelblatt 1937

Hygiene-Museum Dresden 2007
Hygiene-Museum Dresden 2007


[Das Hygiene-Museum in Dresden gibt es heute noch. Der Bau ist noch derselbe, aber mit anderem Inhalt].


Verleumdung der Mischlinge: Johann von Leers
Mischlinge und Untermenschen seien eine Gefahr für den "Geburtensieg"
Johann von Leers Werk "Rassische Geschichtsbetrachtung" (1934) schildert, dass durch "minderwertige" Rassen ein "Geburtensieg der Minderwertigen" erfolge. Die Vermischung mit den "Untermenschen" muss folglich verhindert werden:

Leers:
"Es ist die Gefahr des Geburtensieges nicht nur der mehr unnordischen Typen, sondern der grauenhafte Geburtensieg der Minderwertigen, die Drohung des Untermenschen. Deutschland ist von dieser Gefahr in allerstärkstem Masse bedroht." (Lund, S. 45)

Die germanische "Edelrasse" würde durch eine "minderwertige Rasse" verschlechtert werden (Lund, S. 45).

Verleumdung der Mischlinge: O. Menghin
Werk "Geist und Blut - Grundsätzliches um Rasse, Sprache, Kultur und Volkstum", Wien 1934, über die Emanzipation der Juden.

Menghin:
"Gibt es ein Recht, dem Judentum als Gesamtheit den Eintritt in die deutsche Volksgemeinschaft zu verwehren? (...) Jedes Volk hat nicht nur das Recht, sondern auch die sittliche Pflicht, sein Volkstum zu verteidigen. Die Aufnahme des Judentums in das Deutschtum würde bei dem gegebenen Stand der beiderseitigen Wesenheiten zweifellos die Gefahr einer Abänderung des deutschen Volkscharakters nach sich ziehen, eine Gefahr, die um so dringender wäre, als die eigenartige soziale Struktur des Judentums keine homogene Vermischung zuliesse, sondern lediglich eine Einkreuzung in die Oberschicht des Deutschtums." (Lund, S. 45)

Verleumdung der Mischlinge: R. Rein
Werk "Vererbungslehre, Rassenpflege, Urgeschichte" (1934) gegen farbige Mischehen und Kinder.

Rein:

"Der rassisch gesund empfindende Deutsche sieht es daher als Rassenschande an, wenn sich Weisse und Neger in überseeischen Ländern heiraten, er brandmarkt es gerade als widernatürlich, wenn sich hier in Deutschland Mädchen mit Negern einlassen, und ihn hat es als schwerste Schmach getroffen, dass schwarze Truppen als Besatzung in der Nachkriegszeit nach Westdeutschland gelegt wurden und hier Mischlinge als Kinder hinterlassen haben." (Lund, S. 45)

Definition der Abwendung des "Untergangs" durch Rassenwahn
R.Rein: Werk "Vererbungslehre, Rassenpflege, Urgeschichte", Berlin 1934, S.68-69:

Rein:
"Aus dem drohenden Untergang [Deutschland nach 1919] kann ein neuer Aufstieg werden [mit neuer Expansion unter dem Nationalsozialismus], wenn das nordische Blut, dem die geschichtliche Grösse aller indogermanischen Völker zu verdanken ist, in allen denen wieder erstarkt, die noch Träger nordischer Erbanlagen sind, und wenn alle Deutschen der verschiedenen arischen Rassen nicht etwa nun - nachdem die Zersplitterung in Parteien und Klassen durch den Sieg des Nationalsozialismus glücklich überwunden ist - durch übermässige Betonung ihrer rassischen Unterschiede aufs neue in Zerklüftung zerfallen, sondern vielmehr die besonderen und wertvollen Eigenarten ihrer Rassen in edlem Wettbewerb zur vollen Entfaltung bringen." (Lund, S. 48)

1934
Lehmanns 70.Geburtstag wird gefeiert
NS-Verleger Julius Friedrich Lehmann wird zum 70.Geburtstag von der NS-Clique gebührend gefeiert: Artikel im "Völkischen Beobachter": "Ein nationaler Verleger":
-- von Hitler bekommt Lehmann die "goldene Ehrennadel" der NSDAP zugesandt
-- Lehmann erhält den hohen Orden des Dritten Reiches: den "Adlerschild der Deutschen Nation"
-- Lehmann wird Ehrendoktor der medizinischen Fakultät München
-- Lehmann wird Ehrendoktor der naturwissenschaftlichen Fakultät der Universität Tübingen (Lund, S. 22).

Bauerntum-Verherrlichung
R.W.Darré: "Das Bauerntum als Lebensquell der Nordischen Rasse" (Lund, S. 12).

Rassenlehre: Johann von Leers
Werk: "Rassische Geschichtsbetrachtung - was muss der Lehrer dazu wissen" Berlin und Leipzig 1934 (Lund, S. 22)

Rassenlehre: E. Murr
Schulbuch: "Einführung in die deutsche Rassenkunde, Berlin 1934 (Lund, S. 22).

Rassenlehre: R. Rein
Schulbuch: "Vererbungslehre, Rassenkunde, Urgeschichte", Berlin 1934 (Lund, S. 22)

21.1.1934
Rosenberg: Behauptung der "Ahnenreihe" von Widukind bis Hitler
Rosenberg behauptet in Hannover vor dem "Kampfbund für Deutsche Kultur" eine Ahnenreihe, die von Widukind über Heinrich den Löwen zu Adolf Hitler führe.

Rosenberg:
" Wir glauben nicht, dass es angeht, dieses Dritte Reich, das wir bauen, unmittelbar als die Fortsetzung des Römischen Reiches Deutscher Nation zu bezeichnen, das zu seiner Entstehung es nötig hatte, durch den Frankenkönig Karl unter dem Vorwande der Christianisierung 4500 Sachsen hinmetzeln zu lassen. Wir glauben, dass uns der Sachsenherzog Widukind nähersteht als Karl der Grosse. Wir sehen eine neue Geschichtsreihe vor uns entstehen, die von Armin dem Cherusker über Widukind, Heinrich (Lund, S. 69) den Löwen bis zu Adolf Hitler führt. Und wir sagen, dass heute Widukind durch Adolf Hitler Karl überwunden hat." (Lund, S. 70)

[Man hätte ja Hitlers Haare zumindest blond färben können...]

ab Januar 1934
Widerstand gegen Faulhabers Aufklärung über Germanen

z.B. Prof. Eduard Heyck (1862-1941) im "Völkischen Beobachter" 14.3.1934: Tacitus soll nicht die einzige Quelle sein.
Eduard
                Heyck, Profil
Eduard Heyck, Profil

z.B. O. Suffert mit einem Artikel "Die Germanen in der Silvesterpredigt des Kardinals Faulhaber" in der Zeitschrift Germanien 6/1934: Auch Zeugnisse der "Wissenschaft des Spatens" sollen berücksichtigt werden (Lund, S. 70).

z.B. im selben Sinn wie Suffert: Johann von Leers: "Der Kardinal und die Germanen" (1934) (Lund, S. 70).

ab 1934
"Deutsche Bewegung" in Europa
Die "Deutsche Bewegung" wird von NS-Volkskunde-Professor Hans Naumann, Rektor der Universität Bonn, als "germanische Renaissance" betrachtet (Lund, S. 37).

1935
Widerstand gegen Otto Höfler: F.von der Leyen
in "Anzeiger für deutsches Altertum und deutsche Literatur" (1935) (Lund, S. 56).

Günther wird Professor für Rassenlehre in Berlin
-- gibt 1935 das Werk "Herkunft und Rassengeschichte der Germanen" heraus
-- wird für seine Rassenstudien laufend ausgezeichnet (Lund, S. 21)
-- Artikel: "Blut und Boden"; In: Die Verwaltungs-Akademie - ein Handbuch für den Beamten im nationalsozialistischen Staat, 1935 (Lund, S. 12).

[Es ist erstaunlich, wie die "Wissenschaft" des Rassismus im Dritten Reich nie bemerkt, dass der ganze Rassismus auf linguistischen Ausdrücken beruht, die mit Körperbau absolut nichts zu tun haben. Hitler mit schwarzen Haaren hat in einer "germanischen Regierung" eigentlich gar nichts zu suchen - eben nur ein Germanenfurz...]

15.9.1935
"Nürnberger Gesetze"
Definition von "Volljuden", "Halbjuden" und "Vierteljuden" (Lund, S. 41).
Die Arier werden zur Weitergabe ihres Erbgutes in der reinsten Form verpflichtet und "Mischlinge" abgewertet (Lund, S. 43).

[Die deutschen Kirchen öffnen dem NS-Regime die Stammbücher, so dass die Heiraten genau zurückverfolgt werden können und Juden bis zu 16-tel Juden definiert werden und verfolgt werden können. Diese Kollaboration der deutschen Kirche liefert Tausende Juden der SS aus - und ein grosser Teil der deutschen Bevölkerung wollte das nie. Mit diesem Akt, alle Halbjuden, Vierteljuden, Achteljuden etc. als "Juden" zu bezeichnen, gibt es weltweit 4 bis 6 Millionen MEHR Juden, so dass das Judentum nicht mehr 14 Millionen, sondern 18 Millionen Menschen umfasst. Diese Zählung wird erst in den 1950er Jahren stillschweigend zurückgenommen, so dass in der Statistik der 1950er Jahren nurnoch 11 Millionen Juden angegeben werden].

1935
"Germania"-Kommentar: Schlossarek
Altphilologen und Studienrat Dr. Maximilian Schlossarek (1884-?) in Breslau: Werk "Die Taciteische Germania". Schlossarek schätzt die Germanen als "arttreues Naturvolk" (Lund, S. 41). Er legt die "Germania" im 2., 4. und 46. Kapitel rassistisch aus und sieht die "Germania" als Künderin eines urdeutschen Heroismus (Lund, S. 41).

Schlossarek sagt in der "Taciteischen Germania" über die rassereinen Ureinwohner Germaniens:
-- er bemerkt, die bodenständigen Germanen seien "kein Mischvolk"
-- die neue Politik sei zur Stärkung der Rasse.

Schlossarek:
"Dass das (die Reinrassigkeit) in etwa 2 Jahrtausenden nicht so geblieben ist und [...] auch nicht so bleiben konnte, ist geschichtlich selbstverständlich. Aber was heute in deutschen Landen vor sich geht, ist ein gross angelegtes Unternehmen zur Förderung und Verbesserung der arischen Rasse und zur Verminderung der Möglichkeiten weiterer Vermischung von Deutschen und (Lund, S. 41) Nichtariern." (Lund, S. 42)

Schlossarek schwärmt über das 4.Kapitel der "Germania", wo die "Rassereinheit" der Germanen beschrieben wird mittels "interpretatio Teutonica". Aber Tacitus macht lauter kleine Fehler, die im Gesamtbild dann den Tacitus rassistisch verfälschen. Er lobt die neuen Gesetze des NS-Staates:
-- "Gesetz zur Wiederherstellung des Berufsbeamtentums" vom 7.4.1933
-- "Reichserbhofgesetz" vom 29.9.1933
-- "Reichsehegesetz" (Lund, S. 42).


1935
Eduard Norden wird verfolgt
Eduard Norden wird im Dritten Reich als Jude eingestuft und geht in die Schweiz ins Exil (Lund, S. 36-37).

HJ: Der NS-Staat fordert Hammelherden-"Treue": Büchlein an die Hitler-Jugend HJ "Gefolgschaft"
Das Büchlein heisst genau: "Gefolgschaft - Der germanische Kampfbund" (1935). Schon das Vorwort beschwört die Gefolgschaft des neuen "Aufbruchs" Deutschland.

"Gefolgschaft - Der germanische Kampfbund":
"Gefolgschaft! Ihr alle kennt das Wort Gefolgschaft, das eine Gruppe oder Schar von Jungen bezeichnet. Mancher von euch ist auch schon Gefolgschaftsführer oder möchte es gern werden. Wenn wir hier von Gefolgschaft sprechen, so meinen wir damit etwas anderes, nämlich einen Begriff, der viel umfassender ist und zielsetzend über der Zeit des nationalsozialistischen Aufbaus steht. Gefolgschaft in diesem grossen Sinne ist fast verankert in der Machtfülle des nationalsozialistischen Gedankengutes und leitet ein neues deutsches Zeitalter ein [...] (Lund, S. 52)

'Führer befiehl - wir folgen!' Die Parole, die ein neues Deutschland im Marschtritt der braunen Kolonnen heraufbeschwor, lebt schon seit Urzeiten in der heldischen Gesinnung des nordischen Menschen." (Lund, S. 53)

Schon die Vorfahren hätten nach demselben Prinzip gelebt:
"Leonidas in den Thermopylen, die heilige Schar der Thebaner, Wikingerfahrten bis an das Ende der Welt, Ordensgemeinschaften im deutschen Osten ... alles das ist uns verpflichtendes Sinnbild, welches die Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft des nordischen Menschen formt [...]." (Lund, S. 53)

Strukturen in der Hitler-Jugend
Hitlerjugend: Mädchen mit
                          Hakenkreuzfahnen im BDM
Hitlerjugend: Mädchen mit Hakenkreuzfahnen im BDM [wer nicht mitmacht, fliegt raus]
Hitlerjugend: Leistungsbuch,
                          Titelblatt
Hitlerjugend: Leistungsbuch, Titelblatt



Gestreifte Hitlerjugend-Flagge mit
                            Hakenkreuz
Gestreifte Hitlerjugend-Flagge mit Hakenkreuz
Hitlerjugend, Gliederung der
                            Hierarchiestufen
vergrössernHitlerjugend, Gliederung der Hierarchiestufen
Hitlerjugend, 19 Rangabzeichen
Hitlerjugend, 19 Rangabzeichen

Die Hitlerjugend war streng. In der Praxis sah es so aus, dass viele Jugendliche die Hitlerjugend nur deswegen durchstanden, um später bessere Chancen auf Beförderung zu haben.
(aus: http://www.lsg.musin.de/Projekte/projekt_lichterkette/geschichte/jugend/bdm.htm)

[Nun, sie wurden später dann auch in den Krieg befördert, und dann wurden viele von ihnen nicht mehr befördert, weil sie auf den Schlachtfeldern den Tod fanden. Also war alle Vorbereitung der Hitler-Jugend am Ende für ein Nichts...]

L.G.Tirala: Verleumdung von Homos: Homosexualität soll ein Ergebnis von Rassenmischung sein
-- Buch: "Rasse, Geist und Seele" (1935)
-- "Rassenbiologe" Lothar Gottlieb Tirala, Direktor des Instituts für Rassenhygiene an der Universität München, behauptet, Rassenmischung ergebe Homosexualität
-- z.B. die Mischung "nordisch-vorderasiatischer, nordisch-ostischer und nordisch-westischer Rasse" (Lund, S. 65).

[Das ist natürlich ein absoluter Schwachsinn, denn auch die Nazis der hohen NS-Clique waren zum Teil schwul und haben sich später z.T. auch verraten].

Der "Führer" duldet keine Demokratie - Führer = Vorbild durch Leistung
Der "Führer" ist "Vorbild durch Leistung": Der "nordische Grundsatz" "Vorbild durch Leistung" steht gegen die "Demokratie", siehe ein Zitat von R.v. Hoff in seinem Werk "Die nordischen Wurzeln des Nationalsozialismus" (1935): Das "Prinzip des Führers" steht für alle Völker.

Hoff:
"Dabei fallen die zweifelhaften Errungenschaften, die uns ein demokratisches Jahrhundert beschert hatte, und es gilt der echt nordische Grundsatz von Führer und Gefolgschaft, d.h. für die Stellung des einzelnen. Im Gesamtvolk ist sein Können und nicht irgendeine Massenabstimmung entscheidend. Der Führer jeder Art ist wie in germanischer Frühzeit nicht Herr von Untergebenen, sondern Vorbild durch Leistung." (Lund, S. 53)

siehe auch Tacitus c.7,1, was im selben Werk zitiert wird:
"Heerführer sind Anführer mehr durch ihr Beispiel als durch ihre Machtbefugnis, also eben durch die Bewunderung, die sie hervorrufen, wenn sie kühn sind, wenn sie sich auszeichnen, wenn sie vor der Front kämpfen." (Lund, S. 53)

1935/1937
Jan de Vries: Werk: "Altgermanische Religionsgeschichte"
(Lund, S. 50)

11.5.1935
SS-Kampfschrift gegen Mischehen und gegen Homos:

Karl August Eckhardt: "Widernatürliche Unzucht ist todeswürdig"
Das "Das Schwarze Korps" solle gegen "Unzucht" vorgehen, denn mit "Unzucht" drohe der "Untergang".

Eckhardt:
"Wie wir heute in der Frage der Mischehen zwischen artfremden Rassen zu der altgermanischen Auffassung zurückgefunden haben, so müssen wir auch in der Beurteilung der rassenvernichtenden Entartungserscheinungen der Homosexualität zurückkehren zu dem nordischen Leitgedanken der Ausmerzung der Entarteten. Mit der Reinhaltung der Rasse steht und fällt Deutschland." (Lund, S. 62)

Diese Leitlinien werden von Himmler übernommen (Lund, S. 62).

[Nun, Hitler hatte schwarze Haare und war nicht von reiner Rasse, und so war die Niederlage also auch eine rassistische Niederlage. Germanen können doch nicht mit einem schwarzhaarigen Führer gewinnen, der dazu noch aus Österreich stammt. Und alles war nur ein Germanenfurz. Oh mein Gott...]

1936
Germanomanie: Kossinna

G. Kossinna präsentiert ein Werk "Die deutsche Vorgeschichte - eine hervorragende Wissenschaft", Leipzig 1936. Kossinna behauptet darin, die "Germanen" hätten "Sondertriebe" und hassten "Steinhaufen".

Kossinna:
"Den Germanen beseelte der Hang zur Vereinzelung, zum Ausleben seiner Sondertriebe. Er hasste die enge Zusammenpferchung in den Steinhaufen der Städte." (Lund, S. VII-VIII) (Lund, S. 13)

Dr. Wolfgang Abel: Verleumdung von Mischlingen
Artikel "Über Europäer-Marokkaner und Europäer-Annamiten-Kreuzungen" in der Zeitschrift für Morphologie und Anthropologie 36/1936-1937 (Lund, S. 45).

"Nachweis" der "frühen Germanisierung" Süd- und Südwestdeutschlands
-- durch Prähistoriker Hans Reinerth mit Aufsatz "Süddeutschlands nordisch-germanische Sendung"; In: Germanen-Erbe 1/1936 S.203-209
-- P.H. Stemmermann mit Aufsatz: "Die Sweben - germanische Herren Südwestdeutschlands vor den Römern"; In: Germanen-Erbe 1/1936, S.189-192
-- W.Hülle: Aufsatz: "Grundsätzliches zur süddeutschen Germanenforschung"; In: Mannus 29/1937, S.255-264 (Lund, S. 48).

"Germania"-Kommentar von Rudolf Much
Rudolf Much (1862-1936), Germanist, Professor, Werk "Die Germania des Tacitus". Much ist germanophiler, deutschnationaler Antisemit, ein Altertumskundler der "Wiener Schule" an der Universität Wien. Der Kommentar wird 1937 posthum herausgegeben, ist sein Hauptwerk. Er unterscheidet im 4.Kapitel "Die germanische Rasse" und das Volkstum nicht. (Lund, S. 46).

Hitler am Reichsparteitag 1936 über "Treue"
Nur mit Treue kann das Dritte Reich existieren.

Hitler:
"Die deutsche Jugend soll wissen, dass männertreue Gefolgschaft die Tugend der alten Germanen gewesen ist. Das neue Reich ist auf dieser Tugend aufgebaut, es stünde nicht, wenn ihm nicht diese Gefolgschaftstreue zugrunde gelegen hätte." (Lund, S. 52)

1937
Homos in der SS - Himmler beschwert sich
Himmler beschwert sich 1937 in einer Geheimrede für Offiziere in Bad Tölz über Fälle von Homosexualität in der Waffen-SS. Das sei das "Ende der Germanischen Welt". Er vergleicht Homos mit Brennnesseln.

Himmler:

"Wir müssen uns darüber klar sein, wenn wir dieses Laster weiter in Deutschland haben, ohne es bekämpfen zu können, dann ist das das Ende Deutschlands, das Ende der germanischen Welt. Wir haben es leider nicht mehr so einfach wie unsere Vorfahren. Bei denen waren diese einigen wenigen Einzelfälle so abnormer Art. Der Homosexuelle, den man (Lund, S. 63) Urning nannte, wurde im Sumpf versenkt. Die Herren Professoren, die diese Leichen im Moor finden, sind sich bestimmt nicht dessen bewusst, dass sie jeweils in neunzig von hundert Fällen einen Homosexuellen vor sich haben, der mit seinem Gewand und allem im Sumpf versenkt wurde.

Das war nicht eine Strafe, sondern das war einfach das Auslöschen dieses anomalen Lebens. Das musste entfernt werden, wie wir Brennnesseln ausziehen, auf einen Haufen werfen und verbrennen. Das war kein Gefühl der Rache, sondern der Betreffende musste einfach weg. So war es bei unseren Vorfahren." (Lund, S. 63)

1937
Verleumdung von Mischlingen: Bareth / Vogel
K.Bareth / A.Vogel: Schulbuch: "Erblehre und Rassenkunde für Grund- und Hauptschule" 1937 (Lund, S. 22).

Über die Kreuzung "fernstehender Rassen" schreiben sie:

"Von einer Bastardierung werden wir dann reden, wenn Mischlinge aus grundverschiedenen, einander fernstehenden Rassen oder Rassengemischen hervorgehen, wie z.B. aus Europäern und Negern, Europäern und Asiaten, Europäern und Indianern, Europäern und Juden usw. [...]" (Lund, S. 44)

Diese "Bastardierung" sei ein "Abstieg" der Rasse.

Bareth / Vogel:
"Jede Rassenvermischung fernstehender Rassen bedeutet für die geistig niederstehende Rasse wohl einen Gewinn an wertvollen erheblichen Eigenschaften, die wertvolle Rasse aber steigt abwärts." (Lund, S. 44)

Verleumdung der Mischlinge im Dritten Reich: H.Hilpert
Hilpert: Werk "Die Rassenhygienische Forderung" (1937):
"[...] dass aus einer Mischung verschiedener Rassen niemals eine einheitliche Mischrasse hervorgehen kann, sondern dass die Mischlinge in buntem Wechsel die grundverschiedenen körperlichen und geistigen Merkmale der Elternrasse tragen. Solche Menschen sind unharmonisch in ihrem Äusseren wie in ihrer seelischen Verfassung." (Lund, S. 43)

Homosexualität als Ergebnis von Rassenmischung: Rudolf Klare
SS-Scharführer Rudolf Klare (1913-1946?) behauptet in seiner Dissertation "Homosexualität und Strafrecht" (1937) wie 1935 L.G. Tirala, Rassenmischung ergebe Homosexualität, die Mischung "nordisch-vorderasiatischer, nordisch-ostischer und nordisch-westischer Rasse" (Lund, S. 65). Klare verlangt verschärfte Gesetze gegen Homosexualität (Lund, S. 65).

Klare leitet Homosexuelle in Tacitus her:
"Dass Tacitus unter den 'am Leibe Geschändeten' die Homosexuellen versteht, ergibt sich einwandfrei aus dem Sprachgebrauch in anderen seiner Werke [...], wo er einige Beispiele geschlechtlicher Betätigung römischer Granden aufführt und immer von corpore infames spricht." (Lund, S. 66)

Klares These: Die "weiblichen Männer" wurden bei den "Germanen" der Göttin Fria geopfert (Lund, S. 66).

1937
Otto Höfler wird NSDAP-Mitglied (Lund, S. 56).


Ausstellung "Der ewige Jude" von H. Stalüter
(aus: http://www.vulture-bookz.de/imagebank/Propaganda/pages/1937~Der_ewige_Jude_(H_Stalueter).html)

H. Stalüter, Plakat "Der ewige Jude"
                  1937
vergrössernH. Stalüter, Plakat "Der ewige Jude" 1937

[Das Plakat schreibt deutsche Sprache in hebräisch geformten Buchstaben, so dass das Judentum als absolut "fremd" dargestellt wird. Die kommunistischen Symbole verleiten pauschal zum Gedankengang, dass Juden Kommunisten seien].

1938
Otto Höfler wechselt von der Universität Kiel als Professor an die Universität München (Lund, S. 56).

Verleumdung der Mischlinge im Dritten Reich: K.Holler
Holler beschreibt Mischlinge als hässlich in seiner Schrift "Erb- und Rassenbiologie an der Bauernhochschule" (ca. 1938) zum 2-jährigen Bestehen der Bauernhochschule Goslar, überreicht an Richard Walther Darré.

Holler:
"[...] auch die leibliche Hässlichkeit bei Rassenmischungen oder die durch sie hervorgerufenen krankhaften Entartungen werden uns aus der Kenntnis der Unabhängigkeitsregel Mendels verständlich." (Lund, S. 43).

Ziel ist die "Aufartung"
Holler: "Das Bauerntum ist heute wie von jeher der Lebensquell der Nordischen Rasse und des nordisch bedingten Volkes. Stirbt der deutsche Bauer, so stirbt Deutschland mit ihm [...] Wenn uns die Aufartung unseres Volkes nicht vom Bauern her gelingt, dann wird sie uns überhaupt nicht gelingen." (Lund, S. 2,12)

These von Holler: Je bäuerlicher ein Volk sei, desto mehr Kinder hat das Volk. Je verstädterter und industrialisierter ein Volk sei, desto weniger Kinder habe das Volk (Lund, S. 18,12).

Fehlschluss: Genau in der Industrialisierung 1850-1900 nahm die Bevölkerung in den Städten explosionsartig zu, weil die Kindersterblichkeit mittels neuer medizinischer Erkenntnisse und mit der Kartoffelernährung massiv zurückging.

1938
Rassenpolitik: "Rassenseele"
z.B. C.Brenger: "Die Welt im Spiegel der Rassenseele - eine weltanschauliche Kampfschrift", 1938, S.27).

Brenger:
"Der seelische Unterschied zwischen Germanen und Orientalen kommt noch eindeutiger und schroffer zum Ausdruck, wo Germanen und Juden zusammenstossen. Der Grund hierfür liegt in der verstärkten rassischen Gegensätzlichkeit zwischen Juden und Germanen, in der ganz anders gearteten Rassenseele. Der Germane ist und war immer der kulturschöpferisch, wissenschaftlich und technisch hochbegabte Mensch. Er ist der Träger der menschlichen Kulturentwicklung und der staatenbildenden Kraft Europa." (Lund, S. 13)

Fehlschluss: Somit hätte es viele jüdische Komponisten, Literaten und Forscher nicht gegeben.

1938
Verleumdung der Mischlinge im Dritten Reich: A.Vogel
Werk: "Erblehre und Rassenkunde in bildlicher Darstellung" mit Mendel als Begründung und mit der Warnung, dass eine "Entartung" drohen würde (Lund, S. 25).

Altphilologe Rudolf Till wird an die Universität München berufen, Mitglied bei "Ahnenerbe" (Lund, S. 31)

Todesstrafe gegen Homos: Versenkung als "Weiberstrafe": H.Jankuhn
Buch von Jankuhn: "Die Bedeutung des Moorleichenfundes". Jankuhn stellt die Moorversenkung als schimpfliche "Weiberstrafe" dar. Somit sei der Bezug zur Homosexualität hergeleitet, denn gerade Homosexuelle, die sich wie Frauen verhalten hätten, seien mit der Versenkung im Moor bestraft worden:

Jankuhn:

"Es war besonders schimpflich, nicht durch eine Männerstrafe wie Enthaupten oder Hängen, sondern durch eine Weiberstrafe gerichtet zu werden. Dem entspricht, dass gerade unmännliche Haltung damit bestraft wurde." (Lund, S. 65)

1939
Todesstrafe in ganz Europa: Dr.H.Thiele
Medizinalrat, Werk: "Die Nordisch-germanische Auffassung über die Invertierten". Thiele beschreibt die Todesstrafe für "alle Völker des Nordens" (1939).

Altphilologe Rudolf Till in Rom: "Ahnenerbe" ermöglicht ihm, den Codex Aesinas in Rom einzusehen (Lund, S. 31).

[Der Papst hat mit Hitler ein Abkommen und kündigt dieses Abkommen nie, auch nicht nach 1941].

O.Schmidt: Werk "Sommersonnenwende" über den Weihnachtsbaum
"Weihnacht ist das Fest der Familie und der Sippe, und die stillen Lichter am Weihnachtsbaume sind die Sinnbilder für die Ahnen, die vor uns waren, und für die Kinder, die nach uns kommen werden" (Lund, S. 38).

Schmidt über die Sommersonnenwende:
"Der lohnende, weithin leuchtende Holzstoss der Sommersonnenwende aber ist ein Sinnbild für die ewige Flamme des Lebens und des Lebensrechtes von Volk und Nation. Hier tritt der Einzelne heraus aus dem enger gezogenen persönlichen Kreis in den Ring der grösseren Gemeinschaft." (Lund, S. 39)

Die Nazi-Literatur schwärmt von "Germanenzügen" zur Sommersonnenwende mit Feuer und Ring der grösseren Gemeinschaft (Lund, S. 38-39).

[nicht erwähnt:
Der "Germanenzug" wird schon in "Mein Kampf" Band II. im Jahr 1927 gegen Russland beschworen].

1939
"Germania"-Kommentar von Hans Nauman: Thema "Treue"
Hans Nauman schreibt in seinem Werk "Germanisches Gefolgschaftswesen" (1939) über "Treue" und deutet diese als "Kampfgenossenschaft unter einem Führer".

Nauman:
"Es gibt nur einen Ehrgeiz in der Gefolgschaft, dem Führer der Nächste zu sein und in jeder Weise ihm nachzueifern, zu seinem Ruhme zu kämpfen, ihn zu schützen und zu schirmen." (Lund, S. 51)

[1939-1941
Erster Holocaust in Polen - Flucht - Stalin-Deportationen
West-Polen wird umorganisiert. In den Ghettos sterben Juden massenweise in Armut an Unterernährung und Krankheiten.

Während der Besetzung West-Polens flüchten auch grosse Teile des dortigen Judentums nach Ost-Polen. Nach der sowjetischen Besetzung Ost-Polens fordert das SU-Regime, dass die eingewanderten Juden alle den sowjetischen Pass akzeptieren. Die Masse der Juden will den sowjetischen Pass nicht, sondern einen jüdischen Pass. Diese Juden werden nach Sibirien deportiert und erfrieren in vielen Fällen oder werden oft in die Rote Armee eingezogen und sterben in der Roten Armee.

Gleichzeitig lässt Stalin die neuen Grenzen befestigen und deportiert jüdische "Klassenfeinde", ebenfalls nach Sibirien].

1940

"Vorläufer"-Verherrlichung
E.Vaaben publiziert ein Werk über Nicolai Frederik Severin Grundtvig: "Ein Däne spricht zu Deutschland. Deutschlands Kampf - eine europäische Angelegenheit", Leipzig 1940 (Lund, S. 11)

Verherrlichung des Bauernlebens: F. Burgdörfer
F.Burgdörfer: Werk: "Land ohne Bauern - Volk ohne Jugend". These: Bis zur Mitte des 19. Jh. war das "deutsche Volk" ein "Landvolk" und ein "kinderfrohes und kinderreiches Volk" (Lund, S.4,12).

Rassenlehre von Günther
Buch: "Gattenwahl zu ehelichem Glück und erblicher Ertüchtigung" 1940 (Lund, S. 22).

Hitler als "Führer aller Germanen"
Hitler wird auch in Norwegen und Holland als "Führer aller Germanen" bezeichnet, bzw. als "grösster Germanenführer aller Zeiten" (Lund, S. 11).

[Diese Huldigung bezieht sich auf den erfolgreichen Frankreichfeldzug. Hitler blies sofort zum Russlandfeldzug...]

"Mädel" und Geburtsmaschine für ein "heiliges Land"
Buch von Rose Woldstedt-Lauth (1940): "Mädel heute - Mütter von morgen", mit Bezug auf Tacitus Kapitel 18 und 19. Der germanische Mann sei monogam und die idealisierte, germanische Frau sei schon bei Tacitus eine Geburtsmaschine.

Woldstedt-Lauth:
"Denn es begnügen sich die Germanen mit einer Frau. So lebt die Frau in wohlbehüteter Keuschheit, nicht verdorben durch unzüchtige Schauspiele oder verführerische Gelage ... So sind auch trotz der grossen Bevölkerungszahl Ehebrüche selten. In Germanien lacht man nämlich nicht über das Laster, und sich verführen lassen, heisst hier nicht, dem Zeitgeist huldigen. Die Kinderzahl zu beschränken oder eins der Nachgeborenen zu töten, gilt für eine Sünde. Mehr aber als anderswo wird in Germanien durch gute Sitten erreicht.

Jede Mutter nährt die Kinder mit der eigenen Brust, keines wird Mägden oder Ammen überlassen. Spät erst lernen die Jünglinge die Freuden der Liebe kennen, weshalb auch ihre Manneskraft unerschöpflich bleibt. Auch mit der Verheiratung der Jungfrauen hat man es nicht (Lund, S. 56) eilig. Ebenbürtig an Kraft, vermählen sie sich mit den jungen Männern, und der Eltern Kraft spiegeln die Kinder wider." (Lund, S. 57)

[Somit hatten germanische Kinder ihre Heiraten ab 16 oder 17 Jahren].

Die Kinder seien schon für ein "heiliges Land" bestimmt, und die Kinder sollen sich nicht nur fort-, sondern auch "hinaufpflanzen".

Woldstedt-Lauth:
"Alles Grosse ist einfach. Und kann es etwas Einfacheres geben als die grossartige Schilderung des Geschlechtslebens unserer Vorfahren? Gross und einfach, so waren diese Menschen, so sahen sie auch dies schwerste aller Probleme. Und lösten es in grosser, einfacher Weise. Sie achteten nicht auf Sondererscheinungen, verfielen nicht in Spitzfindigkeiten, sie sahen nur den graden Weg. Einfach und klar war ihre Entscheidung: Reinheit des Jünglings und der Jungfrau, Keuschheit, Zurückhaltung aller geschlechtlichen Begierden.

Um mit der Vollkraft frischen, unverbrauchten Lebens einzutreten in das geheiligte Land, in dem sie ihrem Volke Kinder schenken würden, Kinder als Erben ihrer eigenen Gesundheit, ihrer Kraft und Lebensfülle, Kinder, die das reine Erbgut weitertragen würden bis in die fernsten Zeiten, Kinder, die sich von Geschlecht zu Geschlecht nicht nur fort-, nein, hinaufpflanzen würden." (Lund, S. 57)

Die Schilderung im Tacitus sei wahr. Die Begründung:
"Lob aus dem Feindesmund haben sich die Germanen errungen. Unsere Ahnen waren es, die dem Römer Bewunderung abzwangen. Von ihrem Blute aber sind wir." (Lund, S. 57)


1941
Tod von Eduard Norden
(Lund, S. 37)

Verleumdung von Homos als "Selbstverstümmelung": Otto Steiner
Werk: "Eine unrichtige Übersetzung aus Tacitus". Otto Steiner interpretiert "corpores infames" als Selbstverstümmelung vor dem Kriegsdienst, wie 1921 schon Dr.med.Georg Wilke. Steiners Werk ist eine klare Warnung an die deutschen Deserteure (ca. 200.000 bis 1941), die sich ausserhalb der "Schicksalsgemeinschaft" stellen (Lund, S. 67).

In der Folge versucht man, verstümmelte Moorleichen zu finden. Man findet keine, aber Alfred Dieck bleibt dabei (1906-1989).

Todesstrafe für Homos in der SS und in der Polizei
Hitler führt für Homos in der SS und in der Polizei die Todesstrafe ein. Die Todesstrafe gilt aber nur für "Germanen deutscher Prägung", nur für deutsche Männer, was er rassistisch begründet (Lund, S. 66).

1941-1945
Ergänzung: Bunkerbau im Holocaust
Nach der ersten Bombardierung von Berlin beschliesst die Clique der NS-Regierung, alle Waffen unterirdisch zu bauen. Die Häftlinge werden in den Bunkerbau transportiert. Bei ca. 1000 vollendeten Bunkerbauten (Stand 2006) kommen schätzungsweise mindestens 2 Mio. Häftlinge ums Leben oder werden am Ende sogar eingesprengt und lebendig begraben. Siehe: Bunkerbau: Das unterirdische Reich.

1941
Ergänzung: Russlandfeldzug "Barbarossa
Man hätte Hitler ja wenigstens die Haare blond färben können. Aber auch blonde Haare hätten nichts genützt, weil Russland schliesslich einen Nichtangriffspakt mit Japan abgeschlossen hatte, und dadurch blieb Hitler allein gegen Russland, und Stalin wurde nie in einen Zweifrontenkrieg verwickelt... Siehe: Valentin Falin: Zweite Front

Die Juden in Osteuropa flüchten in Massen in die innere Sowjetunion, wo sie z.T. hungern, aber oft überleben. Stalins Regime lässt in den Monaten vor dem Russlandfeldzug ganze Industrien abmontieren und transportiert sie samt Bedienung ins innere Russland, darunter viele Juden.

Überlebende Juden in Russland können 1945 meistens nicht ausreisen, weil Stalin die Kollektivstrafe gegen alle Juden verhängt, weil Israels Regierungsclique mit dem "amerikanischen" Geheimdienst CIA zusammengeht und nicht mit dem KGB, was Israel zum sowjetischen Satelliten gemacht hätte.

1942
"Germania"-Kommentar: Versenkung als Todesstrafe: Kurt Holler
Dozent für Rassenbiologie an der Bauernhochschule Goslar, (geb. 1901), Werk: "Rassenpflege im germanischen Freibauerntum". Er übersetzt Tacitus wie folgt.

Holler:
"Verräter und Überläufer hängen sie an Bäumen auf. Feige, Kriegsscheue und Unzüchtige versenkt man in Kot und Sumpf, wobei noch Flechtwerk über sie gelegt wird."

Hollers Kommentar:
"Alle Vergehen, die eine verkommene Gesinnung, eine minderwertige Charakterveranlagung voraussetzen, werden nicht in unserem Sinn 'bestraft', sondern sie werden ausgemerzt. Daher so oft die Todesstrafe für Vergehen, die dem liberalistisch-humanen Städter von heute recht harmlos vorkommen." (Lund, S. 64)

Der Begriff "Germane" im Krieg: Dr. Gerda Merschberger
Die Rechtshistorikerin Merschberger präsentiert ihren Artikel "Der Volksname Germanen - sein Ursprung und seine Bedeutung" in der Zeitschrift "Germanen-Erbe" 8/1942:
-- der Begriff "Germane" bedeutet "Schicksalsgemeinschaft" und "Verpflichtung"
-- bildet den Oberbegriff für die neue "Schicksalsgemeinschaft".

Merschberger:
"Mindestens 2000 Jahre alt ist dieser alle Stämme germanischen Blutes umschliessende Gesamtname, der heute durch den gemeinsamen Schicksalskampf der europäischen Völker eine neue Sinngebung und Verpflichtung enthält." (Lund, S. 49)

Schlussfolgerung: England gehört scheinbar nicht zu Europa, da es nicht zum Raum zwischen Rhein und Don gehört. Dabei wollte Hitler immer mit England gegen den Kommunismus ziehen. Hier widerspricht sich Hitler selbst, scheinbar ohne es zu merken. Wieso sollten Nicht-Germanen für Germanen gegen Russland in den Krieg ziehen?

1942
2000-Jahr-Jubiläum der Ariovist-Schlacht 58 v.Chr.
Der Begriff "Germane" wird am 2000-Jahr-Jubiläum breitgetreten. Die Schlacht bei Mülhausen im Elsass, mit der Niederlage des "germanischen Heerkönigs Ariovist" gegen Cäsar, wird gefeiert und damit der 2.Weltkrieg verklärt.

Dr.Gerda Merschberger:

"Wollte man dieses Schicksalsjahr zugleich als den Zeitpunkt für das endgültige Durchdringen des Namens Germanien betrachten, so konnten wir im Januar 1942 auf seine 2000ste Wiederkehr zurückblicken." (Lund, S. 50)

[Insgesamt erscheint das 2000-Jahr-Jubiläum fragwürdig, denn es wurde ja eine germanische Niederlage gefeiert, und auch 2000 Jahre später sollte es eine erneute Niederlage sein. Mit dem Scheitern der Blitzkriegstrategie 1941 und der militärischen Hilfe der "USA" für das kommunistische Gulag-Russland war der Russlandfeldzug ja schon definitiv verloren...]

1943
Rassismus-Günthers Auflagen

Der "Volks-Günther" ("Kleine Rassenkunde des deutschen Volkes") erreicht 272.000 Exemplare (Lund, S. 21).

Kindererziehung ohne Geschlechtertrennung: Margarete Schaper-Haeckel
Werk: "Die Germanen in Körper, Geist und Seele" (1943). Schilderung einer idealisierten Welt.

Schaper-Haeckel:
<Unbefangen wachsen die jungen Mädchen mit den Knaben heran, treffen einander bei Spiel und Sport. Kein ängstlicher Argwohn sieht dieses Beisammensein als eine Gefährdung der sittlichen Erziehung an. So erotisch dachte man nicht in Germanien, man war kühler in diesen Dingen. Einen Römer wie Julius Cäsar, der in der heisseren und schwüleren Atmosphäre des Südens aufgewachsen war, kann dieses unbefangene Zusammenaufwachsen allerdings in Erstaunen setzen. Dem kühleren germanischen Norden, dem römische Sittenverderbnis fremd war, war es eine Selbstverständlichkeit.

Cäsars wie auch des Tacitus Berichte über germanische Verhältnisse erzählen uns von dem gemeinsamen Aufwachsen der Mädchen und Knaben im elterlichen Hof. Cäsar weiss zu sagen, dass "beide Geschlechter zusammen in den Flüssen baden", und Tacitus meldet von der germanischen Jugend: "In jedem Hause wachsen sie nackt und schmutzig (was nicht zutrifft) zu diesen Gliedern, diesen Leibern, die wir (d.h. die Römer) anstaunen, heran.> (Lund, S. 58)

[Die Autorin hat scheinbar keine Kenntnis, dass im frühen Stammesleben die Kinder schon mit 12 verheiratet wurden und die gemischte Erziehung wohl mit 10 Jahren aufgehört hat].

"Germania"-Kommentar von Rudolf Till
Altphilologe Rudolf Till gibt eine "Germania" des Tacitus mit Widmung an den Reichsführer-SS Heinrich Himmler heraus (Lund, S. 31)
Till wehrt sich gegen Eduard Nordens Feststellungen in seinem Werk "Überlieferung von Tacitus' Germania" (Lund, S. 36).

August Hirt in Strassburg: Jüdische Schädelsammlung
Dr.med.August Hirt richtet in Strassburg an der Reichsuniversität eine jüdische Schädelsammlung ein (Lund, S. 27).

August Hirt, Porträt eines Nazi-Trottels, der
                    an der Universität Strassburg eine Sammlung mit
                    jüdischen Schädeln anlegte
August Hirt, Porträt eines Nazi-Trottels, der an der Universität Strassburg eine Sammlung mit jüdischen Schädeln anlegte

1944
Altphilologe Eugen Fehrle (1880-1957): 4. Auflage seines "Germania-Kommentars" (Lund, S. 32).

Der holländische Rassist Jan de Vries flieht von Holland vor den Alliierten nach Deutschland (Lund, S. 50).

1945
Otto Höfler wird als "geistiger Mitläufer" eingestuft (Lund, S. 56).

Das Reich in Trümmern
Trümmerstadt, z.B. Stuttgart Sommer 1945
vergrössernTrümmerstadt, z.B. Stuttgart Sommer 1945

[Die meisten Städtebombardements waren militärisch zwecklos und reinster Terror und Massenmord der Alliierten, um die Zivilbevölkerung und die Vergangenheit der deutschen Kultur auszulöschen, die von vor der NS-Zeit war. Aber auch die deutsche Bombardierung englischer Städte hatte keinen anderen Zweck als das...]

ab 1945
Nationalsozialisten, die weiterhin Rassisten bleiben
-- holländischer Professor der Germanistik: Jan de Vries (1890-1964)
-- Wiener Ordinarius Otto Höfler (1901-1987) (Lund, S. 50).

Ergänzung: Der Nazi-Lehrkörper bleibt, bis er stirbt
Insgesamt geht die rassistische Hirnkrankheit gegen Schwule, Lesben und Juden weiter. Die Kirche predigt weiterhin gegen Juden, und die Bibel wird von ihren rassistischen Passagen nicht gesäubert. Vor allem gelten auch weiterhin die Tabus der Homosexualität, bis die Nazis sterben, bzw. bis sich die Regierungen dazu durchringen, Schwule und Lesben zu schützen, also ab Mitte der 1970-er Jahre erst.

Verleumdung von Homos: K.August Eckhardt
Eckhardt interpretiert "corpore infames" als Männer, "die sich geschlechtlich wie ein Weib gebrauchen liessen". Die Todesstrafe soll aber nicht mehr gelten (Lund, S. 64).

Tacitus wird abgeschafft - die Kontiunitätstheorie wird abgeschafft: K.August Eckhardt

Die Verfassung der BRD bricht mit der Kontinuitätstheorie. Tacitus ist gemäss Eckhardt nicht mehr brauchbar.

Eckhardt:
" [...] dass das germanische Recht für unsere Situation keine massgeblichen Kriterien abgibt und daher auch für eine moderne Gesetzgebung keine brauchbaren Wertungsmassstäbe mehr liefert." (Lund, S. 64)

1946
Jan de Vries kehrt nach Holland zurück, wird als "geistiger Mitläufer" eingestuft
(Lund, S. 50)

[Die "Philologen" an den Universitäten, die den Rassenwahn selbst geistig kreiert haben, werden als "Mitläufer" bezeichnet. Und sie dürfen weiter dozieren...]

1950

Die Rassismuslehren sind ab 1950 immer noch nicht ausgestorben.

1951
Rassenlehre: Günthers "Gattenwahl" erscheint erneut
Günthers "Gattenwahl zu ehelichem Glück und erblicher Ertüchtigung" erscheint weiter beim Lehmann-Verlag unverändert (Lund, S. 22).

[Die "Germanen" furzen also weiter, auch nach 1945. Und es ist möglich, dass dieses Buch auch in den rassistischen "USA" gegen Schwarze sehr populär war, und auch im rassistischen Südafrika...]

1954-1957
Otto Höfler ist in München "Extraordinarius für nordische Philologie und germanische Altertumskunde"
(Lund, S. 56)

1956/1957
Jan de Vries gibt eine revidierte Ausgabe von "Altgermanische Religionsgeschichte" heraus
(Lund, S. 50)

1957
Otto Höfler geht nach Wien, bis 1971
(Lund, S. 56).

ab 1958
Altphilologe Rudolf Till ist ordentlicher Professor in Erlangen
(Lund, S. 31)

1960
Jan de Vries: Werk: "Kelten und Germanen"
Jan de Vries verbreitet weiterhin biologischen Rassismus (Lund, S. 50).

1967
"Germania"-Kommentar von Rudolf Much 3.Auflage
Much ist ein germanophiler, deutschnationaler Antisemit. Die dritte Auflage seines Germania-Kommentars ist beträchtlich erweitert, herausgegeben von W. Lange, Heidelberg 1967, unter Mitarbeit von H.Jankuhn (Lund, S. 46-47).

[Die Rassismuslehren sterben an den Universitäten erst mit dem Tod der "Professoren". Die "Zivilisation" ist zu keiner aktiven Reinigung fähig. Auch in der Schweiz ist das so, ein Zentrum des Erblehre-Wahnsinns...]

ab 1968
[Bruch der Tabus der Homosexualität und der Sexualtabus in der Jugend durch die Rolling Stones
Leider geht die Generation der 68-er auch mit Drogenkonsum einher].


Schlussfolgerung: Hoffentlich ist der Germanenfurz nun zu Ende. Meiner Ansicht nach ist die "Germania" von Tacitus sowieso eine Fälschung einer deutschen Mönchsclique aus Hersfeld...




Bildernachweis

-- Hermann-Denkmal in Detmold: http://www.schullandheim-weser.de/bueckeburg/hermannsdenkmal.html
-- Karte mit Teutoburger Wald: http://www.ostwestfalen-lippe.de/_gartenland/kleine_paradiese/wegweiser.shtml?navid=5
-- Varusschlacht Schauspiel: http://www.reiseland-niedersachsen.de/kunst-kultur/museen/varusschlacht/index.php

-- Tacitus, Profil: http://www.latein-pagina.de/index.html?http://www.latein-pagina.de/iexplorer/tacitus%20agricola.htm
-- Tacitus Germania, Buchdeckel: http://www.ccbuchner.de/verlagsprogramm/index.php?we_objectID=12096

-- Moorleiche Grauballemann in Moesgaard: http://www.cofman.de/attraktionen/Moesgaard.htm

-- Klosterruine Hersfeld: http://krumhermersdorf.de/geschichte/k-g1111.htm

-- Silvius Piccolomini Papst Pius II.: http://mek.oszk.hu/01900/01919/html/index1311.html

-- Caesar, Porträt: http://www.desitin.de/index.php/article_html/detail/5
-- Tacitus, Porträt: http://www.faust.fr.bw.schule.de/faecher/latein/tacitus.htm

-- Conrad Celtis: http://www.answers.com/topic/conrad-celtes

-- Trithemius Grabplatte mit Relief: http://www.mgh-bibliothek.de/digilib/trithemius.htm

-- Berosus: http://www.dinter.de/Liste18.html

-- Bebel poeata laureatus, Wappen: http://de.wikipedia.org/wiki/Heinrich_Bebel

-- Ulrich von Hutten: http://www.portrait.kaar.at/200Deutsche3/image11.html; aus: "Zweihundert deutsche Männer", herausgegeben von Ludwig Bechstein, Leipzig 1854.

-- Johannes Aventinus Turmair: http://de.wikipedia.org/wiki/Johannes_Aventinus

-- Beatus Rhenanus: http://www.phil-fak.uni-duesseldorf.de/philo/galerie/neuzeit/rhenan.htm

-- Gottfried Herder, Porträt: http://www.portrait.kaar.at/Deutschsprachige%20Teil%203/image2.html
-- Grundtvig, Porträt: http://de.wikipedia.org/wiki/Nikolai_Frederik_Severin_Grundtvig

Nach Napoleon
-- Bau des Arminius-Denkmals von "Hermann dem Cherusker": http://www.sagel.de/westfal.htm

-- Wilhelm von Humboldt: http://www.hinduwisdom.info/Suvarnabhumi.htm

-- Johann Gottlieb Fichte: http://www.portrait.kaar.at/Weltanschauung/image14.html

-- Ernst Moritz Arndt: http://www.rsf.uni-greifswald.de/rollberg/ernst-moritz-arndt/print.html

Walhalla
-- Tempelbau Walhalla: http://www.fotoautor.de/Walhalla/walhalla.html
-- Leo von Kienze, Architekt: http://www.altmuehltal.de/allgemein/klenze.htm
-- Ludwig I. von Bayern: http://www.hansgruener.de/docs_d/kanal/geschichte_ludwig.htm
-- Walhalla Innenraum: http://homepagehilfen.de/suche/Walhalla_(Denkmal)
-- Walhalla, Nord-Fries mit Hermann: http://www.kreiter.info/familie/docs/reiseberichte/regensburg/walhalla-befreiungshalle.htm

Weitere Porträts

-- Kaspar Zeuss, Porträt: http://www.indogermanistik.lmu.de/geschichte/1-3.htm

-- Anders Retzius, Porträt: http://www.snpa.nordish.net/gloss2.htm; http://www.volny.cz/michal_bachman/z_a_m.htm

-- Statue Vercingetorix in Alise Ste Reine: http://www.trekearth.com/gallery/Europe/France/photo236257.htm
-- Vercingetorix-Denkmal in Clermont-Ferrand: http://auvergne.decouverte.free.fr/Pages/JaudeVercingetorix.htm

-- Herbert Spencer 01: http://tecfa.unige.ch/etu/E72b/99/degas_ranla_kobza/spencer.htm

-- Gobineau: http://www.answers.com/topic/arthur-de-gobineau

-- Charles Darwin, Porträt jung: http://www.charlesdarwinresearch.org/
-- Charles Darwin mit Sohn William 1842: http://www.payer.de/religionskritik/darwin01.htm
-- Charles Darwin alt, Profil: http://de.geocities.com/cat7211mb/Urmensch.htm

-- Ernst Haeckel: http://www.onlinekunst.de/februarzwei/16_02_haeckel_ernst.html

-- Herbert Spencer 02: http://www.victorianweb.org/painting/misc/agrant1.html

-- Gregor Mendel, Porträt: http://history.nih.gov/exhibits/nirenberg/popup_htm/01_mendel.htm

-- Kaiser Wilhelm I. in Marly 1871: http://visibel.no/klassisk/shagyafakta.html
-- Kaiserproklamation Versailles 1871: http://webarchiv.bundestag.de/archive/2006/0202/parlament/geschichte/wahlhist/wg1871.html
-- Siegesfeier am Brandenburger Tor in Berlin 1871: http://de.wikipedia.org/wiki/Garde-J%C3%A4ger-Bataillon
-- Siegessäule Berlin 1873: http://www.ingo-schmitt.de/7-wahlkreis/berlin.htm

Rassistenlehren nach 1871
-- Karl Heinz Ulrichs, Porträt: http://karl_heinrich_ulrichs.know-library.net/

-- Wilhelm Marr, Profil: http://de.wikipedia.org/wiki/Wilhelm_Marr

-- Joseph Deniker: http://www.answers.com/topic/joseph-deniker

-- Theodor Mommsen: http://www.portrait.kaar.at/Deutschsprachige%20Teil%206/image2.html

-- Richard Wagner, Porträt: http://www.planet-wissen.de/pw/Artikel,,,,,,,AB61330C60076C27E0340003BA17F124,,,,,,,,,,,,,,,.html

-- Houston Stewart Chamberlain: http://www.velesova-sloboda.sled.name/antrop/awdejew-nordische-weltanschauung.html

-- Gustav Kossinna, Porträt: http://www.answers.com/topic/gustaf-kossinna

-- Thule-Gesellschaft, Emblem: http://de.wikipedia.org/wiki/Thule-Gesellschaft

-- Martin Heidegger: http://espanol.geocities.com/miniondas05/heidegger1.html

-- Leo Wiener: http://www.eilatgordinlevitan.com/kurenets/k_pages/wainer.html

-- Eduard Norden, Profil: http://de.wikipedia.org/wiki/Eduard_Norden

-- Plakat Sonnenwendfeier der Naturfreunde 1920: http://www.naturfreunde-eschweiler.de/Sonnenwendfeier.htm

"Rasse-Günther":
-- Günther, Porträt: http://en.wikipedia.org/wiki/Hans_F._K._G%C3%BCnther
-- Rassenkarte 1930: http://www.dfg.de/aktuelles_presse/ausstellungen_veranstaltungen/generalplan-ost/wissenschaft_3.html
-- nordische und ostbaltische Männer und Frauen: http://www.dfg.de/aktuelles_presse/ausstellungen_veranstaltungen/generalplan-ost/wissenschaft_3.html

-- Karl von Amira: http://de.wikipedia.org/wiki/Karl_von_Amira

-- Fritz Paudler, Buch über Blondies, Buchdeckel:
http://openlibrary.org/b/OL6337880M/hellfarbigen_rassen_und_ihre_sprachsta%CC%88mme_kulturen_und_urheimaten.

-- Alfred Rosenberg als Reichsleiter der Ostgebiete: http://www.kds-im-netz.de/schriften/brehl_bio.htm

Drittes Reich
-- Hitler und Hindenburg an der Garnisonskirche 1933: http://www.bwbs.de/bwbs_biografie/Reichstagswahlen_und_Ermaechtigungsgesetz_B1102.html

-- 1933, 20. Juli: Konkordat mit dem Vatikan Pacelli und Papen: http://www.nobeliefs.com/nazis.htm
-- 1933 August: Bischöfe im Stadion von Neu-Kölln mit Hitlergruss für Hitler: http://www.nobeliefs.com/nazis.htm
-- 1933, 10. Dezember: Bischof Coch in Dresden mit Hitlergruss für Hitler: http://www.nobeliefs.com/nazis.htm

-- Buch "Wie kam der Jude zum Geld" von Johann von Leers: http://www.holocaust.nu/printnow.aspx?aid=145

-- Kardinal Faulhaber: http://www.widerstand.musin.de/w2-16.html

-- Hygiene-Museum Dresden, Museumsführer Titelblatt: http://www.heimatsammlung.de/deutschland_03/deutschland_550.jpg
-- Hygiene-Museum Dresden 2007: http://www.kunst-und-kultur.de/Museumsdatenbank/show/show.php/626/

-- Eduard Heyck, Profil: http://www.vahf.de/beruehmtefranken/

Hitlerjugend:
-- Hitlerjugend: Mädchen mit Hakenkreuzfahnen im BDM: http://www.lsg.musin.de/Projekte/projekt_lichterkette/geschichte/jugend/bdm.htm
-- Leistungsbuch, Flagge mit Hakenkreuz:, Gliederung Hierarchiestufen, 19 Rangabzeichen: http://de.wikipedia.org/wiki/Hitler-Jugend


-- Buch "Der ewige Jude" von H. Stalüter 1937: http://www.vulture-bookz.de/imagebank/Propaganda/pages/1937~Der_ewige_Jude_(H_Stalueter).html

-- August Hirt, Porträt: http://www.scrapbookpages.com/Natzweiler/History/GasChamber.html

-- Trümmerstadt Stuttgart 1945: http://www.landtagswahl-baden-wuerttemberg.de/land/geschichte.php3


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