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ENGL
Drittes Reich: Bunkerbau im Dritten Reich
Das unterirdische Reich. Die geheimen Welten der Nazis
[Judenverfolgung und Holocaust mit Massentod in NS-Tunnelsystemen und -Bunkerbauten]
Textbuch von Michael Palomino. Die Anzahl Opfer ist bis heute unbestimmt.
Präsentation von Michael Palomino (2005 / 2007 / 2015)
http://www.hist-chron.com/judentum-aktenlage/hol/bunkerbau-SpiegelTV2003_das-unterirdische-reich.htm
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aus: Spiegel TV history: Film von Michael Kloft.
Autoren: Michael Kloft, Michael Foedrowitz. Mitarbeit: Lars. T. Andersen, Frank Gensthaler; Sprecher: Peter Buchholz, Kay Siering, Robert Wortmann; Tonmischung: Jens Burfeind; u.a. ; Spiegel TV 2003 (Auskunft über die Mitarbeiter gibt die Pressestelle von Spiegel TV, Tel. 0049-(0)40-30 10 80); Bezug des Films auf DVD (ISBN-Nr.: 3-937163-35-2) bei Polarfilm (02542-95 13 13), oder über Internet http://www.polarfilm.de.
Kapitel
1. Einleitung
2. Unterirdische Flugzeugfabrik in Oberammergau (Bayern): Deckname "Neustadt" - Stollenwärter Heinz Rabe
3. Die Dimension des Bunkerbaus: 340 Baustellen, 400 Decknamen, 800 Projekte
4. Unterirdische Flugzeugfabrik Neckarzimmern am Neckar
5. Die Dimension des Bunkerbaus: 80 Prozent der Kriegsindustrie einbunkern
6. Unterirdisches Treibstofflager nahe Bremen: heute noch in Betrieb
7. Die Dimension des Bunkerbaus: "Hochdruck" - Zwangsarbeiter in Kahla: "Lachs"
8. Unterirdische Flugzeugfabrik: Walpersberg bei Kahla, Deckname "Lachs"
9. Dimension des Bunkerbaus: 100.000e Häftlinge bis zuletzt zurück ins Reich transportiert
10. Unterirdische Flugzeugfabrik: Mühldorf am Inn: ca. 2000 Tote
11. Dimension des Bunkerbaus: Letzter Transport in KZs April/Mai 1945, z.B. nach Dachau
12. Unterirdische Stollenanlage im Doggerwerk bei Hersbruck für BMW-Motorenproduktion; Deckname: "Esche 1" - ca. 3500 Tote
13. Unterirdische Raketenproduktion nach der Bombardierung von Peenemünde: für V2 (A4): Nordhausen: Kohnstein: 10.000e Tote
14. Unterirdische Raketensilos (Raketenabschussrampen) für die V2 in Watten
15. Unterirdische Raketensilos (Raketenabschussrampen) für die V2 in Viserne: "La coupole" - britische "Tallboy"-Bomben
16. Bunkerbau: Unterirdische Raketensilos für die V3 in Mimoyecques
17. Falkenhagen bei Berlin: Chemiefabrik mit dem Ziel der Sarin-Produktion
18. Unterirdische Raketenfabrik für Interkontinentalrakete A9: Ebensee bei Salzburg, Deckname: "Zement"
19. Die einbetonierte und dann gesprengte Wolfsschanze - ein Tisch rettet Hitler das Leben
20. Bunkerbau im Eulengebirge für ein neues Führerhauptquartier: Beispiel: Gluszyca: "Säuferhöhen"
21. Bunkerbau im Eulengebirge für ein neues Führerhauptquartier: Beispiel: Wolfsberg
22. Eulengebirge: Verdacht, dass noch weitere Bunkersysteme existieren
23. Bunkerbau im Eulengebirge für ein neues Führerhauptquartier: Beispiel: Waldenburg: Schloss Fürstenstein
24. Die deutsche Bevölkerung weiss von den Stollenbauten nichts - lebt selbst in Trümmern
25. "Achsenkreuz" und Strassentunnel in Berlin - Nutzung als Bunker und Fabrikationshalle
26. Bunkerstadt unter Dortmund
27. Kaiseroda / Merkers (Thüringen): Raubgut in Bunkersystemen gelagert - der geheime Abtransport durch die Alliierten
28. Bunkeranlage Stuttgart: Killesberg
29. Bunkersystem am Obersalzberg: "Berghof": fast 6 km Bunkersystem gebaut
29.1. Bunker am Obersalzberg: Familie Bormann
29.2. Bunker am Obersalzberg: Bunker für Eva Braun
29.3. Bunker am Obersalzberg: Vorbereitungen für Hitlers letzten Kampf
29.4. Bunker am Obersalzberg: Eva Brauns Gemächer
1.
Einleitung
Das unterirdische Reich, Filmstart
Das unterirdische Reich, Filmstart mit Schrift "Spiegel special"Sprecher:
Es war eines der gigantischsten Bauvorhaben der Menschheitsgeschichte: Bombensichere Produktionsstätten für das Dritte Reich [Bild: Raketenrest im überschwemmten Stollen].
Einleitung: Tunnelsystem
Einleitung: Trümmerteil einer V2-Rakete im Kohnstein in einem überschwemmten StollenSo genannte "Wunderwaffen" sollten Tod und Verderben über die Feinde bringen, riesige unterirdische Fabriken den Nachschub für die Wehrmacht liefern.
Einleitung: Tunnelsystem im Oberammergau mit Elektrowägelchen
100e Millionen Reichsmark wurden aufgewendet, um ganze Berge zu unterhöhlen. Fertigungsanlagen für kriegswichtige Rüstungsgüter sollten in kilometerlangen Stollensystemen installiert werden.
[Bilder: Stollenwärter in einem Stollen mit Wasserbecken]
Einleitung: Bassin im Tunnelsystem
Bassin im Tunnelsystem mit Tunnelwärter Heinz RabeHunderttausende Sklavenarbeiter mussten das Werk für die Nazis vollbringen. Wie viele dabei ihr Leben liessen, ist ungewiss. Bis zum letzten Tag des Krieges wurde fieberhaft in den Tunneln gearbeitet [Bild: Tunnelarbeiter mit Pickel und Schaufel am Entfernen von Gestein in einem Stollen].
Einleitung: Spitzhacke auf Trümmer 01
Einleitung: Spitzhacke auf Trümmer 02
Einleitung: Zwangsarbeiter stossen Trümmer 01
Einleitung: Zwangsarbeiter stossen Trümmer 02Doch wie nah waren die Nazis dran am Erfolg des wahnwitzigen Projekts? Was wäre gewesen, wenn die Rüstungsproduktion unter Tage auf vollen Touren gelaufen wäre? Hätte Hitlers Vernichtungskrieg noch Millionen weitere Opfer gefordert? [Bilder: Stollen, Rüstungsproduktion, z.B. Patronen; ausbetonierte Halle].
Texteinblendung des Filmtitels:
"Das unterirdische Reich - Die geheimen Welten der Nazis.
Ein Film von Michael Kloft."
Filmtitel "Das unterirdische Reich. Die geheimen Welten der Nazis"
"Ein Film von Michael Kloft"(Eigenartigerweise ist Bunkerbauhistoriker Michael Foedrowitz nicht angegeben).
2.
Unterirdische Flugzeugfabrik in Oberammergau (Bayern): Deckname "Neustadt" - Stollenwärter Heinz Rabe
Sprecher:
Ein Berghang unweit der bayerischen Gemeinde Oberammergau.
[Bild: Berghang]
Vor den Blicken Neugieriger verborgen liegt hier eines der mysteriösen Stollensysteme, das von den Nazis [und von den Häftlingen] angelegt wurde. Der einzige Zugang ist mit einer Betonplombe verschlossen. Nur der bergtechnische Sachverständige des Bundes darf sie öffnen. Denn alle paar Jahre muss er drinnen nach dem Rechten sehen.
[Bild: Öffnung der Betonmauer vor dem Eingang mit Zylinderbohrungen im Kreis angeordnet, so dass am Ende ein grosses Stück herausfällt und ein Loch entsteht].
Das gebohrte Loch wird aufgestossen 04
Oberammergau: Sicht durch das LochFür etwa zwanzig unterirdische Tunnelsysteme in Süd- und Ostdeutschland ist Heinz Rabe zuständig. Er muss prüfen, ob die Sicherheit der Anlagen noch gewährleistet ist, mit deren Bau vor sechzig Jahren begonnen wurde.
[Bild: Heinz Rabe betritt den Stollen]
Oberammergau: Tunnelwärter Heinz Rabe im Tunnel
Nach Kriegsende hatten die Amerikaner auch hier in Oberammergau alles durchsucht.
[Besser: Sie haben alles geklaut und für die eigene Rüstungsentwicklung weiterverwendet].
Seitdem stehen die Stollen leer. Die Holzverkleidungen sind morsch. Steine können jederzeit aus der Decke brechen.
Oberammergau: Tunnelwärter Heinz Rabe im Tunnel von hinten
Oberammergau: Tunnel, morsche Holzverkleidung
Oberammergau: Tunnelwärter Heinz Rabe im Tunnel von hintenHeinz Rabe, Stollenwärter in S- und O-Deutschland:
Oberammergau: Tunnelwärter und bergtechnischer Sachverständiger Heinz Rabe erzählt
"Die Anlage gehörte der Messerschmitt AG während des Krieges und diente als bombensichere Fertigungs- und Entwicklungsstelle für den Flugzeugbau. Den Plänen nach gab es hier 3 oder 4 Zugänge in die Anlage. Einen haben wir jetzt wieder geöffnet, die restlichen wurden bei Kriegsende zugesprengt. Und es sind hier zwei handparallele Stollen von ungefähr 80, 90 m Länge, die durch Querstollen verbunden sind, die dann als Fertigungs- und bombensichere Produktionsstätten dienten." [Bild: ehemalige Produktionshalle im Berg; Stollen im Rohbau]
Oberammergau: Tunnelwärter Heinz-Rabe im Tunnel
Oberammergau: Tunnelwärter Heinz-Rabe im Tunnel
3.
Die Dimension des Bunkerbaus: 340 Baustellen, 400 Decknamen, 800 Projekte
Die Versammlung macht vor der Naziführung den Hitlergruss
Versammlung der Hitlerführung: Der Sprecher kommt
Der Sprecher der Naziführung setzt sich vor der Versammlung hin.
4.
Unterirdische Flugzeugfabrik Neckarzimmern am Neckar
Die Eisentür führt in eine unterirdische Stadt [Bilder: Ausbetonierte, weiss gestrichene Tunnels mit geteerten Fahrbahnen].
Holger Glatz, Oberammergau: [Situation 1939-1943, ab 1957]:
Neckarzimmern: Oberstleutnant Holger Glatz erzählt
"Während des Zweiten Weltkriegs wurden hier zwei Produktionsstätten ausgelagert: Einmal Munitionsverpackungsmittel einer nahe gelegenen Munitionsfabrik, und darüber hinaus eine Kugellagerherstellung aus einer Fabrik, die ursprünglich in Schweinfurt angesiedelt war. Als begonnen wurde, 1957 diese Anlage auszubauen, befanden wir uns in der Situation des Kalten Krieges, wo aufgrund der möglichen Konfrontation hier Anlage-Einrichtungen gesucht wurden, die z.B. auch atombombensicher sind, und dort eben Lagerung von Hochwertteilen und entsprechenden Instandsetzungsarbeiten durchgeführt werden können, auch unter den verschärften Bedingungen eines hier stattfindenden Krieges."
5.
Die Dimension des Bunkerbaus: 80 Prozent der Kriegsindustrie einbunkern
Sprecher:
Vor allem die Kugellagerfabriken in Schweinfurt waren das Ziel alliierter Bomberstaffeln. Trotz schwerer Verluste gelang es den Amerikanern, die Fabriken in Schutt und Asche zu legen. Das Ziel aber, den Nachschub für Hitlers Wehrmacht lahmzulegen, wurde zunächst nicht erreicht [Bilder: Bombardierung].
Bis zu 80 Prozent der kriegswichtigen Schlüsselindustrien sollten unter Tage verlegt werden. Neben den Kugellagerfabriken waren es Produktionsstätten für Flugzeugmotoren, sowie Treibstofflager und das geheime Raketenprogramm der SS. Nur etwa 20 Prozent wurden in Betrieb genommen.
[Bilder: beschädigte Hausfassade, ausgebrannte Motorhalle, ausgebrannte Treibstoffhalle, ausgebrannte Panzerhalle].
6.
Unterirdisches Treibstofflager nahe Bremen: heute noch in Betrieb
Sprecher:
Anlagen, die als "kriegsentscheidend" galten, waren besonders gut getarnt, um sie den Blicken alliierter Aufklärungsflugzeuge zu entziehen. So wurden die riesigen Treibstoffvorräte Nazideutschlands schon ab Mitte der 30-er Jahre unterirdisch eingebunkert. In der Nähe von Bremen ist ein solches Lager auch über 60 Jahre später noch in Betrieb.
Regelmässig müssen die staatseigenen Anlagen gewartet werden. Nur geschultes Personal darf in die Tanks hinabsteigen. 4000 m3 Treibstoff fassen die riesigen Behälter aus 12 mm starkem Schiffbaustahl, umhüllt von ein Meter dickem Beton. 80 Stück sind es insgesamt.
Treibstofflager Bremen 07: Abstieg 01
Treibstofflager Bremen 08: Abstieg 02
Treibstofflager Bremen 09: Tank, Totalaufnahme
7.
Die Dimension des Bunkerbaus: "Hochdruck" - Zwangsarbeiter in Kahla: "Lachs"
Sprecher:
Überall im 3. Reich wurden die Bauarbeiten unter Tage mit Hochdruck vorangetrieben.
NS-Propagandafilm 1944:
"Die Absicht der Feinde, durch planmässigen und massierten Bombenwurf die deutsche Rüstung zu zerschlagen, ist gescheitert. Rechtzeitig und mit deutscher Gründlichkeit wurden kriegsentscheidende Fertigungen unter die Erde verlagert."
[Im Propagandafilm fehlen
-- abgemagerte Häftlinge mit ihren Krankheiten und Tote
-- die Folter durch die SS-Bewachung
-- die Sprengungsarbeit am Fels].
8.
Unterirdische Flugzeugfabrik: Walpersberg bei Kahla, Deckname "Lachs"
Vor allem ausländische Zwangsarbeiter mussten in den Stollen die Drecksarbeit verrichten, unter unmenschlichen Bedingungen.
Paul Baert, ehem. belgischer Häftling (Übersetzung):
Walpersberg bei Kahla 02, Paul Baert erzählt, Zeugenaussage
<Am ersten Tag wurden wir eingeteilt. Ein deutscher Offizier hielt eine Ansprache und sagte zu uns: "Ihr werdet arbeiten, bis ihr tot umfallt". In den Stollen mussten 3 Leute mit der Bohrmaschine Löcher bohren, 3 schaufelten, und einer brachte die gefüllten Loren nach draussen.
Von einem Gerüst aus wurden zweieinhalb bis drei Meter tiefe Löcher in die Decke gebohrt und mit Dynamit gefüllt. Dann explodierte alles, und sofort danach mussten wir weiterarbeiten und schaufeln. Vor lauter Staub und Gasen konnten wir einander nicht sehen. Doch es gab keine Gnade, wir mussten weitermachen.>
Herbert Römer, ehem. Häftling in Walpersberg bei Kahla:
Walpersberg bei Kahla 05, Herbert Roemer erzählt, Zeugenaussage
"Das technische Konzept war sicher ein rational durchdachtes und im Hinblick auf die Luftherrschaft der Alliierten über Deutschland unabweisbar. Die Methoden waren natürlich die des hellen Wahnsinns. Die Maschine, die ungebremst unter Dampf gehalten wurde, obwohl sie absehbar dem Abgrund, nämlich dem Ende des 1000-jährigen Reiches, zuraste, und die Unmenschlichkeiten, die dann vollzogen wurden noch, kann man eigentlich als normal denkender und fühlender Mensch nicht mehr nachvollziehen." [Bilder: Stollenlabyrinth im Rohbau]
NS-Propagandafilm 1944:
"Die deutsche Führung verkündete: Der deutsche Himmel muss und wird wieder freigekämpft werden [Bilder: Düsenjäger].
Walpersberg bei Kahla 06: Düsenjäger ME262, seitliche Ansicht
Walpersberg bei Kahla 07: Düsenjäger ME262, Ansicht von vornDer Film meint:
"Unsere Erfinder und Konstrukteure werden der Masse der feindlichen Terror-Bomber Flugzeuge entgegenwerfen, die in Abwehr und Angriff unbedingt siegen werden." - [Bild: Triebwerk]
Walpersberg bei Kahla 08: Düsenjäger ME262 wird zusammengesetzt
Walpersberg bei Kahla 09: Düsenjäger ME262, Triebwerk
Walpersberg bei Kahla 10: Düsenjäger ME262 mit Mechaniker[Ergänzung: Hitler hatte den Düsenjäger 1939 schon, liess ihn aber nicht einsetzen, weil er meinte, die Beschleunigung würde das Hirn der Piloten schädigen.
Der Düsenjäger wurde dann auf Hitlers Befehl zu einem Düsenbomber umgebaut. Dies kostete 1 1/2 Jahre Entwicklungszeit.
In: Nicolaus von Below: Als Hitlers Adjutant 1937-1945, Mainz 1980, S.355;
Und: Dieser Düsenjäger war schon im Jahre 1939 entwickelt, aber Hitler wollte ihn in seinen Kriegen nicht einsetzen mit der Begründung, die hohe Beschleunigung würde Gehirnschäden bei den Piloten verursachen.
In: Nicolaus von Below: Als Hitlers Adjutant 1937-1945, Mainz 1980, S.355
Nun, Hitler hatte seinen Gehirnschaden (Parkinson), der ihn zu einem zweiten Napoleon machte, auch ohne im Düsenjäger geflogen zu sein. Hitler stand seit 1913 unter Mind Control der zionistischen Rothschild-Familie und wurde dazu manipuliert, Deutschland in die Steinzeit zurückzuführen.
In: Hitler war ein britischer Agent].
Sprecher:
Eine der geheimsten Neuentwicklungen der Luftwaffe wurde in Kahla gebaut: der Düsenjäger [Düsenbomber] Me-262. Die erste Maschine war Mitte Februar 1945 startbereit. [Bild: Flugfeld mit Düsenjägern]
Walpersberg bei Kahla 11: Düsenjäger ME262 Flugfeld
Walpersberg bei Kahla 12: Düsenjäger ME262 wird vorbeigezogen
Walpersberg bei Kahla 13: Einstieg in den Düsenjäger ME262Paul Baert, belgischer Häftling in Walpersberg bei Kahla (Übersetzung):
Walpersberg bei Kahla 14: Paul Baert erzählt, Zeugenaussage
"Das Flugzeug sah aus wie ein Fisch. Es war sehr modern gebaut, sehr schlank und wohl sehr schnell. Wir hatten Gerüchte aufgeschnappt, dass hier jeden Monat 1200 Flugzeuge gebaut werden sollten. Das konnten wir einfach nicht glauben. Aber es spielte sich vor unseren Augen ab. Wir hatten grosse Angst davor, denn uns war klar: Wenn der Krieg noch länger dauert, werden wir nicht überleben."
Die nicht mehr ausgebauten Stollen führten in das eigentliche Herzstück der Anlage: 4 riesige unterirdische Hallen, wo auf 27.000 m2 gearbeitet werden sollte.
Heinz Rabe, Stollenwärter in S- und O-Deutschland:
"Wir sind hier in einer der grossen Hallen, die für die Endfertigung der Strahlflugzeuge, also der Me-262, vorgesehen waren. Hier konnte das Flugzeug komplett zusammengebaut werden und dann in diesen grossen Stollenquerschnitt bis nach über Tage transportiert werden, von wo es dann auf den Berg hochgezogen wurde mittels eines Aufzugs, und dann starten konnte."
Walpersberg bei Kahla 19: Halle, gegenüberliegende Seite
Walpersberg bei Kahla 20: Tunnelwärter Heinz Rabe erzähltSprecher:
Auf dem völlig unterhöhlten Bergrücken hatten die Deutschen offenbar eigens eine Startbahn angelegt. Die Serienproduktion der Düsenjäger war nur eine Frage der Zeit. Doch nur wenige sind hier noch gestartet. [Bild: Bergrücken mit Startbahn]
Walpersberg bei Kahla 21: Startpiste auf Bergrücken 01
Walpersberg bei Kahla 22: Startpiste auf Bergrücken 02Herbert Römer, ehem. Häftling in Walpersberg bei Kahla:
Walpersberg bei Kahla 23: Herbert Roemer erzählt, Zeugenaussage
"Ich erinnere mich noch an zwei Starts der Me-262. Wir waren ja im Aussenbereich auch in Sichtweite des Schrägaufzuges eingesetzt und konnten also sehen, was über Tage vor sich ging. Wir schauten alle in die Höhe, und da zeigten einige schon gen Horizont. Und dann sahen wir dieses eigenartig schnell fliegende Gerät. Und man konnte es schon als - na - Wunderwaffen-Kategorie einstufen."
[Hitlers Luftwaffe unter Himmler wollte Deutschland seit 1942 mit dem Jagdflugzeug Me-262 verteidigen, aber Hitler wollte das nicht. Es deutet alles darauf hin, dass Hitler Parkinson hatte, bzw. dass der unter Mind Control der zionistischen Rothschild-Familie in London stand, um Deutschland in die Steinzeit zurückzuführen].
9.
Dimension des Bunkerbaus: 100.000e Häftlinge bis zuletzt zurück ins Reich transportiert
[Die Häftlinge waren 1940 bis 1942 alle nach Osteuropa deportiert worden. Nun im Jahre 1943 mussten die Häftlinge alle ins Reich zurückdeportiert werden, um die unterirdischen Bunkerbauten zu bewerkstelligen].
Sprecher:
Grosse Hoffnungen hatte die Naziführung auf den Einsatz dieser vielbeschworenen "Wunderwaffe" gesetzt. Doch letztlich konnten auch die hochmodernen Düsenjäger nichts gegen die Übermacht der alliierten Luftstreitmacht ausrichten.
[Ergänzung: wegen Treibstoffmangels].
Düsenjäger ME262 fliegt 01
Düsenjäger ME262 fliegt 02
Düsenjäger ME262 fliegt 03Trotzdem wurden bis zuletzt noch Hunderttausende KZ-Häftlinge aus den Todeslagern im Osten ins Reich verbracht, um binnen weniger Monate neue Flugzeugfabriken zu errichten.
Düsenjäger ME262 fliegt 04
Düsenjäger ME262 fliegt 05
Düsenjäger ME262 fliegt 06
[Also kam der Tod nicht immer im Todeslager in Polen, sondern im Bunkerbau, aber einige überlebten auch den Bunkerbau].
10.
Unterirdische Flugzeugfabrik: Mühldorf am Inn: ca. 2000 Tote
Sprecher:
Max Mannheimer kam im Februar 1945 aus Auschwitz nach Mühldorf am Inn.
Mühldorf am Inn 01: Ex-Auschwitz-Häftling Max Mannheimer von fern
Mühldorf am Inn 02: Ex-Auschwitz-Häftling Max MannheimerMax Mannheimer, Ex-Auschwitz-Häftling in Mühldorf am Inn:
Mühldorf am Inn 03: Ex-Auschwitz-Häftling Max Mannheimer erzählt, Zeugenaussage
Sprecher:
37 kg wog Max Mannheimer bei Kriegsende. Viele seiner Leidensgenossen erlebten die Befreiung nicht mehr.
11.
Dimension des Bunkerbaus: Letzter Transport in KZs April / Mai 1945, z.B. nach Dachau
Sprecher:
In Güterwaggons gepfercht waren sie noch kurz zuvor aus Mühldorf und anderen Lagern evakuiert und Richtung Dachau gebracht worden. Die Bilder der Toten und der Überlebenden schockieren die freie Welt.
[Bilder: Lager mit Leuten in Häftlingsuniform, kochen auf der Strasse, durchsuchen Fässer]
12.
Unterirdische Stollenanlage im Doggerwerk bei Hersbruck für BMW-Motorenproduktion; Deckname: "Esche 1" - ca. 3500 Tote
Sprecher:
In einem Wald nordöstlich von Nürnberg: Ein versteckter Tunneleingang, normalerweise von einer Betonwand verschlossen. Bergbauingenieure haben ihn eigens geöffnet, um Sicherungsarbeiten durchzuführen.
Schild über dem Tunneleingang: <Feldhaus Bergbau "Glückauf">
Doggerwerk bei Hersbruck 01: Eingang, oberer Teil
Doggerwerk bei Hersbruck 02: Eingang mit Fahrbahn
[Bild: Baumaschine im Stollen]
Sprecher:
Von den Nazi-Behörden wurde die Anlage unter dem Decknamen "Esche 1" geführt.
Sprecher:
Über 9000 Häftlinge aus dem KZ Flossenbürg wurden hier unter menschenunwürdigen Bedingungen zur Arbeit gezwungen, um die Stollen schnellstmöglich fertigzustellen. Etwa 3500 kamen dabei ums Leben.
Heinz Rabe, Stollenwärter in S- und O-Deutschland, zeigt einen Plan mit Stollen in Rechtecken angeordnet:
"Von diesen vorgesehenen rund 100.000 m2 Grundfläche sind ungefähr 15.000 m2 fertig geworden. Die ganze Anlage hätte nach hier noch weitergeführt werden sollen. Man sieht das an diesen Streckenansätzen. Die Strecken liegen alle 20 m auseinander und sollten dann als Produktionsstätten dienen.
Doggerwerk bei Hersbruck 16: Tunnelwärter Heinz Rabe zeigt den Plan 01
Doggerwerk bei Hersbruck 17: Tunnelwärter Heinz Rabe zeigt den Plan 02Diese Anlage wurde begonnen im März 1944, und der Vortrieb wurde bis Mai '45 durchgeführt, und man hat ungefähr 7,5 km Strecken, Stollen, aufgefahren, einen Teil, ungefähr 10 Prozent der Stollen, auch schon betoniert, und der Rest ist praktisch noch im Rohbau.
Die Anlage sollte für die Motorenproduktion, für BMW-Motorenproduktion für Flugzeuge hergerichtet werden, um die Produktion von über Tage in bombensichere Unter-Tage-Räume zu verlegen."
Sprecher:
Eine halbe Million m3 Dogger-Sandstein brachen die Sklavenarbeiter aus dem Berg. Doch Flugzeugmotoren wurden hier nie gebaut.
Doggerwerk bei Hersbruck 18: Tunnel
Doggerwerk bei Hersbruck 19: TunnelkreuzungSprecher [über die Situation nach 1945]:
Auf Befehl der amerikanischen Besatzungsmacht hat man die Stolleneingänge nach dem Krieg vermauert. Die verlassene Anlage geriet in Vergessenheit. Ab und zu kommen ehemalige KZ-Häftlinge hierher, um ihrer ermordeten Kameraden zu gedenken.
[Ergänzung:
Es stellt sich die Frage, wieso die alliierten Medien die Todesstätten des Bunkerbaus haben in Vergessenheit geraten lassen. Die Propaganda der Alliierten behauptete stattdessen, die Juden seien "vergast" worden. Aber viele von ihnen sind im Bunkerbau gestorben].
13.
Unterirdische Raketenproduktion nach der Bombardierung von Peenemünde: für V2 (A4): Nordhausen: Kohnstein: 10.000e Tote
Sprecher:
Vor allem von einer Waffengattung erhoffte sich die Nazi-Führung die entscheidende Wendung des Kriegsverlaufs. Im Propaganda-Jargon des Dritten Reichs hiess sie V2, V für "Vergeltung". [Bilder: aufgestellte Rakete V2]
Rakete V2, Boden mit Raketenflügeln
Rakete V2, Raketenspitze mit einem Arbeiter,
der die Raketenspitze poliert
Der Raketentechniker Wernher von Braun hatte in Peenemünde den neuartigen Flugkörper vom Typ A4 entwickelt und zur Produktionsreife gebracht.
[Bild: Wernher von Braun auf Besprechung].Mit der V2 wollte man vor allem Ziele in England zerstören und so die britische Zivilbevölkerung terrorisieren.
[Bild: startende V2-Rakete].
Rakete V2 beim Start 01
Rakete V2 beim Start 02
Rakete V2 beim Start 03Trotz vieler Fehlversuche - die V2 war ab Sommer '44 einsatzbereit.
[Bilder: Eine V2-Rakete startet nicht, fällt um und explodiert bei der Startrampe].
Rakete V2, Fehlversuch 01, die Rakete fängt an zu kippen
Rakete V2, Fehlversuch 02, die Rakete kippt
Rakete V2, Fehlversuch 03, die Rakete schlägt auf dem Boden auf
Rakete V2, Fehlversuch 04, die Rakete
explodiert am Boden 01
Rakete V2, Fehlversuch 05, die Rakete
explodiert am Boden 02Ein unscheinbarer Bergrücken im Harz.
[Bild: ein Bergrücken].
Kohnstein 01, der Bergrücken
Mitte April 1945 haben amerikanische Truppen die Stadt Nordhausen erreicht. Im Schatten des Kohnstein finden sie ein KZ mit ausgemergelten Häftlingen und viele Leichen.
[Bilder: GIs betreten ein Lager; Männer sitzen in der Sonne, bei denen man die Rippen sieht; ca. 8 Menschenkörper auf Bahren, mit Leinen oder Decken überdeckt, z.T. schauen die Köpfe heraus].
Überlebende des Lagers Mittelbau-Dora berichten den Befreiern von mysteriösen Stollen im Berg, von einer streng geheimen Raketenfabrik, wo sie als Sklavenarbeiter der SS arbeiten mussten.
[Bilder: GIs in den V2-Fabrikationswerken].
Kohnstein 08, Warnschild "Gefahrenzone"
Kohnstein 09, Ami-Soldat vor Raketenspitze
Kohnstein 10, Ami-Soldaten vor einem StolleneingangDoch die Sieger wissen längst, dass sich hier eine der wichtigsten Waffenschmieden des Dritten Reiches befand. Nach einem verheerenden Bombenangriff der Briten auf die Entwicklungsstelle in Peenemünde hatten die Nazis die Raketenproduktion im August 1943 kurzerhand in ein dort bereits vorhandenes Treibstofflager verlegt. KZ-Häftlinge mussten sofort mit dem Ausbau beginnen - unter grausamsten Bedingungen.
[Bilder: Stollen im Rohbau mit Holz-Zwischenboden].
Kohnstein 11, Stollen mit Holz-Zwischenboden 01
Kohnstein 12, Stollen mit Holz-Zwischenboden 02Jens-Christian Wagner, Historiker der Gedenkstätte Mittelbau-Dora:
Kohnstein 13, Jens Christian Wagner erzählt
"Die 10.000e Häftlinge waren in 4 Querkammer-Stollensystemen untergebracht. Das heisst: Sie waren dort untergebracht, wo sie auch arbeiten mussten. Die Häftlinge waren völlig inadäquat gekleidet für das, was hier unten passierte an Zwangsarbeit. Sie hatten ihre dünne, gestreifte Häftlingsuniform an in der Kälte. Es war sehr feucht. Das führte natürlich sehr schnell zum Ausbreiten von Lungenkrankheiten. Und es ist kein Wunder, dass - em - viele von den 3000 Toten der ersten 5 Monate an TBC und anderen Lungenkrankheiten zugrunde gingen, alle anderen [der späteren Zeit, als die Häftlinge nicht mehr im Stollen essen und schlafen mussten] - em - an den Folgen von Erschöpfung, von Entkräftung, von Verhungern, von Erfrieren, und - nicht zu schweigen - von den Misshandlungen durch das SS-Personal, aber auch durch zivile Angestellte des Mittelwerkes."
Sprecher [Situation heute]:
Das 250.000 m2 grosse Tunnelsystem des Kohnstein ist heute weitgehend gesperrt, denn der Aufenthalt in den ungesicherten Stollen ist lebensgefährlich. Nur die Männer von der Bergsicherung gehen ab und zu hinein, um die Anlage zu überprüfen. Doch immer wieder versuchen Schatzgräber oder kriminelle Souvenirjäger hier unten einzudringen. Denn Originalteile aus dem Raketenberg sind bei Sammlern besonders begehrt.
[Bilder: Stollen mit rostenden Raketenteilen, z.T. im Sickerwasser].
Peter Wolff, Ex-Auschwitz-Häftling:
Kohnstein 22: Ex-Auschwitz-Häftling Peter Wolff erzählt, Zeugenaussage
"Wir Häftlinge, die wir in der Kaserne Nordhausen jeden Morgen mit der Bahn zu den Stollen gebracht wurden, wir wurden als das "Todeskommando" anerkannt angesehen und nannten uns auch so. Die Arbeit draussen, die war etwas - sagen wir mal - eh - leichter - eh - als drinnen, weil man drinnen mehr unter der Aufsicht der SS war, unter der dauernden Aufsicht der SS. Die Leute wurden andauernd geschlagen.
Vor unserer Zeit haben die Leute ja auch gar kein Tageslicht gesehen, denn die waren also 24 Stunden in dem Stollen eingeschlossen. Die schliefen, die assen, die arbeiteten im Stollen. Die Bedingungen waren mörderisch. Die Brutalität der SS, die kann man gar nicht in Worten wiedergeben. 'Sind also viele, viele umgekommen."
[Bilder: Raketentrümmer und Anlagentrümmer im Stollen, z.T. im Sickerwasser].
Kohnstein 26, Tunnel mit Trümmerteilen vom Raketenbau, ein Rad an einer Achse 03
Kohnstein 27, Tunnel mit Trümmerteilen vom Raketenbau, Tanks
Jens-Christian Wagner, Historiker der Gedenkstätte Mittelbau-Dora:
"Es war keine normale Fabrik insofern, als hier ein Produkt hergestellt wurde, das noch nicht serienreif war. Das heisst: Es wurden nahezu täglich von Peenemünde aus - vom Entwicklungswerk der A4-Rakete - Produktionsänderungen befohlen, die in den laufenden Produktionsprozess eingefügt wurden, was zur Folge hatte, dass natürlich weit mehr als die Hälfte der Raketen nicht funktionsbereit waren."Sprecher: .
Seltene Farbfotos, aufgenommen von Hitlers Kameramann Walter Frentz.
[Bilder: Häftlinge bauen Raketenteile zusammen].
Kohnstein 29: Häftlinge arbeiten an Raketen
Kohnstein 30: Häftlinge bei Elektronikarbeiten 01
Kohnstein 31: Häftlinge bei Elektronikarbeiten 02Unter Anleitung deutscher Techniker setzten ausgewählte Häftlinge die Raketen aus etwa 45.000 Einzelteilen zusammen.
Kohnstein 32: Häftlinge an Raketenteilen
Kohnstein 33: Arbeit an einem Raketenflügel
Kohnstein 35 und 36, Rakete
Kohnstein 34: Häftlinge an einem Raketentriebwerk
Die fertigen V2 wurden in Stollen 41 gebracht, zur Endkontrolle. Der 15 Meter hohe Prüfstand steht heute fast ganz unter Wasser. Von hier aus wurden die Raketen auf Eisenbahnzüge verladen und zu den Abschussbasen in Norddeutschland und im besetzten Holland gebracht.
Sprecher [über den Raub der Technik durch die Alliierten 1945]:
Nach Kriegsende haben zunächst die Briten und Amerikaner alles Brauchbare aus dem Kohnstein geschafft. Dann kamen die Sowjets und holten sich, was noch übrig war. Doch in Stollen 29 finden sich bis heute Relikte der unterirdischen Raketenproduktion. Triebwerke und andere Bauteile der V2 rosten im Wasser vor sich hin.
[Bilder: Rostende Raketenteile im Sickerwasser].
Kohnstein 37, Gestell im Wasser
Kohnstein 38, Raketenmotor in Wasserlache von fern
Kohnstein 39, Raketenmotor in Wasserlache
Kohnstein 40, Raketenteil, RohrEs sind die letzten Überreste der wahnwitzigen Idee, die Rüstungsproduktion des 3. Reiches in weiten Teilen unter die Erde zu verlegen. Ob eine grosse Zahl von einsatzfähigen Raketen den Fortgang des Krieges noch hätte beeinflussen können, ist ungewiss. In Kohnstein jedenfalls war die Produktion nahezu unangreifbar.
[Bild: rostende Raketenteile im Sickerwasser].
Kohnstein 41, Trümmerteile spiegeln sich im Wasser 01
Kohnstein 42, Trümmerteile spiegeln sich im Wasser 02[Ergänzung aus: Das unterirdische Reich - Teil 1:
Sprecher:
Bei Nordhausen im Harz kamen 10.000e Sklavenarbeiter ums Leben].
Jens-Christian Wagner, Historiker der Gedenkstätte Mittelbau-Dora:
"Die alliierten Dienste waren sehr weitgehend und sehr detailliert unterrichtet darüber, was hier passiert, und das im Wesentlichen durch die Auswertung von Luftaufnahmen. Da wurden z.B. die Luftschächte des Kohnsteins bis auf den Meter genau erkundet, und man hat - eh - sehr lange und intensiv darüber nachgedacht, ob man nicht z.B. Phosphor oder ähnliche brennbare Gegenstände durch die Luftschächte abwerfen könnte, um die Unter-Tage-Anlage - em - zu bombardieren und unbrauchbar zu machen."
Sprecher:
Filmaufnahmen der US-Army vom 12. April 1945. In der bei einem britischen Bombenangriff schwer beschädigten Bölkle-Kaserne offenbart sich den Befreiern das ganze Grauen des Lagersystems von Mittelbau Dora.
[Bilder: Die Bölkle-Kaserne und Häftlinge in Häftlingskleidung, zum Teil wohlernährt aussehend]
Hierher wurden die ausgemergelten SS-Sklaven zum Sterben gebracht. Vernichtung durch Arbeit.
Peter Wolff, ehem. Häftling:
"Die vielen Toten, die man sieht [Bild: menschliche Körper am Boden, z.T. stark durchscheinende Rippen, offensichtlich tot] -
Kohnstein 50, tote Häftlinge 01
Kohnstein 51, tote Häftlinge 02
Kohnstein 52, tote Häftlinge 03
Die wurden alle mitgezählt, nicht? Man war immer froh, dass man den Abend erlebte. Ich war oft gefragt: <Warum habt ihr keinen Widerstand getrieben gegenüber den SS-Leuten?> und so. Da muss ich immer sagen: <Wenn wir abends noch am Leben waren, dann haben wir den ganzen Tag über genug Widerstand geleistet>."
Die V2 treffen England - die Goebbels-Logik gegen England
NS-Wochenschau 1944:
"Wir bringen die ersten Aufnahmen von V2 auf ihrem Flug nach England. Sie wurden aus Gründen der Geheimhaltung aus grösserer Entfernung gemacht und geben nur einen schwachen Begriff vom wirklichen Grössenverhältnis der V2. In rasender Geschwindigkeit steigt der schlanke Stahl leicht in die Stratosphäre."
[Bilder: Eine V2-Rakete am Himmel, dazu dramatische Orchestermusik]
NS-Wochenschau 1944 01, Raketenstart 01
NS-Wochenschau 1944 02, Raketenstart 02
NS-Wochenschau 1944 03, Raketenstart 03
NS-Wochenschau 1944 04, Raketenstart 04
NS-Wochenschau 1944 05, Raketenstart 05
Sprecher:
Ziel der todbringenden Waffe war vor allem London. Am 7. September 1944 schlug die erste V2 im Zentrum der britischen Hauptstadt ein.
[Bilder: Trümmer und Rettungen in London].
Nach dem Willen der Nazi-Führung sollten 10.000e folgen. Propagandaminister Joseph Goebbels triumphierte. An der Heimatfront wurden die ersten Erfolge der Wunderwaffe skrupellos instrumentalisiert.
[Ergänzung: Die Alliierten machten dasselbe, wenn deutsche Städte bombardiert wurden].
Goebbels-Rede 1944 01: Begrüssung mit Hitlergruss 01
Goebbels-Rede 1944 02: Begrüssung mit Hitlergruss 02
Goebbels-Rede 1944 03: Goebbels spricht
Goebbels-Rede 1944 04: Publikum klatschtGoebbels-Rede in einem Stadion 1944:
"Ich habe damals nach den schweren Angriffen auf die Reichshauptstadt in Berlin erklärt: <Es wird die Stunde kommen, wo wir das den Engländern heimzahlen werden>. Die englische Presse hat mich am anderen Tag auf das massivste angegriffen und die höhnische Frage aufgeworfen, ob die neue Waffe, die ich doch angekündigt hätte, etwa im Propagandaministerium statt im Rüstungsministerium erfunden worden wäre. Ich habe es damals nicht für meine Aufgabe gehalten, die Engländer eines Besseren zu belehren, sondern ich war der Überzeugung: Je länger, dass sie glauben, dass sie nicht kommt, um so besser ist es. Denn die Überraschung ist auch eine Waffe."
14.
Unterirdische Raketensilos (Raketenabschussrampen) für die V2 in Watten
Sprecher:
Ursprünglich hatte die Nazi-Führung geplant, die V-Waffen aus riesigen Abschussbunkern abzufeuern. So entstand im nordfranzösischen Watten ab Mai 1943 ein 40 m breiter und 75 m langer Betonkoloss. Die deutschen Ingenieure glaubten, dass die 5 m dicke Stahlbetondecke undurchdringlich sei. Britische Spezialeinheiten bewiesen im Sommer 1944 das Gegenteil.
[Bilder: Betontrümmer].
Abschussrampenbunker in Watten 01, Gang
Abschussrampenbunker in Watten 02, Betondecke 01
Abschussrampenbunker in Watten 03, Betondecke 02
Abschussrampenbunker in Watten 04, Trümmer und DurchgangDie unvollendete Anlage wurde von Bomben schwer beschädigt und für V-Waffen-Abschüsse unbrauchbar. Das Innere der Mammut-Anlage hat man nach dem Angriff umgebaut und für die Treibstoffproduktion genutzt.
[Bild: Hohe Hallen aus Beton mit Zwischenböden aus Holz, der Boden steht z.T. unter Wasser].
An die ursprüngliche Bestimmung erinnert heute ein massstabgetreues Modell der V2.
[Bild: Zweidimensionales Modell der V2, an einer Wand befestigt, der Boden steht unter Wasser].
Abschussrampenbunker in Watten 11, Raketenmodell zweidimensional an einer Wand
Aus Sicht der Wehrmacht war die Zerstörung von Watten ein taktischer Fehler der Alliierten, denn so regten sie Überlegungen zu neuen Konstruktionen an. Die Raketen, so der von Professor Braun unterstützte Plan, würden von einer Vielzahl mobiler Lafetten abgefeuert. Diese leicht zu tarnenden Abschussbasen konnten vom Gegner nicht rechtzeitig erkannt werden. Für die Bomberpiloten waren solche Ziele nur schwer zu bekämpfen.
[Bilder: Transport von V2-Raketen auf Eisenbahnwagen und auf Einzellafetten].
NS-Film: Rakete wird verladen 01
NS-Film: Rakete wird verladen 02
NS-Film: Eine Rakete liegt auf einer Lafette
[Stalins Kriegsindustrie entwickelt parallel dazu die "Stalinorgeln": Mehrere Raketen stehen auf einer einzigen Lafette].
Bob Knight erzählt:
Der britische Ex-Bomberpilot Rob Night erzählt, Zeugenaussage
Das war wirklich furchtbar. Für die Leute, die mehr darüber wussten - z.B. Winston Churchill - war es entscheidend, denn die mussten sich auch die Moral in der Bevölkerung Sorgen machen. Für uns war das einfach ein Job, den wir machen mussten. Wir kannten die Bedeutung, wussten aber nichts von den weitreichenden Auswirkungen."
[Bild: britische Bomberstaffel].
Sprecher:
Die so genannten "Dambusters", die 617. Schwadron der Royal Air Force, wurde immer dann eingesetzt, wenn der britische Geheimdienst militärische Punktziele, so auch die Abschussbasen der V-Waffen, identifiziert hatte.
15.
Unterirdische Raketensilos (Raketenabschussrampen) für die V2 in Vizernes: "La coupole" - britische "Tallboy"-Bomben
Dem 617. Bomberschwadron gelang zwar kein direkter Treffer auf die Kuppel. Die Anlage aber war nach dem Angriff unbrauchbar.
[Bilder: Rechteckige, metertiefe Bombenkrater um die Kuppel].
Abschussrampenbunker Vizernes 10, Bombenkrater 01
Abschussrampenbunker Vizernes 11, Bombenkrater 02
Abschussrampenbunker Vizernes 12, Bombenkrater 03Bob Knight, britischer Bomberpilot der Spezialeinheit "Dambusters" (Übersetzung):
"Informationen darüber, wie ein Angriff verlaufen war, gab es ziemlich schnell, denn die Aufklärungsflugzeuge waren meistens schon kurz danach vor Ort und brachten Fotos mit. Dann wurde uns gesagt, ob wir erfolgreich waren oder ob wir noch einmal hinmussten. Aber wenn die Tallboys getroffen hatten, war das normalerweise nicht mehr nötig."
16.
Bunkerbau: Unterirdische Raketensilos (Raketenabschussrampen) für die V3 in Mimoyecques
Sprecher:
Elf Tage zuvor hatten die "Dambusters" auch den kleinen Ort Mimoyecques angegriffen, wenige Kilometer entfernt von der Kanalküste, südlich von Calais.xxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxx
Auf Befehl von Rüstungsminister Speer war auch hier im Sommer 1943 mit dem Bau einer unterirdischen Anlage begonnen worden, für eine Waffe, die - wie die V2 - London direkt erreichen sollte.
[Bild: Betontrümmer]
Abschussrampenbunker Mimoyecques 02, Bunkertrümmer 01
Abschussrampenbunker Mimoyecques 03, Bunkertrümmer 02
Abschussrampenbunker Mimoyecques 04, Bunkertrümmer 03
Wusste Churchill mehr darüber, was die Nazis planten, als bis heute bekannt ist?
17.
Falkenhagen bei Berlin: Chemiefabrik mit dem Ziel der Sarin-Produktion
Ein totes Gleis führt ins Niemandsland: Falkenhagen, südöstlich von Berlin. Die britischen Akten über den kleinen Ort in der brandenburgischen Provinz sind bis heute teilweise unzugänglich, denn hier sollte eine der gefährlichsten Massenvernichtungswaffen der Kriegsgeschichte produziert werden.
[Bild: Bahngleis endet auf Pflasterstrasse; Ansatz einer Weiche]
Chemiefabrik Falkenhagen 01, Bahngeleise
Chemiefabrik Falkenhagen 02, Bahngeleise mit WaldschneiseNS-Propagandafilm 1944: "Kampfstoffe":
NS-Film "Kampfstoffe" 01 Titelbild "Kampfstoffe"
Film:
"Unter Gas verstehen wir jene Erzeugnisse der chemischen Industrie, die als chemische Kampfstoffe bei Kampfhandlungen eingesetzt werden können mit dem Ziel, auf den Gegner einzuwirken und ihn kampfunfähig zu machen. So hat sich die chemische Waffe - von hunderten von Geistern und Kräften geschmiedet - schon im Ersten Weltkrieg zu einem wirkungsvollen Kampfinstrument entwickelt. Wir müssen daher auch im gegenwärtigen Völkerringen jederzeit mit ihrem Einsatz durch den Gegner rechnen."
[Bilder: Chemiewerkstätte mit Schüttelanlagen]
Sprecher:
Ein Schulfilm der Wehrmacht. Man zeigt Hitlers Soldaten die Wirkung der Chemiewaffen "Lost" und "Blausäure" am lebenden Objekt.
[Bild: Ein Affe in einem Glaskasten: In den Glaskasten wird etwas Unsichtbares hineingegeben, der Affe schnappt bald nach Luft und bricht zusammen].
Dr. Hoffmann, einst Physiker an der Akademie der Wissenschaften der DDR hat sich seit Jahrzehnten mit der Geschichte Falkenhagens beschäftigt.
[Bild: Dr. Hoffmann öffnet rostiges Eisentor].
Chemiefabrik Falkenhagen 03, Dr. H. Hoffmann von fern
Chemiefabrik Falkenhagen 04, Dr. H. Hoffmann öffnet die TüreVor neugierigen Blicken geschützt hatte das Heereswaffenamt 1938 die Anlage in einem ausgedehnten Waldstück versteckt. Unter dem Decknamen "Seewerk" wurden hier vor allem Brandstoffe entwickelt. Unvollendete Gebäudeteile zeugen von einem Projekt, das hier 1944 begonnen wurde.
[Bild: Langer Hallenbau mit grossen Fensternischen, nur einstöckig, Gras wächst auf dem Dach].
Chemiefabrik Falkenhagen 05, Fassade 01
Chemiefabrik Falkenhagen 06, Fassade 02Das Oberkommando des Heeres hatte das Gelände der IG Farben überlassen, um hier einen völlig neuartigen, chemischen Kampfstoff zu produzieren. 44 Millionen Reichsmark wurden für den Bau veranschlagt. Ein riesiges Heizkraftwerk war schon im Rohbau fertig.
[Bild: Betonbau, ca. 15 m hoch]
Chemiefabrik Falkenhagen 07, Heizkraftwerk im Rohbau
Chemiefabrik Falkenhagen 08, Heizkraftwerk, NahaufnahmeDie Chemiker hatten ihre Labors bereits nach Falkenhagen gebracht.
Dr. Hoffmann, Heimatforscher:
Chemiefabrik Falkenhagen 11, Dr. H. Hoffmann erzählt
"Es gab eine neue Verfahrensentwicklung: Das war der Kampfstoff Sarin. Und dieser Kampfstoff sollte hier in Falkenhagen in einer Grossanlage produziert werden.
[Bild: Innenansicht des unvollständigen Produktionsgebäudes, der Rohbau des Heizkraftwerks im Hintergrund].
Chemiefabrik Falkenhagen 09, Innenbauten 01
Chemiefabrik Falkenhagen 10, Innenbauten 02Sarin wirkt speziell auf das Atemsystem. Wer mit diesem Kampfstoff in Berührung kommt - und zwar genügt es zum Beispiel, wenn ein Tröpfchen in ein m3 Luft verdunstet - dass man dort innerhalb von 6 Minuten bei schlagendem Herzen erstickt. Die Atmung wird ausser Gefecht gesetzt."
Sprecher:
Die bis dahin bekannten chemischen Waffen waren für die Soldaten auf beiden Seiten erkennbar gewesen. So wurde der rechtzeitige Einsatz von Gasmasken immer wieder geübt. Sarin jedoch war anders. Man konnte es weder sehen, noch riechen oder schmecken. Der Tod kam ohne Vorwarnung.
[Bild: NS-Film: Kampfszene mit Gaseinsatz; Soldaten mit Gasmasken]
Hitler, so heisst es, habe den Einsatz von Gas verboten, weil er selbst im Ersten Weltkrieg fast erblindet wäre. Die Produktion von Sarin aber hat er persönlich befohlen. Hätte er auch den Einsatz dieser neuartigen Waffe gescheut, wenn sie zur Verfügung gestanden hätte? Mit einer Monatsproduktion von Sarin wären die Nazis in der Lage gewesen, eine Grossstadt wie London zu entvölkern.
[Bilder: Hitler mit Gefolge, Besprechung im Stehen; ein Gefolgsmann übergibt einem anderen Gefolgsmann mit Nazi-Armbinde ein Kästchen].
Als die Rote Armee Anfang 1945 die Grenzen des Dritten Reiches erreichte, packten die deutschen Chemiker in Falkenhagen ihre Ausrüstung zusammen. Nichts sollte die Sieger an das Vorhaben erinnern.
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[Bild: Leere Halle mit grossen Fensternischen]Sarin wurde hier nie produziert. Die sowjetischen Eroberer nutzten den Fabrikationstrakt für die Schweinezucht.
Dr. Hoffmann, Heimatforscher:
"Nach dem Krieg fiel man aus allen Wolken, als man sah, was für eine Katastrophe hier in Vorbereitung gewesen ist. Dieser Kampfstoff war eine reine deutsche Entwicklung, die den anderen Alliierten in keinster Weise bekannt war. 500 Tonnen pro Monat sind sehr viel, und das wäre für Granat oder Bomben, hätte man damit ganze Flächen ausrotten können. Und da macht man keinen Unterschied, ob Zivilisten oder Soldaten."
Sprecher:
Ein 80 m langer, unterirdischer Gang ist der Rest der halbfertigen Abfüllanlage für Sarin. Als Termin für den Produktionsbeginn hatte die IG Farben ihren Auftraggebern den Sommer 1945 avisiert. Wie realistisch das war, lässt sich heute nicht mehr klären.
[Bild: Halb unterirdischer Gang in Betonmauern]
Chemiefabrik Falkenhagen 14, Eingang zu einem halbunterirdischen Gang
Chemiefabrik Falkenhagen 14, Sicht durch den halbunterirdischen Gang18.
Unterirdische Raketenfabrik für Interkontinentalrakete A9: Ebensee bei Salzburg, Deckname: "Zement"
Sprecher:
Amerikanische Panzerverbände auf ihrem Vormarsch in Österreich Anfang Mai 1945. Die traurigen Reste der Wehrmacht haben sich der Übermacht ergeben und gehen in Gefangenschaft. Bilder vom Kriegsende bei Salzburg, gedreht von einem Kameramann der US-Army.
Ebensee 01, Einmarsch der Amis 01
Ebensee 02, Einmarsch der Amis 02
Ebensee 03, Bewachung von Ebensee mit einem PanzerAm 8. Mai erreichen die Kriegsberichterstatter das zwei Tage zuvor befreite KZ Ebensee und dokumentieren die Leiden der Überlebenden. KZ-Häftlinge und Zwangsarbeiter aus Ebensee waren unweit des Lagers in einem geheimen Stollensystem der SS eingesetzt. Deckname: "Zement".
[Bilder: Häftlinge mit stark herausstehenden Rippen; Häftlinge überdecken Tote, tragen Tote weg].
Sprecher [Situation heute und 1943]:
Einmal täglich fährt heute eine Diesellok in den Berg, um den dort geförderten Kalk abzufahren. Vor 60 Jahren hatte man den Familienbetrieb enteignet und der SS für die Produktion der spektakulärsten Neuentwicklungen auf dem Gebiet der Waffentechnik überlassen. Die Anlage wurde nie in Betrieb genommen. Doch vor allem im ehemaligen Stollen "A" ist die ursprüngliche Bestimmung noch zu erkennen.
[Bild: Eine rote Diesellok fährt in einen zweispurigen Stollen ein und wird an Güterwagen angekoppelt].
Ebensee 11, Rangierlok fährt ein
Ebensee 12, Güterzug im Tunnel30 m hoch sind die Hallen, in denen man unter der Leitung von SS-Obergruppenführer Hans Kammler sogar Interkontinentalraketen montieren wollte.
[Bilder: Ausbetonierte, 30 m hohe Halle]
Ebensee 13, Halle 01
Ebensee 14, Halle 02
Ebensee 15, Halle 03Denn das neueste Modell, die 26 Meter hohe A9, würde, so der ehrgeizige Plan der Nazis, sogar die USA erreichen.
20 Stück pro Monat sollten in Ebensee gebaut werden [Bild: Güterzug im Stollen].
Die A9 wurde nicht einmal mehr getestet. Ihr Erfinder Wernher von Braun kam nach Kriegsende unbehelligt in die USA, um dort seine Raketenforschung "neuen Herren" zu widmen. Die genaue Zahl der Opfer seiner Arbeit im Dienste Hitlers ist unbekannt [Bild: Der Güterzug fährt aus dem Stollen].
19.
Die einbetonierte und dann gesprengte Wolfsschanze - ein Tisch rettet Hitler das Leben
Sprecher:
Wochenschauaufnahmen aus der Wolfsschanze bei Rastenburg im Sommer 1944. Hitler verabschiedet den italienischen Diktator Benito Mussolini.
[Bild: Wochenschau: Mussolini im Zug]
Rochus Misch, Leibwächter Hitlers:
Wolfsschanze08, Ex-Leibwächter Rochus Misch erzählt, Zeugenaussage
"Mein Gott, das ist ja mächtig. Die waren... Die früheren Wohnbaracken, die waren ja vielleicht zwei, höchstens drei Meter, und jetzt ist so ein Koloss da. Ich bin erschüttert, was daraus geworden ist, weil mir das alles in guter Erinnerung ist, wie das normal ausgesehen hat, hier alles [Bild: gesprengte Betonbunker]. Das ist in einem Ruck-Zuck-Verfahren passiert, unglaublich, aber wahr. Wie schnell die das gemacht haben. In ein paar Wochen hat, hat sich das gesamte Gelände hier verändert, innerhalb von ein paar Wochen. Da waren vorher diese Flachbaracken. Wenn man da reinkam, da waren ein [unverständlich] nach rechts. Da war das grosse Zimmer, wo die Lagebesprechungen waren, ein grosser Tisch da drin, und das war ziemlich eingeengt. Das war nicht gross. Das Gewaltige ist erst nachher entstanden." [Bild: Führerbaracke].
Sprecher:
Als Hitler Mitte Juli 1944 mit seinem Tross aus Berchtesgaden in das Hauptquartier nach Ostpreussen kam, war sein Privatbunker noch nicht fertiggestellt. So logierte der Diktator im Gästebunker [Bild: eine hohe Betonwand]. Die Lagebesprechungen fanden vorübergehend in einer nahe gelegenen Holzbaracke statt, so auch am Mittag des 20. Juli 1944 [Bild: Erdboden]. Hitler hatte sich Generäle zum Vortrag gebeten. Einige Adjutanten und Diener waren ebenfalls im Raum. Um 16 Minuten vor Eins beugte sich der Oberbefehlshaber [Hitler] an dieser Stelle über einen grossen Kartentisch [Bild: Erdboden mit Fundamenteinsatz]. In diesem Moment explodierte eine Bombe, die Oberst von Stauffenberg unter dem Tisch deponiert hatte. Der Sprengsatz tötete vier Personen und verletzte sieben weitere schwer. Die Baracke wurde fast völlig zerstört. [Aber der geisteskranke Diktator Hitler überlebte].
[Bild: zerstörte Holzbaracke]
Wolfsschanze09, Führerbaracke nach Attentat 01
Wolfsschanze10, Führerbaracke nach Attentat 02
Wolfsschanze11, Führerbaracke nach Attentat 03
Wolfsschanze12, Führerbaracke nach Attentat 04Hitler, vom massiven Kartentisch geschützt, wurde nur leicht verletzt. Der Staatsstreich in Berlin scheiterte noch in derselben Nacht. Nach dem Attentat wurden die Sicherheitsvorkehrungen nur unwesentlich verschärft.
Rochus Misch, Leibwächter Hitlers:
"Wir haben nie Angst gehabt. Wir haben nie gemerkt, dass da irgendwelcher Angst hat. <Mir wird schon nichts passieren>.
[Bild: Hitler besucht Verletzte im Krankenhaus]
Wolfsschanze13, Hitler besucht Verletzte im Spital 01
Wolfsschanze14, Hitler besucht Verletzte im Spital 02
Wolfsschanze15, Hitler besucht Verletzte im Spital 03Wenn er [Hitler] darauf aufmerksam gemacht worden ist, aus dem und dem Grund. - <Na ja>, sagt er, <aber mir wird schon nichts passieren>. Da war keine Veränderung als solche, gar nichts. Das lief weiter wie vorher, wie Tage vorher. Der 20. Juli ist passiert, und die nächsten Tage dann ging's normal weiter. Da wurde Mussolini empfangen, dann gingen andere Empfänge weiter, also, als wär' überhaupt nichts mehr passiert."
20.
Bunkerbau im Eulengebirge für ein neues Führerhauptquartier: Beispiel: Gluszyca: "Säuferhöhen"
Eulengebirge 04, Einstieg in einen Schacht 02
Eulengebirge 05, Einstieg in einen Schacht 03, Abseilaktion 01
Eulengebirge 06, Einstieg in einen Schacht 04, Abseilaktion 02
Eulengebirge 08, Gang durch eine mit Holz ausgekleidete Halle 01
Eulengebirge 09, Gang durch eine mit Holz ausgekleidete Halle 02
Eulengebirge 10, Sicht in einen langen Tunnel
"Säuferhöhen": 7 [!] Höhlensysteme - und der plötzliche Abtransport - Deckname: "Riese"
Jürgen Müller, Verein "Berliner Unterwelten":
Eulengebirge 11, Jürgen Müller erzählt
"Insgesamt sind es ja 7 unterirdische Stollenanlagen. Davon war nur ein ganz kleiner Teil - vielleicht so ein Achtel - irgendwie betoniert. Der Rest sind alles Stollen, die z.T. mit Holzstämmen und Balken abgestützt sind. So um die 40.000 Menschen sind hier in diesem gesamten Gebiet im Eulengebirge praktisch zur Zwangsarbeit eingesetzt gewesen.
Hier in den Stollen
[Bild: Stollengang]
herrscht eine Temperatur um rund 8 Grad, und Zwangsarbeiter haben ja im Schnitt zwischen 12 und 16 Stunden am Tag gearbeitet. Dann können Sie sich vorstellen, dass bei schlechter Ernährung - eh - dass es da sehr viele Tote gab."
Sprecher:
Als die Sowjets Ende April 1945 Niederschlesien eroberten, fanden sie die gigantische Baustelle verlassen vor. Sinn und Zweck der Anlagen blieben ihnen zunächst verborgen.
[Gemäss Auskunft von Filmemacher Michael Foedrowitz wurden am Ende vor dem Rückzug 1000e Häftlinge in den Tunnelanlagen eingesprengt und lebendig begraben und die Eingänge getarnt. Es werden grosse Massengräber in den Tunnelsystemen vermutet].
[Bild: Niedriger Stollen, mit Holzbalken abgestützt]
Eulengebirge 12, abgestützter Gang
Eulengebirge 13, ausbetonierter RaumJacek Duszczak, Heimatforscher (Übersetzung):
Eulengebirge 14, Jacek Duszczak erzählt
"Dieses Objekt ist eigentlich die ganze Zeit seit Kriegsende zugänglich gewesen. Alle Zeugen, die schon hier waren, als die Deutschen abzogen, haben übereinstimmend erzählt, dass es ausgesehen hat, als ob die Arbeiter gerade eine Mittagspause machen. In den Wänden stecken noch die Bohrgestänge. Überall lagen Spaten herum. Loren und Waggons waren mit gefördertem Material gefüllt. Alles sah so aus, als habe man sich nur eine kleine Verschnaufpause gegönnt, nach deren Beendigung die Arbeiter weitermachen würden."
Sprecher
Ausbetonierte Räume für Wachmannschaften und Schiessscharten für gepanzerte Maschinengewehrstände zeugen von der Bedeutung der Anlage. Denn unter strengster Geheimhaltung wurde hier ab November 1943 ein neues Führerhauptquartier gebaut. Deckname: "Riese"
[Bilder: Ausbetonierter Raum mit Gewehren; ausbetonierte Luke].
Eulengebirge 15, ausbetonierter Lagerraum
Eulengebirge 16, Tunnelkreuzung
Eulengebirge 17, Aushubmaterial
Eulengebirge 18, abgestützter Gang
"Säuferhöhen": Häftlinge aus KZ Grossrosen und aus Auschwitz - 50 % Todesrate
Die "Wolfsschanze" war Hitler nicht mehr sicher genug erschienen. Um im Eulengebirge eine bombensichere Unterwelt für 20.000 Menschen zu schaffen, bewilligte Rüstungsminister Speer 130 Millionen Reichsmark. Im August 1945 sollten 40.000 m2 bezugsfertig sein.
[Bild: Hitler mit Gefolge an Lagebesprechung an einem Tisch].
NS-Film 01: Hitler und Speer auf einer Lagebesprechung 01
NS-Film 02: Hitler und Speer auf einer Lagebesprechung am Tisch mit einem Plan
Viele der Sklavenarbeiter für den Bau von "Riese" wurden aus dem KZ Grossrosen abkommandiert.
[Bild: Territorium mit mannshohem Stacheldraht umzäunt]
Anfang 1945 zählte das Lager über 75.000 Insassen. Etwa 13.000 waren in den Aussenlagern im Eulengebirge untergebracht, zumeist jüdische Häftlinge aus Auschwitz. Etwa die Hälfte [etwa 50 %] überlebte den mörderischen Einsatz für die Sicherheit des Diktators nicht.
[Bilder: Stacheldraht, Lautsprecher, Baracke, Galgen, Aussenansicht einer Toreinfahrt mit der Überschrift: "ARBEIT MACHT FREI"].
KZ Grossrosen, Zaun 02 mit Haupthaus seitlich
KZ Grossrosen, Megaphon
KZ Grossrosen 04, Zaun 03 mit Haupthaus von vorn
KZ Grossrosen 05, Gang
KZ Grossrosen 06, Eingang mit der Überschrift "Arbeit macht frei"21.
Bunkerbau im Eulengebirge für ein neues Führerhauptquartier: Beispiel: Wolfsberg
Sprecher:
Drei Kilometer Stollen hatten die Zwangsarbeiter schon in den Wolfsberg gegraben, dem grössten Komplex der im Eulengebirge geplanten Anlagen. Heute steht das verzweigte Tunnelsystem teilweise unter Wasser.
[Bild: Fahrt im Stollensystem mit Schlauchboot]
Eulengebirge 19 und 20, Jürgen Müller und Jacek Duszczak fahren in einem Schlauchboot in einem überfluteten Gang 01 und 02
Im November 1944 waren etwa 55 % des Planungsstandes erfüllt. Mit dem Ausbau der Anlagen sollte unverzüglich begonnen werden. Die Original-Baupläne für das Projekt "Riese" sind bei Kriegsende verloren gegangen.[Bild: Fahrt mit dem Schlauchboot]
Eulengebirge 22 und 23, Jürgen Müller und Jacek Duszczak fahren in einem Schlauchboot in einem überfluteten Gang 03 und 04
22.
Eulengebirge: Verdacht, dass noch weitere Bunkersysteme existieren
Jacek Duszczak und Jürgen Müller sind überzeugt, dass es im Eulengebirge noch viele unentdeckte Bunkeranlagen gibt. Denn den wenigen verbliebenen Aufzeichnungen der Nazis zufolge war auch vorgesehen, dass dort in einer riesigen unterirdischen Fabrik so genannte "Wunderwaffen" gebaut werden sollten. Doch 60 Jahre danach ist es schwer, Fakten von Gerüchten zu trennen.
Jacek Dusczcak, Heimatforscher (Übersetzung):
Eulengebirge 24, Jacek Duszczak erzählt
"Wir haben Informationen, dass alle Gefangenen bei Kriegsende evakuiert wurden, bis auf diejenigen, die die Anlagen tarnen sollten. Von denen ist jede Spur verloren gegangen, und auch von denjenigen, die damals die Aufsicht führten. Natürlich sind das unbestätigte Informationen.
[Bild: Niedriger Stollen im Rohbau, mit Stämmen abgestützt]
Die Nazis hatten sehr viel Zeit, die Stollen zu tarnen. So ist es heute sehr schwierig, die geschickt verschlossenen Zugänge zu finden. Sie wurden zugeschüttet, Bäume wachsen darauf. Alle Spuren wurden verwischt."
23.
Bunkerbau im Eulengebirge für ein neues Führerhauptquartier: Beispiel: Waldenburg: Schloss Fürstenstein
Auf Schloss Fürstenstein bei Waldenburg [poln.: Walbrzych] residierten einst die Fürsten von Pless1940 war der umfangreiche Besitz der Churchill-Verwandten unter Zwangsverwaltung gestellt worden. Vier Jahre später begannen dort umfangreiche Umbauarbeiten. Ein Gästehaus der Reichsregierung, so hiess es, sollte in dem barocken Kleinod entstehen. In Wirklichkeit war es für Adolf Hitler und seine Getreuen vorgesehen.
So arbeiteten 35 Architekten aus dem "Baustab Speer" unter strengster Geheimhaltung an einem unterirdischen Bunkersystem mit direktem Zugang zum Schloss.
[Bilder: Schloss, prunkvolle Innenansicht]
Bei Gefahr sollte ein Fahrstuhl den Führer aus seinen Privatgemächern 50 Meter tief in den Berg bringen. 3200 m2 Nutzfläche waren allein für den Diktator und seine engste Umgebung eingeplant.
[Bild: Stollen, zum Teil im Rohbau, z.T. ausbetoniert]
Jürgen Müller, Verein "Berliner Unterwelten":
"Die Grundidee war, dass es unter anderem Hitlers letztes Führerhauptquartier werden sollte. Also, man hat für die führenden Persönlichkeiten des Dritten Reiches, hatte schon jeder seine eigene unterirdische Stollenanlage. Zum Beispiel für Goebbels sollte es eine eigene Anlage geben. Für Himmler sollte es eine eigene Anlage geben. Natürlich sollte dann auch Oberkommando der Wehrmacht - eh - sollte dann hier einziehen: mit Keitel, mit Jodl. Also, es gab schon - em - genaue - m - Aufteilungspläne, wer wie viel - eh - m3 [?] bekommen hat."
24.
Die deutsche Bevölkerung weiss von den Stollenbauten nichts - lebt selbst in Trümmern
Sprecher:
An der Heimatfront waren diese Aktivitäten völlig unbekannt.
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[Bild: ausgebombter Strassenzug].
Heimatfront Berlin 01: Menschengruppe in bombardierter StrasseDie Volksgemeinschaft bekam ihren Führer kaum noch zu Gesicht.
[Bild: zerbombte Strasse mit ausgebrannter Strassenbahn]
Heimatfront Berlin 02: Ausgebrannte Strassenbahn / TramFast jeden Tag und jede Nacht flüchteten die Menschen vor alliierten Bombenangriffen in die Bunker.
Heimatfront Berlin 03: Mit Trümmern übersäte StrasseDenn systematisch wurden die Städte in Schutt und Asche gelegt.
[Bild: Trümmerfrauen]
[Die zionistischen Alliierten unter dem Zionisten Roosevelt und dem Komitee der 300 in London verlängerten absichtlich den Krieg, um Deutschland in Grund und Boden zu bombardieren. Patton und Montgomery hätten Deutschland schon Ende 1943 besetzen können, aber die zionistische Führung wollte keinen frühen Frieden. Stattdessen wurden alle deutschen Städte in Schutt und Asche gebombt, und somit wurden auch die jüdischen Häuser zerstört, die man nach dem Krieg den jüdischen Besitzern wieder hätte zurückgeben können. Die Zionisten wollten die deutsche Kultur zerstören und Deutschland in die Steinzeit zurückbomben, aber die Zionisten wollten auch alle Wurzeln jüdischen Lebens in Deutschland vernichten,, um alle deutschen Juden nach Palästina zu treiben, für ein "Gross-Israel". Der Ausführende war der Massenmörder Eisenhower].
Heimatfront Berlin 04: Frauen bilden eine Eimerkette, um Trümmer wegzuräumen (Trümmerfrauen)Für die Kamera der Propaganda demonstriert Gauleiter Josef Goebbels in den Ruinen der Berliner Hedwigskathedrale Zuversicht.
[Bild: Goebbels mit Anhang in Ruinen]
Heimatfront Berlin 05: Hedwigskathedrale in Trümmern, Innenansicht
Heimatfront Berlin 06: Goebbels in den Trümmern der Hedwigskathedrale
Berlin ist ein bevorzugtes Ziel der Luftschläge. Vom Glanz des Dritten Reiches ist dort kaum mehr etwas übrig. Die Arbeiten zur Neugestaltung der Reichshauptstadt hat man längst eingestellt. Die wenigen fertigen Anlagen wurden kriegsgerecht umfunktioniert.
[Bild: Kreuzung in Berlin, aufgenommen von einem Haus, das in eine Festung verwandelt wurde].25.
"Achsenkreuz" und Strassentunnel in Berlin - Nutzung als Bunker und Fabrikationshalle
Irgendwo im Tiergarten findet sich heute der sorgfältig verborgene Einstieg in einen Strassentunnel von Hitlers Welthauptstadt "Germania".
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[Bild: Öffnung eines Schachtdeckels]Seit Jahren ist niemand mehr darin gewesen. Dietmar Arnold vom "Verein Berliner Unterwelten" wagt den gefährlichen Abstieg, denn unten können sich giftige Gase bilden.
[Bild: Abstieg auf Leiter mit Helm und Lampe]
Strassentunnel Berlin 02: Abstieg 01
Strassentunnel Berlin 03: Abstieg 02Dietmar Arnold:
Strassentunnel Berlin 04, Dietmar Arnold im Strassentunnel
Sprecher:
Gemäss eines so genannten Führer-Sofortprogramms waren ab Oktober 1940 in allen grösseren Städten Luftschutzbauten für die Bevölkerung errichtet worden.
[Bild: Bevölkerung läuft durch Trümmer neben ausgebombtem Strassenzug]
Sie sollten den Durchhaltewillen stärken. Und trotz der sich abzeichnenden Niederlage standen die meisten Deutschen auch 1944 noch in Treue fest zu ihrem Führer.
[Bild: Plakate auf Häusertrümmern:
-- "Unsere Mauern brachen - unsere Herzen nicht"
-- "Die Kriegsstadt Berlin grüsst den Führer!"
-- "Führer befiehl - wir folgen!"
-- "Unsere Mauern brachen, aber unsere Herzen nicht."
26.
Bunkerstadt unter Dortmund
Sprecher:
In Dortmund ist die wohl grösste unterirdische Luftschutzanlage des Dritten Reiches erhalten geblieben. Die Zugänge sind getarnt, denn für ungebetene Besucher wäre es hier viel zu gefährlich. Ein Team des Bergamtes untersucht von Zeit zu Zeit die Anlage.
Bunkeranlage Dortmund 01, Treppe
Bunkeranlage Dortmund 02, Gang durch einen ausgeschalten Gang
Ulrich Reckinger, staatliches Bauamt Dortmund:
Bunkeranlage Dortmund 07, Ulrich Reckinger erzählt
"In diesem Bereich hier sollte ein Eingang nach über Tage aufgefahren werden [Bild: unfertiger Stollen mit Steigung]. Man hat das von unten vom Stollen als Aufbruch nach oben gemacht. Wie man sieht, ist hier der Ausbau nicht eingebracht. Hier ist der Originalfelsen, wie er nach dem Sprengen zurückgeblieben ist. Den kann man so erkennen und der steht jetzt schon fast 60 Jahre so."
Frage von unbekannter Seite:
"Wann wurde das aufgegeben hier?"
Ulrich Reckinger:
Bunkeranlage Dortmund 09, Ulrich Reckinger erzählt
Sprecher:
Eine öffentliche Nutzung ist nicht vorgesehen. Die staatlichen Stellen sorgen dafür, dass die Tunnelröhren nicht einstürzen.
27.
Kaiseroda / Merkers (Thüringen): Raubgut in Bunkersystemen gelagert - der geheime Abtransport durch die Alliierten
Film: Universal Newsreel [Allgemeine Nachrichten]: Titel: "German Loot Discovered" ["Deutsches Raubgut entdeckt"]; by / von Ed Herlihy.
Salzbergwerk Kaiseroda 01: Film Titelbild "German Loot discovered" ("Deutsches Raubgut entdeckt")
Salzbergwerk Kaiseroda 02: Film, Sicht auf Kaiseroda (oder Merkers?) in Thüringen
Sprecher:
Die Stollen der ehemaligen Kali-Salzbergwerke von Kaiseroda durchziehen weite Teile Süd-Thüringens. Im Lauf der Jahrzehnte haben sich die Bergleute 100e km auf mehreren Ebenen durch das salzhaltige Erdreich gegraben. Das weit verzweigte Stollensystem gleicht einem Labyrinth. Wer hier etwas verstecken will, muss kaum damit rechnen, dass man es findet.
[Bild: Ein Fahrer fährt in einem Geländewagen durch die Gänge der Salzmine an Salzbergen vorbei].
Salz wird nach dem Ende der DDR in Merkers kaum noch abgebaut,
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[Bild: ein grosser, gelber Schaufelbagger mit der Schaufel voller Salz]
denn vom Tourismus erhoffen sich die Eigentümer inzwischen grösseren Profit. Die Geschichte vom sensationellen Goldfund 1945 soll die Phantasie der Besucher beflügeln. Vielleicht ist ja doch noch etwas hier verborgen. Die Geschichte der spektakulären Einlagerung wurde jedenfalls zweifelsfrei rekonstruiert.
Hartmut Ruck, Fahrer von K+S Merkers:
Salzbergwerk Kaiseroda 15 und 16, Hartmut Ruck erzählt 01 und 02
Sprecher:
Finanzexperten und Kunstsachverständige der Amerikaner begannen sogleich damit, die Schätze zu begutachten. Rasch stellte sich heraus, dass es sich um die Gold- und Devisenreserven des Dritten Reiches, sowie das Inventar Berliner Museen handelte.
[Bild: Goldbarren werden aus Transportsäcken ausgepackt]
Salzbergwerk Kaiseroda 19, Film, Geldbündel 01
Salzbergwerk Kaiseroda 20, Film, Geldbündel 02Der Anteil gestohlener Kulturgüter war in diesem Fall gering.
In Bergwerken Süddeutschlands und Österreichs fanden sich später viele der von den Nazis in ganz Europa zusammengerafften Kunstwerke. Manches Wertvolle gilt bis heute als verschollen [Bild: Banknoten in Paketen].
Salzbergwerk Kaiseroda 21, Film, Geldsack der Reichsbank
Salzbergwerk Kaiseroda 22, Film, Ami-Soldat zählt Geldscheine28.
Bunkeranlage Stuttgart: Killesberg
Nach und nach besetzten die alliierten :Armeen ganz Nazi-Deutschland. Am 22. April 1945 eroberten amerikanische und französische Einheiten Stuttgart.
[Bild: militärische Fahrzeuge in Strasse mit Oberleitung]
Stuttgart-Killesberg 01, Einmarsch der Amis 01
Stuttgart-Killesberg 02, Einmarsch der Amis 02Die verbliebenen deutschen Truppenverbände hatten die Stadt nicht mehr verteidigt und vor der Übermacht kapituliert.
[Bild: Ein deutscher Soldat sitzt still in einem Panzer]koordinierte offenbar die Wehrmachtsführung in Stuttgart ihren sinnlos gewordenen Einsatz. Nachrichtenhelfer und Funkmelder nahmen Befehle entgegen, die nur wenige Soldaten überhaupt erreichten.
[Bild: Aufschrift an der Wand: "Befehlsraum Verbindungsführer", "Kommandostab Lotsendienst Nachrichtendienst", roter Pfeil]
Stuttgart-Killesberg 05, Gang 03
Stuttgart-Killesberg 06, Gang 04
Stuttgart-Killesberg 07, Gang 05 mit WegweisernDie Räume wirken so unberührt, als sei der Krieg hier erst gestern zu Ende gegangen.
[Bild: ausbetonierter Tunnel, Aufschrift an Mauer: "In diesem Raum muss Ruhe und Ordnung herrschen"].
Stuttgart-Killesberg 08, Gang 06 mit dem Schalten "Funkstelle"
Stuttgart-Killesberg 09, Gang 07 mit der Schrift an der Wand: "In diesem Raum muss Ruhe und Ordnung herrschen"Der Tresor wurde offenbar gewaltsam geöffnet
[Bilder: eine grossen Öffnung mit vier Schlossvorrichtungen; Aufschrift auf verrosteter Tür: "Lotsenfunkstelle. Eintritt verboten"].
Stuttgart-Killesberg 10, Tresorplatz
Stuttgart-Killesberg 11, verrostetes Schild "Lotsenfunkstelle. Eintritt verboten"
Die Reste einer Gasmaske liegen auf dem Boden
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[Bild: rostige Gasmaske ohne Scheiben].Die Tür zum Büro der Schutzpolizei ist von Einschüssen durchsiebt. Hat es hier noch einen letzten Schusswechsel mit den Schergen des Regimes gegeben?
[Bild: rostige Tür mit Löchern, Einschüsse und Mauerschäden an der hinteren Wand]
Stuttgart-Killesberg 13, Türe
Stuttgart-Killesberg 14, Löcher in der TüreWollte jemand, als alles längst verloren war, trotzdem noch für den Führer sein Leben geben?
29.
Bunkersystem am Obersalzberg: "Berghof": fast 6 km Bunkersystem gebaut
Sprecher:
Lange Zeit hatten die Alliierten befürchtet, Hitler habe sich mit seinem letzten Aufgebot auf dem Obersalzberg verschanzt, wo die Naziführung seit den 30-er Jahren ein hermetisch abgeriegeltes Refugium unterhielt.
[Die Bauernfamilien auf dem Obersalzberg wurden der Reihe nach enteignet und z.T. gegen massiven Widerstand vertrieben].
[Flugbilder und idyllische Bilder von der Region um den Obersalzberg]
Obersalzberg-Berghof 02, Häuser 01
Obersalzberg-Berghof 03, Brunnen
Obersalzberg-Berghof 04, Häuser 02Auch während des Krieges war der Diktator mit seinem Gefolge immer wieder nach Berchtesgaden gekommen, und wenn der Führer hier oben weilte, wurde er von Hundertschaften aus Sicherheitskräften und SS bewacht.
[Bild: Hitler mit Gefolge in den Bauten auf dem Obersalzberg, Wachen mit Hitler-Gruss]
Obersalzberg-Berghof 05, Hitler auf einer Treppe
Obersalzberg-Berghof 06, Hitler geht eine Treppe hoch
Obersalzberg-Berghof 07, Regierungsgebäude
Obersalzberg-Berghof 08, Regierungsgebäude, Luftaufnahme
Obersalzberg-Berghof 09, Eingang des Regierungsgebäudes
[Bild: Die Leute seilen sich durch den Schacht ab, die Holztreppe ist nur noch teilweise vorhanden].
Obersalzberg-Berghof 11, Abseilen in einen Schacht 02
Obersalzberg-Berghof 12, Abseilen in einen Schacht 03Mit einem kompliziert gesicherten elektrischen Abseil-Aufzug werden Team und Ausrüstung vorsichtig heruntergelassen. Am Fuss des Schachts vermuten die Experten den Eingang zu einer halbfertigen Bunkeranlage der SS.
[Bild: Abseilen in den Schacht].
Obersalzberg-Berghof 13, Sicht den Schacht hinunter
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Obersalzberg-Berghof 14, Sicht den Schacht aufwärts mit den Überresten der Treppe350 Meter unfertige Stollengänge finden die Männer. Erste Kavernen waren schon mit Ziegeln verkleidet, die Kabelschächte teilweise betoniert. Der Vortrieb endet sechzig Meter tief im Fels.
[Bilder von Stollen im Rohbau, von ausgeziegelten Stollen, Kabelschächte]
Obersalzberg-Berghof 15, Tunnel mit Trümmern
Obersalzberg-Berghof 16, Gang auf dem TunnelbordFlorian Beierl ist einer der besten Experten in Sachen Obersalzberg. Seit seiner Jugend erkundet er dessen Geschichte und hat viele Zeitzeugen befragt. Wie ein Kaninchenbau, so weiss Beierl, sieht das Innere des braunen Berges aus. Fast 6 Kilometer lang ist das Stollen- und Bunkersystem. Und noch grössere Anlagen waren offenbar in Planung.
Fieberhaft wurde im Drei-Schicht-Betrieb gearbeitet, bis kurz vor Kriegsende. Die Bohrer der Bergleute wurden rund um die Uhr nach geschliffen, um dem Zeitdruck standzuhalten. So viele Arbeitskräfte waren im Einsatz, dass einer den anderen behinderte. Und wer sich vor Sonntagsarbeit drücken wollte, dem drohte der Bauleiter mit dem Sicherheitsdienst.
Florian Beierl, Obersalzberg-Experte:
"Das ist jetzt eigentlich das letzte, noch nicht dokumentierte und erfasste Teilstück der Obersalzberger Bunkeranlagen. Es handelt sich um einen SS-Bunker, der in einer enormen Tiefe - weit unter dem bestehenden Stollensystem - angelegt wurde und deswegen, aufgrund dieses langen Schachts, der hier runter gebaut wurde, nicht zugänglich war.
[Bild: Vermessungsarbeiten, Plan mit Text: "SS-Bunker (unerforscht)"].
Obersalzberg-Berghof 17, Vermessung eines Stollens 01
Obersalzberg-Berghof 18, Vermessung eines Stollens 02Durch die digitale, genaue Vermessung wird jetzt erstmals das komplette Bild des ganzen Obersalzbergs unterirdisch gezeichnet.
[Bild: Plan, elektronisch in einem Laptop]
Obersalzberg-Berghof 19, Plan 01
Wenn man die letzten Dokumente der Verwaltung Obersalzberg hinsichtlich der Stollenbauten studiert und die Zeitzeugenaussagen damit verschmelzt, dann - eh - kommt man zu dem Schluss, dass dieser ganze Bunkerbereich hier für circa 400 Mann SS gedacht waren als Schutzstollen. Zugleich aber auch in diesen riesigen Hallen, die wir heute hier entdeckt haben, wären relativ grosse Munitionsdepots zur Verteidigung dieser vermeintlichen Alpenfestung angelegt worden."
[Bild: Stollen mit den abziehenden Ingenieuren, der Stollen ist ca. 4-5 m hoch].
Sprecher:
Die Messungen ergeben zudem, dass das Bunkersystem von Hitlers Berghof kaum 10 Meter entfernt beginnt. Sollte also die SS auch unter Tage zur Verteidigung des Führers eingesetzt werden?
Florian Beierl, Obersalzberg-Experte:
Obersalzberg-Berghof 22, Florian Beierl erzählt
[Bild: Bormanns Kinder]
Obersalzberg-Berghof 25, Bormann-Kinder 01
Obersalzberg-Berghof 26, Bormann-Kinder 02
Florian Beierl, Obersalzberg-Experte:
"Der gesamte Bunker-Komplex des Obersalzbergs war autark, und zwar absolut autark, von der Versorgung her: Es waren eigene Wasservorräte, es gab 'ne giftgassichere Belüftungsanlage, Lebensmittelvorräte waren eingelagert, und es wäre möglich gewesen, hier längere Zeit auszuharren. Das Problem wäre nur das gewesen: Man hätte die Eingänge nicht von aussen beschützen können, sondern nur von innen nach aussen. Es gab aussen keine Festungsanlagen. Das heisst: Der Feind konnte den Belagerungszustand in die Bunker bis zu den MG-Nestern eindringen und hätte dann von dort aus abgewehrt werden müssen.
[Bilder: Gewölbe-Gänge-Labyrinth, weiss gestrichen]
29.1. Bunker am Obersalzberg: Familie Bormann
Obersalzberg-Berghof 30, Florian Beierl in den Bunkerräumen von Bormann, der Raum ist unten beige gestrichen, der Lichtschalter ist in Kinderhöhe angebracht
In diesem Bereich war jetzt die Familie Bormann untergebracht. Drei verschiedene Kammern - kann man sagen - für die Kinder: Stockbetten waren drin untergebracht. Die Kammern waren belüftet. Das Interessante ist es, dass zum Beispiel hier bewusst eine relativ warme Farbe verwendet worden ist,
[Bild: Raum, unten beige, oben weiss gestrichen]
um diese, dieses Dasein unter Tage nicht - eh - nicht ganz so öde zu gestalten. Eh - die Lichtschalter für die Kinder waren bewusst tiefer untergebracht. Man hat also hier, ist man um 50 cm fast tiefer gegangen wie sonst wo.
[Bild: tief angebrachter Lichtschalterloch]
Es gab Holzböden. Man muss sich vorstellen: Hier sind die Stockbetten gestanden. Und wie man sieht: Es waren sogar Bilder aufgehangen hier. Man sieht noch die Nägel.
[Vielleicht hingen da auch noch andere Dinge wie ein Hampelmann usw.].
Und die Familie Bormann war hier in diesem Bunkerbereich wochenlang, natürlich nicht nur herunten. Die waren im Haus und hier. Aber die Luftsituation, also die Gefahr am Obersalzberg durch feindliche Bomber hat zugenommen, Ende '43 extrem. Und die Familie Bormann hat sich also richtig eingerichtet hier unten."
[Bilder: Gänge, Zimmer, herausgerissene Mauern, Kachelwände mit weissen Kacheln]
Obersalzberg-Berghof 31, Bormann-Bunker, Gänge und Zimmer
Obersalzberg-Berghof 32, Bormann-Bunker, Kachelecke
Sprecher:
Bormanns Panzerschrank liessen die Amerikaner bei Kriegsende herausschaffen. Die Umrisse sind noch zu erkennen.
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[Bild: Weisse Wand mit grauem Rechteck und Ziegelfundament davor]Eine mit modernsten Geräten ausgestattete Nachrichtenzentrale lieferte die neuesten Funksprüche und Meldungen von den Fronten.
[Bild: alte Nachrichtengeräte, Aufschrift: "Endstufe 20, Endstufe 10, Endstufe, Empfänger, ...lautspre...", z.T. verrostet, "Netzspannung", "Netz"]
Obersalzberg-Berghof 34, Bormann-Bunker, Funkstation
Obersalzberg-Berghof 35, Bormann-Bunker, Funkstation Detail
Obersalzberg-Berghof 36, Bormann-Bunker, Funkstation Detail 0229.2. Bunker am Obersalzberg: Bunker für Eva Braun
Auch für Hitler selbst und seine Geliebte Eva Braun hatte der Sekretär [Bormann] eine eigene unterirdische Stadt anlegen lassen. Der gesamte Tross des Diktators sollte sich vor Bombenangriffen unter dem Berghof in Sicherheit bringen können.xxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxx
[Bild: Besprechung von Hitler mit Eva Braun u.a. im Stehen]29.3. Bunker am Obersalzberg: Vorbereitungen für Hitlers letzten Kampf
Anfang April 1945 wurden Vorräte in die Bunker geschafft. Auch alliierte Geheimdienste wähnten den Diktator schon am Obersalzberg.
US-Wochenschau, deutsche Untertitel:
"Die vermeintliche Sicherheit Berchtesgadens,
[Luftbild: Gebirge]
Obersalzberg-Berghof 38, US-Film, Bomberstaffel fliegt gegen den Obersalzberg-Berghof
Obersalzberg-Berghof 39, US-Bomber
von wo aus man einen so grossen Teil dieser Welttragödie geplant und durchgeführt hatte, wurde im April von der Macht alliierter schwerer Bomber erschüttert. Sie kamen bei Tagesanbruch und griffen Hitlers berüchtigtes Bergversteck sowie ein Anwesen im Tal mit 12.000-Pfund-Bomben an, die sich tief in die Erde bohren können.
[Bild: Bombenabwurf]Auch den nahe gelegenen SS-Baracken wurde die notwendige Aufmerksamkeit zu teil."
[Luftbild: Baracken im Rechteck angeordnet; Bilder von Explosionen, mit Streichermusik untermalt]
Obersalzberg-Berghof 41, US-Film, Explosion
Obersalzberg-Berghof 42, US-Film, SS-Baracken bombardiert
Sprecher:
Die Bomben zerstörten die meisten Gebäude. Der Berghof wurde unbewohnbar. Der traurige Rest von Hitlers Hofstaat überlebte in den Bunkern. Dann kamen die Amerikaner.xxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxx
US-Befehlshaber Omar Bradley auf Besichtigungstour am Obersalzberg.
[Bild: Omar Bradley kommt mit zwei Begleitern im Gleichschritt]
Obersalzberg-Berghof 44, US-Film, Ami-Einmarsch 01
Obersalzberg-Berghof 45, US-Film, Ami-Einmarsch 02, Omar Bradley 01
Obersalzberg-Berghof 46, US-Film, Ami-Einmarsch 03, Omar Bradley 02Der zerstörte Berghof wurde zur Attraktion für die Sieger.
[Bilder: Weisse Tafel an Balken befestigt, Aufschrift: "HITLER'S HOME", deutsch: "Hitlers Zuhause"; Soldaten geniessen die Aussicht und ein Soldat steht Wache].
Auch die mysteriösen Bunkeranlagen gehören zum Besichtigungsprogramm der Soldaten. Neugierig betritt ein GI für die Kamera der US-Army den Führerbunker.
[Bild: Soldat in Gewölbe-Gang]
Obersalzberg-Berghof 50, US-Film, Ami-Bunkerinspektion 01
Obersalzberg-Berghof 51, US-Film, Ami-Bunkerinspektion 02Auf 1800 m2 hätten Hitler und seine letzten Getreuen hier noch wochenlang ausharren können.
[Bilder: fensterlose Räume, weiss gestrichen, mit hölzernen Türrahmen].
Obersalzberg-Berghof 52, Bunkergang mit rotem Pfeil 01
Obersalzberg-Berghof 53, Bunkergang mit rotem Pfeil 02Florian Beierl, Obersalzberg-Experte:
Obersalzberg-Berghof 54, Bunkergang, Florian Beierl erzählt
"Am Obersalzberg hat man damit gerechnet, dass Hitler kommt, und zwar bis zum letzten Tag. Man war bereit, die Bunker waren alle eingeräumt soweit, und - eh - es kam ja auch schon die Vorhut aus der Reichskanzlei Berlin. Und man kann also sicherlich behaupten: Wenn Hitler hierher gekommen wäre, dass sich unter Umständen der Krieg noch etwas verlängert hätte. Er hätte von hier aus - logistisch gesehen - die Möglichkeiten gehabt, den Trümmerhaufen, der noch übrig war zu dem Zeitpunkt, weiter zu lenken und leiten."Als der Rundfunk am 1. Mai 1945 den Tod Hitlers meldete, plünderten vor allem Sicherheitsbeamte die verbliebenen Besitztümer ihres Chefs. Mit der Erlaubnis der Amerikaner bedienten sich Berchtesgadens Bürger später aus den dort angehäuften Vorräten.
[Bild: Ein Soldat schreitet durch Gänge an einem Büchergestell vorbei]
Hitlers Privatarchiv war von einem seiner Adjutanten noch rechtzeitig verbrannt worden. Die im Bunker verbliebene Bibliothek, Schallplatten und Gemälde, wurden von den Amerikanern konfisziert.
[Farbfotos: fensterlose Gewölbe, weiss gestrichen, Holzboden, kleine Steinhaufen und Bruchhölzer auf dem Boden; alte Schwarzweiss-Bilder: viele Gemälde in Abstellraum mit GI; derselbe GI in einem anderen Zimmer mit einer Schallplatte].
29.4.
Bunker am Obersalzberg: Eva Brauns Gemächer
Die Kaverne war im April 1945 bezugsfertig gewesen, angefüllt mit der umfangreichen Garderobe und dem Porzellan.
[Bild: Zimmer mit Stehlampe am Boden, Bücher am Boden, GI, Sektflasche und Sektglas auf einer Kommode, der GI "testet" das Doppelbett, Garderobe und Porzellan werden nicht gezeigt].
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