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Drittes Reich: Bunkerbau im Dritten Reich

Das unterirdische Reich. Die geheimen Welten der Nazis

[Judenverfolgung und Holocaust mit Massentod in NS-Tunnelsystemen und -Bunkerbauten]

Oberammergau: Sicht durch das Loch   Neckarzimmern: Tunnelwärter
                Heinz Rabe läuft auf der Tunnelstrasse  Walpersberg bei Kahla 16: Luftaufnahmen 1945 vom
                Lastenaufzug Kohnstein 39, Raketenmotor in Wasserlache   Abschussrampenbunker Vizernes 09,
                  Kuppel Totalansicht   Ebensee13, Halle 01   Eulengebirge 23, Jürgen Müller und Jacek
                Duszczak fahren in einem Schlauchboot in einem
                überfluteten Gang 04   Stuttgart-Killesberg 07, Gang 05 mit Wegweisern   Obersalzberg-Berghof01, Luftaufnahme von 1940
                ca.

Textbuch von Michael Palomino. Die Anzahl Opfer ist bis heute unbestimmt.

Präsentation von Michael Palomino (2005 / 2007 / 2015)
http://www.hist-chron.com/judentum-aktenlage/hol/bunkerbau-SpiegelTV2003_das-unterirdische-reich.htm


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aus: Spiegel TV history: Film von Michael Kloft.

Autoren: Michael Kloft, Michael Foedrowitz. Mitarbeit: Lars. T. Andersen, Frank Gensthaler; Sprecher: Peter Buchholz, Kay Siering, Robert Wortmann; Tonmischung: Jens Burfeind; u.a. ; Spiegel TV 2003 (Auskunft über die Mitarbeiter gibt die Pressestelle von Spiegel TV, Tel. 0049-(0)40-30 10 80); Bezug des Films auf DVD (ISBN-Nr.: 3-937163-35-2) bei Polarfilm (02542-95 13 13), oder über Internet http://www.polarfilm.de.



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Kapitel

1. Einleitung
2. Unterirdische Flugzeugfabrik in Oberammergau (Bayern): Deckname "Neustadt" - Stollenwärter Heinz Rabe
3. Die Dimension des Bunkerbaus: 340 Baustellen, 400 Decknamen, 800 Projekte

4. Unterirdische Flugzeugfabrik Neckarzimmern am Neckar
5. Die Dimension des Bunkerbaus: 80 Prozent der Kriegsindustrie einbunkern
6. Unterirdisches Treibstofflager nahe Bremen: heute noch in Betrieb

7. Die Dimension des Bunkerbaus: "Hochdruck" - Zwangsarbeiter in Kahla: "Lachs"
8. Unterirdische Flugzeugfabrik: Walpersberg bei Kahla, Deckname "Lachs"
9. Dimension des Bunkerbaus: 100.000e Häftlinge bis zuletzt zurück ins Reich transportiert

10. Unterirdische Flugzeugfabrik: Mühldorf am Inn: ca. 2000 Tote
11. Dimension des Bunkerbaus: Letzter Transport in KZs April/Mai 1945, z.B. nach Dachau
12. Unterirdische Stollenanlage im Doggerwerk bei Hersbruck für BMW-Motorenproduktion; Deckname: "Esche 1" - ca. 3500 Tote

13. Unterirdische Raketenproduktion nach der Bombardierung von Peenemünde: für V2 (A4): Nordhausen: Kohnstein: 10.000e Tote
14. Unterirdische Raketensilos (Raketenabschussrampen) für die V2 in Watten
15. Unterirdische Raketensilos (Raketenabschussrampen) für die V2 in Viserne: "La coupole" - britische "Tallboy"-Bomben

16. Bunkerbau: Unterirdische Raketensilos für die V3 in Mimoyecques
17. Falkenhagen bei Berlin: Chemiefabrik mit dem Ziel der Sarin-Produktion
18. Unterirdische Raketenfabrik für Interkontinentalrakete A9: Ebensee bei Salzburg, Deckname: "Zement"

19. Die einbetonierte und dann gesprengte Wolfsschanze - ein Tisch rettet Hitler das Leben
20. Bunkerbau im Eulengebirge für ein neues Führerhauptquartier: Beispiel: Gluszyca: "Säuferhöhen"
21. Bunkerbau im Eulengebirge für ein neues Führerhauptquartier: Beispiel: Wolfsberg

22. Eulengebirge: Verdacht, dass noch weitere Bunkersysteme existieren
23. Bunkerbau im Eulengebirge für ein neues Führerhauptquartier: Beispiel: Waldenburg: Schloss Fürstenstein
24. Die deutsche Bevölkerung weiss von den Stollenbauten nichts - lebt selbst in Trümmern

25. "Achsenkreuz" und Strassentunnel in Berlin - Nutzung als Bunker und Fabrikationshalle
26. Bunkerstadt unter Dortmund
27. Kaiseroda / Merkers (Thüringen): Raubgut in Bunkersystemen gelagert - der geheime Abtransport durch die Alliierten

28. Bunkeranlage Stuttgart: Killesberg

29. Bunkersystem am Obersalzberg: "Berghof": fast 6 km Bunkersystem gebaut
29.1. Bunker am Obersalzberg: Familie Bormann
29.2. Bunker am Obersalzberg: Bunker für Eva Braun
29.3. Bunker am Obersalzberg: Vorbereitungen für Hitlers letzten Kampf
29.4. Bunker am Obersalzberg: Eva Brauns Gemächer



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1.
Einleitung

Das unterirdische Reich, Filmstart
Das unterirdische Reich, Filmstart
Das unterirdische Reich, Filmstart mit
                            Schrift "Spiegel special"
Das unterirdische Reich, Filmstart mit Schrift "Spiegel special"

Sprecher:

Es war eines der gigantischsten Bauvorhaben der Menschheitsgeschichte: Bombensichere Produktionsstätten für das Dritte Reich [Bild: Raketenrest im überschwemmten Stollen].

Einleitung: Tunnelsystem
Einleitung: Tunnelsystem
Einleitung: Trümmerteil einer V2-Rakete
                          im Kohnstein in einem überschwemmten Stollen
Einleitung: Trümmerteil einer V2-Rakete im Kohnstein in einem überschwemmten Stollen

So genannte "Wunderwaffen" sollten Tod und Verderben über die Feinde bringen, riesige unterirdische Fabriken den Nachschub für die Wehrmacht liefern.

Einleitung: Montage einer V2-Rakete
Einleitung: Montage einer V2-Rakete
Einleitung: Tunnelsystem im Oberammergau
                          mit Elektrowägelchen
Einleitung: Tunnelsystem im Oberammergau mit Elektrowägelchen

Rüstungsminister Speer hatte das monströse Vorhaben für seinen "Führer" begonnen.

[Bild: Rüstungsminister Speer mit Arbeitsgruppe]
Einleitung: Hitler mit Gefolge
Einleitung: Hitler mit Gefolge
Die Reste des Mammutprojekts dürfen heute nur von wenigen betreten werden.

[Bild: Stollenwärter in einem Stollen]
Einleitung: Tunnelwärter Heinz Rabe
Einleitung: Tunnelwärter Heinz Rabe

100e Millionen Reichsmark wurden aufgewendet, um ganze Berge zu unterhöhlen. Fertigungsanlagen für kriegswichtige Rüstungsgüter sollten in kilometerlangen Stollensystemen installiert werden.

[Bilder: Stollenwärter in einem Stollen mit Wasserbecken]

Einleitung: Bassin im Tunnelsystem
Einleitung: Bassin im Tunnelsystem
Bassin im Tunnelsystem mit
                          Tunnelwärter Heinz Rabe
Bassin im Tunnelsystem mit Tunnelwärter Heinz Rabe

Hunderttausende Sklavenarbeiter mussten das Werk für die Nazis vollbringen. Wie viele dabei ihr Leben liessen, ist ungewiss. Bis zum letzten Tag des Krieges wurde fieberhaft in den Tunneln gearbeitet [Bild: Tunnelarbeiter mit Pickel und Schaufel am Entfernen von Gestein in einem Stollen].

Einleitung: Spitzhacke auf Trümmer 01
Einleitung: Spitzhacke auf Trümmer 01
Einleitung: Spitzhacke auf Trümmer 02
Einleitung: Spitzhacke auf Trümmer 02
Einleitung: Zwangsarbeiter
                          stossen Trümmer 01
Einleitung: Zwangsarbeiter stossen Trümmer 01
Einleitung: Zwangsarbeiter
                          stossen Trümmer 02
Einleitung: Zwangsarbeiter stossen Trümmer 02

Doch wie nah waren die Nazis dran am Erfolg des wahnwitzigen Projekts? Was wäre gewesen, wenn die Rüstungsproduktion unter Tage auf vollen Touren gelaufen wäre? Hätte Hitlers Vernichtungskrieg noch Millionen weitere Opfer gefordert? [Bilder: Stollen, Rüstungsproduktion, z.B. Patronen; ausbetonierte Halle].

Einleitung: Ausschalungsarbeiten 01
Einleitung: Ausschalungsarbeiten 01
Einleitung: Ausschalungsarbeiten 02
Einleitung: Ausschalungsarbeiten 02
Einleitung: Lastwagen in Tunnel 01
Einleitung: Lastwagen in Tunnel 01
Einleitung: Lastwagen in Tunnel 02
Einleitung: Lastwagen in Tunnel 02
Einleitung:
                          Tunnel
Einleitung: Tunnel
Einleitung: Waffenfabrik in Tunnel 01
Einleitung: Waffenfabrik in Tunnel 01
Einleitung: Waffenfabrik in
                          Tunnel 02, Patronen
Einleitung: Waffenfabrik in Tunnel 02, Patronen
Einleitung:
                          Waffenfabrik in Tunnel 03, Patronen
                          Nahaufnahme
Einleitung: Waffenfabrik in Tunnel 03, Patronen Nahaufnahme

Texteinblendung des Filmtitels:
"Das unterirdische Reich - Die geheimen Welten der Nazis.
Ein Film von Michael Kloft."

Filmtitel "Das unterirdische
                            Reich. Die geheimen Welten der Nazis"
Filmtitel "Das unterirdische Reich. Die geheimen Welten der Nazis"
"Ein Film von Michael Kloft"
"Ein Film von Michael Kloft"

(Eigenartigerweise ist Bunkerbauhistoriker Michael Foedrowitz nicht angegeben).


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2.
Unterirdische Flugzeugfabrik in Oberammergau (Bayern): Deckname "Neustadt" - Stollenwärter Heinz Rabe

Sprecher:
Ein Berghang unweit der bayerischen Gemeinde Oberammergau.

[Bild: Berghang]

Vor den Blicken Neugieriger verborgen liegt hier eines der mysteriösen Stollensysteme, das von den Nazis [und von den Häftlingen] angelegt wurde. Der einzige Zugang ist mit einer Betonplombe verschlossen. Nur der bergtechnische Sachverständige des Bundes darf sie öffnen. Denn alle paar Jahre muss er drinnen nach dem Rechten sehen.

[Bild: Öffnung der Betonmauer vor dem Eingang mit Zylinderbohrungen im Kreis angeordnet, so dass am Ende ein grosses Stück herausfällt und ein Loch entsteht].


Der Berghang in Oberammergau

Der Berghang in Oberammergau
Der
                          Tunnelstolleneingang in Oberammergau wird
                          aufgebohrt 01
Der Tunnelstolleneingang in Oberammergau wird aufgebohrt 01
Der
                          Tunnelstolleneingang in Oberammergau wird
                          aufgebohrt 02
Der Tunnelstolleneingang in Oberammergau wird aufgebohrt 02
Der
                          Tunnelstolleneingang in Oberammergau wird
                          aufgebohrt 03
Der Tunnelstolleneingang in Oberammergau wird aufgebohrt 03
Tunnelwärter Heinz Rabe, Profil
Tunnelwärter Heinz Rabe, Profil
Das Bohrfutter
Das Bohrfutter
Ein Stemmeisen wird in
                          die gebohrten Löcher gewuchtet
Ein Stemmeisen wird in die gebohrten Löcher gewuchtet
Das gebohrte Loch wird aufgestossen 01
Das gebohrte Loch wird aufgestossen 01
Das gebohrte Loch wird aufgestossen 02
Das gebohrte Loch wird aufgestossen 02
Das gebohrte Loch wird aufgestossen 03
Das gebohrte Loch wird aufgestossen 03
Das gebohrte Loch wird aufgestossen 04
Das gebohrte Loch wird aufgestossen 04
Oberammergau: Sicht durch das Loch
Oberammergau: Sicht durch das Loch

Für etwa zwanzig unterirdische Tunnelsysteme in Süd- und Ostdeutschland ist Heinz Rabe zuständig. Er muss prüfen, ob die Sicherheit der Anlagen noch gewährleistet ist, mit deren Bau  vor sechzig Jahren begonnen wurde.

[Bild: Heinz Rabe betritt den Stollen]

Oberammergau: Tunnelwärter Heinz Rabe im
                  Tunnel
Oberammergau: Tunnelwärter Heinz Rabe im Tunnel


Nach Kriegsende hatten die Amerikaner auch hier in Oberammergau alles durchsucht.

[Besser: Sie haben alles geklaut und für die eigene Rüstungsentwicklung weiterverwendet].

Seitdem stehen die Stollen leer. Die Holzverkleidungen sind morsch. Steine können jederzeit aus der Decke brechen.

Oberammergau:
                          Tunnelwärter Heinz Rabe im Tunnel von hinten
Oberammergau: Tunnelwärter Heinz Rabe im Tunnel von hinten
Oberammergau: Tunnel, morsche
                            Holzverkleidung
Oberammergau: Tunnel, morsche Holzverkleidung
Oberammergau: Tunnelwärter Heinz Rabe
                            im Tunnel von hinten
Oberammergau: Tunnelwärter Heinz Rabe im Tunnel von hinten

Heinz Rabe, Stollenwärter in S- und O-Deutschland:
Oberammergau: Tunnelwärter und bergtechnischer
                    Sachverständiger Heinz Rabe erzählt
Oberammergau: Tunnelwärter und bergtechnischer Sachverständiger Heinz Rabe erzählt

"Die Anlage gehörte der Messerschmitt AG während des Krieges und diente als bombensichere Fertigungs- und Entwicklungsstelle für den Flugzeugbau. Den Plänen nach gab es hier 3 oder 4 Zugänge in die Anlage. Einen haben wir jetzt wieder geöffnet, die restlichen wurden bei Kriegsende zugesprengt. Und es sind hier zwei handparallele Stollen von ungefähr 80, 90 m Länge, die durch Querstollen verbunden sind, die dann als Fertigungs- und bombensichere Produktionsstätten dienten." [Bild: ehemalige Produktionshalle im Berg; Stollen im Rohbau]

Oberammergau: Tunnelwärter
                          Heinz-Rabe im Tunnel
Oberammergau: Tunnelwärter Heinz-Rabe im Tunnel
Oberammergau: Tunnelwärter
                          Heinz-Rabe im Tunnel
Oberammergau: Tunnelwärter Heinz-Rabe im Tunnel



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3.
Die Dimension des Bunkerbaus: 340 Baustellen, 400 Decknamen, 800 Projekte

Sprecher:

340 Baustellen waren den Alliierten schon vor Kriegsende bekannt. Im 3. Reich hatten über 400 Anlagen bereits Decknamen erhalten. Von etwa 800 ist in den Planungen des Rüstungsministeriums die Rede.

Lange Zeit hatte die Nazi-Führung gezögert, den Bau unterirdischer Fabriken zu beginnen.
Besprechung der Naziführung 01
Besprechung der Naziführung 01
[Ergänzung:

weil die halbe Welt 1942 und 1943 noch  mit einem schnellen Sieg der NS-Truppen gegen die Rote Armee rechnete, weil man sich von dem schwachen Bild der Roten Armee gegen Finnland nicht trennen wollte;
In: Valentin Falin: Zweite Front].
Besprechung der Naziführung 02
Besprechung der Naziführung 02
Erst als im Sommer 1943 alliierte Bomberstaffeln immer erfolgreicher über Deutschland operierten, gab Hitlers Rüstungsminister Albert Speer den Befehl, die Waffenproduktion systematisch unter Tage zu verlegen. Besprechung der Naziführung 03
Besprechung der Naziführung 03
Zunächst sträubte sich die Industrie gegen die Verlagerung, obwohl die horrenden Kosten vom Reich übernommen wurden. Zu unausgereift schienen die Pläne, zu chaotisch die Durchführung. Gang der Naziführung zur Versammlung
Gang der Naziführung zur Versammlung

Die Versammlung macht vor
                        der Naziführung den Hitlergruss
Die Versammlung macht vor der Naziführung den Hitlergruss
Versammlung der Hitlerführung: Der
                          Sprecher kommt
Versammlung der Hitlerführung: Der Sprecher kommt
Der Sprecher der
                        Naziführung setzt sich vor der Versammlung hin.
Der Sprecher der Naziführung setzt sich vor der Versammlung hin.



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4.
Unterirdische Flugzeugfabrik Neckarzimmern am Neckar

Sprecher:

Zunächst liessen die Nazis v.a. bestehende Bergwerke ausbauen

[Bild: Berghang am Neckar].
Neckarzimmern: Berghang am Neckar
Neckarzimmern: Berghang am Neckar
Am Ufer des Neckar wurde 1943 eines der ersten Projekte durchgeführt, Deckname "Neustadt". 120 m tief unter Weinberghängen liegt hier bis heute ein riesiges unterirdisches Stollensystem verborgen. Neckarzimmern: Berghang am Neckar,
                          Nahaufnahme
Neckarzimmern: Berghang am Neckar, Nahaufnahme
In Neckarzimmern wurde schon vor über 150 Jahren Gips abgebaut. Im Ersten Weltkrieg war in  den Stollen eine Sprengstofffabrik untergebracht. Ab 1937 wurde dort Munition gelagert.

[Bild: Stollenwärter im Stollen].
Neckarzimmern: Tunnel
Neckarzimmern: Tunnel
Ob die Latrinen der Arbeiter noch aus dem Zweiten Weltkrieg stammen, ist unklar, denn das Tunnelsystem gehört zu den wenigen, die immer noch benutzt werden [Bild: 2 Latrinen in einem Stollen im Rohbau]. Neckarzimmern:
                          Tunnelwärter Heinz Rabe im Tunnel von hinten
Neckarzimmern: Tunnelwärter Heinz Rabe im Tunnel von hinten

Die Eisentür führt in eine unterirdische Stadt [Bilder: Ausbetonierte, weiss gestrichene Tunnels mit geteerten Fahrbahnen].

Neckarzimmern: Tunnelwärter Heinz Rabe im
                          Tunnel von hinten vor einer Türe
Neckarzimmern: Tunnelwärter Heinz Rabe im Tunnel von hinten vor einer Türe
Neckarzimmern:
                          Tunnelwärter Heinz Rabe tritt durch die Türe
Neckarzimmern: Tunnelwärter Heinz Rabe tritt durch die Türe
Neckarzimmern: Tunnelwärter Heinz Rabe
                          läuft auf einer Tunnelstrasse
Neckarzimmern: Tunnelwärter Heinz Rabe läuft auf einer Tunnelstrasse

Den Berg durchzieht ein 34 km langes, befahrbares Strassennetz. Neckarzimmern: Tunnelwärter Heinz Rabe
                          läuft auf der Tunnelstrasse
Neckarzimmern: Tunnelwärter Heinz Rabe läuft auf der Tunnelstrasse
Auf 130.000 m2 sollte hier eine gigantische Waffenschmiede entstehen, Neckarzimmern: Tunnelwärter Heinz Rabe
                          und militärisches Fahrzeug mit Y-Nummer
Neckarzimmern: Tunnelwärter Heinz Rabe und militärisches Fahrzeug mit Y-Nummer
und wurde im Frühjahr 1944 sogar teilweise in Betrieb genommen. Neckarzimmern: Sicht auf
                          Tunnelkreuzung
Neckarzimmern: Sicht auf Tunnelkreuzung
Heute erstreckt sich die Anlage auf einer Gesamtfläche von 170.000 m2.

[Bild: Abgestellte Fahrräder im beleuchteten Tunnel].
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Neckarzimmern: Sicht in Tunnel Nr. 9,
                          abgestellte Fahrräder / Velos
Neckarzimmern: Sicht in Tunnel Nr. 9, abgestellte Fahrräder / Velos

Seit Jahrzehnten sind in Neckarzimmern Einheiten der Bundeswehr stationiert.
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Neckarzimmern: Elektro- Transportwägelchen
                        im Tunnel
Neckarzimmern: Elektro- Transportwägelchen im Tunnel
Neckarzimmern: Tunneltüre führt zu
                        Arbeitsräumen der Bundeswehr
Neckarzimmern: Tunneltüre führt zu Arbeitsräumen der Bundeswehr

Holger Glatz, Oberammergau: [Situation 1939-1943, ab 1957]:

Neckarzimmern: Oberstleutnant Holger
                  Glatz erzählt
Neckarzimmern: Oberstleutnant Holger Glatz erzählt

"Während des Zweiten Weltkriegs wurden hier zwei Produktionsstätten ausgelagert: Einmal Munitionsverpackungsmittel einer nahe gelegenen Munitionsfabrik, und darüber hinaus eine Kugellagerherstellung aus einer Fabrik, die ursprünglich in Schweinfurt angesiedelt war. Als begonnen wurde, 1957 diese Anlage auszubauen, befanden wir uns in der Situation des Kalten Krieges, wo aufgrund der möglichen Konfrontation hier Anlage-Einrichtungen gesucht wurden, die z.B. auch atombombensicher sind, und dort eben Lagerung von Hochwertteilen und entsprechenden Instandsetzungsarbeiten durchgeführt werden können, auch unter den verschärften Bedingungen eines hier stattfindenden Krieges."

Sprecher [Situation heute]:

720 Menschen arbeiten hier [heute] unter Tage und sorgen für den Nachschub von Waffen und Ersatzteilen.
Neckarzimmern: Bundeswehr
                          in Tunnel 01, Werkstätte 01
Neckarzimmern: Bundeswehr in Tunnel 01, Werkstätte 01
1,6 Millionen Euro lässt sich das Bundesverteidigungsministerium den Unterhalt der Anlage jährlich kosten. Neckarzimmern: Bundeswehr
                          in Tunnel 02, Werkstätte 02
Neckarzimmern: Bundeswehr in Tunnel 02, Werkstätte 02
[Bilder: fensterlose Werkstätten]. Neckarzimmern: Bundeswehr
                          in Tunnel 03, Werkstätte 03
Neckarzimmern: Bundeswehr in Tunnel 03, Werkstätte 03
Holger Glatz [Situation heute]:
"Heute geht es darum, hier diebstahlgefährdetes Material, besonders schutzwürdiges Material in dieser Unter-Tage-Anlage zu lagern und instandzusetzen.
Neckarzimmern: Bundeswehr
                          in Tunnel 04, Relaisstation
Neckarzimmern: Bundeswehr in Tunnel 04, Relaisstation
Und der grosse Vorteil - wenn ich das noch anfügen darf - ist, dass wir hier besondere klimatische Bedingungen haben, nämlich eine konstante Lufttemperatur, konstante Luftfeuchte, so dass wir also einen sehr geringen Aufwand im Bereich Konservierung und Verpackung haben. Neckarzimmern: Bundeswehr in
                          Tunnel 05, Messgerät
Neckarzimmern: Bundeswehr in Tunnel 05, Messgerät
Darüber hinaus ist die Anlage mit einigen wenigen Zu- und Abgängen und Frischluftstollen auch sehr einfach zu schützen, so dass also auch der Bewachungsaufwand für diese sehr gross dimensionierte Anlage vergleichsweise gering ist." [Bilder: Fensterlose Produktionsstätten, fensterlose Lagerhallen]. Neckarzimmern: Bundeswehr in Tunnel 06,
                          Schild "Zutritt verboten"
Neckarzimmern: Bundeswehr in Tunnel 06, Schild "Zutritt verboten"
Sprecher:

Wo heute Material für die deutschen Friedensmissionen im Kosovo und in Afghanistan lagert, sollten vor 60 Jahren kriegswichtige Rüstungsgüter produziert werden.  
Neckarzimmern:
                          Bundeswehr in Tunnel 07, Militärausrüstungen
                          01
Neckarzimmern: Bundeswehr in Tunnel 07, Militärausrüstungen 01
Mindestens 50 Millionen Reichsmark sollte der Ausbau kosten. Knapp die Hälfte wurde bis Kriegsende fertig. Neckarzimmern:
                          Bundeswehr in Tunnel 08, Militärausrüstungen
                          02
Neckarzimmern: Bundeswehr in Tunnel 08, Militärausrüstungen 02



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5.
Die Dimension des Bunkerbaus: 80 Prozent der Kriegsindustrie einbunkern

Sprecher:
Vor allem die Kugellagerfabriken in Schweinfurt waren das Ziel alliierter Bomberstaffeln. Trotz schwerer Verluste gelang es den Amerikanern, die Fabriken in Schutt und Asche zu legen. Das Ziel aber, den Nachschub für Hitlers Wehrmacht lahmzulegen, wurde zunächst nicht erreicht [Bilder: Bombardierung].

Alliierter Luftangriff auf Schweinfurt
                            01, Bomber
Alliierter Luftangriff auf Schweinfurt 01, Bomber
Alliierter Luftangriff auf Schweinfurt
                            02, Bomber lassen Bomben fallen
Alliierter Luftangriff auf Schweinfurt 02, Bomber lassen Bomben fallen
Alliierter
                          Luftangriff auf Schweinfurt 03, die Bomben
                          fallen
Alliierter Luftangriff auf Schweinfurt 03, die Bomben fallen
Alliierter
                          Luftangriff auf Schweinfurt 04, Bomben
                          explodieren
Alliierter Luftangriff auf Schweinfurt 04, Bomben explodieren

Bis zu 80 Prozent der kriegswichtigen Schlüsselindustrien sollten unter Tage verlegt werden. Neben den Kugellagerfabriken waren es Produktionsstätten für Flugzeugmotoren, sowie Treibstofflager und das geheime Raketenprogramm der SS. Nur etwa 20 Prozent wurden in Betrieb genommen.

[Bilder: beschädigte Hausfassade, ausgebrannte Motorhalle, ausgebrannte Treibstoffhalle, ausgebrannte Panzerhalle].

Bombardierte Rüstungsindustrie 01:
                              Halle ist beschädigt und im Wiederaufbau
Bombardierte Rüstungsindustrie 01: Halle ist beschädigt und im Wiederaufbau
Bombardierte Rüstungsindustrie 02:
                              Ausgebrannte Motorenhalle
Bombardierte Rüstungsindustrie 02: Ausgebrannte Motorenhalle
Bombardierte
                        Rüstungsindustrie 03: Ausgebrannte
                        Treibstoffhalle
Bombardierte Rüstungsindustrie 03: Ausgebrannte Treibstoffhalle
Bombardierte Rüstungsindustrie 04:
                              Ausgebrannte Panzerhalle
Bombardierte Rüstungsindustrie 04: Ausgebrannte Panzerhalle



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6.
Unterirdisches Treibstofflager nahe Bremen: heute noch in Betrieb

Sprecher:
Anlagen, die als "kriegsentscheidend" galten, waren besonders gut getarnt, um sie den Blicken alliierter Aufklärungsflugzeuge zu entziehen. So wurden die riesigen Treibstoffvorräte Nazideutschlands schon ab Mitte der 30-er Jahre unterirdisch eingebunkert. In der Nähe von Bremen ist ein solches Lager auch über 60 Jahre später noch in Betrieb.

Treibstofflager Bremen 01: Baumgruppe
                            über dem Eingang
Treibstofflager Bremen 01: Baumgruppe über dem Eingang
Treibstofflager Bremen 02: Eingang,
                            oberer Teil
Treibstofflager Bremen 02: Eingang, oberer Teil
Treibstofflager Bremen 03:
                          Eingang mit Fahrbahn
Treibstofflager Bremen 03: Eingang mit Fahrbahn
Treibstofflager Bremen 04: Gang 01
Treibstofflager Bremen 04: Gang 01
Treibstofflager Bremen 05: Gang 02
Treibstofflager Bremen 05: Gang 02
Treibstofflager Bremen 06: Tankwärter
Treibstofflager Bremen 06: Tankwärter

Regelmässig müssen die staatseigenen Anlagen gewartet werden. Nur geschultes Personal darf in die Tanks hinabsteigen. 4000 m3 Treibstoff fassen die riesigen Behälter aus 12 mm starkem Schiffbaustahl, umhüllt von ein Meter dickem Beton. 80 Stück sind es insgesamt.

Treibstofflager Bremen 07: Abstieg 01
Treibstofflager Bremen 07: Abstieg 01
Treibstofflager Bremen 08: Abstieg 02
Treibstofflager Bremen 08: Abstieg 02
Treibstofflager Bremen 09:
                          Tank, Totalaufnahme
Treibstofflager Bremen 09: Tank, Totalaufnahme


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7.
Die Dimension des Bunkerbaus: "Hochdruck" - Zwangsarbeiter in Kahla: "Lachs"

Sprecher:
Überall im 3. Reich wurden die Bauarbeiten unter Tage mit Hochdruck vorangetrieben.

NS-Propagandafilm 1944:
"Die Absicht der Feinde, durch planmässigen und massierten Bombenwurf  die deutsche Rüstung zu zerschlagen, ist gescheitert. Rechtzeitig und mit deutscher Gründlichkeit wurden kriegsentscheidende Fertigungen unter die Erde verlagert."

[Im Propagandafilm fehlen
-- abgemagerte Häftlinge mit ihren Krankheiten und Tote
-- die Folter durch die SS-Bewachung
-- die Sprengungsarbeit am Fels].

Zwangsarbeiter in Kahla 01: Betreten
                            eines Stolleneingangs
Zwangsarbeiter in Kahla 01: Betreten eines Stolleneingangs
Zwangsarbeiter in Kahla 02: Die
                            Zwangsarbeiter steigen eine Steintreppe
                            hoch
Zwangsarbeiter in Kahla 02: Die Zwangsarbeiter steigen eine Steintreppe hoch
Zwangsarbeiter in Kahla 03: Die
                        Zwangsarbeiter legen die Taschen ab
Zwangsarbeiter in Kahla 03: Die Zwangsarbeiter legen die Taschen ab
Zwangsarbeiter in Kahla 04: Spitzhacke
                            auf Stein
Zwangsarbeiter in Kahla 04: Spitzhacke auf Stein
Zwangsarbeiter in Kahla 05: Der
                          Stein fällt
Zwangsarbeiter in Kahla 05: Der Stein fällt
Zwangsarbeiter in Kahla 06:
                            Schaufelarbeit, die Steine werden
                            weggeschaufelt
Zwangsarbeiter in Kahla 06: Schaufelarbeit, die Steine werden weggeschaufelt
Zwangsarbeiter in Kahla 07: Vermessung
Zwangsarbeiter in Kahla 07: Vermessung
Zwangsarbeiter in Kahla 08:
                            Zwangsarbeiter tragen Holz
Zwangsarbeiter in Kahla 08: Zwangsarbeiter tragen Holz
Zwangsarbeiter in Kahla
                          09: Betonmischer Zwangsarbeiter in Kahla 09:
                          Betonmischer Zwangsarbeiter in Kahla 10:
                          Schalungsarbeiten auf Holzgerüst
                          Zwangsarbeiter in Kahla 10: Schalungsarbeiten
                          auf Holzgerüst
Zwangsarbeiter in Kahla 09: Betonmischer
Zwangsarbeiter in Kahla 10:
                            Schalungsarbeiten auf Holzgerüst
Zwangsarbeiter in Kahla 10: Schalungsarbeiten auf Holzgerüst

Sprecher:  
"Waffen - Hände - Herzen" heisst dieser Propagandastreifen, der einige der seltenen Filmaufnahmen enthält, die die unterirdischen Baustellen zeigen. Gedreht wurden die Szenen im Thüringischen Kahla, wo eine Flugzeugfabrik entstehen sollte. Deckname: "Lachs".
Lastwagen in Kahla in einem Tunnel
Lastwagen in Kahla in einem Tunnel
Walpersberg bei Kahla 01, Tunnel
Walpersberg bei Kahla 01, Tunnel



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8.
Unterirdische Flugzeugfabrik: Walpersberg bei Kahla, Deckname "Lachs"

Vor allem ausländische Zwangsarbeiter mussten in den Stollen die Drecksarbeit verrichten, unter unmenschlichen Bedingungen.

Paul Baert, ehem. belgischer Häftling (Übersetzung):
Walpersberg bei Kahla 02, Paul Baert erzählt,
                    Zeugenaussage
Walpersberg bei Kahla 02, Paul Baert erzählt, Zeugenaussage

<Am ersten Tag wurden wir eingeteilt. Ein deutscher Offizier hielt eine Ansprache und sagte zu uns: "Ihr werdet arbeiten, bis ihr tot umfallt". In den Stollen mussten 3 Leute mit der Bohrmaschine Löcher bohren, 3 schaufelten, und einer brachte die gefüllten Loren nach draussen.

Von einem Gerüst aus wurden zweieinhalb bis drei Meter tiefe Löcher in die Decke gebohrt und mit Dynamit gefüllt. Dann explodierte alles, und sofort danach mussten wir weiterarbeiten und schaufeln. Vor lauter Staub und Gasen konnten wir einander nicht sehen. Doch es gab keine Gnade, wir mussten weitermachen.>

Sprecher:

Nach 12 Stunden im Berg bekamen 10.000 Sklavenarbeiter eine kärgliche Essensration. Anfang Februar 1945 wurden sogar 14- bis 16-jährige Schüler abkommandiert, um bei den Bauarbeiten zu helfen.

[Bilder: Stollenlabyrinth im Rohbau].
Walpersberg bei Kahla 03, Tunnel
Walpersberg bei Kahla 03, Tunnel
Walpersberg bei Kahla 04, Tunnel
Walpersberg bei Kahla 04, Tunnel

Herbert Römer, ehem. Häftling in Walpersberg bei Kahla:
Walpersberg bei Kahla 05, Herbert Roemer
                    erzählt, Zeugenaussage
Walpersberg bei Kahla 05, Herbert Roemer erzählt, Zeugenaussage

"Das technische Konzept war sicher ein rational durchdachtes und im Hinblick auf die Luftherrschaft der Alliierten über Deutschland unabweisbar. Die Methoden waren natürlich die des hellen Wahnsinns. Die Maschine, die ungebremst unter Dampf gehalten wurde, obwohl sie absehbar dem Abgrund, nämlich dem Ende des 1000-jährigen Reiches, zuraste, und die Unmenschlichkeiten, die dann vollzogen wurden noch, kann man eigentlich als normal denkender und fühlender Mensch nicht mehr nachvollziehen." [Bilder: Stollenlabyrinth im Rohbau]

NS-Propagandafilm 1944:
"Die deutsche Führung verkündete: Der deutsche Himmel muss und wird wieder freigekämpft werden [Bilder: Düsenjäger].

Walpersberg bei
                          Kahla 06: Düsenjäger ME262, seitliche Ansicht
Walpersberg bei Kahla 06: Düsenjäger ME262, seitliche Ansicht
Walpersberg bei
                          Kahla 07: Düsenjäger ME262, Ansicht von vorn
Walpersberg bei Kahla 07: Düsenjäger ME262, Ansicht von vorn

Der Film meint:
"Unsere Erfinder und Konstrukteure werden der Masse der feindlichen Terror-Bomber Flugzeuge entgegenwerfen, die in Abwehr und Angriff unbedingt siegen werden." - [Bild: Triebwerk]

Walpersberg bei Kahla 08: Düsenjäger
                            ME262 wird zusammengesetzt
Walpersberg bei Kahla 08: Düsenjäger ME262 wird zusammengesetzt
Walpersberg bei Kahla 09: Düsenjäger
                            ME262, Triebwerk
Walpersberg bei Kahla 09: Düsenjäger ME262, Triebwerk
Walpersberg bei Kahla 10: Düsenjäger
                            ME262 mit Mechaniker am Triebwerk
Walpersberg bei Kahla 10: Düsenjäger ME262 mit Mechaniker

[Ergänzung: Hitler hatte den Düsenjäger 1939 schon, liess ihn aber nicht einsetzen, weil er meinte, die Beschleunigung würde das Hirn der Piloten schädigen.

Der Düsenjäger wurde dann auf Hitlers Befehl zu einem Düsenbomber umgebaut. Dies kostete 1 1/2 Jahre Entwicklungszeit.
In: Nicolaus von Below:
Als Hitlers Adjutant 1937-1945, Mainz 1980, S.355;

Und: Dieser Düsenjäger war schon im Jahre 1939 entwickelt, aber Hitler wollte ihn in seinen Kriegen nicht einsetzen mit der Begründung, die hohe Beschleunigung würde Gehirnschäden bei den Piloten verursachen.
In: Nicolaus von Below: Als Hitlers Adjutant 1937-1945, Mainz 1980, S.355

Nun, Hitler hatte seinen Gehirnschaden (Parkinson), der ihn zu einem zweiten Napoleon machte, auch ohne im Düsenjäger geflogen zu sein. Hitler stand seit 1913 unter Mind Control der zionistischen Rothschild-Familie und wurde dazu manipuliert, Deutschland in die Steinzeit zurückzuführen.
In: Hitler war ein britischer Agent].

Sprecher:
Eine der geheimsten Neuentwicklungen der Luftwaffe wurde in Kahla gebaut: der Düsenjäger [Düsenbomber] Me-262. Die erste Maschine war Mitte Februar 1945 startbereit. [Bild: Flugfeld mit Düsenjägern]

Walpersberg bei Kahla 11: Düsenjäger
                            ME262 Flugfeld
Walpersberg bei Kahla 11: Düsenjäger ME262 Flugfeld
Walpersberg bei Kahla 12: Düsenjäger
                            ME262 wird vorbeigezogen
Walpersberg bei Kahla 12: Düsenjäger ME262 wird vorbeigezogen
Walpersberg bei Kahla 13: Einstieg in
                            den Düsenjäger ME262
Walpersberg bei Kahla 13: Einstieg in den Düsenjäger ME262

Paul Baert, belgischer Häftling in Walpersberg bei Kahla (Übersetzung):
Walpersberg bei Kahla 14: Paul
                  Baert erzählt, Zeugenaussage
Walpersberg bei Kahla 14: Paul Baert erzählt, Zeugenaussage

"Das Flugzeug sah aus wie ein Fisch. Es war sehr modern gebaut, sehr schlank und wohl sehr schnell. Wir hatten Gerüchte aufgeschnappt, dass hier jeden Monat 1200 Flugzeuge gebaut  werden sollten. Das konnten wir einfach nicht glauben. Aber es spielte sich vor unseren Augen ab. Wir hatten grosse Angst davor, denn uns war klar: Wenn der Krieg noch länger dauert, werden wir nicht überleben."

Sprecher:

1945 macht die US-Airforce bei Kahla diese Luftaufnahmen.
Deutlich erkennbar sind die verbunkerten Zugänge
xxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxx
Walpersberg bei Kahla 15: Luftaufnahmen
                            1945 von den verbunkerten Zugängen
Walpersberg bei Kahla 15: Luftaufnahmen 1945 von den verbunkerten Zugängen
und ein Lastenaufzug an der Seite des Berges.

[Bild: Bergrücken mit Lastenaufzug].
Walpersberg bei Kahla 16: Luftaufnahmen
                            1945 vom Lastenaufzug
Walpersberg bei Kahla 16: Luftaufnahmen 1945 vom Lastenaufzug
Innen wollte man eine Gesamtstrecke von 30 km ausbauen. Bei Kriegsende war knapp die Hälfte in den Fels gesprengt.

[Bild: Stollenwärter läuft durch Stollen].
Walpersberg bei Kahla 17:
                          Tunnelwärter Heinz Rabe
Walpersberg bei Kahla 17: Tunnelwärter Heinz Rabe

Die nicht mehr ausgebauten Stollen führten in das eigentliche Herzstück der Anlage: 4 riesige unterirdische Hallen, wo auf 27.000 m2 gearbeitet werden sollte.

Heinz Rabe, Stollenwärter in S- und O-Deutschland:

"Wir sind hier in einer der grossen Hallen, die für die Endfertigung der Strahlflugzeuge, also der Me-262, vorgesehen waren. Hier konnte das Flugzeug komplett zusammengebaut werden und dann in diesen grossen Stollenquerschnitt bis nach über Tage transportiert werden, von wo es dann auf den Berg hochgezogen wurde mittels eines Aufzugs, und dann starten konnte."

Walpersberg
                          bei Kahla 18: Tunnelwärter Heinz Rabe in einer
                          Halle
Walpersberg bei Kahla 18: Tunnelwärter Heinz Rabe in einer Halle
Walpersberg bei Kahla 19: Halle,
                            gegenüberliegende Seite
Walpersberg bei Kahla 19: Halle, gegenüberliegende Seite
Walpersberg bei Kahla
                          20: Tunnelwärter Heinz Rabe erzählt
Walpersberg bei Kahla 20: Tunnelwärter Heinz Rabe erzählt

Sprecher:
Auf dem völlig unterhöhlten Bergrücken hatten die Deutschen offenbar eigens eine Startbahn angelegt. Die Serienproduktion der Düsenjäger war nur eine Frage der Zeit. Doch nur wenige sind hier noch gestartet. [Bild: Bergrücken mit Startbahn]

Walpersberg bei Kahla 21: Startpiste
                            auf Bergrücken 01
Walpersberg bei Kahla 21: Startpiste auf Bergrücken 01
Walpersberg bei Kahla 22: Startpiste
                            auf Bergrücken 02
Walpersberg bei Kahla 22: Startpiste auf Bergrücken 02

Herbert Römer, ehem. Häftling in Walpersberg bei Kahla:
Walpersberg bei Kahla 23:
                  Herbert Roemer erzählt, Zeugenaussage
Walpersberg bei Kahla 23: Herbert Roemer erzählt, Zeugenaussage


"Ich erinnere mich noch an zwei Starts der Me-262. Wir waren ja im Aussenbereich auch in Sichtweite des Schrägaufzuges eingesetzt und konnten also sehen, was über Tage vor sich ging. Wir schauten alle in die Höhe, und da zeigten einige schon gen Horizont. Und dann sahen wir dieses eigenartig schnell fliegende Gerät. Und man konnte es schon als - na - Wunderwaffen-Kategorie einstufen."

[Hitlers Luftwaffe unter Himmler wollte Deutschland seit 1942 mit dem Jagdflugzeug Me-262 verteidigen, aber Hitler wollte das nicht. Es deutet alles darauf hin, dass Hitler Parkinson hatte, bzw. dass der unter Mind Control der zionistischen Rothschild-Familie in London stand, um Deutschland in die Steinzeit zurückzuführen].



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9.
Dimension des Bunkerbaus: 100.000e Häftlinge bis zuletzt zurück ins Reich transportiert

[Die Häftlinge waren 1940 bis 1942 alle nach Osteuropa deportiert worden. Nun im Jahre 1943 mussten die Häftlinge alle ins Reich zurückdeportiert werden, um die unterirdischen Bunkerbauten zu bewerkstelligen].

Sprecher:
Grosse Hoffnungen hatte die Naziführung auf den Einsatz dieser vielbeschworenen "Wunderwaffe" gesetzt. Doch letztlich konnten auch die hochmodernen Düsenjäger nichts gegen die Übermacht der alliierten Luftstreitmacht ausrichten.

[Ergänzung: wegen Treibstoffmangels].

Düsenjäger ME262 fliegt 01
Düsenjäger ME262 fliegt 01
Düsenjäger ME262 fliegt 02
Düsenjäger ME262 fliegt 02
Düsenjäger ME262 fliegt 03
Düsenjäger ME262 fliegt 03

Trotzdem wurden bis zuletzt noch Hunderttausende KZ-Häftlinge aus den Todeslagern im Osten ins Reich verbracht, um binnen weniger Monate neue Flugzeugfabriken zu errichten.

Düsenjäger ME262 fliegt 04
Düsenjäger ME262 fliegt 04
Düsenjäger ME262 fliegt 05
Düsenjäger ME262 fliegt 05
Düsenjäger ME262 fliegt 06
Düsenjäger ME262 fliegt 06

[Also kam der Tod nicht immer im Todeslager in Polen, sondern im Bunkerbau, aber einige überlebten auch den Bunkerbau].


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10.
Unterirdische Flugzeugfabrik: Mühldorf am Inn: ca. 2000 Tote

Sprecher:
Max Mannheimer kam im Februar 1945 aus Auschwitz nach Mühldorf am Inn.  

Mühldorf am Inn 01:
                            Ex-Auschwitz-Häftling Max Mannheimer von
                            fern
Mühldorf am Inn 01: Ex-Auschwitz-Häftling Max Mannheimer von fern
Mühldorf am Inn 02:
                            Ex-Auschwitz-Häftling Max Mannheimer
Mühldorf am Inn 02: Ex-Auschwitz-Häftling Max Mannheimer

Max Mannheimer, Ex-Auschwitz-Häftling in Mühldorf am Inn:
Mühldorf am Inn 03: Ex-Auschwitz-Häftling Max
                    Mannheimer erzählt, Zeugenaussage
Mühldorf am Inn 03: Ex-Auschwitz-Häftling Max Mannheimer erzählt, Zeugenaussage

"Wir wussten, dass da eine unterirdische Flugzeugfabrik gebaut werden soll. Und - eh - das war schon bekannt. Und es war auch bekannt der Grund: weil eben die oberirdischen Rüstungsbetriebe alle bombardiert wurden.

[Ergänzung: Die Alliierten bombardierten nur einige Rüstungsbetriebe, sonst immer die Zivilbevölkerung].
Mühldorf am Inn 04, Halle
Mühldorf am Inn 04, Halle
Dann hat man sich entschlossen, alles unter die Erde zu legen. Hier zum Beispiel sollten 3 Stock unter der Erde, 3 Stock über der Erde sein. Also, es kam mir vor wie im alten Ägypten beim Pyramidenbau: Eine Menge Menschen, hin- und hergelaufen, angetrieben von Kapos. Denn es war ein Projekt, das sehr schnell fertiggestellt werden sollte."

[Bild: Baustelle mit breitem Steinwall]
Mühldorf am Inn 05, Baustelle
Mühldorf am Inn 05, Baustelle
Sprecher:

Auf 400 Metern Länge sollte die 5 Meter dicke Stahlbetonschale die Produktionshallen  überwölben. Etwa 2000 Häftlinge kamen bei den Bauarbeiten ums Leben.
Mühldorf am Inn 06, die Halle, seitliche
                          Ansicht
Mühldorf am Inn 06, die Halle, seitliche Ansicht
Max Mannheimer, Ex-Auschwitz-Häftling in Mühldorf am Inn:

"Die Hauptarbeiten bestanden in Erdbewegungen, Eisen tragen und Zement tragen. Das war eigentlich das schlimmste Kommando, und es war gefürchtet.
Mühldorf am Inn 07, Armierungseisen für
                          den Weiterbau waren schon gesetzt
Mühldorf am Inn 07, Armierungseisen für den Weiterbau waren schon gesetzt
Damals berechneten die SS-Ärzte, dass ein Häftling, von dem man diese Leistung verlangt, und diese Arbeit zu leisten hat, eine Lebenserwartung zwischen 60 und 80 Tagen hat. Und das hat auch der Wahrheit entsprochen." Mühldorf am Inn 08,
                          Tunnelzufahrt mit Bahngleis
Mühldorf am Inn 08, Tunnelzufahrt mit Bahngleis

Sprecher:
37 kg wog Max Mannheimer bei Kriegsende. Viele seiner Leidensgenossen erlebten die Befreiung nicht mehr.


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11.
Dimension des Bunkerbaus: Letzter Transport in KZs April / Mai 1945, z.B. nach Dachau

Sprecher:
In Güterwaggons gepfercht waren sie noch kurz zuvor aus Mühldorf und anderen Lagern evakuiert und Richtung Dachau gebracht worden. Die Bilder der Toten und der Überlebenden schockieren die freie Welt.

[Bilder: Lager mit Leuten in Häftlingsuniform, kochen auf der Strasse, durchsuchen Fässer]

KZ Dachau
                          bei Kriegsende 01: Ankunft eines Güterzugs mit
                          Bewachung
KZ Dachau bei Kriegsende 01: Ankunft eines Güterzugs mit Bewachung
KZ Dachau bei
                          Kriegsende 02: Häftling am Boden liegend 01
KZ Dachau bei Kriegsende 02: Häftling am Boden liegend 01
KZ Dachau bei
                          Kriegsende 03: Häftlinge fast tot im
                          Güterwagen
KZ Dachau bei Kriegsende 03: Häftlinge fast tot im Güterwagen
KZ Dachau bei
                          Kriegsende 04: Häftling am Boden liegend 02
KZ Dachau bei Kriegsende 04: Häftling am Boden liegend 02
KZ Dachau bei Kriegsende 05:
                          Häftlinge spazieren
KZ Dachau bei Kriegsende 05: Häftlinge spazieren
KZ
                          Dachau bei Kriegsende 06: Häftlinge kochen auf
                          der Strasse ihre Suppe
KZ Dachau bei Kriegsende 06: Häftlinge kochen auf der Strasse ihre Suppe
KZ Dachau
                          bei Kriegsende 07: Ein Häftling löffelt seine
                          Suppe
KZ Dachau bei Kriegsende 07: Ein Häftling löffelt seine Suppe
KZ Dachau bei
                          Kriegsende 08: Ein Mann sucht in einer Tonne
KZ Dachau bei Kriegsende 08: Ein Mann sucht in einer Tonne


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12.
Unterirdische Stollenanlage im Doggerwerk bei Hersbruck für BMW-Motorenproduktion; Deckname: "Esche 1" - ca. 3500 Tote

Sprecher:
In einem Wald nordöstlich von Nürnberg: Ein versteckter Tunneleingang, normalerweise von einer Betonwand verschlossen. Bergbauingenieure haben ihn eigens geöffnet, um Sicherungsarbeiten durchzuführen.

Schild über dem Tunneleingang: <Feldhaus Bergbau "Glückauf">

Doggerwerk bei Hersbruck 01: Eingang,
                          oberer Teil
Doggerwerk bei Hersbruck 01: Eingang, oberer Teil
Doggerwerk bei Hersbruck 02: Eingang mit
                          Weg
Doggerwerk bei Hersbruck 02: Eingang mit Fahrbahn

Sprecher:

Das Doggerwerk bei Hersbruck zählt zu den grössten unterirdischen Anlagen, die von den Nazis [von den Häftlingen] gebaut wurden.
Doggerwerk bei Hersbruck 03: Tunnel
Doggerwerk bei Hersbruck 03: Tunnel
Bis heute (2003) ist selbst in den umliegenden Ortschaften auf der fränkischen Alb nicht bekannt, wie gross das mysteriöse Tunnelsystem im Berg wirklich ist. Die Stollen waren teilweise fertig ausbetoniert, doch offenbar wurden sie nie benutzt. Doggerwerk bei Hersbruck
                        04: Tunnelkreuzung
Doggerwerk bei Hersbruck 04: Tunnelkreuzung

[Bild: Baumaschine im Stollen]

Einmal im Jahr untersucht Heinz Rabe die Anlage. Besonders während des Winters stürzen immer wieder Stollen teilweise ein und müssen dann mit grossem Aufwand verfüllt werden. Doggerwerk
                          bei Hersbruck 05: Tunnelwärter Heinz Rabe 01
Doggerwerk bei Hersbruck 05: Tunnelwärter Heinz Rabe 01
Der bergtechnische Sachverständige weiss nur zu genau, wie gefährlich die Arbeit unter Tage ist. Vor allem in den Bereichen, die von den Nazis [von den Häftlingen] nicht mehr ausgebaut wurden, können jederzeit Steinblöcke herunterstürzen.
Doggerwerk
                          bei Hersbruck 06: Tunnelwärter Heinz Rabe 02
Doggerwerk bei Hersbruck 06: Tunnelwärter Heinz Rabe 02
Heinz Rabe, Stollenwärter in S- und O-Deutschland:

"Ja, hier kommen wir jetzt von den gesicherten Stollenbereichen in die ungesicherten Stollen. Sie sehen, es ist alles in Sandstein, ohne Sicherung. Und hier haben wir die grössten Gefahren, dass Sandsteinpacken sich von der Firste - sagt der Bergmann - von der Decke lösen, nach unten fallen und dann Verbrüche hervorrufen, die bis nach über Tage gehen können."
Doggerwerk bei Hersbruck 07: Tunnelwärter
                          Heinz Rabe erzählt
Doggerwerk bei Hersbruck 07: Tunnelwärter Heinz Rabe erzählt

Sprecher:
Von den Nazi-Behörden wurde die Anlage unter dem Decknamen "Esche 1" geführt.

Heinz Rabe, Stollenwärter:

"Wir kommen jetzt hier in den Bereich des Streckenvortriebs. Hier sollte also dieser Stollen weiter vorgetrieben werden. Wir sehen das daran, dass die Bohrlöcher
Doggerwerk bei Hersbruck
                          08: Tunnelwärter Heinz Rabe zeigt auf
                          Sprenglöcher
Doggerwerk bei Hersbruck 08: Tunnelwärter Heinz Rabe zeigt auf Sprenglöcher
- Sie sehen hier die schwarzen Punkte - Doggerwerk bei Hersbruck
                          09: Sprenglöcher
Doggerwerk bei Hersbruck 09: Sprenglöcher
für die Sprengung schon hergestellt worden sind. Und wenn man Glück hat, findet man auch noch neben dem Bohrgestänge, das noch drinsteckt - Doggerwerk bei Hersbruck
                          10: Bohrgestänge
Doggerwerk bei Hersbruck 10: Bohrgestänge
das ist also das Original - findet man auch noch in den Bohrlöchern - Doggerwerk bei
                          Hersbruck 11: Sprengloch mit Sprengladung
Doggerwerk bei Hersbruck 11: Sprengloch mit Sprengladung
hier haben wir eine - Sprengstoffpatronen. Doggerwerk bei Hersbruck
                          12: Sprengladung 01
Doggerwerk bei Hersbruck 12: Sprengladung 01
Also, die Bohrlöcher waren schon geladen. Doggerwerk bei Hersbruck
                          13: Sprengladung 02
Doggerwerk bei Hersbruck 13: Sprengladung 02
Es war also fertig zum Absprengen, Doggerwerk bei
                          Hersbruck 14: Sprengladung mit Pulver
Doggerwerk bei Hersbruck 14: Sprengladung mit Pulver
und es hörte vom einen Tag zum andern auf, und man liess alles stehen und liegen." Doggerwerk bei Hersbruck 15: Tunnel
Doggerwerk bei Hersbruck 15: Tunnel

Sprecher:
Über 9000 Häftlinge aus dem KZ Flossenbürg wurden hier unter menschenunwürdigen Bedingungen zur Arbeit gezwungen, um die Stollen schnellstmöglich fertigzustellen. Etwa 3500 kamen dabei ums Leben.

Heinz Rabe, Stollenwärter in S- und O-Deutschland, zeigt einen Plan mit Stollen in Rechtecken angeordnet:
"Von diesen vorgesehenen rund 100.000 m2 Grundfläche sind ungefähr 15.000 m2 fertig geworden. Die ganze Anlage hätte nach hier noch weitergeführt werden sollen. Man sieht das an diesen Streckenansätzen. Die Strecken liegen alle 20 m auseinander und sollten dann als Produktionsstätten dienen.

Doggerwerk bei Hersbruck 16: Tunnelwärter
                          Heinz Rabe zeigt den Plan 01
Doggerwerk bei Hersbruck 16: Tunnelwärter Heinz Rabe zeigt den Plan 01
Doggerwerk bei Hersbruck 17: Tunnelwärter
                          Heinz Rabe zeigt den Plan 02
Doggerwerk bei Hersbruck 17: Tunnelwärter Heinz Rabe zeigt den Plan 02

Diese Anlage wurde begonnen im März 1944, und der Vortrieb wurde bis Mai '45 durchgeführt, und man hat ungefähr 7,5 km Strecken, Stollen, aufgefahren, einen Teil, ungefähr 10 Prozent der Stollen, auch schon betoniert, und der Rest ist praktisch noch im Rohbau.
 
Die Anlage sollte für die Motorenproduktion, für BMW-Motorenproduktion für Flugzeuge hergerichtet werden, um die Produktion von über Tage in bombensichere Unter-Tage-Räume zu verlegen."

Sprecher:
Eine halbe Million m3 Dogger-Sandstein brachen die Sklavenarbeiter aus dem Berg. Doch Flugzeugmotoren wurden hier nie gebaut.

Doggerwerk bei Hersbruck 18: Tunnel
Doggerwerk bei Hersbruck 18: Tunnel
Doggerwerk bei Hersbruck
                          19: Tunnelkreuzung
Doggerwerk bei Hersbruck 19: Tunnelkreuzung

Sprecher [über die Situation nach 1945]:
Auf Befehl der amerikanischen Besatzungsmacht hat man die Stolleneingänge nach dem Krieg vermauert. Die verlassene Anlage geriet in Vergessenheit. Ab und zu kommen ehemalige KZ-Häftlinge hierher, um ihrer ermordeten Kameraden zu gedenken.

[Ergänzung:
Es stellt sich die Frage, wieso die alliierten Medien die Todesstätten des Bunkerbaus haben in Vergessenheit geraten lassen. Die Propaganda der Alliierten behauptete stattdessen, die Juden seien "vergast" worden. Aber viele von ihnen sind im Bunkerbau gestorben].




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13.
Unterirdische Raketenproduktion nach der Bombardierung von Peenemünde: für V2 (A4): Nordhausen: Kohnstein: 10.000e Tote

Sprecher:
Vor allem von einer Waffengattung erhoffte sich die Nazi-Führung die entscheidende Wendung des Kriegsverlaufs. Im Propaganda-Jargon des Dritten Reichs hiess sie V2, V für "Vergeltung".  [Bilder: aufgestellte Rakete V2]

Rakete V2, Boden mit Raketenflügeln
Rakete V2, Boden mit Raketenflügeln
Rakete V2, Raketenspitze mit einem
                          Arbeiter, der die Raketenspitze poliert
Rakete V2, Raketenspitze mit einem Arbeiter,
der die Raketenspitze poliert

Der Raketentechniker Wernher von Braun hatte in Peenemünde den neuartigen Flugkörper vom Typ A4 entwickelt und zur Produktionsreife gebracht.

[Bild: Wernher von Braun auf Besprechung].
Wernher von
                          Braun
Wernher von Braun

Mit der V2 wollte man vor allem Ziele in England zerstören und so die britische Zivilbevölkerung terrorisieren.

[Bild: startende V2-Rakete].

Rakete V2
                          beim Start 01
Rakete V2 beim Start 01
Rakete V2 beim Start 02
Rakete V2 beim Start 02
Rakete V2 beim Start 03
Rakete V2 beim Start 03

Trotz vieler Fehlversuche - die V2 war ab Sommer '44 einsatzbereit.

[Bilder: Eine V2-Rakete startet nicht, fällt um und explodiert bei der Startrampe].

Rakete V2,
                          Fehlversuch 01, die Rakete fängt an zu kippen
Rakete V2, Fehlversuch 01, die Rakete fängt an zu kippen
Rakete V2, Fehlversuch 02, die
                          Rakete kippt
Rakete V2, Fehlversuch 02, die Rakete kippt
Rakete V2,
                          Fehlversuch 03, die Rakete schlägt auf dem
                          Boden auf
Rakete V2, Fehlversuch 03, die Rakete schlägt auf dem Boden auf
Rakete V2,
                          Fehlversuch 04, die Rakete explodiert am Boden
                          01
Rakete V2, Fehlversuch 04, die Rakete
explodiert am Boden 01
Rakete V2,
                          Fehlversuch 05, die Rakete explodiert am Boden
                          02
Rakete V2, Fehlversuch 05, die Rakete
explodiert am Boden 02

Ein unscheinbarer Bergrücken im Harz.

[Bild: ein Bergrücken].
Kohnstein01, der Bergrücken
Kohnstein 01, der Bergrücken

Mitte April 1945 haben amerikanische Truppen die Stadt Nordhausen erreicht. Im Schatten des Kohnstein finden sie ein KZ mit ausgemergelten Häftlingen und viele Leichen.

[Bilder: GIs betreten ein Lager; Männer sitzen in der Sonne, bei denen man die Rippen sieht; ca. 8 Menschenkörper auf Bahren, mit Leinen oder Decken überdeckt, z.T. schauen die Köpfe heraus].

Kohnstein 02, Häftlinge sonnen sich
Kohnstein 02, Häftlinge sonnen sich
Kohnstein 03, Ami-Soldaten bei
                          einem Häftling
Kohnstein 03, Ami-Soldaten bei einem Häftling
Kohnstein 04, Ami-Soldaten
                          verlassen den Häftling
Kohnstein 04, Ami-Soldaten verlassen den Häftling
Kohnstein 05, zwei Häftlinge
Kohnstein 05, zwei Häftlinge
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Kohnstein 06, Leichenfeld
Kohnstein 06, Leichenfeld
Kohnstein 07, ein
                          Häftling berichtet einem Ami-Soldaten
Kohnstein 07, ein Häftling berichtet einem Ami-Soldaten

Überlebende des Lagers Mittelbau-Dora berichten den Befreiern von mysteriösen Stollen im Berg, von einer streng geheimen Raketenfabrik, wo sie als Sklavenarbeiter der SS arbeiten mussten.

[Bilder: GIs in den V2-Fabrikationswerken].

Kohnstein08, Warnschild
                          "Gefahrenzone"
Kohnstein 08, Warnschild "Gefahrenzone"
Kohnstein 09, Ami-Soldat
                          vor Raketenspitze
Kohnstein 09, Ami-Soldat vor Raketenspitze
Kohnstein 10,
                          Ami-Soldaten vor einem Stolleneingang
Kohnstein 10, Ami-Soldaten vor einem Stolleneingang

Doch die Sieger wissen längst, dass sich hier eine der wichtigsten Waffenschmieden des Dritten Reiches  befand. Nach einem verheerenden Bombenangriff der Briten auf die Entwicklungsstelle in Peenemünde hatten die Nazis die Raketenproduktion im August 1943 kurzerhand in ein dort bereits vorhandenes Treibstofflager verlegt. KZ-Häftlinge mussten sofort mit dem Ausbau beginnen - unter grausamsten Bedingungen.

[Bilder: Stollen im Rohbau mit Holz-Zwischenboden].

Kohnstein 11,
                        Stollen mit Holz-Zwischenboden 01
Kohnstein 11, Stollen mit Holz-Zwischenboden 01
Kohnstein 12,
                        Stollen mit Holz-Zwischenboden 02
Kohnstein 12, Stollen mit Holz-Zwischenboden 02

Jens-Christian Wagner, Historiker der Gedenkstätte Mittelbau-Dora:
Kohnstein 13, Jens Christian Wagner erzählt
Kohnstein 13, Jens Christian Wagner erzählt

"Die 10.000e Häftlinge waren in 4 Querkammer-Stollensystemen untergebracht. Das heisst: Sie waren dort untergebracht, wo sie auch arbeiten mussten. Die Häftlinge waren völlig inadäquat gekleidet für das, was hier unten passierte an Zwangsarbeit. Sie hatten ihre dünne, gestreifte Häftlingsuniform an in der Kälte. Es war sehr feucht. Das führte natürlich sehr schnell zum Ausbreiten von Lungenkrankheiten. Und es ist kein Wunder, dass - em - viele von den 3000 Toten der ersten 5 Monate an TBC und anderen Lungenkrankheiten zugrunde gingen, alle anderen [der späteren Zeit, als die Häftlinge nicht mehr im Stollen essen und schlafen mussten] - em - an den Folgen von Erschöpfung, von Entkräftung, von Verhungern, von Erfrieren, und - nicht zu schweigen - von den Misshandlungen durch das SS-Personal, aber auch durch zivile Angestellte des Mittelwerkes."

Sprecher [Situation heute]:
Das 250.000 m2 grosse Tunnelsystem des Kohnstein ist heute weitgehend gesperrt, denn der Aufenthalt in den ungesicherten Stollen ist lebensgefährlich. Nur die Männer von der Bergsicherung gehen ab und zu hinein, um die Anlage zu überprüfen. Doch immer wieder versuchen Schatzgräber oder kriminelle Souvenirjäger hier unten einzudringen. Denn Originalteile aus dem Raketenberg sind bei Sammlern besonders begehrt.

[Bilder: Stollen mit rostenden Raketenteilen, z.T. im Sickerwasser].

Kohnstein 14: Trümmerteile im Tunnel
Kohnstein 14: Trümmerteile im Tunnel
Kohnstein 15: Gang
                          durch einen Tunnel mit Trümmerteilen 01
Kohnstein 15: Gang durch einen Tunnel mit Trümmerteilen 01
Kohnstein 16: Tunnel
                          mit Trümmerteilen vom Raketenbau 01
Kohnstein 16: Tunnel mit Trümmerteilen vom Raketenbau 01
Kohnstein 17: Tunnel mit Trümmerteilen
                          vom Raketenbau 02, ein Rad an einer Achse 01
Kohnstein 17: Tunnel mit Trümmerteilen vom Raketenbau 02, ein Rad an einer Achse 01
Kohnstein 18: Tunnel mit Trümmerteilen
                          vom Raketenbau 03, ein Rad an einer Achse 02
Kohnstein 18: Tunnel mit Trümmerteilen vom Raketenbau 03, ein Rad an einer Achse 02
Kohnstein 19: Tunnel
                          mit Trümmerteilen vom Raketenbau 04
Kohnstein 19: Tunnel mit Trümmerteilen vom Raketenbau 04

Peter Wolff wurde aus Auschwitz nach Mittelbau-Dora gebracht. Als jüdischer Häftling bekam er die Lagernummer 105.065. Die Stollen mag er nicht mehr betreten. Zu schrecklich sind die Erinnerungen. Kohnstein 20:
                          Ex-Auschwitz-Häftling Peter Wolff von fern
Kohnstein 20: Ex-Auschwitz-Häftling Peter Wolff von fern
Kohnstein 21: Ex-Auschwitz-Häftling
                        Peter Wolff
Kohnstein 21: Ex-Auschwitz-Häftling Peter Wolff

Peter Wolff, Ex-Auschwitz-Häftling:
Kohnstein 22:
                Ex-Auschwitz-Häftling Peter Wolff erzählt,
                Zeugenaussage
Kohnstein 22: Ex-Auschwitz-Häftling Peter Wolff erzählt, Zeugenaussage

"Wir Häftlinge, die wir in der Kaserne Nordhausen jeden Morgen mit der Bahn zu den Stollen gebracht wurden, wir wurden als das "Todeskommando" anerkannt angesehen und nannten uns  auch so. Die Arbeit draussen, die war etwas - sagen wir mal - eh - leichter - eh - als drinnen, weil man drinnen mehr unter der Aufsicht der SS war, unter der dauernden Aufsicht der SS. Die Leute wurden andauernd geschlagen.

Vor unserer Zeit haben die Leute ja auch gar kein Tageslicht gesehen, denn die waren also 24 Stunden in dem Stollen eingeschlossen. Die schliefen, die assen, die arbeiteten im Stollen. Die Bedingungen waren mörderisch. Die Brutalität der SS, die kann man gar nicht in Worten wiedergeben. 'Sind also viele, viele umgekommen."

Sprecher:

Vom unsagbaren Leid der SS-Sklaven zeugen die Erinnerungen. Das Innere des Berges ist ein Trümmerfeld. Kaum vorstellbar, dass hier eine ganze Fabrik untergebracht war.

[Bild: Stollen mit Trümmern]
Kohnstein 23: Gang
                          durch einen Tunnel mit Trümmerteilen 02
Kohnstein 23: Gang durch einen Tunnel mit Trümmerteilen 02
200 Millionen Reichsmark hatte das Rüstungsministerium veranschlagt, um auf insgesamt 600.000 m2 ein gigantisches unterirdisches Industriegebiet zu schaffen. Die V-Waffen-Produktion blieb das Herzstück. Kohnstein 24, Aushubmaterial
Kohnstein 24, Aushubmaterial
1000 Stück, so der ehrgeizige Plan, sollten pro Monat gefertigt werden. Im April 1944 lag die Kapazität bei 450 Raketen. Doch selbst diese Zahl wurde kaum erreicht, denn die Produktion verlief selten reibungslos. Kohnstein 25, Gang
                          durch einen Tunnel mit Trümmerteilen 03
Kohnstein 25, Gang durch einen Tunnel mit Trümmerteilen 03

[Bilder: Raketentrümmer und Anlagentrümmer im Stollen, z.T. im Sickerwasser].

Kohnstein 26, Tunnel mit Trümmerteilen
                          vom Raketenbau, ein Rad an einer Achse 03
Kohnstein 26, Tunnel mit Trümmerteilen vom Raketenbau, ein Rad an einer Achse 03
Kohnstein 27,
                          Tunnel mit Trümmerteilen vom Raketenbau,
                          Tanks
Kohnstein 27, Tunnel mit Trümmerteilen vom Raketenbau, Tanks

Jens-Christian Wagner, Historiker der Gedenkstätte Mittelbau-Dora:

"Es war keine normale Fabrik insofern, als hier ein Produkt hergestellt wurde, das noch nicht serienreif war. Das heisst: Es wurden nahezu täglich von Peenemünde aus - vom Entwicklungswerk der A4-Rakete - Produktionsänderungen befohlen, die in den laufenden Produktionsprozess eingefügt wurden, was zur Folge hatte, dass natürlich weit mehr als die Hälfte der Raketen nicht funktionsbereit waren."
Kohnstein 28: Aufgestellte Raketen
Kohnstein 28: Aufgestellte Raketen

Sprecher: .
Seltene Farbfotos, aufgenommen von Hitlers Kameramann Walter Frentz.

[Bilder: Häftlinge bauen Raketenteile zusammen].

Kohnstein 29: Häftlinge arbeiten
                          an Raketen
Kohnstein 29: Häftlinge arbeiten an Raketen
Kohnstein 30: Häftlinge bei
                            Elektronikarbeiten 01
Kohnstein 30: Häftlinge  bei Elektronikarbeiten 01
Kohnstein 31: Häftlinge bei
                            Elektronikarbeiten 02
Kohnstein 31: Häftlinge bei Elektronikarbeiten 02

Unter Anleitung deutscher Techniker setzten ausgewählte Häftlinge die Raketen aus etwa 45.000 Einzelteilen zusammen.

Kohnstein 32: Häftlinge an
                          Raketenteilen
Kohnstein 32: Häftlinge an Raketenteilen
Kohnstein 33: Arbeit an
                          einem Raketenflügel
Kohnstein 33: Arbeit an einem Raketenflügel
Kohnstein 35 und 36, Rakete
Kohnstein 35 und 36, Rakete
Kohnstein 35 und 36, Rakete




Kohnstein 34: Häftlinge
                          an einem Raketentriebwerk
Kohnstein 34: Häftlinge an einem Raketentriebwerk

Die fertigen V2 wurden in Stollen 41 gebracht, zur Endkontrolle. Der 15 Meter hohe Prüfstand steht heute fast ganz unter Wasser. Von hier aus wurden die Raketen auf Eisenbahnzüge verladen und zu den Abschussbasen in Norddeutschland und im besetzten Holland gebracht.

Sprecher [über den Raub der Technik durch die Alliierten 1945]:
Nach Kriegsende haben zunächst die Briten und Amerikaner alles Brauchbare aus dem Kohnstein geschafft. Dann kamen die Sowjets und holten sich, was noch übrig war. Doch in Stollen 29 finden sich bis heute Relikte der unterirdischen Raketenproduktion. Triebwerke und andere Bauteile der V2 rosten im Wasser vor sich hin.

[Bilder: Rostende Raketenteile im Sickerwasser].

Kohnstein 37, Gestell im Wasser
Kohnstein 37, Gestell im Wasser
Kohnstein 38,
                          Raketenmotor in Wasserlache von fern
Kohnstein 38, Raketenmotor in Wasserlache von fern
Kohnstein 39, Raketenmotor
                          in Wasserlache
Kohnstein 39, Raketenmotor in Wasserlache
Kohnstein 40, Raketenteil, Rohr
Kohnstein 40, Raketenteil, Rohr

Es sind die letzten Überreste der wahnwitzigen Idee, die Rüstungsproduktion des 3. Reiches in weiten Teilen unter die Erde zu verlegen. Ob eine grosse Zahl von einsatzfähigen Raketen den Fortgang des Krieges noch hätte beeinflussen können, ist ungewiss. In Kohnstein jedenfalls war die Produktion nahezu unangreifbar.

[Bild: rostende Raketenteile im Sickerwasser].

Kohnstein 41,
                          Trümmerteile spiegeln sich im Wasser 01
Kohnstein 41, Trümmerteile spiegeln sich im Wasser 01
Kohnstein 42,
                          Trümmerteile spiegeln sich im Wasser 02
Kohnstein 42, Trümmerteile spiegeln sich im Wasser 02

[Ergänzung aus: Das unterirdische Reich - Teil 1:
Sprecher:
Bei Nordhausen im Harz kamen 10.000e Sklavenarbeiter ums Leben].

Jens-Christian Wagner, Historiker der Gedenkstätte Mittelbau-Dora:

"Die alliierten Dienste waren sehr weitgehend und sehr detailliert unterrichtet darüber, was hier passiert, und das im Wesentlichen durch die Auswertung von Luftaufnahmen. Da wurden z.B. die Luftschächte des Kohnsteins bis auf den Meter genau erkundet, und man hat - eh - sehr lange und intensiv darüber nachgedacht, ob man nicht z.B. Phosphor oder ähnliche brennbare Gegenstände durch die Luftschächte abwerfen könnte, um die Unter-Tage-Anlage - em - zu bombardieren und unbrauchbar zu machen."

Sprecher:
Filmaufnahmen der US-Army vom 12. April 1945. In der bei einem britischen Bombenangriff schwer beschädigten Bölkle-Kaserne offenbart sich den Befreiern das ganze Grauen des Lagersystems von Mittelbau Dora.

[Bilder: Die Bölkle-Kaserne und Häftlinge in Häftlingskleidung, zum Teil wohlernährt aussehend]

Kohnstein 43, Bölkle-Kaserne 01
Kohnstein 43, Bölkle-Kaserne 01
Kohnstein 44, Bölkle-Kaserne 02
Kohnstein 44, Bölkle-Kaserne 02
Kohnstein 45,
                        Bölkle-Kaserne, ein Kaserneneingang
Kohnstein 45, Bölkle-Kaserne, ein Kaserneneingang
Kohnstein 46, Häftlinge, stehend
Kohnstein 46, Häftlinge, stehend
Kohnstein 47, Häftlinge sitzend
Kohnstein 47, Häftlinge sitzend
Kohnstein 48, Häftlinge liegend
Kohnstein 48, Häftlinge liegend
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Kohnstein 49, Häftling sitzend
Kohnstein 49, Häftling sitzend

Hierher wurden die ausgemergelten SS-Sklaven zum Sterben gebracht. Vernichtung durch Arbeit.

Peter Wolff, ehem. Häftling:
"Die vielen Toten, die man sieht [Bild: menschliche Körper am Boden, z.T. stark durchscheinende Rippen, offensichtlich tot] -

Kohnstein 50, tote Häftlinge 01
Kohnstein 50, tote Häftlinge 01
Kohnstein 51, tote Häftlinge 02
Kohnstein 51, tote Häftlinge 02
Kohnstein 52, tote Häftlinge 03
Kohnstein 52, tote Häftlinge 03

man gewöhnt sich irgendwie daran. Frühmorgens musste man also blockweise zum Appell antreten. Da mussten natürlich alle - und es sind über Nacht viele gestorben - die musste man alle danebenlegen.
Kohnstein 53, ein Häftling
                          löffelt ein Ei aus
Kohnstein 53, ein Häftling löffelt ein Ei aus
Kohnstein 54, Ex-Auschwitz-Häftling Peter
                          Wolff erzählt, Zeugenaussage
Kohnstein 54, Ex-Auschwitz-Häftling Peter Wolff erzählt, Zeugenaussage

Die wurden alle mitgezählt, nicht? Man war  immer froh, dass man den Abend erlebte. Ich war oft gefragt: <Warum habt ihr keinen Widerstand getrieben gegenüber den SS-Leuten?> und so. Da muss ich immer sagen: <Wenn wir abends noch am Leben waren, dann haben wir den ganzen Tag über genug Widerstand geleistet>."


Die V2 treffen England - die Goebbels-Logik gegen England

NS-Wochenschau 1944:
"Wir bringen die ersten Aufnahmen von V2 auf ihrem Flug nach England. Sie wurden aus Gründen der Geheimhaltung aus grösserer Entfernung gemacht und geben nur einen schwachen Begriff vom wirklichen Grössenverhältnis der V2. In rasender Geschwindigkeit steigt der schlanke Stahl leicht in die Stratosphäre."

[Bilder: Eine V2-Rakete am Himmel, dazu dramatische Orchestermusik]

NS-Wochenschau 1944 01, Raketenstart
                          01
NS-Wochenschau 1944 01, Raketenstart 01
NS-Wochenschau 1944 02, Raketenstart
                          02
NS-Wochenschau 1944 02, Raketenstart 02
NS-Wochenschau 1944 03, Raketenstart
                          03
NS-Wochenschau 1944 03, Raketenstart 03
NS-Wochenschau 1944 04, Raketenstart
                          04
NS-Wochenschau 1944 04, Raketenstart 04
NS-Wochenschau 1944 05, Raketenstart
                          05
NS-Wochenschau 1944 05, Raketenstart 05

Sprecher:
Ziel der todbringenden Waffe war vor allem London. Am 7. September 1944 schlug die erste V2 im Zentrum der britischen Hauptstadt ein.

[Bilder: Trümmer und Rettungen in London].

London 1944 01: Tower
                          Bridge, Luftaufnahme
London 1944 01: Tower Bridge, Luftaufnahme
London 1944 02: Trümmer
                          nach Raketeneinschlag
London 1944 02: Trümmer nach Raketeneinschlag
London 1944 03: Suchtrupps gehen
                          in die Trümmer
London 1944 03: Suchtrupps gehen in die Trümmer
London 1944 04: Ein Arm winkt
                          aus den Trümmern
London 1944 04: Ein Arm winkt aus den Trümmern
London 1944 05:
                          Ein Toter auf einer Bahre wird weggetragen
London 1944 05: Ein Toter auf einer Bahre wird weggetragen
London 1944 06:
                          Ein Toter auf einer Bahre wird zugedeckt 01
London 1944 06: Ein Toter auf einer Bahre wird zugedeckt 01
London 1944 07:
                          Ein Toter auf einer Bahre wird zugedeckt 02
London 1944 07: Ein Toter auf einer Bahre wird zugedeckt 02
London 1944 08:
                          Ein Toter auf einer Bahre wird zugedeckt 03
London 1944 08: Ein Toter auf einer Bahre wird zugedeckt 03
London 1944 09: Ein Toter auf einer Bahre
                          wird weggetragen, Totalaufnahme
London 1944 09: Ein Toter auf einer Bahre wird weggetragen, Totalaufnahme

Nach dem Willen der Nazi-Führung sollten 10.000e folgen. Propagandaminister Joseph Goebbels triumphierte. An der Heimatfront wurden die ersten Erfolge der Wunderwaffe skrupellos instrumentalisiert.

[Ergänzung: Die Alliierten machten dasselbe, wenn deutsche Städte bombardiert wurden].

Goebbels-Rede 1944 01:
                          Begrüssung mit Hitlergruss 01
Goebbels-Rede 1944 01: Begrüssung mit Hitlergruss 01
Goebbels-Rede 1944 02:
                          Begrüssung mit Hitlergruss 02
Goebbels-Rede 1944 02: Begrüssung mit Hitlergruss 02
Goebbels-Rede 1944 03: Goebbels
                          spricht
Goebbels-Rede 1944 03: Goebbels spricht
Goebbels-Rede 1944 04: Publikum
                          klatscht
Goebbels-Rede 1944 04: Publikum klatscht

Goebbels-Rede in einem Stadion 1944:
"Ich habe damals nach den schweren Angriffen auf die Reichshauptstadt in Berlin erklärt: <Es wird die Stunde kommen, wo wir das den Engländern heimzahlen werden>. Die englische Presse hat mich am anderen Tag auf das massivste angegriffen und die höhnische Frage aufgeworfen, ob die neue Waffe, die ich doch angekündigt hätte, etwa im Propagandaministerium statt im Rüstungsministerium erfunden worden wäre. Ich habe es damals nicht für meine Aufgabe gehalten, die Engländer eines Besseren zu belehren, sondern ich war der Überzeugung: Je länger, dass sie glauben, dass sie nicht kommt, um so besser ist  es. Denn die Überraschung ist auch eine Waffe."


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14.
Unterirdische Raketensilos (Raketenabschussrampen) für die V2 in Watten

Sprecher:
Ursprünglich hatte die Nazi-Führung geplant, die V-Waffen aus riesigen Abschussbunkern abzufeuern. So entstand im nordfranzösischen Watten ab Mai 1943 ein 40 m breiter und 75 m langer Betonkoloss. Die deutschen Ingenieure glaubten, dass die 5 m dicke Stahlbetondecke undurchdringlich sei. Britische Spezialeinheiten bewiesen im Sommer 1944 das Gegenteil.

[Bilder: Betontrümmer].

Abschussrampenbunker in Watten 01, Gang
Abschussrampenbunker in Watten 01, Gang
Abschussrampenbunker in
                        Watten 02, Betondecke 01
Abschussrampenbunker in Watten 02, Betondecke 01
Abschussrampenbunker in
                        Watten 03, Betondecke 02
Abschussrampenbunker in Watten 03, Betondecke 02
Abschussrampenbunker
                        in Watten 04, Trümmer und Durchgang
Abschussrampenbunker in Watten 04, Trümmer und Durchgang

Die unvollendete Anlage wurde von Bomben schwer beschädigt und für V-Waffen-Abschüsse unbrauchbar. Das Innere der Mammut-Anlage hat man nach dem Angriff umgebaut und für die Treibstoffproduktion genutzt.

[Bild: Hohe Hallen aus Beton mit Zwischenböden aus Holz, der Boden steht z.T. unter Wasser].

Abschussrampenbunker
                        in Watten 05. Trümmer im Wasser 01
Abschussrampenbunker in Watten 05. Trümmer im Wasser 01
Abschussrampenbunker
                        in Watten 06. Trümmer im Wasser 02
Abschussrampenbunker in Watten 06. Trümmer im Wasser 02
Abschussrampenbunker in Watten 07,
                        Halle 01
Abschussrampenbunker in Watten 07, Halle 01
Abschussrampenbunker in Watten 08,
                        Halle 02
Abschussrampenbunker in Watten 08, Halle 02
Abschussrampenbunker in Watten 09,
                        Halle 03
Abschussrampenbunker in Watten 09, Halle 03
Abschussrampenbunker in
                        Watten 10, Halleneingang
Abschussrampenbunker in Watten 10, Halleneingang

An die ursprüngliche Bestimmung erinnert heute ein massstabgetreues Modell der V2.

[Bild: Zweidimensionales Modell der V2, an einer Wand befestigt, der Boden steht unter Wasser].

Abschussrampenbunker
                in Watten 11, Raketenmodell zweidimensional an einer
                Wand
Abschussrampenbunker in Watten 11, Raketenmodell zweidimensional an einer Wand

Aus Sicht der Wehrmacht war die Zerstörung von Watten ein taktischer Fehler der Alliierten, denn so regten sie Überlegungen zu neuen Konstruktionen an. Die Raketen, so der von Professor Braun unterstützte Plan, würden von einer Vielzahl mobiler Lafetten abgefeuert. Diese leicht zu tarnenden Abschussbasen konnten vom Gegner nicht rechtzeitig erkannt  werden. Für die Bomberpiloten waren solche Ziele nur schwer zu bekämpfen.

[Bilder: Transport von V2-Raketen auf Eisenbahnwagen und auf Einzellafetten].

NS-Film: Rakete wird verladen 01
NS-Film: Rakete wird verladen 01
NS-Film: Rakete wird verladen 02
NS-Film: Rakete wird verladen 02
NS-Film: Eine Rakete liegt auf
                          einer Lafette
NS-Film: Eine Rakete liegt auf einer Lafette

Bob Knight, britischer Bomberpilot der Spezialeinheit "Dambusters" (Übersetzung):
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"Wir wussten über die Gefahr genau Bescheid, vor allem als die V2 kam. Die wurden vom Kontinent abgefeuert und schlugen irgendwo in England ein.

[Bild: aufgerichtete V2 auf einer Lafette abschussbereit].

NS-Film: Eine Rakete
                          auf einer Lafette wird aufgerichtet
NS-Film: Eine Rakete auf einer Lafette wird aufgerichtet
NS-Film: Eine Rakete steht auf einer
                          Lafette aufgerichtet
NS-Film: Eine Rakete steht auf einer Lafette aufgerichtet

[Stalins Kriegsindustrie entwickelt parallel dazu die "Stalinorgeln": Mehrere Raketen stehen auf einer einzigen Lafette].

Bob Knight erzählt:
Der britische Ex-Bomberpilot Rob
                Night erzählt, Zeugenaussage
Der britische Ex-Bomberpilot Rob Night erzählt, Zeugenaussage

Das war wirklich furchtbar. Für die Leute, die mehr darüber wussten - z.B. Winston Churchill - war es entscheidend, denn die mussten sich auch die Moral in der Bevölkerung Sorgen machen. Für uns war das einfach ein Job, den wir machen mussten. Wir kannten die Bedeutung, wussten aber nichts von den weitreichenden Auswirkungen."

[Bild: britische Bomberstaffel].
GB-Bomberkommando, Sicht aus der
                          Kanzel
GB-Bomberkommando, Sicht aus der Kanzel

Sprecher:
Die so genannten "Dambusters", die 617. Schwadron der Royal Air Force, wurde immer dann eingesetzt, wenn der britische Geheimdienst militärische Punktziele, so auch die Abschussbasen der V-Waffen, identifiziert hatte.


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15.
Unterirdische Raketensilos (Raketenabschussrampen) für die V2 in Vizernes: "La coupole" - britische "Tallboy"-Bomben


Sprecher:

Im nordfranzösischen Vizernes steht die wohl spektakulärste unterirdische Bunkeranlage, von der aus die so genannten "Vergeltungswaffen" in grosser Zahl abgefeuert werden sollten.
Abschussrampenbunker Vizernes 01, Kuppel
Abschussrampenbunker Vizernes 01, Kuppel
"La coupole", "die Kuppel", nennen die Einheimischen die gigantische Dachkonstruktion.

[Bild: Kuppel und Bauplan der Kuppel].
Abschussrampenbunker Vizernes 02, Kuppel,
                          Totalansicht
Abschussrampenbunker Vizernes 02, Kuppel, Totalansicht
Innen sollten wie am Fliessband Sprengköpfe auf die Raketen montiert werden.
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Abschussrampenbunker Vizernes 03, Plan
                          der Halle
Abschussrampenbunker Vizernes 03, Plan der Halle
Die einsatzbereiten Flugkörper konnten - so der Plan der Nazis - anschliessend nach draussen in einen ehemaligen Steinbruch transportiert und sofort abgeschossen werden. Abschussrampenbunker Vizernes 04, Plan
                          des Durchgangs zur Abschussbasis
Abschussrampenbunker Vizernes 04, Plan des Durchgangs zur Abschussbasis

Die Lagerkapazität war auf 500 Raketen ausgerichtet.

[Bild: ausbetonierter Stollengang].

Abschussrampenbunker
                        Vizernes 05, ausbetonierter Tunnel
Abschussrampenbunker Vizernes 05, ausbetonierter Tunnel
1000e Zwangsarbeiter mussten von einem alten Steinbruch aus kilometerlange Stollen in den Berg sprengen, unter unmenschlichen Bedingungen.

[Bilder: Lange Stollen, Stollen im Rohbau, frisch gefüllte Loren, Stollen mit Holzverschalung].
Abschussrampenbunker Vizernes 06,
                          Loren
Abschussrampenbunker Vizernes 06, Loren
Das Herz der Anlage sollte von der 5 m dicken, 55.000 Tonnen schweren, Betonkuppel überwölbt werden. Die Ausbrucharbeiten im Inneren hatten begonnen. Hier sollten die Raketen zur Endmontage der Sprengköpfe aufgerichtet werden. Die 8-eckige Halle ist 13 m hoch.

[Bild: Der begonnene Bau der Halle: Der Kern der Halle ist noch in Stein vorhanden].
Abschussrampenbunker
                          Vizernes 07, unfertige Halle 01
Abschussrampenbunker Vizernes 07, unfertige Halle 01
Doch bereits kurz nach Baubeginn hatte der britische Geheimdienst von der Anlage erfahren und die "Dambusters" mit der Zerstörung beauftragt. Abschussrampenbunker
                          Vizernes 08, unfertige Halle 02
Abschussrampenbunker Vizernes 08, unfertige Halle 02
Bob Knight, britischer Bomberpilot der Spezialeinheit "Dambusters" (Übersetzung):

"Es war notwendig, dass wir diese Anlage unschädlich machten

[Bild: Kuppel und Betontrümmer, Aussenansicht],
Abschussrampenbunker
                          Vizernes 09, Kuppel Totalansicht
Abschussrampenbunker Vizernes 09, Kuppel Totalansicht
bevor sie von dort aus diese furchtbaren Waffen auf uns abschiessen konnten. Wir wurden intensiv auf den Einsatz vorbereitet, mit allen verfügbaren Informationen versorgt. Die Grundidee war, das Ziel 'umzupflügen'. So konnte man einen zweifachen Effekt erzielen. Bei einem direkten Treffer zerbarst das Ziel in 1000 Stücke. Gleichzeitig wurden die Grundfesten der Anlage zerstört."
Britische Tallboy-Bomben
Britische Tallboy-Bomben
Sprecher:
Eine ganz besondere Bombe hatten britische Waffentechniker zu diesem Zweck entwickelt: Die 12.000 Pfund schweren "Tallboys" konnten auch meterdicke Bunkerdecken durchschlagen. Am 17. Juli 1944 kamen sie auch über Vizernes zum Einsatz.

[Bilder: Transport von "Tallboy"-Bomben auf Lastwagen].
Zwei britische Tallboy-Bomben
                          auf einem Lastwagen
Zwei britische Tallboy-Bomben auf einem Lastwagen

Dem 617. Bomberschwadron gelang zwar kein direkter Treffer auf die Kuppel. Die Anlage aber war nach dem Angriff unbrauchbar.

[Bilder: Rechteckige, metertiefe Bombenkrater um die Kuppel].

Abschussrampenbunker
                          Vizernes 10, Bombenkrater 01
Abschussrampenbunker Vizernes 10, Bombenkrater 01
Abschussrampenbunker
                          Vizernes 11, Bombenkrater 02
Abschussrampenbunker Vizernes 11, Bombenkrater 02
Abschussrampenbunker
                          Vizernes 12, Bombenkrater 03
Abschussrampenbunker Vizernes 12, Bombenkrater 03

Bob Knight, britischer Bomberpilot der Spezialeinheit "Dambusters" (Übersetzung):

"Informationen darüber, wie ein Angriff verlaufen war, gab es ziemlich schnell, denn die Aufklärungsflugzeuge waren meistens schon kurz danach vor Ort und brachten Fotos mit. Dann wurde uns gesagt, ob wir erfolgreich waren oder ob wir noch einmal hinmussten. Aber wenn die Tallboys getroffen hatten, war das normalerweise nicht mehr nötig."


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16.
Bunkerbau: Unterirdische Raketensilos (Raketenabschussrampen) für die V3 in Mimoyecques

Sprecher:

Elf Tage zuvor hatten die "Dambusters" auch den kleinen Ort Mimoyecques angegriffen, wenige Kilometer entfernt von der Kanalküste, südlich von Calais.
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Abschussrampenbunker Mimoyecques 01,
                            Sicht auf das Dorf
Abschussrampenbunker Mimoyecques 01, Sicht auf das Dorf

Auf Befehl von Rüstungsminister Speer war auch hier im Sommer 1943 mit dem Bau einer unterirdischen Anlage begonnen worden, für eine Waffe, die - wie die V2 - London direkt erreichen sollte.

[Bild: Betontrümmer]

Abschussrampenbunker Mimoyecques 02,
                          Bunkertrümmer 01
Abschussrampenbunker Mimoyecques 02, Bunkertrümmer 01
Abschussrampenbunker
                          Mimoyecques 03, Bunkertrümmer 02
Abschussrampenbunker Mimoyecques 03, Bunkertrümmer 02
Abschussrampenbunker
                          Mimoyecques 04, Bunkertrümmer 03
Abschussrampenbunker Mimoyecques 04, Bunkertrümmer 03

Um Hitlers Traum von der so genannten "England-Kanone" zu beenden, genügte eine einzige "Tallboy"-Bombe. Sie durchschlug die 6 Meter dicke Betondecke und explodierte im Inneren des Berges.

Dort hatten Zwangsarbeiter 100 m lange Schächte schräg in den Berg gesprengt

[Bild: Plan]
Abschussrampenbunker Mimoyecques
                          05, Plan
Abschussrampenbunker Mimoyecques 05, Plan
für ganze Batterien neuartiger "Hochdruckpumpen". Diese auch "V3" oder "Fleissiges Lieschen" genannten Kanonen sollten Granaten bis zu 200 Kilometer weit schiessen. Welche Art von  Granaten die England-Kanone mit einer Geschwindigkeit von einem km pro Sekunde abfeuern sollte, ist unklar. Von biologischen oder chemischen Kampfstoffen ist die Rede. Beweise dafür gibt es nicht.

[Bild: Stollen, ausbetoniert und im Rohbau]
Abschussrampenbunker Mimoyecques
                          06, Tunnel
Abschussrampenbunker Mimoyecques 06, Tunnel
Nach dem erfolgreichen Bombenangriff war die Anlage zwar unbrauchbar, aber nicht vollständig zerstört. Heute sind noch ein paar der 60 Jahre alten Stollen begehbar. Ein Modell des so genannten "Tausendfüsslers" erinnert daran, welch perfide Idee die Nazis hier ins Werk zu setzen versuchten.

[Bild: schräger Stollen mit Pumpleitungssystem]
Abschussrampenbunker Mimoyecques 07,
                          Pumpleitungssystem im schrägen Stollen
Abschussrampenbunker Mimoyecques 07, Pumpleitungssystem im schrägen Stollen

Die Gefahr für England war offensichtlich so gross gewesen, dass der britische Premier Winston Churchill sich noch 8 Monate nach der Befreiung Frankreichs mit Mimoyecques befasste.

[Bilder: Big Ben; Churchill spaziert mit Gefolge]
London, Big Ben, Turmuhr
London, Big Ben, Turmuhr
Er könne nicht zulassen, dass diese Anlage die Sicherheit des Landes weiter bedrohe, schrieb er in einem geheimen Memorandum. So wurden die noch intakten Schächte der V3 von britischen Pionieren gesprengt.

[Bild: Churchill fährt im Auto vor dem Buckingham-Palast]. 
Churchill im Auto mit Zigarre
Churchill im Auto mit Zigarre

Wusste Churchill mehr darüber, was die Nazis planten, als bis heute bekannt ist?


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17.
Falkenhagen bei Berlin: Chemiefabrik mit dem Ziel der Sarin-Produktion

Ein totes Gleis führt ins Niemandsland: Falkenhagen, südöstlich von Berlin. Die britischen Akten über den kleinen Ort in der brandenburgischen Provinz sind bis heute teilweise unzugänglich, denn hier sollte eine der gefährlichsten Massenvernichtungswaffen der Kriegsgeschichte produziert werden.

[Bild: Bahngleis endet auf Pflasterstrasse; Ansatz einer Weiche]

Chemiefabrik Falkenhagen 01, Bahngeleise
Chemiefabrik Falkenhagen 01, Bahngeleise
Chemiefabrik Falkenhagen
                        02, Bahngeleise mit Waldschneise
Chemiefabrik Falkenhagen 02, Bahngeleise mit Waldschneise

NS-Propagandafilm 1944: "Kampfstoffe":
NS-Film
                "Kampfstoffe" 01 Titelbild
                "Kampfstoffe"
NS-Film "Kampfstoffe" 01 Titelbild "Kampfstoffe"

Film:

"Unter Gas verstehen wir jene Erzeugnisse der chemischen Industrie, die als chemische Kampfstoffe bei Kampfhandlungen eingesetzt werden können mit dem Ziel, auf den Gegner einzuwirken und ihn kampfunfähig zu machen. So hat sich die chemische Waffe - von hunderten von Geistern und Kräften geschmiedet - schon im Ersten Weltkrieg zu einem wirkungsvollen Kampfinstrument entwickelt. Wir müssen daher auch im gegenwärtigen Völkerringen jederzeit mit ihrem Einsatz durch den Gegner rechnen."


[Bilder: Chemiewerkstätte mit Schüttelanlagen]

NS-Film
                          "Kampfstoffe" 02, Forschungsanlagen
NS-Film "Kampfstoffe" 02, Forschungsanlagen

Sprecher:
Ein Schulfilm der Wehrmacht. Man zeigt Hitlers Soldaten die Wirkung der Chemiewaffen "Lost" und "Blausäure" am lebenden Objekt.

[Bild: Ein Affe in einem Glaskasten: In den Glaskasten wird etwas Unsichtbares hineingegeben, der Affe schnappt bald nach Luft und bricht zusammen].

NS-Film
                          "Kampfstoffe" 03, Gasexperiment, Gas
                          wird in einen Glaskäfig eingelassen
NS-Film "Kampfstoffe" 03, Gasexperiment, Gas wird in einen Glaskäfig eingelassen
NS-Film
                          "Kampfstoffe" 04, ein Affe sitzt im
                          Glaskäfig
NS-Film "Kampfstoffe" 04, ein Affe sitzt im Glaskäfig
NS-Film "Kampfstoffe" 05, der
                          Affe im Glaskäfig fällt in Totenstarre um
NS-Film "Kampfstoffe" 05, der Affe im Glaskäfig fällt in Totenstarre um
NS-Film
                          "Kampfstoffe" 06, Notizen zum
                          Experiment
NS-Film "Kampfstoffe" 06, Notizen zum Experiment

Grossbritannien, die USA und die Sowjetunion verfügten während des Zweiten Weltkrieges über grosse Mengen dieser Kampfstoffe. NS-Film
                        "Kampfstoffe" 07, Gas wird in einen
                        Glaskäfig gesprüht
NS-Film "Kampfstoffe" 07, Gas wird in einen Glaskäfig gesprüht
Auch Nazi-Deutschland besass etwa 55.000 Tonnen. NS-Film
                        "Kampfstoffe" 08, eine Katze sitzt im
                        Glaskäfig
NS-Film "Kampfstoffe" 08, eine Katze sitzt im Glaskäfig
Eingesetzt wurden diese tödlichen Waffen nicht. Zu furchtbar waren die Erinnerungen an die Schrecken des Gaseinsatzes im Ersten Weltkrieg.
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[Bild: Katze bekommt Ausfluss aus dem Maul].
NS-Film "Kampfstoffe" 09, der
                        Katze läuft der Speichel aus dem Maul
NS-Film "Kampfstoffe" 09, der Katze läuft der Speichel aus dem Maul

Dr. Hoffmann, einst Physiker an der Akademie der Wissenschaften der DDR hat sich seit Jahrzehnten mit der Geschichte Falkenhagens beschäftigt.

[Bild: Dr. Hoffmann öffnet rostiges Eisentor].

Chemiefabrik Falkenhagen
                        03, Dr. H. Hoffmann von fern
Chemiefabrik Falkenhagen 03, Dr. H. Hoffmann von fern
Chemiefabrik
                        Falkenhagen 04, Dr. H. Hoffmann öffnet die Türe
Chemiefabrik Falkenhagen 04, Dr. H. Hoffmann öffnet die Türe

Vor neugierigen Blicken geschützt hatte das Heereswaffenamt 1938 die Anlage in einem ausgedehnten Waldstück versteckt. Unter dem Decknamen "Seewerk" wurden hier vor allem Brandstoffe entwickelt. Unvollendete Gebäudeteile zeugen von einem Projekt, das hier 1944 begonnen wurde.

[Bild: Langer Hallenbau mit grossen Fensternischen, nur einstöckig, Gras wächst auf dem Dach].

Chemiefabrik Falkenhagen 05, Fassade
                          01
Chemiefabrik Falkenhagen 05, Fassade 01
Chemiefabrik Falkenhagen 06, Fassade
                          02
Chemiefabrik Falkenhagen 06, Fassade 02

Das Oberkommando des Heeres hatte das Gelände der IG Farben überlassen, um hier einen völlig neuartigen, chemischen Kampfstoff zu produzieren. 44 Millionen Reichsmark wurden für den Bau veranschlagt. Ein riesiges Heizkraftwerk war schon im Rohbau fertig.

[Bild: Betonbau, ca. 15 m hoch]

Chemiefabrik
                          Falkenhagen 07, Heizkraftwerk im Rohbau
Chemiefabrik Falkenhagen 07, Heizkraftwerk im Rohbau

Chemiefabrik
                          Falkenhagen 08, Heizkraftwerk, Nahaufnahme
Chemiefabrik Falkenhagen 08, Heizkraftwerk, Nahaufnahme

Die Chemiker hatten ihre Labors bereits nach Falkenhagen gebracht.

Dr. Hoffmann, Heimatforscher:
Chemiefabrik Falkenhagen 11, Dr. H.
                  Hoffmann erzählt
Chemiefabrik Falkenhagen 11, Dr. H. Hoffmann erzählt

"Es gab eine neue Verfahrensentwicklung: Das war der Kampfstoff Sarin. Und dieser Kampfstoff sollte hier in Falkenhagen in einer Grossanlage produziert werden.

[Bild: Innenansicht des unvollständigen Produktionsgebäudes, der Rohbau des Heizkraftwerks im  Hintergrund].

Chemiefabrik Falkenhagen 09,
                        Innenbauten 01
Chemiefabrik Falkenhagen 09, Innenbauten 01
Chemiefabrik Falkenhagen 10,
                        Innenbauten 02
Chemiefabrik Falkenhagen 10, Innenbauten 02

Sarin wirkt speziell auf das Atemsystem. Wer mit diesem Kampfstoff in Berührung kommt - und zwar genügt es zum Beispiel, wenn ein Tröpfchen in ein m3 Luft verdunstet - dass man dort innerhalb von 6 Minuten bei schlagendem Herzen erstickt. Die Atmung wird ausser Gefecht gesetzt."

Sprecher:
Die bis dahin bekannten chemischen Waffen waren für die Soldaten auf beiden Seiten erkennbar gewesen. So wurde der rechtzeitige Einsatz von Gasmasken immer wieder geübt. Sarin jedoch war anders. Man konnte es weder sehen, noch riechen oder schmecken. Der Tod kam ohne Vorwarnung.

[Bild: NS-Film: Kampfszene mit Gaseinsatz; Soldaten mit Gasmasken]

Hitler, so heisst es, habe den Einsatz von Gas verboten, weil er selbst im Ersten Weltkrieg fast erblindet wäre. Die Produktion von Sarin aber hat er persönlich befohlen. Hätte er auch den Einsatz dieser neuartigen Waffe gescheut, wenn sie zur Verfügung gestanden hätte? Mit einer Monatsproduktion von Sarin wären die Nazis in der Lage gewesen, eine Grossstadt wie London zu entvölkern.

[Bilder: Hitler mit Gefolge, Besprechung im Stehen; ein Gefolgsmann übergibt einem anderen Gefolgsmann mit Nazi-Armbinde ein Kästchen].

Als die Rote Armee Anfang 1945 die Grenzen des Dritten Reiches erreichte, packten die deutschen Chemiker in Falkenhagen ihre Ausrüstung zusammen. Nichts sollte die Sieger an das Vorhaben erinnern.
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[Bild: Leere Halle mit grossen Fensternischen]
Chemiefabrik Falkenhagen 13, Innenansicht
                          mit leerer Halle
Chemiefabrik Falkenhagen 13, Innenansicht mit leerer Halle

Sarin wurde hier nie produziert. Die sowjetischen Eroberer nutzten den Fabrikationstrakt für die Schweinezucht.

Dr. Hoffmann, Heimatforscher:
"Nach dem Krieg fiel man aus allen Wolken, als man sah, was für eine Katastrophe hier in Vorbereitung gewesen ist. Dieser Kampfstoff war eine reine deutsche Entwicklung, die den anderen Alliierten in keinster Weise bekannt war. 500 Tonnen pro Monat sind sehr viel, und das wäre für Granat oder Bomben, hätte man damit ganze Flächen ausrotten können. Und da macht man keinen Unterschied, ob Zivilisten oder Soldaten."

Sprecher:
Ein 80 m langer, unterirdischer Gang ist der Rest der halbfertigen Abfüllanlage für Sarin. Als Termin für den Produktionsbeginn hatte die IG Farben ihren Auftraggebern den Sommer 1945 avisiert. Wie realistisch das war, lässt sich heute nicht mehr klären.

[Bild: Halb unterirdischer Gang in Betonmauern]

Chemiefabrik Falkenhagen 14, Eingang zu
                          einem halbunterirdischen Gang
Chemiefabrik Falkenhagen 14, Eingang zu einem halbunterirdischen Gang
Chemiefabrik Falkenhagen 14, Sicht durch
                          den halbunterirdischen Gang
Chemiefabrik Falkenhagen 14, Sicht durch den halbunterirdischen Gang


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18.
Unterirdische Raketenfabrik für Interkontinentalrakete A9: Ebensee bei Salzburg, Deckname: "Zement"

Sprecher:
Amerikanische Panzerverbände auf ihrem Vormarsch in Österreich Anfang Mai 1945. Die traurigen Reste der Wehrmacht haben sich der Übermacht ergeben und gehen in Gefangenschaft. Bilder vom Kriegsende bei Salzburg, gedreht von einem Kameramann der US-Army.

Ebensee 01, Einmarsch der Amis 01
Ebensee 01, Einmarsch der Amis 01
Ebensee 02, Einmarsch der Amis 02
Ebensee 02, Einmarsch der Amis 02
Ebensee 03, Bewachung von
                          Ebensee mit einem Panzer
Ebensee 03, Bewachung von Ebensee mit einem Panzer

Am 8. Mai erreichen die Kriegsberichterstatter das zwei Tage zuvor befreite KZ Ebensee und dokumentieren die Leiden der Überlebenden. KZ-Häftlinge und Zwangsarbeiter aus Ebensee waren unweit des Lagers in einem geheimen Stollensystem der SS eingesetzt. Deckname:  "Zement".

[Bilder: Häftlinge mit stark herausstehenden Rippen; Häftlinge überdecken Tote, tragen Tote weg].

KZ Ebensee 04, Gesamtansicht von fern
KZ Ebensee 04, Gesamtansicht von fern
KZ
                          Ebensee 05, das Lager
KZ Ebensee 05, das Lager
KZ Ebensee 06, abgemagerter Häftling
KZ Ebensee 06, abgemagerter Häftling
KZ Ebensee 07, abgemagerte Häftlinge KZ Ebensee 07, abgemagerte Häftlinge
KZ Ebensee 08, Häftlinge ruhen
                          auf Koffern
KZ Ebensee 08, Häftlinge ruhen auf Koffern
KZ Ebensee 09, Leichen
                          werden auf einen Handwagen geladen
KZ Ebensee 09, Leichen werden auf einen Handwagen geladen
KZ Ebensee 10,
                          abgemagerter Häftling auf einer Bahre
KZ Ebensee 10, abgemagerter Häftling auf einer Bahre

Sprecher [Situation heute und 1943]:

Einmal täglich fährt heute eine Diesellok in den Berg, um den dort geförderten Kalk abzufahren. Vor 60 Jahren hatte man den Familienbetrieb enteignet und der SS für die Produktion der spektakulärsten Neuentwicklungen auf dem Gebiet der Waffentechnik überlassen. Die Anlage wurde nie in Betrieb genommen. Doch vor allem im ehemaligen Stollen "A" ist die ursprüngliche Bestimmung noch zu erkennen.

[Bild: Eine rote Diesellok fährt in einen zweispurigen Stollen ein und wird an Güterwagen angekoppelt].

Ebensee11, Rangierlok fährt ein
Ebensee 11, Rangierlok fährt ein
Ebensee 12, Güterzug im Tunnel
Ebensee 12, Güterzug im Tunnel

30 m hoch sind die Hallen, in denen man unter der Leitung von SS-Obergruppenführer Hans Kammler sogar Interkontinentalraketen montieren wollte.

[Bilder: Ausbetonierte, 30 m hohe Halle]

Ebensee 13,
                          Halle 01
Ebensee 13, Halle 01
Ebensee 14,
                          Halle 02
Ebensee 14, Halle 02
Ebensee 15,
                          Halle 03
Ebensee 15, Halle 03

Denn das neueste Modell, die 26 Meter hohe A9, würde, so der ehrgeizige Plan der Nazis, sogar die USA erreichen.

20 Stück pro Monat sollten in Ebensee gebaut werden [Bild: Güterzug im Stollen].

Die A9 wurde nicht einmal mehr getestet. Ihr Erfinder Wernher von Braun kam nach Kriegsende unbehelligt in die USA, um dort seine Raketenforschung "neuen Herren" zu widmen. Die genaue Zahl der Opfer seiner Arbeit im Dienste Hitlers ist unbekannt [Bild: Der Güterzug fährt aus dem Stollen].


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19.
Die einbetonierte und dann gesprengte Wolfsschanze - ein Tisch rettet Hitler das Leben

Sprecher:
Wochenschauaufnahmen aus der Wolfsschanze bei Rastenburg im Sommer 1944. Hitler verabschiedet den italienischen Diktator Benito Mussolini.

[Bild: Wochenschau: Mussolini im Zug]

Wolfsschanze01: Hitler mit
                        Mussolini mit Gefolge
Wolfsschanze01: Hitler mit Mussolini mit Gefolge
Wolfsschanze02: Hitler mit Mussolini
Wolfsschanze02: Hitler mit Mussolini
Wolfsschanze03, Mussolini schaut aus dem
                        Zugfenster, Hitler davor 01
Wolfsschanze03, Mussolini schaut aus dem Zugfenster, Hitler davor 01
Wolfsschanze04, Mussolini schaut aus dem
                        Zugfenster, Hitler davor 02
Wolfsschanze04, Mussolini schaut aus dem Zugfenster, Hitler davor 02

Auf 250 Hektar waren in Ostpreussen das Führerhauptquartier und der Wehrmachtführungsstab untergebracht, von drei schwer bewachten Sperrkreisen geschützt. Die Bahngleise, auf denen einst die Verbündeten des 3. Reichs zu Besuch des Hauptquartiers einfuhren, sind zugewachsen.


[Bild: zugewachsene Bahngeleise]
Wolfsschanze05,
                        das Bahngleis zur Wolfsschanze heute (2003)
Wolfsschanze05, das Bahngleis zur Wolfsschanze heute (2003)
Die ehemalige Wolfsschanze ist ein Trümmerfeld [Bild: grosse Betontrümmer neben dem Bahngeleise]. Vor ihrem Abzug haben die Deutschen alle Gebäude gesprengt. Den Rest besorgte die Rote Armee. Hitlers Privatbunker ist ein unförmiger Klotz, denn noch 1944 wurden alle wichtigen Gebäude im innersten Sperrkreis mit massiven Stahlbetonbauten überwölbt [Bild: gesprengte Betonbunker]. Wolfsschanze06, ein grosser Bunker
Wolfsschanze06, ein grosser Bunker
Seit Ende 1944 ist Rochus Misch nicht mehr in Rastenburg gewesen. Als Mitglied des so genannten Führerbegleitkommandos war er auch in der Wolfsschanze fast immer an der Seite Hitlers.

[Bild: Herr Misch kommt hinter einem Betontrümmer hervor]

Die Rückkehr nach 60 Jahren verläuft anders, als der ehemalige Leibwächter des Diktators es sich vorgestellt hat. Es fällt ihm  schwer, in den Ruinen etwas wiederzuerkennen.
Wolfsschanze07,
                        Ex-Leibwächter Rochus Misch von fern
Wolfsschanze07, Ex-Leibwächter Rochus Misch von fern

Rochus Misch, Leibwächter Hitlers:
Wolfsschanze08,
                Ex-Leibwächter Rochus Misch erzählt, Zeugenaussage
Wolfsschanze08, Ex-Leibwächter Rochus Misch erzählt, Zeugenaussage

"Mein Gott, das ist ja mächtig. Die waren... Die früheren Wohnbaracken, die waren ja vielleicht zwei, höchstens drei Meter, und jetzt ist so ein Koloss da. Ich bin erschüttert, was daraus geworden ist, weil mir das alles in guter Erinnerung ist, wie das normal ausgesehen hat, hier  alles [Bild: gesprengte Betonbunker]. Das ist in einem Ruck-Zuck-Verfahren passiert, unglaublich, aber wahr. Wie schnell die das gemacht haben. In ein paar Wochen hat, hat sich das gesamte Gelände hier verändert, innerhalb von ein paar Wochen. Da waren vorher diese Flachbaracken. Wenn man da reinkam, da waren ein [unverständlich] nach rechts. Da war das grosse Zimmer, wo die Lagebesprechungen waren, ein grosser Tisch da drin, und das war ziemlich eingeengt. Das war nicht gross. Das Gewaltige ist erst nachher entstanden." [Bild: Führerbaracke].

Sprecher:
Als Hitler Mitte Juli 1944 mit seinem Tross aus Berchtesgaden in das Hauptquartier nach Ostpreussen kam, war sein Privatbunker noch nicht fertiggestellt. So logierte der Diktator im Gästebunker [Bild: eine hohe Betonwand]. Die Lagebesprechungen fanden vorübergehend in einer nahe gelegenen Holzbaracke statt, so auch am Mittag des 20. Juli 1944 [Bild: Erdboden]. Hitler hatte sich Generäle zum Vortrag gebeten. Einige Adjutanten und Diener waren ebenfalls im Raum. Um 16 Minuten vor Eins beugte sich der Oberbefehlshaber [Hitler] an dieser Stelle über einen grossen Kartentisch [Bild: Erdboden mit Fundamenteinsatz]. In diesem Moment explodierte eine Bombe, die Oberst von Stauffenberg unter dem Tisch deponiert hatte. Der Sprengsatz tötete vier Personen und verletzte sieben weitere schwer. Die Baracke wurde fast völlig zerstört. [Aber der geisteskranke Diktator Hitler überlebte].

[Bild: zerstörte Holzbaracke]

Wolfsschanze09, Führerbaracke
                        nach Attentat 01
Wolfsschanze09, Führerbaracke nach Attentat 01
Wolfsschanze10, Führerbaracke
                        nach Attentat 02
Wolfsschanze10, Führerbaracke nach Attentat 02
Wolfsschanze11, Führerbaracke
                        nach Attentat 03
Wolfsschanze11, Führerbaracke nach Attentat 03
Wolfsschanze12, Führerbaracke
                        nach Attentat 04
Wolfsschanze12, Führerbaracke nach Attentat 04

Hitler, vom massiven Kartentisch geschützt, wurde nur leicht verletzt. Der Staatsstreich in Berlin scheiterte noch in derselben Nacht. Nach dem Attentat wurden die Sicherheitsvorkehrungen nur unwesentlich verschärft.

Rochus Misch, Leibwächter Hitlers:
"Wir haben nie Angst gehabt. Wir haben nie gemerkt, dass da irgendwelcher Angst hat. <Mir wird schon nichts passieren>.

[Bild: Hitler besucht Verletzte im Krankenhaus]

Wolfsschanze13, Hitler
                        besucht Verletzte im Spital 01
Wolfsschanze13, Hitler besucht Verletzte im Spital 01
Wolfsschanze14, Hitler
                        besucht Verletzte im Spital 02
Wolfsschanze14, Hitler besucht Verletzte im Spital 02
Wolfsschanze15, Hitler
                        besucht Verletzte im Spital 03
Wolfsschanze15, Hitler besucht Verletzte im Spital 03

Wenn er [Hitler] darauf aufmerksam gemacht worden ist, aus dem und dem Grund. - <Na ja>, sagt er, <aber mir wird schon nichts passieren>. Da war keine Veränderung als solche, gar nichts. Das lief weiter wie vorher, wie Tage vorher. Der 20. Juli ist passiert, und die nächsten Tage dann ging's normal weiter. Da wurde Mussolini empfangen, dann gingen andere Empfänge weiter, also, als wär' überhaupt nichts mehr passiert."


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20.
Bunkerbau im Eulengebirge für ein neues Führerhauptquartier: Beispiel: Gluszyca: "Säuferhöhen"

Längst hatte der Diktator befohlen, möglichst bald die Wolfsschanze durch ein neues Hauptquartier zu ersetzen. Es sollte gegen feindliche Fallschirmjäger geschützt und völlig bombensicher sein. Das Projekt war selbst engsten Mitarbeitern nicht bekannt.

[Bild: riesige Betontrümmer der Wolfsschanze]
Wolfsschanze16, Betontrümmerfeld
Wolfsschanze16, Betontrümmerfeld
Das Eulengebirge,

[Bild: Eulengebirge von fern]
Eulengebirge 01, Bergrücken 01
Eulengebirge 01, Bergrücken 01
ein Landstrich im ehemaligen Niederschlesien. In den Bergrücken nahe dem polnischen Städtchen Gluszyca verbergen sich die wohl ungewöhnlichsten Hinterlassenschaften des Dritten Reiches.

[Bild: Landschaft]
Eulengebirge 02, Bergrücken 02
Eulengebirge 02, Bergrücken 02
Ein polnischer und ein deutscher Hobbyhistoriker haben es sich zur Aufgabe gemacht, die merkwürdigen unterirdischen Anlagen zu erforschen. Irgendwo im Wald der so genannten  "Säuferhöhen" führt ein mysteriöser Schlund 48 Meter in die Tiefe. Ein Fahrstuhlschacht im Rohbau sei dies, so glauben die Experten.

[Bild: Abseilen durch ein Loch im Fels in eine riesige unterirdische Halle].
Eulengebirge 03, Einstieg in
                          einen Schacht 01
Eulengebirge 03, Einstieg in einen Schacht 01
Eulengebirge 04, Einstieg in
                          einen Schacht 02
Eulengebirge 04, Einstieg in einen Schacht 02
Eulengebirge
                          05, Einstieg in einen Schacht 03, Abseilaktion
                          01
Eulengebirge 05, Einstieg in einen Schacht 03, Abseilaktion 01
Eulengebirge
                          06, Einstieg in einen Schacht 04, Abseilaktion
                          02
Eulengebirge 06, Einstieg in einen Schacht 04, Abseilaktion 02

Der polnische Lehrer Jacek Duszczak und Jürgen Müller vom Verein der Berliner Unterwelten kommen seit vielen Jahren hierher, um neue Erkenntnisse zu sammeln.

Und nicht nur die riesige mit Holz verkleidete Halle beweist, dass die Nazis hier Grosses planten.
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[Bild: Halle im Berg, mindestens 8 m hoch, mit Holz verkleidet]
Eulengebirge 07,
                          Gang durch einen abgestützten Tunnel
Eulengebirge 07, Gang durch einen abgestützten Tunnel

Eulengebirge
                          08, Gang durch eine mit Holz ausgekleidete
                          Halle 01
Eulengebirge 08, Gang durch eine mit Holz ausgekleidete Halle 01
Eulengebirge
                          09, Gang durch eine mit Holz ausgekleidete
                          Halle 02
Eulengebirge 09, Gang durch eine mit Holz ausgekleidete Halle 02
Eulengebirge 10, Sicht in einen
                        langen Tunnel
Eulengebirge 10, Sicht in einen langen Tunnel



"Säuferhöhen": 7 [!] Höhlensysteme - und der plötzliche Abtransport - Deckname: "Riese"

Jürgen Müller, Verein "Berliner Unterwelten":
Eulengebirge 11, Jürgen Müller erzählt
Eulengebirge 11, Jürgen Müller erzählt

"Insgesamt sind es ja 7 unterirdische Stollenanlagen. Davon war nur ein ganz kleiner Teil - vielleicht so ein Achtel - irgendwie betoniert. Der Rest sind alles Stollen, die z.T. mit Holzstämmen und Balken abgestützt sind. So um die 40.000 Menschen sind hier in diesem gesamten Gebiet im Eulengebirge praktisch zur Zwangsarbeit eingesetzt gewesen.

Hier in den Stollen

[Bild: Stollengang]

herrscht eine Temperatur um rund 8 Grad, und Zwangsarbeiter haben ja im Schnitt zwischen 12 und 16 Stunden am Tag gearbeitet. Dann können Sie sich vorstellen, dass bei schlechter Ernährung - eh - dass es da sehr viele Tote gab."

Sprecher:
Als die Sowjets Ende April 1945 Niederschlesien eroberten, fanden sie die gigantische Baustelle verlassen vor. Sinn und Zweck der Anlagen blieben ihnen zunächst verborgen.

[Gemäss Auskunft von Filmemacher Michael Foedrowitz wurden am Ende vor dem Rückzug 1000e Häftlinge in den Tunnelanlagen eingesprengt und lebendig begraben und die Eingänge getarnt. Es werden grosse Massengräber in den Tunnelsystemen vermutet].

[Bild: Niedriger Stollen, mit Holzbalken abgestützt]

Eulengebirge 12, abgestützter Gang
Eulengebirge 12, abgestützter Gang
Eulengebirge 13, ausbetonierter Raum
Eulengebirge 13, ausbetonierter Raum

Jacek Duszczak, Heimatforscher (Übersetzung):
Eulengebirge 14, Jacek Duszczak erzählt
Eulengebirge 14, Jacek Duszczak erzählt

"Dieses Objekt ist eigentlich die ganze Zeit seit Kriegsende zugänglich gewesen. Alle Zeugen, die schon hier waren, als die Deutschen abzogen, haben übereinstimmend erzählt, dass es ausgesehen hat, als ob die Arbeiter gerade eine Mittagspause machen. In den Wänden stecken noch die Bohrgestänge. Überall lagen Spaten herum. Loren und Waggons waren mit gefördertem Material gefüllt. Alles sah so aus, als habe man sich nur eine kleine Verschnaufpause gegönnt, nach deren Beendigung die Arbeiter weitermachen würden."

Sprecher
Ausbetonierte Räume für Wachmannschaften und Schiessscharten für gepanzerte Maschinengewehrstände zeugen von der Bedeutung der Anlage. Denn unter strengster Geheimhaltung wurde hier ab November 1943 ein neues Führerhauptquartier gebaut. Deckname: "Riese"

[Bilder: Ausbetonierter Raum mit Gewehren; ausbetonierte Luke].

Eulengebirge 15,
                          ausbetonierter Lagerraum
Eulengebirge 15, ausbetonierter Lagerraum
Eulengebirge 16, Tunnelkreuzung
Eulengebirge 16, Tunnelkreuzung
Eulengebirge 17, Aushubmaterial
Eulengebirge 17, Aushubmaterial
Eulengebirge 18, abgestützter Gang
Eulengebirge 18, abgestützter Gang



"Säuferhöhen": Häftlinge aus KZ Grossrosen und aus Auschwitz - 50 % Todesrate

Die "Wolfsschanze" war Hitler nicht mehr sicher genug erschienen. Um im Eulengebirge eine bombensichere Unterwelt für 20.000 Menschen zu schaffen, bewilligte Rüstungsminister Speer 130 Millionen Reichsmark. Im August 1945 sollten 40.000 m2 bezugsfertig sein.

[Bild: Hitler mit Gefolge an Lagebesprechung an einem Tisch].

NS-Film 01: Hitler und
                        Speer auf einer Lagebesprechung 01
NS-Film 01: Hitler und Speer auf einer Lagebesprechung 01
NS-Film 02: Hitler und Speer auf einer
                        Lagebesprechung am Tisch mit einem Plan
NS-Film 02: Hitler und Speer auf einer Lagebesprechung am Tisch mit einem Plan

Viele der Sklavenarbeiter für den Bau von "Riese" wurden aus dem KZ Grossrosen abkommandiert.

[Bild: Territorium mit mannshohem Stacheldraht umzäunt]

Anfang 1945 zählte  das Lager über 75.000 Insassen. Etwa 13.000 waren in den Aussenlagern im Eulengebirge untergebracht, zumeist jüdische Häftlinge aus Auschwitz. Etwa die Hälfte [etwa 50 %] überlebte den  mörderischen Einsatz für die Sicherheit des Diktators nicht.
KZ
                          Grossrosen, Zaun 01
KZ Grossrosen, Zaun 01

[Bilder: Stacheldraht, Lautsprecher, Baracke, Galgen, Aussenansicht einer Toreinfahrt mit der Überschrift: "ARBEIT MACHT FREI"].

KZ Grossrosen, Zaun 02 mit
                        Haupthaus seitlich
KZ Grossrosen, Zaun 02 mit Haupthaus seitlich
KZ
                        Grossrosen, Megaphon
KZ Grossrosen, Megaphon
KZ Grossrosen 04, Zaun 03 mit
                        Haupthaus von vorn
KZ Grossrosen 04, Zaun 03 mit Haupthaus von vorn
KZ
                        Grossrosen 05, Gang
KZ Grossrosen 05, Gang
KZ Grossrosen 06, Eingang mit der
                        Überschrift "Arbeit macht frei"
KZ Grossrosen 06, Eingang mit der Überschrift "Arbeit macht frei"


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21.
Bunkerbau im Eulengebirge für ein neues Führerhauptquartier: Beispiel: Wolfsberg

Sprecher:
Drei Kilometer Stollen hatten die Zwangsarbeiter schon in den Wolfsberg gegraben, dem grössten Komplex der im Eulengebirge geplanten Anlagen. Heute steht das verzweigte Tunnelsystem teilweise unter Wasser.

[Bild: Fahrt im Stollensystem mit Schlauchboot]

Eulengebirge 19 und 20, Jürgen Müller und
                          Jacek Duszczak fahren in einem Schlauchboot in
                          einem überfluteten Gang 01                                    Eulengebirge 19 und 20, Jürgen Müller und
                          Jacek Duszczak fahren in einem Schlauchboot in
                          einem überfluteten Gang 02
Eulengebirge 19 und 20, Jürgen Müller und Jacek Duszczak fahren in einem Schlauchboot in einem überfluteten Gang 01 und 02

Im November 1944 waren etwa 55 % des Planungsstandes erfüllt. Mit dem Ausbau der Anlagen sollte unverzüglich begonnen werden. Die Original-Baupläne für das Projekt "Riese" sind bei Kriegsende verloren gegangen.
Eulengebirge 21, Tropfsteindecke
Eulengebirge 21, Tropfsteindecke

[Bild: Fahrt mit dem Schlauchboot]

Eulengebirge 22
                        und 23, Jürgen Müller und Jacek Duszczak fahren
                        in einem Schlauchboot in einem überfluteten Gang
                        03                                   Eulengebirge 22
                        und 23, Jürgen Müller und Jacek Duszczak fahren
                        in einem Schlauchboot in einem überfluteten Gang
                        04
Eulengebirge 22 und 23, Jürgen Müller und Jacek Duszczak fahren in einem Schlauchboot in einem überfluteten Gang 03 und 04


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22.
Eulengebirge: Verdacht, dass noch weitere Bunkersysteme existieren

Jacek Duszczak und Jürgen Müller sind überzeugt, dass es im Eulengebirge noch viele unentdeckte Bunkeranlagen gibt. Denn den wenigen verbliebenen Aufzeichnungen der Nazis zufolge war auch vorgesehen, dass dort in einer riesigen unterirdischen Fabrik so genannte "Wunderwaffen" gebaut werden sollten. Doch 60 Jahre danach ist es schwer, Fakten von Gerüchten zu trennen.

Jacek Dusczcak, Heimatforscher (Übersetzung):
Eulengebirge 24, Jacek Duszczak erzählt
Eulengebirge 24, Jacek Duszczak erzählt

"Wir haben Informationen, dass alle Gefangenen bei Kriegsende evakuiert wurden, bis auf diejenigen, die die Anlagen tarnen sollten. Von denen ist jede Spur verloren gegangen, und auch von denjenigen, die damals die Aufsicht führten. Natürlich sind das unbestätigte Informationen.

[Bild: Niedriger Stollen im Rohbau, mit Stämmen abgestützt]

Die Nazis hatten sehr viel Zeit, die Stollen zu tarnen. So ist es heute sehr schwierig, die geschickt verschlossenen Zugänge zu finden. Sie wurden zugeschüttet, Bäume wachsen darauf. Alle Spuren wurden verwischt."




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23.
Bunkerbau im Eulengebirge für ein neues Führerhauptquartier: Beispiel: Waldenburg: Schloss Fürstenstein

Auf Schloss Fürstenstein bei Waldenburg [poln.: Walbrzych] residierten einst die Fürsten von Pless

Waldenburg Schloss Fürstenstein 01: Sicht
                auf das Schloss
Waldenburg Schloss Fürstenstein 01: Sicht auf das Schloss

1940 war der umfangreiche Besitz der Churchill-Verwandten unter Zwangsverwaltung gestellt worden. Vier Jahre später begannen dort umfangreiche Umbauarbeiten. Ein Gästehaus der Reichsregierung, so hiess es, sollte in dem barocken Kleinod entstehen. In Wirklichkeit war es für Adolf Hitler und seine Getreuen vorgesehen.

So arbeiteten 35 Architekten aus dem "Baustab Speer" unter strengster Geheimhaltung an einem unterirdischen Bunkersystem mit direktem Zugang zum Schloss.

[Bilder: Schloss, prunkvolle Innenansicht]

Waldenburg Schloss Fürstenstein 02:
                          Innenansicht 01, bemalte Decke
Waldenburg Schloss Fürstenstein 02: Innenansicht 01, bemalte Decke
Waldenburg Schloss Fürstenstein 03:
                          Innenansicht 02, bemalte Wand mit Türen
Waldenburg Schloss Fürstenstein 03: Innenansicht 02, bemalte Wand mit Türen
Waldenburg Schloss
                          Fürstenstein 04: Innenansicht 03, Saal
Waldenburg Schloss Fürstenstein 04: Innenansicht 03, Saal
Waldenburg Schloss Fürstenstein 05:
                          Innenansicht 04, Saal mit Sitzgruppe
Waldenburg Schloss Fürstenstein 05: Innenansicht 04, Saal mit Sitzgruppe

Bei Gefahr sollte ein Fahrstuhl den Führer aus seinen  Privatgemächern 50 Meter tief in den Berg bringen. 3200 m2 Nutzfläche waren allein für den Diktator und seine engste  Umgebung eingeplant.

[Bild: Stollen, zum Teil im Rohbau, z.T. ausbetoniert]

Waldenburg Schloss
                          Fürstenstein 06: Durchbruch zum Tunnel
Waldenburg Schloss Fürstenstein 06: Durchbruch zum Tunnel
Waldenburg
                          Schloss Fürstenstein 07: Schlossbunker, Gang
                          01
Waldenburg Schloss Fürstenstein 07: Schlossbunker, Gang 01
Waldenburg
                          Schloss Fürstenstein 08: Schlossbunker, Gang
                          02
Waldenburg Schloss Fürstenstein 08: Schlossbunker, Gang 02
Waldenburg Schloss
                        Fürstenstein 09: Schlossbunker, Halle
Waldenburg Schloss Fürstenstein 09: Schlossbunker, Halle

Jürgen Müller, Verein "Berliner Unterwelten":

"Die Grundidee war, dass es unter anderem Hitlers letztes Führerhauptquartier werden sollte. Also, man hat für die führenden Persönlichkeiten des Dritten Reiches, hatte schon jeder seine eigene unterirdische Stollenanlage. Zum Beispiel für Goebbels sollte es eine eigene Anlage geben. Für Himmler sollte es eine eigene Anlage geben. Natürlich sollte dann auch Oberkommando der Wehrmacht - eh - sollte dann hier einziehen: mit Keitel, mit Jodl. Also, es gab schon - em - genaue - m -  Aufteilungspläne, wer wie viel - eh - m3 [?] bekommen hat."


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24.
Die deutsche Bevölkerung weiss von den Stollenbauten nichts - lebt selbst in Trümmern

Sprecher:

An der Heimatfront waren diese Aktivitäten völlig unbekannt.
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[Bild: ausgebombter Strassenzug].
Heimatfront
                          Berlin 01: Menschengruppe in bombardierter
                          Strasse
Heimatfront Berlin 01: Menschengruppe in bombardierter Strasse
Die Volksgemeinschaft bekam ihren Führer kaum noch zu Gesicht.

[Bild: zerbombte Strasse mit ausgebrannter Strassenbahn]
Heimatfront Berlin
                          02: Ausgebrannte Strassenbahn / Tram
Heimatfront Berlin 02: Ausgebrannte Strassenbahn / Tram
Fast jeden Tag und jede Nacht flüchteten die Menschen vor alliierten Bombenangriffen in die Bunker. Heimatfront Berlin 03:
                          Mit Trümmern übersäte Strasse
Heimatfront Berlin 03: Mit Trümmern übersäte Strasse
Denn systematisch wurden die Städte in Schutt und Asche gelegt.

[Bild: Trümmerfrauen]

[Die zionistischen Alliierten unter dem Zionisten Roosevelt und dem Komitee der 300 in London verlängerten absichtlich den Krieg, um Deutschland in Grund und Boden zu bombardieren. Patton und Montgomery hätten Deutschland schon Ende 1943 besetzen können, aber die zionistische Führung wollte keinen frühen Frieden. Stattdessen wurden alle deutschen Städte in Schutt und Asche gebombt, und somit wurden auch die jüdischen Häuser zerstört, die man nach dem Krieg den jüdischen Besitzern wieder hätte zurückgeben können. Die Zionisten wollten die deutsche Kultur zerstören und Deutschland in die Steinzeit zurückbomben, aber die Zionisten wollten auch alle Wurzeln jüdischen Lebens in Deutschland vernichten,, um alle deutschen Juden nach Palästina zu treiben, für ein "Gross-Israel". Der Ausführende war der Massenmörder Eisenhower].
Heimatfront Berlin 04:
                          Frauen bilden eine Eimerkette, um Trümmer
                          wegzuräumen (Trümmerfrauen)
Heimatfront Berlin 04: Frauen bilden eine Eimerkette, um Trümmer wegzuräumen (Trümmerfrauen)

Für die Kamera der Propaganda demonstriert Gauleiter Josef Goebbels in den Ruinen der Berliner Hedwigskathedrale Zuversicht.

[Bild: Goebbels mit Anhang in Ruinen]

Heimatfront Berlin 05: Hedwigskathedrale
                          in Trümmern, Innenansicht
Heimatfront Berlin 05: Hedwigskathedrale in Trümmern, Innenansicht
Heimatfront
                        Berlin 06: Goebbels in den Trümmern der
                        Hedwigskathedrale
Heimatfront Berlin 06: Goebbels in den Trümmern der Hedwigskathedrale


Berlin ist ein bevorzugtes Ziel der Luftschläge. Vom Glanz des Dritten Reiches ist dort kaum mehr etwas übrig. Die Arbeiten zur Neugestaltung der Reichshauptstadt hat man längst eingestellt. Die wenigen fertigen Anlagen wurden kriegsgerecht umfunktioniert.

[Bild: Kreuzung in Berlin, aufgenommen von einem Haus, das in eine Festung verwandelt wurde].
Heimatfront Berlin 07:
                          Strasse mit Festungsbauten
Heimatfront Berlin 07: Strasse mit Festungsbauten


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25.
"Achsenkreuz" und Strassentunnel in Berlin - Nutzung als Bunker und Fabrikationshalle

Irgendwo im Tiergarten findet sich heute der sorgfältig verborgene Einstieg in einen Strassentunnel von Hitlers Welthauptstadt "Germania".
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[Bild: Öffnung eines Schachtdeckels]
Strassentunnel Berlin 01:
                          Schachtdeckel im Tiergarten
Strassentunnel Berlin 01: Schachtdeckel im Tiergarten

Seit Jahren ist niemand mehr darin gewesen. Dietmar Arnold vom "Verein Berliner Unterwelten" wagt den gefährlichen Abstieg, denn unten können sich giftige Gase bilden.

[Bild: Abstieg auf Leiter mit Helm und Lampe]

Strassentunnel Berlin 02: Abstieg 01
Strassentunnel Berlin 02: Abstieg 01
Strassentunnel Berlin 03: Abstieg 02
Strassentunnel Berlin 03: Abstieg 02

Dietmar Arnold:
Strassentunnel Berlin 04, Dietmar
                Arnold im Strassentunnel
Strassentunnel Berlin 04, Dietmar Arnold im Strassentunnel

Dietmar Arnold erzählt:

"Ja, wir sind jetzt hier knapp 9 m unter dem Tiergarten im so genannten westlichen Tunnel des Achsenkreuzes, geplant als Schnellstrasse oder Autobahntunnel, knapp 90 m lang, 14 m breit, 4,8 m hoch. Das sind also Überreste von "Germania". Das Achsenkreuz ist der so genannte Schnittpunkt der geplanten Ost-West- und der Nord-Süd-Achse gewesen. Fertig geworden ist ja zu grossen Teilen die Ost-West-Achse. Die besteht heute aus der Strasse 17. Juni / Unter den Linden, und die Nord-Süd-Achse, die ist ja nie fertiggestellt worden. Ja, und das ist davon  übriggeblieben von dieser hochtrabenden Planung.

[Bild: Tunnel, der ca. 20 cm unter Wasser steht]
Strassentunnel Berlin 05, der
                          Strassentunnel steht ca. 20 cm unter Wasser
Strassentunnel Berlin 05, der Strassentunnel steht ca. 20 cm unter Wasser
1967 ist dieser Tunnel wiederentdeckt worden erst. Die Decke ist 'mal saniert worden. Das kann man hier auch sehen. Man kann sich ausrechnen, es ist billiger, wenn man das Bauwerk erhält, als wenn man es zuschüttet."

Sprecher:
Autos sind nie durch diesen Tunnel gefahren. Während des Krieges wurde irgendwann offenbar eine Zwischenwand eingezogen.
Strassentunnel Berlin 06, jemand hat eine
                          Zwischenwand eingebaut
Strassentunnel Berlin 06, jemand hat eine Zwischenwand eingebaut
Rüstungsbetriebe sollen hier unten ihre Produktion bombensicher weitergeführt haben. Eine verrostete Lampe ist alles, was daran noch erinnert.

[Bild: verrostete Lampe an der Decke]
Strassentunnel Berlin 07, alte Lampe
Strassentunnel Berlin 07, alte Lampe
In der hintersten Ecke des Tunnels hat Dietmar Arnold Hinweise darauf gefunden, dass der Tunnel auch von der Berliner Bevölkerung genutzt wurde, als Luftschutzraum während der Bombenangriffe.

Dietmar Arnold, Verein "Berliner Unterwelten":
"Das ist die Zugangstreppe, wo die Leute hier früher runtergekommen sind. Interessant finde ich dabei besonders, wie stark diese Treppenstufen ausgetreten sind.

Strassentunnel Berlin 08,
                          ausgetretene Treppe
Strassentunnel Berlin 08, ausgetretene Treppe
Da müssen also wirklich Massen an Leuten über diese schmalen Stufen hier in die Räumlichkeiten hinuntergekommen sein. Das Ganze könnte hier sogar eine Luftschutztür mal gewesen sein."

[Bild: Treppe, am Ende ein grosser Metallrahmen]
Strassentunnel Berlin 09,
                          ausgetretene Treppenstufen
Strassentunnel Berlin 09, ausgetretene Treppenstufen

Sprecher:
Gemäss eines so genannten Führer-Sofortprogramms waren ab Oktober 1940 in allen grösseren Städten Luftschutzbauten für die Bevölkerung errichtet worden.

[Bild: Bevölkerung läuft durch Trümmer neben ausgebombtem Strassenzug]

Sie sollten den Durchhaltewillen stärken. Und trotz der sich abzeichnenden Niederlage standen die meisten Deutschen auch 1944 noch in Treue fest zu ihrem Führer.

[Bild: Plakate auf Häusertrümmern:
-- "Unsere Mauern brachen - unsere Herzen nicht"
-- "Die Kriegsstadt Berlin grüsst den Führer!"
-- "Führer befiehl - wir folgen!"
-- "Unsere Mauern brachen, aber unsere Herzen nicht."

Heimatfront Berlin 08:
                          Schild "Unsere Mauern brechen, unsere
                          Herzen nicht"
Heimatfront Berlin 08: Schild "Unsere Mauern brechen, unsere Herzen nicht"
Heimatfront Berlin 09: Schild "Die
                          Kriegsstadt Berlin grüsst den Führer!"
Heimatfront Berlin 09: Schild "Die Kriegsstadt Berlin grüsst den Führer!"
Heimatfront Berlin 10: Schild
                          "Führer befiehl, wir folgen!"
Heimatfront Berlin 10: Schild "Führer befiehl, wir folgen!"
Heimatfront Berlin
                          11: Transparent "Unsere Mauern brachen,
                          aber unsere Herzen nicht"
Heimatfront Berlin 11: Transparent "Unsere Mauern brachen, aber unsere Herzen nicht"


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26.
Bunkerstadt unter Dortmund

Sprecher:
In Dortmund ist die wohl grösste unterirdische Luftschutzanlage des Dritten Reiches erhalten geblieben. Die Zugänge sind getarnt, denn für ungebetene Besucher wäre es hier viel zu gefährlich. Ein Team des Bergamtes untersucht von Zeit zu Zeit die Anlage.

Bunkeranlage Dortmund 01, Treppe
Bunkeranlage Dortmund 01, Treppe
Bunkeranlage
                          Dortmund 02, Gang durch einen ausgeschalten
                          Gang
Bunkeranlage Dortmund 02, Gang durch einen ausgeschalten Gang


Ulrich Reckinger, Staatliches Bauamt Dortmund:

"Nun, in diesem Bereich hier,
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[Bild: Luftschutztür nach der Treppe]
Bunkeranlage Dortmund
                          03, Gasschleusentüre
Bunkeranlage Dortmund 03, Gasschleusentüre
da ist ein typisches Erkennungsmerkmal von Luftschutzanlagen: diese Gasschleusen. Die sind immer mit einem Führungsschloss [?] ausgestattet. Man konnte in der Anlage einen Überdruck fahren, und  wenn draussen ein Gasereignis anlag, dann konnte man damit verhindern, dass [unverständlich gesprochen]."

Bunkeranlage Dortmund 04, Ulrich
                          Reckinger steht in der Gasschleusentüre
                          (Luftschutztüre) und erzählt
Bunkeranlage Dortmund 04, Ulrich Reckinger steht in der Gasschleusentüre (Luftschutztüre) und erzählt
Sprecher:
Nach den ersten Grossangriffen der Alliierten auf Dortmund hatte sich herausgestellt, dass die öffentlichen Luftschutzräume nur ungenügenden Schutz boten.
Bunkeranlage
                          Dortmund 05, herumliegendes Gestänge
Bunkeranlage Dortmund 05, herumliegendes Gestänge
Und so begann man mit dem Ausbau eines riesigen Stollensystems unter der Innenstadt. Bis zu 16 m unter der Erde sollten sich 80.000 Menschen vor den Bomben in Sicherheit bringen können. 5 km der Anlage wurden fertiggestellt.

[Bild: ausbetonierte Stollen mit Kreuzung]
Bunkeranlage Dortmund 06,
                          Tunnelkreuzung
Bunkeranlage Dortmund 06, Tunnelkreuzung

Ulrich Reckinger, staatliches Bauamt Dortmund:
Bunkeranlage Dortmund 07, Ulrich Reckinger
                erzählt
Bunkeranlage Dortmund 07, Ulrich Reckinger erzählt

"In diesem Bereich hier sollte ein Eingang nach über Tage aufgefahren werden [Bild: unfertiger Stollen mit Steigung]. Man hat das von unten vom Stollen als Aufbruch nach oben gemacht. Wie man sieht, ist hier der Ausbau nicht eingebracht. Hier ist der Originalfelsen, wie er nach dem Sprengen zurückgeblieben ist. Den kann man so erkennen und der steht jetzt schon fast 60 Jahre so."

Frage von unbekannter Seite:

"Wann wurde das aufgegeben hier?"

Bunkeranlage Dortmund 08, Aushubmaterial
                          bei unvollendetem Gang
Bunkeranlage Dortmund 08, Aushubmaterial bei unvollendetem Gang

Ulrich Reckinger:
Bunkeranlage Dortmund 09, Ulrich Reckinger
                erzählt
Bunkeranlage Dortmund 09, Ulrich Reckinger erzählt

"Direkt Ende des Krieges. Also, man hat bis zum Kriegsende weitergearbeitet an der Anlage, das heisst: April '45 haben wir noch Abrechnungsunterlagen aus der Zeit, wo man das noch erkennen kann, dass da noch Arbeiten liefen. Man kann hier auch sehen, dass hier noch das Werkzeug teilweise zurückgelassen wurde. Man hat also die Baustelle so verlassen, wie man sie hier sieht."

[Bild: Verrosteter Maurerspachtel, verrostete Schaufel].
Bunkeranlage Dortmund 10, alte
                          Werkzeuge
Bunkeranlage Dortmund 10, alte Werkzeuge
Sprecher:

Seit November 1943 waren es vor allem Kriegsgefangene und Zwangsarbeiter gewesen, die hier zum Einsatz kamen. Unter den Arbeitskräften haben sich auch Häftlinge einer Aussenstelle des KZs Buchenwald befunden.

[Bild: haufenweise ausbetonierte und befahrbare Stollen mit Kreuzungen]
Bunkeranlage Dortmund 11,
                          Tunnelkreuzung
Bunkeranlage Dortmund 11, Tunnelkreuzung
Nach Kriegsende sollen sich manchmal Kriminelle vor der Polizei in die Unterwelt geflüchtet und das verlassene Stollensystem als Lagerraum für Hehlerware genutzt haben. In den 60-er Jahren wurde eine Wiederverwendung im Rahmen des zivilen Luftschutzes diskutiert und verworfen. 
Bunkeranlage Dortmund 12,
                          ausgeschalter Gang
Bunkeranlage Dortmund 12, ausgeschalter Gang
Heute steht die Anlage leer. Bunkeranlage Dortmund
                          13, Tropfsteindecke
Bunkeranlage Dortmund 13, Tropfsteindecke
Ulrich Reckinger, Staatliches Bauamt Dortmund:

"Wir kommen jetzt in den Bereich des Grossraums "Kölner Platz" [Bild: Stollen]. Da haben wir einen schönen Plan

[Bild: Plan] 
Bunkeranlage
                          Dortmund 14, Ulrich Reckinger mit Plan 01
Bunkeranlage Dortmund 14, Ulrich Reckinger mit Plan 01
aus dem Jahr 1943. Da kann man 'mal sehen, wie die Anlage ausgebaut worden wäre, wenn es denn einmal dazu gekommen wäre im Endausbau.


Bunkeranlage
                          Dortmund 15, Ulrich Reckinger mit Plan 02
Bunkeranlage Dortmund 15, Ulrich Reckinger mit Plan 02
Dieser Raum [Bild: Stollen] sollte also zweigeschossig ausgebaut werden,

[Bild: Plan des Stollens mit hölzerner Zwischendecke]

mit Holz verkleidet, um die Feuchtigkeit ein bisschen abzuhalten und das Ganze wärmer zu gestalten, dann in Fluren aufgeteilt und einzelnen Kabinen,
Bunkeranlage Dortmund 17, Plan 01
Bunkeranlage Dortmund 17, Plan 01
Frischluft- und Abluftkanälen. Zu diesem Ausbauzustand ist es dann aber wohl nicht mehr gekommen. Da hat das Kriegsende die Bauarbeiter wohl eingeholt. Ja, ich denke, wir gehen hier mal weiter. Da vorne [unverständlich gesprochen]." Bunkeranlage Dortmund 18, Plan 02
Bunkeranlage Dortmund 18, Plan 02

Sprecher:  
Eine öffentliche Nutzung ist nicht vorgesehen. Die staatlichen Stellen sorgen dafür, dass die Tunnelröhren nicht einstürzen.


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27.
Kaiseroda / Merkers (Thüringen): Raubgut in Bunkersystemen gelagert - der geheime Abtransport durch die Alliierten

Film: Universal Newsreel [Allgemeine Nachrichten]: Titel: "German Loot Discovered" ["Deutsches Raubgut entdeckt"]; by / von Ed Herlihy.

Salzbergwerk Kaiseroda 01: Film Titelbild
                          "German Loot discovered"
                          ("Deutsches Raubgut entdeckt")
Salzbergwerk Kaiseroda 01: Film Titelbild "German Loot discovered" ("Deutsches Raubgut entdeckt")
Salzbergwerk Kaiseroda 02: Film, Sicht
                          auf Kaiseroda (oder Merkers?) in Thüringen
Salzbergwerk Kaiseroda 02: Film, Sicht auf Kaiseroda (oder Merkers?) in Thüringen

[Bild: Eingangstor zu einem Lagerbereich. Aufschrift:
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"Gemeinschaftslager Merkers der  Wintershall Aktiengesellschaft Kaiseroda"]
Salzbergwerk Kaiseroda 03: Film,
                          Eingangstor zum Lagerbereich Merkers
Salzbergwerk Kaiseroda 03: Film, Eingangstor zum Lagerbereich Merkers
Untertitel in Deutsch:

"In Merkers, Deutschland, enthielt die Salzmine eines der merkwürdigsten Geheimnisse des Krieges. Die Entdeckung versetzte Deutschland einen vernichtenden finanziellen Schlag kurz vor Ende des Krieges. Hier haben GIs einen fantastischen Schatz aus Juwelen, Silber, Banknoten, Goldbarren und Kunstwerken entdeckt. Vieles davon ist Diebesgut aus 5 Jahren Krieg.
Salzbergwerk Kaiseroda 04: Film,
                          Wertsachenkoffer
Salzbergwerk Kaiseroda 04: Film, Wertsachenkoffer
Fast jedes Museum in Europa ist mit seinen Meisterwerken vertreten, darunter Raffaels, Rembrandts, Van Dycks und die Bilder vieler anderer Meister. Jetzt sind sie 400 m unter der Erde begraben, nach Meinung der Nazis in einem geeigneten Versteck, einem bombensicheren Luftschutzraum."

[Bilder von Schmuck, Besteck, Bilder, aber kein Gold, keine Banknoten]
Salzbergwerk Kaiseroda 05: Film,
                            Silberbesteck im Koffer
Salzbergwerk Kaiseroda 05: Film, Silberbesteck im Koffer

Salzbergwerk Kaiseroda 06: Film,
                          gestohlene Bilder (Raubkunst) 01
Salzbergwerk Kaiseroda 06: Film, gestohlene Bilder (Raubkunst) 01
Salzbergwerk Kaiseroda 07: Film,
                          gestohlene Bilder (Raubkunst) 02
Salzbergwerk Kaiseroda 07: Film, gestohlene Bilder (Raubkunst) 02
Salzbergwerk Kaiseroda 08: Film,
                          gestohlene Bilder (Raubkunst) 03
Salzbergwerk Kaiseroda 08: Film, gestohlene Bilder (Raubkunst) 03
Salzbergwerk Kaiseroda 09: Film,
                          gestohlene Bilder (Raubkunst) 04
Salzbergwerk Kaiseroda 09: Film, gestohlene Bilder (Raubkunst) 04

Sprecher:
Die Stollen der ehemaligen Kali-Salzbergwerke von Kaiseroda durchziehen weite Teile Süd-Thüringens. Im Lauf der Jahrzehnte haben sich die Bergleute 100e km auf mehreren Ebenen durch das salzhaltige Erdreich gegraben. Das weit verzweigte Stollensystem gleicht einem Labyrinth. Wer hier etwas verstecken will, muss kaum damit rechnen, dass man es findet.

[Bild: Ein Fahrer fährt in einem Geländewagen durch die Gänge der Salzmine an Salzbergen vorbei].

Salzbergwerk
                          Kaiseroda 10: Fahrt durch das
                          Salzstollenlabyrinth 01
Salzbergwerk Kaiseroda 10: Fahrt durch das Salzstollenlabyrinth 01
Salzbergwerk Kaiseroda 11: Fahrt durch
                          das Salzstollenlabyrinth 02, der Fahrer
Salzbergwerk Kaiseroda 11: Fahrt durch das Salzstollenlabyrinth 02, der Fahrer
Salzbergwerk Kaiseroda 12: Fahrt durch
                          das Salzstollenlabyrinth 03
Salzbergwerk Kaiseroda 12: Fahrt durch das Salzstollenlabyrinth 03
Salzbergwerk Kaiseroda 13: Fahrt durch
                          das Salzstollenlabyrinth 04, langer Tunnel
Salzbergwerk Kaiseroda 13: Fahrt durch das Salzstollenlabyrinth 04, langer Tunnel

Salz wird nach dem Ende der DDR in Merkers kaum noch abgebaut,
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[Bild: ein grosser, gelber Schaufelbagger mit der Schaufel voller Salz]

denn vom Tourismus erhoffen sich die Eigentümer inzwischen grösseren Profit. Die Geschichte vom sensationellen Goldfund 1945 soll die Phantasie der Besucher beflügeln. Vielleicht ist ja doch noch etwas hier verborgen. Die Geschichte der spektakulären Einlagerung wurde jedenfalls zweifelsfrei rekonstruiert.

Salzbergwerk Kaiseroda 14, Schaufelbagger
                          mit Salz beladen
Salzbergwerk Kaiseroda 14, Schaufelbagger mit Salz beladen

Hartmut Ruck, Fahrer von K+S Merkers:
Salzbergwerk Kaiseroda 15, Hartmut Ruck erzählt
                  01  
Salzbergwerk Kaiseroda 16, Hartmut Ruck erzählt 02
Salzbergwerk Kaiseroda 15 und 16, Hartmut Ruck erzählt 01 und 02

"In den Monaten Februar und März des Jahres 1945 war diese Strecke, die wir jetzt zurücklegen

[Bild: Salzstollen]

Zeuge der Einlagerung der Gold- und Devisenreserven Nazi-Deutschlands. Nach dem verheerenden Bombenangriff am 3. Februar 1945 auf Berlin wurde bei Hitler - nach den Akten - der damalige Reichsbankpräsident Funk vorstellig und verlangte praktisch die Auslagerung an einen sicheren Ort. Die Wahl fiel auf die damalige Grube Kaiseroda 2,3, also heute Merkers. Und hier wurden mittels Reichsbahntransporten bis Anfang März diese Reserven hier eingelagert.
Salzbergwerk Kaiseroda 17,
                        Salzpiste in Salzstollen
Salzbergwerk Kaiseroda 17, Salzpiste in Salzstollen
Die damalige Grube bestand zum grossen Teil in der Belegschaft auf Fremdarbeitern. Mindestens drei Viertel für die sicherheitsrelevanten Dinge waren noch von deutschen  Arbeitern besetzt, so dass an und für sich das relativ bekannt sein musste unter den Fremdarbeitern und Kriegsgefangenen, die hier tätig waren, so dass die Amerikaner recht schnell nach ihrer Besetzung von Merkers am 4. April dieser Einlagerung auf die Spur kamen und sie praktisch hier diese Goldkammer öffneten."

[Bild: Der Geländewagen fährt in einem Salzstollen, am Schluss sieht man alte, verrostete Loren].
Salzbergwerk
                          Kaiseroda 18, Piste mit alten Loren am Rand
Salzbergwerk Kaiseroda 18, Piste mit alten Loren am Rand

Sprecher:
Finanzexperten und Kunstsachverständige der Amerikaner begannen sogleich damit, die Schätze zu begutachten. Rasch stellte sich heraus, dass es sich um die Gold- und Devisenreserven des Dritten Reiches, sowie das Inventar Berliner Museen handelte.

[Bild: Goldbarren werden aus Transportsäcken ausgepackt]

Salzbergwerk Kaiseroda 19,
                          Film, Geldbündel 01
Salzbergwerk Kaiseroda 19, Film, Geldbündel 01
Salzbergwerk Kaiseroda 20,
                          Film, Geldbündel 02
Salzbergwerk Kaiseroda 20, Film, Geldbündel 02

Der Anteil gestohlener Kulturgüter war in diesem Fall gering.

In Bergwerken Süddeutschlands und Österreichs fanden sich später viele der von den Nazis in ganz Europa zusammengerafften Kunstwerke. Manches Wertvolle gilt bis heute als verschollen [Bild: Banknoten in Paketen].

Salzbergwerk
                          Kaiseroda 21, Film, Geldsack der Reichsbank
Salzbergwerk Kaiseroda 21, Film, Geldsack der Reichsbank
Salzbergwerk Kaiseroda 22, Film,
                          Ami-Soldat zählt Geldscheine
Salzbergwerk Kaiseroda 22, Film, Ami-Soldat zählt Geldscheine


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28.
Bunkeranlage Stuttgart: Killesberg

Nach und nach besetzten die alliierten :Armeen ganz Nazi-Deutschland. Am 22. April 1945 eroberten amerikanische und französische Einheiten Stuttgart.

[Bild: militärische Fahrzeuge in Strasse mit Oberleitung]

Stuttgart-Killesberg 01, Einmarsch der
                          Amis 01
Stuttgart-Killesberg 01, Einmarsch der Amis 01
Stuttgart-Killesberg 02,
                          Einmarsch der Amis 02
Stuttgart-Killesberg 02, Einmarsch der Amis 02

Die verbliebenen deutschen Truppenverbände hatten die Stadt nicht mehr verteidigt und vor der Übermacht kapituliert.

[Bild: Ein deutscher Soldat sitzt still in einem Panzer]

Tief im Killesberg
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[Bild: Bunkeranlage, Aufschrift an der Wand: "Lotsenfunkstelle Kommandostab" mit Pfeilen]
Stuttgart-Killesberg 03, Gang
                          01 mit Wegweiser
Stuttgart-Killesberg 03, Gang 01 mit Wegweiser
ist eine Bunkeranlage erhalten geblieben, die von letzten Gefechten zeugt. Von diesem Befehlsstand aus

[Bild: Befehlsstand, Aufschrift an der weiss gestrichenen Wand: "Nachrichtendienst"]
Stuttgart-Killesberg 04, Gang 02 mit dem
                        Schalter "Nachrichtendienst"
Stuttgart-Killesberg 04, Gang 02 mit dem Schalter "Nachrichtendienst"

koordinierte offenbar die Wehrmachtsführung in Stuttgart ihren sinnlos gewordenen Einsatz. Nachrichtenhelfer und Funkmelder nahmen Befehle entgegen, die nur wenige Soldaten überhaupt erreichten.

[Bild: Aufschrift an der Wand: "Befehlsraum Verbindungsführer", "Kommandostab Lotsendienst Nachrichtendienst", roter Pfeil]

Stuttgart-Killesberg 05, Gang 03
Stuttgart-Killesberg 05, Gang 03
Stuttgart-Killesberg 06, Gang 04
Stuttgart-Killesberg 06, Gang 04
Stuttgart-Killesberg 07, Gang
                          05 mit Wegweisern
Stuttgart-Killesberg 07, Gang 05 mit Wegweisern

Die Räume wirken so unberührt, als sei der Krieg hier erst gestern zu Ende gegangen.

[Bild: ausbetonierter Tunnel, Aufschrift an Mauer: "In diesem Raum muss Ruhe und Ordnung herrschen"].

Stuttgart-Killesberg 08, Gang 06 mit dem
                          Schalten "Funkstelle"
Stuttgart-Killesberg 08, Gang 06 mit dem Schalten "Funkstelle"
Stuttgart-Killesberg 09, Gang 07 mit der
                          Schrift an der Wand: "In diesem Raum muss
                          Ruhe und Ordnung herrschen"
Stuttgart-Killesberg 09, Gang 07 mit der Schrift an der Wand: "In diesem Raum muss Ruhe und Ordnung herrschen"

Der Tresor wurde offenbar gewaltsam geöffnet

[Bilder:  eine grossen Öffnung mit vier Schlossvorrichtungen; Aufschrift auf verrosteter Tür: "Lotsenfunkstelle. Eintritt verboten"].

Stuttgart-Killesberg 10, Tresorplatz
Stuttgart-Killesberg 10, Tresorplatz
Stuttgart-Killesberg 11,
                          verrostetes Schild "Lotsenfunkstelle.
                          Eintritt verboten"
Stuttgart-Killesberg 11, verrostetes Schild "Lotsenfunkstelle. Eintritt verboten"

Die Reste einer Gasmaske liegen auf dem Boden
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[Bild: rostige Gasmaske ohne Scheiben].
Stuttgart-Killesberg 12,
                          verrottende Gasmaske
Stuttgart-Killesberg 12, verrottende Gasmaske

Die Tür zum Büro der Schutzpolizei ist von Einschüssen durchsiebt. Hat es hier noch einen letzten Schusswechsel mit den Schergen des Regimes gegeben?

[Bild: rostige Tür mit Löchern, Einschüsse und Mauerschäden an der hinteren Wand]

Stuttgart-Killesberg 13, Türe
Stuttgart-Killesberg 13, Türe
Stuttgart-Killesberg 14, Löcher in
                          der Türe
Stuttgart-Killesberg 14, Löcher in der Türe

Wollte jemand, als alles längst verloren war, trotzdem noch für den Führer sein Leben geben?

 

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29.
Bunkersystem am Obersalzberg: "Berghof": fast 6 km Bunkersystem gebaut

Sprecher:

Lange Zeit hatten die Alliierten befürchtet, Hitler habe sich mit seinem letzten Aufgebot auf dem Obersalzberg verschanzt, wo die Naziführung seit den 30-er Jahren ein hermetisch abgeriegeltes Refugium unterhielt.

[Die Bauernfamilien auf dem Obersalzberg wurden der Reihe nach enteignet und z.T. gegen massiven Widerstand vertrieben].

[Flugbilder und idyllische Bilder von der Region um den Obersalzberg]
Obersalzberg-Berghof01,
                          Luftaufnahme von 1940 ca.
Obersalzberg-Berghof01, Luftaufnahme von 1940 ca.


Obersalzberg-Berghof 02, Häuser 01
Obersalzberg-Berghof 02, Häuser 01
Obersalzberg-Berghof 03, Brunnen
Obersalzberg-Berghof 03, Brunnen
Obersalzberg-Berghof 04, Häuser 02
Obersalzberg-Berghof 04, Häuser 02

Auch während des Krieges war der Diktator mit seinem Gefolge immer wieder nach Berchtesgaden gekommen, und wenn der Führer hier oben weilte, wurde er von Hundertschaften aus Sicherheitskräften und SS bewacht.

[Bild: Hitler mit Gefolge in den Bauten auf dem Obersalzberg, Wachen mit Hitler-Gruss]

Obersalzberg-Berghof 05,
                          Hitler auf einer Treppe
Obersalzberg-Berghof 05, Hitler auf einer Treppe
Obersalzberg-Berghof
                          06, Hitler geht eine Treppe hoch
Obersalzberg-Berghof 06, Hitler geht eine Treppe hoch
Obersalzberg-Berghof
                          07, Regierungsgebäude
Obersalzberg-Berghof 07, Regierungsgebäude
Obersalzberg-Berghof 08,
                          Regierungsgebäude, Luftaufnahme
Obersalzberg-Berghof 08, Regierungsgebäude, Luftaufnahme
Obersalzberg-Berghof
                          09, Eingang des Regierungsgebäudes
Obersalzberg-Berghof 09, Eingang des Regierungsgebäudes

Abstieg in die Unterwelten des Nazibergs.

[Bild: Leute bereiten das Abseilen in einen Schacht vor]

Ein Team von Vermessungsingenieuren erforscht und vermisst dort systematisch die unterirdischen  Bunkeranlagen. Direkt im Dokumenta- tionszentrum Obersalzberg führt ein Schacht 30 Meter in die Tiefe. Was genau sich dort unten verbirgt, weiss niemand. Die Holztreppe ist schon vor Jahrzehnten eingestürzt.

Obersalzberg-Berghof 10, Abseilen in einen
                        Schacht 01, Vorbereitung
Obersalzberg-Berghof 10, Abseilen in einen Schacht 01, Vorbereitung

[Bild: Die Leute seilen sich durch den Schacht ab, die Holztreppe ist nur noch teilweise vorhanden].

Obersalzberg-Berghof
                          11, Abseilen in einen Schacht 02
Obersalzberg-Berghof 11, Abseilen in einen Schacht 02
Obersalzberg-Berghof
                          12, Abseilen in einen Schacht 03
Obersalzberg-Berghof 12, Abseilen in einen Schacht 03

Mit einem kompliziert gesicherten elektrischen Abseil-Aufzug werden Team und Ausrüstung vorsichtig heruntergelassen. Am Fuss des Schachts vermuten die Experten den Eingang zu einer halbfertigen Bunkeranlage der SS.

[Bild: Abseilen in den Schacht].

Obersalzberg-Berghof
                          13, Sicht den Schacht hinunter
Obersalzberg-Berghof 13, Sicht den Schacht hinunter
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Obersalzberg-Berghof 14, Sicht
                          den Schacht aufwärts mit den Überresten der
                          Treppe
Obersalzberg-Berghof 14, Sicht den Schacht aufwärts mit den Überresten der Treppe

350 Meter unfertige Stollengänge finden die Männer. Erste Kavernen waren schon mit Ziegeln verkleidet, die Kabelschächte teilweise betoniert. Der Vortrieb endet sechzig Meter tief im Fels.

[Bilder von Stollen im Rohbau, von ausgeziegelten Stollen, Kabelschächte]

Obersalzberg-Berghof 15, Tunnel
                          mit Trümmern
Obersalzberg-Berghof 15, Tunnel mit Trümmern
Obersalzberg-Berghof 16, Gang
                          auf dem Tunnelbord
Obersalzberg-Berghof 16, Gang auf dem Tunnelbord

Florian Beierl ist einer der besten Experten in Sachen Obersalzberg. Seit seiner Jugend erkundet er dessen Geschichte und hat viele Zeitzeugen befragt. Wie ein Kaninchenbau, so weiss Beierl, sieht das Innere des braunen Berges aus. Fast 6 Kilometer lang ist das Stollen- und Bunkersystem. Und noch grössere Anlagen waren offenbar in Planung.

Fieberhaft wurde im Drei-Schicht-Betrieb gearbeitet, bis kurz vor Kriegsende. Die Bohrer der Bergleute wurden rund um die Uhr nach geschliffen, um dem Zeitdruck standzuhalten. So viele Arbeitskräfte waren im Einsatz, dass einer den anderen behinderte. Und wer sich vor Sonntagsarbeit drücken wollte, dem drohte der Bauleiter mit dem Sicherheitsdienst.

Florian Beierl, Obersalzberg-Experte:
"Das ist jetzt eigentlich das letzte, noch nicht dokumentierte und erfasste Teilstück der Obersalzberger Bunkeranlagen. Es handelt sich um einen SS-Bunker, der in einer enormen Tiefe - weit unter dem bestehenden Stollensystem - angelegt wurde und deswegen, aufgrund dieses langen Schachts, der hier runter gebaut wurde, nicht zugänglich war.

[Bild: Vermessungsarbeiten, Plan mit Text: "SS-Bunker (unerforscht)"].

Obersalzberg-Berghof
                          17, Vermessung eines Stollens 01
Obersalzberg-Berghof 17, Vermessung eines Stollens 01
Obersalzberg-Berghof
                          18, Vermessung eines Stollens 02
Obersalzberg-Berghof 18, Vermessung eines Stollens 02

Durch die digitale, genaue Vermessung wird jetzt erstmals das komplette Bild des ganzen Obersalzbergs unterirdisch gezeichnet.

[Bild: Plan, elektronisch in einem Laptop]

Obersalzberg-Berghof 20, Plan 02
Obersalzberg-Berghof 20, Plan 02
Obersalzberg-Berghof 21, Plan 03
Obersalzberg-Berghof 21, Plan 03
Obersalzberg-Berghof 19, Plan 01
Obersalzberg-Berghof 19, Plan 01

Wenn man die letzten Dokumente der Verwaltung Obersalzberg hinsichtlich der Stollenbauten studiert und die Zeitzeugenaussagen damit verschmelzt, dann - eh - kommt man zu dem Schluss, dass dieser ganze Bunkerbereich hier für circa 400 Mann SS gedacht waren als Schutzstollen. Zugleich aber auch in diesen riesigen Hallen, die wir heute hier entdeckt haben, wären relativ grosse Munitionsdepots zur Verteidigung dieser vermeintlichen Alpenfestung angelegt worden."

[Bild: Stollen mit den abziehenden Ingenieuren, der Stollen ist ca. 4-5 m hoch].

Sprecher:
Die Messungen ergeben zudem, dass das Bunkersystem von Hitlers Berghof kaum 10 Meter entfernt beginnt. Sollte also die SS auch unter Tage zur Verteidigung des Führers eingesetzt werden?

Florian Beierl, Obersalzberg-Experte:
Obersalzberg-Berghof 22, Florian Beierl erzählt
Obersalzberg-Berghof 22, Florian Beierl erzählt

"Es waren ja 3000 Arbeiter insgesamt mit den Stollenarbeiten am Obersalzberg beschäftigt. Wenn man also diesen Abschnitt hier betrachtet [Bild: Laptop mit Plan], dann findet man - eh - Ausbaustufen vom Rohausbau, das heisst also der brüchige Fels, der hier noch vorherrscht, bis hin zur halbfertigen Endausbaustufe, wie es hier um uns herum zu sehen ist mit den Entwässerungsziegeln.
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[Bild: Gewölbe mit Ziegelausbau]

Man hätte hier mit gleicher  Arbeiterzahl sicherlich noch vier bis fünf Monate hinarbeiten müssen, dass dieses Stollensystem benützbar gewesen wäre als fertiger Luftschutzbunker.
Obersalzberg-Berghof
                          23, Tropfsteingewölbe
Obersalzberg-Berghof 23, Tropfsteingewölbe
Sprecher:

Hitlers berüchtigter Sekretär, Martin Bormann, leitete den Bau der unterirdischen Luftschutzanlagen für den Führer am Obersalzberg.

[Bild: Hitler und Bormann auf der Terrasse des Obersalzberg]

Auch für seine vielköpfige Familie liess Bormann einen ausgedehnten Bunker errichten, der heute nur mit einer Sondergenehmigung betreten werden darf.
Obersalzberg-Berghof 24, Hitler mit
                          Bormann auf der Terrasse
Obersalzberg-Berghof 24, Hitler mit Bormann auf der Terrasse

[Bild: Bormanns Kinder]

Obersalzberg-Berghof 25, Bormann-Kinder
                        01
Obersalzberg-Berghof 25, Bormann-Kinder 01
Obersalzberg-Berghof 26, Bormann-Kinder
                        02
Obersalzberg-Berghof 26, Bormann-Kinder 02

77 Stufen führten damals direkt aus dem Bormann-Haus in die Unterwelt hinab.
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[Bild: Treppe]
Obersalzberg-Berghof 28, die Treppe zum
                        Bormann-Bunker mit 77 Stufen
Obersalzberg-Berghof 28, die Treppe zum Bormann-Bunker mit 77 Stufen
Über einen fast 60 Meter langen Gang erreichte man die Privaträume. Zur Sicherung gegen feindliche Eindringlinge wurden auch hier verbunkerte Maschinengewehrstände eingebaut.

[Bild: Gewölbe-Gang, weiss gestrichen]
Obersalzberg-Berghof 29, der 60 m lange
                          Gang zu den Bunkerräumen von Bormann
Obersalzberg-Berghof 29, der 60 m lange Gang zu den Bunkerräumen von Bormann

Florian Beierl, Obersalzberg-Experte:

"Der gesamte Bunker-Komplex des Obersalzbergs war autark, und zwar absolut autark, von der Versorgung her: Es waren eigene Wasservorräte, es gab 'ne giftgassichere Belüftungsanlage, Lebensmittelvorräte waren eingelagert, und es wäre möglich gewesen, hier längere Zeit auszuharren. Das Problem wäre nur das gewesen: Man hätte die Eingänge nicht von aussen beschützen können, sondern nur von innen nach aussen. Es gab aussen keine Festungsanlagen. Das heisst: Der Feind konnte den Belagerungszustand in die Bunker bis zu den MG-Nestern eindringen und hätte dann von dort aus abgewehrt werden müssen.

[Bilder: Gewölbe-Gänge-Labyrinth, weiss gestrichen]



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29.1. Bunker am Obersalzberg: Familie Bormann

   
Obersalzberg-Berghof 30, Florian Beierl
                          in den Bunkerräumen von Bormann, der Raum ist
                          unten beige gestrichen, der Lichtschalter ist
                          in Kinderhöhe angebracht
Obersalzberg-Berghof 30, Florian Beierl in den Bunkerräumen von Bormann, der Raum ist unten beige gestrichen, der Lichtschalter ist in Kinderhöhe angebracht

In diesem Bereich war jetzt die Familie Bormann untergebracht. Drei verschiedene Kammern - kann man sagen - für die Kinder: Stockbetten waren drin untergebracht. Die Kammern waren belüftet. Das Interessante ist es, dass zum Beispiel hier bewusst eine relativ warme Farbe verwendet worden ist,

[Bild: Raum, unten beige, oben weiss gestrichen]

um diese, dieses Dasein unter Tage nicht - eh - nicht ganz so öde zu gestalten. Eh - die Lichtschalter für die Kinder waren bewusst tiefer untergebracht. Man hat also hier, ist man um 50 cm fast tiefer  gegangen wie sonst wo.

[Bild: tief angebrachter Lichtschalterloch]

Es gab Holzböden. Man muss sich vorstellen: Hier sind die Stockbetten gestanden. Und wie man sieht: Es waren sogar Bilder aufgehangen hier. Man sieht noch die Nägel.

[Vielleicht hingen da auch noch andere Dinge wie ein Hampelmann usw.].

Und die Familie Bormann war hier in diesem Bunkerbereich wochenlang, natürlich nicht nur herunten. Die waren im Haus und hier. Aber die Luftsituation, also die Gefahr am Obersalzberg durch feindliche Bomber hat zugenommen, Ende '43 extrem. Und die Familie Bormann hat sich also richtig eingerichtet hier unten."

[Bilder: Gänge, Zimmer, herausgerissene Mauern, Kachelwände mit weissen Kacheln]

Obersalzberg-Berghof 31, Bormann-Bunker,
                          Gänge und Zimmer
Obersalzberg-Berghof 31, Bormann-Bunker, Gänge und Zimmer
Obersalzberg-Berghof 32, Bormann-Bunker,
                          Kachelecke
Obersalzberg-Berghof 32, Bormann-Bunker, Kachelecke


Sprecher:

Bormanns Panzerschrank liessen die Amerikaner bei Kriegsende herausschaffen. Die Umrisse sind noch zu erkennen.
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[Bild: Weisse Wand mit grauem Rechteck und Ziegelfundament davor]
Obersalzberg-Berghof 33, Bormann-Bunker,
                          Tresorplatz
Obersalzberg-Berghof 33, Bormann-Bunker, Tresorplatz

Eine mit modernsten Geräten ausgestattete Nachrichtenzentrale lieferte die neuesten Funksprüche und Meldungen von den Fronten.

[Bild: alte Nachrichtengeräte, Aufschrift: "Endstufe 20, Endstufe 10, Endstufe, Empfänger, ...lautspre...", z.T. verrostet, "Netzspannung", "Netz"]

Obersalzberg-Berghof 34, Bormann-Bunker,
                          Funkstation
Obersalzberg-Berghof 34, Bormann-Bunker, Funkstation
Obersalzberg-Berghof 35, Bormann-Bunker,
                          Funkstation Detail
Obersalzberg-Berghof 35, Bormann-Bunker, Funkstation Detail
Obersalzberg-Berghof 36, Bormann-Bunker,
                          Funkstation Detail 02
Obersalzberg-Berghof 36, Bormann-Bunker, Funkstation Detail 02


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29.2. Bunker am Obersalzberg: Bunker für Eva Braun

Auch für Hitler selbst und seine Geliebte Eva Braun hatte der Sekretär [Bormann] eine eigene unterirdische Stadt anlegen lassen. Der gesamte Tross des Diktators sollte sich vor Bombenangriffen unter dem Berghof in Sicherheit bringen können.
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[Bild: Besprechung von Hitler mit Eva Braun u.a. im Stehen]
Obersalzberg-Berghof 37, Besprechung von
                          Hitler mit Eva Braun
Obersalzberg-Berghof 37, Besprechung von Hitler mit Eva Braun


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29.3. Bunker am Obersalzberg: Vorbereitungen für Hitlers letzten Kampf

Anfang April 1945 wurden Vorräte in die Bunker geschafft. Auch alliierte Geheimdienste wähnten den Diktator schon am Obersalzberg.

US-Wochenschau, deutsche Untertitel:

"Die vermeintliche Sicherheit Berchtesgadens,

[Luftbild: Gebirge]

Obersalzberg-Berghof 38, US-Film,
                        Bomberstaffel fliegt gegen den
                        Obersalzberg-Berghof
Obersalzberg-Berghof 38, US-Film, Bomberstaffel fliegt gegen den Obersalzberg-Berghof
Obersalzberg-Berghof 39, US-Bomber
Obersalzberg-Berghof 39, US-Bomber


von wo aus man einen so grossen Teil dieser Welttragödie geplant und durchgeführt hatte, wurde im April von der Macht alliierter schwerer Bomber erschüttert. Sie kamen bei Tagesanbruch und griffen Hitlers berüchtigtes Bergversteck sowie ein Anwesen im Tal mit 12.000-Pfund-Bomben an, die sich tief in die Erde bohren können.

[Bild: Bombenabwurf]
Obersalzberg-Berghof 40, US-Film,
                            Bomben auf Häuser des Obersalzberg-Berghof
Obersalzberg-Berghof 40, US-Film, Bomben auf Häuser des Obersalzberg-Berghof

Auch den nahe gelegenen SS-Baracken wurde die notwendige Aufmerksamkeit zu teil."

[Luftbild: Baracken im Rechteck angeordnet; Bilder von Explosionen, mit Streichermusik untermalt]

Obersalzberg-Berghof 41, US-Film,
                          Explosion
Obersalzberg-Berghof 41, US-Film, Explosion
Obersalzberg-Berghof 42, US-Film,
                          SS-Baracken bombardiert
Obersalzberg-Berghof 42, US-Film, SS-Baracken bombardiert


Sprecher:

Die Bomben zerstörten die meisten Gebäude. Der Berghof wurde unbewohnbar. Der traurige Rest von Hitlers Hofstaat überlebte in den Bunkern. Dann kamen die Amerikaner.
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Obersalzberg-Berghof
                          43, US-Film, bombardierte Häuser
Obersalzberg-Berghof 43, US-Film, bombardierte Häuser

US-Befehlshaber Omar Bradley auf Besichtigungstour am Obersalzberg.

[Bild: Omar Bradley kommt mit zwei Begleitern im Gleichschritt]

Obersalzberg-Berghof 44,
                        US-Film, Ami-Einmarsch 01
Obersalzberg-Berghof 44, US-Film, Ami-Einmarsch 01
Obersalzberg-Berghof 45, US-Film,
                        Ami-Einmarsch 02, Omar Bradley 01
Obersalzberg-Berghof 45, US-Film, Ami-Einmarsch 02, Omar Bradley 01
Obersalzberg-Berghof 46, US-Film,
                          Ami-Einmarsch 03, Omar Bradley 02
Obersalzberg-Berghof 46, US-Film, Ami-Einmarsch 03, Omar Bradley 02

Der zerstörte Berghof wurde zur Attraktion für die Sieger.

[Bilder: Weisse Tafel an Balken befestigt, Aufschrift: "HITLER'S HOME", deutsch: "Hitlers Zuhause"; Soldaten geniessen die Aussicht und ein Soldat steht Wache].

Obersalzberg-Berghof 47, US-Film,
                          Ami-Einmarsch 04, Schild "Hitler's
                          Home"
Obersalzberg-Berghof 47, US-Film, Ami-Einmarsch 04, Schild "Hitler's Home"
Obersalzberg-Berghof 48,
                          US-Film, Ami-Einmarsch 05, Omar Bradley
                          geniesst die Aussicht
Obersalzberg-Berghof 48, US-Film, Ami-Einmarsch 05, Omar Bradley geniesst die Aussicht
Obersalzberg-Berghof 49, US-Film,
                          Ami-Einmarsch 06, ein Soldat steht Wache
Obersalzberg-Berghof 49, US-Film, Ami-Einmarsch 06, ein Soldat steht Wache

Auch die mysteriösen Bunkeranlagen gehören zum Besichtigungsprogramm der Soldaten. Neugierig betritt ein GI für die Kamera der US-Army den Führerbunker.

[Bild: Soldat in Gewölbe-Gang]

Obersalzberg-Berghof 50, US-Film,
                        Ami-Bunkerinspektion 01
Obersalzberg-Berghof 50, US-Film, Ami-Bunkerinspektion 01

Obersalzberg-Berghof 51, US-Film,
                        Ami-Bunkerinspektion 02
Obersalzberg-Berghof 51, US-Film, Ami-Bunkerinspektion 02

Auf 1800 m2 hätten Hitler und seine letzten Getreuen hier noch wochenlang ausharren können.

[Bilder: fensterlose Räume, weiss gestrichen, mit hölzernen Türrahmen].

Obersalzberg-Berghof 52,
                          Bunkergang mit rotem Pfeil 01
Obersalzberg-Berghof 52, Bunkergang mit rotem Pfeil 01
Obersalzberg-Berghof 53,
                          Bunkergang mit rotem Pfeil 02
Obersalzberg-Berghof 53, Bunkergang mit rotem Pfeil 02

Florian Beierl, Obersalzberg-Experte:
Obersalzberg-Berghof 54,
                Bunkergang, Florian Beierl erzählt
Obersalzberg-Berghof 54, Bunkergang, Florian Beierl erzählt

"Am Obersalzberg hat man damit gerechnet, dass Hitler kommt, und zwar bis zum letzten Tag. Man war bereit, die Bunker waren alle eingeräumt soweit, und - eh - es kam ja auch schon die Vorhut aus der Reichskanzlei Berlin. Und man kann also sicherlich behaupten: Wenn Hitler hierher gekommen wäre, dass sich unter Umständen der Krieg noch etwas verlängert hätte. Er hätte von hier aus - logistisch gesehen - die Möglichkeiten gehabt, den Trümmerhaufen, der noch übrig war zu dem Zeitpunkt, weiter zu lenken und leiten."
Obersalzberg-Berghof 55,
                          Bunkerraum mit Trümmern
Obersalzberg-Berghof 55, Bunkerraum mit Trümmern

Als der Rundfunk am 1. Mai 1945 den Tod Hitlers meldete, plünderten vor allem Sicherheitsbeamte die verbliebenen Besitztümer ihres Chefs. Mit der Erlaubnis der Amerikaner bedienten sich Berchtesgadens Bürger später aus den dort angehäuften Vorräten.

[Bild: Ein Soldat schreitet durch Gänge an einem Büchergestell vorbei]

Hitlers Privatarchiv war von einem seiner Adjutanten noch rechtzeitig verbrannt worden. Die im Bunker verbliebene Bibliothek, Schallplatten und Gemälde, wurden von den Amerikanern konfisziert.

[Farbfotos: fensterlose  Gewölbe, weiss gestrichen, Holzboden, kleine Steinhaufen und Bruchhölzer auf dem Boden; alte Schwarzweiss-Bilder: viele Gemälde in Abstellraum mit GI; derselbe GI in einem anderen Zimmer mit einer Schallplatte].

Obersalzberg-Berghof 56,
                        US-Film, Bildersammlung
Obersalzberg-Berghof 56, US-Film, Bildersammlung
Obersalzberg-Berghof 57, US-Film, ein
                        Ami-Soldat nimmt einen Ordner aus einem Regal
Obersalzberg-Berghof 57, US-Film, ein Ami-Soldat nimmt einen Ordner aus einem Regal
Obersalzberg-Berghof 58, US-Film, ein
                        Ami-Soldat hat eine Schallplatte in der Hand
Obersalzberg-Berghof 58, US-Film, ein Ami-Soldat hat eine Schallplatte in der Hand


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29.4.
Bunker am Obersalzberg: Eva Brauns Gemächer

Auch in Eva Brauns Schlafzimmer hatten sich bei Kriegsende zunächst offenbar Unbefugte eingenistet und wilde Partys gefeiert.
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[Bild: Zimmer mit Möbeltrümmern, GI]
Obersalzberg-Berghof 59,
                        US-Film, der Ami-Soldat betritt ein Bunkerzimmer
                        des Führerbunkers Obersalzberg-Berghof 59, US-Film, der Ami-Soldat betritt ein Bunkerzimmer des Führerbunkers

Die Kaverne war im April 1945 bezugsfertig gewesen, angefüllt mit der umfangreichen Garderobe und dem Porzellan.

[Bild: Zimmer mit Stehlampe am Boden, Bücher am Boden, GI, Sektflasche und Sektglas auf einer Kommode, der GI "testet" das Doppelbett, Garderobe und Porzellan werden nicht gezeigt].

Obersalzberg-Berghof 60, US-Film, der
                        Ami-Soldat begutachtet eine Sektflasche
Obersalzberg-Berghof 60, US-Film, der Ami-Soldat begutachtet eine Sektflasche
Obersalzberg-Berghof 61, US-Film,
                        Badezimmer von Eva Braun
Obersalzberg-Berghof 61, US-Film, Badezimmer von Eva Braun
Obersalzberg-Berghof 62, US-Film, der
                        Ami-Soldat testet Evas Bett
Obersalzberg-Berghof 62, US-Film, der Ami-Soldat testet Evas Bett

Auf besonderen Wunsch der Führer-Geliebten war eigens ein Badezimmer mit Wanne eingebaut worden.
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[Bild: GI geht ins Badezimmer, Wanne wird keine gezeigt].
Obersalzberg-Berghof 63, US-Film, das Bad
                        und das Zimmer von Eva Braun im Führerbunker
Obersalzberg-Berghof 63, US-Film, das Bad und das Zimmer von Eva Braun im Führerbunker
Heute gibt es hier nicht mehr viel zu sehen.

[Bild: Gewölbe, weiss gestrichen, schöne Kacheln im unteren Bereich]
Obersalzberg-Berghof 64, Badezimmer von
                          Eva Braun, Kachelwand
Obersalzberg-Berghof 64, Badezimmer von Eva Braun, Kachelwand

Die Räume sind wie leergefegt. Trotzdem brechen immer wieder kriminelle Schatzsucher in die Anlage ein, um das geheimnisvolle Labyrinth zu durchsuchen.

Gleich neben Eva Brauns Kaverne befand sich die des Führers. Spartanisch soll sie eingerichtet gewesen sein. Das Inventar haben die Amerikaner weggeschafft. Der Rest fiel Touristen in die Hände. Sogar die Kacheln aus dem Badezimmer [aus Eva Brauns Badezimmer] wurden als zweifelhafte Souvenirs mitgenommen.

[Bild: Gewölbe-Raum ohne Kacheln].

Hitler  selbst ist nur ein einziges Mal hier unten gewesen. Er entschied sich für den Untergang in Berlin.

Obersalzberg-Berghof 65,
                        Gewölberaum ohne Kacheln
Obersalzberg-Berghof 65, Gewölberaum ohne Kacheln



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