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Nachkriegszeit in
Deutschland mit Hunger, Vergewaltigung und Massenmord
durch die Alliierten 1945-1950
James Bacque: Verschwiegene Schuld. Die
alliierte Besatzungspolitik in Deutschland nach 1945
Kapitel 2: Der Anfang der Weisheit?
Kapitel 2a: Alliierte umschwärmen die
Gulag-Sowjetunion ab 1941 - Hass auf Deutsche - wegen
der UNO wird Osteuropa an die SU verraten
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Die alliierte Besatzungspolitik in Deutschland nach
1945. Buchdeckel James Bacque: Verschwiegene Schuld. Die alliierte
Besatzungspolitik in Deutschland nach 1945.
Buchdeckel"
James Bacque: Verschwiegene Schuld. Die alliierte
Besatzungspolitik in Deutschland nach 1945. Buchdeckel
Präsentation von Michael
Palomino (2013)
[Polen 1939 - Deutschland und die
"Sowjetunion" ab 1923 - gemeinsame Panzerausbildungen in
Kazan unter Guderian]
Für Grossbritannien war es in den dreissiger Jahren das
wichtigste, diplomatische Ziel gewesen, sicherzustellen,
dass in Europa keine andere Macht stark genug wurde, um
seine Interessen zu bedrohen [Ausbeutung der
Kolonialländer]. 1939 hoffte Britannien dies teilweise
dadurch zu erreichen, dass es Deutschland mit Krieg drohte,
falls das Dritte Reich Polen angriffe. Deutschland wurde als
einzige Gefahr betrachtet, und vor Polen sollten
Deutschlands Aggressionen haltmachen. [Dabei wurden 1939
viele Polen gegen Deutsche aggressiv, tätlich,
handgreiflich, mit schwersten Verletzungen, und die
polnische Regierung träumte von einem Marsch auf Berlin,
wenn Frankreich und England im Kriegsfalle gleichzeitig
Deutschland vom Westen her angreifen würden]. Tatsächlich wurde Polen jedoch 1939 von zwei europäischen
Aggressoren angegriffen: Deutschland und der UdSSR [wobei
der Hitler-Stalin-Pakt seit August in der weltweiten
Diplomatie bekannt war]. Sechs Jahre später war Polen zwar
von den Deutschen befreit, doch die Sowjetunion führte nun
ein böses Regime in Ostpolen und anderen Gebieten, die sie
mit Hitlers Hilfe besetzt hatte. Die Briten hatten ihre
Garantie gegenüber Polen nicht eingehalten. Und
Grossbritannien selbst war 1945 akut bedroht.
Eine wichtige Entscheidung mit grossem Einfluss auf die
moderne Geschichte wurde hier getroffen. Die letzte Schlacht
des Zweiten Weltkrieges sollte nicht stattfinden. Wie der
polnische Minister Babinski im Juli 1945 in Ottawa zum
kanadischen Premierminister Mackenzie King sagte: "Polen hat
seinen Krieg verloren, die Alliierten haben den Krieg
verloren ... Der russische Kommunismus hat auf ganzer Linie
gesiegt."
1) Babinski an King, 18. Juli 1945; In: Mackenzie Kind
Diaries, Microfiche, S.696, University of Toronto Library
Dafür wird oft die Schwäche der Briten gegenüber den Sowjets
als Ursache angeführt, doch waren die Briten auch 1939
schwach, als sie Hitler [S.38] den Krieg erklärten; und
1940, als sie noch mehr geschwächt waren, hatten sie den
kontinentalen Diktator herausgefordert. 1945 jedoch
betätigten sich die siegreichen Briten als Steigbügelhalter
der Sowjets, als diese sich ganz Osteuropa einverleibten.
Warum taten sie das?
Die Antwort liegt in einer der dominanten internationalen
Tatsachen des 20. Jahrhunderts, der Stärke Deutschlands. Das
Achsenbündnis erschien 1941/42 so stark [Hitler wollte 30
Millionen Russen hinter den Ural treiben und dann bis Japan
vorpreschen und dann die "USA" in die Zange nehmen], dass
unsere [die angelsächsischen] Regierungen es als dringend
notwendig erachteten, sich rückhaltlos mit dem Diktator
Stalin gegen den Diktator Hitler zu verbünden.
Dies war eine der erstaunlichsten Kehrtwendungen der
Geschichte, denn sei den ersten Tagen der russischen
Revolution waren Briten, Franzosen, Kanadier und Amerikaner
erbitterte Feinde des Kommunismus gewesen. Sie hatten es
nicht geschafft, die Entstehung des Kommunismus in Russland
zu verhindern [bzw. die Weisse Armee hatte von 1919-1923 4
Jahre Krieg in Osteuropa gegen die Rote Armee verloren].
Dafür hatte ihr alter Feind Deutschland in den zwanziger
Jahren heimlich eine Zusammenarbeit mit der Sowjetunion zum
Zwecke der Wiederaufrüstung begonnen [die in den 1930er
Jahren mit "amerikanischer" Hilfe weiter ausgebaut wurde].
Die Weimarer Republik machte sich an den Ausbau von
Luftwaffe und Heer, was den Deutschen nach Versailles strikt
untersagt war. IN Kazan wurden deutsche Panzereinheiten
unter dem berühmten General Heinz Guderian heimlich
trainiert und halfen ihrerseits sowjetischen Panzereinheiten
bei der Ausbildung; auf dem Flugfeld von Lipetsk, ganz in
der Nähe, testeten die Deutschen eine ganze "neue Generation
deutscher Jagdflieger und schwerer Bomber".
2) Richard Overy (mit Andrew Wheatcroft): The Road to War;
London 1989, S.188
[Der Hitler-Stalin-Pakt von 1939 - die Achse 1940 - die
Angelsachsen schwenken zur "Sowjetunion" 1941]
Und im August 1939 vereinbarten Deutschland und die
Sowjetunion heimlich miteinander, gemeinsam Polen zu erobern
und sich die Beute zu teilen [wobei in der internationalen
Diplomatie dieser Hitler-Stalin-Pakt sofort weltweit bekannt
wurde. Nur die zionistische Presse schwieg]. Von einem
raschen Sieg über Polen überzeugt, ging Hitler das Risiko
ein, dass Grossbritannien und Frankreich dem Deutschen Reich
den Krieg erklärten. So begann der Zweite Weltkrieg [wobei
die Sowjetunion auch die Baltenstaaten und Bessarabien
besetzte und die Front sich dadurch generell um 300 km nach
Westen verschob, was für Deutschland eigentlich ein Nachteil
und ganz im Sinne Stalins war].
Hitler setzte den Krieg gegen Briten und Franzosen mit Hilfe
der Sowjets fort, die ihm Öl, Gummi, Weizen und
kriegswichtige [S.39] Metalle im Austausch für Maschinen
sowie Hitlers Einverständnis lieferten, sich die baltischen
Staaten einzuverleiben. So kämpfen Grossbritannien und
Kanada mit ein wenig französischer Hilfe fast zwei Jahre
lang gegen deutsche Armeen, die zum Teil von den Sowjets mit
Kraftstoffen und Nahrung versorgt wurden [bzw. so konnte
Deutschland die Blockade Englands umgehen].
Als nach dem Fall Frankreichs 1940 und Hitlers Angriff auf
die Sowjetunion im Juni 1941 Briten und Kanadier verzweifelt
nach Hilfe Ausschau hielten, begannen sie die öffentliche
Meinung über das tyrannische Sowjetregime zu revidieren,
Natürlich war es absurd, so zu tun, als hülfen die Sowjets
den Demokratien im Westen, aber diese schützten es
tatsächlich vor, und entsprechend formten ihre Regierungen
die öffentliche Meinung durch die von ihnen kontrollierte
Presse, den Film und das Radio. Die Propagandakampagne
zielte vor allem darauf ab, Deutschland und später Japan zu
dämonisieren und gleichzeitig die Sowjets für ihren
heldenhaften Kampf zur Verteidigung des Vaterlandes in den
Himmel zu loben. An dem Tag im Juni 1941, als Hitler den
Russlandfeldzug eröffnete, sagte Churchill mit einem
Lächeln: "Wenn Hitler die Hölle überfiele, könnte ich im
Unterhaus auch schon mal eine freundliche Bemerkung über den
Teufel machen."
3) Winston Churchill: The Grand Alliance; Boston 1950, S.370
Bei ihren Überlegungen, wie der Krieg ab 1941 weiter zu
führen sei, wählten die Führer des Westens nicht den
demokratischen Weg, die Befolgung des Willens der
Allgemeinheit. Statt dessen legten sie ihre Politik im
geheimen fest und täuschten die Öffentlichkeit über ihre
wahren Absichten. Sie unterdrückten die brutale Wahrheit -
ihre Annahme, der Westen sei so schwach, dass sei ein
verbrecherisches System unterstützen mussten, um ein anderes
zu besiegen. So taten die Führer des Westens einfach so, als
sei Josef Stalin, der grösste Massenmörder aller Zeiten, ein
weiser und heldenhafter Führer, der Mütterchen Russland
entschlossen gegen die faschistischen Horden verteidigte.
Und es sei die Pflicht der Demokratien, der Sowjetunion
dabei zu helfen [S.40]
[Ursprünglich war ein Zangenangriff auf die "Sowjetunion"
von Nazi-Deutschland und Nazi-Japen her geplant. Nach dem
Hitler-Stalin-Pakt konnte die japanische Politik diesen Pakt
nicht verstehen und Stalin erreichte ein Stillstandsabkommen
mit Japan und Japan machte seine Eroberungen in China,
Südostasien und im Pazifik. Hitler war zum Napoleon
degradiert und alle haben das gesehen und niemand hat den
Russlandfeldzug abblasen wollen, weil die Generäle alle
Karriere machen wollten].
[Pro-sowjetische Propaganda in den kriminellen
"USA" ab 1941 - Massenmörder Stalin heisst plötzlich
"Onkel Joe" - Greuel werden verschwiegen]
Bald nachdem Hitler im Dezember 1941 den USA den Krieg
erklärt hatte, schuf die amerikanische Regierung in williger
Zusammenarbeit mit der Presse einen breit angelegten
Propagandaapparat, um das Volk über die Sowjets hinters
Licht zu führen. Dies war aus mehreren Gründen notwendig.
Einer davon lautete, dass die amerikanische Öffentlichkeit
auch neun Monte nach dem Überraschungsangriff auf Pearl
Harbor immer noch nicht so recht wusste, warum sie überhaupt
im Krieg war. Einer Gallup-Umfrage [Umfrageinstitut
"Gallup"] vom September 1942 zufolge hatten fast 40 Prozent
der Amerikaner keine Ahnung, "worum es in diesem Krieg
überhaupt geht". Die Meinungsforscher kamen zu dem Ergebnis,
dass "diese grosse Minderheit der Bevölkerung nicht
angemessen über diesen Krieg aufgeklärt worden ist."
4) Gallup: An Analysis of American Public Opinion Regarding
the War; vertraulicher Bericht von George Gallup;American
Institute of Public Opinion; Princeton, September 1942, S.
C258805 ff.
Gleichgültigkeit oder Opposition gegenüber der
Regierungspolitik waren so weit verbreitet, dass der Bericht
als vertraulich eingestuft werden musste und nur den
Chefetagen der Medien zugänglich gemacht wurde, zusammen mit
Empfehlungen, wie die öffentliche Meinung zugunsten des
Krieges zu beeinflussen sei.
Während der Krieg seinen Fortgang nahm, bauten die
Westalliierten schrittweise die militärische Zusammenarbeit
mit den Sowjets aus und unterdrückten jede Art Kritik an ihr
mit Propaganda. Bald wurde der Massenmörder Josef Stalin in
der Presse des Westens mit einem gütigen Lächeln als "Onkel
Joe" vorgestellt. Unmissverständlich konstatierte das
"Life"-Magazin 1943, dass die Russen "wie Amerikaner
aussehen, sich wie Amerikaner kleiden und wie Amerikaner
denken". Die "New York Times" nahm eine weitsichtige Haltung
ein, als sie ein Jahr später erklärte, dass "marxistisches
Denken in Russland nicht mehr gefragt ist".
5) aus: "Life" und "New York Times"; Zitiert in: Paul
Kennedy: Aufstieg und Fall der grossen Mächte, S.553
Kein einziges Mal wurden die ungeheuren Greueltaten erwähnt,
die vor dem Krieg und während des Krieges von den Sowjets
begangen worden waren.
[Roosevelt mit Churchill und Stalin: Überstellung von
Weissrussen an die "Sowjets" 1945 - Massenmord an
Deutschen 1946-50 mit "Hass auf Deutsche" ist eine Rache
in Sowjet-Manier - weitere Kumpanei mit der
Gulag-"Sowjetunion"]
Dann unternahmen Roosevelt und Churchill den nächsten
Schritt: Sie begannen die sowjetischen Kriegsverbrechen an
ihren verbündeten, den Polen, zu vertuschen. Und
schliesslich [S.41] halfen sie den Sowjets nach dem Krieg,
neue Verbrechen zu begehen: gegen die demokratische,
polnische Führung und gegen frühere Verbündete des Westens.
Bei letzteren handelte es sich um Weissrussen, die zuerst im
Russischen Bürgerkrieg auf der Seite des Westens [Weisse
Armee] gegen die Kommunisten [Rote Armee] gekämpft hatten.
Der Sieg über Deutschland heiligte für manche Leute im
Westen die totalitären Mittel, mit denen der Zweck erreicht
worden war, und so wurden die Weissrussen mit Gewalt an
Stalin überstellt, obwohl sie niemals Sowjetbürger gewesen
waren. Und schliesslich wirkten die westlichen Demokratien
bei den blutigen sowjetisch-polnischen Vertreibungen aus dem
deutschen Osten mit. Sie unterhielten Lager, in denen etwa
eine Million deutsche Gefangene verhungerten, erfroren oder
durch Seuchen umkamen, und sie sahen zu und halfen mit, als
Millionen deutsche Zivilisten zwischen 1946 und 1950
verhungerten.
Die einflussreiche, amerikanische Kolumnistin Dorothy
Thompson sah die Gefahr in aller Deutlichkeit und warnte
davor, dass die Führer westlicher Demokratien nach dem Krieg
fortfahren würden, gewisse totalitäre Methoden zum eigenen
Nutzen zu adaptieren. James Bryant Conant, Präsident der
Universität Harvard, und viele andere schlossen sich ihr an.
Herbert Hoover verurteilte diese Vorgänge im Jahr 1948: "Ich
fühlte tief im Innern, dass wir uns ... mit auf verruchte
Dinge einliessen und dass die alte biblische Mahnung 'der
Lohn der Sünde ist der Tod' noch immer ihre Berechtigung
hatte. Heute sehen wir die Folgen."
6) Zitat in: Gary Dean Best: Herbert Hoover: The Pot
Presidential Years; Band 2, S.321
Die Demokratien waren den Sowjets in den Jahren 1945-48
gefällig, weil sie die Deutschen noch immer fürchteten und
hassten [bis zur Berlin-Blockade von 1948, wo die
Demokratien dann merkten, wer wirklich demokratisch war und
wer nicht]. Auch waren ihnen die totalitären Grausamkeiten
der Sowjets gleichgültig. Sei waren ihnen zum Teil deshalb
gleichgültig, weil sie mit den Sowjets bei der Vertuschung
von Katyn und anderen Greueltaten im Osten gemeinsame Sache
machten, zum Teil auch, weil sie mit ihnen bei den
mörderischen Vertreibungen aus den besetzten Ostgebieten
kooperierten. Ihre Weigerung jedoch [S.42], die Sowjets zu
bekämpfen, hatte tiefere Ursachen. Ein faszinierender Wandel
hatte in den englischsprachigen Demokratien eingesetzt, der
bis zum heutigen Tage anhält. Die Friedensstifter begannen
im Kampf gegen die Militaristen die Oberhand zu gewinnen.
[Briten gegen Kumpanei mit der Gulag-"Sowjetunion" ab 1945
- Polen wird nicht befreit - England am Tropf von Kanada
und den "USA"]
Aus den meisten Krisen vor 1945 waren die angelsächsischen
Militaristen als Sieger hervorgegangen. Und das aus gutem
Grund, denn die Militärmacht der Angelsachsen war die bei
weitem erfolgreichste, welche die Welt je gekannt hatte.
Weder England noch die Vereinigten Staaten hatten, in mehr
als fünf Jahrhunderten der Auseinandersetzungen mit den
grössten Militärmächten jedes Kontinents, sei es in der
Luft, auf oder unter See oder zu Lande, unter jeglicher Art
von Regime je einen Krieg gegen eine ausländische Macht
verloren.
Nach den Vereinigten Staaten war wohl Grossbritannien, mit
dem grössten Weltreich der Menschheitsgeschichte, 1945 der
mächtigste Staat der Welt. Für den Fall einer
Auseinandersetzung mit Grossbritannien mussten die Sowjets
berücksichtigen, dass die Briten mit mächtigen Ressourcen
aus Kanada und den Vereinigten Staaten rechnen konnten, die
ohne weiteres in der Lage wären, Lebensmittel, Munition und
modernes Gerät im Wert von Milliarden Dollar in britischen
Häfen anzulanden. Die Royal Navy war, nach der
amerikanischen Kriegsflotte, die stärkste der Welt, die
Royal Air Force gewaltig und von hohem Ausbildungsniveau,
die Armeen zählten Millionen Soldaten, gut ausgerüstet und
sieggewohnt.
Die Briten hatten höchsteigene und gute Gründe, sich dem
russischen Einfluss in Europa zu widersetzen. Bereits
zweimal hatte Grossbritannien in jüngerer Zeit Soldaten und
Schiffe gegen Russland entsandt, einmal gegen den Zar auf
der Krim [1914ca.] und dann noch einmal während des
Russischen Bürgerkriegs [1919ca.]. Um ihnen in einem
Landkrieg beizustehen, konnten die Briten auf über zwei
Millionen deutsche Gefangene zählen, die sich im Sommer in
ihrer Macht befanden [S.43].
Die kriegerische Stimmung war noch stark im Land. Churchill
hielt im Mai 1945 viele Deutsche in Kampfbereitschaft - in
ursprünglicher Formation, komplett bewaffnet und
ausgerüstet. Für den klassischen Briten, in Churchill
verkörpert, wäre die gegenüber Polen eingegangene
Verpflichtung eine Sache der nationalen Ehre, des
althergebrachten Stolzes, eine Feuerprobe gewesen. Sie durch
die Vertreibung der Russen aus Polen zu erfüllen, wäre den
Briten von einst eine heilige Pflicht gewesen. Doch die
Macht des Empire hing weitgehend von der Bereitschaft der
Amerikaner und Kanadier ab, die Briten weiter zu
subventionieren. Milliarden kanadischer Dollar waren bereits
gezahlt, weitere Milliarden waren unterwegs, um die
britische Wirtschaft zu unterstützen. Waren die Kanadier
bereit?
Mackenzie Kind, Enkel von William Lyon Mackenzie, der
verhaftet und eingesperrt worden war, weil er im 19.
Jahrhundert den kanadischen Widerstand gegen die Briten
angeführt hatte, stand einem von den Briten beherrschten
Weltreich ablehnend gegenüber. Über einen Besuch in Downing
Street im September 1945, bei dem er britische Gesuche um
Lebensmittel- und Finanzhilfen entgegennehmen sollte,
schrieb er: "Es ist schon seltsam, dass [Grossvater]
Mackenzie nach Downing Street kam, um die Selbstverwaltung
zu bekommen und die Missstände in Kanada beheben zu lassen,
und dass Downing Street mich heute bittet, Grossbritannien
bei seinen schwierigen Problemen zu helfen."
7) Mackenzie King Diaries, S.916
[England will Südostasien wiederbesetzen - die
Briten und die "USA" verraten Polen und Osteuropa an die
Gulag-"Sowjetunion" - die "Sowjets" agieren]
Aufgrund der Entscheidung Kings würde Kanada nicht die
Truppen entsenden, die nach Churchills Vorstellung den
Briten bei der Rückeroberung Südostasiens helfen sollten.
Doch seine Einwände hatten tiefere Ursachen:
"Vor ein paar Tagen dachte ich
noch, dass ich zuerst das Werk meines Grossvaters
fortsetzen müsse; dann Mulocks Werk, Lauriers Werk und nun
mein eigenes Werk. Allem lag dieses eine Thema zugrunde:
die Organisation des Empire in der Weise zu regeln, dass
es auf seinen diversen Stützpfeilern [S.44] zusammenhält
und nicht durch die Bemühungen der Tory-Imperialisten, ein
noch grösseres Weltreich als bisher zu schaffen,
zusammenbricht und somit die Saat eines neuen Weltkrieges
gestreut wird."
8) Mackenzie King Diaries, 25. Januar 1944; King Papers,
S.75; NAC [National Archives of Canada]; Sir William
Mulock war ein kanadischer Kabinettsminister und Sir
Wilfried Laurier (1841-1919) der erste franko-kanadische
Premierminister Kanadas (1896-1911).
Da Kanada die einzige grössere
Industriemacht der Welt war, die über die Lebensmittel,
Fabriken, Flugzeuge, Schiffe und das notwendige Atomwissen
verfügte, um dem Mutterland zu helfen, das Weltreich
zusammenzuhalten, war Kings Politik in dieser Sache
entscheidend. Nur mit kanadischer Hilfe hätten die Briten
ihren früheren Einfluss in der Welt geltend machen können,
sofern die USA es zugelassen hätten. Ohne diese Hilfe waren
sie dieser Aufgabe bei weitem nicht gewachsen.
So wurde die imperiale Herrlichkeit über Bord gespült wie
die Kanonen vom Deck eines krängenden Schiffes. Am Rande des
Bankrotts, knapp an Lebensmitteln, kriegsmüde, ohne
kriegswillige Verbündete, unterliessen die Briten jegliche
Drohgebärde gegen die Russen. Die Garantien, die Polen
gegeben worden waren, wurden von allen - ausser den Polen
selbst- ignoriert.
Die Amerikaner hatten Polen gegenüber keine Garantie
abgegeben, aber sie hegten eine starke Sympathie für Polen,
und die Politiker schielten auf die starke polnischstämmige
Wählergruppe in den USA. Herbert Hoover, jetzt Expräsident
der Vereinigten Staaten, war in beiden Weltkriegen kreuz und
quer durch die Staaten gereist und hatte Millionen Dollar
für die Polenhilfe zusammengebracht. Im März 1945 hatte sich
sogar Roosevelt, der nach wie vor blind an Stalin glaubte,
zu fragen begonnen, ob die Sowjets überhaupt daran dachten,
angelsächsische Vorstellungen zur Teilung der Weltmacht zu
akzeptieren oder eine funktionierende UNO zu schaffen. Im
September 1945, als auch der Krieg mit Japan zu Ende war und
sich die Atomwolke über die ganze Welt verbreitet hatte
[wobei es ursprünglich die Absicht war, nur Deutschland mit
Atombomben zu beschenken, Deutschland dann aber zu schnell
kapitulierte], konnte niemand mehr daran zweifeln, dass die
Sowjets all ihre Versprechen hinsichtlich Polens brachen.
Wer in Polen mit dem Westen sympathisierte, wurde [S.45]
eingesperrt und ermordet; die kommunistischen Lubliner Polen
dirigierten das Land im Interesse der Sowjets [mit
Handelsverträgen etc.].
Die Amerikaner hatten jetzt allen Grund zur Beschwerde
gegenüber den Sowjets, und sie hatten einen starken
Verbündeten in Grossbritannien. Wenn sie die Sowjets gefügig
machten, würden sie in anderen Teilen der Welt viel
gewinnen. Die Sowjets bedrohten die wachsenden,
amerikanischen Ölinteressen im Nahen Osten, sie halfen Mao
Tse-tung in China gegen Amerikas "Klienten" Tschiang
Kai-schek [der aber die Bevölkerung im Analphabetentum
halten wollte], und kommunistische Spione wurden geschnappt,
als sie Geheimnisse aus dem weit fortgeschrittenen,
kanadischen Nuklearprogramm auskundschafteten.
Hätten Briten und Amerikaner den Sowjets wegen Polen ein
gemeinsames Ultimatum gestellt, so hätte Stalin unter
Umständen den Krieg gegen die beiden mächtigsten Staaten der
Welt führen müssen, von deren Hilfe er jedoch abhängig war,
um sein Volk vor dem Verhungern zu bewahren. Die UdSSR war
zwar stark im Vergleich zu Deutschland, aber schwach
gegenüber dem Westen. Sie unterhielt riesige Armeen in
Europa, doch Nahrungsmittel mussten grösstenteils aus Kanada
und den Vereinigten Staaten eingeführt werden. Ihre Soldaten
marschierten in 15 Millionen Paar nordamerikanischen
Stiefeln in die Schlacht. über 21.000 ihrer Flugzeuge, eine
halbe Million Lastwagen, 12.000 Panzer, ein Drittel der
Schiffe ihrer Handelsmarine waren in Grossbritannien, Kanada
oder den Vereinigten Staaten hergestellt und an die Sowjets
geliefert worden, damit sie halfen, die Deutschen
niederzuringen.
9) Die Amerikaner schickten über 400.000 Jeeps und
Lastwagen, 13.000 Lokomotiven und Güterwagen, 90
Frachtschiffe, 4000 Bomber, 10.000 Jagdflugzeuge und über
7000 Panzer in die Sowjetunion. FEC Papers [Famine Emergency
Committee], HA [Hoover Archives]. Briten und Kanadier
schickten über 5000 Panzer, 7000 Flugzeuge sowie Maschinen,
Eisenbahnschienen, Weizen und vieles mehr.
Stalin sagte 1943, "dass wir ohne diese Ausrüstung den Krieg
verlieren würden."
10) W. Averell Harriman: Special Envoy to Churchill and
Stalin, S.277
Stalins Zug fuhr auf kanadischen Schienen nach Berlin, zur
Potsdamer Konferenz; russisches Brot wurde zum grossen Teil
aus kanadischem und amerikanischem Weizen gebacken.
11) Es wurden buchstäblich Tausende Kilometer
Eisenbahnschienen in die Sowjetunion geschickt, so dass
Kriegsgefangene noch 1949 damit die "BAM-Linie"
(Baikal-Amur) bauten. Briefe von Hans Wollenweber (1993),
Fred Pichler (1992) und anderen an den Autor.
Und nicht nur das: In verschiedenen Gegenden der wackligen
Sowjet-Konföderation gab es Revolten, Aufstände und
Guerillabewegungen. In Polen und den baltischen Staaten fand
ein Guerillakrieg statt, in der Ukraine ein Aufstand, es gab
Unruhen in Armee, Industrie und GULAG. Die Alliierten [S.46]
kannten nicht nur den ganzen Umfang der von den Sowjets
benötigten Lieferungen, sie waren auch statistisch über die
Zerstörungen im Bilde, die das Land erlitten hatte. Im
Februar 1945 gab das US-Aussenministerium unter dem Titel
"Outline of Factors Determining Russia's Interest in
American Credits" ("Grundriss von Russlands Interesse an
amerikanischen Krediten bestimmenden Faktoren") eine als
vertraulich eingestufte Zusammenfassung der Wirtschaftslage
der Sowjetunion heraus. Daraus geht hervor, das die
Sowjetunion nach alliierter Schätzung 25 Prozent ihres
gesamten Anlagevermögens (d.h. Gebäude, Dämme, Strassen,
Ausrüstungen, Brücken) verloren hatte. Durch Verluste an
Vorratsvermögen, d.h. Lebensmittel, Kleidung etc., kamen
weitere sechs Prozent hinzu, so dass sich der Gesamtverlust
der sowjetischen Volkswirtschaft auf nahezu ein Drittel
aller Anlage- und Vorratsgüter belief. Hinzu kam der Verlust
von Millionen jungen Männern.
12) State Department Memo (Division of Financial and
Monetary Affairs), 19. Februar 1945; In: E.E. Hunt Papers,
Box 47, HA [Hoover Archives]
[Deutsche Kriegsgefangene bei den
Alliierten - Polen und Osteuropa werden an die
Gulag-"Sowjetunion" verraten, damit die UNO zustandekommt]
Zusätzlich zu den Millionen Männern in ihrem eigenen
weltweiten Streitkräften hielten die Briten und Amerikaner
im Sommer 1945 über sechs Millionen deutsche Soldaten in
ihren Lagern gefangen, die Sowjets jedoch nur etwa 2,1
Millionen. Die britischen und amerikanischen Truppen waren
den sowjetischen an Zahl fast ebenbürtig, und sie waren viel
besser ausgerüstet und auch beweglicher. Sowjetische
Fahrzeuge wurden zum grossen Teil noch von Pferden gezogen,
während die Armeen des Westens als erste der Welt
vollständig motorisiert waren. Und der Westen verfügte über
die stärksten Waffen, die es auf der Welt jemals gegeben
hatte [Atombombe]. Warum haben also diese beiden siegreichen
Mächte, wo doch die sowjetische Gefahr auf jedem Gebiet so
deutlich zu erkennen war, nicht entschlossen gehandelt,
solange sie derart überlegen waren? Für die Briten war Polen
eine Frage der Ehre. Briten wie Amerikanern bot Polen einen
nützlichen Vorwand, den Sowjets eine vernichtende Lektion zu
erteilen. Warum taten sie nichts dergleichen?
Zunächst befürchtete man, Deutschland könnte sich aus den
[S.47] Ruinen erheben und die Demokratien erneut
herausfordern. Nur sehr langsam schwand diese Furcht, wurde
schliesslich vom Antagonismus zwischen Kommunismus und
Demokratie überlagert. Wichtiger aber war der Wunsch der
Demokratien, in Zukunft bessere Wege als den Krieg zu
finden, um die Streitigkeiten dieser Welt beizulegen. Sie
hatten es schon einmal mit dem Völkerbund versucht, jetzt
würden sie es noch einmal mit der UNO versuchen. Doch ohne
Teilnahme der Sowjetunion konnte die UNO nicht
funktionieren. Um die Sowjets in die Weltgemeinschaft der
Nationen einzubinden - um überhaupt erst einmal ein Gefühl
der Gemeinsamkeit zu schaffen -, opferten die Demokratien
Osteuropa, Polen sowie Ostdeutschland und setzten ihre Macht
und Ehre auf das Gleichgewicht.
Ihre Politik kam teils in Churchills Plan zum Ausdruck, die
Macht in Europa mit den Sowjets zu teilen,
13) John Charmley: Churchill: The End of Glory, S.804-805
teils in der Entschlossenheit, Deutschland mit einer so
harten Besatzungspolitik zu strafen, dass es die
Vorherrschaft des Westens nie mehr bedrohen konnte. Sie fand
sich teils in den Überresten des Wilsonschen
14-Punkte-Programms, teils in Mackenzie Kings "Gesetz von
Frieden, Arbeit und Gesundheit", teils in der
Entschlossenheit Roosevelts und anderer US-Politiker, sich
mit den Sowjets zu arrangieren.
Quellen
Fotoquellen
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