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Nachkriegszeit in Deutschland mit Hunger, Vergewaltigung und Massenmord durch die Alliierten 1945-1950
James Bacque: Verschwiegene Schuld. Die alliierte Besatzungspolitik in Deutschland nach 1945
Kapitel 2: Der Anfang der Weisheit?
Kapitel 2b: Der zionistische Morgenthau-Plan und der verschaukelte Präsident Truman - Inspektionen in Deutschland und Proteste in Washington
James Bacque: Verschwiegene Schuld. Die alliierte Besatzungspolitik in Deutschland nach 1945. Buchdeckel
Präsentation von Michael Palomino (2013)
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[Morgenthau-Plan 1945-1950 - der kriminelle Zionistengeist von Finanzminister Morgenthau mit seinem Hass auf Deutsche]<< >>
[Zuerst erklärten die Zionisten Deutschland 1933 den unbeschränkten Wirtschaftskrieg. Dann behaupteten sie, in den vom Roten Kreuz und von den Zionisten kontrollierten Konzentrationslagern würden mit Gas Juden umgebracht. Dann behaupteten sie mit Hilfe von Fotos und Filmen aus den Rheinwiesenlagern,
Einige Leute im Westen glaubten jedoch, der Zweite Weltkrieg bestehe lediglich aus dem Kreuzzug gegen Hitler. Auf den Sieg kam es an; Polen spielte kaum eine Rolle, die sowjetische Bedrohung hatte wenig zu bedeuten. Diese wenigen mächtigen Leute setzten den Krieg nach dem Waffenstillstand in Gestalt eines gut getarnten Rachefeldzugs fort. Auf westlicher Seite ging dieser Rachefeldzug als Morgenthau-Plan in die Geschichte ein, benannt nach einem seiner Vorkämpfer, Henry C. Morgenthau [zionistischer Jude], US-Finanzminister und Freund Roosevelts [ebenso ein zionistischer Jude]. Morgenthau meinte, es sei notwendig, die militärisch-industrielle Macht der Deutschen auf immer zu beschneiden, auf dass sie niemals mehr den Frieden bedrohen könnten.
14) Henry Morgenthau: Germany Is Our Problem.
Ihm und seinen Freunden bedeuten [S.48] Polen und die Sicherheit Europas wenig bis gar nichts. Ja, ihr Plan stellte sogar eine ernsthafte Gefährdung der Sicherheit Europas dar, weil er die Alliierten von dem Widerstand ablenkte, den sie andernfalls den Sowjets hätten leisten können. Er stiftete Unfrieden unter den Alliierten des Westens, weil einige befürchteten, die Kommunisten könnten das Elend "ausnutzen", das die Alliierten in Deutschland verursachten. Der Wiederaufbau Europas, der diese Bedrohung abwenden sollte, wurde durch die Zerstörung der deutschen Wirtschaft, die nach dem 8. Mai 1945 gemäss dem Morgenthau-Plan durchgeführt wurde, lange verzögert. Und die moralischen Fragen, die sich im Zusammenhang mit der Vergeltung stellten, entfachten im Westen einen heftigen Meinungsstreit.
Die Planungen des Westens für die Vergeltung an den Deutschen und die Zerstörung Deutschlands wurden im August 1944 in England von Henry C. Morgenthau, Dwight D. Eisenhower und ihren Adjutanten begonnen.
15) Fred Smith: United Nations World, März 1947. UN Library, New York. Zu weiteren Einzelheiten über dieses Treffen und die "Geburt" des Morgenthau-Plans siehe James Bacque: Der geplante Tod; Taschenbuch-Ausgabe 1993, Epilog 1, S.226-227
Der Plan wurde von Eisenhower im August 1944 vorgeschlagen, von Morgenthau und seinen Assistenten im US-Finanzministerium in seinen Einzelheiten ausgearbeitet und von Churchill und Roosevelt auf der Konferenz von Quebec im September 1944 gebilligt.
[Morgenthau-Plan: Industrien zerstören, Industrien abbauen, Düngemittelfabriken zerstören, Deutschland teilen, Deutschland auf die Steinzeit zurücksetzen - und der "US"-Aussenminister Hull ist an Konferenzen abwesend... - 20 Millionen Deutsche töten]
Der Morgenthau-Plan weist drei charakteristische Züge auf:
-- dass er erdacht wurde,
-- dass er trotz Annullierung ausgeführt wurde, und
-- dass seine Durchführung seitdem gründlich vertuscht worden ist.
Heutzutage ist er im Westen fast in Vergessenheit geraten. Ein berühmter Historiker behauptete kürzlich, er sei von eben dem US-Ministerium verworfen worden, das ihn in Wirklichkeit durchführte. Der Grundgedanke des Plans bestand darin, alle wichtigen, deutschen Industrien entweder zu zerstören oder zu demontieren und dadurch Deutschland in einen einzigen grossen Bauernhof zu verwandeln, gleichzeitig jedoch die Düngerfabriken zu zerstören, von denen die deutsche Landwirtschaft abhängig war. Ausserdem sollte Deutschland in mehrere Teile zerlegt und ein grosses Stück den Polen und Russen überlassen [S.49] werden.
16) Alfred Grosser: The Colossus Again. West Germany from Defeat to Rearmament. London 1955, S.18
Anthony Eden der britische Aussenminister, sagte in Quebec zu Churchill: "Das können Sie nicht tun. Schliesslich haben Sie und ich in der Öffentlichkeit genau das Gegenteil erklärt", worauf Churchill erwiderte: "Nun, ich hoffe, Anthony, dass Sie daraus im Kriegskabinett keine Affäre machen, wenn Sie die Möglichkeit dazu sehen." Eden sagte auch, er und US-Aussenminister Cordell Hull seien "entsetzt" über den Plan gewesen.
17) Zitat bei: John Morton Blum: Roosevelt and Morgenthau, S.591
Aussenminister Hull war in Quebec nicht mit von der Partie. Daher mutete es seltsam an, dass Roosevelt seinem Finanzminister Morgenthau erlaubte, einen Plan für die Behandlung Deutschlands nach Kriegsende vorzulegen - eine äusserst schwierige Materie, für die Morgenthau überhaupt nicht qualifiziert war. Seine Rachsucht war das genaue Gegenteil der Ansichten, die Cordell Hull hinsichtlich Deutschlands vertrat. Es war eine Tragödie für die Vereinigten Staaten und für ganz Europa, dass Hull weder auf Quebec noch auf die Gipfelkonferenz in Jalta vier Monate später irgendwelchen Einfluss hatte.
Hull hatte inzwischen so weit den Anschluss verloren, dass Roosevelt ihm nicht einmal mehr das Konferenzprotokoll von Jalta zukommen liess. Hull wurde zu diesem Rachefeldzug, den er persönlich ablehnte, niemals konsultiert. [Und scheinbar interessierte es ihn auch nicht, sonst hätte er wohl etwas dagegen unternommen]. Nach der Konferenz von Quebec sagte er: "Während meiner ganzen Karriere als Aussenminister hat mich, glaube ich, nichts so sehr geärgert wie diese ganze Entwicklung von Quebec."
18) Cordell Hull: The Memoirs of Cordell Hull, S.1614
Er und Kriegsminister Henry L. Stimson wussten - und sprachen es auch aus -, dass die Durchführung des Morgenthau-Plans den Tod von rund 20 Millionen Deutschen durch Verhungern und Erfrieren bedeuten würde. Wenn der Plan vorzeitig herauskam, würde er Hitlers Propagandaminister Joseph Goebbels starke Argumente für einen erbitterten, wenn auch vergeblichen, deutschen Widerstand in die Hand geben. Der Plan kam auch heraus; Goebbels verhielt sich entsprechend, und die Deutschen kämpften bis zum bitteren Ende. Sie kämpften auch noch, als ihr Land bereits zweigeteilt [S.50] war, während die Japaner, die ihre eroberten Besitzungen jahrelang bis zum letzten Mann verteidigt hatten, aufgaben, bevor Invasionstruppen ihren Inselstaat betreten konnten.
Indem sie Hull ausschlossen, der von Kriegsminister Henry L. Stimson unterstützt wurde, schlossen Roosevelt und die Morgenthau-Planer auch die von jenen repräsentierten Meinungen von der Regierungspolitik aus, obwohl sie eine deutliche Mehrheit im Lande bildeten. Die Presse stand dem Plan grösstenteils ablehnend gegenüber.
19) Henry Stimson und McGeorge Bundy: On Active Service in Peace and War, S.580
Hull wurde in den gesamten Vereinigten Staaten und in aller Welt bewundert und verehrt, weil er, anders als die Morgenthau-Gefolgschaft, frei von Gewalt und Rachegelüsten war. 1945 erhielt er den Friedensnobelpreis. [Aber Nachkriegsdeutschland hat er nie betreten und nie kontrolliert...]
Einige Wochen nach Quebec teilte Churchill Stalin mit, die öffentliche Reaktion auf den Morgenthau-Plan habe ihn und Roosevelt verstimmt: Sie seien "nicht sehr glücklich über seine Rezeption". Doch fügte er hinzu, "Grossbritannien würde nicht seine Zustimmung zu Massenhinrichtungen von Deutschen geben, weil es dann eines Tages zu einem Aufschrei der öffentlichen Meinung in Grossbritannien käme."
20) Martin Gilbert: Road to Victory, S.995
Der Morgenthau-Plan wurde also im Geheimen weiterentwickelt.
[Eisenhower führt den Morgenthau-Plan alleine durch: Hungerlager in F, in der Com Zone, keine Hungerlager in Japan]
Präsident Roosevelt hatte im Oktober 1944 gesagt, der Plan sei aufgegeben worden, doch begann ihn Eisenhower 1944 in Eigeninitiative durchzuführen. Die ersten, die darunter zu leiden hatten, waren die deutschen Kriegsgefangenen. Die unter Eisenhowers Kommando stehenden Gefangenenlager in Frankreich wurden weit unterhalb der von der Genfer Konvention gesetzten Mindestanforderungen geführt.
21) Jean-Pierre Pradervand zufolge wussten die Inspektoren des IKRK in Frankreich nicht einmal, dass die Amerikaner 1945 in Frankreich Lager unterhielten, doch das stimmt nicht ganz, denn zumindest ein Lager, nahe Marseille, hat das IKRK 1945 inspiziert.
Diese Lager wurden von Lieutenant Colonel Henry W. Allard, dem für die US-Lager in Frankreich verantwortlichen Offizier, 1945 folgendermassen beschrieben:
"Die in den PW-Lagern in der Com Z ["Communications Zone"] in Europa herrschenden Bedingungen waren nur wenig bis gar nicht besser als in den japanischen PW-Lagern, von denen uns unsere Leute berichten, und eindeutig schlechter als in denen der Deutschen."Solche Lager zu unterhalten sei ein Kriegsverbrechen [S.51], das die Todesstrafe verdiene, hiess es nach dem Krieg bei den Amerikanern. Der japanische General Masaharu Homma wurde 1946 erschossen, weil er Lager unterhalten hatte, in denen in etwa die von Allard beschriebenen Zustände herrschten. Nachdem der Krieg am 8. Mai 1945 [in Europa] beendet war, wurde es in den amerikanischen Lagern immer schlimmer [weil das Gegenpfand der alliierten Gefangenen auf deutscher Seite wegfiel].
22) Memorandum "Handling of Prisoners of war in the Communications Zone" von Lt. Col. Henry W. Allard, Juni 1946; Archiv von Fort Leavenworth, Kansas
[Massenmörder Eisenhower lässt in Rest-Deutschland alles schliessen - und es wird alles geraubt und zerstört und abgebaut]
Die totale Besetzung Deutschlands, die Auflösung der deutschen Streitkräfte, die Zulassung politischer Parteien und der nationalen Selbstverwaltung sowie die Nürnberger Kriegsverbrecherprozesse bildeten den Auftakt der alliierten Nachkriegspolitik. Aus Anlass der Kapitulation im Mai 1945 wurden Schulen und Universitäten, Rundfunksender und Zeitungen geschlossen, die Tätigkeit des Deutschen Roten Kreuzes unterbunden, der Postdienst eingestellt. All dies waren erniedrigende, einschneidende Massnahmen. Deutschland wurde aber auch eines grossen Teils seiner Kohle, seiner Ostgebiete, seiner Industriepatente, seines Nutzholzes, seiner Goldreserven und des grössten Teils seiner Arbeitskräfte beraubt. Alliierte Trupps plünderten und zerstörten Deutschlands Fabriken [die im Mai 1945 zum Teil noch intakt waren], Büros, Laboratorien und Werkstätten. So viele Lebensmittel wurden konfisziert, dass sich Max Huber vom Internationalen Roten Kreuz im August 1945 in einem Brief an das US-Aussenministerium darüber beschwerte.
23) Näheres hierüber in den Kapiteln "Helfer haben keinen Zutritt" und Lager des langsamen Todes"; In: Bacque: Der geplante Tod
[Hungerlager in Kanada, Italien, "USA" und GB ab 8. Mai 1945]
Mit Datum vom 8. Mai 1945, dem Tag der Kapitulation im Westen, wurden die deutschen und italienischen Kriegsgefangenen in Kanada, Italien, den USA und Grossbritannien, die bis dahin nach Massgabe der Genfer Konvention ernährt worden waren, von einem Tag auf den anderen auf stark gekürzte Rationen gesetzt [weil die alliierten Gefangenen in Deutschland alle befreit waren und das Gegenpfand somit wegfiel]. Einige Gefangene berichteten in den USA, dass daraufhin das Verhungern einsetzte.
24) [italienisches Buch von] Armando Boscolo: Fame in America (der italienische Titel bedeutet: "Hunger in Amerika") [über italienische Kriegsgefangene in den "USA"], und Interviews mit mehreren ehemaligen Gefangenen. Da die entsprechenden Unterlagen vernichtet bzw. noch nicht freigegeben wurden, lässt sich die Sterberate für die Lager in den USA nicht feststellen, doch lag sie bestimmt nicht so hoch wie in den europäischen Lagern.
[Vertreibungen von Deutschen ohne Ende]
Nun begannen auch die nicht minder abscheulichen, sogenannten Austreibungen von Deutschen aus den Ostgebieten. Diese wurden von einigen Autoren im Westen als "geordnete und humane Bevölkerungsumsiedlungen" bezeichnet, während andere die dabei vorherrschenden, tödlichen Bedingungen beim [S.52] Namen nannten.
[Morgenthau-Plan: Intakte, deutsche Industrie wird angehalten und demontiert - die Lüge, es habe ihn nicht gegeben - Proteste 1946 in Washington DC gegen das "Aushungern im grossen Stil" in Rest-Deutschland]
Anfang 1945 lag die deutsche Industrieproduktion trotz der alliierten Luftangriffe noch bei 105 Prozent der Vorkriegsproduktion. Bis zum Herbst 1945 war sie unter den Bedingungen des Morgenthau-Plans auf 25 Prozent der Vorkriegswerte abgestürzt.
25) Siehe John Gimbel: Science, Technology and Reparations; sowie: Michael Balfour: Germany; und: John Mair: Austria; In: Four Power Control in Germany and Austria.
Immer wieder wurde der Öffentlichkeit weissgemacht, dass der Morgenthau-Plan aufgegeben worden sei, obwohl das nicht der Fall war; dass eine fatale, weltweite Lebensmittelknappheit herrsche, obwohl die Weltvorräte an Nahrungsmitteln nur um zwei bis zehn Prozent zurückgegangen waren; dass es einen Mangel an Schiffstonnage geben, obwohl jede Menge Schiffe ungenutzt in nordamerikanischen und europäischen Häfen lagen.
26) "Investigations of Starvation Conditions in Europe"; Reden von Senator Kenneth Spicer Wherry; The Congressional Record - Senate, 19. Januar 1946, S.509-520; und: Senator William Langer: The Congressional Record - Senate, 29. März 1946, S. 2798-2811. Mit Dank an Paul Boytinck.
Selbst ein erfahrener Historiker wie der Brite Martin Gilbert schrieb nach Jahren der Forschungen über den Krieg und seine Folgen fälschlich: "Am Ende war es das State Department, das ihn [den Morgenthau-Plan] verwarf."
27) Martin Gilbert: Road to Victory, S. 965
Den Amerikanern, die für all diese verantwortlich waren, war offenbar mehr an Rache als an Reparationen gelegen. Dies wurde von Senator Langer aus North Dakota in aller Deutlichkeit zum Ausdruck gebracht:
"Die Geschichte verzeichnet bereits, dass eine bösartige Minderheit von Eisenfressern in dieser Regierung der gegenwärtigen Administration die Annahme des brutalen Morgenthau-Plans aufgezwungen hat. Ich frage Sie, Mr. President: Warum in Gottes Namen hat die Administration ihn angenommen? ... Entwicklungen der jüngsten Zeit haben lediglich Dutzende früherer Vorwürfe bestätigt, dass dieser wirre und verwerfliche Morgenthau-Plan Europa in zwei Teile gerissen und halb Deutschland in die Einflusssphäre einer orientalischen, totalitären Verschwörung gebracht hat. Indem wir eine Politik fortführen, welche die Teilung Deutschlands in zwei gegnerische Hälften aufrechterhält, teilen wir auch die Welt in zwei gegnerische Hälften und lassen auf Europa eine Macht und [S.53] versklavende und entwürdigende Grausamkeit los, welche sogar diejenige Hitlers übersteigt."Senator Langer stand nicht allein. Seine Rede erhielt starken Applaus. Der Senat verabschiedete eine Resolution, in der es unter anderem hiess:
28) Senator William Langer: The Congressional Record - Senate, 29. März 1946, S.2801
"In Anbetracht von ... Berichten, welche die Vereinigten Staaten erreichen, dass ... die Massnahmen der Siegermächte Millionen einem Massenhunger unterwerfen, und in Anbetracht dessen, dass die Vereinigten Staaten an den Verpflichtungen und Vereinbarungen teilhatten, welche zwischen den Siegermächten getroffen wurden und die zu den genannten Bedingungen führten; und in Anbetracht dessen, dass bei der Formulierung und Ausführung dieser Massnahmen der Kongress übergangen und das amerikanische Volk ignoriert wurde, und in Anbetracht dessen, dass es wesentlich ist, dass der Kongress der Vereinigten Staaten die Informationen erhält, die notwendig sind, um entsprechende Gesetze beschliessen und den Präsidenten auffordern zu können, Schritte zu unternehmen, um die Hungerbedingungen zu beseitigen, für die diese Regierung direkt verantwortlich ist, wird der Beschluss gefasst ... "
Der Beschluss bestand darin, eine Gruppe mit den nötigen Finanzmitteln auszustatten, um die Bedingungen in Deutschland zu studieren und dar<über im Detail Bericht zu erstatten. Diese Resolution wurde von dem bekannten Senator Wherry in Verbindung mit mehreren anderen Senatoren, darunter Capehart, Hawkes, La Follette, Hickenlooper und Taft eingebracht. Bei der Einbringung des Antrags sagte Wherry:
"Viel ist gesagt und wenig getan worden hinsichtlich der Öffnung des Postwegs nach Deutschland und der Lieferung von Lebensmitteln, um den massenweisen Hungertod in Deutschland [S.54], Österreich, Italien und anderen Ländern Europas zu verhindern. Schreckliche Geschichten sickern durch die britische, französische und amerikanische Besatzungszone, und noch schlimmere Berichte hört man aus der sowjetisch besetzten Zone. Dabei ergibt sich das erschreckende Bild einer vorsätzlichen Aushungerung im grossen Stil."Er tadelte die Regierung Truman dafür, dass sie trotz des "wachsenden Chors der Bitten um ein Einschreiten" nichts unternehme, um eine "Tragödie grösseren Ausmasses" zu verhindern, zu der es bald kommen werde. Er hatte Direktor Lehman befragt, dem die United Nations Relief und Rehabilitation Administration (UNRRA) unterstand, und dieser hatte zugegeben, dass die hungernden Deutschen von den UNRRA-Hilfslieferungen nichts abbekamen. Präsident Truman hatte Senator Wherry jedoch erklärt, dass UNRRA die Deutschen speise. Das stimmte aber nicht. UNRRA speiste die Deutschen nicht, die somit verhungern mussten, obwohl genügend Nahrungsmittel in greifbarer Nähe waren. Der Senator weiter:
"Wieder und wieder hat die Regierung die Entschuldigung vorgebracht, dass es an Transportmöglichkeiten fehle, aber seit Monaten liegen Dutzende von Schiffen ungenutzt in Häfen sowohl der [amerikanischen] Ostküste wie Europas. Es ist also keine Frage des Mangels an Schiffen. Darüber hinaus sind offenbar Hunderttausende GIs in Europa zu erzwungener Musse verurteilt, weil es für sie nichts mehr zu tun gibt. Überschüssige Lastwagen und Jeeps im Wert von Millionen Dollar rotten in Europa in ihren Freiluftgaragen vor sich hin."Auch an Nahrungsmitteln sei kein Mangel, die zivilen und militärischen Kaufläden seien wohlgefühlt:
"... die Wahrheit ist, es gibt Tausende und aber Tausende Tonnen [S.55] überschüssige Militärrationen in unseren Vorratslagern, die inmitten verhungernder Bevölkerungen einfach verderben."[Italiener bekommen zu Essen - deutsche Kriegsgefangene müssen hungern - schlimmere Hungersnot in D als in Holland 1944/45 - Hungerödeme und Höhlenmenschen, kein Brot, TB, ein Kessel ist die Toilette - 1550 Kalorien pro Tag ist "zu verschwenderisch" für deutsche Frauen, Kinder und Alte]
Die Verteidigung des Morgenthau-Plans durch die Regierung fiel nach ein paar zutreffenden, kritischen Bemerkungen, in die auch Senator Russell einfiel, in sich zusammen. Der Regierungsvertreter hatte erklärt, in Abstimmung mit den Verbündeten habe man die Politik verfolgt, ehemalige Feinde nicht durchzufüttern, worauf Russell erwiderte, dass die Alliierten den Italienern zu essen gäben, die im Krieg ebenfalls Feinde gewesen seien, und er verlangte zu wissen, warum sie Nahrungsmittel erhielten, die Deutschen hingegen hungern müssten.
29) Reden von Kenneth Spicer Wherry: Investigations of Starvation Conditions in Europe
Für die Mütter und Kinder in Deutschland bedeutete dies eine Wiederholung der im Winter 1944/45 von den Nazis in Holland angerichteten Hungersnot, nur in grösserem Massstab und von längerer Dauer.
30) Mit Dank an Prof. Pierre van den Berghe.
Weit über 60 Millionen Menschen wurden mit voller Absicht an den Rand des Todes durch Verhungern getrieben. In Hamburg, in der britischen Besatzungszone, befanden sich 1946 etwa 100.000 Menschen im letzten Stadium des Verhungerns. Hungerödeme waren eine verbreitete Erscheinung, wie ein reisender, britischer Schriftsteller beobachtete.
31) Victor Gollancz: In Darkest Germany, S. 45. Gemäss Alfred Grosser "Deutschlandbilanz", München 1970, S. 85, "litten Ende 1946 zehntausend Personen an Hungerödemen."
Dieser, der englische Philanthrop und Publizist Victor Gollancz, berichtete, als er im Jahr 1946 Deutschland bereiste, dass in Düsseldorf und vielen anderen Städten die Menschen wie Ratten in feuchten, wenige Quadratmeter grossen Kellerquartieren unter Bergen von Schutt lebten. So schrieb er unter anderem:
"Am Ende der Woche unternahm ich eine ausgedehntere Besichtigungsfahrt durch die Düsseldorfer Wohngebiete. Man stieg eine lange, dunkle Treppe hinunter, ging einen stockfinsteren Tunnel entlang und kam zu einem 79-jährigen Mann in einem Loch, das er sich 'ganz allein' wohnlich - nach den herrschenden Begriffen - gemacht hatte. Seine Frau war fortgegangen [S.56] und versuchte, Brot zu kaufen. IN einem anderen Teil desselben Kellers wohnte eine Mutter mit drei Kindern - sechs, zehn und vierzehn Jahre. Alle vier schliefen in einem Bett, zwei nebeneinander und die beiden anderen ebenso am Fussende. Die Mutter kam zurück, während wir da waren; es war 10:30 Uhr. Sie hatte seit dem frühen Morgen nach Brot angestanden und war dann mit leeren Händen zurückgekommen - 'nirgends gibt es Brot'. Eines der Kinder war noch im Bett; keines hatte heute etwas zu essen bekommen, denn das letzte Brot war gestern zu Ende gegangen. Der Vater war in Russland gefangen. Zwei der Kinder hatten Tuberkulose. Ein kleiner Ofen war da, aber weder Kohlen noch Gas, nur etwas Holz, das sie irgendwie 'mitgenommen' hatten. Ihrer Notdurft diente ein Eimer, den sie jeden Morgen in eine Loch leerten, das sie oben im Hof gruben. Sie waren zweimal ausgebombt worden. An der einen Wand hing ein kleines, verblichenes Hochzeitsbild von Mutter und Vater, an der anderen irgendein Prinz oder König mit der Inschrift 'Lerne leiden, ohne zu klagen'."Gollancz unternahm seine Rundgänge durch Düsseldorf in Begleitung von Angehörigen des örtlichen Roten Kreuzes, deren er sich bei der Niederschrift seiner Erlebnisse "mit Dankbarkeit und Freude" erinnerte.
32) Victor Gollancz: Stimme aus dem Chaos, S.265 (= In Darkest Germany, S.78)
"Sie führten mich in einige Kellerwohnungen. Wir stiegen zwei lange Treppen zu einigen fürchterlichen Zimmern hinunter. Selbstverständlich gab es dort kein Tageslicht und keinerlei Lüftung. Die Räume, die erst kürzlich vier Wochen lang unter Wasser gestanden hatten, wurden von zwei Frauen und fünf Kindern bewohnt, zwei verschiedenen Familien. Als Klosett diente ein Kübel ... Der Geruch war so entsetzlich, das ich auf dem Heimweg unentwegt Pastillen lutschen musste. Eine der Frauen war schwanger. Ein Kind, das Gesicht voller Eiterpickel [S.57], spielte mit meiner Lampe und nannte mich 'Onkel'; es wollte mich nicht wieder fortlassen.
Wir gingen Keller für Keller durch; manche waren wunderbar sauber, manchmal sogar mit selbstgemachten Bildern, Fotografien und dergleichen geschmückt. Kruzifixe waren häufig."
Er fand auch Menschen, die trotz allem noch heiter waren, und: "Alle waren sie dankbar, bedrückend dankbar für alles, was man ihnen gab."
33) Victor Gollancz: Stimme aus dem Chaos, S.263-264 (= In Darkest Germany, S.77)
Die Sterblichkeit von Kindern mit Tbc war in Düsseldorf bereits auf das Zweieinhalbfache der Vorkriegsrate angestiegen. In Iserlohn war etwa ein Drittel aller Kinder an Tuberkulose erkrankt. In Hamburg versuchten Zuckerkranke im ersten Stadium des Komas die Aufnahme ins Krankenhaus zu erzwingen, weil es kein Insulin gab. Die neueste Nachricht besagte, dass in der britischen Zone die Hungerration von nominal 1550 cpd (calories per day, Kalorien pro Tag) für die nächsten sechs Monate auf 1000 cpd herabgesetzt werden sollte. Auf der Führungsebene der amerikanischen Armee wurde die Reaktion auf all dies von General J.H. Hilldring zum Ausdruck gebracht, als er sagte, die Deutschen würden zu "verschwenderisch" behandelt.
34) Hilldring an Stare Departement; RG [Rekord Group] 59, 3726A NARS [National Archives and Records Service] (USA)
Es waren dies einige der Bedingungen, unter denen Dr. Rudolf Amelunxen, von der britischen Militärregierung ernannter Ministerpräsident von Nordrhein-Westfalen, voraussagte, dass von den elf Millionen Einwohnern des neugeschaffenen Landes in den nächsten Jahren zwei bis drei Millionen sterben würden. (An den Vorkriegs-Sterberaten gemessen, wären von elf Millionen Einwohnern in einem Zweijahreszeitraum unter normalen Umständen etwa 265.000 Menschen gestorben). Die Lebensmittelzuteilung stieg in den folgenden 18 Monaten nicht an, sondern ging eher zurück [weil die westliche Besatzungsmacht Düngerfabriken und Lebensmittelfabriken schloss und abbaute].
35) Gollancz: In Darkest Germany, passim [das ganze Buch ist voll davon]
[Alliierter Massenmord an deutschen Kindern: Säuglingssterblichkeit 100% - Hungerwinter 1945/46]
Hans Albrecht, ein Mitglied der "Gesellschaft der Freunde" (Quäker) in Deutschland, sagte ebenfalls eine ungeheure Sterberate voraus. Im September 1945 prophezeite er: "Kein Kind, das dieses Jahr in Deutschland geboren wird, wird den kommenden [S.58] Winter überleben. Nur die Hälfte der Kinder unter drei Jahren wird überleben."
36) Reden von Kenneth Spicer Wherry: Investigation of Starvation Conditions in Europe"; The Congressional Record - Senate, 29. Januar 1946, S.509-520
Diese Entwicklung begann sich bereits in Berlin abzuzeichnen, wo die Säuglingssterblichkeit während einiger Monate bereits fast 100 Prozent erreicht hatte. Im Sommer 1945 wurde in Berlin fast jedes Kind tot geboren oder starb innerhalb weniger Tage. Albrechts Voraussage allein, dass von den schätzungsweise 2,5-2,7 Millionen Kindern unter drei Jahren in ganz Deutschland die Hälfte sterben würde, hätte den Tod von mindestens einer Million, vielleicht sogar 1,5 Millionen Kleinkindern bedeutet.
37) Albrecht wird im "Congressional Record - Senate", den Sitzungsprotokollen des US-Senats, zwischen Januar und März 1946 in Reden von Senator Wherry u.a. mehrfach zitiert. Seine Voraussagen wurden zum Teil durch Erfahrungen bestätigt, die in den FEC Papers [Famine Emergency Committee] im Hoover-Archiv, Stanford, verzeichnet sind, besonders auch durch Murphys Prophezeiung, dass die Zahl der Todesfälle die Geburten um zwei Millionen übertreffen würde, sowie auch in Gustav Stolper: "Die deutsche Wirklichkeit", S.50-51
Heinrich Grüber, Probst an der Marienkirche in Ost-Berlin, der in solchen Dingen Erfahrung hatte, weil er über drei Jahre in Hitlers Konzentrationslagern verbracht hatte, meinte, dass die meisten Kinder unter zehn und älteren Menschen über 60 den kommenden Winter nicht überleben würden. Am 12. Oktober 1945 schrieb Probst Grüber:
"In den Wäldern um Berlin hängen Tausende Tote von den Bäumen. Man wird dem Tod gegenüber gleichgültig. Mütter sehen ihre Kinder sterben und begraben sie am Wegesrand, offenbar ohne den Schmerz, der einer Mutter sonst das Herz zerreisst ... Wenn diesem Elend nicht Einhalt geboten wird, so ist es keine Übertreibung, für diesen Winter mit einer Zahl von 20.000.000 Toten zu rechnen.""Die Säuglingssterblichkeit in Berlin ist 16mal so hoch wie 1943", berichtete der amerikanische Journalist Edd Johnson. Ihm war das Grauen nichts Neues, denn nur Wochen zuvor hatte er Hitlers Konzentrationslager [im Endstadium bei zusammenbrechendem Versorgungssystem und totaler Überfüllung] gesehen. Inmitten von Szenen des Elends, die in unseren modernen Zeiten unglaublich erscheinen, hatte ihm ein Angehöriger des Deutschen Roten Kreuzes für den Winter 1945/46 eine Säuglingssterblichkeit von 80-90 Prozent vorausgesagt. "Die Deutschen werden diesen Winter sterben wie die Fliegen", befanden der Army zugeteilte Beamte amerikanischer [S.59] Gesundheitsbehörden. "Eine ganze Altersgruppe der deutschen Bevölkerung wird definitiv ausgelöscht werden."
38) Probst Grüber, zitiert von Wherry Reden von Kenneth Spicer Wherry: Investigation of Starvation Conditions in Europe"; The Congressional Record - Senate, 29. Januar 1946, S.515
39) Dieses und das vorangegangene Zitat von Johnson sind aus: Congressional Record - Senate, 29. Januar 1946, S.515ff.
[Hungertod in der französischen Zone: Noch schlimmer als bei den "Amerikanern" - viel zu viele Besatzungssoldaten - Requirierungen ohne Ende - falsche Bilanzen zuungunsten der Deutschen - Franzosen lassen Deutsche nur mit Mark]
In der [im Juli 1945 eingerichteten] französischen Zone lagen die Dinge noch schlimmer, vielleicht weil die Franzosen so sehr unter deutschen Plünderungen und anderen Barbareien in Frankreich gelitten hatten.
[Die Besatzung in Frankreich hatte sich seit 1943 zu einem Hickhack entwickelt, weil Anschläge der Résistance mit Sippenhaft und mit brachialen Strafen vergolten wurden, und am Ende wurde alles für die Ostfront requiriert. Die Städtezerstörungen gingen dagegen zu einem erheblichen Teil auf "amerikanisches" und englisches Konto ab 1944].
Eine riesige Zahl von Soldaten, Bürokraten und ihren Familien wurde der kleinen Zone aufgepfropft. In der französischen Zone kamen 1946 auf 10.000 Deutsche 18 Franzosen, während die Briten lediglich zehn und die Amerikaner drei einquartierten. Die Franzosen ahmen ihre Unterkünfte und fast alles, was sie zum Leben brauchten, den Einheimischen weg, mit dem Ergebnis, dass die Zuteilungen in der französischen Zone stets niedriger waren als die in den anderen Zonen verordneten, ohnehin schon mageren Rationen. Doch hatten die Franzosen ob des enormen Ausmasses ihrer Eintreibungen und des Leidens der Deutschen offenbar kein reines Gewissen, denn sie tarnten, was sie taten: Wie die grosse, amerikanische Wirtschaftsprüfungsfirma Price, Waterhouse & Co. berichtete, machte es der "mangelhafte Charakter des Rechnungswesens" der Franzosen "unmöglich, eine Aussenhandelsbilanz dieser Zone zu erstellen".
40) Die Anführungen stammen von F. Roy Willis: The French in Germany, S.124, der seinerseits aus dem genannten Bericht zitiert.
Die Deutschen beklagten sich bitter über diese falsche Rechnungslegung. Eine deutsche Buchführung über die Auslandsexporte wurde von den Franzosen nicht zugelassen. Diese nahmen die Waren zu Preisen, die sie selbst festsetzten, und zahlten dafür nicht mit den kostbaren Dollars, die sie selbst dafür erhielten, sondern in Mark, und beraubten die Deutschen somit der einzigen Möglichkeit, die es gab, im Ausland Lebensmittel einzukaufen.
41) ebenda
"Die Bevölkerungsverluste waren signifikant", konnte der amerikanische Historiker F. Roy Willis daher schreiben. 1946 betrug die Sterberate für Lindau am Bodensee in der französischen Zone 38, ein Jahr später noch über 33 Promille pro Jahr. In Landau in der Pfalz betrug sie 39,5 Promille im Jahr 1946, das Dreifache der Vorkriegsrate, und 1947 immer noch 27 Promille, das Doppelte des Vorkriegswertes [S.60].
42) Siehe Anhang 5
[Britische Zone: Montgomery sagt Massentod für den Winter 1945/46 voraus]
In der britischen Zone befürchtete Feldmarschall Bernard Montgomery "sehr schwere" Bevölkerungsverluste für den Winter 1945/46.
43) Montgomery an Mackenzie King, 24. Oktober 1945, Mackenzie Kind Diaries, Mikrofilm MG [US Military Governor] 26 J13, S. 1028, NAC [National Archives of Canada]
Die tägliche Zuteilung für einen Erwachsenen betrug damals im Durchschnitt 1042 Kalorien, was in seinen Augen bedeutete, dass "wir sie verhungern lassen: Stück für Stück".
44) Field Marshall the Viscount Bernard Montgomery: The Memoirs; London 1958, S. 415
Es gab viele Stimmen zu Hause und im Ausland, die sich gegen eine derartige Behandlung Deutschland erhoben. Der Lordbischof von Chichister, Lord Bertrand Russell, und Victor Gollancz erhoben in England laut ihre Stimmen, viele andere auch in den Vereinigten Staaten. Wie ein einflussreiches US-Magazin berichtete, "horrifizierte" der frühere Hauptrabbiner von Berlin und Präsident der "Reichsvertretung der deutschen Juden", Dr. Leo Baeck, "den Hasskult in diesem Land,e indem er seine jüdischen Mitbrüder aufrief, zusammen mit ihm Nahrungsmittelhilfe für Deutschland zu fordern".
45) In: The Progressive; Zitiert von Kenneth Spicer Wherry: Investigations of Starvation Conditions in Europe; In: The Congressional Record - Senate, 29. Januar 1946, S. 517
[ab April 1945: Truman wird von Zionist Morgenthau völlig betrogen - Aussenminister Hull ist dauernd krank - Inspektionen - "Massenmord durch Aushungern"]
Zunächst hatten alle diese Proteste keine ernsthafte Wirkung auf den US-Präsidenten Harry S. Truman. Einfach übergangen und schlecht informiert wie die meisten Mitglieder der Regierung Roosevelt, war Truman über viele wichtige Angelegenheiten in Unkenntnis, als er nach Roosevelts Tod im April 1945 dessen Amt übernahm. Aussenminister Cordell Hull wurde entweder gar nicht gefragt, oder er war zu krank, um seines Amtes zu walten, und so agierte Finanzminister Henry C. Morgenthau [ein Zionist], ein grosser Günstling Roosevelts [auch ein Zionist], praktisch als Aussenminister, als es um die folgenreichste Entscheidung für Deutschland ging. Harry Hopkins, der überhaupt kein Wahlamt innehatte, führte die wichtigsten Missionen für den Präsidenten durch. Im Frühjahr 1945 war Truman eine Null, dessen grosses Verdienst bisher darin bestanden hatte, 1944 als Roosevelts Vizepräsident zu kandidieren. Für die Aufgabe, die grossen Katastrophen zu meistern, die jetzt auf der ganzen Welt drohten, war er gänzlich unvorbereitet.
Er war zwar klug genug, im Mai 1945 Herbert Hoover wegen des Welternährungsproblems um Rat anzugehen, jedoch nicht so klug, den Rat auch anzunehmen. Hoover warnte Truman vor den [S.61] bevorstehenden Katastrophen, doch dieser kümmerte sich nicht darum, zum eigenen Schaden. Als sich die Lage verschlimmerte, als Gerüchte um Gefangenenmisshandlungen durch die Franzosen in der Presse erschienen und massgebende Leute in Deutschland düstere Prognosen trafen, sah sich Truman in die Ecke getrieben. Er war eingezwängt zwischen den Folgen des Morgenthau-Plans und der weit verbreiteten Opposition in der Regierung gegen jede auch nur teilweise Revision der amerikanischen Deutschlandpolitik. Truman hatte den Morgenthau-Plan nie gebilligt und erfuhr erst von seiner Ausführung, als er mit dessen furchtbaren Folgen befasst wurde.
Binnen zwei Monaten nach seinem Amtsantritt entledigte sich Truman des Ministers Morgenthau, allerdings wohl nicht wegen des nach ihm benannten Plans, sondern weil er auch in anderer Weise seine Kompetenzen überschritt. Bald darauf entsandte Truman Missionen nach Europa, um die Zustände in den Flüchtlingslagern in Augenschein zu nehmen Und dann, angesichts einer Hungersnot, die Ende 1945 bereits Hunderttausende Deutsche dahingerafft hatte,
46) Siehe Kapitel 5 [Der Sieg der Barmherzigkeit]
wandte er sich zum zweiten mal an Hoover.
Die Umstände, unter denen er dies tat, sind interessant. Nachdem sich die Situation in Deutschland immer mehr verschlimmert hatte, diskutierten mehrere Senatoren, welche die amerikanische Zone besuchten, die Lage mit Offizieren der Army. Auch empfingen sie Briefe und Berichte von amerikanischen Zivilisten und Offizieren vor Ort. Bald waren sie bestens im Bilde und entsprechend empört.
47) Wie z.B. US-Marineoffizier A.R. Behnke, siehe Kapitel 4 [Und die Kirchen waren schwarz beflaggt]
Kurz nach Weihnachten 1945 trafen sie sich und berieten, was zu unternehmen sei. Man beschloss, sich direkt an den Präsidenten zu wenden. Dies taten die Senatoren am 8. Januar 1946. Sie richteten einen persönlichen Appell an ihn, umgehend Massnahmen zu ergreifen, um es dem amerikanischen Volk zu ermöglichen, den Leidenden auf direktem Wege zu helfen. Insbesondere verlangten sie, die Vereinigten Staaten sollten die Lebensmittelrationen für die Deutschen erhöhen und [S.62] den Post- und Paketdienst mit der amerikanischen Besatzungszone in Deutschland wiedereröffnen. Was Truman dabei zu hören bekam, war einige Tage später auch im Senat zu vernehmen, und zwar aus dem Mund Senator Wherrys:
"Das amerikanische Volk sollte ein für allemal wissen, dass es als Ergebnis der amtlichen Politik dieser Regierung zum unfreiwilligen Komplizen bei dem Verbrechen des Massenmordes durch Aushungern gemacht wird ... Deutschland ist das einzige Land, in dem UNRRA nicht zur Speisung der Einwohner zugelassen ist. Deutschland ist das einzige Land, das einer vorsätzlichen Aushungerungspolitik von 1500 Kalorien pro Tag unterworfen ist."[Truman und Hoover mit Hungerhilfe für Europa 1946]
48) Kenneth Spicer Wherry: Investigations of Starvation Conditions in Europe; In: The Congressional Record - Senate, 29. Januar 1946, S. 518
Diese Worte brannten noch in Trumans Gedächtnis, als er schliesslich im Januar 1946 an Hoover schrieb und ihn bat, etwas für die Hungerhilfe in Europa und der ganzen Welt - ausser in Deutschland - zu unternehmen. Und wiederum akzeptierte Hoover.
Während Hoover die Vorbereitungen für seine Weltreise von 1946 traf, die damit endete, dass er Hungerte Millionen Menschen vor dem Verhungern rettete, hielten die Senatoren den Topf am Kochen. Senator Wherry zitierte ausführlich aus einem Leitartikel in "The Christian Century", der ihm half, seinen Gefühlen besser Ausdruck zu verleihen. Es sei "einer der zornigsten und glänzendsten Leitartikel zu diesem ganzen tragischen Thema", sagte er und verlas dessen ganzen letzten Absatz, der somit Eingang in den "Congressional Record" fand:
"Es ist kein Tag zu verlieren ... Mit jedem Tag schwindet die Gelegenheit dahin, an den Menschen in Deutschland das christliche Bekenntnis zu Barmherzigkeit und Brüderlichkeit wahr zu machen. Mit jedem Tag, an dem das Gesetz christlicher Liebe durch eine kurzsichtige und rachsüchtige Regierungspolitik [S.63] hintertrieben wird, wächst die Aussicht auf eine kommende Katastrophe. Es ist an der Zeit, dass alle amerikanischen Kirchen und Kirchenorganisationen gemeinsam die Beendigung der bewaffneten Barrieren einfordern, die unsere ehemaligen Feinde gegenwärtig den Werken christlicher Nächstenliebe entziehen. Es ist Zeit, Washington wissen zu lassen, dass amerikanische Christen den Wahnsinn von Potsdam nicht länger stillschweigend hinnehmen."Einige Wochen später waren Senator Langer aus North Dakota neue Informationen zugegangen, die ihn veranlassten, am 29. März 1946 wiederum im Senat das Wort zu ergreifen:
49) Kenneth Spicer Wherry: Investigations of Starvation Conditions in Europe; In: The Congressional Record - Senate, 29. Januar 1946, S. 518
"[Wir] haben uns, wie sich jetzt offenbart, in eine brutale, fanatische Verschwörung zur Vernichtung des deutschen Volkes verstrickt, indem wir ihnen die Grausamkeiten ihrer Führer mit gleicher Münze heimzahlen. Nicht nur haben die Anführer dieser Verschwörung es zugelassen, dass die gesamte Weltsituation ... ausser Kontrolle gerät ..., sondern ihre Entschlossenheit, das deutsche Volk und die deutsche Nation zu vernichten, egal, welche Folgen daraus für unsere moralischen Prinzipien, für unsere Führungsrolle in der Weltpolitik, für unseren christlichen Glauben, für unsere Verbündeten oder für den gesamten künftigen Weltfrieden erwachsen, ist auch zu einem Weltskandal geworden ... Wir alle haben die grausigen Bilder der übereinandergeschichteten Leichen [das sind in Tat und Wahrheit höchstwahrscheinlich Deutsche aus Rheinwiesenlagern, die als Juden ausgegeben werden] gesehen, die von der amerikanischen und britischen Armee ausgegraben wurden [so wurde das behauptet, aber die Leichen sind jeweils so sauber, dass sie sicher nie beerdigt waren], und der Anblick dieser ausgezehrten Körper - Erwachsene und sogar kleine Kinder zu Skeletten abgemagert [in Tat und Wahrheit Deutsche aus Rheinwiesenlagern und in Städten] - tat uns in der Seele weh. Und nun müssen wir zu unserem grossen Entsetzen wahrnehmen, dass unsere eigenen Massnahmen lediglich dazu geführt haben, das gleiche Elend ... unter unseren früheren Feinden nur noch weiter zu verbreiten."[Angelsächsische Massenmorde nach Kriegen sind "üblich" - in Deutschland aber heimlich - die Alliierten gelten als "Friedensstifter"]
50) Senator William Langer: The Congressional Record - Senate; 29. März 1946, S.2801
Die Senatoren sprachen aus tiefstem Herzen, in grosser Ausführlichkeit. Zusammen mit dem kraftvollen Ausdruck des Abscheus vor dem Bösen trat ein bewegendes Mitgefühl für die unglücklichen Opfer zutage. Ohne ein derartiges Mitgefühl wäre der Hass auf die Übeltaten auch kaum vorstellbar, der Langer, Gollancz und all den anderen die Schamesröte ins Gesicht trieb. In diesem Mitleid ist allerdings nichts Neues. Es ist so alt wie die Opfer selbst. Was hier neu zu sein scheint, ist, dass es in solch einem Augenblick unter solchen Siegern erscheint. Weder Briten noch Amerikaner waren als sanftmütige Krieger bekannt. Völker und Stämme auf der ganzen Welt, von den Iren, Franzosen, Spaniern und Schotten bis hin zu den Sioux, Seminolen, Filipinos, Zulus, Deutschen, Buren und Indern hatten die zornige Macht des angelsächsischen Militarismus zu spüren bekommen, ebenso die Rache, die ihr manchmal auf dem Fusse folgte. Das eigentlich Neue hier ist wohl, dass sich unter diesen beiden kriegerischen Völkern, soeben nochmals ruhm- und siegreich aus einem Weltkrieg hervorgegangen, massgebende Männer erhoben und als Sache von Pflichtgefühl, Ehre und Anstand ein Mitgefühl für den Feind artikulierten, das im krassesten Widerspruch zu der bereits in Ausführung begriffenen Politik stand.
Mackenzie King brachte dies am 1. September 1945, aus Anlass der Feierlichkeiten in Ottawa zum Kriegsende in Fernost, deutlich zum Ausdruck:
"... alle Vereinten Nationen waren nun verpflichtet, das Gesetz von Frieden, Arbeit und Gesundheit zu fördern und zum Auftakt der neuen Ära Erfolg zu wünschen. Ich betonte besonders die enormen Verluste an Menschenleben und was wir den Männern schuldig sind, die ihr Leben geopfert hatten. Gesegnet seien die Friedensstifter."Seine Rede wurde mit einer Begeisterung aufgenommen, wie sie der sanfte, zurückhaltende Mann nie zuvor erlebt hatte. Seine [S.65] Worte waren nicht nur rhetorisch gemeint. Sie brachten die Gefühle von Hunderten von Millionen englischsprachiger Menschen in der Welt zum Ausdruck. Mackenzie King war nicht nur Premierminister eines Landes, das einen ausserordentlichen Beitrag zur Niederwerfung Hitlers geleistet hatte, sondern er war auch ein Freund und Vertrauter von Roosevelt, John D. Rockefeller, Winston Churchill und vielen anderen führenden Männern. "Frieden, Arbeit und Gesundheit" brachte genau das zum Ausdruck, was sich das "einfache Volk" immer gewünscht hatte. Für diese Politik entschieden sich die englischsprachigen Völker, die ohne weiteres zu weiteren Siegen hätten schreiten können. Sie entschieden sich dafür angesichts der grossen Gefahr, die nun von den Sowjets drohte. Und sie führten diese Politik in massiver Weise aus, international, hervorragend organisiert, in aller gebotenen Eile und unter immensen Kosten, und alle bedürftigen Völker der Welt profitierten davon - mit einer einzigen Ausnahme. [Deutschland wird von der weltweiten Wohlfahrt ausgeschlossen].
51) Mackenzie King Diaries, Mikrofilm, MG [Military Governor] 26 J13, S. 841, NAC [National Archives of Canada]
Etwas Derartiges hatte die Welt noch nie erlebt.
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