Kontakt /
                  contact     Hauptseite /
                  page principale / pagina principal / home     zurück /
                  retour / indietro / atrás / back
<<     >>

Nachkriegszeit in Deutschland mit Hunger, Vergewaltigung und Massenmord durch die Alliierten 1945-1950

James Bacque: Verschwiegene Schuld. Die alliierte Besatzungspolitik in Deutschland nach 1945


4. Und die Kirchen waren schwarz beflaggt

Kapitel 4c: Es fehlen 5,7 Millionen Deutsche - erfundene, niedrige Todesraten und die wahren Todesraten

James Bacque: Verschwiegene Schuld. Die alliierte
                  Besatzungspolitik in Deutschland nach 1945.
                  Buchdeckel
James Bacque: Verschwiegene Schuld. Die alliierte Besatzungspolitik in Deutschland nach 1945. Buchdeckel

Präsentation
von Michael Palomino (2013)

Teilen / share:

Facebook








[Es fehlen 5,7 Millionen Deutsche - wo ist der Fehler?]

Unter allen sonstigen Variablen bestehen ernsthafte Zweifel nur bei der Zahl der Toten. Ist es möglich, dass es ausser den in deutschen und alliierten Dokumenten registrierten Toten 5,7 Millionen zusätzliche Tote gab? Entweder sind die offiziellen Totenzahlen falsch, oder der Fehler ist in den Hilfsdaten der Volkszählungen zu suchen. es stellt sich die Frage, ob diese offiziellen, von alliierten und westdeutschen Behörden veröffentlichten Zahlen zuverlässig sind.

[12,2 Promille Todesrate für 1947 ist die Lüge des "US"-Militärgouverneurs - alle Quellen widersprechen den offiziellen, "deutschen" Zahlen]

Zunächst einmal: Die offiziellen Totenzahlen der deutschen Bundesregierung sind in sich selbst unstimmig. Wie wir bereits sahen, gab das Statistische Bundesamt für die Wirtschaftswunderjahre 1968 und 1969 eine Sterberate von jährlich 12,2 pro tausend Einwohner an. Das ist mehr als die Sterberate von 12,1, die von derselben Behörde für 1947 angegeben wurde - ein Jahr, in dem unvergleichliches Elend, Hunger, Mangel und Seuchen herrschten und das in der Erinnerung der Deutschen als "Hungerjahr" [S.130] fortlebt. Das ist einfach unglaublich, und ich bin deshalb der Meinung, dass es dafür eine einfache Erklärung gibt: Die offizielle deutsche Angabe stammte gar nicht aus deutschen Quellen, sondern wurde schlicht vom amerikanischen Militärgouverneur übernommen, der dem US-Präsidenten die niedrige Sterberate von 12,1 Promille meldete. Alfred M. de Zayas, Autor eines Standardwerks über die Heimatvertriebenen, hat das Statistische Bundesamt Wiesbaden seit 1994 mehrmals gebeten, die Diskrepanzen zu erklären und seine Quellen für die Statistiken 1945-1950 offenzulegen, jedoch keine zufriedenstellende Antwort erhalten. Das gleiche widerfuhr einem Bundestagsabgeordneten und Freund Dr. de Zayas', der ähnliche Informationen einholen wollte und ebenfalls keine Erklärung für die seltsamen Widersprüchlichkeiten erhielt. Wie bereits erwähnt, hat der Experte Professor Brian Mitchell bereits Zweifel an den offiziellen Zahlen geäussert

[Beispiel: Zahlen für die Stadt Brilon: 34 Promille Todesrate 1945-1946]

Die bis zum heutigen Tage von der Bundesregierung veröffentlichten Zahlen stehen ebenfalls im Widerspruch zu fast allen anderen Quellen - deutschen wie alliierten -, über die wir verfügen. Werfen wir einen Blick auf Brilon [Stadt in NRW im Sauerland], eine mittelgrosse, deutsche Stadt, in der immer ein gewisser Wohlstand geherrscht hatte und die sich 1945 als eine der glücklicheren unter den Städten Deutschlands schätzen konnte. Erstens lag sie in der britisch-kanadischen Zone, wo zwar auch kein Zuckerschlecken herrschte, aber doch wenigstens nicht die fatale Gleichgültigkeit, wie sie der französischen und sowjetischen Zone zu eigen war. Ausserdem war Brilon durch seine Lage in einer wunderschönen, hügeligen Landschaft begünstigt, nordwestlich von Kassel nahe einer vormals blühenden, landwirtschaftlichen Region, die nicht so schwer durch den Krieg betroffen worden war wie die meisten anderen Gegenden Deutschlands. Dies war ein besonders glücklicher Umstand für die 71.000 Einwohner Brilons, weil sich in der Nähe einer landwirtschaftlich produktiven Region leichter Lebensmittel organisieren liessen [S.131].

Einem Bericht zufolge, den die Kanadische Armee 1946 vom Stadtrat von Brilon anfertigen liess, betrug die Sterberate in der Stadt während des Elfmonatszeitraums vom 1. Mai 1945 bis zum 31. März 1946 34 pro tausend Einwohner und Jahr. Aus demselben Bericht geht hervor, dass die Sterberate mehr als dreimal so hoch wie die Geburtenrate war (2224 gegenüber 687).

68) Bericht der Stadt Brilon, 24.4.1946; In: MG [Military Governor (US-Militärgouverneur)] 31 B 51, Friesen, GA-1945/46, NAC [National Archives of Canada]

[Beispiel: Zahlen aus Marktoberdorf in Bayern: 27 Promille Todesrate 1946]

Ähnlich war die Lage in Marktoberdorf nahe Augsburg in der US-Zone, wo die Sterberate 1946 27 Promille betrug. 1947 fiel sie auf 24, 1948 auf 17 Promille, danach stieg sie wieder an, 1949 auf 24 und 1950 auf 27 Promille. Hierin mögen die Langzeitwirkungen des Hungers zum Ausdruck gekommen sein.

69) Zu Einzelheiten über Marktoberndorf siehe Anhang 5

[Beispiel: Zahlen aus Wien: 27-35 Promille Todesrate 1946]

General Mark Clark, US-Militärkommissar in der US-Zone Österreichs, berichtete im April 1946, die Sterberate in Wien schwanke zwischen 27 und 35 Promille pro Jahr. Weiter hiess es in seinem Bericht: "Diese relativ hohe Sterberate herrschte zu einer Zeit, als die Skala der Lebensmittelversorgung bei 1550 cpd lag. Bei einer Verringerung der Lebensmittelversorgung ist anzunehmen, dass diese Rate noch steigen wird."

70) Presseerklärung des HQ US Forces in Österreich, 15. April 1946, betrifft Clarks Interview mit Hoover. General Clark befand, dass der Gesundheitsstandard in der US-Zone weiterhin über demjenigen Wiens läge. Er warnte jedoch, dass "die UNRRA übergebenen Vorräte der existierende Zuteilungsskala von 1200 Kalorien bis zum 1. Juni 1946 in ganz Österreich aufrechterhalten würden", dann jedoch müsste sich Österreich abgesehen von dem, was UNRRA dann noch ins Land schaffen könne, selbst versorgen. Er schätzte die einheimische Versorgungskapazität auf 450 Kalorien pro Tag. FEC Papers, Box 16, HA [Hoover Archives].

[Lebensmittelrationen nehmen 1947 weiter ab - Sterberaten unter den älteren Menschen gemäss Hoover bis 40%]

Und in der Tat nahmen die Lebensmittelrationen für die Deutschen um ein Drittel und mehr ab. "Während der ersten Monate des Jahres 1947 fiel die Lebensmittelversorgung in der Vereinigten (amerikanischen und britischen) Zone wiederum auf den niedrigen Stand der beiden vorangegangenen Winter." Die täglichen Rationen betrugen oft weniger als 1000 Kalorien.

71) Dr. W. Tomberg: "Report on Economic Conditions in Germany, especially the Bizone, for 1948"; In: RG [Record Group] 25, Vol. 3807, NAC [National Archives of Canada]

In Schleswig-Holstein (britische Zone) betrug die tägliche Ration von April 1947 bis Juni 1948 im Durchschnitt 1280, im Mai und Juni 1947 sogar nur 1095 bzw. 995 Kalorien pro Tag.

72) Gabriele Stüber: "Der Kampf gegen den Hunger", S.810-811, Tabelle IIIa/2+3

In allen diesen Fällen geschah genau das, was Clark vorausgesagt hatte. Wir wissen vom Sanitätsdienst der US-Armee, dass die Sterberate in der US-Zone in Deutschland im Mai 1946 21,56 pro tausend Einwohner und Jahr betrug und dass sie vorher noch höher gewesen war. Herbert Hoover berichtete dem Präsidenten [Truman], dass die Sterberate unter alten Menschen in nur drei Monaten um schreckenerregende 40 Prozent emporgeschnellt sei.

73) Herbert Hoover: The President's Economic Mission

Dies ist [S.132] eine signifikante Mitteilung, denn alte Menschen haben nicht nur allgemein einen bedeutend höheren Anteil an der Sterberate als andere Bevölkerungsgruppen, sie stellten damals auch einen viel höheren Anteil an der deutschen Bevölkerung als zu normalen Zeiten. Auf der Grundlage des Berichtes von Clark und weil wir wissen, dass die Lebensmittelrationen in der US- und britischen Zone oftmals bis auf Werte um 1000 cpd schrumpften, ist die Annahme keineswegs abwegig, dass sich die höhere Sterberate in der Vereinigten (britisch-amerikanischen) Zone mindestens auf gleicher Höhe wie die Sterberate in Wien bewegte, nämlich zwischen 27 und 35 Promille im Jahr.

[Die vielen falschen Statistiken der Westalliierten - die Volkszählungen, die Daten von Robert Murphy und Daten des Sanitätsdienstes der US-Armee schildern das "grosse Sterben"]

Es erweist sich als unmöglich, die niedrigen Sterberaten, die seitens der Bundesregierung und US-Militärverwaltung offiziell angegeben werden, mit den Zahlen der Stadt Brilon, des "Sanitätsoffiziers der US-Armee auf dem Europäischen Kriegsschauplatz" (Medical Officer of the US Army, ETO) und den Volkzählungsergebnissen in Einklang zu bringen. Es geht hier um zwei wesentliche Dinge: Wahrheit und Genauigkeit. Weil die Zahlen des Militärgouverneurs im Widerspruch zu den detaillierten, in Ottawa und Stanford gefundenen Dokumentationen stehen, weil die Zahlen des Militärgouverneurs und die amtlichen, deutschen Angaben in sich selbst widersprüchlich sind und einem Selbstzweck dienen, weil Robert Murphy ein grosses Sterben in Deutschland voraussagte, weil die von Proudfoot angestellten Vergleiche eine riesige Zahl von vermissten Personen bzw. solchen mit ungeklärtem Verbleib aufzeigen, weil die von den Alliierten durchgeführten Volkszählungen die Auskunft über das Schicksal von 5,7 Millionen Deutschen schuldig bleiben, weil Mitglieder der Hoover-Kommission unter den Offizieren der US-Militärregierung" viele Lügereien" ausmachten, weil Mitglieder der Kommission sagten, der Morgenthau-Plan trete in Kraft, weil die niedrigen, offiziellen Todeszahlen nicht mit den in den Vereinigten Staaten berichteten und vom Senat beklagten wirklichen Zahlen übereinstimmten, und weil sich das Statistische [S.133] Bundesamt in Deutschland nicht in der Lage sah, genauere Angaben über die Quellen seiner Informationen zu machen - aus allen diesen Gründen kann man vernünftigerweise nur zu dem Schluss kommen, dass die niedrigen Todeszahlen nicht zuverlässig sind.

Im Gegensatz hierzu sind die auf einem Vergleich der beiden Volkszählungen beruhenden Zahlen sowie die Angaben des diplomatischen Beraters der US-Militärregierung, Robert Murphy (siehe weiter unten), in sich selbst kohärent und im Verhältnis zueinander überzeugend. Hier wird im statistischen Rahmen das grosse Sterben zum Ausdruck gebracht, das aus ganz Deutschland anekdotenhaft überliefert ist. Hinsichtlich ihres Wahrheitsgehalts sind die Volkszählungen und der Sanitätsdienst der US-Armee zweifellos die zuverlässigsten Quellen. Es bleibt die Frage nach ihrer Genauigkeit.

[Die Bevölkerungszahlen des diplomatischen Beraters Robert Murphy - erst ab 1988 freigegeben]

Glücklicherweise verfügen wir über noch präzisere Informationen aus einer untadeligen Quelle: wiederum Murphy. Als Clays oberster diplomatischer Berater war Murphy vielleicht der wichtigste amerikanische Teilnehmer an Entscheidungen im Deutschland der Nachkriegszeit. Doch seine persönlichen Aufzeichnungen in Stanford (Kalifornien) unterlagen bis 1988 der Geheimhaltung, und Unterlagen zu den Sitzungen des Aussenministerrats in den Jahren 1947 und 1949, zu denen er beitrug, lagen im Washingtoner Aussenministerium bis 1989 unter Verschluss - einige wurden sogar erst 1991 freigegeben. Alle diese Unterlagen zusammengenommen ergeben ein äusserst differenziertes Bild der damaligen Zeit in Deutschland von höchstem Informationswert. Besonders aufschlussreich sind sie in Fragen der Bevölkerung Deutschlands.

Sowohl aus den Volkszählungsergebnissen als auch aus eigener Anschauung wusste Murphy genau, was dem deutschen Volk angetan wurde. In seinen vorbereitenden Unterlagen zur Sitzung des Aussenministerrats im Februar 1947 schrieb er, er rechne für die Zeit der Heimkehr der Kriegsgefangenen nach Deutschland [S.134], also über die nächsten zwei oder drei Jahre, mit einem Schrumpfen der deutschen Gesamtbevölkerung um zwei Millionen. Diese Minus werde sich unter Berücksichtigung aller Geburts- und Todesfälle sowie der Aus- und Zuwanderungen einschliesslich der heimkehrenden Kriegsgefangenen unter dem Strich ergeben. Dieser ungeheuerliche Verlust an Menschenleben werde eintreten aufgrund der "gegenwärtigen hohen Sterberate in Deutschland".

74) Murphy to State (Department), 20. Februar 1947, Memorandum No. 90 re Polish Administrated German Area; In: Prep Papers for CFM [Council of Foreign Ministers (Aussenministerrat der vier Hauptalliierten)] meeting, April 1947, Box 61, Murphy Papers, HA [Hoover Archives]

Im einzelnen schrieb Murphy, dass sich die Bevölkerungszahl nach dem Zustrom, den er auf 2 Millionen Heimkehrer aus Kriegsgefangenschaft und 4 Millionen Vertriebenen veranschlagte, lediglich ein Bevölkerungszuwachs von 4 Millionen ergeben werde. Dies aber war nur möglich, wenn die Sterbefälle die Geburten im fraglichen Zeitraum um 2 Millionen überstiegen, denn Auswanderung war zu der Zeit nicht erlaubt. Bei dem fraglichen Zeitraum handelte es sich um drei Jahre. Murphys Aussage lautet also im Klartext, dass im Zeitraum 1947-1950 2 Millionen mehr Menschen sterben als geboren werden würden. Wir kennen die Geburtenrate für 1946. Sie betrug 14 pro tausend Einwohner im Jar. Also basierte Murphys Voraussage auf einer Sterberate, von der er wusste, dass sei sich auf 24 pro tausend Einwohner im Jahr belief.

75) Siehe Anhang 1


Die Bedeutung dieser Aussage kann gar nicht hoch genug eingeschätzt werden. Sie zeigt, dass Murphy die offizielle amerikanische Politik mit der Erwartung verknüpfte, diese phänomenale Sterberate, die bereits landesweit Platz gegriffen hatte, werde über die nächsten drei Jahre anhalten. Er glaubte so fest daran, dass er es im US-Aussenministerium sowie bei den britischen, französischen, sowjetischen und weiteren US-Behörden in Deutschland aktenkundig machte. Und r stützte sich dabei auf die gleichen Statistiken, die bei sämtlichen alliierten politischen Entscheidungen für alle vier Besatzungsmächte gegenüber Deutschland massgebend waren. Implizit bedeutet dies aber: Alle alliierten Mächte wussten, dass die Sterberate in Deutschland 24 Promille oder mehr betrug und haben wie Murphy daran [S.135] geglaubt, sie würde noch auf Jahre hinaus auf diesem hohen Niveau verharren.

Der Vergleich der Volkszählungsergebnisse hat uns bereits gezeigt, dass zwischen Oktober 1946 und September 1950, zusätzlich zu den offiziell registrierten Sterbefällen und zusätzlich zu den Millionen ausserhalb der Grenzen Nachkriegsdeutschlands umgekommener Vertriebener und Kriegsgefangener, rund 5,7 Millionen Menschen innerhalb Deutschlands verschwanden. Doch die Volkszählung von 1950 zeigt auch, dass Murphy 1947 mit seiner Schätzung noch zu niedrig lag. Er hatte nach Eintreffen der Vertriebenen und Heimkehr der überlebenden Kriegsgefangenen mit einer Einwohnerzahl von 69 Millionen gerechnet. Das Ergebnis der Volkszählung von 1950 zeigt jedoch, dass es nur 68,4 Millionen waren, obwohl bei weitem mehr Vertriebene und Kriegsgefangene eingetroffen waren, als er vorausgesagt hatte. Murphy hatte mit einer Netto-Zuwanderung von sechs Millionen Heimatvertriebenen und Kriegsheimkehrern gerechnet. In Wirklichkeit betrug die Zahl derer, die zwischen Oktober 1946 und September 1950 eintrafen, 8,6 Millionen: 6 Millionen Vertriebene und 2,6 Millionen Kriegsgefangene. Murphys Vorhersage der Sterbefälle lag zu niedrig, weil die Sterberate vom Oktober 1946, die er seiner Berechnung zugrunde legte, für die Folgezeit zu gering angesetzt war.

Die westdeutsche Bundesregierung hat keine Rechenschaft über die fünf bis sechs Millionen Vermissten in Deutschland abgelegt. Sie registrierte jedoch insgesamt 2.111.000 "Tote und Vermisste während der Flucht und Vertreibung", und zwar
-- "in den Ostgebieten des Deutschen Reiches 1.225.000",
-- "in den Ostgebieten des Deutschen Reiches 1.225.000",
-- "in der Tschechoslowakei 267.000 und
-- "in den übrigen Ländern 619.000"

76) Alfred de Zayas: Die Anglo-Amerikaner und die Vertreibung der Deutschen, S.24

Diese Sterbefälle gingen nicht in die offizielle Sterbestatistik für Deutschland ein, wie sie heute noch gilt, da sie sich ausserhalb Deutschlands ereigneten, und sie sind daher irrelevant für die Gesamtzahl der Sterbefälle innerhalb des besetzten Deutschland [S.136].

[Zurückgebliebene Deutsche sind kaum möglich - alle Zurückgebliebenen sind wohl gestorben]

Wir wissen heute immer noch nicht viel über das Schicksal derjenigen potentiell Vertriebenen, die in den eroberten Gebieten zurückblieben. In den Berichten der Vertriebenen heisst es immer wieder: "Unser Dorf lag leer da", "alle Dörfer in der Gegend waren verlassen" und so weiter. Da es die erklärte Politik der Polen und Russen war - abgesegnet von den Demokratien des Westens -, das Land von allen Deutschen zu befreien, und dies auch in sämtlichen anekdotischen Einzelberichten bestätigt wird, kann man davon ausgehen, dass dies auch so durchgeführt wurde. Es ist daher kaum vorstellbar, dass irgendwelche Deutschen zurückblieben, es sei denn, sie lagen bereits im Sterben. Die offiziellen, westdeutschen Zahlen jedoch - 2,1 Millionen "tote und vermisste" und etwa 12,5 Millionen angekommene Vertriebene - würden bedeuten, dass etwa 2.645.000 Deutsche in den "verlassenen Dörfern" weiterlebten. Ist das glaubhaft? Anfang 1947 gaben die Polen an, dass nur noch 400.000 Deutsche in dem Land übrig seien, in dem einstmals rund acht Millionen gelebt hatten. Der Anteil der Zurückgebliebenen hätte somit fünf Prozent der ursprünglichen, deutschen Bevölkerung ausgemacht.

77) Murphy Papers, September 1947, Box 66, HA [Hoover Archives]. Vergleiche aber: Schieder, Band I / 1, S. 158E, der die Zahl der zurückgebliebenen Deutschen auf etwa 835.000 schätzt, 8,3 Prozent von den gut zehn Millionen Deutschen, die Schieder zufolge gegen Kriegsende in den ehemaligen deutschen Reichsgebieten jenseits von Oder und Neisse lebten.

In der Tschechoslowakei lebten 1950 noch etwa 250.000 Deutsche, rund sieben Prozent der deutschen Bevölkerung vom Mai 1945.

78) Schieder, Band IV / 1, S. 135, Fussnote

Glaubhafter ist wohl, dass von den Vermissten der grösste Teil umkam und ihr Tod verheimlicht wurde. Die oben genannten Beweise sprechen für sich (siehe auch Anhang 2). In der folgenden Tabelle werden die offiziellen Angaben über "tote und Vermisste während Flucht und Vertreibung" sowie über die "in der Heimat Verbliebenen" verwendet, ohne dass sich der Autor für die Richtigkeit dieser Angaben verbürgt [S.137]


Zusammenfassung

Insgesamt ergibt sich aus den Volkszählungsergebnissen und den Aufzeichnungen Botschafter Murphys der zwingende Beweis, dass zwischen Oktober 1946 und September 1950 etwa 5,7 Millionen zivile Bewohner der vier Besatzungszonen Deutschlands umkamen, ohne dass ihr Tod registriert wurde. Zwar war die Todesursache in den meisten Fällen die Hungersnot, doch war diese nicht auf die von einigen Historikern beschriebene weltweite Lebensmittelknappheit zurückzuführen. Sie starben 17 Monaten bis fünf Jahre nach der deutschen Kapitulation. Sie begannen zu sterben, als die Welt-Nahrungsmittelproduktion bereits wieder einen Stand von 97 Prozent der normalen Versorgung erreicht hatte. Sie wurden während eines beträchtlichen Zeitraums von der internationalen Wohlfahrtshilfe ausgeschlossen und daran gehindert, selbst für ihren Lebensunterhalt zu sorgen. Sie starben weiter, während die Welt-Nahrungsmittelproduktion stieg und stieg. Der Grossteil der Opfer waren Frauen, Kinder und Greise.

79) Siehe die Alterspyramiden bei Stolper: "Die deutsche Wirklichkeit", S.45ff. Etwa 56 Prozent der deutschen Bevölkerung von 1946 waren Frauen. In nicht von Krieg heimgesuchten Bevölkerungen liegt die Zahl der Frauen leicht über derjenigen der Männer. 1950 betrug die Zahl der Männer zwischen 20 und 50 Jahren 9,6 Millionen oder etwa 20 Prozent der Bevölkerung. Da zu Friedenszeiten nur ein sehr geringer Prozentsatz junger Männer stirbt, kann man davon ausgehen, dass über 80 Prozent der Todesfälle Frauen, Kinder und alte Männer betrafen.

Weiterhin stellte die Adenauer-Regierung durch Umfragen fest, dass 1,4 Millionen Ehemänner, Väter und Söhne nicht aus den alliierten Kriegsgefangenenlagern (einschliesslich der sowjetischen) heimgekehrt waren. Sie waren alle dort umgekommen.

80) Die Zahl lag in Wirklichkeit viel höher. Siehe Anhang 2.

Von weiteren 2,1 Millionen Menschen, fast ausschliesslich Frauen und Kindern, wurde von westdeutschen und alliierten Behörden zugegeben, dass sie im Verlauf von Vertreibung und Flucht umgekommen waren. Massgebende Zeitzeugen, darunter der erste Bundeskanzler der Republik [Adenauer], haben geschrieben, dass allein unter den Heimatvertriebenen und Flüchtlingen mindestens sechs Millionen umkamen.

Mindestens 9,3 Millionen Deutsche starben unnötigerweise infolge der alliierten Nachkriegspolitik, viel mehr, als während des gesamten Krieges im Kampf, durch Bombenabwürfe über deutschen Städten und in Konzentrationslagern ums Leben [S.138] kamen.

81) Die höchsten Schätzungen für die drei kriegsbedingten Todesursachen gibt Sorge: "The Other Price of Hitler's War": rund 4,6 Millionen. Andere massgebliche Autoren geben eine viel niedrigere Zahl an, z.B. John Ellis: "World War Two: A Statistical Survey": 2,3 Millionen.

Millionen davon verhungerten langsam Tag für Tag vor den Augen der Sieger, über Jahre hinweg. über diese Toten ist niemals ehrlich berichtet worden - weder von den Alliierten noch von der westdeutschen Regierung (siehe nachfolgende Tabelle).

GESAMTZAHL DER TOTEN [IN REST-DEUTSCHLAND 1945-1950]

Tote unter den Vertriebenen (1945-1950): mindestens 2.1 Mio., höchstens 6 Mio.
Tote unter Kriegsgefangenen (1941-1950): mind. 1,5 Mio., höchstens 2 Mio.
Tote unter den Ansässigen (1946-1950): 5,7 Mio.
Gesamtzahl: 9,3 bis 13,7 Mio.

Anmerkungen zur Tabelle:
Bei der Mindestzahl umgekommener Kriegsgefangener handelt es sich um eine unrealistische, vorsichtige Schätzung, die auf der Annahme beruht, dass ausser denen, die von Dr. Margarethe Bitter als vermisst erfasst worden waren, niemand umkam. Als vermisst waren von ihr 1,4 Mio. Wehrmachtsangehörige gezählt worden, zu denen hier noch über 66.000 Angehörige sonstiger kämpfender Organisationen addiert sind, die in sowjetischer Gefangenschaft umkamen.

Die oben angegebenen Zahlen übersteigen nicht nur die offiziell angegebenen Zahlen, sondern sie beziehen sich auch grösstenteils auf die Zeit nach Oktober 1946. Zusätzlich kamen natürlich auch noch zahlreiche Menschen zwischen August 1945, als das Potsdamer Abkommen zu voller Wirkung kam, und dem Zeitpunkt der ersten Volkszählung im Oktober 1946 zu Tode.

wischen dem Inkrafttreten des Potsdamer Abkommens im August 1945 und der ersten Volkszählung im Oktober 1946 kamen wahrscheinlich rund 1.950.000 nichtvertriebene deutsche Zivilpersonen um, doch nur etwa 1.100.000 wurden registriert [S.139].

82) Siehe Anhang 2.

Dies bedeutet, dass zwischen August 1945 und Oktober 1946 zusätzlich etwa 800.000 Deutsche ums Leben kamen, die von den Alliierten nicht erfasst wurden.

[Getrennte Zonenrechnungen sind nicht vorhanden - Patterson warnt Marshall 1947, die Hungersnot werde einen negativen Effekt gegen die Alliierten haben]

Es ist unmöglich, aufgrund des vorliegenden Materials festzustellen, wie viele Zivilpersonen in der Sowjetzone und wie viele in den drei Westzonen ums Leben kamen.

Wie konnte es so weit kommen? Um dies zu beantworten, muss man zunächst einmal verstehen, dass das Sterben grösstenteils nicht zufällig war. Ein Mann, der sich mit der Ursache dieses Sterbens beschäftigt hat, der mit dem Hungerproblem bestens vertraut war und Wunder wirkte, um die Katastrophe zu verhindern, schrieb 1947 angesichts der Hungersnot in Deutschland:
"[Unsere] Besatzung hat keinerlei Aussicht auf Erfolg, wenn diese [Hunger-]Bedingungen anhalten. Dieser Zustand wurde vorausgesehen, und ich habe wiederholt darauf gedrängt, dass Lebensmittellieferungen in Deutschland Priorität eingeräumt wird. Grundlage dieser Priorität ist die Verhinderung einer Hungersnot in der US- und britischen Zone Deutschlands."
Der Mann, der überzeugt war, dass "dieser Zustand vorausgesehen wurde2, war US-Kriegsminister Robert Patterson.

83) Patterson an Marshall, 13. Juni 1947, Patterson Papers, LC [Library of Congress, Washington]

Der Mann, den er hierbei zum Handeln zu bewegen suchte, war US-Aussenminister George C. Marshall. Offenbar hielt Patterson mit der Annahme des Morgenthau-Plans eine Hungersnot in Deutschland für unausweichlich.

[Die "Amis", Briten und Franzosen schieben die Hungersnot den Nazis in die Schuhe - verheimlichen aber die wahre Totenrate!!! - wahre Berichte von Hilfsorganisationen und Reportern]

Um die volle Antwort auf die Frage, wie es so weit kommen konnte, zu erhalten, muss man herausfinden, warum so viele Leute versuchten, die ganze Sache zu vertuschen. Wenn die Alliierten ihr Bestes taten, um die hungernden Zivilisten zu ernähren, und die Schuld bei den Nazis oder der weltweiten Lebensmittelknappheit lag, warum dann die daraus resultierenden Toten verheimlichen? [S.140] Warum sie nicht als die schreckliche Folge des Bösen, der Missetat herausstreichen? Die Todesurteile von Nürnberg, die Verfolgung von KZ-Schergen über fünfzig Jahre hinweg sind doch der öffentliche Beweis für ein scheinbar reines Gewissen im Westen, was die anderen Naziverbrechen betrifft. Warum die Millionen von Ziviltoten verheimlichen, da sie theoretisch doch alle eine Folge der Nazipolitik waren? Die Vertuschung allein zeigt, dass die Alliierten in dieser Sache bis zum heutigen Tage ein sehr schlechtes Gewissen haben.

Offensichtlich tarnten die Militärs all dies, so gut sie konnten, weil sie wussten, dass ihr Ruf gefährdet war, wenn die Wahrheit ans Licht kam. Die Wertschätzung eines guten Rufs kann in manchen Fällen ein Garant für richtiges Verhalten sein, in fast jeder Gesellschaft ist sie jedoch eines der stärksten Motive für Heuchelei. Doch die Heimlichtuerei illustriert auch noch zwei weitere Dinge.

Zum einen illustriert sie, dass sich die Täter in einem tödlichen Konflikt mit jenen im Westen befanden, die eine viel bessere Lösung als Rache sahen - wie Hoover, Gollancz, die Senatoren Langer und Wherry, Dorothy Thompson sowie viele tausend namenlose Angehörige von Hilfsorganisationen und einige wenige ehrliche Reporter. Es war ein Konflikt zwischen Mord und Mitleid oder zwischen Gut und Böse, wenn man so will.

Viele Menschen, die in Deutschland den Westen vertraten, waren tief betroffen von dem, was sie sahen. Murphy, Behnke und andere zeigen in ihren beklommenen Worten ihr schlechtes Gewissen. Viele dieser Leute waren nur allzu gern bereit, einen Nazi aufzuhängen, doch der Gedanke, seine Kinder ohne Gerichtsverfahren verhungern zu lassen, schreckte sie ab. Sie waren entsetzt über das Mitwirken der Alliierten an der Vertreibung der Deutschen aus ihrer Heimat im Osten.

[Japan erlebt keinen solchen Massenmord an Japanern nach 1945]

Man könnte nun meinen, dass die Übergriffe und Verbrechen der Nazis an der Zivilbevölkerung die Ursache dieser schrecklichen Rache waren, doch in Japan geschah nichts dergleichen. Die Japaner [S.141] hatten über viel längere Zeit einen Eroberungs-, Versklavungs- und Vernichtungskrieg gegen chinesische und koreanische Zivilisten geführt, doch General Douglas MacArthur forderte als Militärgouverneur von Japan genügend Lebensmittel in Washington an, um die Zivilisten am Leben zu erhalten. "Gebt mir Brot oder gebt mir Kugeln", telegrafierte er nach Washington und Washington gab ihm Brot [S.142].


[Die kriminellen Zionisten in den "USA" hatten keinen Grund, gegen Japaner rassistisch zu sein, weil in Japan keine Juden lebten, die man nach Palästina hätte treiben können].

<<     >>
Teilen / share:

Facebook






Quellen


Fotoquellen





^