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Josef Nowak: Das Rheinwiesenlager Rheinberg
Kapital 17: Amerikanischer Kalender
Am Sonntag gibt es bei den "Amerikanern" nichts zu essen -- Sippenhaft wegen einem Klodeckel -- wegen kleiner Vergehen 3 Tage Hungerfolter -- wegen eines Pakets eines Mädchens 1 Tag Hungerfolter -- barbarische Kollektivspässe -- 35 von 50 Tagen sind Hungerfoltertage -- Massenflucht endet als "Spass" oder als Massenmord -- Massenmördervolk "USA" mit Ausrottung von Primärnationen und mit Sklaverei -- keine Moral der "USA"
aus: Josef Nowak: Mensch auf den Acker gesät. Kriegsgefangen in der Heimat
präsentiert von Michael Palomino (2013)
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[Hungerfolter am Sonntag: Kriminelle "Amerikaner" geben an Sonntagen kein Essen aus]
Es ist den Völkern der Erde nicht leicht gemacht, sich zu verständigen, da es doch schon über die Massen schwierig ist, sich zu verstehen.
Ich bin noch nie in Amerika gewesen und kenne daher die Gepflogenheiten des Landes nicht. Gehe ich von dem aus, was ich in Rheinberg erfahren habe, dann habe ich Grund zu der Annahme, dass im politischen Machtbereich der Vereinigten Staaten des Sonntags grundsätzlich nicht gegessen wird. In England sind nur alle Lustbarkeiten verboten. In Amerika wird auch das Essen dazugezählt. Der Sonntag muss dort im Gegensatz zum christlichen Abendland Fasttag sein. Nur aus solcher Haltung und Tradition kann ich mir die Tatsache erklären, dass wir in Rheinberg in den acht Wochen, während wir uns amerikanischen Gewahrsams erfreuten, am Sonntag nichts zu essen bekamen.
Wir hatten also mangels gedruckter Vorlagen einen ausgezeichneten Kalender. Wenn es nichts zu essen gab, dann war Sonntag. Wenn es zwei Tage nichts zu essen gab, dann konnte es sich nur um das zweitägige, christliche Pfingstfest handeln. Denn das Osterfest hatten wir noch als freie Krieger erlebt, und für Weihnachten war es nicht kalt genug.
So einfach, so linear war unser Kalender. Die [S.159] Woche fing immer gut an. Am ersten Wochentag wurde gefastet. Hunger konnte man das nicht nennen. Wir hungerten ja doch jeden Tag schon ausgiebig.
[Hungerfolter durch die kriminellen "Amerikaner" mit Sippenhaft wegen Toilettendeckel -- kleine Vergehen mit 3 Tagen Hunger bestraft]
Auf einer Stufe mit den christlichen Sonn- und Festtagen standen die Gerichtstage der Amerikaner. Hatte einer des Nachts einen Abtrittdeckel [hölzerner Toilettendeckel] geklaut - was natürlich erst zu einer Zeit möglich war, da es Abtritte und Abtrittsdeckel gab -, dann wurde vom Kommandanten alsbald ein christlicher Feier- und Fasttag über uns verhängt. Das ganze Camp, das nur auf diesem Wege vom Verschwinden eines Abtrittsdeckels Kenntnis erhielt, bekam nichts zu essen. Ich weiss nicht, ob der Bursche wirklich katholisch war und von daher den Gebrauch des Triduums [Zeitraum vom Gründonnerstag bis zum Ostersonntag] kannte. Manchmal rächte er nämlich eine geringe Schandtat dadurch, dass er das ganze Camp zu drei Tagen Fasten verdammte. Vielleicht war er ein national gesinnter Mann, der seinem Vaterland auf diese Art manchen Dollar einsparte. Vielleicht war er ein tüchtiger Kaufmann im Zivilberuf und trieb mit den von unserem Mund abgesparten Lebensmitteln einen schwunghaften Schwarzhandel.
[Hungerfolter durch die kriminellen "Amerikaner" mit Sippenhaft, weil ein Mädchen ein Paket über den Zaun geworfen hat]
Vielleicht liegt der Fall aber auch viel einfacher und es handelte sich nur um einen überdurchschnittlich blöden Kommisskopf, wie wir ihn irrtümlich bislang nur bei den Preussen und ihren Nachfolgestaaten antreffen zu können geglaubt hatten. Wie konnte er sonst auf den Gedanken verfallen, das Lager mit einem Fasttag zu belegen [S.160], weil ein Mädchen ein kleines Paket über den Draht geworfen hatte? Die Jungfrau hatte das nur deshalb vor seinen Augen zu tun gewagt, weil sie die amerikanischen Rangabzeichen nicht kannte.
[Barbarische Kollektivspässe mit Hungerfolter - egal, welche Uniform die Militärs tragen]
Wenn ich daran denke, dass sich unter den mir in der Wehrmacht des Dritten Reiches über den Weg gelaufenen charmanten Wienern besonders straffe Nationalsozialisten, besonders brutale Schleifer und Schinder befanden, dann will es mir auch nicht mehr unwahrscheinlich vorkommen, dass die Demokraten aus Ohio oder Wisconsin gelegentlich Rückfälle in die barbarischen Kollektivspässe des Militarismus erlitten. Uniform und Rangabzeichen verderben überdies den Menschen nicht, sie offenbaren nur, welchen Charakters er ist. Und die Schäbigkeit des Charakters ist in keiner Weise von den Landesfarben abhängig.
[Von 50 Tagen ca. 35 Hungerfolter-Tage]
Um es statistisch auszudrücken, von den rund 50 Tagen, die wir unter amerikanische Hoheit in Rheinberg zubrachten, waren etwa 35 Tage gewöhnliche Hungertage, an denen uns der Kohldampf ziemlich systemlos serviert wurde. Rund 15 Tage waren zur Pflege der Bussfertigkeit reine Fasttage, an denen Mund, Gaumen und Magen wirklich ausruhten.
Nicht nur dieser amerikanische Kalender verursachte uns Kopfzerbrechen, [sondern] der amerikanische Volkscharakter, falls von einem solchen überhaupt gesprochen werden kann, stellte uns vor manches Rätsel [S.161].
[Eine Massenflucht - der Rhein als Grenze - eine zweite Flucht endet im Kugelhagel der kriminellen "Amerikaner"]
Ich sah einmal in einer sternhellen Nacht, wie Gefangene den Draht lockerten und einen ganz brauchbaren Durchlass zustandebrachten. Pfeilschnell schlängelten sie sich dann hinaus und huschten auf dem Bauch durch das hohe Gras. Man wurde bei diesem Anblick an die wogende Kiellinie schwimmender Delphine erinnert. Ich betrachtete diese Massenflucht nicht ohne Besorgnis. Als ich aber nahe genug war, sah ich draussen vor dem Pass einen amerikanischen Soldaten stehen. Leicht gebückt sorgte er mit behutsamen Fingern dafür, dass keiner der Flüchtlinge an den rostigen Stacheln hängenblieb. Dann stiess er jedem mit einem freundschaftlichen Tritt in den Hintern in die Freiheit hinaus. Die Sache machte ihm sichtlich einen Heidenspass. Als fairer Sportsmann gab er jedem Ausbrecher seine Chance. Er war seiner Zeit weit voraus, dieser nette, hilfreiche Kerl. Er nahm in seinem schlichten Gemüt schon den Marshallplan und den Atlantikpakt nebst der Wiederbewaffnung vorweg.
Beinahe hätte ich mich entschlossen, ein Glied der flüchtenden Schlange zu werden. Hätte ich nur geahnt, wie ich über den Rhein kommen sollte. Ich wurde meiner Grübelei durch Geschrei und Maschinengewehrfeuer auf der anderen Seite des Camps entrissen. Ohne Hast ging ich quer durch das Lager, um zu sehen, was los war. Auch hier hatten die Landser den Stacheldraht aufgewickelt und einen Ausgang geschaffen. Vor ihnen stand [S.162] aber kein fröhlich grinsender Sportsmann, sondern ein Wildschütz. Er hatte wahrscheinlich allzu lange keine lebenden Zielscheiben vor seinem Mordgewehr gehabt. Nun nahm er die, die ihm die Natur gerade bot. Endlich gab es wieder einmal etwas auszurotten. Der Bursche liess also erst eine Handvoll Leute ins Freie kriechen. Dann mähte er sie nieder. Das heisst, am Boden lagen sie schon, er hatte sie nur noch auszulöschen. Das besorgte er mit der Gleichgültigkeit eines Fleischergesellen, der im städtischen Schlachthaus die Tagesquote der Schweine hinrichtet.
Sein Kalender war noch rückständig, nein, modern. Er entsprach gegenwärtigem, nicht zukünftigem Denken. Er übersetzte die Grundsätze des Morgenthau-Planes in die schlichte Sprache eines Totschlägers.
[Die kriminellen "Amerikaner" sind ein Massenmördervolk: Primärnationen und Sklaverei]
Selten habe ich Edelmut und Kameradschaft und Humanität so nahe beim Hass, bei der Rachgier, bei der Mordlust gesehen. Nicht wahr, der amerikanische Volkscharakter wird bei solchem Aspekt doch etwas problematisch. Entschliessen wir uns zu vermuten, dass es auch jenseits des Atlantischen Ozeans gute und schlechte Menschen gibt, Quäker und Gangster, Leute, die Atombomben nach Japan und Care-Pakete nach Deutschland schicken, Männer, die halb Deutschland dem Bolschewismus ausliefern und dann Berlin über die Luftbrücke mit einer Hingabe ohnegleichen ernährten. [Die Berlin-Blockade durch Stalin ist die Rache für die Gründung des rassistisch-zionistischen Israel, das Trumen ermöglicht hatte]. Es ist sehr wahrscheinlich, dass Priesterseminare [S.164], Mutterhäuser für Krankenschwestern, Gesellschaften zur Rettung von Schiffbrüchigen in Amerika ebenso ihren Nachwuchs finden wie Zuchthäuser, Staatspolizeispitzel und Mordkommandos. Und was die Rassenpolitik des Dritten Reiches betrifft, so brauchen wir noch Jahrzehnte, bis unser Gewissen sich von Greuel und Schande erholt hat. [Die Hitchcock-Filme sind aber gefälscht, und die Schande ist nicht so gross, sondern fällt auf die "USA"]. Sollten wir dann einmal so weit sein, dass uns auch die Juden vergeben haben, dann, aber erst dann dürfen wir uns in der Welt umsehen, in England und Südafrika, in den Vereinigten Staaten und sogar in Palästina, um nachzuforschen, ob es dort nur rassenpolitische Erzengel gibt.
Die Indianer in Nord-, Süd- und Mittelamerika sind auch nicht nach der Haager Landkriegsordnung, nach der Genfer Konvention, nach der Magna Charta der Menschenrechte ausgerottet worden. Auch der Sklavenhandel mit den Negern Afrikas zählt nicht gerade zu den Grosstaten der Kultur. Der Streit kann nur noch darum gehen, ob die Greuel vor zehn, vor hundert, vor fünfhundert Jahren verübt wurden, was für die, die weder persönlich beteiligt noch verantwortlich waren, keinen besonders grossen Unterschied ausmacht. Schämen müssen wir uns alle ohne Unterschied der Nation, dass Menschen vor zehn, vor hundert, vor fünfhundert Jahren solcher Taten fähig waren, in Frankreich, in Spanien, in der Türkei, in Irland, in Mexiko und auch in Deutschland [ausserdem speziell im rassistischen, Britischen Weltreich "Empire" und in den rassistischen "USA"]. Und Angst müssen wir haben, wessen die Menschen in Gegenwart und Zukunft [S.164] noch fähig sein könnten.
[Keine Moral der "USA": Die kriminellen "Amerikaner" wollen die "Sieger" sein und benehmen sich schlimmer als die NS-Diktatur vorher]
Dies aber sei als Erkenntnis festgehalten: Der Lehm, aus dem der homo americanus gemacht ist, ist von ebenso guter oder schlechter Qualität wie der europäische Lehm. Und da der Mensch alle Zonen und Nationen, wie zu argwöhnen ist, demselben Schöpfer seinen Atem, seinen Geist, sein Sein verdankt, muss ernstlich befürchtet werden, dass die allen Menschen gemeinsame Schöpferhand den Tonfiguren gewisse Eigentümlichkeiten, Charakterzüge, Entwicklungsmöglichkeiten allgemeiner Art eingehaucht hat. Gott ist allen Menschen und Völkern gleich nahe, wie auch der Teufel allen Menschen und Völkern gleich nahe ist. Ein militärischer Sieg taugt nicht dazu, um die Menschen in gute und schlechte Exemplare einzuteilen. Sieger und Besiegte sind keine moralischen Kategorien.
Wir in Rheinberg merkten das rasch. Die Amerikaner brauchten ein paar Jahre dazu. So hat eben auch der Besiegte seine Stunde der Stärke [S.165].
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