Buch von Udo Ulfkotte kaufen: "Gekaufte Journalisten. Wie
Politiker, Geheimdienste und Hochfinanz Deutschlands
Massenmedien lenken"; Kopp-Verlag 2014
http://www.amazon.de/Gekaufte-Journalisten-Udo-Ulfkotte/dp/3864451434
Kapitel 4: <Kauf Dir einen Journalisten -
geschmierte Berichterstattung>
4b: Die korrupten Autojournalisten und die
Manöver der Autofirmen
Prinzip: Autojournalisten werden mit "Testwagen"
und Gratis-Reisen bestochen
Gratis-Reise, Spezialmodelle, Abenteuer für die
Neuvorstellung etc.
Autojournalisten haben das spezielle Privileg, von
Autoherstellern "Testwagen" für eine bestimmte Zeit zu
erhalten. Manchmal ist eine "Testfahrt" auch mit einer
Gratis-Reise in ferne Länder mit einem
"Abenteuer-Erlebnis" verbunden (S.222). Auf den Reisen zu
den Vorstellungen von Neuwagen wird den Journalisten dann
nur das "Facelift" präsentiert, also das "beste" Modell
oder ein speziell für die Demonstrationsreise
hergestelltes Modell. Solche Reisen gehen zum Beispiel
nach Miami, Barcelona oder Dubai. Der Flug ist
Businesclass und Gratis (S.226).
Man muss sich das einmal vorstellen: Da werden korrupte,
deutsche Journalisten zu Gratis-Luxus-Reisen eingeladen,
um Autos zu begutachten und über Autos zu schreiben, die
dann gar nicht in den Verkauf kommen. Das ist nicht
strafbar. Wenn aber Ärzte von der Pharma auf eine
Südseeinsel eingeladen würden, um dort der Vorstellung
eines neuen "Medikaments" beizuwohnen, dann wäre das
Bestechung der Ärzteschaft und wäre strafbar. Das deutsche
Gesetz kneift (S.226).
Die Angaben von PR-Chef Danner von Mazda in Köln 2013:
Testwagen, Gratis-Reise, Abenteuer für die
Neuvorstellung etc.
Ein Marketingmanager von Mazda in Deutschland, Franz
Danner, trieb das Spiel jedoch zu weit und veruntreute
Gelder auch für sich selbst, insgesamt 41 Millionen Euro.
Beim Prozess am Kölner Landgericht im Jahre 2013 kamen
dann noch viel mehr Details heraus, wie Autojournalisten
bestochen werden. Eine Studie des "Netzwerk Recherche" mit
dem Titel "Gefallen an Gefälligkeiten" bringt in diesem
Zusammenhang viele neue Details ans Licht (S.222):
-- der Anwalt des Mazda-PR-Managers von Franz Danner wird
zitiert: "Als Automobil-Journalist müsste man bescheuert
sein, sich ein Auto zu kaufen"
-- im Autojournalismus ist es üblich, immer wieder neue
Testwagen zu bestellen, bei Mazda ging das so bis zum
nächsten Modellwechsel
-- neue Modelle seien in Verbindung mit Luxusreisen
verbunden, also nach Wien mit einem Besuch am Wiener
Opernball (S.222).
Das Ganze heisst in der Autobranche
"Medienlandschaftspflege", die Danner mit einer "Formel"
beschrieb: "Super Destination, super Hotel, super Service,
super Geschenke" (S.222).
Bei Mazda ging das so, dass neue Automodelle mit einer
Reise nach Sardinien verbunden waren, mit einem Privatjet
(S.222), und die Freizeit war ein Strandurlaub. Andere
Firmen fliegen auch weiter, z.B. nach Kapstadt und machen
dann mit den neuen Modellen gleich noch eine Wüstenralley
nach Namibia (S.223).
Danner sagte es kurz: "Je attraktiver der Vorstellungsort,
desto besser die Presse." (S.223) - Kosten bei den
Vorstellungsreisen entstehen den Journalisten keine. Die
Bar kann man leertrinken und wird immer neu gefüllt, und
das Bestechungsgeschäft lohnt sich auf jeden Fall. Danner
Zitat:
"Wir hatten eine ganz einfache Rechnung: Der
durchschnittliche Journalist kostet bei unseren Events
drei- bis fünftausend Euro. Bringen musste er einen
Gegenwert von mindestens 15.000 Euro. Das haben wir immer
geschafft." (S.223)
Die Gratis-Reise für Journalisten lohnt sich für den
Manager immer. Danner:
"Wenn Sie überlegen, was eine Anzeige in Zeitungen oder
gar Spots im Fernsehen kosten, war der journalistische
Bericht über ein Auto trotz (S.223) der durchschnittlichen
Eventkosten von rund 2 Millionen Euro geradezu billig."
(S.224)
In der Berliner Zeitung kann man das alles nachlesen im
Artikel: "Beeinflussung der Presse: Champagner bis zum
Abwinken" vom 18.4.2013 (Fussnote, 29, S.327).
Prinzip: Anzeigenkunden bestimmen den Inhalt -
Geheimabkommen und Schleichwerbung in Artikeln
In den Zeitungsredaktionen der "renommierten Medien"
existieren Geheimabkommen mit den Inserenten, über deren
Produkte dann nur in "Rosa" zu berichten. Zum Beispiel
beeinflusst die Gift-Pharma gewisse Frauenzeitschriften.
Ulfkotte Zitat:
<Auch die Anzeigenabteilungen der Medienunternehmen
boten ihren Kunden in Geheimgesprächen in der
Vergangenheit an, gegen Bezahlung auf Umfang und
Themenwahl der Berichterstattung Einfluss zu nehmen. Von
der der SPD gehörenden "Westdeutschen Allgemeinen Zeitung"
(WAZ) bis zu der heute zur "Frankfurter Allgemeinen
Zeitung" gehörenden "Frankfurter Rundschau" (FR) konnten
Anzeigenkunden demnach zumindest in der Vergangenheit
unmittelbaren Einfluss auf die Berichterstattung
nehmen.> (S.227) Man kann das im Artikel der taz
"Einfluss zu verkaufen" vom 1.4.2011 nachlesen (Fussnote
37, S.327). taz Zitat:
"Beim Bauer-Verlag gab es viele Fälle von Schleichwerbung,
besonders bei den niedrigpreisigen Frauenzeitschriften.
Dort hatten vor allem Pharma-Konzerne auf die
redaktionelle Berichterstattung Einfluss genommen. Vom
Presserat wurde das mehrfach gerügt." (S.227)
Prinzip: PR-Kundenmagazine vom selben Verlag
Es gibt Verlage von "renommierten" Zeitungen, die auch
Werbemagazine für Unternehmen herausgeben, wo dann
dieselben Journalisten drin schreiben, z.B. für das
Kundenmagazin der Deutschen Bahn (DB mobil) oder von
Volkswagen (VW Magazin). Die Journalisten können dann
meistens nicht mehr trennen und schreiben nur noch
Werbung... (S.228)
Neues Geschäftsmodell: Themen werden von PR-Firmen an
Journalisten verkauft
Gemäss Udo Ulfkotte werden Journalisten auch immer mehr
von PR-Firmen umworben, um gewisse Artikel zu schreiben
(S.224). Damit werden die Journalisten zu
"Absatzmittlern", aber die Leserschaft weiss von diesen
Geschäftspraktiken nichts (S.225).