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Udo Ulfkotte: Gekaufte Journalisten 04: <Kauf Dir einen Journalisten> - Zitate

4b: Die korrupten Autojournalisten und die Manöver der Autofirmen

Prinzip: Autojournalisten werden mit "Testwagen" und Gratis-Reisen bestochen

Zitatsammlung

von Michael Palomino (2014)

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Buch von Udo Ulfkotte kaufen: "Gekaufte Journalisten. Wie Politiker, Geheimdienste und Hochfinanz Deutschlands Massenmedien lenken"; Kopp-Verlag 2014
http://www.amazon.de/Gekaufte-Journalisten-Udo-Ulfkotte/dp/3864451434


Kapitel 4: <Kauf Dir einen Journalisten - geschmierte Berichterstattung>


4b: Die korrupten Autojournalisten und die Manöver der Autofirmen

Prinzip: Autojournalisten werden mit "Testwagen" und Gratis-Reisen bestochen

Gratis-Reise, Spezialmodelle, Abenteuer für die Neuvorstellung etc.

Autojournalisten haben das spezielle Privileg, von Autoherstellern "Testwagen" für eine bestimmte Zeit zu erhalten. Manchmal ist eine "Testfahrt" auch mit einer Gratis-Reise in ferne Länder mit einem "Abenteuer-Erlebnis" verbunden (S.222). Auf den Reisen zu den Vorstellungen von Neuwagen wird den Journalisten dann nur das "Facelift" präsentiert, also das "beste" Modell oder ein speziell für die Demonstrationsreise hergestelltes Modell. Solche Reisen gehen zum Beispiel nach Miami, Barcelona oder Dubai. Der Flug ist Businesclass und Gratis (S.226).

Man muss sich das einmal vorstellen: Da werden korrupte, deutsche Journalisten zu Gratis-Luxus-Reisen eingeladen, um Autos zu begutachten und über Autos zu schreiben, die dann gar nicht in den Verkauf kommen. Das ist nicht strafbar. Wenn aber Ärzte von der Pharma auf eine Südseeinsel eingeladen würden, um dort der Vorstellung eines neuen "Medikaments" beizuwohnen, dann wäre das Bestechung der Ärzteschaft und wäre strafbar. Das deutsche Gesetz kneift (S.226).

Die Angaben von PR-Chef Danner von Mazda in Köln 2013: Testwagen, Gratis-Reise, Abenteuer für die Neuvorstellung etc.

Ein Marketingmanager von Mazda in Deutschland, Franz Danner, trieb das Spiel jedoch zu weit und veruntreute Gelder auch für sich selbst, insgesamt 41 Millionen Euro. Beim Prozess am Kölner Landgericht im Jahre 2013 kamen dann noch viel mehr Details heraus, wie Autojournalisten bestochen werden. Eine Studie des "Netzwerk Recherche" mit dem Titel "Gefallen an Gefälligkeiten" bringt in diesem Zusammenhang viele neue Details ans Licht (S.222):

-- der Anwalt des Mazda-PR-Managers von Franz Danner wird zitiert: "Als Automobil-Journalist müsste man bescheuert sein, sich ein Auto zu kaufen"
-- im Autojournalismus ist es üblich, immer wieder neue Testwagen zu bestellen, bei Mazda ging das so bis zum nächsten Modellwechsel
-- neue Modelle seien in Verbindung mit Luxusreisen verbunden, also nach Wien mit einem Besuch am Wiener Opernball (S.222).

Das Ganze heisst in der Autobranche "Medienlandschaftspflege", die Danner mit einer "Formel" beschrieb: "Super Destination, super Hotel, super Service, super Geschenke" (S.222).

Bei Mazda ging das so, dass neue Automodelle mit einer Reise nach Sardinien verbunden waren, mit einem Privatjet (S.222), und die Freizeit war ein Strandurlaub. Andere Firmen fliegen auch weiter, z.B. nach Kapstadt und machen dann mit den neuen Modellen gleich noch eine Wüstenralley nach Namibia (S.223).

Danner sagte es kurz: "Je attraktiver der Vorstellungsort, desto besser die Presse." (S.223) - Kosten bei den Vorstellungsreisen entstehen den Journalisten keine. Die Bar kann man leertrinken und wird immer neu gefüllt, und das Bestechungsgeschäft lohnt sich auf jeden Fall. Danner Zitat:

"Wir hatten eine ganz einfache Rechnung: Der durchschnittliche Journalist kostet bei unseren Events drei- bis fünftausend Euro. Bringen musste er einen Gegenwert von mindestens 15.000 Euro. Das haben wir immer geschafft." (S.223)

Die Gratis-Reise für Journalisten lohnt sich für den Manager immer. Danner:

"Wenn Sie überlegen, was eine Anzeige in Zeitungen oder gar Spots im Fernsehen kosten, war der journalistische Bericht über ein Auto trotz (S.223) der durchschnittlichen Eventkosten von rund 2 Millionen Euro geradezu billig." (S.224)

In der Berliner Zeitung kann man das alles nachlesen im Artikel: "Beeinflussung der Presse: Champagner bis zum Abwinken" vom 18.4.2013 (Fussnote, 29, S.327).

Prinzip: Anzeigenkunden bestimmen den Inhalt - Geheimabkommen und Schleichwerbung in Artikeln

In den Zeitungsredaktionen der "renommierten Medien" existieren Geheimabkommen mit den Inserenten, über deren Produkte dann nur in "Rosa" zu berichten. Zum Beispiel beeinflusst die Gift-Pharma gewisse Frauenzeitschriften. Ulfkotte Zitat:

<Auch die Anzeigenabteilungen der Medienunternehmen boten ihren Kunden in Geheimgesprächen in der Vergangenheit an, gegen Bezahlung auf Umfang und Themenwahl der Berichterstattung Einfluss zu nehmen. Von der der SPD gehörenden "Westdeutschen Allgemeinen Zeitung" (WAZ) bis zu der heute zur "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" gehörenden "Frankfurter Rundschau" (FR) konnten Anzeigenkunden demnach zumindest in der Vergangenheit unmittelbaren Einfluss auf die Berichterstattung nehmen.> (S.227) Man kann das im Artikel der taz "Einfluss zu verkaufen" vom 1.4.2011 nachlesen (Fussnote 37, S.327). taz Zitat:

"Beim Bauer-Verlag gab es viele Fälle von Schleichwerbung, besonders bei den niedrigpreisigen Frauenzeitschriften. Dort hatten vor allem Pharma-Konzerne auf die redaktionelle Berichterstattung Einfluss genommen. Vom Presserat wurde das mehrfach gerügt." (S.227)

Prinzip: PR-Kundenmagazine vom selben Verlag

Es gibt Verlage von "renommierten" Zeitungen, die auch Werbemagazine für Unternehmen herausgeben, wo dann dieselben Journalisten drin schreiben, z.B. für das Kundenmagazin der Deutschen Bahn (DB mobil) oder von Volkswagen (VW Magazin). Die Journalisten können dann meistens nicht mehr trennen und schreiben nur noch Werbung... (S.228)

Neues Geschäftsmodell: Themen werden von PR-Firmen an Journalisten verkauft

Gemäss Udo Ulfkotte werden Journalisten auch immer mehr von PR-Firmen umworben, um gewisse Artikel zu schreiben (S.224). Damit werden die Journalisten zu "Absatzmittlern", aber die Leserschaft weiss von diesen Geschäftspraktiken nichts (S.225).
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