aus: Ludger Tewes:
Frankreich in der Besetzungszeit 1940-1943. Die Sicht
deutscher Augenzeugen. Bouvier-Verlag, Bonn, 1998.
Chronologie
ab 16. Jh.
Französische Hasspolitik gegen Deutschland
(S.113)
1871
Versailles: Gründung des Zweiten Deutschen
Kaiserreichs
auf französischem Boden mit deutschen Wachposten, durch
König
Wilhelm von Preussen im Beisein von
Bismarck und
Roon sowie
aller deutscher Fürsten. Kaiserkrönung Wilhelms (S.54).
ab 1871 ?
Französische
Geschichtsbücher und Manipulation
Beispiel Völkerwanderung:
-- die Gallier besetzen Frankreich
-- alles, was von Osten kommt, sind "Barbaren"
-- das Wort "Franken" fehlt
-- die "Barbaren" werden durch die Gallier zivilisiert
(S.164).
Beispiel: Französische "Fünfeck"-Propaganda
Im Landschlösschen
Étampes
bei Paris wird ein Geographielehrbuch für die Grundschule
entdeckt mit der Darstellung Frankreichs als Fünfeck, das es
für jeden Franzosen zu vollenden gelte, mit dem Rhein als
Ostgrenze bis und mit
Mainz und ganz
Rheinland-Pfalz (S.113).
1918
Compiègne: Französisches Denkmal für den Sieg
gegen das 2.Reich
wo ein französischer Soldat den deutschen
Adler zertritt. Solche Nachbildung stehen in weiteren
französischen Städten (S.341).
1919
"Friede" von Versailles: Deutsche Delegation und
die "Schandtafel" von 1919
Die deutsche Delegation mit Quartier im
Grand
Hôtel Trianon wird gezwungen, in der
"Galerie des Glaces", im sogenannten Spiegelsaal des
Schlosses Versailles bei Paris, den "Vertrag von Versailles"
zu unterzeichnen (S.54). Die französische Seite lässt diesen
Moment durch eine Bronzetafel im Grand Hôtel Trianon
verewigen, wo die deutsche Delegation ihr Quartier hatte
(S.55-56).
Deutsch-französische Verbindungen
Manche französische Frau folgt dem deutschen Soldaten nach
Deutschland und weicht so das Feindbild auf (S.110).
1919-1930
Rheinlandbesetzung: Französisches Gehabe
Die Rheinländer und Pfälzer müssen eine französische
Besetzung ertragen. Sie werden "besatzungsgeschädigt"
(S.110):
-- die Siegermächte lassen für sich in Deutschland ganze
Wohnviertel räumen (S.129)
-- raues französischem Benehmen von weissen Franzosen, noch
schlimmer aber die schwarz-französischen Legionäre
-- herrisches Verhalten der französischen Offiziere (S.111).
Die Reparationsforderungen der französischen Seite werden
zum politischen Dauerbrenner (S.111).
Besetzung des Saarlands und von
Rheinland-Pfalz
Dekadente und gewalttätige französische
Offiziere
. Wenn eine deutsche Person einem
französischen Offizier begegnet,
-- muss der Deutsche den Bürgersteig verlassen
-- muss der Deutsche seine Kopfbedeckung abnehmen
-- muss der Deutsche eine ehrerbietige Haltung einnehmen.
-- bei Verweigerung schlägt der Offizier die Reitpeitsche
ins Gesicht.
Hunde werden von Franzosen oft
Mélac
genannt, der Name eines Generals von
Louis
XIV., der die Pfalz dreimal verwüstet hat und das
Heidelberger Schloss niederbrennen liess (S.112).
ab 1919
Versailler Vertrag/Weimarer Republik:
Orientierungslose deutsche Soldaten
Deutsche, die als Soldat unter dem deutschen Kaiser gedient
haben, werden politisch orientierungslos (S.103).
Deutschland: Das Frankreich-Bild der Väter
Väter, die ehemalige Soldaten waren, geben
ihr Frankreich-Bild an die Kinder weiter, und dieses Bild
dominiert die Kinder. Fotos vom Krieg lassen die Kinder neue
Kriege fürchten, so dass die deutschen Kinder oft keinen
Kriegsfanatismus mehr entwickeln (S.113).
1920
Frankreich: Jacques Bainville: Tornisterschrift
"Frankreichs Kriegsziel"
über die Langzeitwirkungen des Versailler Vertrags mit der
These, dass es wegen
Danzig zu einem neuen
Krieg kommen wird (S.170).
1923
Französische Ruhrgebietsbesetzung
Der "Ruhreinbruch" (S.108):
-- ehemalige deutsche Frontsoldaten aus der Kaiserzeit haben
Tränen in den Augen, als französische Truppen durch Bochum
ziehen
-- die Franzosen schiessen auf Kinder, die von
beschlagnahmter Kohle ein paar Stücke entwenden
-- deutsche Frauen verwehren französischen Soldaten zum Teil
den Eintritt in die Häuser
-- es kommt zu "Übergriffen" auf deutsche Frauen (S.110).
Wuppertal: Schikanen der französischen Besetzung
mit willkürlicher Grenzziehung mitten durch die Stadt
zwischen Vohwinkel und Elberfeld mit willkürlichen
Kontrollen. Die Franzosen geben keinen Anlass, dass man zu
ihnen ein freundschaftliches Verhältnis entwickelt (S.111).
1929
Deutschland: Buch von Friedrich Siegburg: "Gott
in Frankreich" Ein Versuch"
(S.15)
1933
HJ: Lied: "Siegreich woll'n wir Frankreich
schlagen, sterben als ein tapfrer Held"
Schulprogramm: Deutschland soll das beste
sein, das Volksfrontregime von
Léon Blum
sei dekadent (S.112).
1933 ca.
Hitlers Machtübernahme: Gebete für Hitler
Junge Deutsche beten für Hitler, und der
Eintritt in die Hitler-Jugend wird als Opfer für die
"gemeinsame Sache" angesehen. Es erfolgen massenweise
Eintritte in die SA, die NS-Kraftfahrkorps, den
NS-Studentenbund. Die junge Generation verdrängt die
Warnungen der älteren Generation und lebt in den neu
propagierten Feindbildern. Die junge Generation meint, sie
seien die Protagonisten Europas und seien für die
"Befreiung" Europas zuständig (S.106).
ab 1933
Drittes Reich: Französisch in der Schule
nur teilweise in Ober-, Real- und
Handelsschulen (S.175).
Drittes Reich: Schüren von Vorurteilen gegenüber
Frankreich
Der Schulunterricht vermittelt keine Ausländerfeindlichkeit,
jedoch ein Überlegenheitsgefühl.
Vorurteile gegenüber Franzosen ergeben sich durch
Karikaturen: Der Franzose sei klein und dick und werde mit
40 bereits Rentner (S.106).
Zusätzlich ergibt sich ein Vorurteil durch öffentliche
Stehaborte an Strassen in Paris. Schule, HJ, Radio und
Zeitungen betonen einen grossen Unterschied zwischen
Deutschen und "anderen" Völkern (S.107), v.a. gegen die
Urheber des "Versailler Diktats" von 1919, das den
Jugendlichen genauestens unterrichtet wird. Viele deutsche
Jugendliche haben Vorbildung oder Familienerinnerungen des
Vaters mit Frankreich aus dem 1.Weltkrieg und glauben den
Feindbildern nicht (S.107-108).
Die Literatur über Frankreich überlagert die
Feindbilder
z.B. von
Georges Bernanos: "Tagebuch eines
Landpfarrers", oder von
Léon Bloy: "Briefe
an meine Braut" (S.111).
1936 ca.
Frankreich: Coloradokäfer aus den "USA"
eingeschleppt
grosse Schäden an Kartoffelernte über
Jahre hinaus (S.334).
[Der Coloradokäfer breitet sich über ganz Europa aus].
ab 1939
Drittes Reich: Coloradokäfer in Deutschland
eingewandert, grosse Schäden an Kartoffelernte
(S.334)
ab Mitte 1939 ca.
Drittes Reich: Coloradokäfer in Deutschland
eingeschleppt, grosse Schäden an Kartoffelernte
(S.334)
Juli 1939
Wehrmacht: Diktatorische Begeisterung für Hitler
- Unterdrückung von Kritik
Die Begeisterung für Hitler in der Wehrmacht wirkt
diktatorisch gegen Kritiker. In der Folge:
-- Anschläge auf das Eigentum der Kritiker
-- Terror und Folter von Kritikern
-- Erpressung gegen Kritiker (S.169).
Gleichzeitig geht die Befürchtung um, dass im Fall eines
Sieges der Soldatendienst auch auf den Sonntag ausgedehnt
würde. Es kommt zu reserviertem Verhalten der Soldaten
gegenüber Offizieren (S.169).
Auf U-Booten herrscht angeblich kaum Kriegsbegeisterung,
jedoch Freude an der Seefahrt... (S.170).
Flieger sprechen nur selten. Alle tun so, als ob sie an
einen Sieg glauben würden. Das Thema wird gemieden.
Jagdflieger erfüllen Aufträge, sehen den Krieg als
Notwendigkeit für "Grossdeutschland", der hingenommen wird
(S.171).
Die Germanisierungspläne in Osteuropa bis in die Ukraine und
andere Geheimpläne des Hitler-Regimes sind den Soldaten
nicht bekannt. Die Vision "Lebensraum im Osten" wird nie
erläutert (S.171).
[Hitler spricht im 2. Band von "Mein Kampf" vom
"Germanenzug" gegen Russland, ohne Details zu nennen].
31.8.1939
Berlin: Vorbereitung des OKW an der Westfront
Das OKW macht sich in Bezug auf die
Westgrenze auf alles gefasst:
-- Alarmbereitschaft im
Pfälzer Wald,
Waffen und Verteilung von Handgranaten
-- die Zivilbevölkerung hinter der Frontlinie wird evakuiert
-- die Kompanien beziehen anstelle der Zivilbevölkerung
Position, wobei grosse Mängel an der Tagesordnung sind:
-- keine Karte
-- abgeschlossene Bunker
-- keine Kenntnis über den genauen Grenzverlauf
-- die neuen Maschinengewehre passen nicht in die alten
Bunkerschiessscharten etc. etc. (S.19).
Demzufolge müssen offene Feldstellungen errichtet werden
(S.19-20). Der Krieg an der deutsch-französischen Grenze
bleibt aber aus, ist ein "Sitzkrieg", "drôle de guerre"
["Witzkrieg"].
Tewes:
"Die Franzosen liessen alle günstigen Gelegenheiten
verstreichen, die Deutschen anzugreifen, solange diese noch
in Polen oder Norwegen im Kampf standen." (S.20)
ab 1.9.1939
Frankreich interniert
deutsche Emigranten
Alle Männer "deutschen Ursprungs" werden interniert, obwohl
es meist Hitler-Gegner sind. Nicht-Betroffene müssen meist
illegal im Land leben.
(aus: http://www.drafd.de/htdocs/veranst/resist_2.html)
Deutsche Antifaschisten in
französischen und anderen Armeeteilen
Deutsche Antifaschisten in Frankreich melden sich wenige
Tage nach Kriegseintritt zur französischen Armee und treten
auch in die französische Armee ein, z.B. Harald Hauser,
Henrik Keisch und andere deutsche Emigranten. Deutsche mit
tschechoslowakischen Fremdenpässen treten der neu gebildeten
tschechoslowakischen Einheit innerhalb der französischen
Armee bei, z.B. Werner Knapp, Kurt Böhme, Karl Veken, Erich
Szczyrbowski, Heinz Saar und Lex Ullmann.
(aus: http://www.drafd.de/htdocs/veranst/resist_2.html)
ab Okt 1939
Polen: Militärbordelle mit nur jungen Polinnen
(S.268)
1940
Drittes Reich: Neuauflage der Tornisterschrift
von Jacques Bainville "Frankreichs Kriegsziel"
und lebendige Diskussion unter Panzergrenadieren (S.170).
ab Anfang 1940
Keine Debatte um den Krieg
Die Besetzung Frankreichs als rechtmässig oder unrechtmässig
wird unter den Soldaten nie debattiert (S.172).
[Die Besetzung Frankreichs ist im OKW schon für Februar 1940
vorgesehen, wird dann aber mehrmals verschoben].
Mai 1940
Deutsche Propaganda gegen den französischen
"Erbfeind"
(S.79)
Frankreich interniert
deutsche Emigrantinnen
Alle Frauen "deutschen Ursprungs" werden interniert, obwohl
es meist Hitler-Gegner sind. Nicht-Betroffene müssen meist
illegal im Land leben.
(aus: http://www.drafd.de/htdocs/veranst/resist_2.html)
9.-20.5.1940 ca.
Frankreich: Flucht grosser Teile der
französischen Bevölkerung
Flucht Hals über Kopf. Die Bevölkerung lässt zum Teil das
Vieh draussen stehen, das verendet, weil es nicht gemolken
wird. In Hausställen verhungert das Kleinvieh und die
Schweine. Stärkere Schweine fressen zum Teil kleinere
Schweine an (S.23).
Massenflucht von Nord- nach Südfrankreich -
Juden aus Polen flüchten nach Spanien
mit Emigration über die Grüne Grenzen oder nach Übersee.
Polnische Juden sind in
Lourdes und warten
auf die Schleusung nach Spanien über die Pyrenäen,
organisiert von der "
Jeunesse de Montagne"
mit Wanderungen. Die Gruppe zieht mit Flüchtlingen los,
kehrt dann getrennt wieder ohne Flüchtlinge zurück (S.179).
Der deutsche Zoll ist hilflos und schmunzelt zuerst. Dann
aber werden Flüchtlinge zum Teil von den Schleppern verraten
und zum Teil erschossen. Das Geld, das die Juden für die
Flucht bezahlten, bleibt in den Taschen der Schlepper
(S.179).
Nordfrankreich: Plünderungen durch
afrikanisch-französische Militäreinheiten
in der Zeit nach der Flucht der Bevölkerung, bevor die
deutsche Besatzung eintrifft (S.203).
ab 9.5.1940
Frankreich: Gerüchte um "die Deutschen"
Gerüchte von Plünderungen, Brandschatzungen,
Vergewaltigungen und Mord. Die deutschen Soldaten wissen von
den Gerüchten aber nichts und forschen nicht nach (S.23).
Drittes Reich: Inmarschsetzung der deutschen
Truppen zur Besetzung Frankreichs
von der Nordsee bis zum Bodensee (S.20).
Deutsche Verpflegungssätze in drei Stufen
-- Verpflegungssatz I für deutsche
Soldaten in der Heimat
-- Verpflegungssatz II für deutsche Soldaten im rückwärtigen
Dienst im Kampfgebiet
-- Verpflegungssatz III für deutsche Soldaten an der Front
(S.140).
Wehrsold für deutsche Soldaten in Soldatengeld:
Kurs: 1 Soldatenmark = 20 FF
-- einfacher Soldat: 1 Soldatenmark
täglich
-- Gefreiter: 1,20 Soldatenmark täglich
-- Unteroffizier: 1,40 Soldatenmark täglich (S.142).
10.5.1940
Westfeldzug - Jubel bei deutschen Soldaten
Deutsche Soldaten jubeln über den Beginn
des deutschen Angriffs auf Belgien, Luxemburg, Holland und
Frankreich (S.20-21).
Tewes:
"Unteroffizier B., dem Tags zuvor der Urlaub gesperrt wurde,
war dabei. (AJ, Jg. 1922, K.v. 1.Juli 1988). An diesem
Morgen trat ebenso die 4.Batterie Artillerieregiment 75 der
3. Panzerdivision nach der Alarmierung an. Vor der Kompanie
verkündete der Batterie-Chef Hauptmann
Nebel,
im Zivilberuf Turnlehrer an einem Berliner Gymnasium:
'Seit heute Morgen greifen deutsche Truppen Frankreich an!'
Ein allgemeiner Jubelschrei bildete die stürmische Antwort,
und schenkt (S.20) man verschiedenen Augenzeugen Glauben, so
war die Reaktion typisch." (S.21)
ab 10.5. 1940
Wehrmacht: vorwiegend "Halbstarke"
Die Masse der deutschen Besatzer ist
zwischen 19 und 30 Jahre alt. Diese Männer verbringen ihre
"besten Jahre" als Okkupanten in Frankreich. Die jungen
deutschen Besatzer können den "Erbfeind" begutachten, eine
Vorstellung, die ihnen von der älteren Kriegsgeneration des
1.Weltkriegs im Reich eingetrichtert wurde.
Französische Bevölkerung: Überwindung der
Verhetzung
Die französische Bevölkerung kann die
Deutschen kennenlernen, lernt dabei ihre Schreckensvisionen,
die ihnen ihre Väter aus dem Ersten Weltkrieg beigebracht
haben, zu überwinden (S.16).
Umstände für deutsche Beteiligte am
Frankreichfeldzug
-- deutsche Kriegsgerichte ahnden deutsche
Diebstähle schwer, z.B. für den Diebstahl von 1 kg Wolle 9
Monate Festungshaft
-- Truppenteile singen das "Deutschlandlied" beim
Überschreiten der deutsch-belgischen Grenze
-- Vorgesetzte, die Versailles 1919 erlebt hatten, spüren
"Genugtuung"
-- deutsche Luftangriffe decken die deutschen Fusstruppen
(S.21)
-- abgeschossene deutsche Piloten und die Schützen
abgeschossener deutscher Flugzeuge geraten in Haft, Einzel-
und Dunkelhaft, bei ungeniessbarer Nahrung
-- zum Teil begrüsst die französische Bevölkerung deutsche
Panzer auf Deutsch (S.22)
-- zum grossen Teil ist die französische Bevölkerung von
Angst und Schrecken erfüllt, von aufgebautem Hass gegen den
"boche" traumatisiert (S.23)
-- die belgische und französische Bevölkerung flüchtet zum
Teil vom Esstisch weg unter dem Schreckensruf "Les
Allemands!" ["die Deutschen!"] (S.26)
Beispiel Charleville-Mézière: "Wilde Marokkaner"
verstümmeln Deutsche
durch ihre afrikanische "Kampfweise"
(S.146).
Deutsche Kampfanweisung: Der Gegner soll
kampfunfähig gemacht werden
Die Farbigen in den französischen Truppen
wollen verstümmeln und werden von deutschen Soldaten oft als
Zumutung empfunden (S.146), z.B. Tunesier bei
Versailles,
Senegalesen bei
Paris (S.147).
ab 12.5.1940 ca.
Strenges Regime gegen Kriminalität deutscher
Soldaten
-- Plakat der Feldgendarmerie: "Wer
plündert, wird erschossen!", wobei tatsächlich
Erschiessungen wegen Plünderns vorkommen (S.23)
-- deutsche Soldaten erhalten Französische Francs, um alles
bezahlen zu können und um nichts requirieren zu müssen
(S.25)
-- Soldaten, die Französisch können, können sofort Kontakt
zur Bevölkerung aufnehmen (S.25-26).
Absichtliche Kriminalität und Mundraub deutscher
Soldaten
-- Soldaten berauben die Bevölkerung um
ihr Geld und verstecken es so, dass auch bei getrennten
Untersuchungen das Geld nicht entdeckt wird (S.24)
-- deutsche Soldaten bezahlen mit Reichsmarkscheinen der
Inflationszeit und ergaunern sich so französische Waren,
geahndet durch das Kriegsgericht mit einem Jahr Gefängnis
ohne Bewährung (S.73)
-- deutsche Soldaten plündern in Belgien in den leeren
Dörfern (S.26), müssen sich Verpflegung "organisieren"
(S.27)
-- deutsche Truppen werden in unzerstörten Dörfern
untergebracht
-- Plünderung von Esswaren, Hühnern und Eiern, allgemein nur
Esswaren. Der normale Soldat kann nicht viel mehr als
Esswaren plündern, weil er ja alles mittragen muss (S.31)
-- ein deutscher Soldat will mit falschem 20 RM-Schein
seinen Wein in einer französischen Kneipe bezahlen und wird
erwischt (S.100).
12.-20.5.1940 ca.
Belgien und Nordfrankreich: Erbitterte Gefechte
(S.24). Die deutschen Truppen treffen vor
der Maas auf leere Städte und Dörfer, da die Bevölkerung zur
Flucht aufgefordert worden ist. Die Regale der Geschäfte
sind leer, in Metzgereien gibt es nur altes Fleisch.
Schwere Gefechte bei
Maubeuge und vor dem
Maas-Übergang mit hohen Verlusten. Die
Soldaten haben keinen Kontakt zur Bevölkerung (S.25).
Kämpfe südlich von
Sedan bis 18.5.1940
(S.26).
ab Mitte Mai 1940
Deutsches Soldatenleben während dem Marsch -
kaum französische Verteidigung
Die Soldaten schlafen in Zelten, Scheunen und Fahrzeugen
(S.64). Deutsche Soldaten beginnen in Urinstinkten zu leben:
-- Traurigkeit beim Anblick toter deutscher Soldaten,
Hemmung zu essen
-- Scherz und Schmaus beim Anblick toter englischer und
französischer Soldaten, denn die Gefahr um das eigene Leben
ist mit jedem gegnerischen Toten reduziert
-- Steigerung der Lust am Töten, weil so die eigene Gefahr
vermindert wird (S.65).
Die junge Generation der Franzosen will nicht sterben und
verteidigt Frankreich kaum (S.64).
Wäschewechsel in leeren Häusern
Wäsche darf in leeren Häusern gewechselt werden, wenn die
alte dagelassen wird. Sind die Bewohner anwesend, muss alles
bezahlt werden. Das Klauen von Hühnern und vollen
Weinflaschen aus leeren Häusern ist erlaubt. Vor
Plünderungen wird gewarnt mit Schildern: "Wer plündert, wird
bestraft." (S.204)
Weinexzesse
Soldaten schiessen in ein Fass, saufen den Wein aus
Essgeschirr, das Fass aber läuft ganz leer (S.204).
17.5.1940
Nancy: Abschuss deutscher Flugzeuge bei Nancy
so dass die deutschen Piloten in
Gefangenschaft geraten, ins Lager bei
Cravant,
wo schon 112 deutsche Gefangene sind, Nummerierung der P.G.
("prisonniers de guerre" ["Kriegsgefangener"]) (S.96).
18.5.1940
Belgien und Nordfrankreich: Flüchtlinge fragen
nach Sammelstellen
Flüchtlinge, meist Belgier, fragen
deutsche Militärs, wo die nächste Gefangenensammelstelle
sei. Sie beklagen sich über die schlechte Behandlung durch
die Franzosen, die sich alles hätten bezahlen lassen (S.28).
Die Flüchtlinge versperren der deutschen Wehrmacht zum Teil
den Weg, beginnen selbst, leere Geschäfte zu plündern, um zu
überleben (S.28).
19.5.1940
Deutsche Besetzung von Cambrai
eine Stätte der "Tankschlacht" aus dem
Ersten Weltkrieg (S.29).
20.5.1940
Belgien und Nordfrankreich: Englische
Munitionslager der "Tommies" - Chaos und Kämpfe
Viele englische Munitionslager fallen in
deutsche Hände, einige davon explodieren. In
Croisilles
treffen deutsche Truppen auf erste "Tommies". Deutsche
Truppen "säubern" Waldränder (S.29). Umstände:
-- in
Artois sind viele Hecken gepflanzt,
überraschenderweise sind aber keine Heckenschützen da (S.29)
-- Flüchtlinge stehen den Truppen beider Seiten im Weg und
müssen sich verkriechen (S.29-30)
-- in
Frévent werden Häuser nach
französischen Heckenschützen, "Franzmännern", durchsucht
(S.30)
-- in
Lille Strassenkämpfe um die Festung
Lille (S.31)
-- in
Arras ereignen sich Kämpfe zwischen
deutschen und britischen Truppen (S.31).
ab 20.5.1940 ca.
Deutsch besetzte französische Gebiete: Verhalten
und Verhaltensregeln deutscher Soldaten
-- Volkslied "Ein Heller und ein Batzen"
wird zum deutschen Marschlied (S.13)
-- Ausgang für Soldaten: 18-22 Uhr
-- da deutsche Soldaten nur wenig Französisch sprechen, sind
Liebschaften kaum möglich
-- Wehrsold: 2 Mark pro Tag
-- Deutsche haben einen unheimlichen Vorteil durch den
Reichsmarkwechselkurs in Frankreich (S.75)
-- deutsche Truppen verteilen ihre Feldküchenverpflegung oft
an hungernde Frauen und Kinder (S.45).
20.-30.5.1940
Nordfrankreich: Selbstzerstörung französischer
Flugzeuge
z.B. auf dem Flugplatz
St-Omer, eigentlich
ein Pferderennplatz. Es sind Flugzeuge vom Typ Potez 63 und
Westland Lysander (S.39).
ab 20.5.1940 ca.
Drittes Reich: Siegespropaganda durch die
"Deutsche Wochenschau"
Manipulation im Film mit kraftstrotzenden,
gebräunten Kämpfern, mit lärmenden motorisierten Verbänden,
mit brausenden Flugzeugen, mit Präsentation "technischer
Glanzleistungen", mit "fröhlichem Optimismus" gegen
"zaghafte Feindarmeen", mit "Ohrwürmern" als Melodien und
Texten, mit suggestiv-psychologischer Verführung (S.79).
20./21.5.1940
Nordfrankreich: Hirson: französischer
Gegenangriff und Durchbruchversuch
(S.44)
21.5.1940
Arras: Die Engländer ergeben sich nach
Durchbruch der deutschen Panzerdivisionen
(S.32); viele SS-Gräber bei
Aires zeugen
von heftiger englischer Gegenwehr (S.39,42).
Nordfrankreich: Abschuss eines englischen
schwarzen Fliegers "Hurricane"
(S.33)
23.5.1940
Nordfrankreich und Belgien: Rückkehr vieler
Flüchtlinge in ihre Dörfer
-- die Häuser sind zum Teil durch Granaten zerstört (S.32)
-- die Flüchtlinge beginnen selbst mit Plünderungen, z.B.
Tuchläden (S.34).
Nordfrankreich: Wamin: Deutsche Dominanz
-- Erbeutung von Kartenmaterial französischer Stäbe durch
deutsche Soldaten
-- Verteilen von Champagner aus einem Weinkeller (S.34).
Beginn neuer Kämpfe bei Sedan
(S.26)
24.5.1940
Nordfrankreich: Flüchtlinge fliehen vor
englischen Flugzeugen
vor einer Bristol Blenheim. Engländer und Franzosen sind in
Belgien eingeschlossen (S.35).
25.5.1940
Nordfrankreich: Englische Piloten im Ausgehanzug
Dilettantische englische Flieger (S.39); englische Piloten
betrachten den Kampf um Frankreich als "Sport". Tewes
zitiert aus dem Tagebuch des Gefreiten der 1. Batterie I. /
Flakregiment 3 aus Gotha (AN, Jg. 1920, K.v. 20.Juli 1988):
Zitat:
"Der abgeschossene [englische] Pilot kam direkt aus London
geflogen. Er ist noch im Ausgehanzug und scheint die ganze
Sache als Sport zu betrachten. Man fliegt da so am
Nachmittag mal an die Front für ein Stündchen, kehrt wieder
heim und geht anschliessend abends aus." (S.35)
26.5.1940
Belgien: Kampf in Hazebrouck
Angeblicher Kampf der deutschen SS-Standarte "Deutschland"
gegen die englische Königsgarde (S.38).
Nordfrankreich: allgemeines Flüchtlingschaos
Ausserdem:
--
Calais ist schon deutsch besetzt (S.36)
-- Chaos: Zum Teil deutsche Fehlangriffe auf eigene deutsche
SS-Truppen (S.36-37). Die deutsche Luftwaffe zerstört
französische Industrieanlagen (S.37)
-- Flucht der französischen Bevölkerung
-- französische Flüchtlinge berauben französische Höfe
-- die Franzosen geben an französische und belgische
Flüchtlinge das Trinkwasser nur gegen Bezahlung ab (S.63).
27.5.1940
Nordfrankreich: Rückkehr vieler Flüchtlinge
die zum Teil um Brot betteln müssen (S.33).
27.-29.5.1940
Dünkirchen: 72.000 Engländer werden nach England
ausgeschifft
(S.38)
28.5.1940
Kapitulation Belgiens
(S.38)
[nicht erwähnt: Grausame deutsche Luftangriffe auf belgische
Städte und Rotterdam, Festnahme der Juden, Zwangsarbeit und
Deportation nach Südfrankreich]
29.5.1940
Dünkirchen: Schlacht um Dünkirchen
-- viele Verwundete, Lazarette in Schulen und Krankenhäusern
-- deutsche Truppen requirieren Lebensmittel, weil die
Feldkücheneinheiten zu weit zurückbleiben
-- viele Rinderherden sind von der Zivilbevölkerung
verlassen (S.36).
Belgien: Kampf um Hazebrouck
Deutsche Truppen "organisieren" Unterwäsche, englische
Regenjacken, Regenhosen, ein Fass Bier (S.38).
30.5.1940
Belgien und Nordfrankreich: Chaos und Vorteile
durch umherstehende Trosswagen
Englische und französische Trosswagen stehen überall,
blockieren zum Teil die deutschen, nachrückenden
Truppenteile (S.38).
Stockungen werden von den deutschen Soldaten ausgenutzt, die
die verlassenen Trosswagen plündern: Munition, Kleidung,
Hemden, Gummistiefel, Nahrungsmittel, Schokolade, Kekse,
Konserven, Fisch, Milch etc. (S.39).
Übernachtung in "Zeltgemeinschaften" (S.39).
31.5.1940
Dünkirchen: 68.000 Briten (S.39), darunter
Franzosen (S.42), werden ausgeschifft (S.39)
Mai/Juni 1940
Frankreich: Wenige Deutsche, die in französische
Gefangenschaft geraten
(S.96)
Deutsche treffen auf unbewaffnete Franzosen und Belgier, auf
Flüchtlinge, v.a. auf Alte, Frauen und Kinder, auf z.T.
verwüstetem Land und in von deutschen Bomben verwüsteten
Städten (S.96).
56.Infanteriedivision: Vorstoss zum Ärmelkanal
Bei Gegenangriffen der belgischen, französischen und
englischen Truppen verliert die deutsche Infanterie die
Hälfte ihrer Offiziere, über 20 % der Unteroffiziere und
Mannschaften (S.58).
Viele Kanalüberquerungen in Holland bedeuten Kämpfe um jeden
Übergang. Viele Offiziere älteren Jahrgangs haben schon den
1.Weltkrieg miterlebt und erleben den deutschen Sieg als
Kompensation (S.58).
Kriegslazarett: Deutsche fürchten die "wilden
Gestalten Marokkos"
Deutsche Soldaten werden von Marokkanern
verstümmelt, Hände zum Teil abgeschnitten etc., und trotzdem
werden Schwarze mit Fussschüssen von Sanitätern in deutsche
Lazarette getragen und dort behandelt (S.146).
Frankreich: Flucht französischer Flüchtlinge
nach Bordeaux
v.a. die reichen Franzosen. Sie können
dort weiter ihren Geschäften nachgehen, bis die deutschen
Truppen eintreffen (S.141).
Deutsche Kriegsfilmproduktion in Frankreich
Filmteams der Berichterstaffel des
Oberbefehlshabers des Heeres, Propagandakompanien sowie
Trupps der Heeresfilmstelle machen Bildberichte. Zusammen
mit erbeuteten Filmen der britischen und französischen Seite
produziert die
Noldan-Produktion in Berlin
den Film "Sieg im Westen", mit Musik von
Herbert
Windt (S.158).
Gründung der Truppenzeitung: "Soldat im Westen"
(S.158)
Marschlied: "Kamerad, wir marschieren im Westen"
Marsch: "Der Gott, der Eisen wachsen
liess." (S.158)
Die dämpfende Wirkung von Soldatenfriedhöfen
in
Flandern, in
Langemark und in
Ypern sowie
das französische Massengrab auf dem
Kemmelberg
mahnen deutsche Soldaten vor einem Massaker. Die Gräber
wirken v.a. auf junge Deutsche, die ihren Vater im
1.Weltkrieg verloren haben und ohne Vater aufgewachsen sind
(S.114).
Frankreich: Franzosen unterscheiden genau
zwischen Deutschen, Österreichern und Sudeten
(S.115)
Das Soldatenlied "Siegreich woll'n wir
Frankreich schlagen" ist bei Soldaten verboten
Rheinländer und Pfälzer denken negativer über Franzosen als
Niedersachsen und Brandenburger. Die Übergriffe von 1923
werden nicht gerächt, weder bei der Wehrmacht, noch im Staat
oder in der Partei (S.110).
"Denkzettel"-Denken
Viele deutsche Soldaten aus dem Ruhrgebiet gönnen den
Franzosen aber den "Denkzettel" für die Ruhrbesetzung. Es
entsteht aber kein Hass (S.111).
Der Vergleich des Stellungskriegs von 1916-1918 und des
schnellen Vormarsches 1940 beeindruckt die älteren Offiziere
(S.104).
Frankreich: Flucht der französischen Bevölkerung
ins Landesinnere
um nicht dieselbe Not wie 1914-1918 zu erleben (S.102).
Juni 1940
Reims: Zusammengebrochene Wasserversorgung
Deutsche Besatzung trinkt Mineralwasser und wäscht sich mit
Sekt, der sich sehr klebrig und widerlich anfühlt (S.206).
Deutsches Ziel: die Rache für die Schmach des
Diktats von 1919
Die Folgen von 1919 sollen ein für allemal
beseitigt werden. Deutsche Soldaten sollen im Auftrag ihrer
Väter Revanche nehmen. Viele deutsche Soldaten sind in der
Folge dieser deutschen Propaganda der Meinung, das Elend der
französischen Bevölkerung sei selbst verschuldet (S.96).
Millionen Flüchtlinge in Südfrankreich
Gemäss Schätzung von Tewes sind 10 Millionen Franzosen und
1,5 Millionen Belgier auf der Flucht. Ganze Dörfer und
Städte sind entvölkert (S.98). In der Folge kommt es in
südfranzösischen Ortschaften durch die Flüchtlinge z.T. zur
Verdoppelung der Einwohnerzahl. Die Flüchtlinge sind
ausgehungert und obdachlos (S.99).
Lothringen: Toul: Zerstörung durch Franzosen
4 Tage totaler französischer Beschuss. Die Bevölkerung harrt
mit deutschen Soldaten in Kellern aus. Toul wird total
zerstört; völlig zerschossene Häuser (S.100).
Lothringen: Flucht der Dorfbevölkerung mit der
französischen Armee - deutsche Bomben auf de Konvoi
(S.100-101). Die Flüchtlinge müssen
Papiere, Möbel und Verpflegung zurücklassen. Die
französische Armee schützt sich mit Flüchtlingen (S.101).
Zerstörung von Neufchâteau durch deutsche Bomben
Umstände:
-- französische Soldaten übernachten in Scheunen mit Flöhen
-- französische Soldaten sehen sich in den Häusern um und
stehlen zum Teil Wertpapiere
-- französische Soldaten befinden sich in verlassenen
Häusern und zerstören wahllos Mobiliar und Geschirr, richten
Aborte in den Küchen ein etc. (S.101), zerstören sinnlos,
damit nichts heil in deutsche Hände falle (S.102).
Dünkirchen: Gewaltige Zerstörungen durch
deutsche Bombardements
der Stukas. Die französische Bevölkerung deckt den Rückzug
der Engländer (S.102).
Drittes Reich: Junge Deutsche melden sich
freiwillig zum Frankreich-Feldzug
wie sie sehen, dass bereits Ältere eingezogen werden. Die
Jungen wollen nicht als "Drückeberger" gelten (S.113-114).
Hitler will Frankreich immer noch auf seine
Seite ziehen
und betont den "Friedenswillen", womit für die deutschen
Soldaten jede Siegespose entfällt (S.127).
Juni-Okt 1940
"Schlaraffenland" Frankreich für deutsche
Soldaten
Für Deutsche wird Frankreich zum
"Schlaraffenland", bis die Genussmittel knapp werden und die
Preise sich verdoppeln. Die Deutschen bewundern die
Warenvielfalt und Produktepalette (S.141).
Juni 1940-1943
Frankreich als "Oase der Ruhe"
im Vergleich zur Front oder zum
Reichsgebiet, wo Städtebombardements die Zivilbevölkerung
gefährden (S.221).
ab Anfang Juni 1940
Nordfranzösische Flüchtlinge flüchten bis über
Paris hinaus
(S.76)
Reims: spröde Atmosphäre der Zurückgebliebenen
zu den deutschen Besatzern
(S.76).
Sommer 1940
Paris: Anschlag in der Métro:
Nachrichtenhelferinnen werden vor die Métro gestossen
und getötet. Deutsche Rache durch Erschiessen von einigen
gefangenen Partisanen (S.216).
ab 2.6.1940
Lothringen: Die Stimmung ist auf der deutschen
Seite
(S.101)
4.6.1940
Dünkirchen: Letzte Franzosen evakuiert, 80.000
Franzosen müssen sich ergeben
wobei es sich um die französische Nachhut handelt. Ju 52
beherrschen den französischen Luftraum.
Deutsche Reserveeinheiten stossen nach und positionieren
sich (S.42).
5.6.1940
5 Uhr früh: Beginn der "Schlacht um Frankreich"
mit Vorstoss von Nordfrankreich her in
Richtung Paris. Durchbruch der Weygand-Linie an der
Somme und an der
Aisne
(S.43).
ab 5.6.1940
Frankreich: Deutsche Truppen auf schnurgeraden
Strassen Napoleons
Verteilung von Champagner (S.44).
Französische Truppen haben mit Alleebäumen die Strassen
blockiert. Deutsche Truppen fahren neben der Strasse,
niemand räumt die Bäume weg (S.45).
[Für den Krieg mussten die Alleebäume sterben...]
ab 5.6.1940 ca.
"Kriegspraxis" in Frankreich
-- deutsche Infanteristen ("Landser")
konfiszieren Fahrräder von Flüchtlingsautos (S.24)
-- deutsche Soldaten betreten leere Häuser, wechseln dort
ihre Wäsche gegen saubere französische Wäsche, indem sie
sich in Kleiderschränken "bedienen" (S.25)
-- die Bevölkerung, die nicht geflohen ist, versorgt die
deutschen Soldaten "freundlich", weil nicht geplündert wird
(S.25)
-- die Bevölkerung muss den deutschen Soldaten die Wäsche
waschen (S.39,42).
6.6.1940
Frankreich: Harter französischer Widerstand
südlich von Péronne und Amiens
(S.43)
6.6.1940 ca.
Briefmarkenklau
Das deutsche Infanterieregiment 71 klaut aus einem
brennenden Postamt Briefmarken und bezahlt damit noch
monatelang Waren, da die Marken weiter gültig sind (S.46).
ab 6.6.1940
Frankreich: Deutsche Militärverwaltung
Die deutsche Militärverwaltung trifft harte Massnahmen gegen
die französische Bevölkerung bis zu Geiselerschiessungen
(S.18).
7.6.1940
Frankreich/Amiens: Totale Zerstörung der
Altstadt (S.44), Kathedrale bleibt erhalten (S.45)
7.6.1940 ca.
Nordfrankreich: Einrichten einer deutschen
Militärverwaltung
Brauchitsch, Oberbefehlshaber des Heeres,
bestimmt den Oberbefehlshaber der Heeresgruppe A,
Generaloberst
Johannes Blaskowitz, zum Chef
der deutschen Militärverwaltung in Frankreich, mit einem
Militärverwaltungsstab (S.81).
9.6.1940
Nordfrankreich: Dienstantritt der deutschen
Militärverwaltung
unter Generaloberst
Johannes Blaskowitz,
mit Kommandostab und Verwaltungsstab für Zivilsachen, die
zivile Administration unter Staatssekretär
Posse,
zuerst nur in sechs Nord-Départements (S.81).
Deutsche Offensive an der Maas und an der oberen
Aisne
Vorstoss in den Sektor von
Vernon und
Rouen. Die
Loire-Brücken
sind gesprengt, Überquerung der Loire westlich von
Saumur (S.45).
Deutsches Vorrücken ohne Vergewaltigungen. Die deutschen
Soldaten dürfen dafür Seidenstrümpfe kaufen und diese nach
Hause schicken (S.45).
Verdun: deutsche Erstürmung
Zurückweichen der französischen Armee,
Verdrängen der französischen Flüchtlinge in die Felder.
Vorrücken der deutschen Truppen, die die Verhetzung der
französischen Flüchtlinge feststellen:
-- deutsche Uniformen seien aus Papier
-- deutsche Soldaten wollten die französische Bevölkerung
vergiften (S.62).
9.6.1940 ca.
Belgien / Lille: Einrichtung einer deutschen
Militärverwaltung
(S.81)
ab 9.6.1940
Frankreich: Die deutsche Militärverwaltung will
die französische Verwaltung reaktivieren
-- Einzug aller Waffen bei Strafandrohung
-- Unordnung und Emotionen sollen verhindert werden
-- Gefangene werden "nach hinten" abgeschoben (S.24).
10.6.1940
Frankreich: Deutsches Überschreiten der Seine
bei Rouen
mit Panzerkorps. Brände werden von französischer Feuerwehr
gelöscht. Die deutschen Stäbe feiern im Hotel zur Post [?]
mit einem deutschem Barmixer und Klavier bis zum nächsten
Befehl. Sie fahren so viel wie möglich in der Stadt herum,
um eine grosse Besatzung vorzutäuschen (S.46).
Eine Gruppe Engländer wird in einer Kirche eingesperrt
(S.46-47). Erbeutete Fotokameras sind grösste Schätze
(S.46). Der Fall wird aber nicht publik (S.47).
Zum Teil laufen die deutschen Soldaten in kurzen Hosen oder
in Badehose herum. Abwehrfeuer und Abschiessen englischer
Flieger vom Typ Bristol Blenheim in Badehose. Das
abstürzende englische Flugzeug lässt Brandbomben fallen und
trifft dabei einen deutschen Konvoi, aber auch französische
Häuser (S.47-48).
um 10.6.1940
Deutsche Truppen holen französische Flüchtlinge
ein
die nun auf den Feldern campieren müssen
(S.76).
10.-11.6.1940
Saint-Valéry-en-Caux: Evakuierung von "rund"
3300 britischen und französischen Soldaten - englische
Bombardements
Beginn des Abtransports von "rund" 11.000 Briten aus
Le Havre nach
Cherbourg und
England (S.48).
Englische Flugzeuge schiessen Dörfer in Brand und zerstören
Seine-Brücken. Der Flugzeugtyp Fairy Battle
ist von den deutschen 2 cm-Geschützen kaum abzuschiessen.
An der Somme befinden sich 60.000 französische Gefangene
(S.49).
Sitzverlegung der französischen Regierung von
Paris nach Tours
Die französische Regierung verlegt ihren
Sitz nach
Tours an der
Loire.
Kämpfe an der
Seine (S.49).
12.6.1940
Saint-Valéry-en-Caux: 40.000 Franzosen und
Briten ergeben sich
Sie hofften, noch mit Schiffen evakuiert
zu werden (S.49-50).
Weitere Geschehnisse:
-- in der Seine sollen französische Treibminen die deutschen
Pontonbrücken zerstören. Sie müssen mit Netzen abgefangen
werden
-- Entdecken eines deutschen Massakers an einem
französischen Konvoi
-- Ausrauben eines französischen Güterzugs, der zwischen
Paris und
Le Havre gestoppt
wurde
-- Ausrauben eines Bauernhofs durch deutsche Soldaten, um
Lebensmittel zu sichern (S.50)
-- Rast in einem Schloss "
Ferme-de-la-Folie".
Deutsche
Soldaten plündern die Vorratskammer. Sadistische Fresslust,
obwohl kein Hunger mehr besteht. Konfiskation eines
Filmapparats (S.51).
Übergang über die Oise - Panik in Paris
Das deutsche VIII. Armeekorps erzwingt den Übergang über die
Oise. Die letzte Schutzstellung vor Paris
ist gefallen, woraufhin sich in Paris Panik ausbreitet.
Gerüchte erzählen von einer Verteidigung bis zuletzt oder
von der Öffnung der Stadt, um eine Zerstörung zu vermeiden.
Niemand weiss, was kommen wird (S.51).
13.6.1940
Beginn der Verfolgungskämpfe auf die Loire -
Stationen Evreux, Belline, Le Mans, Château Gontier
Die deutschen Militärs schlemmen im Luxus,
Früchten, Ananas, Himbeeren (S.66).
Vorbereitung von Angriffen auf Paris mit
deutschen Fliegerstaffeln - deutsches Verhandlungsangebot
Die französische Seite lehnt ein deutsches
Kapitulationsangebot ab und beschiesst den Konvoi des
deutschen Majors i.G.
Heinrich. Die
deutschen Truppen haben gleichzeitig ein Verbindungsproblem
zum OKW wegen der überlangen Kabelverbindungen.
Die französische Seite unter General
Henri
Fernand Dentz muss um Verhandlungen nachsuchen. Der
französische Militärgouverneur,
General Héring,
verlässt Paris. Geplantes Treffen
Dentz-Heinrich
in
Sarcelles bei
St-Denis:
-- für die voraussichtliche deutsche Besetzung von Paris
-- mit nächstem Gefechtsstand in Versailles (S.52).
14.6.1940
Deutsch-französische Verhandlungen um Paris in
Sarcelles
im Schloss, während deutsche Truppen vorbeiziehen und
deutsche Marschlieder singen (S.53).
Deutscher Einzug
in Paris - Telefonvermittlung bleibt unzerstört
Einzug am Mittag. Deutsche Funker wissen
den Stadtplan inzwischen auswendig. Besetzung des
Fernsprechzentrums. Der französische Direktor der
Telefonvermittlung erwartete die deutsche Besetzung erst
eine Tag später. Entfernung der französischen
Sprengladungen, so dass das Haus intakt in deutsche Hände
fällt (S.53). Neuer Nachrichtenkommandant von Paris wird
Oberst
Schrader. Errichtung einer deutschen
Funkstelle am "Triumphbogen" / "Arc du Triomphe" (S.54).
Peugeot-Werke und Schneider-Creuzot-Werke
unzerstört
Öllager um Paris brennen. Die Peugeot-Werke mit Panzer- und
Lkw-Produktion bleiben unzerstört, auch die
Schneider-Creuzot-Werke samt Geschützproduktion (S.55).
Einholen der Tricolore-Fahnen und Hiessen der
Hakenkreuzfahnen in Paris
Kaum Zerstörungen. Der Grossteil der Pariser Bevölkerung,
durch Propaganda aufgehetzt,
wartet
auf die Apokalypse im Kampf um Paris, aber alles bleibt
ruhig (S.56). Die Strassen sind abends "leergefegt"
(S.56-57). Paris wird abgeriegelt, damit die Stadt von
deutschen Soldaten nicht überlaufen wird (S.57).
Deutsche Besetzung von Versailles - Siegesparade
- Entfernung der "Schandtafel" von 1919
Einige französische Soldaten an Barrikaden
bekommen von der Übergabe von Paris nichts mit und werden
erst durch deutsche Panzerspähwagen aufgebracht. Die
französische Stellung bei Versailles wird mit deutschen
Kanonen beseitigt. Kampflose Einnahme des Schlosses.
Schmuck, Gemälde und Möbel wurden von der Verwaltung
vorsorglich entfernt (S.54).
Die deutsche Siegesparade wird auf die
französische Bevölkerung abstossend - deutscher
Siegestaumel
(S.55). Der Eiffelturm ist gesperrt. Leutnant
Schulte
klettert aussen hoch auf die erste Plattform, um eine Fahne
anzubringen. Durchmarsch der deutschen Truppen nach
Versailles (S.55).
Versailles
Besetzung des
Hôtel Trianon,
wo die deutsche Delegation 1919 untergebracht war (S.55-56);
Demontierung der "Schandtafel" durch Oberstleutnant
Wülcknitz, die an den Vertrag von Versailles
1919 erinnert. Wülcknitz mach
Hitler sofort
Meldung (S.56).
Keine Feindseligkeit der Bevölkerung gegenüber
den deutschen Soldaten
Die französische Bevölkerung lehnt grösstenteils jeden Krieg
ab (S.55). Kaum Feindseligkeit der Bewohner. Sogar
kommunistische Familien sind entgegenkommend, weil Hitler
mit Russland den Pakt von August 1939 geschlossen hat
(S.57).
Bordellbesuche der deutschen Soldaten mit ihrem Wehrsold
(S.57-58). Bordelle sind sicherer als Mädchen auf der
Strasse (S.316).
Schlager "J'attendrai" von
Jean Sablon, wo
die Frauen um ihre Männer weinen, die noch nicht wieder zu
Hause sind (S.58).
Deutsche Angriffe auf Lothringen
(S.71)
14.6.1940 ca.
Elsass: Evakuierung der Rheindörfer Fessenheim
und Neubreisach
(S.72)
ab 14.6.1940
Frankreich: Raubfahrten am Abend auf dem Land
für Waren des alltäglichen Bedarfs
(S.66)
15.6.1940
Elsass: Deutsche Truppen überschreiten den
Oberrhein
(S.66)
Cravant: Transport der 114 deutschen
Kriegsgefangenen vom Lager Cravant in Viehwaggons
zu 35 Mann mit Verpflegung für zwei Tage:
Brot, Ölsardinen und Käse. 4 Tage Transport, kein Wasser,
aufgefangenes Regenwasser durch das Essgeschirr (S.96).
15.6.1940 ca.
Frankreich: Nachrückende deutsche Truppen aus
dem Sudetenland - Hunger bei Flüchtlingen
Die sudetischen Einheiten kommen wegen des schnellen
Vormarschs gar nicht mehr zum Fronteinsatz.
Belgische Flüchtlinge, die aus Frankreich zurückkehren
wollen, bekommen im Zug von den französischen Behörden
tagelang keine Verpflegung (S.102).
Mitte Juni 1940
Frankreich: Einrücken der deutschen
Spezialeinheiten, nur eigene Quartiere
Aus Spionagegründen können deutsche Soldaten der
Spezialeinheiten nicht in private Quartiere (S.129-130),
aber französische Frauen arbeiten in deutschen Kasernen
(S.130). Die Spezialeinheiten bleiben über Jahre in
Frankreich, so dass sich ausserhalb der Kasernen soziales
Leben entwickelt.
Beispiel: St-Malo: Ein Spezialfunker mit
jahrelanger Stationierung
-- der Gemüsezug als "Blumenkohlexpress" in St-Malo
-- Gründung deutscher Fussball- und Handballmannschaften und
Spiele am Strand
-- Feste, Kuchen-Wettessen, solange es noch Kuchen gibt
-- Hobby-Angeln
-- Soldatenkino
-- Sturmfluten als "Erlebnis" (S.131).
ab 15.6.1940
Frankreich: Die
deutsche Verwaltung zerreisst Frankreich
Paris und die Departements
Seine,
Seine-et-Marne und
Seine-et-Oise
unterstehen einem einzigen Militärbefehlshaber, nicht der
Militärverwaltung von Nordfrankreich. Die Departements
Nord und
Pas de Calais
werden der deutschen Militärverwaltung in
Belgien
zugeteilt, sehr zum Ärger der französischen Bevölkerung
(S.81).
Deutsche Verwaltungstaktik:
-- französisches Personal soll übernommen werden, um
deutsches Verwaltungspersonal zu sparen
-- Übernahme der französischen Zentralbehörden
-- Übernahme der französischen Präfekturen und
Bürgermeisterämter (S.81).
Deutsches oberes Personal:
-- Leiter der deutschen Zivilverwaltung:
Dr.
Jonathan Schmid bis Juni 1942, ehem. Württembergischer
Staatsminister
-- Chef des militärischen Kommandostabes: Generalmajor
Helge Auleb, Militärbefehlshaber: bleibt
vorerst unbesetzt
-- Chef der Militärverwaltung: General
Alfred
Streccius (S.81).
16.6.1940
Doubs: Deutsche Besetzung von Besançon
durch das Panzerkorps
Guderian (S.66).
[Die deutschen Panzer unter Guderian fahren bis zur
schweizer Grenze. Hitler verbietet jeden Übergriff auf die
Schweiz].
Loiret: Deutsche Besetzung von Orléans
(S.66)
16.6.1940 ca.
Paris: Einzug der deutschen Militärverwaltung
mit "rund" 1100 Beamten, im "
Hôtel Majestic",
meist Juristen, Verwaltungsbeamte, Archivare, Professoren:
-- Zentralabteilung unter
Haug
-- Verwaltungsabteilung unter
Dr.Werner Best
-- Wirtschaftsabteilung unter
Dr.Elmar Michel.
Funktion: Kontrolle der französischen Verwaltung:
Schulwesen, Polizei, Kultur, Kommunalwesen, Finanzwesen,
Medizinalwesen, Veterinärwesen, Justiz, Propaganda, Verkehr,
Strassenbau, Post, Archivwesen, Kunstschutz (S.81), deutsche
Vermögen (S.81-82), Wirtschaft, Organisation, Gewerbe,
Ernährung, Landwirtschaft, Waren- und Zahlungsverkehr,
Transport, Kredit, Geldverkehr, Währung, Zoll, Preise
(S.82).
16.-18.6.1940
Bretagne: Übersetzen englischer und
französischer Kontingente
aus
St-Malo, Brest, St-Nazaire und
Nantes (S.66).
Weitere Ereignisse:
-- Aufenthalte der deutschen Truppen in Kirschplantagen,
Kirschen "organisieren" (S.67)
-- Zerstörung französischer Flugzeuge bei
Dreux
-- die deutschen Truppen stossen geschlossen von Paris bis
zur schweizer Grenze vor - französischen Truppen der
"Maginot-Linie" entlang des Oberrheins und in Lothringen
sind eingeschlossen
-- deutscher Vorstoss bei Dijon
-- die französische Regierung bittet die spanische Regierung
um Vermittlung eines Waffenstillstandes mit der deutschen
Seite. Waffenstillstandsangebot von
Pétain
(S.67)
-- die deutsche Infanterie "organisiert" sich Fahrräder,
weil der Vormarsch mit Marschtempo nicht mehr zu halten ist
(S.68).
17.6.1940
Erst jetzt: Deutscher Angriff auf das Elsass von
Baden-Württemberg aus
Die deutschen Truppen im südlichsten Süden sind am
schlechtesten ausgerüstet, tragen ausrangierte
Handfeuerwaffen. Pontonbrücken aus tschechischem
Kriegsgerät. Kaum noch Widerstand der französischen
Soldaten. Sie geben sich gefangen und feiern, dass für sie
der Krieg vorbei sei: "Pour nous, la guerre est finie!"
["Für uns ist der Krieg vorbei!"] (S.72).
Elsass und Lothringen: keine deutschen
Jubelausbrüche beim Waffenstillstandsangebot Pétains
nur vereinzelte "Bravo"-Rufe, aber diese Rufe sind eher
peinlich. Es erfolgt kein "deutscher Gruss", auch von den
Offizieren nicht (S.74).
Breisach ist überbelegt. Deutsche Soldaten
müssen im Gefängnis übernachten (S.74).
ab 17.6.1940
Frankreich: Deutsche Militärs setzen
Hartherzigkeit durch
verbieten, ausgehungerten französischen
Gefangenen mit Keksen zu helfen (S.74)
18.6.1940
Sarthe und Manche: Deutsche Besetzung von Le
Mans und Cherbourg
-- ohne Evakuierung der Bevölkerung, keine Zerstörungen.
französischsprechende Soldaten werden von der Bevölkerung
gelobt (S.68)
-- Evakuation aller alliierter Truppen aus
La
Rochelle und
La Pallice (S.67).
Orléans: Sprengung der Hängebrücke über die
Loire
obwohl noch Personen und Gespanne auf der
Brücke sind (S.69). Der Schlossgraben ist voller Leichen und
Tierkadaver. In der zerstörten Hängebrücke hängen noch
zerfetzte Leichenteile und Pferdekadaver im Geschirr umher
(S.70).
Schwarze französische Legionäre vergewaltigen und töten
Französinnen (S.70).
England: Rede von Charles de Gaulle an alle
"Freien Franzosen" - englische Verbreitung
einstiger französischer
Unterstaatssekretär für nationale Verteidigung, hält eine
Rede über die BBC an "die Franzosen", dass wohl eine
Schlacht, aber der Krieg noch nicht verloren sei. Aufruf zum
Widerstand.
De Gaulle bezeichnet sich als
"Führer der Freien Franzosen".
Die Rede wird in Frankreich kaum gehört, aber von England
aus nach Frankreich kolportiert und zitiert (S.84).
ab 18.6.1940 ca.
Colmar: Plakate mit Aufruf in Richtung Osten
Plakate mit einem französischen Soldat, der nach Osten zeigt
und behauptet: "Nous vaincrons, parce que nous sommes les
plus forts!" ["Wir werden siegen, weil wir die Stärksten
sind!"] (S.75).
Erdbeeren mit Sahne kosten im
Colmarim Café
für Deutsche nur einige Pfennige, wo es im Reich weder
Erdbeeren noch Sahne gibt. Andere Elsässer wenden sich von
der deutschen Kultur ab und sprechen nur noch Französisch
(S.75).
Toulouse: Deutsche Kriegsgefangene aus Cravant
erhalten Geld
um Schokolade und Esswaren zu kaufen (S.97).
19.6.1940
Toulouse: Ankunft des Zuges deutscher
Kriegsgefangenen aus Cravant
über
Bourges. Ausladen der Gefangenen in
Toulouse (S.96), Unterbringung der deutschen
Kriegsgefangenen in einem Sportstadion (S.96-97), Schlafen
unter freiem Himmel auf den Tribünen (S.97).
Deutsche Besetzung von Brest und Nantes
(S.68)
20.6.1940
Compiègne: Waffenstillstandsverhandlungen -
weitere deutsche Besetzungen - Chaos
Deutsche Besetzung von
Sablé, mit bereits
mediterraner Architektur, mit Balkonen an Häusern und
flachen Dächern (S.68). Fast die ganze deutsche Infanterie
fährt inzwischen auf Fahrrädern, z.T. aber ohne
Bremsmöglichkeit, was im Jura sehr gefährlich ist (S.69).
Die französischen Flüchtlinge wollen in die
nordfranzösischen Städte zurück, können aber nicht, weil sie
den deutschen Truppen nur im Weg stünden. Beschlagnahme auch
von Motorrädern. Kämpfe an der Loire gegen die
Brückenpioniere.
Orléans: völlig zerstörter Marktplatz, nur
die Statue von
Jeanne d'Arc steht noch
(S.69).
Elsass: keine deutschen Plünderungen
Die Siegel an den elsässischen Häusern in
Fessenheim
und
Neubreisach bleiben unversehrt (S.72).
Marsch deutscher Einheiten von Colmar in die
Vogesen
Der Funkkontakt geht verloren, weil der Vormarsch zu schnell
geht (S.75).
Châlons-sur-Marne: Deutsche Fressorgien und
Exzesse
Deutsche Soldaten benehmen sich in
Restaurants als "Sieger" total daneben, Fressexzesse.
Porzellan und Besteck wird nach dem Essen mit der Tischdecke
weggeworfen. Parfumbrausebäder. In Weinkellern wird der Wein
planlos angezapft, so dass die Weinkeller zum Teil kniehoch
"unter Wein" stehen (S.140).
ab 20.6.1940
Elsass: Verteilung von "Frontgeld"
eine besondere Reichsmark mit sehr
vorteilhaftem Wechselkurs für deutsche Besatzungssoldaten
(S.73).
Frankreich: Soldatenregeln
-- Quartierbezug der Soldaten in Gruppen
-- Befehl, keine fremden Häuser zu betreten und Verbot von
"Einzelquartieren" (S.59).
Zögernde Rückkehr der französischen Bevölkerung,
korrektes Verhalten der deutschen
Soldaten. Zum Teil Lob der Bevölkerung für das anständige
deutsche Verhalten (S.60).
ab 20.6.1940 ca.
Laon: Ernteeinsätze der deutschen Soldaten,
Kontakt zur Bevölkerung
Einstellung von Teilen der Bevölkerung:
"Gegen eine so gut ausgerüstete Truppe einen Krieg zu
verlieren ist keine Schande." (S.62)
21.6.1940
Hitler empfängt die französische Delegation in
Compiègne
(S.70)
ab 21.6.1940
Elsass: Die Bevölkerung beschenkt die deutschen
Soldaten
Die deutschen Soldaten erhalten von der Bevölkerung Blumen
u.a., weil sie sich so diszipliniert verhalten haben (S.73).
22.6.1940
Waffenstillstand mit Vichy, aber kein
Friedensvertrag
Waffenstillstand mit Händedruck zwischen Pétain und Hitler
22.6.1940
Die Beziehungen zwischen Vichy und Paris/Berlin bleiben
ungeregelt (S.83).
Der Händedruck zwischen Pétain und Hitler in Montoire
anlässlich des Waffenstillstands. Der Händedruck besiegelt
das Ende der Feindlichkeiten... aber Frieden ist es nicht.
(aus:
http://www.teaser.fr/~jpsagaire/norman/19401945/occupation/norma301.php)
Vogesen: St-Jean d'Ormont: Bezug von Stellungen
und Requirierungen - französische Kapitulation
Requirierung von Kaffee, Benzin, ein Lkw, Ölsardinen (S.75)
sowie "köstliches" Weissbrot. Vorbereitung der Bombardierung
des Armeehauptquartiers von
St-Dié, dann
Kapitulation von drei französischen Armeen und deutscher
Jubel (S.76).
Waffenstillstandsvertrag zwischen dem Dritten
Reich und Frankreich unterzeichnet
(S.76). Requirierungen bei französischen Fahrzeugkolonnen:
Töpfe, Mäntel, Munition. Deutsche 2-cm-Panzerabwehrgeschütze
werden von der französischen Bevölkerung bestaunt (S.77).
Norddeutschland: Erste britische Bombenangriffe
verderben der deutschen Bevölkerung die
Siegesstimmung und lassen erahnen, was noch auf Europa
zukommen wird. Die Soldaten aus Frankreich werden nicht mehr
im Überschwang empfangen (S.78).
Toulouse: Weitertransport der 114 deutschen
Kriegsgefangenen aus Cravant nach Mazées
in eine verfallene Ziegelei, wo vorher schon
spanisch-kommunistische Flüchtlinge waren. Die Strohsäcke
haben Ungeziefer, es gibt keine Decken, es sind 1400
Gefangene anwesend, 8 Fässer als WC, 15 m davon entfernt die
Feldküche. Schlechtes Essen, warmer Reis und Brot zweimal
täglich, verursacht bei 2/3 der Gefangenen ruhrähnlichen
Durchfall (S.97).
Sanitätsnotstand: Beispiel Charleville-Ligny
Anlaufen der ärztlichen Versorgung,
deutsche Sanitätsflüge von Paris aus, Beteiligung der
Kampfgeschwader an den Sanitätsflügen (S.147).
Verletzte Deutsche, Franzosen, Farbige und Araber werden ins
Reich geflogen. Flüge nur in 400-1000m Höhe, um
Kreislaufschwierigkeiten zu vermeiden. Flüge zwischen den
Flugplätzen nahe den Kliniken
Stuttgart
Echterdingen und
Frankfurt/Main sowie
Villacoublay,
Orly und
Le Bourget. In Frankreich sind die Hospitäler
und Lazarette völlig überbelegt (S.146). Es fehlt an
Medikamenten, technischem Gerät und an Verbänden
(S.146,148).
Frankreich: Knappe medizinische Versorgung, weil v.a. Ärzte
geflohen oder in deutscher Gefangenschaft sind (S.146).
->> Auf den Rückflügen werden aus dem Reich
Sanitätsmaterial, Heilgeräte, Röntgenapparate etc. nach
Frankreich gebracht, aus der Verteilerstelle
Mannheim-Sandhofen
(S.148).
22.6.1940, Nachmittag
Extrablätter in Paris, die das Kriegsende
verkünden: "Armistice!" / "Waffenstillstand!"
(S.78). Französische Veteranen des ersten
Weltkriegs beginnen zum Teil zu weinen (S.79).
ab 22.6.1940
England argwöhnt, dass die französische Flotte
in deutsche Hände fallen würde
die in Nordafrika in
Mers-el-Kébir
stationiert ist (S.84).
"Anschluss": Elsass und Lothringen werden zu
Reichsgauen mit Gauleitern
(S.81)
Rückkehr der Flüchtlinge aus S-Frankreich in
zerschliessenen und schmutzigen Kleidern
(S.99)
Streit um Kriegsgefangene
Die deutsche Seite fordert die Herausgabe
deutscher Kriegsgefangener, bevor französische
Kriegsgefangene entlassen werden (S.96).
Colmar wird zur Sammelstelle für französische
Kriegsgefangene
Riesige Kolonnen wälzen sich über die Vogesen nach Colmar.
Auf 200 französische Kriegsgefangene kommt nur ein deutscher
Soldat Bewachung (S.97).
24.6.1940 ca.
Zwischen Reims und Châlons-sur-Marne: Verladen
französischer Kriegsgefangener in Güterwagen
Schwarze Legionäre werden in doppelter Menge in die
Güterwaggons getrieben. Der deutsche Infanterie-Feldwebel
schlägt die Schwarzen mit weiss geschältem Stock. Geschrei.
Gegenüber steht ein deutscher Zug mit deutschen Soldaten,
die über die französischen Häftlinge lachen und johlen
(S.98).
25.6.1940
Frankreich: Alle Beteiligten, Deutsche,
Franzosen und französische Zivilbevölkerung, sind froh,
dass der Krieg vorbei ist
(S.79).
Bilanz:
-- 27.074 getötete Deutsche (S.79-80)
-- über 90.000 getötete Franzosen
-- 111.034 deutsche Verwundete
-- 200.000 französische Verwundete
-- 68.111 tote oder verwundete Briten
-- 1,9 Millionen gefangene oder vermisste Franzosen (S.80).
Bei den deutschen Soldaten kommt das Gefühl auf, der Kampf
zwischen Deutschland und Frankreich sei nun zu Ende, und
Frankreich werde für die nächsten 1000 Jahre Deutschland
eingegliedert werden. Bei der französischen Bevölkerung
kommt das Gefühl auf, dass erst jetzt der Widerstand um
Frankreich beginnen würde (S.80).
Frankreich: Ende der Kampfhandlungen -
"Normalisierung" - Besatzungsregime
Rückkehr aller französischer Flüchtlinge, Wiedereröffnung
von Geschäften, beste Qualitätsware, Parfums, Sekt, Wein,
nur wenige deutsche Übergriffe (S.78).
Für einen Paris-Besuch ist eine Sondergenehmigung
erforderlich, die nur von Bataillons- und Regimentsstäben
ausgeteilt wird (S.78).
ab 25.6.1940
Frankreich: Verteilung des Reservistenheers über
Frankreich
mit 100.000en von mit Pferden bespannten Einheiten (S.79).
Frankreich ist nicht mehr Kampfgebiet -
Rückstufung der Verpflegung
Der Verpflegungssatz III fällt weg. Zigaretten, Fett und
Fleisch werden gekürzt. Die Essensqualität ist je nach
Zustand und Handelsverbindungen der Stadt verschieden.
Anfangs herrscht eine gute Verpflegungslage vor. Die
Deutschen mit Reichsmark essen in den Restaurants
spottbillig, "wie Gott in Frankreich" (S.140).
27.6.1940
Deutsche Besetzung von Tours
(S.70)
30.6.1940
Mazées: Übergabe der deutschen Kriegsgefangenen
an deutsche Truppen
(S.97)
Fontainebleau: Brauchitsch behält sich für
Frankreich alle Befehlsgewalt vor
(S.81).
ab Juni 1940
Frankreich: Ausgangssperre von 22-6 Uhr für
Franzosen
sonst Festnahmen. Bewachung aller Städte
(S.341).
Auto-Rassismus
Citroën "Traction" ist beliebt bei Deutschen und bei der
französischen Gestapo 1940-1944. Hier die Garage der
Präfektur der Polizei in Paris Ende Juni 1940.
(aus:
http://www.linternaute.com/imprimer/auto/diaporama/garages-ambiances-hier/1.shtml)
Juli 1940
Deutsche Truppen teilen mit französischen
Flüchtlingen ihre Malzeiten
(S.63). Die Wut der alten Generation bei
den Franzosen von 1918/1919 über die junge Generation ist
gross, weil
Frankreich nicht
verteidigt worden sei (S.65). Das Eintreffen deutscher
Truppen nimmt die französische Bevölkerung allgemein mit
Erleichterung auf, da nun die Kampfhandlungen beendet seien
(S.66).
Konfiskationen von Zugmaterial
Die Franzosen müssen 21 % ihrer Loks, 27 % der Personenwagen
und 38 % der Güterwagen sofort an das Reich abgeben (S.90).
Lothringen: Einzug deutscher Polizei und
deutscher Verwaltung
Offiziell bestehen Zweifel, ob Elsässer und Lothringer "gute
Deutsche" werden. Lothringer sind zum Teil sehr misstrauisch
gegenüber allen Soldaten (S.99). Ein Wirt will den deutschen
Soldaten Wein und Champagner vorenthalten, indem er
behauptet, er habe nur noch Schnaps. Deutsche Soldaten
meinen, die Lothringer müssten ausgetauscht werden (S.100).
Frankreich: Arbeitsaufnahme der deutschen
Feldkommandanturen
(S.82)
Entdecken der französischen "Fünfeck"-Propaganda
Im Landschlösschen
Étampes
bei
Paris wird ein Geographielehrbuch für
die Grundschule entdeckt mit der Darstellung Frankreichs als
Fünfeck, das es für jeden Franzosen zu vollenden gelte, mit
dem Rhein als Ostgrenze bis und mit Mainz und ganz
Rheinland-Pfalz (S.113).
Frankreich: Zerstörte Städte: Dünkirchen,
Calais, Boulogne, Abbéville, Amiens, Compiègne
Gleichwohl organisieren Soldaten und
Franzosen an schönen Sonntagen Picknicks in Parks und an
kleinen Seen oder Teichen, z.T. mit mitgebrachten
Kaffeetassen (S.139).
Sanitätsnotstand: Beispiel Ostfrankreich:
Prangey und Prauthoy
Es gibt keinen Arzt mehr. Deutsche
Sanitäter betreuen kranke Franzosen, z.T. machen sie sogar
Hausbesuche (S.148).
Beispiel Yvetot: Behandlungen von Franzosen
in der Frauenklinik durch deutsche Ärzte, obwohl die Klinik
als Wehrmachtslazarett militärisch verwaltet wird (S.148).
Frankreich: die deutschen Soldaten werden gut
verpflegt
(S.101)
Frankreich: Preis für eine Flasche Wein: 20
Pfennig
(S.100)
Fontainebleau: Strenge Schutzbestimmungen für
französische Bevölkerung
Paris: bestimmte Waren können in Pariser Warenhäusern nur
von Franzosen gekauft werden, Verkäuferinnen können z.T.
Willkür walten lassen.
Dammard bei Château-Thierry: Waffenunfall
beim Zeigen der Waffe. Ein französischer Bub wird tödlich
verletzt und der deutsche Unteroffizier wegen fahrlässiger
Tötung zu mehrjähriger Gefängnisstrafe verurteilt.
ohne Ort: Versuchter Einbruch wird mit mehrwöchigem Arrest
bestraft
ohne Ort: Vergewaltigung wird mit Exekution geahndet (S.207)
ohne Ort: Mord, Vergewaltigung und Diebstahl werden mit
beispielloser Härte geahndet (S.208), Haftstrafe wegen
"sexueller Belästigung" (S.209).
Fresnes: Kameradendiebstahl wird mit
Gefängnis und Frontbewährung geahndet (S.209)
ohne Ort: Unterschlagen von Feldpostpäckchen wird mit
Todesstrafe oder z.T. mehrjährigen Zuchthausstrafen geahndet
(S.209).
Schäden durch Saufexzesse müssen zum Teil bezahlt werden
(S.211)
und die Soldaten werden ständig belehrt, dass sie keine
Straftaten begehen sollen, um den Ruf er deutschen Truppe zu
wahren, denn die Soldaten seien "Botschafter" (S.208).
Demolierungen an Wohnungen unter Trunkenheit
Betrunkene deutsche Soldaten demolieren leere Wohnungen,
z.B. in
Daméry-sur-Marne bei
Épernay.
Zum Teil werden leerstehende Wohnungen auch bewacht, zum
Teil werden die Vergehen auch vertuscht, um "Schreibkram" zu
vermeiden (S.203).
ab Juli 1940
Frankreich: Elsässer werden begehrte Dolmetscher
(S.244)
Juli 1940-1944
Stäbe und Stabsdienstsoldaten schieben "normalen
Bürodienst"
Drill ist verpönt. Vorgesetzte verdecken Fehlquoten, um
befördert zu werden. BT, K.v.10.Jan.1989:
Zitat:
"Es liessen sich immer genügend Entschuldigungen finden, um
sich vom Dienst befreien zu lassen. Dagegen konnte
disziplinarisch nicht angegangen werden, weil die höheren
Chargen Wert darauf legten, nach oben nur zu glänzen."
(S.168-169)
Die Stäbe erhalten immer deutsche Soldatenzeitungen, machen
Besichtigungen, Reisen und besuchen Veranstaltungen (S.169).
ab Juli 1940
Deportation von
über 2 Millionen Franzosen ins Reich als Kriegsgefangene
für die deutsche
Industrie und auf Bauernhöfen (S.389-390).
Italien besetzt
Korsika
(S.94)
Sommerzeit in
Frankreich wird aufgezwungen
ist für die Franzosen völlig fehl am Platz
(S.289)
F: Die deutsche Besatzungsmacht plant einen
neuen Friedhof zum Zusammenlegen aller deutschen
Gefallenen
Pläne für
Compiègne oder
Meaux,
dann Realisierung in
Beauvais, 60 km
nördlich von
Paris (S.98).
Churchill-Propaganda mit dem "V"-Zeichen für
"victory"
Das V-Zeichen wird in Frankreich
vereinzelt an die Hauswände gemalt (S.152).
F: Seelisch völlig desorientierte junge deutsche
Soldaten
Viele junge deutsche Soldaten erleben
einen Frankreichfeldzug als luxuriöse Reise, ohne je einen
Toten zu sehen. Sie verharren in unreflektierter
Begeisterung und sind total vom Kriegserfolg verführt
(S.152-153). Die jungen Soldaten übertreffen sich zum Teil
in Fürsorglichkeit für ihre Familie zu Hause. Der Krieg ist
gar nicht mehr Thema (S.153).
3.7.1940
England versenkt
die französische Flotte in Mers-el-Kébir
bis auf wenige Reste (S.84) [damit die
französische Flotte nicht in deutsche Hände falle...].
5.7.1940
Vichy: Abbruch der diplomatischen Beziehungen zu
England wegen der Versenkung der Flotte in Mers-el-Kébir
(S.84)
7.7.1940
Hitler fordert Zurückhaltung im Umgang mit der
Bevölkerung wegen dem Projekt "Seelöwe" - Kriegsmentalität
An der Küste kommt es wegen Überbelegung der Ortschaften für
das Projekt "Seelöwe" zu einer Kriegsmentalität mit vielen
Straftaten unter Alkoholeinfluss, immer wieder Todesurteile
gegen deutsche Soldaten wegen Fahnenflucht, wegen Angriff
auf Vorgesetzte, Ungehorsam oder unerlaubtem Entfernen von
der Truppe (S.205).
ab 19.7.1940
Besetztes
NS-Frankreich: Einteilung der Militärverwaltungsbezirke
Ausser in Elsass und Lothringen erfolgt die Verwaltung rein
militärisch, ohne Gauleiter, ohne Gouvernementsverwaltungen,
nur aus deutschem wirtschaftlichen und militärischen
Interesse. Das Personal der Militärverwaltung hat von
Frankreich keine Ahnung (S.83).
Die Gebietsverteilung
-- Militärverwaltungsbezirk A
(Nordwestfrankreich) mit Sitz in
St-Germain
-- Militärverwaltungsbezirk B (Südwestfrankreich) mit Sitz
in
Angers
-- Militärverwaltungsbezirk C (Nordostfrankreich) mit Sitz
in
Dijon (S.82).
Aufbau der Militärverwaltungsbezirke
-- Oberfeldkommandanturen,
Feldkommandanturen, Kreiskommandanturen, Ortskommandanturen
-- Truppenübungsplätze, Frontstraflager, Regimentsstäbe,
Landesschützenbataillone zur Machtausübung in Départements
und Stalags
-- Heeresunterkünfte, Heeresverpflegungsstellen,
Rüstungsinspektion, Abwehrstelle
-- Feldgendarmerie-Ersatzkompanie, Feldpostämter,
Feldnachrichtenkommandanturen
-- Propagandastaffel, Kompanien für technischen Nachschub
(TN), Soldatenheime (S.82).
Der Feldkommandant beaufsichtigt die französische
Verwaltung, die deutschen Kreiskommandanturen und die
deutschen Besatzungstruppen. Er ist auch Justiziarstelle für
deutsche Besatzungstruppen und die französische Bevölkerung
(S.82).
Der Feldkommandant leitet die Bereitstellung von Quartieren,
die Bereitstellung von gemieteten Fahrzeugen und von
einheimischen Arbeitskräften. Er hat einen Mitarbeiterstab
bis zu 16 Mitarbeiter mit den Ressorts
-- Innere Verwaltung
-- Ernährungs- und Landwirtschaft
-- gewerbliche Wirtschaft
-- Arbeitseinsatz (S.82)
-- Strassenverkehr (S.82-83)
-- eventuell auch Waldwirtschaft (S.83).
Aktionen der Feldkommandantur
Festlegen der Verdunkelung, Warnung vor
Feindpropaganda, Propaganda für neue Filme, Festlegen von
Gottesdienstzeiten, Verwaltung französischer Arbeitskräfte,
Fundsachen, Verlustmeldungen, Luftschutz, ärztlicher
Bereitschaftsdienst, städtische Bäder, Schutzimpfungen,
Putzfrauen, Verlegung von Diensträumen, Übungen,
Schiessstände, Sportplätze, Jagd, Soldatenheime, Fahndungen,
Konzerte etc. (S.83).
NS-Frankreich - Vichy-Frankreich: Die
innerfranzösische Demarkationslinie wird kaum befestigt
(S.327-328).
Karte der NS-Aufteilung Frankreichs 1940 bis Ende 1942
[Ausserdem darf Vichy-Frankreich über die französischen
Kolonien regieren].
Zitat:
"Einige Stücke mit Strohbüschen oben drauf, roh
zurechtgeschlagene Pflöcke mit einem kümmerlichen
Stacheldraht verbunden, das ist alles. An den Wegübergängen
sperren leichte Barrikaden. Wo wichtigere Strassen über die
Demarkationslinie führen, stehen ein Schilderhäuschen mit
einer Fahnenstange, ein schwarz-rot-weiss-roter Flaggenmast
und etwas abseits eine Wachbude." (S.328)
Zonengrenze, Kontrolle 1940 bis Ende 1942
Die Kontrolle der Interzonengrenze zwischen der besetzten
Zone und der "Nono"-Zone ist sehr strikt und die Behörden,
die immer einen Ausweis verlangen, waren immer kurz
angebunden. Die Departemente im Norden und Elsass-Lothringen
sind praktisch unerreichbar, weil sie nicht in der besetzten
Zone integriert sind, sondern weil sie einem speziellen
Militärregime unterstehen, miteinverleibt auch Belgien. Es
werden Postkarten mit der Bezeichnung "Interzones"
hergestellt, um Familien zu erlauben, Nachrichten über die
Zonengrenze hinweg auszutauschen. Aber man darf sich dabei
nicht zu geschwätzig zeigen.
(aus:
http://www.teaser.fr/~jpsagaire/norman/19401945/occupation/norma301.php)
Beispiel Rochefort: Postamtleute hören alles mit
auf direkten Leitungen zwischen
Bordeaux,
Paris und
Berlin. Sie
bekommen mit, was schliesslich gemeldet wird, und auch, was
das Hitler-Regime verschweigt (S.331-332).
Zum Teil werden Privatgespräche in die Familie im Reich
arrangiert, mit "Kameradschaftshilfe" (S.332).
ab Juli 1940
Frankreich: Totaler wirtschaftlicher Stillstand
(S.100) [in der Schweiz auch].
Die deutschen
Besatzer
Die Verlierer von 1919 sind nun in Frankreich als Sieger
stationiert, mit gewissem Stolz im Land des "Erbfeindes",
aber ohne Hass oder Fanatismus. Die Einstellung der Älteren
färbt auch auf die jüngeren Soldaten ab. Zudem ist
Frankreich noch gut versorgt, was zusätzlich zerstörerische
Energie abbaut.
Für die deutsche Marine ist die Benutzung französischer
Häfen nur von "Vorteil", denn die Wege in den Atlantik
verkürzen sich wesentlich (S.103).
Hitler strebt "friedliche" Dominanz an
Das deutsche Hitler-Regime will mit Vichy
ein von Deutschland dominiertes friedvolles Miteinander.
Mittel:
-- harte Strafen bis auf Soldatenebene, um korrektes
Verhalten gegenüber der Bevölkerung zu garantieren
-- die deutsche Politik gegenüber Frankreich wird ohne jedes
Feindbild weitergeführt
-- die deutsche Politik ist der Anfang des
deutsch-französischen Verhältnisses, das auch 1945
weitergeht (S.118).
Deutsche Werbung für eine deutsch-französische
Verständigung
Engländer stehen als die notorischen Störenfriede da
(S.112).
Deutsche Soldaten in Frankreich empfinden sich
als Werber für Deutschland
Die Gestapo in Frankreich wird von den
deutschen Soldaten verharmlost und deren Aktionen nicht zur
Kenntnis genommen (S.106).
Zerstörung aller Vorurteile durch die Praxis
Alle deutschen Vorurteile gegenüber Franzosen werden über
den Haufen geschmissen. Die Bauern sind fleissig und
friedlich, die Franzosen kochen allgemein besser und essen
kultivierter. Viele Franzosen sehen ausserdem "nordischer"
aus als
Goebbels,
Himmler
oder
Streicher (S.107).
Étampes: Grosses Reinemachen bei den deutschen
Truppen
Putzen von Waffen, Geräten und Fahrzeugen,
Reparieren von Kleidung und Ausrüstung
Weitere Vorgänge:
-- in einem Dorf östlich von Paris: Deutsche Truppen
beziehen zum Teil leerstehende Häuser
-- die Flüchtlinge kommen zurück und finden zum Teil tip top
geputzte Haushalte vor, ohne dass etwas gestohlen worden
ist, was ein sehr vertrautes deutsch-französisches
Verhältnis ergibt (S.133)
-- Organisation von Stadtrundfahrten bis nach Paris (S.134)
-- die Gaststätten erleben einen "ordentlichen Umsatz" in
Gaststätten durch das deutsche Geld (S.134).
Frankreich: Deutsche Instandsetzungsarbeiten
-- die Deutschen führen zum Teil den
Spottnamen "Les ersatz". Alle Reparaturen werden aus
deutschen Kassen bezahlt: Instandstellung, Perfektionierung
von Unterkünften.
-- deutsche Massnahmen: Entwaffnung der Bevölkerung und
Registrierung aller Waffen.
Intolerantes deutsches Regime in Paris:
-- Strafandrohung für Überqueren der Strassen ausserhalb der
Fussgängerüberwege mit Schildern
-- Aufheben von Fahrberechtigungen in 5-stelliger Höhe
-- Verbot der Tricolore an katholischen Prozessionen
(S.136).
F: Neue Gesetze unter der deutschen
Militärherrschaft
-- Verbot des Haltens von Brieftauben
-- Doppelwährungswirtschaft, Gültigkeit deutscher Banknoten
-- neue Verordnung über die Behandlung von Strandgut
-- Verbot für französische Juweliere, Lothringer Kreuze zu
verkaufen, aber kein Trageverbot
-- Regulierung der Preise für Milch und der Preise in
Restaurants mit Ahndung aller Übertretungen
-- Einführen der deutschen Sommerzeit in Frankreich
(S.S.136).
Deutsche Hilfeleistungen
-- deutsche Hilfe im Kampf gegen den
Kartoffelkäfer
-- deutsche Hilfe bei der Ernte, Bereitstellen von Pferden,
Pflügen der Felder (S.S.136).
Französische Massnahmen in deutschem Sinn
--
Pétain wird
Integrationsfigur für die meisten Franzosen
-- Umbenennung von Strassen in
Rue du Maréchal
Pétain
-- deutschfeindliche Strassennamen werden abgehängt
--
Place Lénine wird wieder
Place
de la Croix (S.136).
Juli 1940-März 1941
Feindbildzerstörung
Viele Deutsche in Frankreich erkennen, dass die Formulierung
"Erbfeind" nur Propaganda ist. Viele Deutsche nehmen den
Gegner Frankreich nach dessen Niederlage aber auch nicht
mehr ernst und legen das Feindbild deswegen ab (S.114).
Frankreich: Unterkunft für deutsche Soldaten
Kasernierung oder private Einquartierung, allein oder in
kleinen Gruppen, z.T. gegen den Willen der französischen
Familien, dann mit unterschiedlichem Verlauf.
Auf dem Land: Einkaufen von Bauernhof zu
Bauernhof
Zum Teil spendieren Franzosen deutschen Soldaten eine
Zigarette oder ein Glas Wein (S.187).
Beispiel Normandie: Schwarzhandel mit Butter
Beide Seiten haben Vorteile: die Bevölkerung die RM, die
Soldaten die Butter.
Region
Boulogne-sur-Mer: Höflichkeit wird
stets mit Höflichkeit beantwortet (S.182).
Beispiel 60 km nördlich von La Rochelle
-- die Soldaten mit einem Wörterbuch /
Diccionnaire der "Truppenausgabe"
-- die französischen Familien haben teilweise ihre Männer
noch in der französischen Armee bzw. in deutscher
Kriegsgefangenschaft, so dass sie die deutschen Soldaten
entsprechend vorsichtig behandeln
-- private Händel sind möglich: Soldaten tauschen Zigaretten
gegen frisches Gemüse aus dem Garten, bekommen zum Teil
sogar den Hausschlüssel (S.119)
-- Nichtraucher haben Vorteile, denn sie können alle
Zigaretten tauschen (S.317).
-- in den Cafés treffen junge deutsche Soldaten und ältere
Franzosen aufeinander und erzählen sich Kriegserlebnisse
noch aus dem 1.Weltkrieg (S.120)
[und niemand meint, dass dieser Krieg der Zweite Weltkrieg
wird...]
Beispiel West-Frankreich/Étampes
-- deutsche Soldaten erleben bei Franzosen
eine ungebrochene Würde trotz der militärischen Niederlage
-- deutsche Soldaten sagen ihre französischen Schulsprüche
auf und entzücken damit die französischen Familien,
Beispiel:
"Un Français était dans une société. Comme on prenait le
café, il dit à la dame de la maison: 'Madame, vos êtes comme
cette tasse.' ´'Pourquoi?' 'Parce-que vous êtes pleine de
bonté!' "
["Ein Franzose sitzt in einer Gesellschaft. Als er Kaffee
trinkt, sagt der der Hausherrin: Werte Frau, Sie sind wie
diese Tasse da. - Warum? - Weil sie voller Güte sind!"
(S.121)
-- stammelndes Französisch der deutschen Soldaten lässt
deutsche Soldaten sympathisch erscheinen
-- Deutsche sind beliebter als französische schwarze
Legionäre (S.122)
-- die Diskussion, wie der Krieg ausgeht, bleibt offen,
wobei die deutschen Soldaten die französische Meinung
akzeptieren müssen, dass Deutschland den Krieg verlieren
wird
-- französische Dialekte behindern Kommunikation (S.123).
Beispiel Mattaincourt bei Mirecourt
Französische Frauen wissen, dass deutsche
Mütter um ihre Söhne bangen, weswegen deutsche Soldaten gut
versorgt werden.
Beispiel Lille
-- Quartiergeber erhalten eine finanzielle Entschädigung von
der deutschen Seite
-- Besäufnisse und Störenfriede werden mit Verlegung in
schlechtere Quartiere bestraft oder bekommen
"Sonntagswachen" aufgebrummt (S.124)
-- französische Intellektuellenfamilien wollen sich mit
Ausreden vor der Aufnahme deutscher Soldaten drücken
(S.124-125), aber Sprachkenntnisse der deutschen
Vorgesetzten helfen, Hemmungen zu überwinden, es entwickelt
sich die Redewendung "c'est la guerre" ["So ist der Krieg"]
(S.S.125)
-- Entstehung von heimlichen Beziehungen, gegen die
offiziellen Vorschriften wegen Spionagegefahr
-- deutsche Soldaten, die sich in Freudenhäusern mit
Geschlechtskrankheiten anstecken, bekommen Urlaubs- und
Beförderungssperre (S.S.125)
-- ab 22 Uhr ist Schankverbot für die Mannschaft, die
Feldgendarmerie kontrolliert die Nacht
-- der Soldatenausgang erfolgt ohne jede Waffe, jeweils nach
Anschlägen nur mit Waffe
-- Soldaten besorgen aus Belgien für die französische
Bevölkerung Mangelwaren gegen günstige französische
Textilien (S.S.125)
-- Abhören von englischen Sendern wird kaum von deutschen
Soldaten angezeigt
-- Heirat zwischen deutschen Soldaten und Französinnen ist
verboten, wäre aber oft sehr real gewesen (S.S.125).
Beispiel Kanalküste/Fort Mahon
-- Kinder spielen in der Wohnung mit einem deutschem Helm
und deutschen Gewehren
-- Abrücken der deutschen Einheiten in Richtung
Boulogne
findet mit tränenreichem Abschied statt (S.125)
-- kranke deutsche Soldaten werden von französischen
Familien gesundgepflegt (S.125-126).
Beispiel Südfrankreich
-- an Demarkationslinien bleiben ganze
Grenzabschnitte für Zivilisten gesperrt
-- Einquartierung deutscher Soldaten in einem Schloss
-- zum Teil schwärmen die Franzosen von Hitler, weil er ein
Volk führen und vor Niederlagen bewahren könne. Einstellung:
Hätte Frankreich einen Hitler gehabt, wäre die Niederlage
nicht passiert
-- auf dem Land wie in der Stadt
Dijon
haben deutsche Soldaten völlige Bewegungsfreiheit (S.126).
Beispiel Frankreich ohne spezielle Ortsangabe
-- schlechte, zugige Räume, Dachböden oder
Kammern für deutsche Soldaten, einzelne Essenseinnahme, kein
Familienanschluss, kaum Heizung
-- die französische Zivilbevölkerung ist höflich, mit Wut
vor allem auf die Engländer (S.126).
Beispiel Yvetot
-- Organisation einer Stadtrundfahrt in
Paris mit privatem Führer (S.127)
-- viele Franzosen meinen, England hätte Frankreich im Stich
gelassen
-- Propagandaplakat: "Rache für
Oran",
gegen England gerichtet, das die Versenkung der
französischen Flotte vollbracht hat (S.128).
Beispiel Lorient-Bannalec bei St-Thuriens
-- Polizeistunde 22 Uhr, kann aber auf
Antrag hin verlängert werden
-- deutsche Soldaten verleihen ihre Pferde für die Ernte,
weil die französische Armee viele Pferde eingezogen hat, die
Soldaten verlangen dafür nur Verpflegung für sich und die
Pferde
-- bisherige Kriegsschäden sind in dieser Region nur
Bagatellen
-- die Wehrmacht unterstützt Entlassungsgesuche für
französische Kriegsgefangene, und als diese tatsächlich
zurückkehren, sprechen die deutschen Soldaten und die
Franzosen nur noch per Du (S.129).
Beispiel Mareuil-sur-Ay
-- ist teilweise bombardiert und
verlassen, wird von 1200 deutschen Soldaten besetzt, die
sich dort "einrichten" und zum Teil Sachen "organisieren",
Ortskommandant wird
Fritz Yödicke
-- Organisation von Hilfe für die zurückflutende
Bevölkerung, ein Teil des Viehs bleibt bei den Bauern
-- Organisation von Nahrungsmitteln, ein Teil der
Kompanie-Nahrungsmittel wird der Bevölkerung abgegeben, um
keine Hungersnot entstehen zu lassen (S.137)
-- Bekämpfung von Übergriffen deutscher Soldaten (S.137-138)
-- von deutschen Soldaten gestohlene Gegenstände werden
zurückgegeben: Möbel, Kartoffeln, Fahrräder u.a.
-- die Franzosen dürfen die deutsche Militär-Krankenstation
und den deutschen Sanitätsdienst benutzen
-- einige der arroganten deutschen Kollegen geben
Yödicke den Übernamen "Zu Gut" (S.138).
Kriegsregime
-- Sperrstunde ab 22 Uhr, niemand darf
nach 22 Uhr mehr die Wohnung verlassen (S.138)
-- gleichzeitig: deutsche Hilfe ist im Notfall gleich zur
Stelle, z.B. ein deutscher Dienstwagen zum Transport einer
gebärenden Französin (S.138)
-- deutsches Ausnützen der französischen
Industrie und Arbeitskraft (S.212), polnische Arbeiter in
Frankreich (S.216)
-- insgesamt arbeiten über 2 Millionen
Franzosen im Reich als Kriegsgefangene für die deutsche
Industrie und auf Bauernhöfen (S.389-390).
Das
"Einkaufsparadies" Frankreich
Beispiel Versailles
-- Deutsche kaufen sich zum für sie vorteilhaften
Wechselkurs Radios und Schokolade
-- Kekse gibt es massenhaft
-- deutsche Soldaten schicken Fresspakete ins Reich bis 250
g, ab September 1940 bis 1000 g möglich, auch mit Seife,
Strümpfen, Fensterleder etc. (S.152)
Beispiel Dijon: Einkauf der Spionage-Abwehr
--
deutsche
Soldaten schicken
Dijoner Senf, kandierte
Datteln, gefüllte Schokolade aus
Marokko.
Diese Leckereien sind in Dijon noch bis 1942 / 1943
vorhanden
-- Verschicken marokkanischer Pantoffeln, die deutsche Buben
dann in der Schule tragen mangels besseren Schuhwerks im
Reich, hier: in Jena
-- Versenden nordafrikanischer Briefmarken und
nordafrikanisch-französischer Zinnsoldaten.
Der Eindruck der marokkanischen Geschenke aus Frankreich auf
den 12-jährigen Sohn ist insgesamt sehr stark, so dass er
sich noch nach dem Krieg für Nordafrika interessiert
(S.155).
Beispiel Bordeaux
Deutsche Soldaten kaufen Seidenunterwäsche
und BHs für ihre deutschen Frauen. Päckchen sind nur bis 100
g erlaubt. Deutsche Kunden ersetzen französische Kunden und
den Export in einem, z.B. in
Cognac, wo die
Wehrmacht sich mit Cognac eindeckt (S.141).
Weiterbildung
Kanalküste: Französischkurse in der Wehrmacht -
Sympathie bis Gleichgültigkeit
mit Sprachbuch der Wehrmacht. Privatquartiere stimulieren
das Französisch-Lernen. Dies bleibt aber eine
Minderheit. Weit verbreitet ist die Meinung, dass
Franzosen Deutsch lernen sollen (S.175).
Deutsche, die gut Französisch sprechen, aber deutschen
Akzent behalten, werden als Elsässer eingeschätzt.
Die Arbeit von Deutschen in französischen Institutionen wie
der PTT stimuliert ebenfalls zum Französisch (S.176).
Schätzungen sprechen von 10 % der Soldaten, die mittel bis
gut Französisch können (S.178).
Die meisten Franzosen der Kanalküste sind gegenüber den
deutschen Besatzern gleichgültig bis abweisend (S.178).
Feindlichkeiten werden mit Verhaftung geahndet (S.178-179).
Frankreich: Jeder Soldat bestimmt das Verhalten
des Gegenüber
mit seinem eigenen Verhalten. Die Résistance ist einziger
feindlicher Faktor (S.183)
Französische
Weisheiten
Es sollte keine Buben mehr geben, denken
manche Französinnen, denn die ziehen doch nur in den Krieg
(S.184).
Die Weisheit der Bevölkerung über den Reichsadler auf der
Uniform: Auf der Brust ist er "gut", denn dann ist der Mann
ein Mitglied der Wehrmacht. Auf dem Arm ist er "nicht gut",
denn dann ist es ein SS-Mitglied (S.184).
Arrangements, Spruch der Franzosen: "La guerre, un malheur
pour vous, pour nous, pour tout le monde" ["Der Krieg ist
ein Unglück für euch, für uns, für die ganze Welt"].
Gleichgültigkeit ja, Feindlichkeit nicht (S.180), aber die
Bevölkerung bekommt nun langsam auch Angst vor Partisanen
(S.181). Die Franzosen unterscheiden sehr genau zwischen
"Deutschen" und "Nazis" (S.179).
Beispiel Region Mirecourt:
Französische Meinung: "Für uns kam das Unglück immer aus dem
Osten!" (S.123)
Disziplin
Soldaten müssen um 22 Uhr in den Quartieren sein (S.186).
Höflichkeit der deutschen Truppen wird Trumpf
Die Höflichkeit setzt sich durch. Deutsche fühlen sich als
"Gast" (S.180).
Nogen-le-Roi bei Chartres: Apfeldiebstahl
gilt als Delikt (S.212).
Nahe Bordeaux: Ein Fässchen Wein, das bei
einem Bauern "organisiert" wurde, gilt als Delikt, das mit
Ostfront-Einsatz bestraft wird (S.212).
Raum Montpellier: Überfall auf eine
Französin und Diebstahl eines Rolls Royce werden mit
Strafkompanie geahndet (S.212).
Razzien: gegen Schwarzhandel, gegen Sexkontakte
Die Razzien erfolgen z.T. durch SD,
Gestapo oder die Abwehr (S.220).
Bordeaux: Alle Soldaten tragen immer eine
Waffe auf sich (S.213), müssen sogar in der Oper eine Waffe
tragen (S.215).
Pistole ist bequemer als Maschinenpistole, weil letztere nur
auf der Schulter getragen werden kann und sich leichter ein
Schuss löst. Mit Pistolen wird aber nie geübt (S.214).
Normandie: Soldat mit Seitengewehr, dient
der Selbstdarstellung (S.216).
Feste und
Saufexzesse
Frontbühnen, Wehrmachttheater (S.222)
Paris: deutsche Soldaten besuchen
Jazz-Konzerte, die im Reich verboten sind
(S.186).
Sauffeste der Stäbe in Schlössern
(S.204);
Saufwetten
deutscher Soldaten mit der Bevölkerung mit Absinth (S.184);
die deutsche Besatzungsmacht kommt in manchen Gegenden in
Verruf (S.205), bis zu Exzessen in Restaurants durch
besoffene Soldaten, die in manchen Fällen dann von deutschen
Offizieren oder Unteroffizieren "an die Luft" gesetzt werden
(S.206).
Versailles: Restlose Besäufnisse sind
bereits für 30-40 Pfennige möglich (S.152).
Bordelle
Wachsoldaten bekommen zum Teil alles mit, wie deutsche
Offiziere es mit französischen Frauen der Organisation
Todt treiben (S.196-197).
Ältere Soldaten warnen die jungen Soldaten vor
Geschlechtskrankheiten (S.197).
Gleichzeitig kommen deutsche Soldatinnen wie
Nachrichtenhelferinnen mit Franzosen in Kontakt, z.B. 40
Stabshelferinnen bei Compiègne (S.197).
Wenn Résistance-Frauen die Beziehung einer Französin mit
einem Deutschen verraten, müssen französische Ärzte die
"Unberührtheit" der Französin bestätigen (S.198).
Desertion aus Liebe kommt vor - Bordelle
Es kommt zu engem Kontakt mit Familien, zu heimlichen
Verlobungen. Heiraten sind offiziell verboten. Die
Französinnen verheimlichen mit. In Bordelle gehen nur solche
Deutsche, die überhaupt kein Französisch können (S.193). Zum
Teil Selbstbehandlungen mit Arsen gegen Syphilis
(S.194-195).
17-jährige deutsche "Soldaten" im Bordell werden dort auf
einen Schlag mit dem Bordellleben konfrontiert, Sex mit dem
"Feind" (S.196).
Frauen als Spioninnen
lachen sich Offiziere an, um die Wehrmacht auszuspionieren.
Frauen vom Widerstand werden in Kantinen eingeschleust, um
Gespräche abzuhören. Frauen verbreiten Tripper, der
innerhalb der Wehrmacht als Selbstverstümmelung geahndet
wird. Wird eine Verlobung bekannt, wird der Soldat oft
versetzt (S.195).
Raub
kommt vor
willkürlich, wird meist nicht verfolgt, z.B. Raub von
Porzellan, Gemälde, Silber, z.B. in
Bougival
(S.203).
Viehdiebstähle: Hühner, Enten, Gänse,
Sachbeschädigung im Rausch
Es erfolgt kriegsgerichtliche Verfolgung, wo möglich
(S.205).
Einige deutsche Soldaten wollen die "absolute
Freiheit"
haben kaum ein Unrechtsbewusstsein. Dieses
Verhalten ist auch von der Propaganda angefacht (S.211).
Bestrafungen innerhalb der Wehrmacht sind oft zufällig
(S.212).
Caen: Künstlerische Tätigkeiten
-- z.T. können Soldaten Sa/So in Kirchen
Musik machen, Malerei (S.222)
-- französische Klavierlehrerin erteilt deutschen Soldaten
Klavierunterricht
-- Malerei von Soldaten am Wochenende (S.225)
-- Gedichte (S.226)
-- Kriegsgedichte in der
Bretagne an der
Küste (S.228).
Partisanenangst
Beispiel St-Maló: persönliche Kontakte
informieren deutsche Soldaten, wann man sich vor Partisanen
in Acht nehmen muss (S.216)
Chantilly: Ein Partisan tötet einen
deutschen Soldaten auf dem Fahrrad und flüchtet selbst mit
dem Fahrrad unerkannt. Die ältere Bevölkerung ist zum Teil
gegen das Reich eingestellt, weil sie im Ersten Weltkrieg ja
gewonnen haben (S.181).
Marseille: Andauerndes Verschwinden von
deutschen Soldaten im alten Hafenviertel, dem
Verbrecherviertel (S.22).
Polnische Résistance in Frankreich (S.216)
Deutsche Antifaschisten in
Frankreich
Das Verhalten deutscher Antifaschisten hatte folgende
Regeln:
- Die eigene Sicherheit
gewährleisten und die strengen Regeln der Konspiration
beachten,
- eine falsche Identität
annehmen (gefälschte Dokumente zur Person beschaffen),
- eine sichere Unterkunft
finden (die vielfältige Solidarität unverdächtiger
französischer Bürger nutzen),
- sich möglichst unauffällig
bewegen (Strassenkontrollen meiden),
- sorgfältig Informationen
über Stimmungen, Aufenthaltsbedingungen und militärische
Vorgänge sammeln,
- diese Kenntnisse für die
mündliche und schriftliche Agitation (Herstellung
illegaler Flugblätter, Zeitungen usw.) verwenden,
- die Verbindung
untereinander und zu Gruppen aufrechterhalten,
- behutsam und wirkungsvoll
politische Arbeit leisten,
- Gespräche mit und Kontakte
zu den Wehrmachtsangehörigen suchen, mit der nötigen
Vorsicht ihre Geisteshaltung erkunden,
- Soldaten und möglichst auch
Offiziere überzeugen, in ihrer Umgebung gegen Krieg und
für Frieden aktiv zu sein und aus der Armee zu
desertieren,
- gefälschte Papiere, Kleidung
und Unterkunft für Deserteure beschaffen,
- sie weiterleiten zu
kämpfenden Résistance-Gruppen,
- versuchen, in einer
Dienststelle oder einem Betrieb der Besatzungsmacht Arbeit
zu erhalten (als Dolmetscher, Büroangestellter,
Hilfsarbeiter bei Tankstellen, Truppenübungsgeländen, in
Häfen und auf Flugplätzen) und zwar mit dem Ziel der
Sabotage,
- in bewaffneten Einheiten
(Spezialkommandos, Maquis, Stadtpartisanen) zu kämpfen.
(aus: http://www.drafd.de/htdocs/veranst/resist_3.html)
In der Résistance kämpfen
etwa 1000 Deutsche mit. Sie sind aus verschiedensten Motiven
in Frankreich gelandet, z.B. politische Flüchtlinge, Juden,
oder Hitler-Gegner aus der Wehrmacht. Deutsche
Antifaschisten aus Spanien schliessen sich in Südfrankreich
der Résistance an.
(aus: http://www.drafd.de/htdocs/veranst/resist_4.html)
Juli 1940-11.11.1942
Der Waffenstillstand erlaubt eine französische
Restarmee unter Vichy
(S.91)
ab Juli 1940
Luxemburg:
Luxemburger werden in die Wehrmacht gezwungen
(S.337)
Juli-Dez 1940
F: Hauptaufgabe der deutschen Verwaltung: Ernte
einbringen, deutsche Truppen versorgen, das
Flüchtlingschaos beenden
(S.82)
F: 210 britische Bombenangriffe auf Frankreich
mit "etwa" 28.000 Sprengbomben und "etwa" 1000 Brandbomben
(S.92), 292 Bombentote (S.93).
Juli-Aug 1940
Die Wehrmacht hilft den französischen und
belgischen Flüchtlingen
(S.110)
F: Stockender zurückkehrender Flüchtlingsstrom
Die Flüchtlinge kommen nur langsam an ihre Heimatorte
zurück, weil nur wenig Züge fahren. Es macht sich durch die
schnelle Niederlage eine dumpfe Resignation breit (S.102).
Hitler lässt den Leichnam des Sohnes
Napoleon-Bonapartes nach Paris überführen
der 1832 in
Wien an Schwindsucht starb und
in der Wiener Kapuzinergruft liegt. Hitler gelingt es
dadurch aber nicht, der französischen Bevölkerung die
Kollaboration zu erleichtern (S.58).
F: Diskussion um die Schuld der französischen
Niederlage
Die Bevölkerung diskutiert, ob Frankreich besiegt oder
verraten sei.
Zitate:
"Wir sind nicht besiegt!"
"Wir waren nicht bereit, in 20 Jahren, ja!"
"Die Regierung hat uns betrogen, der Soldat wollte nicht!"
"Es war nur die Überraschung!"
"Die Presse hat uns belogen!"
"Die Engländer haben uns verraten!" (S.71)
Westafrika: Französische Lager für deutsche
Kriegsgefangene
in
Koulikoro / Dakar, für Deutsche, die von
sinkenden Schiffen aufgenommen werden (S.10).
Bretagne: deutsche Radar- und Morsestation auf
der Pointe du Raz
[Departement Finistère] (S.10).
August 1940
Frankreich: Verteilung der Besatzungstruppen
-- 43 Bataillone an die Feldkommandanten
-- 59 Bataillone zur Bewachung von Kriegsgefangenenlagern
(S.84).
Die Landesschützenbataillone sorgen für innere "Ruhe", die
Armeedivisionen für die Abwehr äusserer Feinde (S.84).
Nordfrankreich und Bordeaux: Die französische
Bevölkerung beklagt Verrat
Die Franzosen sind sehr unzufrieden über die eigene
französische Regierung von 1939-1940 (S.201).
Frankreich: erst teilweise Rückkehr der
Flüchtlinge
Belgien/Tournai: Ankunft eines
Flüchtlingszuges mit belgischen Flüchtlingen aus Frankreich,
fast verhungert, 4 Tage ohne jede Nahrung. Deutsche Soldaten
geben Brot und Konserven ab. Die Belgier haben Rachegelüste
gegen die Franzosen (S.102).
Küste: Fécamp: Fressexzesse mit frischem Fisch
auf D.O.M.-Likör aus Fécamp
(S.141)
Kommandeur von Colmar: Generalmajor von
Tschammer und Osten
(S.158)
Deutscher
Aufmarsch an der französischen Atlantikküste gegen
England für Unternehmen "Seelöwe"
Quartiere
für deutsche Soldaten: Beispiel
Le Croisic,
St-Thurien etc. Die Soldaten sind in Schulen
untergebracht (S.128).
Kanalküste: Wasserübungen aller Art,
Vorbereitung für "Seelöwe"
Übungen zur Feindabwehr und Übung von
Anlandungen (S.132).
"Seelöwe"-Vorbereitung und Sanitätsnotstand:
Beispiel Kanalküste/Gravelines zwischen Dünkirchen und
Calais
-- Konzentration vieler umgebauter
Landfahrzeuge
-- konzentrierte Heereseinheiten und Sturmartillerie
-- Einquartierung eines Sanitätsreviers in einem
Klosterinternat (S.148). Die deutschen Ärzte sind zuerst nur
widerwillig akzeptiert, dann überall willkommen.
-- Hausbesuche für Entbindungen, Warnungen vor
"Feindeshilfe" werden ignoriert
-- bei Zwangsarbeitereinzug helfen deutsche Ärzte, den
Einzug kranker Franzosen ins Reich zu verhindern, was die
Bevölkerung den deutschen Ärzten noch nach dem Krieg dankt
(S.149).
Beispiel Saujon beim Seebad Royan an der
Gironde-Mündung
-- motorisierte deutsche Sanitätskompanie
(S.149)
-- kaum Patienten, z.T. britische Beutefahrzeuge
-- Behandlung von Gonorrhöe [Tripper] und Lues [Syphilis],
wobei der Anteil der Geschlechtskranken schnell zunimmt
-- Beschluss, Bordelle sanitär zu überwachen, so dass die
überwachten Bordelle von den deutschen Soldaten bevorzugt
werden
-- die Ansteckung mit Geschlechtskrankheiten wird z.T. sogar
als Selbstverstümmelung geahndet
-- die Erreger der Gonokokken reagieren zum Teil gegen die
Sulfonamide bereits resistent, womit andere Gegenmittel
gefunden werden müssen (S.150).
Belgien/Frankreich: Bezug der Ausgangsstellungen
für das Unternehmen "Seelöwe"
Deutsche Soldaten fahren an die belgische
Küste zur Besichtigung, mit "Schwimmpausen"... (S.102).
Frankreich: Verschärfung des Dienstes für
deutsche Soldaten
wie in einer deutschen Kaserne, jeweils
mit Feierabend um 17:30 oder 18:00 Uhr (S.134).
OKW: Die Wehrmachtstäbe entwerfen Pläne, auch
Südfrankreich zu besetzen, Deckname: "Attila"
(S.90)
Aug 1940-Ende Mai 1941
Frankreich: Deutsche Gerichte urteilen gegen
Franzosen
bei Attentaten, Schlägereien, Sabotage, Waffenbesitz,
kommunistische Propaganda u.a., 27 Todesurteile, 14 davon
mit Hinrichtung vollstreckt (S.85).
Aug 1940-30.11.1940
Frankreich: 1415 französische Geiseln
Die deutsche Militärverwaltung nimmt 1415 französische
Geiseln als "Vorsichtsmassnahme" (S.85).
Aug 1940-31.5.1942
185.000 Franzosen gehen freiwillig nach
Deutschland in der deutschen Rüstung arbeiten
(S.90)
[mit der Vorstellung, den Russlandfeldzug zu unterstützen
und den Kommunismus zu vernichten].
Plakat für Arbeit im
Dritten Reich 1940 ca. Text: "Wenn du in Deutschland
arbeitest, dienst du
als Botschafter französischer Qualität" (orig.
französisch: En travaillant en
Allemagne tu seras l'Ambassadeur de la qualité
française).
In Deutschland herrscht in den Rüstungsfabriken
Arbeitskräftemangel, und Pétain wird gedrängt, Arbeitskräfte
zu schicken. Letztere sind gut bezahlt und theoretisch frei.
Aber Frankreich hat Sorgen mit diesem Regime, denn es sind
schon 3 Mio. französische Kriegsgefangene ausser Landes. Die
fehlenden Leute fehlen dem Land sehr, ein Land, das dazu
verdammt ist, seine Besatzer zu ernähren, die sich nicht
scheuen, verstärkt Einkäufe zu tätigen, um den Nachschub für
die deutsche Bevölkerung zu sichern.
(aus:
http://www.teaser.fr/~jpsagaire/norman/19401945/occupation/norma301.php9)
Franzosen müssen ab August 1940 Schlange stehen
Frankreich hungert schon. Die Franzosen müssen schon
Schlange stehen für das kleinste Stückchen Brot, weil
Frankreich Deutschland ernähren muss, und weil die
gefangenen französischen Soldaten auf den Feldern fehlen.
Und so geht das vier lange Jahre.
(aus:
http://www.teaser.fr/~jpsagaire/norman/19401945/occupation/norma301.php9)
Aug 1940-24.9.1941
Frankreich: 98 Geiselerschiessungen
(S.87)
Aug 1940-Aug 1944
Frankreich: 10.000e Verletzte bei britischen und
alliierten Bombenangriffen
190.000 zerstörte oder beschädigte Häuser
(S.93).
Aug 1940-März 1941
Beispiel Kanalküste zwischen Fécamp und Petites
Dalles: Rheinländische Deutsche
-- Rheinländer kennen das Problem einer
militärischen Besatzung schon und wissen, Probleme mit der
Zivilbevölkerung zu vermeiden
-- Bau von Unterständen und Luftschutzkellern durch deutsche
Bautrupps und französischen Firmen unter deutschen
Anleitung, Bau von Soldatenheimen, eigene Kantinen
-- deutsche Truppen helfen bei der Ernte und bei der
Wiederherstellung der Verwaltung
-- KDF-Veranstaltungen für die ortsfesten deutschen
Einheiten, z.T. Fahrten nach Paris
-- einzelne Alkoholexzesse werden geahndet, Schwimmen in der
Freizeit, Sport wie Leichtathletik, Mannschaftsspiele und
Wettkämpfe
-- in Fécamp und Étretat arbeiten deutsche Schwestern in
Soldatenheimen
-- Weiterbildung und Wachdienst (S.132)
-- Urlaub alle drei Monate mit Warentransporterlaubnis für
Waren, die in Deutschland Mangelwaren sind (S.133).
ab Anfang Aug 1940-1945
Franzosen arbeiten für das Reich
-- 170.000 Franzosen arbeiten für die
Wehrmacht in Werkstätten und Reperaturstellen
-- 275.000 Franzosen graben an ersten Bauten des
Atlantikwalls, bauen an Befestigungen und Flugplätzen
-- 400.000 Franzosen arbeiten in der Rüstungsindustrie für
das Reich (S.89).
Details:
Das 3.Reich vergibt an Frankreich Warenaufträge im Wert von
4,5 Milliarden RM (S.89):
-- sämtliche gebauten Lokomotiven gehen ins Reich
-- Frankreichs Zuliefererprodukte für Werkzeugmaschinen
gehen zu 95 % ins Reich
-- Stahl, Grundstoffe wie Molybdän, Tiere, v.a. Pferde,
hochwertige Lebensmittel gehen im Wert von
1,27 Milliarden RM an das Reich (S.90)
-- die französische Werftindustrie arbeitet für die deutsche
Kriegsmarine
-- Leistungen der kriegsgefangenen Franzosen im Reich: u.a.
1 Million Franzosen arbeiten in der deutschen Landwirtschaft
und in der deutschen Rüstungsindustrie (S.90).
Es melden sich zusätzlich nochmals 240.000 französische
"Freiwillige" für die deutsche Rüstungsindustrie (S.90).
Frankreich: Hinnahme der Okkupation
Die französische Bevölkerung nimmt die Okkupation hin.
Gleichzeitig befürchtet die deutsche Militärführung
Anschläge (S.84), aber es bleibt vorerst fast gänzlich ruhig
(S.85).
F: Küste: Arbeit der deutschen Marine
-- Überwachung der Küste von der
spanisch-französischen Grenze bis
La Pallice
(S.162)
-- allmorgendliches Auslaufen zur Kontrolle der
Seefahrtswege, Räumen von Minen mit Räumbooten
-- Seenotaufgaben
-- dauernde Angst vor englischen Luftangriffen (S.158)
-- Entschlüsselung von Funksprüchen
-- Fahrt nach
Ypern zum Soldatenfriedhof
-- keine deutsche Soldatenzeitung an der Küste, aber
Informationen durch Rundfunk, auch englischer Rundfunk
-- viel Zeitaufwand zur Erhaltung der Minenschiffe und
Führen des Kriegstagebuchs
-- Ferienheime für Flottillenangehörigen in
Châtelaillon,
15 km südlich von
La Rochelle
-- deutsche Familien schicken an Marinesoldaten deutsche
Zeitungen
-- Ausflüge auf die
Ile de Yeu, Ile de Ré
und
Ile d'Aix (S.162)
-- bei Schiffsreparaturen Überwachung der französischen
Arbeiter (S.163).
Beispiel: Soldatenleben in La Baule
-- Badeort, Strandleben, Nachtlokale,
Erholung in
Vannes oder in deutschen und
österreichischen Skiorten
-- Ausflug nach
Verdun oder ins Beinhaus
von
Douaumont (S.163).
Beispiel Nachrichtentruppen (S.163)
-- Ausbildung am Maschinengewehr
-- Ausflüge nach
Nantes,
Mont
St-Michel etc.
-- Funker wissen alles durch das Abhören verschiedener
Sender, z.B. ist der Sender "
Radio Andorra"
sehr beliebt (S.164).
Infanterieregimenter
-- weitere Gefechtsausbildung
-- Besuche von
Paris sind verboten, weil
man die Franzosen mit zu vielen Deutschen in Paris nicht
verärgern will (S.164).
Infanteriestab Sarrebourg und Lunéville:
-- mit Kartenherstellung für die
Artillerie für Schiessübungen beschäftigt
-- Zeitung "Wehrmacht" (S.164)
-- Ausflüge bis nach
Bordeaux mit Besuch
der Weindörfer (S.165).
Beispiel Auswertungskompanie des
Luftwaffenhorchdienstes in Asnières-sur-Oise bei Paris
Die Mitglieder dieser Kompanie haben Zeit,
um Bücher zu lesen, zu Besuchen in der Komödie, Oper und
Kino (S.165).
Deutsche Generäle in Frankreich: Beispiel
Gotthard Heinrici
Kunstinteresse, Spaziergänge (S.165-166),
Stadtrundfahrten, Untergebene werden vom "richtigen Weg"
überzeugt, Besichtigung von Sehenswürdigkeiten und
Landschaften in Musse (S.166).
Beispiel Jagdflieger
-- deutsche Jagdflieger beziehen ihre
Informationen aus
Zeitungen wie "Der
Adler", "Das Reich", "Völkischer Beobachter"
-- sie hören Feindsender abhören wegen der "tollen" Musik
-- die Nachrichteninalte werden als unglaubwürdig beurteilt,
weil schon im 1.Weltkrieg unglaubwürdige Gräuelpropaganda
betrieben wurde (S.166).
ab Aug 1940 ca.
Helmut Knochen wird "Chef [Befehlshaber] der
Sicherheitspolizei und des SD" (BdS)
mit Ressortleiter
Dannecker (S.88).
3.8.1940
Paris: Neuer deutscher Botschafter wird Otto
Abetz mit Residenz an der Rue de Lille
in der ehemaligen deutschen Botschaft.
Abetz ist mit einer Französin verheiratet,
Jg. 1903, kein Teilnehmer des Ersten Weltkriegs, beschäftigt
v.a. jüngere Leute in der Botschaft. Abetz arbeitet ohne
genaue Kompetenzabgrenzung, ist v.a.
Ribbentrop
gegenüber verantwortlich.
Das Botschaftspersonal kennt Frankreich gut. Gemäss dem
aussenpolitischen Plan Ribbentrops soll eine
deutsch-französische Verständigung unter "Führung"
Deutschlands stattfinden. Abetz hat auf militärische Fragen
keinen Einfluss, ist für den Militärbefehlshaber ein
"Beauftragter" gegenüber dem Reichsaussenminister (S.83).
Ende Aug 1940
Nordfrankreich: Aufstellen eigener
Soldatenbaracken und Pferdeställe
womit die von deutschen Soldaten besetzten Schulen und
Stallungen für die Zivilbevölkerung wieder frei werden
(S.129).
September 1940
Unterkunft am Strand: Beispiel Cabourg in der
Normandie
-- die Unterbringung ist 30 m vom Meer
weg, deutsche Soldaten baden massenweise am Strand
-- Cabourg ist "ausverkauft"
-- das Essen ist schlechter als in Versailles
-- die Lebensmittelpreis haben sich gegenüber Juni zum Teil
bereits verdoppelt
-- die Luftkämpfe über dem Kanal werden lang und länger
(S.153).
12.9.1940
Frankreich: Ausgabe von Richtlinien der
deutschen Militärverwaltung zum Vorgehen bei Anschlägen
-- generelle Ausgangsbeschränkung
-- Schliessung öffentlicher Treffpunkte
-- Heranziehen von Franzosen zum Wachdienst
-- Geiselnahme wird als Mittel erlaubt, wobei der Verstoss
gegen das Völkerrecht in Kauf genommen werden soll (S.85).
Mitte Sep 1940
Operation
"Seelöwe" wird abgeblasen - deutsche Rückmärsche in
hintere Quartiere
in Kasernen, z.B.
von
Le Croisic nach
Pontchâteau
und nach
Blain (S.128).
Oktober 1940
Lagebericht des Chefs des Verwaltungsstabes:
Deutsche kaufen alle Waren weg
Jeder Angehörige der Besatzung kann immer noch unbegrenzt
Waren ausführen, was sich als eine grosse Provokation gegen
die französische Bevölkerung erweist (S.201).
Wehrmacht: Planung der Operation "Felix":
Besetzung von Gibraltar geplant
mit vorbereitenden Übungen
in den Klippen des Doubs und auf dem Fort von
Besançon (S.340).
Okt 1940 ca.
Beispiel Champagne/Mailly-le-Camp
Soldatenunterkunft mit nur wenig Ausgängen
ins Dorf (S.134).
Okt-Nov 1940
Abschiebung der französischen Kriegsgefangenen
ins Reich
(S.201)
ab Okt 1940
Totale Disziplin von der deutschen Truppe
gefordert
weil die Stimmung in der französischen Bevölkerung bereits
gedrückt ist (S.212).
6.10.1940
Kanalküste/Fécamp: Regiments-Sportfest
(S.132)
24.10.1940
Treffen Hitler-Pétain in Montoire
im Bahnhof. Die deutsche Propaganda macht daraus die
Geburtsstunde der "collaboration". Frankreich bleibt bis auf
Südostfrankreich mit deutschen Truppen besetzt. Die
Besatzung besteht aus Sicherungsverbänden und
Landesschützenbataillonen, meist Jahrgang 1907 und älter
(S.84).
25.10.1940
Militärbefehlshaber Frankreichs: General Otto
von Stülpnagel
(S.81)
27.10.1940
Kanalküste: Fécamp: Reitturnier, Gelände- und
Spähtruppritt sowie Jagdspringen
(S.132)
November-Dezember
1940
3.11.1940
Kanalküste: Fécamp: Grosse deutsche Jagd
ein "Halali", mit "Hubertusessen" [im
Restaurant] "Grand Cerf" ["Grossen Hirschen"] (S.132).
30.11.1940
Wiesbaden: Französischer Protest gegen die 1415
französischen Geiseln
Protest der französischen Verhandlungsdelegation gegen die
deutsche Militärverwaltung, die 1415 Geiseln als
"Vorsichtsmassnahme" genommen habe (S.85).
Nov-Dez 1940
Kanalküste: Fécamp: Ausstattung der
Soldatenunterkünfte mit Öfen
(S.133)
ab Anfang Dez 1940
Kanalküste: Fécamp: Deutsche Truppen bereiten
Weihnachtsfeier vor
(S.133)
14.12.1940
St-Germain: Schadenfälle gemäss Feldkommandantur
723 in Caen
-- nicht bezahlte Ölrechnungen
-- abtransportierte Möbel (S.204)
-- geklaute Badekabinen
-- geraubtes Mineralwasser und Stro
-- wildes Fällen von Tannenbäumen
-- Nennung falscher Feldpostnummern beim Einkauf.
Zudem wird angenommen, dass viele Schadenfälle nicht
gemeldet werden, um nicht negativ aufzufallen und vor Angst
aus Rechtsunsicherheit (S.205).
19.12.1940
Region Dijon: Soldaten in Privatunterkünften
-- Fussballspiel deutscher Soldaten gegen
eine Ortsmannschaft
-- ruhige Weihnachtsfeier und Silvesterfeier (S.134)
-- französische Gastgeberinnen bangen um ihre Söhne in
deutscher Gefangenschaft (S.135).
24./25.12.1940
Kanalküste: Fécamp: Ruhige Weihnachtsfeiern
(S.133)
Winter 1940/1941
Frankreich: Schlimmste Mangelperiode für die
französische Zivilbevölkerung
(S.141)
ab Dez 1940
Frankreich wird zum Gefängnis für Franzosen
-- Unmut über die Abschiebung der französischen
Kriegsgefangenen ins Reich
-- fehlende Reisemöglichkeit nach Vichy-Frankreich, die
innerfranzösische Grenze bleibt geschlossen
-- Hunger: Versorgungsengpässe mit Kartoffeln, die das Reich
liefern sollte (S.201).
Ende 1940
Es leben "etwa 865.000 Juden in Frankreich"
davon "ungefähr" 165.000 in deutsch besetzten Gebieten
(S.89).
1941
Frankreich: 450 britische Bombenangriffe
mit 13.000 Sprengbomben und 5000 Brandbomben, viermal so
viel pro Angriff wie 1940 (S.92)
-- 1359 Bombentote (S.93) durch Angriffe auf Städte und
Wohnviertel (S.96)
-- 10.000e Verletzte und 10.000e zerstörte Häuser (S.93).
Entdecken der französischen
Geschichtsmanipulation
Beispiel Völkerwanderung:
-- die Gallier besetzen Frankreich
-- alles, was von Osten kommt, sind Barbaren
-- das Wort "Franken" fehlt
-- die Barbaren werden durch die Gallier zivilisiert
(S.164).
ab 1941 ca.
Sicherung von Zügen vor Anschlägen
Vor der Lokomotive wird jeweils ein Waggon vorne
drangehängt, damit bei eventuellen Anschlägen die Lokomotive
nicht beschädigt wird (S.217).
1941-1942
Stimmungswandel in der französischen Bevölkerung
zur Lockerheit
Die Stimmung lockert sich, z.T. durch Liebesbeziehungen mit
Höflichkeit und Einfühlsamkeit. Über die brutale Behandlung
von Partisanen ist nichts im Umlauf (S.180).
ab 1941
Drittes Reich: Einzug von Auslanddeutschen zur
Wehrmacht
Die Auslanddeutschen werden nach Deutschland eingezogen und
müssen in Heilbronn gesammelt eine soldatische Ausbildung
machen, z.B. Deutsche aus der Schweiz (S.116).
ab Anfang 1941
Versorgungsmängel
in Frankreich und deutsche Improvisation
Beispiel Ärmelkanalküste
-- sehr schlechte Versorgung mit Kleidung,
Schuhen, Strümpfen u.ä.
-- Offiziere bedienen sich bei der Soldatenkleidung, obwohl
sie Kleidergeld erhalten, so dass Soldaten leer ausgehen
-- Ausbau von Stellungen zu Gemüsegärten und Anlegen von
Wegen, damit nichts zertrampelt wird (S.142)
-- Speisereste werden unter dem Vorwand der Seuchengefahr in
Blechtonnen gesammelt und an Schweine verfüttert (S.142-143)
-- Gründung einer Kantine mit Ausrüstung aus einem
"Beutelager"
-- Auflösung des "Beutelagers", Schwarzschlachtungen,
Auflockern der Eintönigkeit der Wehrmachtsverpflegung
->> Die Improvisation dämpft die Inflation. Sehr knapp
bleiben: Butter, Fleisch, Wein, Fette. Knapp bleiben Brot
und Gemüse (S.143).
1941-1945
Frankreichs Produktion: Überschuss und Mangel
Frankreich produziert weiter hohe
Überschüsse an Wein für den Export. Viele Dinge bleiben aber
auch für deutsche Soldaten nur gegen Bezugsschein
erhältlich. Da nützt ihnen der Wechselkurs der RM nichts
(S.157).
4.2.1941
Berlin: Uraufführung des Films "Sieg im Westen"
dann Vorführungen von Kopien auch bei den
deutschen Truppen (S.158).
11.2.1941
Militärverwaltungsbezirk B: Erhöhung der
zusätzlichen Bierration auf 3 l / Woche
(S.144)
Feb/März 1941
Weiterhin Lebensmittelknappheit in Frankreich
(S.201)
März 1941
Deutsche Soldaten müssen an die Ostfront -
Abschiedsszenen in Frankreich
Region Dijon: Die Gastgeberinnen weinen
beim Abzug der deutschen Soldaten, weil die deutschen
Soldaten die Gastgeberinnen an ihre Söhne erinnern (S.135).
St-Thuriens: grosse Einladungen zum
Abschied; die deutschen Soldaten werden mit Geschenken
überhäuft, so dass kaum alles ins Reich transportiert werden
kann (S.129).
-- Abschiedsgeschenk in
Arcachon mit Inschrift sinngemäss: Ihr
Deutschen habt uns besiegt, aber ihr habt auch unser Herz
besiegt.
-- Abschiedsgeschenk in
Arcachon: eine
Extrauniform
-- Abschiedsgeschenk in
Yvetot: eine Tüte
Obst zum Abschied, Abschied von der Haushälterin in Tränen
(S.127).
ab März 1941
Abzug der deutschen Truppen an die Ostfront -
Heraufstufung des Verpflegungssatzes
Die Soldaten bekommen wieder Verpflegungssatz III, mehr
Zigaretten, Fett und Fleisch (S.140).
1.3.1941
Paris und das Département Seine werden dem
Militärbefehlshaber als "Kommandant Gross-Paris"
unterstellt
(S.82)
21.3.1941
Colmar: Aufführung des Films "Sieg im Westen"
unter den Kommandanten
Tschammer
und
Osten (S.158).
April 1941
Frankreich: Der Film "Jud Süss" erregt das
französische Publikum
da im Film alle Juden als Verbrecher
dargestellt sind (S.245).
[Frühling 1941
Der Russlandfeldzug ist jetzt schon verloren:
Neutralitätsvertrag Russland-Japan
Japans Regierung ist durch den
Hitler-Stalin-Pakt so verunsichert, dass sie mit Stalin
einen Neutralitätsvertrag vereinbart. Damit ist eine
Zangenbewegung der NS-Armeen von Westen und der japanischen
Armeen von Osten her gegen Russland nicht mehr möglich.
Hitler will nicht einsehen, dass damit die Vernichtung des
Kommunismus unmöglich wird. Statt Verbündete in GB und in
den "USA" zu suchen, stürzt er die ganze Welt ins
Verderben].
ab Mai 1941
Ende der "Luftschlacht um England"
und an der französischen Küste bleibt es
ruhig bis 1943 (S.292).
1.5.1941 ca.
Militärverwaltungsbezirk B: Reduzierung der
zusätzlichen Bierration
(S.144)
5.5.1941
Militärverwaltungsbezirk B:
Zigarettenverknappung
(S.144)
19.5.1941
Militärverwaltungsbezirk B: Erlaubnis der
Schweinehaltung
Deutsche Truppen dürfen eigene Schweine
halten, aber kein Milchvieh und keine Hühner (S.144).
Mai-Okt 1941
Infanteriestab St-Malo-Paramé: Dauerndes Abhören
des englischen Soldatensenders
mit der im Reich verbotenen Swingmusik (S.165).
Ende Mai 1941-Okt 1942
Frankreich: 1451 Todesurteile
(S.85)
22.6.1941
Russlandfeldzug der NS-Truppen
-- Angriff der Achse und ihrer Verbündeten
gegen Russland
-- Stimmungsumschwung in Frankreich gegen die deutsche
Besatzung, da nun die deutsche Seite alle französischen
Kommunisten als Gefahr betrachtet (S.85).
Französische Freiwillige kämpfen mit an der
Ostfront
(S.88)
[Es galt die Vorstellung, in 8-12 Wochen den Kommunismus zu
vernichten und 30 Mio. Russen hinter den Ural
zurückzudrängen: In: Gerlach: Kalkulierte Morde].
Spaltung im Reich bei Fronturlaubern: Soldaten
aus Frankreich werden quasi degradiert
weil sie bisher keinen Einsatz hatten und nichts "erzählen"
können (S.368).
Die Soldaten aus Frankreich melden sich z.T. freiwillig an
die Front, um nicht als "minderwertig" dazustehen (S.368).
ab 22.6.1941
OKW: Das Unternehmen zur Südfrankreichbesetzung
muss revidiert werden
aufgrund der ausgedünnten Truppen. Neuer Deckname statt
"Attila": "Anton" (S.90).
Juni-Juli 1941
F:
Der Russlandfeldzug macht auf die
Bevölkerung keinen besonderen Eindruck
(S.201)
ab Juni 1941
Region Girondemündung: Schiessübungen als
Vorbereitung für die Ostfront - Hunger
(S.333). Die Stimmung ändert, u.a. wegen
der sehr schlechten Ernährungslage in Südfrankreich und
wegen der deutschen Vergeltung auf Überfälle. Die Situation
verhärtet sich (S.333). Kartoffeln sind knapp und schlecht,
vom Kartoffelkäfer und Coloradokäfer beschädigt (S.334).
ab Juli 1941
Region Nancy: Die Franzosen prophezeien die
Niederlage
denn: "Napoleon hat es in Russland ja auch
nicht geschafft." (S.345)
Nancy Bahnhof: Ein Wehrsoldat wird von Résistance erstochen,
die Täterschaft bleibt unerkannt (S.345).
Franzosen dürfen nur Kaninchenfleisch essen -
Tauschgeschäfte mit deutschen Soldaten
Kaninchenfleisch gegen deutsche Essmarken (S.371).
Aug-Sep 1941
Frankreich: Beginn kommunistischer Agitation in
Frankreich
(S.201)
ab Aug 1940?
Gründung des Faschistischen "Rassemblement
National Populaire" unter Marcel Déat
Déat ist der rechte Gegenspieler der Vichy-Regierung (S.94).
Vichy-Regierung
Pétain lehnt die von deutscher Seite vorgeschlagene
Einsetzung Déats als Leiter des Arbeitsministeriums vorerst
ab. Seine Einwände werden "behoben".
Journalist
Philippe Henriot, auch ein
Kritiker von Vichy, übernimmt die Stelle des Staatssekretärs
für Information und Propaganda (S.94). Die Vichy-Regierung
hat kaum Spielraum (S.95).
Das "
Hôtel du Parc", Sitz von Pétain in
Vichy, wird von der Waffen-SS bewacht, v.a. unter
Otto Skorzeny (S.94-95).
21.8.1941
Paris: Attentat: Erschiessung des deutschen
Marineverwaltungsassistenten Moser
in der Pariser Métro-Station Barbès-
Rochechouart,
durch zwei Franzosen. Es ist das erste Attentat mit
tödlichem Ausgang für Deutsche (S.85).
Die deutsche Besatzung argwöhnt, es sei der kommunistische
Untergrund und eine Antwort auf den Russlandfeldzug.
Generalleutnant
Schaumburg, Vertreter
Stülpnagels, erklärt im Namen Stülpnagels
alle Franzosen in Gefängnissen zu Geiseln, die im Fall von
Anschlägen erschossen werden sollen. Die Haager Konvention
von 1907 sei damit nicht verletzt (S.86).
Ende Aug 1941
Paris: Todesurteil gegen 7 Franzosen und
sofortige Hinrichtung
durch ein "Sondergericht" (S.86).
ab Ende Aug 1941 ca.
Frankreich: Entwicklung von Sturm und Wut im
Ausland gegen die Geiselerschiessungen in Frankreich
-- und Schock bei der französischen Bevölkerung. Botschafter
Abetz appelliert an
Keitel,
von weiteren Erschiessungen abzusehen, weil die französische
Bevölkerung sich an der Aufklärung der Attentate auch
beteiligt
-- und in London ruft De Gaulle die Extremistengruppen in
Frankreich auf, weitere Anschläge zu unterlassen (S.87).
Die Geiselerschiessungen vergiften das Klima zwischen
Franzosen und Deutschen (S.85).
September/Oktober 1941
3.9.1941
F: Anschlag: Verletzung eines deutschen
Unteroffiziers - Geiselerschiessungen
->>
Stülpnagel befiehlt die
Hinrichtung dreier Geiseln, die sofort erschossen werden
->> Hitler findet das zu wenig und befiehlt 50
Erschiessungen
->>
Stülpnagel verteidigt seine
Taktik der allmählichen Steigerung, sagt für das nächste Mal
10 Erschiessungen zu
->> plötzlich werden die Geiselnahmen zum
Hauptpolitikum in Frankreich (S.86).
6.9.1941
Attentat: 1 deutscher Feldwebel durch Schüsse
verletzt
(S.86)
10.9.1941
Attentat: 1 deutscher Matrose durch Schüsse
verletzt
(S.86)
12.9.1941
Attentat: 1 deutscher Zahlmeister durch Schüsse
verletzt
(S.86)
14.9.1941 ca.
F: Erschiessung von 10 Geiseln für die
Attentatsversuche vom 6., 10. und 12.9.1941
(S.86)
16.9.1941
Attentat: 1 deutscher Hauptmann bei Attentat
getötet - Erschiessung von 12 Geiseln
(S.86)
19.9.1941
Anschlag: Entgleisung eines
Wehrmachtstransportzugs bei Dijon durch Sabotage, 11
verletzte deutsche Soldaten - Erschiessung von 2 Geiseln
In der Folge werden die deutschen Stellen in Frankreich
nervös.
Stülpnagel merkt, dass einige
wenige Attentäter das Verhältnis zwischen Deutschen und
Franzosen untergraben können, wenn weiter so verfahren wird.
Gleichzeitig neigt die deutsche Zentrale in
Berlin
zur Überreaktion.
Keitel fordert für einen
toten deutschen Soldaten die Hinrichtung von 50-100
französischen Kommunisten (S.86).
27.9.1941
Kanalküste: Fécamp: Abzug der Rheinländer
Soldatenmannschaften an die Ostfront
und Ersatz durch sächsische Truppen, die angeblich sofort
mit der französischen Bevölkerung im Streit liegen (S.133).
28.9.1941
Frankreich: Stülpnagel erhöht die Geiselzahl
durch neue Zuteilung
Stülpnagel ordnet nach Rücksprache mit
"Experten" an, dass alle Inhaftierte, die als Kommunisten
oder Anarchisten gelten, ab sofort als Geiseln anzusehen
seien (S.86-87). In der Folge hat jeder Bezirk "etwa" 150
Namen, im Grossraum Paris 300-400 Geiseln (S.87).
29.9.1941
Frankreich: Deutsche Plakate verkünden den
Verzicht auf weitere Geiselerschiessungen
(S.87)
Okt 1941-Juni 1942
471 Geiselerschiessungen
(S.89)
20.10.1941
Tödliches Attentat auf den deutschen
Feldkommandanten von Nantes, Tod von Oberstleutnant Hotz
(S.87)
21.10.1941
Tödliches Attentat auf Kriegsverwaltungsrat
Dr.Reimers in Bordeaux
->>
Hitler glaubt, England sei
Drahtzieher der Attentate
->>
Stülpnagel will drei Tage
verstreichen lassen, um die Täter zu fassen
->> Hitler ordnet die sofortige Erschiessung von 50
Geiseln an und zwei Tage später nochmals 50 (S.87)
November-Dezember 1941
83 Sabotagedelikte
(S.201)
6.11.1941
Frankreich: angebliche Gefangennahme von
Attentätern
Der französische Innenminister Pucheu
berichtet Botschafter Abetz, dass die
Attentäter gefasst seien. Aber die Serie der Anschläge
reisst nicht ab (S.87).
28.11.1941
Tödliches Attentat: 3 deutsche Soldaten sterben
bei Sprengstoffanschlag in Pariser
Restaurant, ausserdem 2 deutsche Soldaten verletzt (S.87).
Dez 1941-Jan 1942
Frankreich weiter unter Lebensmittelknappheit,
neu auch Kohlenknappheit
(S.201)
[Der Russlandfeldzug schlägt fehl: Niederlage vor Moskau -
das Konzept der Blitzsiege ist endgültig gescheitert und
ganz Europa ahnt, dass die Rote Armee siegen wird].
2.12.1941
Attentat auf deutschen Arzt in Paris: verletzt
(S.87)
5.12.1941
F: Die Attentate provozieren die Kollektivstrafe
gegen Juden
Bei einem Attentat in Paris wird ein
deutscher Major verletzt. Stülpnagel lässt 95 Geiseln
erschiessen.
Nun wird aber auch eine Kollektivstrafe gegen französische
Juden beschlossen, die eine Milliarde Franc Strafe zahlen
müssen (S.87).
11.12.1941
Kriegseintritt der "USA" [mit vorgeschobenem
Grund Pearl Harbor]
(S.88)
ab Ende 1941
Ostfront: Hunger, Kälte bis -52°C, totale
Verlausung, nie ein Bett
(S.370)
1942
Beispiel Caen: Neue Kochrezepte ohne Mangelwaren
für geschmackvolle Gerichte mit den
knappen Lebensmitteln, Sammlung der Knochen zur
Geschmacksverbesserung (S.144).
Frankreich: 488 britische Bombenangriffe
mit 12.400 Sprengbomben und 6200 Brandbomben (S.92):
-- 2713 Bombentote (S.93) durch Angriffe auf Städte und
Wohnviertel (S.96)
-- 10.000e Verletzte und 10.000e zerstörte Häuser (S.93).
1429 Sabotageakte
(S.202)
Elsass-Lothringen:
Einzug
"deutschstämmiger" Franzosen zur Wehrmacht
Der Protest der Vichy-Regierung bringt
nichts, wie viele andere Proteste auch. Folgen:
-- es entwickelt sich Hass
-- Ausweisung von Landesbewohnern aus Elsass-Lothringen:
"Rund" 100.000 Franzosen müssen ihre Heimat in Richtung
inneres Frankreich verlassen.
Südfrankreich: vereinzelte französisch-britische
Operationen
Die deutsche Seite plant als Reaktion die Besetzung
Südfrankreichs: Operation "Anton" (S.90).
Paris: Tödlicher Anschlag auf 2 Offiziere und 2
Nachrichtenhelferinnen
Tötung durch Sprengsatz in Hotel. Vergeltung: Erschiessung
von 15-20 Geiseln (S.217).
Nord-Frankreich und Bordeaux: 75
Wehrmachtstrafanstalten
(S.205), Strafvollzug an Wehrmachtsoldaten
bei knapper Verpflegung und schwerer Arbeit (S.202).
Berlin: Ernst Jünger: Tagebuch über
Frankreichaufenthalt: Gärten und Strassen
(S.185)
ab 1942
Ostfront: Frankreichurlaub zur Erholung
Verwundung, Erfrierung und Krankheit begünstigen die
Versetzung nach Frankreich (S.196).
Jan-März 1942
Attentate: 6 tote deutsche Soldaten, 7
verwundete deutsche Soldaten - 111 Geiselerschiessungen -
Beginn der pauschalen Judenverfolgung
(S.89)
15.1.1942
Frankreich: Zusammenlegung von
Militärverwaltungsbezirk B mit Bordeaux
(S.82)
Stülpnagel fordert vom OKH Handlungsfreiheit
denn er könne weitere Massenerschiessungen
nicht mit seinem Gewissen vereinbaren. Hitler
und Keitel lehnen ab, er solle wie ein
Soldat handeln und nicht politische Fragen zu lösen
versuchen (S.87).
15.2.1942
Paris: Stülpnagel meldet sich krank und bittet
um Abberufung, die bewilligt wird
(S.87)
17.2.1942
Paris: Nachfolger von Otto Stülpnagel wird
General Karl Heinrich von Stülpnagel, der Onkel
und es erfolgen weitere "Veränderungen" von höchster Stelle
(S.88).
Frühjahr 1942
Alliierte Test-Landung "Jubilee", um die
deutsche Reaktion zu testen [?]
Zusammenspiel zwischen englischen und
"amerikanischen" Truppen soll getestet werden, mit Ziel der
grossen Invasion Anfang 1943, geplant in Dieppe.
Operation "Jubilee" mit 237 Schiffen und 7500
amerikanischen, englischen, kanadischen, polnischen und
französischen Soldaten (S.293).
März 1942
43 Sabotagedelikte
(S.201)
Frankreich:
Deportation von 1100 französischen Juden
als "jüdische Geiseln" nach Auschwitz
als Antwort auf Anschläge gegen deutsche Soldaten (S.89).
Ausserdem: Judensternpflicht
-- wobei auch mancher nichtjüdischer Franzose sich
solidarisch einen Stern anheftet
-- im französisch verwalteten Südostfrankreich ist die
Sternpflicht nicht durchsetzbar (S.89).
Beginnende Ablehnung der deutschen
Besatzungsmacht
in der französischen Bevölkerung (S.201)
9.3.1942
Hitler-Erlass zur Einsetzung eines HSSPF in
Frankreich für Geiselerschiessungen
eines "Höheren SS- und Polizeiführers" (HSSPF), Carl
Albrecht Oberg, SS-Brigadeführer, Jg. 1897, seit 1931
beim SD, zuletzt Polizeiführer in Radom im
Generalgouvernement. Oberg ist im Zuständigkeitsbereich des
Militärbefehlshabers tätig.
Der HSSPF wird ein deutsches Innenministerium auf
französischem Boden, v.a. mit Aufsicht über die französische
Polizei, mit direkten Weisungen Himmlers in
Polizei- und "Volkstums"-Fragen. In militärischen
Angelegenheiten ist der HSSPF direkt dem Militärbefehlshaber
unterstellt. Bei Unklarheiten regelt der Chef des OKW und
der Reichsführer-SS, eventuell Hitler selbst (S.88).
Ab sofort sind die Geiselerschiessungen in der Hand des
HSSPF und die Wehrmacht davon entlastet. Erschiessung von
Kommunisten, Juden und Straftätern als Rache für erschossene
oder verletzte Deutsche (S.88).
Neue Kompetenzen: Der Militärbefehlshaber überwacht
Gerichtsbarkeit, örtliche Aufsichtsführung und alle
ordnungsamtliche Tätigkeiten (S.88).
ab März 1942
Zahlreiche antinazistische Attentate in ganz
Europa - Anwachsen des militanten Widerstands
der eine gesamteuropäische Angelegenheit wird. Einsicht auf
der deutschen Seite, dass überzogene Abschreckung nichts
nützt (S.89).
April 1942
97 Sabotagedelikte, davon 14 Sabotageakte auf
Eisenbahnlinien
(S.201)
April 1942 ca.
43 Tote und 50 Verletzte bei Attentaten - 121
Geiselerschiessungen
2 Zugsentgleisungen von Zügen mit Fronturlaubern bei Caen (S.89).
Mai 1942
Versorgungsmängel
in Frankreich
Beispiel Département Vosges
-- kaum noch Eier
-- keine Butter mehr auf dem freien Markt
-- Pflichtabgaben der Bauern an die französische
Bevölkerung, so dass für deutsche Soldaten kaum noch etwas
übrig bleibt
-- immer vorhanden ist Kürbis, der in Rezepten zu Suppe,
Eintopf, gratiniert oder püriert wird
-- Schwarzmarkt: 1 kg Zucker kostet 1,5 Tagelöhne
-- deutsche Soldaten lassen sich RM von zu Hause schicken,
um in Frankreich auf dem Schwarzmarkt einkaufen zu können
(S.143)
-- Ärzte und Anwälte lassen sich in Naturalien bezahlen
-- beginnender Unmut in der französischen Bevölkerung über
Franzosen, die auf deutschen Baustellen arbeiten und so mehr
Lohn erhalten als andere (S.144).
152 Sabotagedelikte, davon 37 auf Eisenbahnen
(S.201)
142 Todesurteile
-- 60 wegen Feindbegünstigung
-- 47 wegen Waffenbesitz
-- 25 wegen Freischärlerei (S.201).
um den 1.5.1942
Frankreich: Anschlag auf Urlauberzug durch
Partisanen
(S.217)
Juni 1942 ca.
Berlin: Sauckel fordert weitere 250.000
Arbeitskräfte aus Frankreich
->> deutsche Militärbefehlshaber in Paris behaupten,
dies könne nur auf freiwilliger Basis geschehen, weil
Zwangsarbeit gegen das Völkerrecht verstosse
->> Gründung von Dienststellen zur Anwerbung von
freiwilligen Arbeitskräften, auch im noch unbesetzten
Frankreich (S.90).
Juni-Sep 1942
Nordfrankreich und Bordeaux: 276 Todesurteile
bestätigt
durch den Militärbefehlshaber, gegen Franzosen
-- 126 wegen Feindbegünstigung
-- 103 wegen Waffenbesitz (S.201-202).
1.6.1942 (S.89)
Neue Kompetenzen: Der HSSPF übernimmt die
Verwaltungsabteilung der Militärverwaltung
weil Werner Best nach Dänemark geht. Oberg ist nun
"Chef der Sicherheitspolizei und des SD (BdS) und leitet die
Judendeportationen. Stellvertreter ist Helmut
Knochen (S.88).
Stülpnagel ist wesentlich älter als Oberg. Beide sind von
derselben Division. Die Zahl der exekutierten Geiseln nimmt
ab (S.89).
Militäerverwaltungsbezirk A: Herabsetzung der
Rotweinzuteilung
von 3 mal 1/4 Liter pro Woche auf 0.5 l
pro Monat (S.144).
Juni 1942-Dez 1943
254 Geiselerschiessungen
(S.89)
ab Mitte 1942 ca.
Frankreich: Stetige Reduktion der
Besatzungstruppen - der Widerstand wächst
Es kommt zur völligen Ausdünnung der Besatzungstruppen, in
einigen Regionen sind gar keine Besatzungstruppen mehr
vorhanden, sogenannte "leergezogene Zonen", die mit
"Sicherungsstreifen" notdürftig kontrolliert werden. Durch
die Freiräume kann sich der Widerstand gegen die Besatzung
ausbreiten (S.84).
Juli 1942
Paris: Erste grosse Razzia mit Suche nach
staatenlosen Juden
unterstützt von den französischen Behörden und der
französischer Polizei. Regelmässige Deportationen in
Richtung Osten (S.89).
ab Juli 1942 ca.
Bretagne: Russische Hiwis als unerwünschte
Fremde
20 Armenier und Kaukasier sind als Kraftfahrer und
Pferdepfleger in der Bretagne stationiert. Die Bevölkerung
lehnt sie ab wegen fremdartigen Aussehens und dem Vorurteil,
sie seien "Kommunisten" (S.181).
ab 29.7.1942
Deutsche Selbstversorger in Frankreich -
Zuteilung der Militärverwaltung
800 g Brot, 360 g Fleisch, 100 g Fett pro
Woche (S.144).
18./19.8.1942
Operation
"Jubilee": Alliierte Landung bei Dieppe scheitert
Anfahrt
in der Mondnacht von Portsmouth, Newhaven und Shoreham aus
nach Dieppe, wo deutsche
Infanterieregimenter und drei Bataillone stehen.
[Es erscheint absolut mörderisch, an einem Ort eine Landung
zu versuchen, wo NS-Truppen in solcher Konzentration
vorhanden sind].
Artilleriebatterien stehen in Varengeville-sur-Mer
und Berneval-sur-Mer, und der Funkverkehr
ist überwacht. Die erste Batterie wird zerstört, die zweite
nicht. Die NS-Truppen entwickeln heftigen Widerstand. Die
Alliierten erleiden schwere Verluste. Auch Flak und
Funkmessstationen werden verteidigt. Die Kanadier müssen
abziehen (S.293).
In Dieppe kommen die Panzer an Panzermauern nicht vorbei.
Die deutsche Seite zieht weitere Einheiten zusammen, deren
Abfahrt von der französischen Bevölkerung bewunken wird.
Bonbons werden in die Panzer geworfen. Verlegung eines
ganzen Infanterieregiments nach Dieppe (S.294).
25.8.1942
Hitler-Befehl für "Atlantikwall", aber es ist zu
wenig Personal und Beton vorhanden
(S.294)
Sep 1942-Juni 1944
Befestigungsbauten am Atlantikwall: 291.000 Mann
arbeiten daran
u.a. 15.000 Deutsche und 85.000 Franzosen,
bis zu 1000 Mann pro Baustelle (S.295).
10.9.1940-15.1.1942
Bordeaux: wird eigener Militärverwaltungsbezirk
mit Sitz in Bordeaux
(S.82)
Nov 1942
Hitler zieht den deutschen Botschafter in Paris,
Otto Abetz, zurück
der von Ribbentrop ein Jahr lang auf
"Erholungsurlaub" geschickt wird (S.91).
[nicht erwähnt: englisch-amerikanische Landung in Nordafrika
mit totaler Verschwendung an Ressourcen: Die
"amerikanischen" Invasionstruppen standen schon in GB für
eine Landung in Frankreich und werden nun nach Afrika
verschifft. Gleichzeitig kann Hitler den Atlantikwall
befestigen lassen. Die Gründe sind bis heute in den
englischen und "amerikanischen" Archiven, die bis heute
nicht geöffnet sind...
In: Valentin Falin: Zweite Front].
[Kessel von Stalingrad].
11.11.1942 / nach der alliierten Landung in Afrika
Hitler-Befehl
"Anton" zur Besetzung Südfrankreichs - italienisches
Vorrücken bis zur Rhône
Deutsches
Vorrücken
in
F, um die "Südflanke" Europas vor den Alliierten zu
"schützen" (S.90) als Reaktion auf die
britisch-amerikanische Landung in Nordafrika. Ungehinderter
Vormarsch der deutschen Truppen bis zur Mittelmeerküste
innert 24 Stunden. Die Bevölkerung zeigt sich gleichgültig,
entgegenkommend bis ablehnend.
Neues Kompetenzverteilung Südostfrankreich: Der HSSPF
herrscht uneingeschränkt.
Generalfeldmarschall Rundstedt ist dem "Kommandant des
Heeresgebietes Südfrankreich" unterstellt: Generalleutnant Niehoff, mit Amtssitz in Lyon:
-- Installierung deutscher Verbindungsstäbe und deutscher
Hauptverbindungsstäbe in den grösseren Städten wie Lyon, Toulouse, Montpellier, Marseille, Limoges,
Clermont-Ferrand
-- Installierung eines deutschen Bevollmächtigten bei der
Regierung von Vichy, Generalmajor von Neubronn,
Hitler verleiht ihm den Titel "Deutscher General des
Oberbefehlshabers West in Vichy" (S.91).
->> Mittel- und Westfrankreich ist total in
verschiedene deutsche Verwaltungsgebiete aufgesplittert.
Zusätzlich werden Gebiete östlich der Rhône der
italienischen Armee zur Verwaltung überlassen (S.91).
Und: Auflösung der französischen Restarmee
und Eingliederung in die französische Polizei (S.91).
Folgen der Umstrukturierung:
Die deutschen Besatzungskosten in F belaufen sich auf 25
Millionen RM pro Tag (S.91).
27.11.1942
Anschluss-Operation
"Lila":
Französische Flotte an Italien überstellen -
Selbstversenkung
Die meisten französischen Schiffe versenken sich selbst, um
nicht Mussolini in die Hände zu fallen. 3 U-Booten gelingt
die Flucht nach Algerien (S.91).
15.12.1942
Hitler befiehlt 300.000 Mann aus Wirtschaft,
Gewerbe und Industrie an die Front
und befiehlt, Ersatzkräfte
herbeizuschaffen. Sauckel schlägt die
Rekrutierung von einer Million Leuten vor, 250.000 von
Januar bis 15.3.1943 aus Frankreich, 150.000 Facharbeiter
und 100.000 Hilfsarbeiter zur Zwangsarbeit. Sauckel schlägt
für den Vollzug neue Gesetze vor, um die Quoten zu erfüllen
(S.92).
Ende 1942
Aufhebung der Demarkationslinie infolge
deutscher Besetzung bis zur Rhône - die Résistance kann
sich auch nach Norden ausbreiten
Die Franzosen werden in der Folge reservierter. Deutsche
Soldaten müssen in französischen Geschäften zum Teil länger
warten als Franzosen (S.296).
Ende Dez 1942
Russlandeinsatz von Soldaten aus
Vichy-Frankreich
(S.337)
Winter 1942/1943
Le Havre: Partisanen werfen Handgranate in volle
Strassenbahn
viele Tote. Die Résistance nimmt nun bei Anschlägen auch den
Tod von Franzosen in Kauf (S.217).
Praxisänderung: Deutsche Soldaten schiessen durch die
Hosentasche Partisanen ab, die sich ihnen entgegenstellen
(S.217-218)
1943
1943: 3802 Sabotageakte
(S.202)
Frankreich: 788 alliierte Bombenangriffe
mit 76.800 Sprengbomben und 73.000 Brandbomben (S.92):
-- 7458 Bombentote (S.93) durch Angriffe auf Städte und
Wohnviertel (S.96)
-- 10.000e Verletzte und 10.000e zerstörte Häuser (S.93).
Beispiel Nordwest-Frankreich: Ergänzung des
Menuplans der deutschen Truppen mit Hirse
mit Anleitungen und Hirserezepten. Der
Befehlshaber verbietet zudem "unberechtigte
Lebensmittelankäufe" durch deutsche Kompanien (S.144).
Drittes Reich:
Der Glaube vom "Schlaraffenland" Frankreich herrscht
weiter
gegen jede Realität. Es kommen Bittbriefe,
dass man weiter Stoffe, Strümpfe etc. schicken solle
(S.145), auch Schuhe. Deutsche kaufen in französischen
Stoffläden, was gemäss Bezugsmarken noch erlaubt ist
(S.146).
Marseille: Handgranate der Résistance in
Soldatenkino
mehrere Tote (S.218).
Montpellier ist Widerstandszentrum
Entsprechend ist die Bevölkerung sehr angespannt (S.181).
Arbeitsdienst: politisch ausgerichtet und
zensiert
Allgemein vertraut niemand niemandem (S.172). Urlaub und
Familie lenken zum Teil vom eigentlichen Problem "Krieg" ab
(S.173).
Frankreich: Ankunft von Soldaten aus Russland
zur "Neuaufstellung"
Die Soldaten machen dabei z.T. unerlaubte
Aufenthalte in Paris auf eigene Kosten, werden nach ein paar
Tagen von Felddivisionen in Paris ("Kettenhunde") erwischt,
werden verhaftet. Massnahmen:
-- Schnürsenkel weg (S.347)
-- Hosenträger weg
-- Gürtel weg
-- dann neuer Marschbefehl nach Sens
(S.348).
Holland: Die Bevölkerung isoliert sich von der
deutschen Besatzung
oder gibt sogar falsche Auskünfte (S.358).
Paris: Immer noch französische Hilfsbereitschaft bei Fragen
deutscher Soldaten (S.358).
1943?
Tödliches Attentat auf Philippe Henriot durch
die FFI
an seinem Dienstsitz als Staatssekretär
für Information und Propaganda (S.94).
ab 1943 ca.
Aufspüren abgeworfener amerikanischer Waffen im
Hinterland
(S.220), meist aber bleiben die Razzien erfolglos, auch wenn
ganze Dörfer durchsucht werden (S.221).
Neuer Übername
für Deutsche: "doryphores" ("Kartoffelkäfer")
der
die Ernte schädigt und Hunger verursacht (S.333-334)
Anfang 1943
Frankreich: Bildung einer Kollaborationsmiliz
unter Joseph Darnand, ein Obersturmführer
der französischen Waffen-SS, ist das "ideale Werkzeug" für
die deutsche Polizeiführung in Frankreich (S.94).
Kooperation zwischen HSSPF und der französischen
Polizei
Tewes: "fruchtbare Kooperation" (S.93).
Ganz Frankreich: Anschläge mit 1-2 Verletzten
oder Toten werden Alltag
(S.352)
Südfrankreich: Anschläge an der Mittelmeerküste
(S.94).
Frankreich: Der Freiraum deutscher Soldaten
nimmt ab
(S.168)
Deutsche Frauen im Einsatz in Frankreich
Die deutschen Frauen haben kaum Kontakte zu Franzosen,
verfügen nur über eine beschränkte Reichweite in der
Freizeit, betreiben Nachtdienste am Radar der
Nachtjagdstaffel, bekommen einmal im Jahr Urlaub.
Informationen über alliierte Bombenangriffe durch Briefe
(S.173).
Jan 1943
Bretagne: 10 Anschläge gegen deutsche
Einrichtungen
u.a.
gegen die Befehlsstelle der Organisation Todt
gegen die Kommandantur
gegen das Depot der Lokomotivenzentrale
gegen das deutsche Militärkino Eden (S.93).
Konstitution
der
Résistance FFI: "Forces Françaises de l'Intérieur"
unter
General
Koenig mit Sitz in London.
Eintritt in die Résistance mit Verpflichtung zum Sieg, mit
Folgen bis in die deutsche Armeekorpsberichte (S.93).
Berlin/Marseille: Hitler-Befehl zum Bau eines
U-Boot-Bunkers bei Marseille
(S.154)
4.1.1943
Marseille: Tödliches Attentat auf das deutsche
"Offizierskasino"
mehrere deutsche Tote und Verletzte (S.94).
18.1.1943
Himmler-Befehl an den HSSPF in Paris zur
Sprengung des Hafenviertels von Marseille
(S.94)
22.1.1943
Marseille: Die Résistance FFI sprengt eine
Strassenbahn mit deutschen Soldaten
(S.94)
24.1.1943
Marseille:
Sprengung des Hafenviertels von Marseille
durch französische Polizei auf deutschen Befehl hin (S.94)
um die Verbrecher zu "vernichten" (S.220).
Paris/Propagandaabteilung: Reduktion der
Berichterstattung über die Ostfront
von 6 auf 2 Spalten (S.92).
27.1.1943
Frankreich:
Einführung der Meldepflicht für den Arbeitseinsatz
S.T.O.
Die Vichy-Regierung
ist gezwungen, den "Service du travail obligatoire" (S.T.O.)
["obligatorischer Arbeitsdienst"] für die Jahrgänge
1920-1922 einzuführen (S.92).
Jan-Aug 1943
Südfrankreich: kaum Ausflüge deutscher Soldaten
- Stalingrad sickert durch
zum Teil heimlich Städtebesichtigungen auf Dienstreisen.
Alle Sehenswürdigkeiten sind geschlossen. Die Wehrmacht ist
zwischen Goebbels-Propaganda und
"Feind"-Propaganda hin- und hergerissen. Durch Angestellte
von Propagandakompanien sickert durch, dass der Krieg
verloren sei (S.168).
Jan-Sep 1943
Festnahmen von 44.000 Franzosen wegen
politischer Betätigung
davon 9000 Festnahmen durch die französische Polizei
(S.202).
Feb 1943
Nord-Holland: Zusammenstellen eines deutschen
Sonderkommandos für Nordafrika
(S.358)
Anfang Feb 1943 ca.
Paris/Propagandaabteilung: Verbot der Abbildung
des Frontverlaufs der Ostfront
(S.92)
1.2.1943-31.3.1943
Frankreich: Einzug von 250.259 Zwangsarbeitern
ins Reich
(S.92). Die Flucht
junger Franzosen in die Wälder nimmt zu (S.93).
Feb-Juli 1943
Bretagne: "etwa" 6-7 Anschläge der FFI pro Monat
i.d.R. gegen Telefonleitungen und
Strommasten (S.93).
18.2.1943
Berlin/Sportpalast: Goebbels ruft den "Totalen
Krieg" aus
In der Folge braucht
die Wehrmacht noch mehr Material, Munition, Treibstoff, und
v.a. Soldaten (S.92).
März-Mai 1943
Frankreichstationierungen für
Panzerjägerabteilungen
werden von den deutschen Soldaten als Erholungsphase auf
einem Umsteigebahnhof empfunden (S.172).
März-Juli 1943
Beispiel Boulogne-sur-Mer: Schufterei am
Atlantikwall im "Reichsarbeitsdienst"
-- Fahrt zur Baustelle mit Fahrrädern 5-10
km
-- Malzeiten werden hergebracht, Verspeisung aus dem
Kochgeschirr, meist dünner Eintopf und zu wenig
-- Reste der Malzeiten von Wehrmachtseinheiten werden dem
Reichsarbeitsdienst überlassen
-- keine internationale Zeitungen
-- Mitteilungen erfolgen nur über die Zeitungen des Heeres,
der Marine und der Luftwaffe: "Der Atlantikwal", "Die
Kanalküste"
-- kein Radio (S.167).
Frühjahr 1943
Betrug als Geldquelle der Franzosen in der Not
-- Zigarettenbetrug: Einheimische verkaufen Zigaretten mit
Heu in der Mitte an deutsche Soldaten
-- Obstbetrug: Obst wird in Schalen verkauft, die unteren
Schichten sind faul oder verkohlt
Résistance: Anschläge auf deutsche Wachen, z.B. bei
Benzingüterwagen
Disziplin: keine Ausgänge, keine Zeitungen, keine Ausflüge
Saufgelage: Feier der Vereidigung mit Sekt. Rotweinfässer
werden auf der Strecke auf der Heimfahrt aufgeschossen, mit
Kochgeschirren der Rotwein getrunken (S.281).
ab Frühjahr 1943
Frankreich: Junge deutsche Truppen kommen zur
Ausbildung, junge Abiturienten mit "Notabitur" ohne
Disziplin
Plünderung und Diebstahl wird mit Todesstrafe geahndet, bei
Ausschreitung Strafversetzung zur Abschreckung (S.357).
April 1943
Kollaboration: Abschiebungen von Franzosen ins
Reich
-- Treffen des französischen
Generalsekretärs Bousquet mit Himmler und HSSPF Oberg in
Paris
-- in der Folge schieben die Franzosen "unliebsame eigene
Militärs und Politiker" ins Reich ab: u.a. General Weygand, Paul Reynaud, Edouard Daladier, Léon Blum,
General Gamelin (S.93).
1.4.1943
Nordwest-Frankreich: Befehlshaber kürzt die
Zuteilungen
Die höchste Stufe erhält nun noch
-- 6 Zigaretten oder 2 Zigarren oder 12,5 Gramm Tabak pro
Woche
-- 72 g Fleischkonserve zur Mittagskost täglich
-- 24 g Fleischkonserve zur Abendkost zweimal wöchentlich
-- 100 g Wurstkonserve zur Abendkost dreimal wöchentlich
(S.144).
An den restlichen Tagen müssen Käse und Fisch ausreichen.
Entsprechende Rezepte für Frühstückssuppen und
Brotaufstriche sind beigegeben. Zusätzlich werden Anreize
zur Eigenproduktion geschaffen (S.144).
1.4.1943-31.7.1943
Frankreich:
Einzug von weiteren 156.246 Zwangsarbeitern ins Reich
(S.92)
ab 1.4.1943
Massenflucht der jungen Franzosen - noch mehr
Anschläge
Die Flucht junger Leute wird zur Massenbewegung. In der
Folge wird der Maquis aufgewertet. Widerstand und
Durchhaltewillen nehmen zu. Häufung der Anschläge auf
Bahnstrecken und Züge (S.93).
27.5.1943
Paris: Gründung eines "Conseil National de la
Résistance" unter de Gaulle
General de Gaulle wird
als höchste Autorität für die französischen "Interessen"
akzeptiert (S.94).
3.6.1943
Algier: Gründung des "Comité Française de la
Libération Nationale"
Das Comité ist der Kern der späteren
französischen Übergangsregierung nach 1945 (S.94).
Juli 1943
Frankreich: 60 Anschläge auf die SNCF
(S.93)
Tödliches Attentat der FFI: Tod zweier deutscher
Infanteristen, einer verletzt
(S.93)
Aug 1943
Frankreich: 112 Anschläge auf die SNCF
(S.93)
Aug-Dez 1943
Bretagne: 38 Anschläge der FFI
in den Départements Côtes-du-Nord,
Ille-et-Vilaine und Manche,
auch gegen französische Kollaborateure (S.93).
ab Aug 1943 ca.
Vichy gibt den Anspruch auf, allein die
französische Nation zu vertreten
(S.94)
5.8.1943
Frankreich: Massnahme gegen die hohen Löhne der
reichsdeutschen Angestellten
Der Militärbefehlshaber begrenzt das
Gehalt auf 155 RM pro Monat (S.144).
Sep-Dez 1943
Frankreich: 137-148 Anschläge auf die SNCF pro
Monat
(S.93)
8.9.1943
Rom: Italienische
Kapitulation - die Wehrmacht besetzt die französischen
Gebiete östlich der Rhône und Korsika
die bis dahin italienisch verwaltet waren. Einsetzen
deutscher Verbindungsstäbe in Annecy, Grenoble, Chambéry, Valence, Digne, Gap, Toulon
und Cannes, deutsche Besetzung Korsikas
(S.94).
[und einsetzende Judendeportationen auch in den neu
besetzten südfranzösischen Gebieten].
ab 8.9.1943
Korsika: harte Partisanenkämpfe gegen die
deutsche Wehrmacht
so hart wie in Ost- und Südosteuropa (S.94).
12.9.1943
Befreiung Mussolinis durch Otto Skorzeny
der Hauptbewacher des französischen "Hôtel du Parc" (S.95).
18.9.1943
Frankreich: Empfehlung von Zuckerrübenblättern
als Frischgemüse
durch den Quartiermeister [des Militärbefehlshabers?].
(S.145).
Okt 1943
Bretagne: 4 Bahnanschläge
(S.93)
Beispiel Caen: Deutsche Soldaten schwärmen von
französischen Betten
die sie in Einzelzimmern bekommen (S.156)
und wodurch sie sich wieder "wie Gott in Frankreich" fühlen
(S.157).
Marseille: Schlemmerexistenz deutscher Stäbe -
Rühmann als Nazi-Unterhalter
Beispiel von Angehörigen des
Befestigungsstabes für U-Bootbunker:
-- immer noch Besuche im "Soldatenkino" und Lachen z.B. zu Rühmann-Filmen wie "Ich vertraue dir meine
Frau an"
-- das Kino ist überbelegt, so dass man schon lange Zeit vor
dem Film da sein muss und sich mit Lesen die Zeit vertreibt
-- Bonbon-Verkauf im Kino, wobei die Bonbons teuer sind
-- Äpfel wachsen in Südfrankreich nicht mehr, sie werden aus
Deutschland geschickt (S.154).
Okt 1943-Apr 1944
Ärmelkanal: Deutsch-japanische U-Boot-Vorstösse
von der Gironde-Mündung aus
zusammen mit japanischen Blockadebrechern und japanischen
U-Booten, Gefechte mit englischen Flugzeugen und britischen
Schiffen (S.364).
Bordeaux: Kontrast zwischen der heilen Stadt und
der zerbombten Heimat
-- die Soldaten diskutieren ein Remis im
Krieg
-- Restaurants sind Spitzelstationen der Résistance, was die
Soldaten aber nicht wissen (S.365)
-- immer noch Besuch von Theater, Fussballspielbesuche,
Opernbesuche etc.
-- englische Terrorangriffe auf deutsche Städte provozieren
Rachegelüste unter Matrosen, die z.T.
Verwandtenverluste erleiden (S.366).
Herbst 1943
Frankreich: Stationierung deutscher Truppen aus
Russland
Verlegung nach Nordfrankreich und in die Bretagne, Erholung
und "Auffüllung", Ausbildung, keine Ausflüge mehr, keine
Zeitungen (S.167).
ab Herbst 1943
Deutsche Résistance:
Bildung eines Komitees "Freies Deutschland" für den Westen
"Im Herbst 1943 bildete sich in Frankreich das Komitee
"Freies Deutschland" für den Westen (C.A.L.P.O. - Comité
Allemagne libre pour l'ouest). Es setzte sich aus Vertretern
unterschiedlicher politischer und weltanschaulicher
Positionen zusammen. Das Komitee entwickelte sich zum
politisch-organisatorischen Zentrum für die Deutschen in
Frankreich, in Belgien und Luxemburg. Mit der Bewegung
'Freies Deutschland' entstand eine selbstständige deutsche
Widerstandsorganisation in Frankreich, die aufs Engste mit
den verschiedenen Verbänden und Organisationen der
französischen Résistance gegen das faschistische
Völkermorden auftrat."
(aus: http://www.drafd.de/htdocs/veranst/resist_5.html)
Die Aktivität der deutschen Résistance-Mitglieder ist
gefährlich. Sie fallen in Kämpfen, werden von der
französischen Gestapo verhaftet, werden während der Folter
getötet, oder werden in Konzentrationslager deportiert und
"beseitigt", oder werden von faschistischen Militärgerichten
in Frankreich oder in Deutschland zum Tode verurteilt und
hingerichtet.
(aus: http://www.drafd.de/htdocs/veranst/resist_6.html)
Das Komitee stellt z.B.
Flugblätter her und lässt sie über deutschen Truppenteilen
abwerfen mit dem Aufruf, sich nicht an den Verbrechen des
NS-Regimes zu beteiligen, zu desertieren und sich der
Résistance anzusschliessen.
(aus: http://www.drafd.de/htdocs/veranst/resist_5.html)
[Der Aufruf erscheint sehr naiv, denn die Befehlsstruktur in
der Wehrmacht ist absolut rigoros bis Mai 1945].
4.10.1943
Die Wehrmacht
räumt Korsika
Die Résistance hat die Insel unter ihrer Kontrolle
(S.94).
Ende Okt 1943
Le Havre: Anschlag auf Offiziersunterkunft
mit nur geringem Schaden am Eingang (S.218)
Nov 1943
Bretagne: 6 Bahnanschläge
(S.93)
2.11.1943
Mont-Saint-Michel: Schlägereien betrunkener
deutscher Soldaten
Feldkommandant schreitet ein (S.82).
3.11.1943
Algier: Gründung
der "Assamblée consultative provisoire"
Frankreich: Entmachtung von
Marschall Pétain durch deutsche Manöver
Pétain bekommt einen "Délégué spécial diplomatique"
zur Überwachung beigestellt (S.94).
11.11.1943
Die Deutsche Besetzung ganz Südfrankreichs ist
abgeschlossen
wird bei der Fliegertruppe als "klug" angesehen
(S.172). Die südfranzösische Bevölkerung verzeiht die
Besatzung nicht (S.181).
Dez 1943
Nördlich von Macon: Anschlag auf
Fronturlauberzug von Marseilles ins Reich
(S.219)
Marseille: Überfall auf deutschen Wachposten
(S.219)
Marseille: Schlemmerexistenz deutscher Stäbe
Beispiel Marseille Befestigungsstab für U-Bootbunker:
Vorbereitung des Weihnachtsfestes:
-- deutsche Familien schicken Weihnachtsstollen, Pudding und
deutsche Plätzchen nach Marseille zum Gruppenschmaus (S.154)
-- Zubereiten zweier Gänse am 25.Dezember 1943
-- Eröffnung eines neuen Soldatenheims mit Billard und
Tischtennis
-- Hoffen auf den "Endsieg", auf 1944 als "das Jahr des
Sieges", als "historisches Ereignis" (S.155).
Ende 1943
Totale Nahrungsmittelknappheit in Frankreich
niedrigste Zuteilung in ganz Westeuropa: 120 g Fleisch,
70 g Fett, 500 g Zucker pro Woche. Das Essen in Frankreich:
besteht zum Schluss aus Trockenkartoffeln. Der
Alltag dominiert, keine Ausflüge, keine Kulturfahrten mehr
(S.174).
1943-1944
Frankreich: Brandbomben der englischen Flugzeuge
zerstören sinnlos ganze Städte
(S.245)
[Der eigentliche Grund für diese Verbrechen liegt bis heute
in den geschlossenen Archiven...]
Marseille: Anschläge auf Soldatenheime und auf
das Soldatenkino
(S.219)
Beispiel: Kanalinsel Guernsey, St.Peter Port
Luftwaffenfelddivision:
-- keine Zeitungen, keine Ausflüge (S.167)
-- Taschenradio mit Spitznamen "Kommissbrot"
-- Wachdienst, Waffenunterricht und Gefechtsübungen (S.168).
1944
Region Paris: Die Résistance plant einen
Anschlag auf Vorortsbahnhof Cheville-Vélizy
vor Paris, gegen die NS-Flakabteilungen. Die Flak wird
früher abgezogen als vorgesehen, womit sie dem Anschlag
entgeht (S.219).
Caen wird von englischen und amerikanischen
Bombern sinnlos in Schutt und Asche bombardiert
(S.225)
Hungersnot in Frankreich: Deutsche Soldaten
helfen
Die Soldaten helfen Familien mit Resten aus Soldatenkantinen
(S.182).
1944 ca.
Spekulationen um Friedensschluss und um neue
Grenzen
in der deutschen Nachrichtentruppe. Gefreite mit Abitur und
Berufsausbildung stellen Spekulationen über die Grenzen bei
einem Friedensschluss an (S.170).
Jan-Aug 1944
Frankreich: 7444 alliierte Bombenangriffe -
Inferno
mit 467.700 Sprengbomben und 35.317 Brandbomben (S.92)
-- 35.949 Bombentote (S.93) durch Angriffe auf Städte und
Wohnviertel (S.96)
-- 10.000e Verletzte und 10.000e zerstörte Häuser (S.93).
[Hat GB je einmal für Kriegsschäden in Frankreich an der
Zivilbevölkerung und am Privateigentum bezahlt?]
Feb-März 1944
Dijon: Razzia nach Waffen in Theateraufführung
(S.221)
Frühling 1944
Südfrankreich bei Montpellier: "Organisierung"
von Baumaterial
durch Abreissen eines Schuppens. Aber die deutschen
Besatzungsleiter dulden das nicht: Dem Bauern muss in der
Folge ein neuer Schuppen aufgebaut werden... (S.211).
Bretagne: Überfälle v.a. auf Einzelpersonen
auf deutsche Soldaten, v.a. aus dem Hinterhalt (S.219)
6.3.1944
Frankreich: "Ehrentitel" für Joseph Darnand,
Chef der französischen Polizei
als "Generalsekretär für die Aufrechterhaltung der Ordnung"
(S.94).
Mai 1944
6.5.1944
Landung der
Alliierten in der Normandie
(S.219)
[Die Umstände der Landung - Hoffnung auf ein
Attentat auf Hitler
-- mit Kollaboration mit dem deutschen Widerstand
-- aber mit immer noch hohen Verlusten wegen
englisch-"amerikanischen" Planungsfehlern
-- im Anschluss an die Landung bleiben die alliierten
Landungstruppen einen Monat untätig und warten das Attentat
des Widerstands ab in der Meinung, dann ohne jede Gegenwehr
schnell Berlin erreichen zu können
-- die Alliierten nutzen die allgemeine Verwirrung im OKW
nicht aus zu einem leichten Vorstoss an den Rein
In: Valentin Falin: Zweite Front].
ab 6.5.1944
Draguignan: Die Résistance wird aktiv
z.T. nächtliches Durchschneiden von Telefonleitungen. Durch
Plakatdrohung der Sippenhaft hören die Anschläge auf
(S.219).
Sommer 1944
Nordfrankreich: Aufstellen neuer
Infanteriedivisionen, um die alliierte Landung abzufangen
Die NS-Soldaten stehen unter Isolation: keine Kontakte
zur Bevölkerung, keine Ausflüge, keine Zeitungen (S.168).
Mitte 1944
Franzosen wollen z.T. Deutsche verstecken
um sie nicht in die Hände von "Amerikanern" und
französischen Soldaten fallen zu lassen, was natürlich
unmöglich ist (S.183).
Beim Abzug: In Einzelfällen werden Häuser durch
deutsche Soldaten verwüstet
(S.203).
Diebesgut von französischen Einrichtungen
wird unbemerkt mit der Reichspost nach Hause ins Reich
geschickt, z.B. ein altes französisches Wettergerät, das in
einem Teppich eingerollt wird (S.212).
Franzosen, die wohlwollend zu Deutschen waren,
werden nun im Land angefeindet
(S.183)
[20.7.1944
Das Attentat des deutschen Widerstands misslingt
->> die nachfolgenden Razzien dezimieren den
deutschen Widerstand empfindlich
->> die Alliierten müssen eingestehen, falsch gepokert
zu haben, denn die Rote Armee wird Berlin vor den
westalliierten Armeen erreichen¨
In: Valentin Falin: Zweite Front].
ab Aug 1944
"Befreiung"
Frankreichs
Die englischen bzw. "amerikanischen" "Befreier" benehmen
sich in Frankreich schlechter als die deutschen Besatzer
vorher 1940-1944... (S.129)
ab Ende Aug 1944 ca.
Frankreich: Übergangsregierung
die aus dem "Comité Française de la Libération Nationale"
hervorgeht (S.94).
[und Racheaktionen gegen Franzosen, die mit der deutschen
Besatzung zusammengearbeitet haben].
Deutsche
Résistance-Kämplfer im NS-Hinterland in Deutschland
Ausgebildete deutsche Résistance-Kämpfer operieren in
Zusammenarbeit mit dem "amerikanischen" Oberbefehlshaber
Eisenhower im Hinterland hinter den deutschen Linien in
Deutschland und geben wichtige Informationen an die
Alliierten, machen Sabotage etc.
(aus: http://www.drafd.de/htdocs/veranst/resist_6.html)
ab 1945
Mai 1945-1950
Bodenseeraum: Französische Besatzung mit
schweren Hassaktionen
(S.318)
Mai 1945-1950
Bretagne: Verbreitete TB, viele Tote
(S.263)
ab Mai 1945
Frankreich: Marschallplan
(S.245)
Heiraten zwischen deutschen Soldaten und
Französinnen
(S.132). Französinnen folgen den Soldaten nach
Deutschland und heiraten deutsche Ex-Soldaten (S.196).
Französinnen holen ihre deutschen Liebhaber als
Feldarbeiter nach Frankreich
Manche kriegen es fertig, ihren deutschen Geliebten als
Feldarbeiter nach Frankreich zu holen. Die Einreise ist für
Deutsche ansonsten verboten (S.199).
Deutschland: Bei
vielen Deutschen kein Sinneswandel
Vielen deutschen ehemaligen Soldaten fehlt bis zum Tod
jeder Sinn dafür, dass sie einen Angriffskrieg geführt haben
(S.18).
[Zwischenlösungen und pazifistische Lösungen scheinen diesen
dummen deutschen Immer-Kriegern nicht überlegenswert, wie
der "amerikanischen" Regierung bis heute nicht...]
Deutsche Kriegsgefangene in Frankreich werden
schwer misshandelt
Die französische Politik behauptet, dies sei Vergeltung für
das angeblich harte Besatzungsregime (S.113).
Französische private Hilfe für deutsche
Kriegsgefangene
Französische Familien revanchieren sich und schicken den
deutschen Kriegsgefangenen etwas zu (S.182).
Französisch-Lernen in der Kriegsgefangenschaft
(S.177)
Französische Fahndungslisten gegen Deutsche bis
1952
->> jeweils Kontrolle bei der Einreise von Deutschen
(S.199).
Vergangenheitsaufarbeitung von Deutschen und
Franzosen
Deutsche, ehemals in Frankreich Stationierte, nehmen den
französischen Kulturimpuls auf, studieren Französisch und
erzählen aus den Kriegszeiten in deutschen
deutsch-französischen Schulen.
Viele deutsche ehemals in Frankreich Stationierte fahren
nach dem Krieg im Zug, in Bussen oder im Auto zurück an ihre
Einsatzorte, organisiert von "Truppenkameradschaften". Die
Reise ist beschwerlich, bis 15 Stunden Reisezeit ohne
Autobahn (S.11).
Ehemalige Soldaten suchen die schon verschwundene Erinnerung
(S.11-12), suchen mit Fotos von 1940 Gebäude, die nicht mehr
stehen, wandern in ehemaligen Bunkerstellungen. Es ist der
Versuch der Entdeckung von Stationen einer verflossenen
Jugend. Zum Teil suchen die Deutschen auch die Leute von
damals, finden aber niemanden mehr.
Viele wollen die Vergangenheit aufarbeiten, können aber
nicht mehr reisen (S.12).
Auch Franzosen suchen nach
Vergangenheitsaufarbeitung
nach Zwangsarbeit im 3.Reich. In der Folge treffen die
Deutschen in Frankreich auf spontanen Kontakt, treffen aber
auch auf Schweigen und Abscheu vor dem Schrecken der
Besatzungszeit.
[Dabei wissen die Franzosen aber meist, wer mit dem Terror
begonnen hat: die Résistance].
Entstehende
Legenden und Erzählkultur
entwickelt sich auf beiden Seiten, mit Klischees am
Biertisch und Verfälschungen:
-- in Frankreich habe es ein reiches Angebot an Waren
gegeben
-- die Besatzungszeit sei eine "Zeit des Überflusses und des
Luxus" gewesen, repräsentiert durch Seidenstrümpfe,
Büstenhalter, Pelze, Parfums, Wein, Austern, Champagner
(S.14), französische Küche (S.15)
-- Pakete mit französischen Waren seien von deutschen
Landsern nach Deutschland geschickt worden
-- sinnliche und erfreuliche Kontakte von deutschen Soldaten
zu französischen Mädchen
-- es sei ein Leben wie "Gott in Frankreich" gewesen. Dabei
ist dieser Spruch ein Zitat von Friedrich
Siegburg von 1929, ein Buchtitel mit einem
Fragezeichen (S.15).
nach 1945
Bau des Gezeitenkraftwerkes in St-Malo
(S.131)
1950-2000
1950
Französische Volksstimmung total gegen
Deutschland
Manche Beziehungen werden nach der Entlassung der deutschen
Soldaten aus russischer Gefangenschaft nicht mehr
aufgefrischt (S.198).
1950-er Jahre
Caen: Wiederaufbau mit nüchternen Zweckbauten
Die Bilder des Wehrmachtsoldaten Alois A.K.Raab
von einem deutschen Flugzeugkommando werden unheimlich
wertvoll, wo die Altstadt von vor dem Krieg gemalt ist
(S.224-225).
1952
La Ferrière: Freudiges Wiedersehen mit der
Bedienung in Restaurants und Gastfamilien der Kriegszeit
(S.199-200)
1958
Ernst Jünger: Tagebuch über die deutsche
Besatzungszeit in Frankreich: "Jahre der Okkupation"
schildert kein Leben wie "Gott in Frankreich"
(S.15).
1960-er Generation: Volkslied "Ein Heller und
ein Batzen"
gesungen auf Schülertreffen, ohne jede Ressentiments
(S.13).
1965
Pornichet zwischen La Baule und St-Nazaire:
Einweihung eines deutschen Soldatenfriedhofs
(S.192-193). Ein französisches Mädchen sucht das Grab ihres
deutschen Soldatenvaters. Das Grab ist alles, was ihr vom
Vater geblieben ist (S.193).
1966
Eberhard Jäckel: Buch über die deutsche
Besatzungszeit in Frankreich: "Frankreich in Hitlers
Europa. Die deutsche Frankreichpolitik im Zweiten
Weltkrieg"
Stuttgart 1966, schildert kein Leben wie "Gott
in Frankreich" (S.15).
1968
Hans Umbreit: Buch über die deutsche
Besatzungszeit in Frankreich: "Der Militärbefehlshaber in
Frankreich 1940-1944"
Boppard 1968, schildert kein Leben wie "Gott
in Frankreich" (S.15).
1994
François Mitterand: Es habe 1940-1944 in
Frankreich nicht viel Widerstand gegeben
in einem Fernsehinterview: "Widerständler? Es gab nicht
viele." (S.17)
(in: Rheinischer Merkur, 16.9.1994)