[Der Coloradokäfer
verursachte schwere Ernteschäden und die Kinder mussten den
Bauern auf dem Feld helfen, die Käfer abzuernten].
Juli 1940
Poitiers (Vienne): Besetzung mit Rheinländer Truppen
Einkaufsparadies:
-- Wechselkurs: 1:20
-- Deutsche können Kleider und Seife einkaufen, die es im
Reich nur noch auf Marken gibt (S.321)
ab Anfang Juni 1940 ca.
Poitou: Flüchtlinge aus Nordfrankreich in Poitou
(S.322)
ab Juli 1940 ca.
Gironde-Mündung: Einzelquartiere bei Bauern mangels
Sammelunterkünften
(S.323). Die Soldaten helfen den Bauern auf dem
Feld, weil die jungen Franzosen in Deutschland in
Gefangenschaft sind (S.324). Hoffen unter der Truppe auf
Frieden mit England, weil die Angst umgeht, dass sonst der
Krieg nicht gewonnen werden kann (S.323). Viaduktüberwachung
an der Küste der
Gironde (S.332).
Zwangsarbeit: Franzosen arbeiten oft bis tief in die
Nacht, auch ältere (S.333).
Besäufnisse: Verschiedene Deutsche sind dermassen
ausgelassen, dass sie in Restaurants das Geschirr
zerschlagen.
Bevölkerung:
-- die Franzosen haben eine Wut auf England: "Zuerst
drängten sie uns zur Kriegserklärung, dann liessen sie uns
im Stich!”
-- viele fürchten, dass Hitler ein zweiter Napoleon wird
(S.324)
-- alle Franzosen wünschten, die Deutschen würden friedlich
nach Hause gehen
-- ein deutscher Leutnant wird bei einer Arztwitwe zum
"jeune petit-fils” ["jungen Enkel"]. Die Witwe gibt dem
Deutschen einen Tip: "Mit Rohrstiefeln sind Sie ein
Deutscher, mit langen Hosen eine Herr!” (S.325)
Disziplin: Die Franzosen wundern sich, dass die
deutschen Soldaten nichts klauen (S.333).
Region Royan / Girondemündung: Es ist ein
schwieriges Küstengelände. Es sind viele Buchten, die
niemals alle überwacht werden können (S.335).
La Charité-sur-Loire: Einzug in geplünderte Wohnungen
(S.326)
bei Bourges: z.T. unbebautes Brachland, mit Unkraut
und Disteln bewachsen, "fast wie in Polen” (S.326).
[Genau unbebaute Flächen mit vielen Disteln sind die
Heimstätten vieler Schmetterlinge, die durch
Land-"Wirtschaft" ausgerottet werden, weil Disteln nicht
mehr wachsen dürfen...]
Demarkationslinie: kaum befestigt (S.327-328):
Zitat:
"Einige Stücke mit Strohbüschen oben drauf, roh
zurechtgeschlagene Pflöcke mit einem kümmerlichen
Stacheldraht verbunden, das ist alles. An den Wegübergängen
sperren leichte Barrikaden. Wo wichtigere Strassen über die
Demarkationslinie führen, stehen ein Schilderhäuschen mit
einer Fahnenstange, ein schwarz-rot-weiss-roter Flaggenmast
und etwas abseits eine Wachbude.” (S.328)
Rochefort: Postamtleute hören alles mit
auf direkten Leitungen zwischen Bordeaux, Paris und Berlin.
Sie bekommen mit, was schliesslich gemeldet, und auch, was
das Hitler-Regime verschweigt (S.331-332). z.T.
Privatgespräche in die Familie im Reich arrangiert, mit
"Kameradschaftshilfe” (S.332).
Aug 1940 ca.
La Rochelle mit Hafen La Pallice: Casino wird
Soldatenheim
(S.328). Nichtbeachten der Ebbe: Boote von
Flottillen bleiben im Schlick stecken (S.329).
Herbst 1940
Poitiers / Vienne: Vorbereitung zu Operation "Seelöwe"
Verlegung der Rheinländischen Besatzungstruppen in
die Normandie - sächsische Besatzungstruppen lösen die
Rheinländer ab. Die Sachsen sind in der Bevölkerung
unbeliebt (S.321).
La Rochelle: Ca. 45.000 Einwohner, deutsche Reiseführer
ein extra gedruckter "Wegweiser für die Soldaten
der deutschen Südwestarmee an der Atlantikküste” des
Armeeoberommandos Bordeaux (S.328).
Gironde-Mündung:
Abwehrübungen
Es werden Abwehrübungen gegen eine englische Landung
durchgeführt, auch Nachtübungen (S.333).
ab Mai 1941
Die Landungsübungen für
"Seelöwe” wird eingestellt
(S.321)
ab Juni 1941
Region Girondemündung: Schiessübungen als Vorbereitung
für die Ostfront - Hunger
(S.333). Die Stimmung in der Bevölkerung ändert
u.a. wegen der sehr schlechten Ernährungslage in
Südfrankreich und wegen der deutschen Vergeltung auf
Überfälle. Die Situation verhärtet sich (S.333). Kartoffeln
sind knapp und schlecht. Die Kartoffeln sind vom
Kartoffelkäfer und vom Coloradokäfer beschädigt (S.334).
ab Aug 1942
Region Girondemündung: Atlantikwall mit Arbeiten durch
Kriegsgefangene
-- Ausbau der
Ile d’Oléron
-- Befestigung der Zone der
Ile de Ré bis
Ile de
Yeu
-- U-Boot-Bunker in
La Pallice wird weiter gebaut
-- Seekabel von
La Pallice zur
Ile de Ré
-- Ausbau von Postämtern in
La Rochelle und
La
Pallice zu Festungen
-- daneben auch: Schlossausbau in
Saintes,
Renovierung, Bau eines Schwimmbades (S.336).
11.11.1942
Deutscher Einmarsch in Vichy-Frankreich
und Selbstversenkung der französischen Flotte
(S.337)
Ende Dez 1942
Russlandeinsatz von Soldaten aus Vichy-Frankreich
(S.337)
ab Anfang 1943
Region Girondemündung: Die Stimmung nähert sich "dem
Gefrierpunkt"
(S.337)
ab 1943 ca.
Übername für Deutsche: "Doryphores" ("Kartoffelkäfer")
der die Ernte schädigt und Hunger verursacht
(S.333-334).
Mai 1943
Cognac: Absolut bescheidenes Verhalten der deutschen
Soldaten
Auf dem Rummelplatz verzichten die Deutschen auf Preise, die
sie an Schiessbuden gewonnen haben (S.338). Auf der
Rückfahrt zum Fliegerhorst aber machen sie eine
Hitlergruss-Orgie (S.339).
Region Cognac: "Tiefflugübungen” bis 5 m über dem Boden, um
Radar zu unterlaufen (S.339).
Mai bis Juni 1944
Englisch-"amerikanische"
Bombardements auf Orléans und Fleury-les-Aubrais
-- Orléans: 3169 Wohnhäuser werden im Norden der Stadt
zerstört
-- Fleury-les-Aubrais: knapp 1000 Wohnhäuser zerstört.
(aus:
http://www.loiret.com/cgloiret/index.php?page=display&method=h_
display_full&class=notrehistoire_unefois&object=r82_recons)
ab Ende 1944
Luxemburg wird Fluchtburg für Deutsche
wenn sie entsprechende Kontakte zu Luxemburgern
haben (S.338).
ab 1945
Region Girondemündung: Vererbung der Kontakte
nach Frankreich auf Kinder und Enkel
(S.337)
Orléans,
Gien, Sully, Châteauneuf-sur-Loire,
Saint-Denis-de-l'Hôtel sind vom Weltkrieg zerstört.
(aus:
http://www.loiret.com/cgloiret/index.php?page=display&method
=h_display_full&class=notrehistoire_unefois&object=r82_recons)
1948 bis 1960
Wiederaufbau von Orléans, Gien, Sully, Châteauneuf und
Saint-Denis.
Der Wiederaufbau mit Simsfassaden wird in Sully und in Gien
wunderschön. Gien wird "ein Juwel des nationalen
Wiederaufbaus" mit kunstvollen Steinkombinationen und
Mosaiken in Ziegelstein in Schwarz und Rot, die das Schloss
umrahmen. In Orléans wird die Altstadt originalgetreu
wiederaufgebaut, die äusseren Quartiere dagegen werden Opfer
von Experimenten mit neuen Alleen, und z.T. werden Pläne
wegen Geldmangels nicht realisiert.
(aus:
http://www.loiret.com/cgloiret/index.php?page=display&method=h_display_
full&class=notrehistoire_unefois&object=r82_recons)