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Juni 2012 (01): Euro - Teuro - Desaster (Teil 45)

Euro-Zone mit höchster Rekord-Arbeitslosigkeit - Anarchie: Italiener als "Katastrophenhelfer" nach dem Erdbeben, und sie plündern statt helfen - spanische Zigaretten-Schmugglerbanden greift Polizei mit Steinen an - Pleite-Spaniens Regierung behauptet: "Spanien ist solvent" - Pleite-Griechenlands Gericht bezeichnet neue Immobiliensteuer als illegal - Pleite-Griechenlands Energiekonzern DEPA kann Rechnungen für Zulieferer nicht mehr bezahlen - deutscher Export in Euro-Krisenländer bricht ein - der Besitzer von Griechenlands Pleite-Bank EFG sitzt am Genfersee - Pleite-Spanien braucht 90 Milliarden Euro allein für seine Pleite-Banken - Pleite-Griechenlands Parteien versprechen das Blaue vom Himmel - Rating-Agentur Egan-Jones stuft Pleite-Italien von BB auf B+  - schweizer Politik rätselt, wann der Zwangskurs von 1,20 Franken zum Euro fällt - Zypern will den Rettungsschirm - griechische Inseln kann man wegen Bürokratie gar nicht an Ausländer verkaufen - Pleite-Spanien treibt im blinden Stolz abwärts - Pleite-Spanien ist in der Sackgasse angekommen - Pleite-Griechen sind mit ihrer Mentalität isoliert - Moody's stuft deutsche und österreichische Banken herab - "Notoperation" für Pleite-Spanien wird vorbereitet - Frankreichs Regierung Hollande will nicht mehr sparen und setzt das Rentenalter auf 60 zurück - die Euro-Dämmerung - griechischer Neonazi schlägt bei Fernsehrunde zu - Fitch stuft Pleite-Spanien herunter von A auf BBB - Schweizer SNB immer noch bei Frankenkurs von 1,20

Meldungen

präsentiert von Michael Palomino




Video über die Wahrheit bei Dollar und Euro: "Dollar und Euro werden vergehen, wenn keine Volksabstimmung stattfindet"; Link des Videos: http://www.youtube.com/watch?v=qns3smEoQz0 Video with the truth about Dollar and Euro: "Dollar and Euro will go by when there is no popular vote"; Link of the video: http://www.youtube.com/watch?v=1-73ia6_Kn8

Weltkarte der weltweiten Verschuldung im Zuge der Globalisierung (April 2010): http://www.spiegel.de/flash/flash-26720.html

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Rette sich wer kann vor dem Pleite-Euro.

Michael Palomino, 7.7.2011


Wir sagen alle "Vielen Dank" an Herrn Christoph Blocher, der mit seinem logischen Denken die Schweiz vor dem Pleite-Euro bewahrt hat. Denn - wie man sieht: Es liegt nicht am Bankgeheimnis, dass der Euro nun Pleite geht.

Michael Palomino, 15.7.2011


In der Krise erkennst du, wie deine "Freunde" wirklich sind. Nur Frau Merkel will es noch nicht merken, was Pleite-Griechenland mit Europa vorhat...

Michael Palomino, 19.7.2011


Im Jahre 2012 kommt die Apokalypse: "US"-Dollar weg, Euro weg, und Japan mit Strahlenbabys aus Fukushima.

Michael Palomino, 29.7.2011


Die Euro-Apokalypse ist im Anmarsch. Die ersten Grossbetriebe entlassen 1000 von Leuten. Nichts wie weg hier!

Michael Palomino, 23.11.2011


Pläne und Beschlüsse nützen nichts, wenn sie nicht umgesetzt werden. Der Euro ist schon jetzt so gut wie tot.

Michael Palomino, 17.12.2011


Euro-Land - einig Pleite-Land:

Michael Palomino, 20.12.2011


Es kommt nun auch in Pleite-Italien und in Pleite-Spanien immer mehr zu anarchischen und gleichzeitig militaristischen Zuständen.

Michael Palomino, 1.6.2012

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n-tv
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1.6.2012: Euro-Zone hat so hohe Arbeitslosigkeit wie nie zuvor - <Arbeitslosenzahl knackt Rekord
: Horror-Statistik in der Eurozone>

aus: n-tv online; 1.6.2012;
http://www.n-tv.de/wirtschaft/Horror-Statistik-in-der-Eurozone-article6401316.html

<In Deutschland liegt die Arbeitslosenquote bei 5,4 Prozent. Die südeuropäischen Krisenländer können von solchen Werten nur träumen. Griechenland und Spanien weisen Quoten von deutlich über 20 Prozent aus. Ein katastrophales Bild zeichnet auch die Eurozone insgesamt: Nie waren in den 17 Mitgliedsstaaten mehr Menschen ohne Job.

Arbeitslos trotz Qualifikation Spanier suchen Glück in Deutschland.

Während in Deutschland die Arbeitslosenzahlen weiter zurückgehen, zeigt sich in den Euro-Staaten ein komplett anderes Bild: Niemals zuvor waren so viele Menschen arbeitslos. Insgesamt 17,4 Millionen hatten in den 17 Ländern mit der gemeinsamen Währung im April keinen Job, wie die EU-Statistikbehörde Eurostat mitteilte. Das entspricht einer Arbeitslosenquote von 11 Prozent - dies ist der höchste Wert seit Beginn der Datenerhebung für die Währungsunion 1995.

Zugleich korrigierten die Statistiker die Zahlen für den März: Die berichtigte Arbeitslosenquote für diesen Monat liegt bei 11 Prozent statt 10,9 Prozent wie ursprünglich gemeldet und damit auf gleichem Niveau wie im April. Die Gesamtzahl der Menschen ohne Job in der Eurozone ist allerdings um 110.000 gestiegen.

Jeder vierte Spanier arbeitslos

Deutschland steht mit einer Quote von 5,4 Prozent Arbeitslosigkeit gut da im europäischen Vergleich. Nur in Österreich, Luxemburg und den Niederlanden ist ein noch geringerer Anteil ohne Beschäftigung. Am düstersten ist die Lage in Spanien, das mitten in der Rezession steckt und gegen den Schuldenberg kämpft: Dort schnellte die Arbeitslosenquote auf 24,3 Prozent. In Griechenland, das bereits am Tropf internationaler Geldgeber hängt, lag sie zuletzt bei knapp 22 Prozent. In Italien kletterte die Quote auf 10,2 Prozent und erreichte den höchsten Stand seit 2004.

Die Industrie in der Euro-Zone schlittert indes immer tiefer in die Krise. Der Einkaufsmanagerindex für den Sektor sackte im Mai auf den tiefsten Stand seit Mitte 2009. Im 1. Quartal rettete ein starkes Wachstum der deutschen Wirtschaft dem gesamten Euro-Raum noch eine Stagnation. Für 2012 sagt die EU-Kommission den 17 Euro-Ländern jedoch einen Rückgang des Bruttoinlandsproduktes von 0,3 Prozent voraus.

Quelle: n-tv.de, dpa/rts

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n-tv
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1.6.2012: <Nach schweren Erdbeben
: In Italien wird geplündert> - Italiener verkleiden sich als "Katastrophenhelfer"

aus: n-tv online; 1.6.2012;
http://www.n-tv.de/panorama/In-Italien-wird-gepluendert-article6403256.html

<Im Erdbebengebiet in Norditalien verbreiten nicht nur Nachbeben, sondern auch Diebesbanden Angst und Schrecken. Wie die Zeitung "Corriere della Sera" berichtete, geben Gauner sich als Katastrophenhelfer aus und gehen in Supermärkten, Läden oder verlassenen Wohngebäuden auf Beutezug. Die Polizei nahm zwei Verdächtige fest.

Die Staatsanwaltschaften in Modena und Bologna leiteten Ermittlungen ein. In der Region Emilia-Romagna waren am Freitag bei einem Erdbeben 17 Menschen getötet worden. Gut eine Woche zuvor hatte es in derselben Gegend bei einem Beben sieben Opfer gegeben. 14.000 Menschen sind infolge der Katastrophe ohne Bleibe.

Quelle: n-tv.de, dpa>

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n-tv
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Gibraltar 1.6.2012: Spanische Zigaretten-Schmugglerbande greift Polizei mit Steinen an

aus: n-tv online: Polizeieinsatz in Gibraltar
Spanische Schmuggler greifen an; 1.6.2012;
http://www.n-tv.de/panorama/Spanische-Schmuggler-greifen-an-article6396446.html

<Touristen kommen vor allem wegen der Affen nach Gibraltar, Schmuggler wegen der Zigaretten.

Gibraltar ist für Schmuggler besonders attraktiv geworden, seit die Tabaksteuer im angrenzenden Spanien erhöht worden ist. Bei einem Polizeieinsatz gegen Schmuggler in der britischen Enklave kommt es zu massiven Auseinandersetzungen.

Bei einem Einsatz der Polizei in Gibraltar gegen Schmuggler haben sich rund 15 Schmuggler zusammengetan und die Polizisten tätlich angegriffen. Es der schwerste Zwischenfall dieser Art seit Jahren, teilte die Regierung des zu Großbritannien gehörenden Territoriums im Süden von Spanien mit. Die Schmuggler hätten mit Steinen auf die Polizisten geworfen und einen von ihnen verletzt.

Die Zollbeamten aus Gibraltar beschlagnahmten 16.200 Zigaretten. Die Schmuggler transportieren illegal Zigaretten über die Grenze, weil diese in Gibraltar günstiger sind, insbesondere seit einer Tabaksteuererhöhung in Spanien Ende 2010. Die Spannungen um Gibraltar haben sich in den vergangenen Wochen verstärkt. In der letzten Woche vertrieben Schiffe der Polizei von Gibraltar gemeinsam mit britischen Kriegsschiffen spanische Fischerboote aus Gewässern, die von beiden Seiten beansprucht werden.

Der Streit um Gibraltar ist immer wieder Anlass für Spannungen zwischen London und Madrid. Spanien hatte das felsige Gebiet an der Meerenge zwischen Atlantik und Mittelmeer 1713 an Großbritannien abgetreten, fordert aber seit langem seine Rückgabe. Großbritannien verweigert dies unter Hinweis auf die Wünsche der rund 30.000 Einwohner des Gebiets.

Quelle: n-tv.de, AFP>

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n-tv
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1.6.2012: Die pleitespanische Regierungspropaganda behauptet: "Spanien ist solvent"

aus: n-tv online: <EU: Madrid: Spanien ist solvent und wird Krise überwinden>
http://www.n-tv.de/ticker/Madrid-Spanien-ist-solvent-und-wird-Krise-ueberwinden-article6405301.html

<Madrid (dpa) - Spanien benötigt nach Auffassung der Madrider Regierung keine Rettungsaktion der Europäischen Union, um einen Staatsbankrott abzuwenden. Die Staatsfinanzen seien gesichert, und das Land werde die Finanzkrise überwinden, sagte Finanzminister Cristóbal Montoro in Madrid. Die Regierung arbeite an den Reformen, die das Land zur Sanierung seiner Finanzen benötige. Es brauche aber seine Zeit, bis die Wirkungen sich einstellten, sagte der Minister.

Quelle: n-tv.de / dpa>

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Basler
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Pleite-Griechenland am 1.6.2012: Gericht bezeichnet neue Immobiliensteuer als illegal - 2,5 Milliarden Euro kommen nicht

aus: Basler Zeitung online: Die verhasste Steuer, die keiner zahlt; 1.6.2012;
http://bazonline.ch/wirtschaft/konjunktur/Die-verhasste-Steuer-die-keiner-zahlt-/story/21980043

<Um die marode Staatskasse aufzubessern, setzte Athen im letzten Jahr kurzerhand eine neue Immobiliensteuer auf die Stromrechnung seiner Bürger. Nun durchkreuzt ein Gericht den listigen Plan der Regierung.

Schockiert und verzweifelt reagierten viele Griechen, als sie im letzten September das Couvert mit ihrer Stromrechnung darin öffneten. Zusätzlich zu den normalen Stromkosten war auf dem Schreiben eine neue Steuer aufgeführt – die nationale Immobiliensteuer, die die griechische Regierung kurzerhand eingeführt hatte. Für die Menschen in Griechenland, die teilweise kaum noch genug zum Leben haben, ist jede zusätzliche Ausgabe eine Belastung.

Nach dem ersten Schock folgten die Proteste. Und das nicht nur auf den Strassen. Wie das «Wall Street Journal» (WSJ) berichtet, rannten verzweifelte Griechen in Korydallos, einer heruntergekommen Gemeinde im Westen Athens, dem Bürgermeister Stavros Kasimatis das Büro ein. «Vom ersten Moment an hielten wir diese Massnahme für verfassungswidrig», sagt Kasimatis heute gegenüber dem WSJ. «Strom und Energie sind doch ein soziales Recht. Die haben die Bürger erpresst», sagt er.

Stärkstes Druckmittel verloren

Die Gemeinde machte sich schliesslich für die Einwohner stark. Kasimatis wies sie an, nur für den Strom zu zahlen und den Betrag für die Steuer wegzulassen. Er schaltete einen Richter ein, damit die Elektrizitätswerke den Menschen in Korydallos nicht einfach den Strom ausschalten. Zudem erhielt das Bezirksgericht 1165 Petitionsschreiben.

In dieser Woche kam der Entscheid: Laut dem höchsten griechischen Gerichtshof ist es verfassungswidrig, Bürgern den Strom abzustellen, die die Immobiliensteuer nicht bezahlen. Ein herber Rückschlag für die Regierung. Sie verliert ihr stärkstes Druckmittel und damit ihre derzeit wichtigste Steuerquelle. Einnahmen von insgesamt 2,5 Milliarden Euro hatte man sich in Athen dadurch erhofft.

Regierung schiesst Geld vor

Bereits vor dem Entscheid haben nur wenige Griechen den Betrag an den Stromkonzern Public Power Corporation (PPC) überwiesen. Dort wuchsen die Stapel unbezahlter Rechnungen in die Höhe. Im Frühjahr lenkte die Regierung ein und überwies rund 260 Millionen Euro des Immobiliensteueraufkommens direkt an den Versorger – aber nur als Überbrückung. Im Juni, wenn nach Meinung der Regierung viele Bürger ihren Beitrag gezahlt haben, muss PPC das Geld zurückbezahlen.

Kurz vor den Wahlen am 17. Juni dürfte der Streit um die verhasste Immobiliensteuer kleinen Parteien Auftrieb geben. Denn die sozialistische Pasok-Regierung hatte die Abgabe beschlossen, die konservative Nea Dimokratia befürwortete sie später.

Parteien nähern sich an

Laut Umfragen liegt die linksradikale Syriza-Partei zurzeit vorne. Sie wehrt sich gegen die vom Ausland auferlegten Sparprogramme und auch gegen die Immobiliensteuer. Die Parteizentrale selbst habe die umstrittene Abgabe nicht bezahlt, erzählt ein führender Syriza-Politiker im WSJ. Selbst Partei-Chef Alexis Tsipras habe die Steuer für sein privates Haus nicht bezahlt.

Für die Pasok und die Nea Dimokratia beginnt der Kampf um jede Stimme. Wie die NZZ berichtete, scheinen die beiden Parteien nun auch auf den Zug der Sparprogramm-Gegner aufgesprungen zu sein – zumindest rhetorisch. Von «Loslösung», «Modifikation» und «Nachverhandlungen» ist die Rede. Bisher verteidigten die beiden Parteien den Sparkurs vehement. Doch kurz vor den Wahlen scheint das vergessen zu sein. (wid)>

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Spiegel
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Pleite-Griechenland am 1.6.2012: Energie-Gaskonzern DEPA kann Rechnungen für Zulieferer nicht mehr bezahlen - eventuell gehen bald die Lichter aus

aus: Spiegel online: Offene Rechnungen: Griechenland droht offenbar Kollaps der Energieversorgung
http://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/griechenland-droht-kollaps-der-energieversorgung-a-836558.html

<Stromausfall in Athen im Jahr 2008: Blackouts in der Hochsaison möglich

Drohen Griechenland Stromausfälle noch vor der Wahl? Laut einem Bericht ist die Energieversorgung des Landes in Gefahr. Der Grund: Dem Erdgaskonzern DEPA geht das Bargeld aus.

Athen - Gesunkene Renten, höhere Steuern, steigende Arbeitslosenzahlen: Die wirtschaftliche Misere ihres Landes spüren viele Griechen längst am eigenen Leib. Bald könnte eine drastische Krisen-Folge hinzukommen: Griechenland droht laut einem Bericht der Nachrichtenagentur Reuters der Zusammenbruch seiner Energieversorgung.

Der Erdgas-Konzern DEPA hat demnach Energiekreisen zufolge nicht mehr genügend Bargeld, um fällige Rechnungen über insgesamt 120 Millionen Euro bei der italienischen Eni Chart zeigen, der türkischen Botas und Gazprom Chart zeigen aus Russland zu begleichen. Sollte das Unternehmen seine Lieferungen einstellen, wären wiederum unabhängige Stromproduzenten wie Elpedison, Mytilineos, Heron und Corinth Power - die rund 30 Prozent der Nachfrage abdecken - zur Einstellung ihres Betriebs gezwungen.

In einem Brief von DEPA an die Aufsichtsbehörden droht der Konzern laut Reuters mit einer Kürzung seiner Erdgas-Lieferungen, mit denen Strom produziert wird. Der Chef der Aufsichtsbehörde RAE sagte, in der kommenden Woche würden Schritte unternommen, um den Kollaps des Erdgas- und Stromnetzes zu verhindern. DEPA und die betroffenen anderen Konzerne seien für Mittwoch zum Krisentreffen einbestellt worden. DEPA-Chef Haris Sahinis wollte sich zur Finanzsituation des Konzerns nicht äußern.

Eine Energiekrise würde zu den massiven politischen und finanziellen Probleme hinzukommen und könnte noch vor der Parlamentswahl am 17. Juni bei Unternehmen und Privathaushalten für Stromausfälle sorgen. Stromausfälle würden das Mittelmeer-Land mitten in der Tourismussaison treffen - die Branche ist einer der wichtigsten verbleibenden Umsatzbringer der kriselnden Wirtschaft.

dab/Reuters>

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Und nun kommt auch eine "Rückwirkung" auf Deutschland:

Welt online,
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1.6.2012: <Erstes Quartal: Deutscher Export in Euro-Krisenländer bricht ein> - Euro-Land wird für Deutschland weniger wichtig

aus: Welt online; 1.6.2012;
http://www.welt.de/wirtschaft/article106403531/Deutscher-Export-in-Euro-Krisenlaender-bricht-ein.html

<Der deutsche Export in die Länder des Euro-Währungsraums verharrt im ersten Quartal praktisch auf Vorjahresniveau. Die Ausfuhren in die südeuropäischen Krisenländer gehen drastisch zurück.

Deutschlands Exporteure machen derzeit eher nur enttäuschende Geschäfte mit den Euro-Handelspartnern. Die Ausfuhren in die 16 anderen Länder des Währungsraums stiegen im ersten Quartal nur minimal um 0,9 Prozent, wie das Statistische Bundesamt mitteilte.

Die gesamten Exporte hingegen kletterten binnen Jahresfrist um knapp sechs Prozent. Während das Geschäft mit den wichtigen Handelspartnern Frankreich (plus 6,7 Prozent) und den Niederlanden (plus 9,6 Prozent) überdurchschnittlich gut lief, brach der Umsatz mit den hoch verschuldeten Krisenländern ein.

Export Richtung Südeuropa bricht ein

Jeweils kräftig sanken die Exporte nach Italien (minus 7,6 Prozent), Spanien (minus 7,8 Prozent), Portugal (minus 14 Prozent) und Griechenland (minus 9,8 Prozent).

Diese vier Länder stecken alle tief in der Rezession. Die Regierungen versuchen dem Druck der Finanzmärkte mit Sparprogrammen, Steuererhöhungen und Strukturreformen gegenzusteuern. Dies allerdings bremst kurzfristig das Wirtschaftswachstum.

Durch die Krise verlieren die EU-Länder als traditionell wichtigster Handelspartner an Bedeutung. Bereits 2011 landeten nur noch 59,2 Prozent der Ausfuhren in der Europäischen Union - dies war der tiefste Stand seit 20 Jahren. 2007 lag der Anteil noch bei 64,6 Prozent, sank seitdem aber kontinuierlich. Im ersten Quartal 2012 fiel der Anteil sogar auf 58,4 Prozent. In die Euro-Länder gingen nur noch knapp 39 Prozent der Exporte.

Mehr Wachstum außerhalb von Europa

Deutlich mehr Wachstum erzielten die Exporteure außerhalb Europas. In diese sogenannten Drittländer stiegen die Ausfuhren um gut elf Prozent. Das größte Plus mit 21,4 Prozent gab es hier im US-Geschäft. Auch nach Japan (plus 18,4 Prozent) und Russland (plus 17,5 Prozent) lieferten die Firmen deutlich mehr.

Ungewohnt mau liefen die Ausfuhren nach China, die nur um 6,1 Prozent stiegen. In den vergangenen Jahren hatten die Exporte ins Reich der Mitte wiederholt für Rekorde gesorgt. Aber auch die langjährige Wachstumslokomotive der Weltwirtschaft spürt derzeit Sand im Getriebe - nicht zuletzt wegen Europas Schuldenkrise. Der Bundesverband Großhandel, Außenhandel, Dienstleistungen (BGA) peilt für 2012 ein Exportwachstum von rund sechs Prozent an.

Reuters/dma>

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Basler
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2.6.2012: Der reichste Grieche am Genfersee - von Pleite-Griechenland unbehelligt, und vom Euro-Rettungsschirm gefüttert, denn er besitzt eine griechische Pleite-Bank, die EFG

aus: Basler Zeitung online:
Der reiche Grieche vom Genfersee; 2.6.2012;
http://bazonline.ch/wirtschaft/unternehmen-und-konjunktur/Der-reiche-Grieche-vom-Genfersee/story/12013534

<Von Arthur Rutishauser.

Spiros Latsis, der vermögendste Mann Griechenlands, profitiert von der Krise in seiner Heimat: Über den Euro-Rettungsschirm pumpen die Europäer Milliarden in seine EFG-Bank.

Anfang Woche war in Griechenland wieder einmal Zahltag. 18 Milliarden Euro flossen aus dem Euro-Rettungsschirm in das griechische Bankensystem. Die National Bank erhielt 6,9 Milliarden Euro, die Piraeus Bank 5 Milliarden, die EFG Eurobank Ergasias 4,2 Milliarden und die Alpha Bank 1,9 Milliarden. Einer der grössten Profiteure der Rettungsaktion sitzt in Genf: Spiros Latsis, der reichste Mann Griechenlands, mit Wohnsitz in Bellevue bei Genf.

Ihm gehören neben der zweitgrössten Bank Griechenlands, der EFG Eurobank, auch eine Reederei, eine Immobiliengesellschaft, 30 Prozent an Hellenic Petrolium sowie Immobilien in der ganzen Welt. 12 Milliarden Euro steckte seine Bank in die griechischen Staatsschulden, 48 Milliarden haben private griechische Schuldner bei ihm ausstehend. Von denen sind heute nicht mehr alle solvent – aus diesem Grund wäre Latsis’ Bank in Griechenland ohne die Hilfe Europas zusammengebrochen.

Familiensitz in der Schweiz

Die Familie Latsis, geschätztes Vermögen laut «Bilanz» 4 Milliarden Franken, hat schon lange ein Standbein in der Schweiz. Spiros’ Vater Giannis war ein persönlicher Freund der saudischen Königsfamilie und auch schon einer der reichsten Männer der Welt. Der Reeder, Ölhändler und Generalunternehmer beliess seinen offiziellen Wohnsitz in Athen, gemanagt wurden seine weltweiten Geschäfte aber von Genf aus, vorerst durch seine Töchter Marianna und Margarita. Diese wurden in den 80er-Jahren in Genf eingebürgert. Seinen Sohn Spiros schickte Latsis nach England.

Die Latsis fühlten sich in der Schweiz zu Hause. Sie kauften in Genf einiges an Immobilien zusammen: Insgesamt besassen sie im Kanton Genf «mindestens 50'000 Quadratmeter Land mit Verwaltungsgebäuden und zahlreichen Villen», dazu «an die 250 Wohnungen», schrieb die «Bilanz». Einen Coup landete Latsis, als er dank dem Schweizer Pass seiner Töchter ein Gelände für den saudischen König kaufen konnte, das dieser als Ausländer nie hätte erwerben dürfen.

Nähe zu den Mächtigen gesucht

Und Latsis kaufte eine Bank. Dank dem Schweizer Pass der Töchter war die Banque de Dépôt, deren Kapital Latsis – mit Saudi-Geld, wie das Nachrichtenmagazin «Spiegel» schrieb – von 50 auf 250 Millionen Franken erhöhte, ein Schweizer Institut. Deshalb fiel es auch nicht unter die einschränkende Gesetzgebung für Auslandsbanken. Die Familie Latsis suchte immer die Nähe zu den Mächtigen. Dazu diente auch ihre märchenhafte Jacht Alexander. Auf ihr war zu Giannis’ Zeiten George W. Bush zu Gast, der Prinz of Wales und Marlon Brando. Sohn Spiros führte diese Tradition nach dem Tod seines Vaters nahtlos weiter – und trat ins Fettnäpfchen.

2004 verbrachte der heutige EU-Kommissionspräsident José Manuel Barroso samt Familie eine Woche auf dem Traumschiff – gratis und franko. Barroso und Spiros Latsis kannten sich schon lange, sie haben in London gemeinsam studiert. Peinlich war, dass kurz nach den Jachtferien in Brüssel strengere Umweltvorschriften für griechische Schiffe verhindert wurden. Entscheide, in die Barroso teilweise persönlich involviert war. Barroso überstand später einen Misstrauensantrag im EU-Parlament mit dem Argument, er sei zur Zeit des Urlaubs noch nicht EU-Präsident gewesen.

In Deutschland hat die Affäre hohe Wellen geschlagen. Und sie kommt immer wieder zur Sprache, wenn Latsis’ Bank Geld von Brüssel bekommt. Zu Hause in Griechenland ist Latsis umstritten. Zwar hat er einen schönen Teil der Presse im Griff, weil sie ihm gehört. Doch bei den Demonstrationen in Athen wurden auch schon Filialen seiner EFG Eurobank verwüstet. In Athen hat er sich im Vorfeld der Olympischen Spielen 2004 Feinde geschaffen, weil er es schaffte, trotz negativem Gerichtsbeschluss ein Shoppingcenter auf einem Gelände zu bauen, das für Sozialwohnungen vorgesehen war. Geholfen haben ihm die hervorragenden Beziehungen zur Regierungspartei Pasok.

Holdingsitz flugs verlegt

In der Schweiz brachte Latsis 2005 seine Bank als EFG International (EFGN 6.73 -1.75%) an die Börse. 2010, als die Griechenlandkrise ausbrach, kam es von Kundenseite zu kritischen Fragen die Solidität der Bank betreffend. Die Finanzmarktaufsicht Finma prüfte, ob die Bank in den Strudel der Griechenlandkrise kommen könnte. Im Zuge dieser Abklärungen wurde denn auch die Beteiligung Latsis’ an der EFG Eurobank in die EFG Holding in Luxemburg verschoben.

Seit diesem Zeitpunkt ist die Finma nur noch Regulator für die EFG International mit Sitz in der Schweiz. Weil gleichzeitig mit der Sitzverlegung die statistische Erfassung der Griechenlandausstände der Schweizer Banken um 60 Milliarden abnahm, kennt man auch das Ausmass der Probleme der EFG Eurobank in Athen.

(Tages-Anzeiger)>

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Welt online,
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2.6.2012: Pleite-Spanien braucht 90 Milliarden Euro allein für seine Pleite-Banken

aus: Welt online:
Euro-Krise: Merkel will Spanien unter Rettungsschirm pressen
http://www.welt.de/wirtschaft/article106408764/Merkel-will-Spanien-unter-Rettungsschirm-pressen.html

<Die Bundesregierung soll das überschuldete Spanien unter den Rettungsschirm EFSF drängen wollen. Alleine könne das Land seine Banken nicht retten. Von 90 Milliarden Euro Hilfe ist die Rede.

Angesichts der schwierigen Lage in  Spanien wollen Bundeskanzlerin Angela Merkel und  Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble das Land nach "Spiegel"-Informationen unter den europäischen Rettungsschirm EFSF  drängen. Nach Einschätzung beider Regierungsmitglieder sei das Land allein nicht imstande, die Schieflage seiner Banken zu beheben, berichtete das Magazin am Samstag vorab ohne Nennung von Quellen.

Ihre gemeinsame Linie hätten Merkel und Schäuble Anfang dieser Woche verabredet. Auf diese Weise wolle die Bundesregierung die Gefahr eindämmen, dass sich die Euro-Krise nach einem möglichen Ausscheiden Griechenlands in den angeschlagenen Süd-Ländern der Währungsunion verschärfe.

Vom Finanzministerium war zunächst keine Stellungnahme zu dem Bericht zu erhalten. In Regierungskreisen hieß es lediglich, die Entscheidung, Hilfen aus dem Rettungsschirm zu beantragen, liege allein bei der spanischen Regierung.

Spanien will Beraterurteil abwarten

Schäuble habe laut Bericht am vergangenen Mittwoch bei einem Besuch des spanischen Wirtschaftsministers Luis de Guindos in Berlin gefordert, Spanien müsse sich Geld vom Rettungsschirm besorgen, um damit das Kapital seiner Banken zu erhöhen.

Die Schwierigkeiten des Finanzsektors führten dazu, dass Spanien sich nur noch zu steigenden Zinsen Geld an den Finanzmärkten besorgen könne. Guindos habe Schäuble jedoch abblitzen lassen. Sein Land könne die Mittel allein aufbringen, habe dieser erklärt. Zudem wolle er zunächst abwarten, auf welchen tatsächlichen Finanzbedarf Unternehmensberater kämen, die derzeit die spanischen Kreditinstitute durchleuchteten.

Rajoy: "Spanien ist ein solides Land"

Der spanische Regierungschef Mariano Rajoy betonte am Samstag erneut, sein Land stehe trotz der Finanz- und Bankkrise nicht am Rande des Abgrunds. "Wir sind nicht auf Rosen gebettet, aber wir befinden uns auch nicht am Vorabend der Apokalypse", sagte er auf einer Wirtschaftstagung bei Barcelona.

Er rief die Unternehmer des Landes auf, Ruhe zu bewahren. "Spanien ist ein solides Land", sagte Rajoy. "Wir werden aus eigener Anstrengung und mit der Unterstützung unserer EU-Partner das Unwetter (auf den Märkten) überstehen."

Spanien kann sich wegen des Misstrauens der Finanzmärkte nur noch zu steigenden Zinsen Geld an den Finanzmärkten besorgen. In der vergangenen Woche musste das Land bei Anleiheplatzierungen 6,7 Prozent an Zinsen bieten. Bei diesen Größenordnungen waren Portugal und Irland im vergangenen Jahr unter den Rettungsschirm geschlüpft – ebenfalls auf Druck der übrigen Euro-Staaten.

Experten der Bundesregierung rechnen dem Bericht zufolge damit dass die spanische Bankenwirtschaft eine Kapitalspritze in Höhe von 50 bis 90 Milliarden Euro benötigt. Madrid hatte in den vergangenen Wochen mehrmals Geld für seine Banken außerhalb des bisherigen Rettungsverfahrens gefordert. Dies lehnte die Bundesregierung ab.

Bankia in der Milliarden-Klemme

Spanien war zuletzt neben Griechenland in den Mittelpunkt der Schuldenkrise gerückt. Die spanische Finanzbranche steckt in der Klemme, weil die Banken wegen geplatzter Immobilienkredite riesige Kapitallöcher aufweisen.

So benötigt der teilverstaatlichte spanische Sparkassen-Konzern Bankia zum Überleben weitere 19 Milliarden Euro vom Staat. Die viertgrößte Bank des Landes kündigte am Freitag bei der Vorlage ihres Hilfsantrages an, sich zwölf Milliarden Euro per Kapitalerhöhung beschaffen zu wollen.

Angesichts der problematischen Lage in der Branche stufte die Ratingagentur Standard & Poor's die Bonitätsbewertung von Bankia und vier weiteren Banken herab auf "BB+" von zuvor "BBB-".

Bankia wurde Anfang des Monats in einer Nacht- und Nebel-Aktion teilweise verstaatlicht, weil das Institut die riesigen Verluste aus dem spanischen Immobilien-Crash nicht mehr schultern konnte.

dpa/dpad/rtr/toto>

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Welt
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2.6.2012: Reales Denken fehlt in Pleite-Griechenland: Parteien versprechen das Blaue vom Himmel

aus: Welt online: Vor der Neuwahl: Parteien blenden Griechen mit Fantasie-Programmen; 2.6.2012;
http://www.welt.de/politik/ausland/article106405571/Parteien-blenden-Griechen-mit-Fantasie-Programmen.html

<Die griechischen Parteien sind erfindungsreich wenn es darum geht, ihre Wähler zu ködern. Sie versprechen unisono höhere Löhne und Renten. Doch das ist mit der EU nicht zu machen.

Von Boris Kálnoky

Nur noch zwei Wochen bis zur erneuten Wahl in Griechenland. Die Bürger, so heißt es, haben die Wahl zwischen einem selbstmörderischen Ausstieg aus dem Euro und einem selbst verstümmelndem Verbleib darin.

Die erste Variante ist die der linksradikalen Syriza und ihrem Führer Alexis Tsipras, der die mit der EU vertraglich vereinbarten Reformen und Sparmaßnahmen (als Bedingung und Gegenleistung für einen Schuldenschnitt der Gläubiger und 130 Milliarden Euro an Notkrediten) kippen will.

Aus der EU tönt es, man werde den Griechen dann den Geldhahn abdrehen – es werde gezwungen sein, selbst Geld zu drucken (also zur Drachme zurückkehren).

Die zweite Variante ist die der etablierten Altparteien: Pasok, und vor allem der "konservativen" Nea Dimokratia (ND). Sie will wachstumsfördernde Nachbesserungen an den Sparmaßnahmen, "ohne deren Essenz und Zielsetzungen zu berühren".

Was das konkret bedeuten mag, haben beide Parteien am Donnerstag und Freitag präzisiert. Beide stellten ihre Wirtschaftsprogramme vor. Es ist wahrscheinlich der entscheidende Augenblick vor der Wahl: Die Griechen können darin sehen, was sie erwartet.

Programme sind Ausgeburten der Fantasie

Die Europäer schauen gewiss auch hin, und sehen vermutlich etwas ganz anderes: Beide Programme sind Ausgeburten der Fantasie, keines entspricht der "Essenz" oder den "Zielsetzungen" der EU-Sparpolitik, keines wird wohl in der Realität umsetzbar sein. Im Großen und Ganzen ist in vielen Aspekten kaum ein Unterschied zu erkennen zwischen dem Syriza-Programm und dem von ND.

In einer Grundsatzrede vor der Athener Industrie- und Handelskammer legte ND-Chef Antonis Samaras am Donnerstag seine Wirtschaftspolitik in "18 Punkten" vor.

Punkt eins: Erhöhung der niedrigen Renten und der Sozialleistungen für Familien auf das Niveau vor den Sparbeschlüssen. Also eigentlich eine Annullierung der Sparbeschlüsse. Punkte Zwei und Drei: Verlängerung des Arbeitslosengeldes von ein auf zwei Jahre und Ausweitung des Berechtigtenkreises.

Und dabei handelt es sich noch um das EU-"freundliche" Programm. Das "radikale" von Syriza will dagegen: Verlängerung des Arbeitslosengeldes von ein auf zwei Jahre sowie dessen Anhebung. Den Berechtigtenkreis aber will sie nicht ausweiten, mit anderen Worten: In diesem Punkt wird die "linksradikale" Syriza links überholt von der "konservativen" ND.

ND und Syriza wollen Einkommen erhöhen

Ähnlich verhält es sich mit den Themen Mindestlohn und den Gehältern im Privatsektor (die EU-Maßnahmen fordern deren Reduzierung, um Griechenland wettbewerbsfähiger zu machen).

In all diesen Bereichen gibt es kaum einen Unterschied zwischen den Positionen von ND und Syriza. Sie wollen die niedrigen Einkommen erhöhen, statt weiter zu reduzieren. Auch zum aufgeblähten Beamtenapparat gibt es keinen wirklichen Unterschied. Syriza will die vielen überflüssigen Beamten, entgegen den EU-Forderungen, nicht feuern; ND hingegen will die Beamten erst in drei Jahren entlassen.

Einen Unterschied gibt es bei der Bewertung des Privatsektors: Samaras will Staatsbesitz privatisieren und "150.000 Arbeitsplätze" schaffen. Zur Umsetzung wird nichts gesagt, aber immerhin ist ein wichtiges Schlüsselwort gefallen: Privatsektor. Tsipras will das Gegenteil, nämlich "strategische Unternehmen" verstaatlichen. Für die Schaffung von Arbeitsplätzen baut er auf den Staat.

Woher der sein Geld bekommen soll, bleibt bei beiden Kandidaten fraglich. Statt Steuern zu erhöhen, wollen sie auf unterschiedliche Weise Steuern senken.

Linke will eine Art "Besitzregister"

ND will den Spitzensteuersatz von 45 auf 32 Prozent herunter setzen. So soll die Steuermoral der Besserverdienenden und der unternehmerischen Geist beim Mittelstand belebt werden.

Syriza dagegen will die (leichter einzutreibende) Mehrwertsteuer reduzieren, dafür aber die Besserverdienenden und die Steuerflüchtigen zur Kasse bitten. Zu diesem Zwecke werden Maßnahmen angedacht, die tatsächlich ein wenig radikal klingen.

Insbesondere soll ein fast kommunistisch anmutendes Besitzregister erstellt werden, in dem jeglicher Besitz eins jeden Bürgers im In- und Ausland festgehalten wird. Da man weiß, dass die Bürger den Staat anlügen werden, ist vorgesehen, verschwiegenen Privatbesitz zu verstaatlichen.

Das klingt nach einer großen Treibjagd auf "die Wohlhabenden" und deren Besitz, und nach einer Auffüllung der Staatskasse durch schlichte Enteignung der "Reichen". Hier ist der Kernunterschied zwischen ND und Syriza: Beide wollen die Sparmaßnahmen in fast gleichem Umfang zurückfahren und letztlich die EU dafür zur Kasse bitten, denn finanzierbar ist das nicht.

Eliten bangen um ihre Existenz

Syriza aber will die alten Eliten vernichten, und die wollen ihrerseits ihre Schäfchen im Trockenen halten. Das ist der eigentliche Einsatz, um den es bei der Wahl geht. Und das ist radikal neu. Nie zuvor mussten in Griechenland die von Macht und Luxus verwöhnten, etablierten Eliten um ihre Existenz bangen.

Aber genau dieser Ton könnte Tsipras Stimmen einbringen. Sehr viel stärker als Samaras legte er am Freitag, als er sein Programm präsentierte, den Schwerpunkt auf eine durchgreifende Reform des korrumpierten Staats- und Verwaltungsapparats und seiner bisherigen Usancen.

Im Fadenkreuz sind dabei jene, die man in Griechenland nur "die Diebe" nennt: Politiker, Funktionäre und Geschäftemacher.

Eine Tsipras-Regierung wäre kleiner und sparsamer als die jetzige, sie würde keine Verträge mit externen Beratern schließen, sie würde ein elektronisches Kontrollsystem für Staatsausgaben schaffen, um dubiose Auftragsvergaben und Verschwendung von Steuermitteln aufzudecken.

Pasok im einstelligen Bereich

Und sie würde Preise für staatliche Anschaffungen begrenzen. Das freilich kann zu Knappheit führen; schon jetzt diktiert der Staat niedrige Beschaffungspreise etwa für Medikamente. Mit dem Ergebnis, dass gewisse Medikamente gar nicht mehr zu haben sind.

Ob all das den Wählern Orientierungshilfen bietet? Am Freitag wurden drei neue Umfragen veröffentlicht, die vor allem wilde Ratlosigkeit offenbaren. Sie liegen so weit auseinander, als beträfen sie unterschiedliche Länder. In einer Umfrage führt Syriza mit 31,5 Prozent vor ND (25,5).

In zwei anderen führt ND mit rund 26 Prozent vor Syriza mit nur 24. Die "sozialistische" Pasok, die in den letzten Wochen bei rund 15 Prozent gelegen hatte, liegt in einer Umfrage sogar nur noch im einstelligen Bereich. Das alles bedeutet nur eines: Die Wahrscheinlichkeit ist hoch, dass wieder keine Regierungsmehrheit zustande kommt.

Mitarbeit: Dimitra Moutzouri und Christos Roumeliotis>


Kommentar

Das Blaue vom Himmel versprechen, ohne kaufmännische Regeln zu beachten - scheinbar ändert sich die Politik in Griechenland ja nicht. Da bleibt dann nur noch der blaue Himmel, den sie immer haben...

Michael Palomino, 2.6.2012

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Der Standard
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2.6.2012: Pleite-Italien in einem "miserablen Zustand" - Rating von Egan-Jones von BB auf B+

aus: Der Standard online: Bonitätsstufe B+: Ratingagentur Egan-Jones stuft Italien herab; 2.6.2012;
http://derstandard.at/1338558470283/Bonitaetsstufe-B-Ratingagentur-Egan-Jones-stuft-Italien-herab

<"Italien ist in einem miserablen Zustand".

New York  - Die weniger bekannte US-Ratingagentur Egan-Jones hat die Kreditwürdigkeit Italiens herabgestuft. Die Agentur senkte die Bonitätsnote für das zuletzt wieder stärker in den Strudel der Schuldenkrise geratene Land am Freitag auf B+ von BB. Den Ausblick bewertet sie mit negativ, womit dem Land eine weitere Herabstufung droht. "Italien ist in einem miserablen Zustand", urteilten die Bonitätswächter. Daher sei es fraglich, ob die drittgrößte Volkswirtschaft der Euro-Zone bei Bedarf aus eigener Kraft ihre Banken stützen könne. Egan-Jones gehört zwar nicht zu den prominentesten der Branche, genießt aber dennoch einen guten Ruf.

Die drei führenden Ratingagenturen Moody's, Standard & Poor's und Fitch haben Italien ebenfalls mit einem negativen Ausblick versehen. Moody's bewertet Italiens Bonität mit A3, S&P mit BBB+ und Fitch mit A-. (APA/Reuters, 2.6.2012)>


Kommentar: Mama mia

bald gibt's wieder billigere Ferien am Gardasee. Na kommen die nationalen Währungen endlich? Und ist endlich Schluss mit dem Euro-Fantasie-Duselei der mitteleuropäischen Oberschichten und der südeuropäischen Mafia? Da ist wirklich etwas zusammengewachsen, das nicht zusammengehört...

Michael Palomino, 2.6.2012

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Basler
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3.6.2012: Schweizer Politik rätselt, wann der Zwangskurs von 1,20 Franken zum Euro fällt - real ist ein Euro noch 93 Rappen Wert

aus: Basler Zeitung online: Mindestkurs 1.20 – «Es ist nur eine Frage der Zeit»; 3.6.2012;
http://bazonline.ch/wirtschaft/konjunktur/Mindestkurs-120--Es-ist-nur-eine-Frage-der-Zeit/story/31526735

<Die Euro-Krise verstärkt sich und mit ihr der Druck auf den Schweizer Franken. Nun fordern Experten die Nationalbank auf, den Mindestkurs aufzuheben. Andere wollen die Abschottung des Schweizer Kapitalmarktes.

Die Euro-Krise hat sich diese Woche zugespitzt, der Aufwertungsdruck auf den Franken nimmt zu. Jetzt fordern Schwergewichte aus Wirtschaft und Politik: Die Nationalbank (SNB) sollte den Mindestkurs von 1.20 Franken pro Euro aufgeben.

Ex-UBS-Chef Oswald Grübel schreibt in seiner Kolumne in der Zeitung «Der Sonntag», es sei «nur eine Frage der Zeit und der Entwicklung der Eurokrise», dass die Strategie des Mindestkurses aufgegeben werden müsse. Je früher die SNB dies tue, umso besser: «Je länger wir daran festhalten, umso höher wird der Preis, den wir alle dafür bezahlen.»

Der Zürcher Finanzprofessor Martin Janssen stimmt Grübel zu: «Die Festlegung des Mindestkurses von 1.20 war in Erwartung eines wieder stärker werdenden Euros vertretbar. Aber jetzt wird der Euro und damit der Franken gegenüber allen anderen Währungen laufend schwächer – obwohl die Marktkräfte zu einem deutlich stärkeren Franken drängen», so Janssen zum «Sonntag». Halte die SNB den Kurs lange künstlich bei 1.20, drohe in zwei oder drei Jahren ein umso schlimmerer Absturz auf 90 Rappen. Janssen fordert eine «Exit-Strategie».

UBS: «Freier» Wechselkurs auf 93 Rappen pro Euro

Die SNB könnte den Franken schrittweise aufwerten: «Jedes Quartal um einen Rappen, von 1.20 auf 1.19 und so weiter.» Welches der «freie» Wechselkurs wäre, lässt sich nicht bestimmen. UBS-Berechnungen aufgrund der Kaufkraftparität gehen von schockierend tiefen 93 Rappen pro Euro aus. FDP-Präsident Philipp Müller sagt gegenüber dem «Sonntag»: «Die Schweiz hat die Wahl zwischen Pest und Cholera: Entweder stützt die SNB den Franken weiter bei 1.20, mit dem Risiko gewaltiger Verluste auf den Devisenreserven. Oder sie gibt den Mindestkurs auf, was wohl Parität bedeuten würde und die Exporte einbrechen liesse.»

SVP-Stratege Christoph Blocher sagt: «Die SNB muss sich bewusst sein, dass der Mindestkurs von 1.20 langfristig nicht durchsetzbar ist. Irgendwann muss wieder der freie Markt den Devisenkurs bestimmen können.» Darum habe Oswald Grübel «grundsätzlich recht». Ein Fragezeichen setzt Blocher beim Zeitpunkt: «Wann der richtige Moment da ist, um den Kurs wieder frei schwanken zu lassen, muss letztlich die Nationalbank entscheiden.»

Streit über Schweizer Notaktionen

Zudem geben weitere Notmassnahmen gegen die Eurokrise zu diskutieren. Auch hier sind sich Politker und Fachleute alles andere als einig. Nationalbank-Präsident Thomas Jordan hat in der «SonntagsZeitung» Kapitalverkehrskontrollen vorgeschlagen. Ausländer könnten damit nur noch begrenzt in der Schweiz investieren. Unternehmer und SVP-Nationalrat Peter Spuhler ist ebenfalls pessimistisch: «Ich erwarte, dass es in Europa in den nächsten zwölf bis 24 Monaten gewaltig knallt», sagt er gegenüber der «SonntagsZeitung». Darum brauche es Instrumente, um eine weitere Aufwertung des Frankens im Notfall zu bremsen. Spuhler zweifelt aber daran, «dass Kapitalverkehrskontrollen technisch umsetzbar sind.»

Skeptisch gegenüber dem Vorschlag von Thomas Jordan ist auch Pascal Gentinetta: «Kapitalverkehrskontrollen sind ein Griff in den Giftschrank», sagt der Direktor des Wirtschaftsdachverbandes Economiesuisse der «SonntagsZeitung». «Sie sind ein massiver Eingriff in den freien Kapitalverkehr.»

Unterstützung erhält Jordan von der Linken und der Mitte. Susanne Leutenegger Oberholzer (SP) Hans Grunder (BDP) und Christophe Darbellay halten die «Abschottung des Kapitalmarktes für ein wirksames Mittel». Noch mehr verlangt die Linke: «Es braucht einen Verzicht der Grossbanken auf Franken-Spekula­tionen. Und der Bund müsse im Notfall sogar ein Verbot für Immobilienverkäufe erlassen», fordert die SP.>

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Arbeitsmarkt in Deutschland - es wird kritisch:

Der Standard
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4.6.2012: <Lange Öffnungszeiten: Deutschland: Immer mehr arbeiten am Wochenende> - 2/3 sind oft am Wochenende an der Arbeit - 15% in der Nacht

aus: Der Standard online; 4.6.2012;
http://derstandard.at/1338558559605/Lange-Oeffnungszeiten-Deutschland-Immer-mehr-arbeiten-am-Wochenende

<Zwei Drittel der Beschäftigten müssen mehr oder weniger regelmäßig ran - 15 Prozent rücken in der Nacht aus Immerhin 15 Prozent bleibt die Nachtarbeit nicht erspart.

Berlin - Rund ein Drittel der Beschäftigten in Deutschland muss einer Gewerkschaftsstudie zufolge regelmäßig am Wochenende arbeiten, ein weiteres Drittel ab und zu. Das ergab eine Umfrage des DGB, die der "Frankfurter Rundschau" vorliegt (Samstag-Ausgabe). Der Anteil der Beschäftigten mit regelmäßiger Wochenendarbeit wäre damit in den ergangenen 20 Jahren um rund zwei Drittel gestiegen. Üblich ist der Dienst an Samstagen und Sonntagen der Umfrage zufolge vor allem im Gastgewerbe, wo vier von fünf Beschäftigten betroffen sind.

Zwischen 800 und 1.500 Euro

Im Handel, in Sozial- und Erziehungsberufen sind es demnach in etwa die Hälfte. Wer dagegen in einer Bank, einer Versicherung oder im Energiesektor arbeitet, hat am Wochenende in der Regel frei, zitiert die "Frankfurter Rundschau" aus der Studie. Überdurchschnittlich viel am Wochenende arbeiteten Beschäftigte mit einem Bruttomonatseinkommen zwischen 800 und 1.500 Euro und im Alter zwischen 26 und 35 Jahren. Frauen seien am Wochenende häufiger im Dienst als Männer, Teilzeitkräfte häufiger als Beschäftigte mit Vollzeitstellen.

Abend- und Nachtarbeit wird mehr

Wie die "Frankfurter Rundschau" weiter berichtet gehört Sonn- und Feiertagsarbeit für 28 Prozent der Beschäftigten zum Berufsleben. 2001 waren es erst 24 Prozent. Auch gestiegen sind die Werte bei Abend- und Nachtarbeit. Zwischen 18 und 23 Uhr müssen mittlerweile 46 Prozent der Erwerbstätigen mehr oder weniger regelmäßig arbeiten. Der Anteil der Abendarbeiter ist besonders stark gestiegen. Zur Jahrtausendwende waren es nur 36 Prozent. In der Nacht müssen immerhin rund 15 Prozent der Beschäftigten regelmäßig oder gelegentlich ausrücken. Als Grund ortet die Gewerkschaft den Trend zu längeren Öffnungszeiten. Neun Prozent der männlichen Erwerbstätigen arbeiten im Schnitt mehr als 48 Stunden pro Woche, bei den Frauen sind es zwei Prozent. (APA, red, 4.6.2012)>

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Und hier kommt eine Meldung über den allgemeinen Geisteszustand in Spaniens Landgemeinden:

Der Standard
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Guijo de Galisteo (Pleite-Spanien) 4.6.2012: Spanische Dörfer wollen zu 2/3 Stierhatz statt Arbeitsplätze

aus: Der Standard online: Spanien: Dorfbewohner stimmen für Stiertreiben statt neuer Jobs; 4.6.2012;
http://derstandard.at/1338558583971/Spanien-Dorfbewohner-stimmen-fuer-Stiertreiben-statt-neuer-Jobs

<Madrid - Die Bewohner eines Dorfes in Spanien wollen lieber ihr traditionelles Stiertreiben behalten als das eingesparte Geld in den Kampf gegen die hohe Arbeitslosigkeit zu stecken. Wie spanische Medien am Montag berichteten, stimmten die Bewohner des Dorfes Guijo de Galisteo und seiner beiden Nachbargemeinden in der Extremadura im Südwesten des Landes am Sonntag darüber ab, ob das Spektakel dieses Jahr ausfällt und die dafür vorgesehenen 15.000 Euro stattdessen in öffentlich geförderte Arbeitsplätze gesteckt werden. 242 Dorfbewohner votierten für die Stierhatz und 181 für neue Arbeitsplätze.

Arbeitslosigkeit bei 30 Prozent

Allerdings fiel das Abstimmungsergebnis in den drei Gemeinden höchst unterschiedlich aus: Während die Bewohner von Guijo für neue Jobs stimmten, wollen die Dörfchen Valrio und El Batan nicht auf das Stiertreiben verzichten. Nach Angaben von Bürgermeister Javier Anton sollen nun alle ihren Willen bekommen: Guijo darf 5.000 Euro in neue Jobs stecken, während die beiden Nachbargemeinden denselben Betrag für ihr Stiertreiben ausgeben dürfen. In der Region liegt die Arbeitslosigkeit bei über 30 Prozent. (APA, 4.6.2012)>

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Ach so, ja, die Religion soll den Euro retten:

Der Standard
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Pleite-Spanien am 4.6.2012: <Krisen-Beitrag: Spanier verlangen, dass Kirche mehr Steuern zahlt> - bisher zahlt die katholische Mafia-Kirche bisher 0% Grundsteuer auf Immobilien

aus: Der Standard online; 4.6.2012;
http://derstandard.at/1338558640799/Krisen-Beitrag-Spanier-verlangen-dass-Kirche-mehr-Steuern-zahlt

<Angesichts der Krise in Spanien drängen die Sozialisten auf eine Aufhebung der Ausnahmen für die Kirche im Steuerrecht.

Wien/Madrid - Angesichts der dramatischen Lage an den Finanzmärkten wächst in Spanien der Druck auf die katholische Kirche, einen größeren Beitrag zur Sanierung des Staatshaushaltes zu leisten. Die Tageszeitung El País veröffentlichte eine Umfrage, wonach inzwischen acht von zehn Spaniern verlangen, dass für die Kirche geltende Ausnahmen im Steuerrecht abgeschafft werden. Dieses Ergebnis ist insoweit überraschend, als der Katholizismus und die katholische Kirche in Spanien nach wie vor eine besonders wichtige Rolle spielen.

Angestoßen wurde die Debatte von den Sozialisten. Die Oppositionspartei hatte im Mai in allen Gemeinden Anträge für die Einhebung der Immobiliengrundsteuer auf Kirchenbesitz gestellt. Auf Grundlage der Vatikan-Verträge von 1979 zwischen Spanien und dem Heiligen Stuhl ist die katholische Kirche von der Grundsteuer für Immobilien befreit.

Konservative blocken ab

Die konservative Regierung von Premier Mariano Rajoy sträubt sich allerdings dagegen, die Vatikan-Verträge zu modifizieren, welche die Kirche nicht nur bei Gotteshäusern, sondern seit 1998 auch bei Klöstern, Bischofs- und Priesterresidenzen von der Grundsteuer befreien. Nach einem Bericht der Tageszeitung El Mundo würde das Ende der Ausnahmeregelungen dem Staat allerdings gerade fünf Millionen Euro zusätzlich einbringen.

Spanien ist nicht das einzige Euroland, indem der Druck auf die Kirche steigt. Im Februar hatte Italiens Premier Mario Monti angekündigt, dass Kirchengebäude, die Gewinne generieren - wie von kirchlichen Orden verwaltete Unterkünfte für Pilger - die Immobiliensteuer IMU zahlen sollen. Der Staat erwartet sich durch die Abgabe, die ab 2013 eingehoben wird, zusätzliche Einnahmen in Höhe von drei Milliarden Euro.

Auch in Griechenland, wo die orthodoxe Kirche hinter dem Staat der größte Grundbesitzer ist, wird laufend über höhere Grundsteuern auf Kirchenbesitz diskutiert. Derzeit zahlen die Orthodoxen so gut wie keine Steuern, im Gegenteil: Ein großer Teil des orthodoxen Klerus wird vom Staat bezahlt. (APA, Reuters, red, DER STANDARD, 5.6.2012)>


Kommentar: Kirchen werden Übernachtungshallen

Die Kirchen werden noch früh genug zu Übernachtungshallen der Wohnungslosen werden. Abwarten. Und dann werden die Männer in Schwarz wieder alle die Bibel verteilen und sagen, ist doch gut, dass der Euro uns neue Schafe schickt...

Michael Palomino, 4.6.2012

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n-tv online,
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4.6.2012: Zypern will den Rettungsschirm für seine Pleite-Banken

aus: n-tv online: Bankensystem wankt bedenklichZypern sucht den Schirm; 4.6.2012;
http://www.n-tv.de/wirtschaft/Zypern-sucht-den-Schirm-article6421786.html

<Die europäische Schuldenkrise macht sich nun auch verstärkt in Zypern bemerkbar. Die Regierung in Nikosia erwägt einen Antrag auf Unterstützung aus Brüssel. Zyperns Bankensektor ist eng mit dem griechischen verbunden. Laut IWF herrscht eine beängstigende Wirtschaftslage.

Zypern sucht nach Wegen, sein ins Wanken geratenes Bankensystem zu stabilisieren. Wie es aus Kreisen des Finanzministeriums hieß, könnte die Regierung in Nikosia in den nächsten Wochen einen Antrag auf Unterstützung in Brüssel stellen. Dies sei jedoch "noch nicht beschlossen". Es werde auch "nach anderen Lösungen gesucht". Darunter sei ein Kredit aus einem Land außerhalb der EU.

Staatspräsident Dimitris Christofias hatte bereits vergangene Woche nicht ausgeschlossen, dass der Inselstaat unter den EFSF-Schirm schlüpfen könnte. Zypern hatte im vergangenen Jahr einen Kredit aus Russland in Höhe von 2,5 Milliarden Euro mit viereinhalbjähriger Laufzeit zum Zinssatz von 4,5 Prozent erhalten. Mit einer Entscheidung, an wen sich die Regierung in Nikosia wenden könnte, werde erst nach den Wahlen in Griechenland am 17. Juni gerechnet, sagten Experten einer der größten zyprischen Banken.

Das Problem Zyperns ist hauptsächlich der Bankensektor. Er ist eng mit dem griechischen verwoben. Ein Großteil aller Forderungen des zyprischen Bankensektors entfällt auf griechische Schuldner. Im jüngsten Bericht des Internationalen Währungsfonds (IWF) hieß es, die Lage der Wirtschaft der Insel sei "verwundbar und beängstigend".>

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Der Standard
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4.6.2012: Inselverkauf in Pleite-Griechenland stockt: Griechische Inseln kann man wegen der Bürokratie gar nicht an Ausländer verkaufen

aus: Der Standard online: Bürokratie ahoi: Griechen bleiben auf ihren Inseln sitzen; 4.6.2012;
http://derstandard.at/1338558548718/Buerokratie-ahoi-Griechen-bleiben-auf-ihren-Inseln-sitzen

<Sigrid Schamall


Der griechische Staat verfügt nach Angaben der Tourismusorganisation über rund 6.000 Inseln im Ägäischen und im Ionischen Meer. Nur 227 sind bewohnt. 75 stehen zum Verkauf. Zuschlagen darf jeder, Inländer oder Ausländer. Doch nichts ist schwieriger, als eine griechische Insel an einen Ausländer zu verkaufen - zu hoch seien die bürokratischen Auflagen. Vladi: "In den letzten 30 Jahren wurde keine einzige an einen Ausländer verkauft."

Vom Einfall zum Reinfall: Immer mehr Griechen wollen ihre Inseln verkaufen. Interessenten gibt es, Stolpersteine noch viel mehr.

Man nehme 1,5 Millionen Euro, eine kräftige Dosis Mut und eine Flasche Ouzo - den braucht man für den sprichwörtlich langen Atem. Was vor einem Jahr noch wie ein Witz klang, ist nun Realität: In Griechenland gibt es plötzlich eine Menge jener Arten von Immobilien zu kaufen, die sonst zu den seltensten Objekten auf dem Markt gehören - Inseln und Inselchen, 75 insgesamt.

Sie alle warten auf neue Besitzer. Denn kaufen kann jeder, egal ob In- oder Ausländer. Kein Wässerchen kann den ersten Schritt ins Paradies scheinbar trüben, doch wie so oft liegen Himmel und Hölle nah nebeneinander. "In den vergangenen 30 Jahren ist es keinem Ausländer gelungen, auch nur eine einzige Insel zu erwerben", sagt Farhad Vladi, Geschäftsführer und Inhaber von Vladi Private Islands, im Gespräch mit derStandard.at. 32 Genehmigungen von 32 unterschiedlichen Stellen braucht ein Nichtgrieche, um ein Eiland zu kaufen. 32 Genehmigungen, die es in sich haben: Da ist unter anderem die Baugenehmigung einzuholen, der Sanktus des Verteidigungsministeriums, aber auch der des Bürgermeisters der gegenüberliegenden Gemeinde.

Genehmigungen über Genehmigungen

"Die Insel ist dicht bewachsen. Es gibt 350 ausgewachsene Olivenbäume, die qualitativ sehr hochwertiges Öl produzieren. (...) Außerdem 125 Pistazienbäume, eine Vielzahl von Obstbäumen, darunter Granatapfel-, Pfirsich-, Mandel-, Pflaumen- und Feigenbäume", beschreibt Vladis Prospekt eine der Inseln im Ionischen Meer. Doch hat der künftige Besitzer auch einen grünen Daumen? Der griechischen Weisheit letzter Schluss: Es muss eine Genehmigung der Landwirtschaftsbehörde her. Vladi: "Die bürokratischen Auflagen sind zeitaufwendig, kommt eine Genehmigung, ist sie auf Griechisch, muss übersetzt werden, woran wiederum die Anwälte kräftig mitverdienen." Mehr als acht Genehmigungen stand bislang kein Interessent durch.

Vladi Private Islands gehört zu den größten Maklern der Branche. 40 griechische Eilande stehen unter seinen Fittichen. Seit Ausbruch der Krise hat sich das Angebot verdreifacht. Neben den Behördengängen gibt es aber noch weitere Stolpersteine. Vladi: "Als Inselbesitzer muss man sehr bodenständig, ein starker Individualist sein und Spaß daran haben, sich der Natur unterzuordnen, denn das Unregelmäßige ist das Regelmäßige auf einer Insel." Luxus sehe anders aus, denn, so Vladi, der sich selbst als Kunsthändler der Natur sieht: "Einen Ferrari oder eine Rolex kauft man sich vielleicht, um damit anzugeben. Auf der Insel kann man nichts herzeigen - übertrieben gesagt: Was nützt eine Rolex, wenn keiner draufschaut."

Zeltlager im Olivenhain

Und so ticken die griechischen Uhren auch in diesem Fall anders. Die völlig überzogenen Preise für die Inseln passen sich erst sehr langsam dem weltweiten Marktwert an. Die Gesetze dagegen überhaupt nicht. Viele der Inseln sind unter "Nature 2000 Law" registriert, stehen also unter Naturschutz. In der Praxis kommt das laut Vladi häufig dem Verbot eines Hausbaus gleich. "Sie kaufen eine Insel und können dann nur ein Zelt aufschlagen. Wer tut das?" Dabei wünschen sich viele Griechen, die Inseln lieber heute als morgen loszuwerden. Vor allem, wenn sie vererbt wurden und die neuen Eigentümer die steigende Steuerlast nicht stemmen können oder wollen.

Und die wohlhabenden Griechen selbst? Entweder bekämen sie die behördlichen Auflagen - diplomatisch ausgedrückt - "unter sich geregelt", oder sie seien längst ins Ausland gezogen, schätzt der Makler. Seit 1971 ist er im Business. Eigentlich wollte er als Student nur eine Insel für sich finden. Seither hat er viel gesehen und bietet mittlerweile mit Büros in Kanada, Deutschland und Schanghai rund um den Globus an die 170 Inseln zum Verkauf an. So unterschiedlich die Inseln, so unterschiedlich sind auch die landeseigenen Regeln. In Neuseeland brauche man beispielsweise nur den Nachweis, kein "Drogendealer oder Mafiaboss" zu sein. Der Bescheid liege innerhalb von vier Wochen auf dem Tisch.

Aber der Inselmarkt sei generell ein sehr kleiner. "Wenn morgen 100 griechische Inseln zu adäquaten Preisen und mit weniger Auflagen auf den Markt kämen, würden sich vielleicht fünf oder sechs Käufer finden." Denn, und hier tauscht griechische Bürokratie mit Poseidon das Zepter, ein Riesenproblem ist die Trinkwasserversorgung. Als Aristoteles Onassis in den 1960er Jahren seine Insel Skorpios erwarb, kauft er das gegenüberliegende Eiland samt Berg gleich dazu. Sein kühner Plan: Im Tal sammelt sich genug Regenwasser, das er in einer Pipeline am Meeresboden zur Hauptinsel leitet. Heute wird eine solche Genehmigung längst nicht mehr erteilt. Entsalzungsanlagen oder der Wassertransport per Boot sind die wenig attraktiven Alternativen, wenn es keine natürlichen Ressourcen gibt.

"Auf der Insel leben Ziegen, um die sich ein Hirte alle vier Tage kümmert. Die derzeitigen Besitzer haben mit dem Hirten eine vertragliche Übereinkunft getroffen, dass er die Insel verlässt, sofern sie verkauft wurde", lautet eine weitere Stelle im Prospekt von Vladi Private Islands. Nach dem derzeitigen Stand der Dinge wird der Hirte noch oft zu seinen Tieren zurückkommen. (Sigrid Schamall, derStandard.at, 4.6.2012)

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Financial Times
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5.6.2012: Pleite-Spanien treibt im falschen Stolz abwärts

aus: Financial Times Deutschland online:
http://www.ftd.de/politik/europa/:rettungsschirm-oder-nicht-spanien-ist-geblendet-von-falschem-stolz/70046575.html

<Seit Monaten weigert sich die spanische Regierung, den Rettungsfonds in Anspruch zu nehmen. Gleichzeitig schreit sie immer lauter nach Hilfe.

Sie glaubt offenbar immer noch, dass ihr in höchster Not unter Umgehung der geltenden Regeln aus der Krise geholfen wird. Ja werden muss, wenn der gesamte Euro-Raum weiter in die Tiefe stürzt. Das ist schlicht und einfach Kamikazepolitik.

Natürlich wäre es besser, es gäbe einen europäischen Bankenfonds, der sich um Problemfälle kümmern würde. Dann könnte Madrids Regierungschef Mariano Rajoy sein leichtfertiges Wahlversprechen, Spanien werde ohne fremde Milliarden auskommen und keine Sparkommissare ins Land lassen, gesichtswahrender brechen. Aber Spanien braucht das Geld jetzt. Und gerade weil es nicht um astronomische Summen geht, wie Finanzminister Cristóbal Montoro richtig erkannt hat, sollte Spanien das vorhandene Rettungssystem endlich nutzen.

Montoro hat Angst vor den "Herren in den schwarzen Anzügen", die dann sein Land kontrollieren. Diese überzogene Furcht hat damit zu tun, dass die Troika aus EU-Kommission, EZB und IWF von der Bundesregierung ebenso gern zum Popanz aufgebauscht wird wie von der griechischen Syriza-Partei. Rajoy glaubt offenbar, dass es mit seiner persönlichen Ehre und der des Landes nicht vereinbar ist, ein Hilfsprogramm zu unterschreiben, in dem auch Bedingungen stehen. Das ist falscher Stolz oder ökonomische Dummheit oder beides, jedenfalls keine verantwortliche Politik.

Viele EU-Regierungen und auch die EU-Kommission wären für direkte Hilfen an die notleidenden Banken. Die Rettungsschirme EFSF und ESM wären dann plötzlich Großbanken, schließlich würden ihnen die spanischen Institute gehören. Der ESM könnte ja per Beschluss der Eigner seine Regeln schnell ändern, meinen Befürworter. Aber erstens würde der Bundestag sich verweigern. Und zweitens käme diese Lösung vermutlich auch zu spät.

Denn um die Märkte zu beruhigen, wäre es wichtig, dass Spanien seinen Antrag vor der Wahl in Griechenland stellt. Dann könnte die Euro-Gruppe unverzüglich EFSF-Hilfen zusagen: mit dem Versprechen, dass die Bedingungen für die Hilfe - und damit die Kontrollen - auf den Finanzsektor beschränkt werden und Spanien ansonsten dabei unterstützt wird, sich weiter am Markt zu refinanzieren.>

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Der Standard
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5.6.2012: Pleite-Spanien ist in der Sackgasse angekommen - der Präsident will "Hilfe", aber unter den "Rettungsschirm" will er nicht

aus: Der Standard online: Spanien fehlt Zugang zum Finanzmarkt; 5.6.2012;
http://derstandard.at/1338558745217/Haertetest-am-Donnerstag-Spanien-fehlt-Zugang-zum-Finanzmarkt

<András Szigetvari,
5. Juni 2012, 17:28

Keine guten Alternativen in Sicht: Spaniens konservativer Premier Mariano Rajoy.Die Regierungen der Eurozone haben zahlreiche Möglichkeiten, auf die sich zuspitzende Krise in Spanien zu reagieren. Alle sind risikoreich.

Spanien hat erstmals offen Probleme bei der Beschaffung frischen Gelds an den Finanzmärkten eingeräumt. "Wir haben derzeit de facto keinen Zugang zum Finanzmarkt", sagte Finanzminister Cristóbal Montoro. Grund sind die hohen Zinsen, die das Land Investoren bieten muss. Für zehnjährige Anleihen kletterte der Zinssatz in der vergangenen Woche auf bis zu 6,7 Prozent.

Die Märkte werteten die Aussagen Montoros als weiteren Hinweis darauf, dass Spanien die EU um Finanzhilfe bitten wird. In einer kurzfristig anberaumten Telefonkonferenz zeigten sich die sieben wichtigsten Industrienationen (G 7) einig, das Schuldenproblem gemeinsam zu lösen.

Wien/Madrid - Ungewöhnlich offen hat der spanische Finanzminister Cristóbal Montoro am Dienstag über die Probleme seines Landes gesprochen. Die hohen Zinsen, die Madrid für seine Schulden bezahlen muss, bedeuten, dass "für Spanien die Tür zum Markt geschlossen ist", sagte er dem Radiosender Onda Cero. Damit wird ein milliardenschweres Rettungsprogramm für Spanien wahrscheinlicher. Doch die Eurozone ringt noch um die richtige Strategie - mehrere Optionen liegen auf dem Tisch:

- Eine Rettungsaktion der Europäischen Zentralbank (EZB) ist eine bevorzugte Variante der spanischen Regierung. Die EZB könnte Spanien " innerhalb von 24 Stunden helfen", die Lage an den Märkten in den Griff zu bekommen, sagte Premier Mariano Rajoy unlängst.

Seit Mai 2010 hat die Zentralbank Staatsanleihen in Höhe von 212 Milliarden Euro gekauft, um damit die Zinsen für Italien und Spanien zu senken. Ende Februar hat die EZB dieses Programm eingestellt. Experten sehen eine Wiederaufnahme der Käufe kritisch: Die Großbank Société Générale argumentiert, dass es der EZB nur kurz gelungen sei, Abhilfe zu schaffen. Solange die EZB kauft, sinken die Zinsen, aber die Notenbank könne nicht ewig kaufen. Die deutsche Bundesbank sieht das Anleihenprogramm kritisch, weil es Investoren die Möglichkeit bietet, ungeliebte Papiere abzuladen und weil es ihrer Ansicht nach Aufgabe der Politik wäre, für ein niedrigeres Zinsniveau zu sorgen.

- Bankenhilfe über den Rettungsschirm ist die zweite Variante, für die sich Rajoy stark macht. Angeschlagene Geldhäuser wie die spanische Bankia könnten sich an den Rettungsschirm ESM (oder seinen Vorgänger EFSF) wenden. Der Vorteil: Spaniens Verschuldung würde nicht steigen, weil der Rettungsschirm nur Banken beispringen würde.

Zudem könnte das Beispiel Schule machen: "Wir blicken derzeit auf Spanien, weil dort das Bankenproblem virulent geworden ist. Aber auch in anderen Staaten sind Geldhäuser unterkapitalisiert. Nur eine einheitliche europäische Lösung, die alle nutzen können, macht Sinn", meint Cinzia Alcidi vom Brüsseler Forschungsinstitut Centre for European Policy Studies.

Doch auch die Nachteile sind vielfältig: Der Gründungsvertrag des Rettungsschirmes ESM (ebenso wie jener des EFSF) sieht vor, dass nur Staaten um Hilfe ansuchen können - und sei es nur, um ihre Banken zu retten. Soll sich das ändern, müsste der ESM-Vertrag von allen Euroländern neu ratifiziert werden. Das kostet Zeit. Außerdem steigt das Risiko für die Steuerzahler in der Eurozone in dieser Variante, weil für die Rückzahlung der ESM-Kredite nur gerettete Banken haften würden. "Die Idee, deutsches oder österreichisches Steuergeld für eine marode spanische Bank herzugeben, müsste ein Politiker erst verkaufen", meint ein deutscher Analyst.

- Spanien schlüpft unter den Rettungsschirm ist die von Deutschland bevorzugte Variante. Die Commerzbank schätzte im März, dass Spanien 250 Milliarden Euro bräuchte, um bis Ende 2014 durchfinanziert zu sein. Das wäre machbar: Die Ausleihkapazität des ESM liegt bei einer halben Billion Euro. Der Vorteil wäre, dass Spanien für eine Zeit Ruhe von den Märkten hätte. Das Land ziert sich noch, "weil es um seine ökonomische und politische Selbstständigkeit fürchtet", sagt der Madrider Ökonom Juan Dolado. Hinzu kommen auch greifbarere Gründe: "Selbst wenn die Gelder des Rettungsschirmes für Spanien reichen, würde sofort eine Debatte darüber einsetzen, ob die Mittel für Italien ausreichen", meint der Analyst Ralph Solveen von der Commerzbank. Zudem würde ein Rettungsschirm-Kredit die derzeit moderate Schuldenlast des Staates erhöhen.

- Spanien harrt weiter und hofft auf Beruhigung, wenn bei den Parlamentswahlen am 17. Juni in Griechenland gemäßigte Parteien gewinnen. "Ausharren ist selbstmörderisch", sagt die Brüsseler Forscherin Alcidi: "Spanien kann nicht auf Zeit spielen. Die Sanierung des Bankensektors wurde schon zu lange aufgeschoben." Ein deutscher Banker betont zudem, dass Griechenlands Rolle nicht überschätzt werden dürfe: "Die Investoren haben ihre Griechenland-Kredite längst abgeschrieben. Auf die griechischen Wahlen zu hoffen, ist vergeudete Energie." (András Szigetvari, DER STANDARD, 6.6.2012)>


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Welt online,
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5.6.2012: Welt-Umfrage: Pleite-Griechenlands Bevölkerung hat die Realität noch nie im Blick gehabt - Euro vermindert den Wohlstand in den vielen Euro-Ländern

aus: Welt online: Die seltsame Weltsicht der Griechen; 5.6.2012;
http://flatworld.welt.de/2012/06/05/die-seltsame-weltsicht-der-griechen/

<Vor einigen Tagen hat der “Pew Research Center”, ein angesehenes amerikanisches Umfrageinstitut, eine sehr interessante Studie zu Einstellungen in verschiedenen europäischen Ländern vorgestellt. Sie ist ein Beleg dafür, dass nicht etwa Deutschland isoliert ist in Europa, was man bei manchem öffentlichen Diskurs in Europa glauben mag, sondern die Griechen. Und dass man in Griechenland auch ein sehr seltsames Verhältnis zur Realität pflegt.

[Der Euro bringt kaum Fortschritt in den Ländern, sondern grosse Lasten]

Eine nicht sonderlich überraschende Erkenntnis ist auch, dass es um das europäische Projekt nicht sonderlich gut bestellt ist. Im Moment scheint es kein Land in Europa zu geben, in dem eine Mehrheit der Bevölkerung den Euro für eine gute Idee hält – jedenfalls nicht unter den acht von Pew befragten Nationen. Selbst die Frage, ob die eigene Wirtschaft durch die europäische Integration vorangebracht wurde, verneinen fast alle. Nur in Deutschland glaubt eine Mehrheit von 59 Prozent, dass das Land durch die EU an Wohlstand gewonnen hat.

Insgesamt finden in den befragten Ländern (Großbritannien, Frankreich, Deutschland Spanien Italien, Griechenland, Polen und Tschechien) nur 34 Prozent, dass sie von der EU profitiert haben. Das schlechteste Ansehen in Europa genießt die europäische Zentralbank (EZB). Allein die Polen, die ja gar nicht zur Euro-Zone gehören, finden mehrheitlich, dass sie eine gute Arbeit geleistet habe.

[Ängste sind unterschiedlich]

Die größten Sorgen der Europäer sind Arbeitslosigkeit, Schuldenstand und Preissteigerungen. Allerdings gibt es im Detail überraschende Resultate. So haben selbst 70 Prozent der Deutschen Angst vor der Arbeitslosigkeit, obwohl sie hierzulande auf einem historischen Tiefstand angekommen ist. Umgekehrt sieht es bei der Gefahr steigender Preise aus. Obwohl den Deutschen gemeinhin nachgesagt wird, aus der Wirtschaftskrise der 20er Jahre ein Inflationstrauma davongetragen zu haben, so haben sie derzeit doch am wenigsten Angst vor Preissteigerungen (nur 56 Prozent), während die Furcht in den Ländern am größten ist, die vor der Einführung des Euro Erfahrung mit hohen Inflationsraten machten (Griechenland 93 Prozent, Italien 89 und Spanien 74).

[Die Pleite-Länder wollen mehr Geld - fast alle lehnen mehr Kontrollrechte der EU im Finanzsektor ab - Frau Merkel ist auf dem Holzweg]

Die Europäer sind sich auch nicht einig, wie die Krise bewältigt werden kann. Während sich Mehrheiten in Großbritannien, Frankreich und Deutschland dagegen aussprechen, dass ihre Regierungen oder die EU den Problemländern finanziell unter die Arme greift, so sehen Spanier, Italiener und Griechen, aber auch Tschechen und Polen das anders. Erstaunlich einhellig ist jedoch die Ablehung von mehr Kontrollrechten der EU bei der Budgetplanung einzelner Mitgliedstaaten. Das finden nur die Italiener eine gute Idee, die ihren eigenen Politikern offenbar nicht über den Weg trauen. Das zeigt, dass der deutsche Weg – mehr Mithaftung untereinander gegen mehr Kontrolle und Eingriffrechten gegenüber einzelnen Staaten – kaum eine Aussicht auf Akzeptanz und Erfolg hat.

[Die griechische Mentalität isoliert sich mit Nationalismus gegen Deutschland von allen anderen Euro-Ländern]

Die Autoren der Studie halten aber bei vielen Themen nicht etwa die Deutschen, sondern die Griechen mit ihren Ansichten für isoliert in der EU. Bei der Frage, welche europäische Nation am härtesten arbeite, geben fast alle „Deutschland“ an. Nur die Griechen meinen: wir Griechen. Eine Mehrheit der Europäer haben eine gute Meinung von den Deutschen. 78 Prozent der Griechen haben jedoch eine schlechte Meinung von uns, 49 Prozent gar eine sehr schlechte. Und während eine große Mehrheit in sieben der befragten Ländern findet, dass Angela Merkel einen guten Job macht in der Krise, sehen 84 Prozent der Griechen – man ahnte es schon – das anders. 57 Prozent finden gar, sie mache einen „sehr schlechten Job“.

Die beste Meinung von ihrem Land haben Deutsche (82 Prozent positiv), Briten (78 Prozent) und erstaunlicherweise die Griechen (71 Prozent). Man kann also als Staat und Gesellschaft krachend scheitern und sich weiter irgendwie für ganz toll halten. Das lässt sich eigentlich nur erklären mit dem Phänomen der psychologischen Abspaltung, das ich auch in Debatten mit Griechen mehrfach erlebt habe: Man macht die eigenen Politiker, die Deutschen, die Kapitalmärkte,  den Kapitalismus ansich, den IWF, die EU, Siemens und andere ausländische Korrumpierer etc etc. für die eigene Misere verantwortlich. Dass ein guter Teil der Griechen mitgemacht hat und von dem System profitierte und immer wieder dieselben korrupten Politiker gewählt hat, vergisst man dann aber lieber.

Die Autoren der Studie weisen jedoch auch darauf hin, dass man keineswegs von einer Nord-Süd-Trennung innerhalb der EU sprechen könnte. Zwar hätten alle Nichtgriechen eine schlechte Meinung über die Griechen, aber Briten, Franzosen und Deutsche haben immer noch ein positives Bild von ihren italienischen und spanischen Miteuropäern. Es gibt also jenseits Attikas noch ein Grundreservoir von Sympathien, auf dem man aufbauen kann.>

Kommentar

Man kann keine Währung auf "Sympathie" aufbauen. Wann gehen denn die Politiker endlich in die Nachhilfe?

Michael Palomino, 6.6.2012

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Und das Waterloo beginnt nun auch in Deutschland:

Financial Times
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6.6.2012: Moody's stuft deutsche und österreichische Banken herab

aus: Financial Times Deutschland online: Herabstufungen Moody's Rundumschlag trifft die Commerzbank; 6.6.2012;
http://www.ftd.de/finanzen/maerkte/marktberichte/:herabstufungen-moody-s-rundumschlag-trifft-die-commerzbank/70046661.html

<Die Ratingagentur Moody's zweifelt an der Kreditwürdigkeit deutscher und österreichischer Banken und stuft deren Bonität herab. Dazu gehören mehrere Commerzbank-Töchter. Die Deutsche Bank erhält noch eine Schonfrist.

von Tim Bartz

Erst waren Italiens Banken dran, jetzt sind deutsche und österreichische Kreditinstitute an der Reihe: Die Ratingagentur Moody's hat am Mittwoch die Bonität mehrerer Commerzbank-Töchter sowie der drei größten Geldhäuser im Nachbarland Österreich herabgestuft. Der Grund: höhere Risiken wegen der Finanzkrise in der Euro-Zone und die begrenzten Fähigkeiten der Banken, Verluste zu kompensieren. Betroffen sind die New Yorker und die Pariser Töchter der Commerzbank . Die Bewertung der Deutsche Bank und ihrer Töchter werde zusammen mit den Bewertungen anderer global agierender Institute später erfolgen, teilte Moody's mit.

Federn lassen mussten auch die drei größten österreichischen Bankengruppen Erste Group Bank, Bank Austria und Raiffeisen Bank International. Bei ihnen kommen laut Moody's neben der Finanzkrise in der Euro-Zone ihre Aktivität in Osteuropa und der Gemeinschaft Unabhängiger Staaten (GUS) sowie ihre begrenzten Kapitalpuffer als Risikofaktoren hinzu.

Sinkende Bonitätsnoten führen in der Regel dazu, dass Banken höhere Zinsen für ihre Anleihen zahlen müssen. Den Instituten drohen überdies aber noch weitere Mehrkosten: So fürchtet die US-Bank Morgan Stanley, im Derivatehandel fast 10 Mrd. Dollar an zusätzlichen Sicherheiten für Geschäftspartner aufbringen zu müssen, sobald ihre Bonität sinkt.

Moody's hatte bereits Mitte Februar angekündigt, die Ratings von 17 weltweit operierenden Banken sowie 114 europäischen Finanzinstituten zu überprüfen. Zu den nun betroffenen Instituten zählen insgesamt sieben deutsche: Neben der Commerzbank, deren langfristige Kreditwürdigkeit um eine Stufe auf "A3"gesenkt wurde und mit negativem Ausblick versehen wurde, sind es das genossenschaftliche Institut DZ Bank sowie aus dem öffentlich-rechtlichen Lager Dekabank (eine Stufe schlechter auf "A1"), Landesbank Baden-Württemberg (eine Stufe schlechter auf "A3") sowie Nord/LB (eine Stufe schlechter auf "A3") und die Landesbank Hessen-Thüringen (Helaba) samt Töchter (eine Stufe schlechter auf "A2")

Von den 17 global tätigen Banken, die Moody's auf ihre Kreditwürdigkeit überprüft, kommen neun aus Europa , sechs aus Nordamerika sowie je eine aus Australien und Japan. Zu den betroffenen Instituten zählt ebenfalls die Deutsche Bank, deren Bonitätsnote sich um zwei Stufen verschlechtern könnte. Düsterer sind die Prognosen für UBS und Credit Suisse aus der Schweiz sowie Morgan Stanley. Deren Kreditwürdigkeit könnte um bis zu drei Stufen sinken. Gleichwohl will Moody's US-Banken offenbar Schonfrist gewähren. Hier sollten erst die Auswirkungen des Handelsskandals beim Wall-Street-Riesen JP Morgan Chase abgewartet werden. JP Morgans Londoner Tochter hat mit riskanten Wetten mindestens 2 Mrd. Dollar versenkt.

Mit ihrem Ratingschritt stellt die Agentur generell die Stabilität des Geschäftsmodells global aktiver Investmentbanken infrage. Moody's sieht erhebliche strukturelle Schwächen. Dazu zählen das erodierende Investorenvertrauen, steigende Refinanzierungskosten, strengere Regulierungsauflagen und ein insgesamt schlechteres Wettbewerbsumfeld - verbunden mit der starken Vernetzung der Institute untereinander. Durch Änderungen ihres Geschäftsmodells hätten die Banken die Risiken zwar bereits minimiert, verschwunden seien sie jedoch nicht. "Schnell ändernde Risikopositionen machen die Firmen anfällig für unerwartete Verluste, die selbst die Ressourcen der größten und breit aufgestellten Banken übersteigen könnten", hieß es Mitte Februar.

Am schlechtesten sind die Erwartungen an europäische Kreditinstitute, die hauptsächlich regional aktiv sind. Sie leiden besonders unter der Staatsschuldenkrise: Ihre Refinanzierungsmöglichkeiten brechen weg, die Absatzmärkte schrumpfen, die Kreditrisiken nehmen zu. Laut Moody's könnten nach der Revision 18 Institute nur noch als Ramsch eingestuft werden. Das bedeutet bei Moody's eine Note von "Ba1" oder schlechter.

Erstmals hatte Moody's Mitte Mai Ernst gemacht. Damals stufte die Ratingagentur 26 italienische Banken herab, was deren Refinanzierungsprobleme verschärfte. Während die beiden größten Banken des Landes - Unicredit und Intesa Sanpaolo, deren Bonität um eine Stufe gesenkt wurde - weiterhin Zugang zum Kapitalmarkt haben, dürfte die Abhängigkeit der kleineren Wettbewerber von der Europäischen Zentralbank (EZB) seither zugenommen haben. UBI Banca, die Nummer fünf, hatte bereits in den ersten Monaten des Jahres wegen harscher Konditionen kein Geld von Investoren mehr einsammeln können. Heikel ist die Lage vor allem für kleinere Häuser wie Monte dei Paschi di Siena. Moody's hatte die älteste Bank der Welt auf "Baa3" herabgestuft. Das ist nur eine Note über Ramschstatus. Die Bank muss auf Druck aus Brüssel bis Juni mehr als 3 Mrd. Euro an Kapital auftreiben.

Mit Agenturen>

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6.6.2012: <Finanzhilfen für Spaniens Banken? Not-OP am spanischen Patienten> - ein "Rettungspaket" liegt in der Luft

aus: n-tv online; 6.6.2012;
http://www.n-tv.de/wirtschaft/Not-OP-am-spanischen-Patienten-article6437581.html

<von Hannes Vogel

Spaniens Regierungschef ruft nach neuen Krisenhilfen – ein Rettungspaket für Madrid liegt in der Luft. Der Härtetest kommt morgen, wenn sich das Land an den Märkten neues Geld leiht: Der spanische Bankensektor steht kurz vor einer Notoperation, nur über die Behandlung sind sich die Euro-Retter noch nicht einig.

Es war ein verklausulierter Hilferuf, wie man ihn umständlicher und zugleich unmissverständlicher lange aus keinem europäischen Krisenland gehört hat: Die EU müsse klar sagen, dass der Euro "nicht in Gefahr sei" und "Ländern in Schwierigkeiten helfen", sagte Spaniens Regierungschef Mariano Rajoy am Dienstag vor dem spanischen Senat. Für die Finanzmärkte muss das geklungen haben, als wenn ein Sterbenskranker aus der Notaufnahme nach mehr Geld für die Patienten ruft. Denn natürlich hat Spaniens Regierungschef zwar allgemein mehr EU-Hilfen für Länder mit Schuldenproblemen gefordert, aber sein eigenes Land damit gemeint.

Spanien taumelt immer schneller in einen Strudel aus lahmender Wirtschaft, steigenden Schulden und explodierenden Zinsen. Spätestens am Donnerstag, wenn sich das Land frisches Geld an den Finanzmärkten leiht, dürfte es eng werden. Die Notenbanker und Finanzminister der sieben wichtigsten Industrieländer haben bereits Dienstag in einer eilig anberaumten Telefonkonferenz die Probleme im spanischen Bankensektor beraten, IWF-Chefin Lagarde hat schnelle Entscheidungen angemahnt. In der vergangenen Woche musste Spanien Investoren bis zu 6,7 Prozent Zinsen für seine zehnjährigen Anleihen bieten. Zinsen nahe bei oder über 7 Prozent können Länder auf Dauer nicht schultern, ohne unter ihrer Schuldenlast zusammenzubrechen – diese Erfahrung mussten zumindest andere Krisenländer wie Griechenland, Portugal oder Irland machen.

Ein Rettungspaket für Madrid liegt in der Luft

Die EU hat bereits erste Kundschafter nach Madrid entsandt, die die Defizitzahlen genauer unter die Lupe nehmen sollen, und dem Land ein Jahr mehr Zeit gegeben, seinen Haushalt wieder in den Griff zu bekommen. Doch ob das reicht, bleibt fraglich. Hinter verschlossenen Türen drängen Merkel und andere Regierungschefs Spanien daher offenbar schon lange, europäische Finanzhilfen anzunehmen. "Die Spanier wollen aber nicht, sie sind zu stolz", beschrieb ein Regierungsvertreter kürzlich den Stand der Diskussion und warf der Regierung in Madrid "eine fatale Hybris" vor.

Spanien wird nicht müde zu betonen, dass es seine Bankenkrise aus eigener Kraft in den Griff  bekommen will. Doch durch die Hintertür versucht Spanien schon lange, an EU-Hilfen zu kommen. Schon Mitte April verlautete anonym, Spanien und andere Regierungen wollten direkte Geldspritzen des Euro-Rettungsschirms an marode Banken durchsetzen. Vor zwei Wochen waren es spanische Regierungsmitarbeiter, die hinter vorgehaltener Hand Hilfen der Europäischen Zentralbank (EZB) für das angeschlagene Land ins Spiel brachten. Am Montag wollte dann bereits ein Abgeordneter der spanischen Regierungspartei Finanzhilfen nicht mehr ausschließen. Am Dienstagmorgen räumte der Finanzminister ein, dass die Märkte für Spanien faktisch dicht sind, am Abend musste schließlich der Regierungschef zugeben, dass "Spanien ein Problem mit der Liquidität, der Finanzierung und der Tragbarkeit seiner Schuldenlast" hat.

Chemotherapie oder Tumoroperation?

Bis zu einem Rettungspaket für Madrid scheint es nun nicht mehr weit zu sein. Denn während sich die Hilferufe die politische Befehlskette hinaufarbeiteten, blutete der spanische Bankensektor immer weiter aus. Bei Bankia und anderen Instituten klaffen riesige Kapitallöcher, weil Spaniens Banken nach dem Platzen der Immobilienblase auf einem riesigen Haufen "fauler Kredite" sitzen. Nur mit Milliardenhilfen konnte die Regierung den Zusammenbruch bisher verhindern, doch langsam geht ihr das Geld aus: Im spanischen Bankenrettungstopf (Frob) sind nur noch zwölf Mrd. Euro. Nach Ansicht des Präsidenten der Großbank Santander, Emilio Botín, benötigen die spanischen Geldhäuser aber eine Kapitalspritze von insgesamt 40 Mrd. Euro. Der IWF geht sogar davon aus, dass 30 Prozent aller spanischen Banken krank sind. Spaniens Banken liegen also schon lange blutüberströmt auf dem Operationstisch, die Euro-Retter haben nur noch nicht mit der Notoperation begonnen, weil sie sich über die Behandlungsmethode uneinig sind und sich dabei die Finger nicht all zu schmutzig machen wollen.

Zwei Therapievorschläge liegen auf dem Tisch: Entweder muss das ganze Land eine Chemotherapie durchziehen, um sein Banken-Geschwür loszuwerden. Oder die EU hilft Madrid, die Tumore in seinem Finanzsektor punktgenau herauszuoperieren. CDU-Chef Volker Kauder ist für die erste Variante: Er hat die Regierung in Madrid inzwischen offen gedrängt, unter den Euro-Rettungsschirm EFSF zu schlüpfen. Bei dieser Behandlung muss ganz Spanien eine bittere Pille für seine Banken schlucken: Im Gegenzug für Finanzhilfen müsste die Regierung strenge Sparauflagen erfüllen, wie es die Vergaberegeln des Euro-Rettungsschirms bisher vorsehen. Zudem würde sie ihren Ruf an den Finanzmärkten weiter beschädigen.

Spaniens Regierungschef Rajoy ist deshalb für die Tumor-Operation: Er will erreichen, dass die Gelder aus dem Euro-Rettungsschirm nicht an die spanische Regierung, sondern direkt an Spaniens kriselnde Banken fließen. Denn anders als in Griechenland steckt in Spanien nicht die gesamte Wirtschaft, sondern vor allem der Bankensektor in der Krise. Doch direkte Geldspritzen an Banken aus den Euro-Rettungsschirmen sind nach den geltenden Verträgen verboten: Denn damit würde ein Präzedenzfall für die dauerhafte Bankenrettung mit europäischem Steuerzahlergeld ohne staatliche Kontrolle geschaffen.

Um den spanischen Patienten zu kurieren, ohne die Wähler zu empören, zeichnet sich nun offenbar ein Kompromiss ab. Auf europäischer Ebene werde darüber verhandelt, ob Geld aus dem Euro-Rettungsschirm direkt an den spanischen Bankenrettungsfonds (Frob) gezahlt werden kann, berichtet die "Süddeutsche Zeitung". Im Gegenzug müsste die Regierung in Madrid zusagen, die zugrunde liegenden Probleme im Finanzsektor zu beseitigen - notfalls auch durch weitere Fusionen oder die Schließung einzelner Institute. Die Lösung würde es Deutschland und anderen Euro-Geberländern ermöglichen, das Gesicht zu wahren: Formal würden die EU-Hilfen nicht an kriselnde Banken, sondern an eine staatliche Stelle ausgezahlt – den spanischen Bankenrettungsfonds. Die Notoperation am spanischen Patienten scheint also begonnen zu haben - fragt sich nur, ob er noch lange genug lebt, um wieder zu gesunden.

Quelle: n-tv.de>

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Frankreich geht ebenso in Richtung Sackgasse:

20 minuten
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6.6.2012: Frankreichs Regierung Hollande will nicht mehr sparen und setzt das Rentenalter auf 60 zurück

aus: 20 minuten online: Weg vom Sparkurs: Hollande setzt Rentenalter auf 60 zurück; 6.6.2012;
http://www.20min.ch/ausland/news/story/25894361

<Der neue französische Präsident Hollande hat damit begonnen, seine Wahlsprechen einzulösen. Sarkozys Rentenreform wird trotz leerer Kassen in weiten Teilen zurückgedreht.

Knapp vier Wochen nach ihrem Amtsantritt hat die neue französische Regierung die unter Ex- Präsident Nicolas Sarkozy eingeleitete Rentenreform teilweise gekippt. Der neue Präsident François Hollande setzte damit ein Kernversprechen seines Wahlkampfes um.

Das Rentenalter werde für diejenigen, die seit jungen Jahren gearbeitet hätten, wieder auf 60 Jahre zurückgesetzt, erklärte Sozialministerin Marisol Touraine am Mittwoch nach einer Kabinettssitzung.

Im Jahr 2013 sollen etwa 110 000 Bürger davon profitieren. Jedoch wird die Massnahme bis 2017 jährlich zusätzliche 1,1 Mrd. Euro kosten, danach weitere 3 Mrd. Euro pro Jahr.

Der Sparkurs der abgewählten konservativen Regierung unter Sarkozy hatte vorgesehen, dass Franzosen ab 2017 im Alter von 62 Jahren in Rente gehen sollen anstatt wie bisher mit 60 Jahren. Per Dekret soll dies nun für die Arbeitnehmer zurückgenommen werden, die schon ab dem Alter von 18 oder 19 Jahren und für die volle Beitragszeit von 41 oder 41,5 Jahren in die Rentenkasse einbezahlt haben.

Frage der «Gerechtigkeit»

Sozialministerin Touraine nannte die teilweise Rücknahme der Rentenreform eine Frage der «Gerechtigkeit». Zudem sei der Schritt «vollständig finanziert», denn die Sozialabgaben für Arbeitnehmer und Unternehmer sollen bis 2017 im Gegenzug um insgesamt 0,25 Prozentpunkte steigen.

Frankreich ist damit das derzeit einzige Land in Europa, in dem das Renteneintrittsalter verringert wird. Zudem haben die Franzosen eine deutlich höhere Rente als etwa die Deutschen: Sie liegt bei durchschnittlich 1400 Euro im Monat. In Deutschland beziehen gesetzlich Versicherte je nach Berechnung durchschnittlich etwa 1000 Euro.

Das Dekret zu den Regelungen, das im November in Kraft treten soll, muss noch endgültig ausgearbeitet werden. Über mögliche weitergehende Änderungen an Sarkozys Rentenreform wollen die Sozialisten ab dem Sommer mit den Sozialpartnern beraten. Diese hatten im Jahr 2010 gemeinsam mit den Gewerkschaften wochenlang gegen Sarkozys Rentenpläne demonstriert.

Kritik von der UMP

Sarkozys Partei UMP kritisierte den Kurs der Sozialisten scharf. Die sozialistische Regierung wolle per Dekret regieren und das Parlament umgehen, monierten die Konservativen. Ausserdem würden durch die Massnahme die öffentlichen Kassen zusätzlich belastet.

Die Sozialisten erhoffen sich - unter anderem durch Ankündigungen wie jene vom Mittwoch - bei der Parlamentswahl am 10. und 17. Juni eine Mehrheit. Gemäss einer Umfrage vom Dienstag werden sie diese auch erreichen. Die Linksparteien dürften laut den Meinungsforschern von Ipsos-Logica zusammen auf bis zu 303 von insgesamt 577 Parlamentssitzen kommen.

(sda)>

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Die Euro-Zone geht in Richtung Sozialismus mit wertloser Währung:

Spiegel online,
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6.6.2012: Die Euro-Dämmerung - und die ungeschulten Politiker wollen nicht sehen, nicht hören, und nichts sagen

aus: Schuldenkrise Ahnungslos in die Euro-Dämmerung; 6.6.2012;
http://www.spiegel.de/wirtschaft/wolfgang-muenchau-die-euro-zone-steht-vor-dem-zusammenbruch-a-837214.html

Euro-Münzen: Zerbricht die Währungsgemeinschaft?

Die meisten Bürger ahnen es noch nicht, doch das Endspiel um den Euro hat begonnen: Entweder Europas Regierungen schaffen noch schnell eine politische Union oder die Währungsgemeinschaft zerbricht. Egal, für welchen Weg sie sich entscheiden - für eine billige Lösung ist es wahrscheinlich längst zu spät.

Neulich fuhr ich mit dem Zug von Brüssel nach Deutschland, tief in die westfälische Provinz. Und als ich den Leuten dort im Zug zuhörte, wurde mir plötzlich klar, dass sie von alldem nichts ahnen, was demnächst auf sie zukommen wird. Sie reden natürlich alle über den Euro. Selbst im meinem Abteil entkam ich dem Thema nicht. Doch sie reden über den Euro als ein Problem da draußen, ganz weit weg.

Deutschland und der Rest Europas fühlen sich momentan an wie parallele Universen. Kaum zurück in Brüssel, verfolgte ich eine Diskussion unter Hedgefonds-Managern. Die stritten sich darüber, ob der amerikanische Investor George Soros nicht doch zu optimistisch gewesen sei mit seiner Aussage, der Euro drohe in drei Monaten zusammenzubrechen. Es könne durchaus auch schneller gehen.

Einer der Manager war sich sicher, dass der Euro den Monat Juni nicht überleben werde. Dass es früher oder später mit dem Euro zu Ende geht, gilt in der Branche mittlerweile als gesetzt. Und zum ersten Mal höre ich, dass Profis hohe Wetten auf einen Zusammenbruch der Euro-Zone abschließen. Es sind diesmal nicht nur die üblichen Spekulanten. Die Zockerei mit der Euro-Dämmerung hat begonnen.

Ein Grund für diesen Pessimismus sind die extrem zunehmenden Ungleichgewichte innerhalb der Euro-Zone. Es sind zum Teil technische Daten, die früher kaum jemand beachtet hat: etwa der rasante Anstieg der deutschen Forderungen im innereuropäischen Zahlungssystem "Target 2" oder die rapide steigenden Notkredite einiger nationaler Zentralbanken. All dies sind Anzeichen dafür, dass das System hochgradig instabil geworden ist und gerade dabei ist, aus den Fugen zu geraten.

Warum sollte Spanien die Kredite überhaupt noch bedienen?

Ich teile nicht die präzisen Zeitprognosen, die die Hedgefonds-Manager abgeben. Wir haben im Dezember vergangenen Jahres gesehen, dass die Europäische Zentralbank solche Voraussagen durchkreuzen kann, wenn sie das System mit Geldspritzen noch ein bisschen länger am Leben erhält.

Die Grundrichtung der Analyse ist aber richtig. Wir steuern auf eine Weggabelung zu, die uns vor die Wahl zwischen zwei extrem kostspieligen Pfaden stellen wird: eine hastig verhandelte politische Union oder der Weg zurück zu nationalen Währungen.

Bundeskanzlerin Angela Merkel und die anderen europäischen Regierungschefs haben ihr Wahlvolk bislang noch nicht darauf vorbereitet, was in den nächsten Monaten auf uns zukommen wird. Das Schlimmste sind gar nicht mal die ganzen Versprechen, die gebrochen werden müssen. Es sind die finanziellen, sozialen und politischen Kosten der Entscheidung, egal wie sie ausfällt.

Wenn wir die Währungsunion zusammenbrechen lassen, dann kommen auf Deutschland enorme Kosten zu. Die im "Target 2"-System ausgewiesen Forderungen von derzeit rund 650 Milliarden Euro wären zum Teil verloren. Die zusätzlichen mehr als 200 Milliarden Euro aus den Rettungsschirmen wären dagegen nur Kleingeld.

Hinzu kämen viele hundert Milliarden, die die Bundesregierung dafür aufbringen müsste, deutsche Banken mit neuem Kapital zu versorgen. Denn die Kredite deutscher Banken etwa in Spanien oder Portugal würden mit einem Austritt dieser Länder hohe Verluste bringen, die die Banken selbst nicht mehr decken könnten. Und warum sollte Spanien diese Kredite dann überhaupt noch bedienen? Das Land hätte in einem solchen Fall schließlich ganz andere Sorgen.

Für eine Rettung ist es möglicherweise schon zu spät

Der Weg in die andere Richtung könnte ähnlich ruinös werden, je nachdem, wie man es anstellt. Die erste Etappe in Richtung eines europäischen Föderalstaats wäre eine Bankenunion, einschließlich einer sofortigen Vollkaskoversicherung für alle Sparguthaben. Eine solche Garantie würde zwischen vier und neun Billionen Euro umfassen. Das sind rundgerechnet das Zwei- bis Fünffache der Gesamtkosten für die deutsche Einheit. Eine solche Versicherung ist notwendig, um zu verhindern, dass sich der Sturm auf die Banken in den Krisenländern beschleunigt.

Eine Bankenunion wäre in der Tat eine Revolution. Die Banker wären dann so europäisiert wie die Bauern. Es könnte dann sein, dass am frühen Morgen ein Brüsseler Beamter in eine Bankzentrale einmarschiert und das Institut dichtmacht. Die Banken wären dann keine deutschen oder spanischen mehr, sondern europäische. Vor einem Jahr sprach man noch von Minimallösungen. Jetzt wissen wir nicht einmal, ob die Maximallösungen noch ausreichen werden.

Bislang habe ich geglaubt, kein rational denkender Politiker würde einen unkontrollierten Zusammenbruchs der Währungsunion zulassen. Ich glaube das letztlich immer noch, doch möglicherweise ist es für eine Rettung schon zu spät. Es besteht die Gefahr, dass sich die Ereignisse überschlagen, bevor die Politik reagieren kann.

Herman Van Rompuy, der Präsident des Europäischen Rates, bastelt jetzt mit Hochgeschwindigkeit an einer Bankenunion, einer Fiskalunion und einer politischen Union. Das ist in der Tat eine bemerkenswerte Entwicklung. Aber kann er das in der kurzen Zeit von wenigen Wochen und Monaten schaffen? Die Investoren an den Finanzmärkten wollen konkrete Beschlüsse sehen, keine Verlautbarungen und vor allem keine Verwässerungen.

Auf meiner Zugfahrt über die westfälischen Dörfer wurde ich durch Zufall Zeuge eines Gesprächs, das mir die politische Problematik mit einem Schlag deutlich machte. Ein frisch gewählter Landtagsabgeordneter, Christdemokrat, setzte sich in unser Abteil, in dem ein weiterer Mann saß, der sich sofort als einer seiner Wähler vorstellte. Es war ein lauter, mittelständischer Unternehmer. Er sprach den Politiker alsbald auf den Euro an und erklärte, die Griechen seien wie Realschüler, die zur Universität geschickt wurden und dort nicht wettbewerbsfähig seien. Dem CDU-Mann war sichtlich unwohl, aber er ließ den Schwall an Vorurteilen über sich ergehen.

Die Narrative dieser Krise sind völlig außer Kontrolle geraten, und die Politik weiß nicht, wie sie sie wieder einfängt. Das geht Merkel nicht anders. Vielleicht kommt die politische Union. Vielleicht kommt der Zusammenbruch. Eines von beiden wird aber kommen, und Deutschland hat sich auf keines der beiden Szenarien vorbereitet.>

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Und das grosse Euro-Debakel kommt erst noch:

Welt online,
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6.6.2012: Deutschland-Umfrage: 50% wollen die DM wiederhaben - im November waren es erst 41%

aus: Welt online: Deutschlandtrend: Jeder zweite Deutsche will die D-Mark zurück; 6.6.2012;
http://www.welt.de/politik/deutschland/article106428130/Jeder-zweite-Deutsche-will-die-D-Mark-zurueck.html

<Mehr als die Hälfte der Deutschen ist der Meinung, dass Deutschland besser die D-Mark behalten hätte. Und fast 80 Prozent fürchten, dass der schlimmste Teil der Krise erst noch kommt.

Wegen der Unsicherheiten in Griechenland und der akuten Schuldenkrise Spaniens wächst in Deutschland die Unzufriedenheit mit dem Euro. Eine deutliche Mehrheit von 55 Prozent der Bürger ist nun der Auffassung, die Bundesrepublik hätte besser die D-Mark behalten. Das sind neun Prozentpunkte mehr als im November, wie der aktuelle Deutschlandtrend von Infratest Dimap für die ARD-Tagesthemen und "Welt Online" ergab.

Fast ebenso viele Befragte (53 Prozent) sehen in der Gemeinschaftswährung inzwischen auch eher persönliche Nachteile. Dieser Wert ist binnen Jahresfrist um drei Punkte gestiegen. Für nur noch 38 Prozent überwiegen die Vorteile.

Insgesamt sind jetzt 78 Prozent der Deutschen beunruhigt und glauben, dass der schlimmste Teil der Krise noch bevorsteht. Acht von zehn sind überzeugt, dass diese auch Auswirkungen auf eigens Einkommen und Vermögen haben wird, mehr als jeder Vierte fürchtet deutliche Einbußen. 56 Prozent sorgen sich konkret um ihre Ersparnisse.

Gleichwohl sind die meisten nach wie vor davon überzeugt, dass die Probleme zu meistern sind. Sieben von zehn Befragten glauben, dass die Gemeinschaftswährung überstehen wird und in einigen Jahren noch existiert.

Leitzins bleibt bei einem Prozent

Die Europäische Zentralbank (EZB) hält ungeachtet des enormen Drucks von Politik und Finanzmärkten ihr Pulver trocken. Sie beließ am Mittwoch ihren Leitzins trotz der fragilen Lage in Griechenland und Spanien und der hohen Nervosität an den Börsen bei einem Prozent.

EZB-Präsident Mario Draghi sagte, die Notenbank sei bis auf weiteres nicht gewillt, mit neuen Krisenmaßnahmen den Druck von der Politik zu nehmen und die Kohlen aus dem Feuer zu holen. Vielmehr seien die Regierungen gefordert, die Krise zu lösen. "Die Geldpolitik hat kein Recht, für Versäumnisse anderer in die Bresche zu springen."

Draghi und viele andere Notenbanker werfen der Politik vor, nicht energisch genug nach Lösungen der Vertrauenskrise und einer neuen Vision für die Währungsunion zu suchen. Der Italiener gab keinerlei Hinweise darauf, was die EZB für den Fall eines möglichen Ausstiegs Griechenlands aus der Euro-Zone tun könnte.

Entscheidend hierfür dürfte nach Ansicht vieler Experten der 17. Juni sein, wenn das griechische Volk einen neuen Anlauf unternimmt ein Parlament zu wählen und eine funktionsfähige Regierung zu bestimmen.

Für die Deutschen steht das Urteil schon fest: Ihre Geduld mit dem Schuldensünder ist ausgeschöpft. 83 Prozent der Befragten verlangen den Austritt aus der Euro-Zone, wenn Griechenland die Beschlüsse zur Euro-Rettung nicht mehr akzeptiert.

Für die Krisenmanager der Bundesregierung, Wolfgang Schäuble und Angela Merkel, hat die schlechte Stimmung, bislang geringe Auswirkungen. Beide verlieren bei der Politikerzufriedenheit nur leicht: Mit dem Finanzminister sind 59 Prozent (-1) und mit der Kanzlerin 58 Prozent (-3) zufrieden bzw. sehr zufrieden – beide führen die Rangliste an.

won>


Kommentar

Man kann die Mafia Südeuropas nicht mit Diktaten zur Schuldensanierung zu rentablem Arbeiten erziehen. Wieso sieht das die Regierung Merkel nicht?

Michael Palomino, 6.6.2012

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Welt online,
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7.6.2012: Deutsche sollen ihr Geld in fremden Währungen anlegen - bei derselben Bank in Deutschland - oder in Schwellenländern

aus: Welt online: Devisen: Fremdwährungen schützen Ersparnisse vor Euro-Crash
http://www.welt.de/finanzen/article106436841/Fremdwaehrungen-schuetzen-Ersparnisse-vor-Euro-Crash.html

<Der Euro erreicht den höchsten Stand seit zwei Wochen. Vorsichtige Anleger können ihr Portfolio vor einem möglichen Kollaps der Euro-Zone absichern. Dazu eignen sich Fremdwährungsinvestments.

Von Daniel Eckert

An den Devisenmärkten atmet der Euro durch. Am Donnerstag erreichte die Gemeinschaftswährung den höchsten Stand seit mehr als zwei Wochen. Doch aus dem Gröbsten raus ist der Euro damit noch lange nicht. Vielmehr zeigt die Krise der Währungsunion die unangenehme Eigenschaft, immer wiederzukehren – und dann mit umso größerer Wucht.

"Wenn sich die führenden Politiker Europas nicht dazu durchringen, die Schulden ihrer Länder zu vergemeinschaften, etwa in Form von Euro-Bonds oder Euro-Bonds durch die Hintertür, wird der Euro nicht überleben", sagt Kit Juckes, Ökonom bei der französischen Société Générale.

Da ein solch radikaler Schwenk nicht absehbar ist, erwartet Juckes eine weitere Schwächung der Einheitswährung: "Die Misere in Spanien könnte einen Rückgang des Euro-Kurses auf 1,10 Dollar oder sogar Parität bedingen." Seit Tagen halten sich Spekulationen, dass die viertgrößte Volkswirtschaft der Euro-Zone genötigt sein könnte, um Finanzhilfe beim Rettungsfonds EFSF oder beim Internationalen Währungsfonds nachzusuchen. Am Donnerstagabend notierte die Gemeinschaftswährung bei rund 1,2550 Dollar.

Viele Anlageberater empfehlen in der jetzigen Erholung, Fremdwährungs-Positionen aufzubauen, um für den nächsten Absturz gerüstet zu sein. "Aus unserer Sicht sind Fremdwährungen zumindest für vermögende Kunden ein Muss", sagt Hermann-J. Simonis, Sprecher des Vorstandes bei Laureus AG Privat Finanz in Düsseldorf. Wer sein Portfolio mit fremden Devisen absicherte, wurde belohnt.

Trotz der jüngsten Erholung ist der Euro die mit Abstand schwächste aller großen Währungen. Nahezu alle anderen Valuten legten im Vergleich zu.

Yen ist der Vater der Fluchtwährungen

Als Vater aller Fluchtwährungen sticht der Yen heraus. Um 17 Prozent legte das japanische Geld seit Juni 2011 zu. Yen-Investments waren gefragt, obwohl Japan der am höchsten verschuldete Industriestaat ist und die Zinsen dort noch niedriger sind als hierzulande. Im Gegensatz zur Euro-Zone gilt die drittgrößte Industrienation jedoch als außenhandelsstark und politisch homogen.

Fast ebenso markant verbesserte sich der US-Dollar, und dies trotz der Tatsache, dass Amerikas Schuldenprobleme denen der Europäer nicht nachstehen. Mit umgerechnet 12,5 Billionen Euro Schulden steht der öffentliche Sektor in Amerika tiefer in der Kreide als in Europa. Der Unterschied ist jedoch, dass sich zum Beispiel nicht Kalifornien und New York gegenseitig blockieren können, wie es in der Alten Welt der Fall ist. Zudem verfügen die Vereinigten Staaten über den stärksten Kapitalmarkt auf dem Planeten.

Devisen rohstoffreicher Länder sind gefragt

Weitere Fluchtwährungen sind zudem die Devisen rohstoffreicher Länder wie Australien, Kanada oder Norwegen sowie die Devisen besonders wettbewerbsfähiger Volkswirtschaften. In letztere Gruppe fallen zum Beispiel Singapur und die Schweiz.

Die Eidgenossen haben die Aufwertung ihrer Währung zum Euro vergangenen Herbst zwar durch Markt-Interventionen gestoppt und die Demarkationslinie bei 1,20 Franken eingezogen. Kursgewinne waren seither zwar nicht mehr zu erzielen, allerdings auch keine Kursverluste.

Zuletzt mehren sich die Stimmen, dass die Obergrenze nicht zu halten sein wird. Allein im Mai explodierten die Devisenbestände der Schweizerischen Nationalbank (SNB) durch die Interventionspolitik um 28 Prozent.

Diesen Reserven steht ein Mehr an Franken gegenüber, die irgendwann ins Land zurückfluten und die Inflation anheizen könnten. Allerdings gibt es auch in der Schweiz starke Kräfte, die eine Verteuerung des Frankens um jeden Preis verhindern wollen.

Schweizer Franken ist überkauft

Aus diesem Grund sieht Lutz Hering, Marktstratege bei der Dresdner Vermögensverwaltung Damm Rumpf Hering den Aufbau weiterer Franken-Positionen nicht mehr ganz so positiv. "Der Schweizer Franken ist überkauft", sagt er. Skeptisch ist er auch für die Norwegische Krone. Falls sich der "Fluchtreflex" in die skandinavische Währung fortsetzt, könne die Norges Bank dem Schweizer Vorbild folgen und ebenfalls schützend eingreifen, lautet seine Befürchtung.

Sogar Kapitalbeschränkungen seien denkbar. Interventionen könnten auch die Aufwärtsbewegung des Yen stoppen: "Japans Finanzminister Juni Azumi hat bereits vor einem erneuten Anstieg des Yen gewarnt" sagt Adarsh Sinha, Währungsstratege bei Bank of America Merrill Lynch. Tokio werde die Entwicklung an den Devisenmärkten genau beobachten und entschlossen handeln, wenn sich die Übertreibungen fortsetzen.

Britisches Pfund ist eine sichere Bank

Neben Dollar und Norwegen-Krone hält Laureus-Experte Simonis mittelfristig das Britische Pfund für einen Blick wert. Zwar sind auch die Wirtschaftsdaten in Großbritannien und den USA schlecht, jedoch droht beiden Ländern anders als der Euro-Zone keine Kernschmelze ihres Finanzsystems. Am Donnerstag warnte auch US-Notenbankchef Ben Bernanke in einer Rede, die Europäer müssen mehr tun, um ihre Banken zu stabilisieren.

Hering setzt gemäß dem Motto "Die Währung ist der Spiegel der Wirtschaft" eher auf die Devisen von Ländern mit florierender Ökonomie und hoher Wettbewerbsfähigkeit. "Technologischer Vorsprung, geringe Lohnstückkosten, eine gesunde Demographie – das macht eine Währung stark", sagt er.

Schwellenländer zunehmend attraktiv

Viele der interessantesten Devisen-Investments findet er in den Schwellenländern. "Wer in Lokalwährungsanleihenleihen der Emering Markets investiert, kann durch die Aufwertung zum Euro Kursgewinne erzielen." Der Thailändische Baht hat auf Jahressicht zwölf Prozent zum Euro zugelegt, der Südkoreanische Won knapp acht Prozent.

Nicht alle Vermögensverwalter jedoch sind von der Idee der Fluchtwährung begeistert: "Devisen sind für uns keine effizienten Anlageklassen, da die Kursbewegungen nicht vorhersehbar sind", sagt Franz Wamsler von der Vermögensverwaltung Wamsler & Co. Nur wer auch außerhalb Deutschlands lebe oder Geschäfte mache, solle sich in der entsprechenden Landeswährung engagieren.

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7.6.2012: Griechischer Neonazi schlägt bei Fernsehrunde zu, als man ihn zu einem gegen ihn laufenden Verfahren fragt

aus: n-tv online: Prügelei während FernsehdebatteGriechischer Neonazi rastet aus; 7.6.2012;
http://www.n-tv.de/politik/Griechischer-Neonazi-rastet-aus-article6448871.html

<Vor den griechischen Neuwahlen am 17. Juni sollen sich die Wähler im Morgenmagazin des Privatsenders ANT1 noch einmal ein Bild von den Kandidaten machen. Als der Sprecher der Neonazi-Partei Kasidiaris allerdings auf ein gegen ihn laufendes Verfahren angesprochen wird, startet er eine üble Prügelattacke. Anschließend flieht er.

Ein Abgeordneter der griechischen Neonazi-Partei Chryssi Avgi (Morgenröte) hat während einer live übertragenen Fernsehdebatte eine kommunistische Politikerin verprügelt. Auf Videoaufzeichnungen des Zwischenfalls ist zu sehen, wie Parteisprecher Ilias Kasidiaris zunächst ein Glas Wasser auf die Abgeordnete Rena Dourou vom Linksbündnis Syriza schleudert und dann auf Liana Kanelli losgeht, als diese empört aufsteht und ihn beschimpft. Er ohrfeigt sie zweimal, verpasst ihr mit voller Wucht einen Fausthieb und verlässt dann das Studio.

Auslöser war eine Anmerkung der Syriza-Vertreterin zu seiner mutmaßlichen Beteiligung an einem bewaffneten Raubüberfall vor fünf Jahren - das Gerichtsverfahren gegen Kasidiaris sollte am Mittwoch beginnen, wurde aber auf kommenden Montag vertagt. Nach Angaben eines Gerichtsvertreters ordnete die Staatsanwaltschaft von Athen nach dem Vorfall die Festnahme des Neonazis an. Dieser konnte aus den Fernsehstudios entkommen. Laut einer Journalistin versuchten Mitarbeiter des Senders noch vergeblich ihn aufzuhalten.

Chryssi Avgi hatte bei der Parlamentswahl am 6. Mai 6,9 Prozent der Stimmen erhalten. Es war das erste Mal seit Ende der Militärherrschaft im Jahr 1974, dass eine eindeutig neonazistische Partei den Einzug ins Parlament schaffte. Nach jüngsten Meinungsumfragen muss sie bei der Wiederholung der Wahl am 17. Juni mit Stimmenverlusten rechnen, könnte aber im Parlament bleiben.

Quelle: n-tv.de, AFP>

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Und nun ist dann in Pleite-Spanien wirklich fertig lustig mit den ewigen Lügen und dem ewigen, falschen Stolz:

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7.6.2012: Fitch stuft Pleite-Spanien herunter von A auf BBB

aus: n-tv online: EUNeuer Tiefschlag für Spanien - Fitch stuft Krisenland herunter; 7.6.2012; 

<Madrid (dpa) - Neue Hiobsbotschaften für Spanien: Die Ratingagentur Fitch stuft die Kreditwürdigkeit des Euro-Krisenlandes herab. Die Bonität wurde um drei Stufen von «A» auf «BBB» gesenkt. Damit wird das krisengeschüttelte Land nur noch zwei Stufen über Ramsch-Niveau bewertet. Grund: die Sanierung der Banken kostet möglicherweise noch mehr Geld als bislang angenommen. Damit dürfte es für das Land immer teurer und schwieriger werden, sich Geld von Investoren zu besorgen. Eurogruppenchef Jean-Claude Juncker sicherte Spanien für den Notfall Hilfe der Euro-Partner zu.

Quelle: n-tv.de / dpa>

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Basler Zeitung
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Schweiz 7.6.2012: Zweckoptimismus bei der SNB zur Bewahrung des Kurses Euro-Franken 1:1,20

aus: Basler Zeitung online: «Die Risiken sind in jedem Szenario hoch»; 7.6.2012;
http://bazonline.ch/wirtschaft/konjunktur/Die-Risiken-sind-in-jedem-Szenario-hoch/story/12968731

<Interview: Simon Schmid.

Nach Bekanntwerden der hohen Devisenkäufe dürfte die Kritik an der Kursuntergrenze und damit an der SNB zunehmen. Ökonom Aymo Brunetti sagt, warum die Politik der Nationalbank trotzdem richtig ist.

Herr Brunetti, die Devisenreserven der SNB sind im letzten Monat um 66 Milliarden Franken gestiegen. Was heisst das?
Das zeigt zunächst, dass die Kursuntergrenze von 1.20 Franken pro Euro wirklich eine einschneidende Massnahme ist. Gemäss Statistik musste die SNB in den ersten Monaten seit der Einführung nur wenig am Devisenmarkt intervenieren. Ihr Wort hat zur Stützung genügt. Nun hat die Unsicherheit in Europa jedoch wieder zugenommen. Die SNB hat immer gesagt, sie werde den Kurs mit allen Mitteln verteidigen. Nun hat sie den ersten Tatbeweis dazu erbracht.

Was soll die Nationalbank als Nächstes tun?
Sie sollte ihre Politik auf jeden Fall durchziehen. Der Nachdruck, mit dem man die Durchsetzung der Grenze vertreten hat, war bisher für die Glaubwürdigkeit der SNB absolut entscheidend. Würde man jetzt den Kurs freigeben, so würde dieser wohl einen grossen Sprung nach unten machen. Auf dem Devisenmarkt hat sich für den Franken ein beachtliches Aufwertungspotenzial aufgestaut.

Das heisst?
Der Kurs würde wohl – ähnlich wie im letzten August – auf die Parität zum Euro oder sogar darunter fallen. Die Turbulenzen waren damals allerdings eher noch geringer als heute. Für den Tourismus, für die Exportindustrie wäre das extrem problematisch. Firmenkonkurse, Entlassungen und Auslagerungen en masse würden drohen.

Dennoch wurden zuletzt Zweifel an der Kursuntergrenze laut.
Lange Zeit hatte man den Eindruck, dass die Politik der SNB von links bis rechts grosse Unterstützung geniesst. Auch für die Finanzmärkte war das ein wichtiges Signal. Wenn jetzt plötzlich der Eindruck entsteht, dass nicht alle gewichtigen politischen Akteure hinter der Kursgrenze stehen, so kann dies Zweifel an den Finanzmärkten aufkommen lassen. Die Verteidigung der Kursgrenze kann sich dadurch für die SNB substanziell verteuern. Klar: Wir haben in der Schweiz zum Glück Meinungsäusserungsfreiheit. Doch die Leute, die jetzt die Kursuntergrenze infrage stellen, müssen sich bewusst sein, dass dies kontraproduktiv ist. Vor allem, wenn sie keine wirklich durchdachte Alternative zu bieten haben.

Kann heute jemand beurteilen, ob sich der Euro bald erholt?
Nein, man kann nur in Szenarien denken. Solange keine Lösung für das unmittelbare Risiko Griechenland da ist, solange das noch grössere Problem Spanien nicht gelöst ist, so lange wird Unsicherheit bestehen. Mit einer deutlichen Entspannung der Eurokrise rechne ich vorderhand nicht.

Umso mehr müsste man sich doch ein Ausstiegsszenario überlegen.
Wenn man jetzt den Kurs freigibt, entsteht die Gefahr einer gigantischen Fluchtbewegung in den Franken. Man könnte das als drohenden «Franken-Bubble» bezeichnen: Die Anleger wollen ihr Portfolio diversifizieren, suchen nach Sicherheit. Der Kurs, der sich dann einstellen würde, hätte viel mit Psychologie, aber kaum etwas mit der realwirtschaftlichen Wirklichkeit zu tun – etwa mit der relativen Produktivität der Schweizer Betriebe. Die Schweiz ist eine kleine Volkswirtschaft inmitten eines grossen Währungsgebiets – einen halbwegs berechenbaren, nicht völlig überbewerteten Wechselkurs zu haben, ist für sie lebenswichtig.

Welche Risiken geht die Nationalbank durch ihre Kurspolitik ein?
Das Hauptrisiko ist, dass sich die Bilanz der SNB aufbläht. Würde man die Kursuntergrenze jetzt aufheben, so wären garantierte Währungsverluste die Folge. Längerfristig gibt es ein Inflationsrisiko. Angesichts der tiefen Inflationserwartungen, der nicht ausgelasteten Wirtschaft und des tiefen Risikoappetits der Banken ist dieses Risiko zumindest kurzfristig aber nicht sehr gross. Technisch ist auch die Abschöpfung dieser Franken kein Problem für die Nationalbank: Es ist jederzeit möglich, von einer expansiven Geldpolitik auf eine restriktive Politik umzuschwenken. Schwierig ist aber natürlich die Bestimmung des richtigen Zeitpunkts – mittelfristig muss die Inflationsgefahr deshalb sicher im Auge behalten werden.

Die Risiken für die Nationalbank sind also begrenzt.
Die Risiken sind in der momentanen Situation in jedem Szenario hoch. Es geht um die Wahl zwischen verschiedenen Übeln und hier scheinen mir die Risiken der Aufrechterhaltung des Kurses deutlich vertretbarer als diejenigen der Alternative.

Wie stark ist der Franken eigentlich überbewertet?
Gemäss Schätzungen wäre bei einem Kurs zwischen 1.30 und 1.40 Franken in etwa Kaufkraftparität erreicht. Dies dürfte sich in Zukunft ändern: In der Schweiz ist die Teuerung leicht negativ, Europa weist Inflationsraten von etwas über 2 Prozent auf. Rechnet man diese Differenz mit ein, so bewegt sich der Gleichgewichtskurs in ein paar Jahren in die Region von 1.20 Franken: Bleiben die Inflationsdifferenzen bestehen, so tritt dadurch eine reale Abwertung des Frankens gegenüber dem Euro ein.

Wäre das für die Schweiz ein Vorteil?
Der Exportwirtschaft käme diese Tendenz zugute. Rein vom Niveau her wäre dann eine Aufgabe des Kursziels nicht mehr dramatisch – dies immer unter der Voraussetzung, dass sich die Eurokrise bis dann beruhigt. Man kauft sich mit der Massnahme also auch Zeit.

Und bis dahin muss man einfach hoffen, dass sich der Verlust der SNB in Grenzen hält?
Hält man die Kursuntergrenze aufrecht, so muss es nicht zu Verlusten kommen. Grundsätzlich ist es aber – insbesondere in derartigen Krisenzeiten – eine eher sekundäre Frage, ob die SNB Gewinne erzielt bzw. Verluste verhindert. Die Nationalbank ist keine Geschäftsbank, sondern hat die primäre Aufgabe, für Preisstabilität zu sorgen und damit auch eine potenziell sehr schädliche Deflation zu vermeiden, wie sie durch eine Freigabe des Wechselkurses heute zweifellos drohen würde. (baz.ch/Newsnet)>

Kommentar

Irgendwann kommt da ein Schwarmarkt und ein Schwarzmarkt-Kurs, so wie in kommunistischen Staaten oder wie heute in Venezuela: offizieller Kurs von Dollar zu Bolivar 1:4, realer Scharzmarktkurs im Hotel 1:10. Dann werden Hoteliers in der Schweiz auch Geldwechsler sein: offizieller Kurz Franken-Euro 1,20:1, realer Schwarzmarktkurs 0,5:1. In 2 Jahren ist es wohl so weit.

Michael Palomino, 7.6.2012

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