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Revolutionär Mussolini

Manipulationen und Denkweisen zur Vorbereitung eines Krieges

von Michael Palomino (1998)

aus: Ludwig, Emil: Mussolini. Gespräche mit Emil Ludwig, 1932

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Kinderlied für den Duce mit Kindern in Kriegsuniform 27.12.2017: Inno dei Balilla Moschettieri (CON TESTO)
Video auf YouTube: https://www.youtube.com/watch?v=xq4-IVXa0MM



WO sind die Mussolini-Bunker am 28.9.2024: In Südtirol mit dem "Alpenwall" ("Vallo Alpino") - 441 Bunker wurden fertiggestellt - Video (22min.):
Wenig erforscht: Mussolinis geheime Bunker gegen Hitler in Südtirol - gleiche Betonmenge wie in der Brennerautobahn wurde verbaut
https://www.suedtirolnews.it/unterhaltung/kultur/wenig-erforscht-mussolinis-geheime-bunker-gegen-hitler-in-suedtirol

Von: luk
Bozen – Seit über 80 Jahren schlummert in den Südtiroler Alpen ein bisher kaum erforschtes Geheimnis: der Alpenwall. Die 441 Bunker, die den Wall bilden, sind ein Relikt des Misstrauens zwischen zwei Diktatoren – Benito Mussolini und Adolf Hitler.
Obwohl die beiden seit dem Stahlpakt von 1939 verbündet sind, baut Mussolini zwischen 1938 und 1942 eine Verteidigungsanlage der Superlative entlang der Südtiroler Grenze zum Großdeutschen Reich. Geplant sind rund 1.000 Bunker. Dafür werden Millionen Tonnen Beton in die Berge gepumpt, hunderte Kilometer Militärstraßen gebaut und aufwendige Tarnung betrieben: Der Alpenwall ist ein gigantisches Projekt, das kostbare Ressourcen verschlingt – mitten im Zweiten Weltkrieg.
Das wirft viele Fragen auf: Warum sollte man sich vor einem Verbündeten schützen? Wovor fürchtet sich der Duce und wie reagiert Hitler auf den Bau des Alpenwalls? Und warum spielt Südtirol eine so entscheidende Rolle?
Zusammen mit Heimo Prüntzer, dem wissenschaftlichen Leiter des ersten Forschungsprojekts zum Alpenwall in Südtirol, geht die ZDF-Sendung “Terra X” auf Spurensuche in den Alpen, um diese Fragen zu beantworten.
Prüntzer hat überschlagen, dass in den Bunkern, die letztendlich keinen Tag im Dienst waren, die gleiche Betonmenge wie in der Brennerautobahn von Salurn bis Brenner steckt. Schaut rein!

WO sind die Mussolini-Bunker am 28.9.2024: In Südtirol mit dem "Alpenwall" ("Vallo Alpino") - 441 Bunker wurden fertiggestellt - Video (22min.)
Video: Alpenwall - Mussolinis geheime Bunker gegen Hitler | Terra X (22'39'')
https://www.youtube.com/watch?v=BfwhE7Kk-vQ - YouTube-Kanal: Terra X History - hochgeladen am 15.9.2024

WO sind die Mussolini-Bunker am
                  28.9.2024: In Südtirol mit dem "Alpenwall"
                  ("Vallo Alpino") - 441 Bunker wurden
                  fertiggestellt - Video (22min.)
WO sind die Mussolini-Bunker am 28.9.2024: In Südtirol mit dem "Alpenwall" ("Vallo Alpino") - 441 Bunker wurden fertiggestellt - Video (22min.) [1]

Kapitel:
0:00 Intro
1:15 Was ist der Alpenwall?
4:55 Hitler & Mussolini – Das Bündnis
6:45 Der Alpenwall – Funktionsweise, Tarnung & Bau
10:32 Der Grund für Mussolinis Misstrauen
13:45 Spionage, Lügen & diplomatische Spannungen
15:28 Der Baustopp
18:42 Das Ende des Zweiten Weltkriegs in Italien
20:18 Der Alpenwall nach 1945

Videotext:
Seit über 80 Jahren schlummert in den Südtiroler Alpen ein bisher kaum erforschtes Geheimnis: der Alpenwall. Die 441 Bunker, die den Wall bilden, sind ein Relikt des Misstrauens zwischen zwei Diktatoren – Benito Mussolini und Adolf Hitler. Obwohl die beiden seit dem Stahlpakt von 1939 verbündet sind, baut Mussolini zwischen 1938 und 1942 eine Verteidigungsanlage der Superlative entlang der Südtiroler Grenze zum Großdeutschen Reich. Geplant sind rund 1.000 Bunker. Dafür werden Millionen Tonnen Beton in die Berge gepumpt, hunderte Kilometer Militärstraßen gebaut und aufwendige Tarnung betrieben: Der Alpenwall ist ein gigantisches Projekt, das kostbare Ressourcen verschlingt – mitten im Zweiten Weltkrieg. All das, um sich vor einem Verbündeten zu schützen? Wovor fürchtet sich der Duce und wie reagiert Hitler auf den Bau des Alpenwalls? Und warum spielt Südtirol eine so entscheidende Rolle? Zusammen mit Heimo Prüntzer, dem wissenschaftlichen Leiter des ersten Forschungsprojekts zum Alpenwall in Südtirol, geht Terra X auf Spurensuche in den Alpen, um diese Fragen zu beantworten.


Videoprotokoll:
Der Alpenwall: Mussolinis geheime Bunker gegen Hitler (1'15'') -- Heimo Prüntzer ist der Leiter der Untersuchung der Bunkerkette "Alpenwall". Felsen sind bemoost und kann man nur schwer erkennen. Seit 80 Jahren schlummern die Bunker in den Felswänden. Man entdeckt sie an Schiessscharten, an Betonkanten, es sollten an die 1000 Bunker sein, 306 wurden gebaut, 135 sind unvollendet, insgesamt 141 Bunker (2'50''). Das Projekt hiess Vallo Alpino (deutsch: "Alpenwall") (2'53''). Heimo Prüntzer hat die Bunker kartographiert und erforscht seine Entstehungsgeschichte (3'2''). Der "Gesamt-Alpenwall" aber umfasst die gesamte Nordgrenze ausser die schweizer Grenze, also gegen Frankreich, Österreich und Jugoslawien (3'16''). Im Frühjahr 2024 wurden erste Ergebnisse der Bunkerforschung von Prüntzer veröffentlicht. Da ist ein Bunkereingang in einer Wiese (3'40''). Prüntzer: Die Kinder in Südtirol wissen von den Bunkern von Kindheit an, kriechen teilweise in die Bunker rein mit Kerzen etc. (3'56''). Komisch, da steht an eine Wand gemalt: "Eintritt verboten Todesgefahr" (4'5''). Bei der Innenansicht sieht man Nischen für Munition, eine Schiesscharte für ein Maschinengewehr (MG-Scharte), mit einer verbauten Panzerplatte (4'26''). Also Mussolini hat die Bunker gegen Hitler angelegt, gegen einen Verbündeten. Scheinbar hat es auf menschlicher Ebene nicht so gut funktioniert zwischen den beiden (4'56'').

Hitler+Mussolini schliessen 1936 einen Freundschaftsvertrag und 1939 den Stahl-Pakt für gegenseitige militärische Unterstützung (6'0''). Schon 1938 beginnt Mussolini aber mit der Planung des Alpenwalls (6'8''). Die Geschütze sind nach Norden ausgerichtet (6'18''). Prüntzer: Mussolini traute Hitler nicht und die Bevölkerung bemerkte die Bautätigkeit und taufte die Verteidigungslinie dann im Volksmund "Non ti fiedo" also "Ich trau dir nicht-Linie" getauft (6'46''). Insgesamt werden 3 Verteidigungslinien gebaut, so dass sich die Italo-Soldaten 2x zurückziehen können (7'1''). Die Tarnungen sind teilweise eigenartig. Ein Aquädukt ist in Tat und Wahrheit eine Hausattrappe (7'13''). Der Bunker war ein Bauernhaus. Nach dem Krieg wird die Fassade abgebaut und geraubt, so dass die Bunkerstrukturen offen sichtbar sind (7'37''). Oder: Bunker tarnte man als "Burgruine" oder als "Scheune" (7'43''), oder als "kleiner Hügel" oder als Teil einer "Felswand" (7'50''). Gegen diesen Bunkerbau regt sich in der Bevölkerung Südtirols Widerstand. Bauern werden für den Bau des Alpenwalls enteignet, ihnen die Existenz geraubt, finanzielle Entschädigungen kommen erst Jahrzehnte später (8'8''). Prüntzer: Der Bunkerbau brachte aber Wirtschaftswachstum in der Region durch die Arbeiter, die Zulieferer, die Materialtransporte zu den Baustellen (8'30''). Und Mussolini lässt 100e km Militärstrassen bauen (8'33''). Sogar 1940 nach dem Eintritt in den Krieg [gegen Frankreich] wird am Alpenwall noch weiter gebaut (8'55''). Prüntzer: 1940 wurden 3,5 Milliarden Lire für den Alpenwall ausgegeben, über die gesamte Bauzeit gerechnet waren es 4,5 Milliarden (9'7''). Sprecher: Der Beton ist der Löwenanteil an der Summe. Der Bunker Bruneck umfasst 30 Räume. Der Gang führt 2 Stockwerke nach unten und es wurden 1500m3 Beton verbaut für eine einzige Schiessscharte (9'57''). Die Wand des Bunkers ist 3,5m dick, die Decke 4,5m Betondicke (10'10''). Prüntzer: Die Betonmenge für den Alpenwall in Südtirol entspricht der Betonmenge für die Autobahn vom Brenner nach Salurn, das sind 1,7 Mio. m3 (10'21''). Mussolini sagte mal: "Es ist einfach, die Alpen zu verteidigen. Man braucht nur Berge von Zement auf Berge aus Stein zu schütten." (10'29'') --

Prüntzer: Die erste Bauphase im Valle Alpino geht von 1931 bis 1938, an den 3 Grenzübergängen existierten 1938 20 Bunker (10'52''). Mussolini gibt 1938 weitere 1000 Bunker in Auftrag (11'5''). Warum? Er will die Rückkehr von Südtirol nach Deutschland verhindern, das 1920 von Österreich geraubt wurde, wegen einer "italienischen Minderheit", und ab 1920 schon liess Mussolini Südtirol "italianisieren" (11'37''). -- Mussolini lässt Deutsch an Südtiroler Schulen verbieten (11'42'') -- Mussolini lässt Ortsnamen ändern (11'45'') -- der Widerstand ist sofort da [u.a. mit Hitler in Wien], 1933 gründet sich der "Völkische Kampfring Südtirol" (11'50'') mit der klaren Forderung nach einer Rückkehr Südtirols nach Österreich (11'59''). Am 15.3.1938 marschiert die Wehrmacht Hitlers in Österreich ein und verkündet den Anschluss, und der "Völkische Kampfring" von Südtirol fordert nun den Anschluss ans Dritte Reich (12'26''). Und so hat Mussolini immer mehr Angst um Südtirol [mit der Brenner-Südseite] (12'32''). Prüntzer: Der Österreich-Anschluss war die Kehrtwende bei Mussolini [für den Befehl von 1000 neuen Bunkern], und die Grenze zu Frankreich sollte weniger Priorität haben (12'54''). Mussolini befahl die Verteidigung gegen Deutschland (!) (13'1''). Gleichzeitig schwafeln Hitler und Mussolini über Südtirol und präsentieren die Lösung der "Südtirol-Frage" als "Die Option": Deutsche Südtiroler sollen Italiener werden oder ins Reich auswandern (13'25''). Daraufhin wandern ca. 75.000 deutsche Südtiroler ins Reich aus (13'31''). Mussolini baut den Alpenwall gleichzeitig immer weiter aus (13'42''). Die Wehrmacht bemerkt das, installiert Agenten und lässt sich Fotos von den Baustellen schicken (14'26''). Hitler weiss also von den Alpenwall-Bunkern. Mussolini meint, er könne die Bunkerbauten nicht stoppen, weil er die Verträge mit den Baufirmen einhalten müsse. Hitlers Leute denken lange nach, was diese Lüge soll. Zwischen Italien und dem Reich entstehen diplomatische Spannungen, und die Mussolini-Führung ist sich uneinig (14'57''). Prüntzer: Mehrmals wurde der Bau offiziell eingestellt, aber inoffiziell wurde immer weiter geplant. Nach grossen Protesten wurden die Bauarbeiten dann erst im Oktober 1942 eingestellt (15'27'').

Da ist ein Bunker im Pfitschertal nahe der Grenze zu Österreich. Mussolini lässt die Arbeiter abziehen und woanders einsetzen (15'48''). Prüntzer zeigt in einem Tunnel Zementsäcke aus der Bauzeit 1942, Firma Italcementi in Schio, da ist ein Zementsack von 1939, der Abzug von den Baustellen ging z.T. sehr schnell innerhalb eines Tages (16'45''). Die Zementsäcke haben sich über 85 Jahre lang erhalten, das ist selten (16'55''). Beschwerden des Hitler-Regimes waren wahrscheinlich ausschlaggebend für den Baustopp (17'15''). Standard bei den Bunkern waren: Mannschaftsräume, Offizierszimmer, Duschen, WCs und Küche (17'25''). Die Bunker wurden schlussendlich nie im Kampf verwendet (17'33''). Prüntzer zeigt einen Treppenaufgang ins Nichts, einfach nicht fertig gebaut (17'55''). Sprecher: Die Verbindungsgänge im Inneren des Bunkers wurden nach dem Baustopp versiegelt (18'5''). Sprecher: Prüntzer hat jahrelang Archive durchsucht, um alle Bunker zu ermitteln. Das Pfitschertal umfasst 24 Bunker. Von 1000 Bunkern in Südtirol werden 306 fertiggestellt. Keiner davon wurde jemals bewaffnet (18'43''). Ab Sommer 1943 landen die Alliierten auf Sizilien und Süditalien. 25. Juli 1943: Mussolini wird abgesetzt. Die Kapitulation von Italien ist am 8.9. 1943. Am 10.9.1943 besetzt die Wehrmacht Norditalien am Alpenwall vorbei. Die Bunker werden nicht eingesetzt (19'25''). Prüntzer: Das italienische Heer gab keinen Befehl für Widerstand. Die Bunker waren also NIE im Dienst, waren NIE bewaffnet und hätten gegen die Wehrmacht auch NIE ausgereicht (19'36''). Die Wehrmacht plante dann, die Bunkerketten gegen Süden auszurichten, mehr als Planungen waren das aber nicht (19'52''). Sprecher: Ende April kapituliert die Wehrmacht in Norditalien, wenige Tage später übernehmen die Alliierten den Brennerpass (20'4''). Ab 8.5.1945 heisst es, die Wehrmacht habe kapituliert, aber die Bunker bleiben.

Prüntzer: Ca. 1/3 der Bunker wurden für ein NATO-Verteidigungskonzept "reaktiviert", also umgebaut, mit Waffen ausgestattet, sie wurden bis in die 1990er Jahre aktiv gehalten (20'39''). Sprecher: Nach dem Ende des Kalten Krieges sind die Bunker endgültig nutzlos (20'45''). Prüntzer: Seitdem sind in Südtirol 20 Bunker unter Denkmalschutz, was aber eher willkürlich geschah (21'2''). Sprecher: Die restlichen Anlagen werden verkauft und teilweise umfunktioniert (21'9''). Prüntzer: In den Bunkern werden heute Feste gefeiert, es wird Käse in Bunkern gemacht, Whisky reift dort, sie dienen als Sektkeller, aber der Grossteil der Bunker bleiben OHNE Nutzung (21'33''). Sprecher: Manche werden abgerissen, andere sind heimliches Partylokal (21'38'').

Prüntzer: Die Bunker haben einerseits viel Leid provoziert [durch Enteignungen], andererseits für die Nachkommen sind die Bunker Freiräume, und es fehlt die Aufarbeitung (22'10'').

Sprecher: "Der Irrsinn des Alpenwalls": Millionen Tonnen Beton wurden für NICHTS verbaut. Gleichzeitig sind sie Mahnmal für den Streit um Südtirol (22'24'').







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