Kinderlied für den Duce mit Kindern in
Kriegsuniform 27.12.2017: Inno dei Balilla Moschettieri
(CON TESTO)
Video auf YouTube:
https://www.youtube.com/watch?v=xq4-IVXa0MM
WO sind die Mussolini-Bunker am 28.9.2024:
In Südtirol mit dem "Alpenwall" ("Vallo Alpino") - 441
Bunker wurden fertiggestellt - Video (22min.):
Wenig erforscht: Mussolinis geheime Bunker gegen Hitler
in Südtirol - gleiche Betonmenge wie in der
Brennerautobahn wurde verbaut
https://www.suedtirolnews.it/unterhaltung/kultur/wenig-erforscht-mussolinis-geheime-bunker-gegen-hitler-in-suedtirol
Von: luk
Bozen – Seit über 80 Jahren schlummert in den Südtiroler
Alpen ein bisher kaum erforschtes Geheimnis: der Alpenwall.
Die 441 Bunker, die den Wall bilden, sind ein Relikt des
Misstrauens zwischen zwei Diktatoren – Benito Mussolini und
Adolf Hitler.
Obwohl die beiden seit dem Stahlpakt von 1939 verbündet
sind, baut Mussolini zwischen 1938 und 1942 eine
Verteidigungsanlage der Superlative entlang der Südtiroler
Grenze zum Großdeutschen Reich. Geplant sind rund 1.000
Bunker. Dafür werden Millionen Tonnen Beton in die Berge
gepumpt, hunderte Kilometer Militärstraßen gebaut und
aufwendige Tarnung betrieben: Der Alpenwall ist ein
gigantisches Projekt, das kostbare Ressourcen verschlingt –
mitten im Zweiten Weltkrieg.
Das wirft viele Fragen auf: Warum sollte man sich vor einem
Verbündeten schützen? Wovor fürchtet sich der Duce und wie
reagiert Hitler auf den Bau des Alpenwalls? Und warum spielt
Südtirol eine so entscheidende Rolle?
Zusammen mit Heimo Prüntzer, dem wissenschaftlichen Leiter
des ersten Forschungsprojekts zum Alpenwall in Südtirol,
geht die ZDF-Sendung “Terra X” auf Spurensuche in den Alpen,
um diese Fragen zu beantworten.
Prüntzer hat überschlagen, dass in den Bunkern, die
letztendlich keinen Tag im Dienst waren, die gleiche
Betonmenge wie in der Brennerautobahn von Salurn bis Brenner
steckt. Schaut rein!
WO sind die Mussolini-Bunker am 28.9.2024:
In Südtirol mit dem "Alpenwall" ("Vallo Alpino") - 441
Bunker wurden fertiggestellt - Video (22min.)
Video: Alpenwall - Mussolinis geheime Bunker gegen Hitler
| Terra X (22'39'')
https://www.youtube.com/watch?v=BfwhE7Kk-vQ - YouTube-Kanal:
Terra X
History - hochgeladen am 15.9.2024
WO sind die Mussolini-Bunker am 28.9.2024: In Südtirol mit
dem "Alpenwall" ("Vallo Alpino") - 441 Bunker wurden
fertiggestellt - Video (22min.) [1]
Kapitel:
0:00 Intro
1:15 Was ist der
Alpenwall?
4:55 Hitler &
Mussolini – Das Bündnis
6:45 Der
Alpenwall – Funktionsweise, Tarnung & Bau
10:32 Der Grund
für Mussolinis Misstrauen
13:45 Spionage,
Lügen & diplomatische Spannungen
15:28 Der Baustopp
18:42 Das Ende des
Zweiten Weltkriegs in Italien
20:18 Der
Alpenwall nach 1945
Videotext:
Seit über 80
Jahren schlummert in den Südtiroler Alpen ein bisher
kaum erforschtes Geheimnis: der Alpenwall. Die 441
Bunker, die den Wall bilden, sind ein Relikt des
Misstrauens zwischen zwei Diktatoren – Benito Mussolini
und Adolf Hitler. Obwohl die beiden seit dem Stahlpakt
von 1939 verbündet sind, baut Mussolini zwischen 1938
und 1942 eine Verteidigungsanlage der Superlative
entlang der Südtiroler Grenze zum Großdeutschen Reich.
Geplant sind rund 1.000 Bunker. Dafür werden Millionen
Tonnen Beton in die Berge gepumpt, hunderte Kilometer
Militärstraßen gebaut und aufwendige Tarnung betrieben:
Der Alpenwall ist ein gigantisches Projekt, das kostbare
Ressourcen verschlingt – mitten im Zweiten Weltkrieg.
All das, um sich vor einem Verbündeten zu schützen?
Wovor fürchtet sich der Duce und wie reagiert Hitler auf
den Bau des Alpenwalls? Und warum spielt Südtirol eine
so entscheidende Rolle? Zusammen mit Heimo Prüntzer, dem
wissenschaftlichen Leiter des ersten Forschungsprojekts
zum Alpenwall in Südtirol, geht Terra X auf Spurensuche
in den Alpen, um diese Fragen zu beantworten.
Videoprotokoll:
Der Alpenwall: Mussolinis geheime Bunker gegen Hitler
(1'15'') -- Heimo Prüntzer ist der Leiter der Untersuchung
der Bunkerkette "Alpenwall". Felsen sind bemoost und kann
man nur schwer erkennen. Seit 80 Jahren schlummern die
Bunker in den Felswänden. Man entdeckt sie an
Schiessscharten, an Betonkanten, es sollten an die 1000
Bunker sein, 306 wurden gebaut, 135 sind unvollendet,
insgesamt 141 Bunker (2'50''). Das Projekt hiess Vallo
Alpino (deutsch: "Alpenwall") (2'53''). Heimo Prüntzer hat
die Bunker kartographiert und erforscht seine
Entstehungsgeschichte (3'2''). Der "Gesamt-Alpenwall" aber
umfasst die gesamte Nordgrenze ausser die schweizer Grenze,
also gegen Frankreich, Österreich und Jugoslawien (3'16'').
Im Frühjahr 2024 wurden erste Ergebnisse der Bunkerforschung
von Prüntzer veröffentlicht. Da ist ein Bunkereingang in
einer Wiese (3'40''). Prüntzer: Die Kinder in Südtirol
wissen von den Bunkern von Kindheit an, kriechen teilweise
in die Bunker rein mit Kerzen etc. (3'56''). Komisch, da
steht an eine Wand gemalt: "Eintritt verboten Todesgefahr"
(4'5''). Bei der Innenansicht sieht man Nischen für
Munition, eine Schiesscharte für ein Maschinengewehr
(MG-Scharte), mit einer verbauten Panzerplatte (4'26'').
Also Mussolini hat die Bunker gegen Hitler angelegt, gegen
einen Verbündeten. Scheinbar hat es auf menschlicher Ebene
nicht so gut funktioniert zwischen den beiden (4'56'').
Hitler+Mussolini schliessen 1936 einen Freundschaftsvertrag
und 1939 den Stahl-Pakt für gegenseitige militärische
Unterstützung (6'0''). Schon 1938 beginnt Mussolini aber mit
der Planung des Alpenwalls (6'8''). Die Geschütze sind nach
Norden ausgerichtet (6'18''). Prüntzer: Mussolini traute
Hitler nicht und die Bevölkerung bemerkte die Bautätigkeit
und taufte die Verteidigungslinie dann im Volksmund "Non ti
fiedo" also "Ich trau dir nicht-Linie" getauft (6'46'').
Insgesamt werden 3 Verteidigungslinien gebaut, so dass sich
die Italo-Soldaten 2x zurückziehen können (7'1''). Die
Tarnungen sind teilweise eigenartig. Ein Aquädukt ist in Tat
und Wahrheit eine Hausattrappe (7'13''). Der Bunker war ein
Bauernhaus. Nach dem Krieg wird die Fassade abgebaut und
geraubt, so dass die Bunkerstrukturen offen sichtbar sind
(7'37''). Oder: Bunker tarnte man als "Burgruine" oder als
"Scheune" (7'43''), oder als "kleiner Hügel" oder als Teil
einer "Felswand" (7'50''). Gegen diesen Bunkerbau regt sich
in der Bevölkerung Südtirols Widerstand. Bauern werden für
den Bau des Alpenwalls enteignet, ihnen die Existenz
geraubt, finanzielle Entschädigungen kommen erst Jahrzehnte
später (8'8''). Prüntzer: Der Bunkerbau brachte aber
Wirtschaftswachstum in der Region durch die Arbeiter, die
Zulieferer, die Materialtransporte zu den Baustellen
(8'30''). Und Mussolini lässt 100e km Militärstrassen bauen
(8'33''). Sogar 1940 nach dem Eintritt in den Krieg [gegen
Frankreich] wird am Alpenwall noch weiter gebaut (8'55'').
Prüntzer: 1940 wurden 3,5 Milliarden Lire für den Alpenwall
ausgegeben, über die gesamte Bauzeit gerechnet waren es 4,5
Milliarden (9'7''). Sprecher: Der Beton ist der Löwenanteil
an der Summe. Der Bunker Bruneck umfasst 30 Räume. Der Gang
führt 2 Stockwerke nach unten und es wurden 1500m3 Beton
verbaut für eine einzige Schiessscharte (9'57''). Die Wand
des Bunkers ist 3,5m dick, die Decke 4,5m Betondicke
(10'10''). Prüntzer: Die Betonmenge für den Alpenwall in
Südtirol entspricht der Betonmenge für die Autobahn vom
Brenner nach Salurn, das sind 1,7 Mio. m3 (10'21'').
Mussolini sagte mal: "Es ist einfach, die Alpen zu
verteidigen. Man braucht nur Berge von Zement auf Berge aus
Stein zu schütten." (10'29'') --
Prüntzer: Die erste Bauphase im Valle Alpino geht von 1931
bis 1938, an den 3 Grenzübergängen existierten 1938 20
Bunker (10'52''). Mussolini gibt 1938 weitere 1000 Bunker in
Auftrag (11'5''). Warum? Er will die Rückkehr von Südtirol
nach Deutschland verhindern, das 1920 von Österreich geraubt
wurde, wegen einer "italienischen Minderheit", und ab 1920
schon liess Mussolini Südtirol "italianisieren" (11'37'').
-- Mussolini lässt Deutsch an Südtiroler Schulen verbieten
(11'42'') -- Mussolini lässt Ortsnamen ändern (11'45'') --
der Widerstand ist sofort da [u.a. mit Hitler in Wien], 1933
gründet sich der "Völkische Kampfring Südtirol" (11'50'')
mit der klaren Forderung nach einer Rückkehr Südtirols nach
Österreich (11'59''). Am 15.3.1938 marschiert die Wehrmacht
Hitlers in Österreich ein und verkündet den Anschluss, und
der "Völkische Kampfring" von Südtirol fordert nun den
Anschluss ans Dritte Reich (12'26''). Und so hat Mussolini
immer mehr Angst um Südtirol [mit der Brenner-Südseite]
(12'32''). Prüntzer: Der Österreich-Anschluss war die
Kehrtwende bei Mussolini [für den Befehl von 1000 neuen
Bunkern], und die Grenze zu Frankreich sollte weniger
Priorität haben (12'54''). Mussolini befahl die Verteidigung
gegen Deutschland (!) (13'1''). Gleichzeitig schwafeln
Hitler und Mussolini über Südtirol und präsentieren die
Lösung der "Südtirol-Frage" als "Die Option": Deutsche
Südtiroler sollen Italiener werden oder ins Reich auswandern
(13'25''). Daraufhin wandern ca. 75.000 deutsche Südtiroler
ins Reich aus (13'31''). Mussolini baut den Alpenwall
gleichzeitig immer weiter aus (13'42''). Die Wehrmacht
bemerkt das, installiert Agenten und lässt sich Fotos von
den Baustellen schicken (14'26''). Hitler weiss also von den
Alpenwall-Bunkern. Mussolini meint, er könne die
Bunkerbauten nicht stoppen, weil er die Verträge mit den
Baufirmen einhalten müsse. Hitlers Leute denken lange nach,
was diese Lüge soll. Zwischen Italien und dem Reich
entstehen diplomatische Spannungen, und die
Mussolini-Führung ist sich uneinig (14'57''). Prüntzer:
Mehrmals wurde der Bau offiziell eingestellt, aber
inoffiziell wurde immer weiter geplant. Nach grossen
Protesten wurden die Bauarbeiten dann erst im Oktober 1942
eingestellt (15'27'').
Da ist ein Bunker im Pfitschertal nahe der Grenze zu
Österreich. Mussolini lässt die Arbeiter abziehen und
woanders einsetzen (15'48''). Prüntzer zeigt in einem Tunnel
Zementsäcke aus der Bauzeit 1942, Firma Italcementi in
Schio, da ist ein Zementsack von 1939, der Abzug von den
Baustellen ging z.T. sehr schnell innerhalb eines Tages
(16'45''). Die Zementsäcke haben sich über 85 Jahre lang
erhalten, das ist selten (16'55''). Beschwerden des
Hitler-Regimes waren wahrscheinlich ausschlaggebend für den
Baustopp (17'15''). Standard bei den Bunkern waren:
Mannschaftsräume, Offizierszimmer, Duschen, WCs und Küche
(17'25''). Die Bunker wurden schlussendlich nie im Kampf
verwendet (17'33''). Prüntzer zeigt einen Treppenaufgang ins
Nichts, einfach nicht fertig gebaut (17'55''). Sprecher: Die
Verbindungsgänge im Inneren des Bunkers wurden nach dem
Baustopp versiegelt (18'5''). Sprecher: Prüntzer hat
jahrelang Archive durchsucht, um alle Bunker zu ermitteln.
Das Pfitschertal umfasst 24 Bunker. Von 1000 Bunkern in
Südtirol werden 306 fertiggestellt. Keiner davon wurde
jemals bewaffnet (18'43''). Ab Sommer 1943 landen die
Alliierten auf Sizilien und Süditalien. 25. Juli 1943:
Mussolini wird abgesetzt. Die Kapitulation von Italien ist
am 8.9. 1943. Am 10.9.1943 besetzt die Wehrmacht Norditalien
am Alpenwall vorbei. Die Bunker werden nicht eingesetzt
(19'25''). Prüntzer: Das italienische Heer gab keinen Befehl
für Widerstand. Die Bunker waren also NIE im Dienst, waren
NIE bewaffnet und hätten gegen die Wehrmacht auch NIE
ausgereicht (19'36''). Die Wehrmacht plante dann, die
Bunkerketten gegen Süden auszurichten, mehr als Planungen
waren das aber nicht (19'52''). Sprecher: Ende April
kapituliert die Wehrmacht in Norditalien, wenige Tage später
übernehmen die Alliierten den Brennerpass (20'4''). Ab
8.5.1945 heisst es, die Wehrmacht habe kapituliert, aber die
Bunker bleiben.
Prüntzer: Ca. 1/3 der Bunker wurden für ein
NATO-Verteidigungskonzept "reaktiviert", also umgebaut, mit
Waffen ausgestattet, sie wurden bis in die 1990er Jahre
aktiv gehalten (20'39''). Sprecher: Nach dem Ende des Kalten
Krieges sind die Bunker endgültig nutzlos (20'45'').
Prüntzer: Seitdem sind in Südtirol 20 Bunker unter
Denkmalschutz, was aber eher willkürlich geschah (21'2'').
Sprecher: Die restlichen Anlagen werden verkauft und
teilweise umfunktioniert (21'9''). Prüntzer: In den Bunkern
werden heute Feste gefeiert, es wird Käse in Bunkern
gemacht, Whisky reift dort, sie dienen als Sektkeller, aber
der Grossteil der Bunker bleiben OHNE Nutzung (21'33'').
Sprecher: Manche werden abgerissen, andere sind heimliches
Partylokal (21'38'').
Prüntzer: Die Bunker haben einerseits viel Leid provoziert
[durch Enteignungen], andererseits für die Nachkommen sind
die Bunker Freiräume, und es fehlt die Aufarbeitung
(22'10'').
Sprecher: "Der Irrsinn des Alpenwalls": Millionen Tonnen
Beton wurden für NICHTS verbaut. Gleichzeitig sind sie
Mahnmal für den Streit um Südtirol (22'24'').