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aus: Dr.Wilhelm Ziegler: Versailles; Hanseatische Verlagsanstalt Hamburg 1933.
Japan war 1914 an der Seite der Entente in den Krieg getreten und hatte bis Ende 1914 alle deutschen Territorien in Fernasien besetzt: die deutsche Niederlassung in Tsingtau, und die deutschen Insel-Kolonien Marshall-Inseln, Karolinen-Inseln und Marianen-Inseln im Pazifik [1].
Japan forderte nun in Versailles die Gleichbehandlung aller Rassen im Völkerbund. Die weissen Kolonialmächte England, Frankreich und "USA" wollten Japan jedoch keine Gleichberechtigung im Völkerbund zugestehen. Sie wollten nicht akzeptieren, dass Japan auch Kolonialmacht sein werde, sondern China sollte nur unter den weissen Kolonialisten aufgeteilt werden. Deswegen musste Wilson bei den Forderungen Japans Entgegenkommen zeigen (S.186).24.4.1919
Japans ForderungenJapan beruft sich auf den Geheimvertrag Japan - "USA": Lansing-Ishii-Abkommen vom 2.11.1917
-- Feststellung der territorialen Souveränität Chinas
-- Feststellung des "Prinzips der sogenannten offenen Tür", China soll Kolonialgebiet bleiben
-- Feststellung der "besonderen Interessen" Japan in China (S.185).
Die Abmachungen sind ziemlich zweideutig und bereiten nun bei den Friedensverhandlungen grosse Schwierigkeiten (S.185).
Japan: Antrag auf deutsche Inseln im Stillen Ozean nördlich des Äquators als Mandat
Wilson macht den Vorbehalt der Insel Yap, da diese Insel als Kabelknotenpunkt für die "Amerikaner" von vitaler Bedeutung sei (S.185)
Japan: Antrag auf die Nachfolge in den deutschen Rechten auf der Schantung-Halbinsel
-- Besitz von Tsingtau
-- deutsche Konzessionen auf die Bahnlinie
-- deutsche Konzessionen auf die Kohlebergwerke in der Umgebung von Kiautschau
Die Forderungen Japans sind Annexionismus und sind mit den "14 Punkten" unvereinbar (S.185).
Kompromissvorschlag Japans:
-- Japan wolle auf der Schantung-Halbinsel nur die wirtschaftlichen Privilegien, die Oberhoheit soll an China fallen (S.185)
-- sie wollen aber "eine be- (S.186) stimmte, möglichst unverzügliche Regelung." (S.186)
-- die Forderung nach Rassengleichheit im Völkerbund wurde den Japanern abgeschlagen, also muss Wilson ihnen nun entgegenkommen
-- die "amerikanische" Delegation kann der japanischen Seite ein Recht nicht verweigern, das sie selbst im fernen Osten bis zum Missbrauch ausgeschöpft haben (S.186).
28., 29. und 30.4.1919
Rat der 4: Behandlung der japanischen Anträge
(S.186)30.4.1919
Japan: "Einigung": Kiautschau, Schantung-Provinz-- sämtliche deutschen Rechte in Kiautschau und der Schantung-Provinz gehen an Japan über
-- Japan soll die Schantung-Halbinseln nur wirtschaftlich ausnutzen und dort keine politische Herrschaft begründen (S.186)
-- die Angelegenheit der Pazifik-Inseln wird verschoben, da die Verteilung der Mandate erst nach Abschluss des Friedens fällig ist (S.186).
China: Verstimmung wegen Japan
-- Chinas Delegation ist enttäuscht
-- die "14 Punkte" sind im Fall von China klar verletzt (S.186).
Juni 1919
Die chinesische Delegation verweigert die Unterschrift für den FriedensvertragChina unterbreitet seinen Fall durch eine Erklärung "dem unparteiischen Urteil der Welt" (S.186).
1922
Japan räumt die Halbinsel Schantung
(S.186).Nach 9 Jahren aber kommt Japan wieder nach China:
ab 1931
[Japan besetzt grosse Teile Chinas und Koreas in einem "Krieg ohne Regeln"in: Valentin Falin: "Zweite Front"].
Japan behauptet, es brauche mehr "Lebensraum" und besetzt grosse Teile Chinas. Japan wird ab 1931 die erste nicht-weisse Kolonialmacht.
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