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Norbert G. Pressburg: Good bye Mohammed - Mohammed gab es nie

10. "Wer hat uns das angetan?" - Erinnerungen an die Wirklichkeit

Katastrophale Zustände in Ländern mit Islam-Fantasie - Reform ist nur in der Diaspora möglich

präsentiert von Michael Palomino (2015)

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10. "Wer hat und das angetan?" - Erinnerungen an die Wirklichkeit

Katastrophale Zustände in Ländern mit Islam-Fantasie - Reform ist nur in der Diaspora möglich

"Wir zahlen ihnen damit nur einen kleinen Teil von dem zurück, was sie uns angetan haben!"
Osama bin Laden zu seinen Terroraktionen
[[Alles, was mit Osama bin Laden zu tun hat, ist vom CIA gefälscht. Die WTC-Türme wurden am 11. September 2001 durch Atombomben 70m unter der Erde gesprengt, mit Erdbeben von 2,8 und 3,1, mit weissem, radioaktivem Pulver als Asche und mit über 2700 Toten, die durch die Illuminaten-Freimaurer als Kriegsgrund gegen den Islam generell gebraucht wurden]].


10a. Islamische Staaten: Ölprofit, geistige Armut, Analphabeten, Zensur und Dichtung in Politik und Geschichte

10a. Islamische Staaten: Ölprofit, geistige Armut, Analphabeten, Zensur und Dichtung in Politik und Geschichte -- Islamische Welt ist sozial schwach trotz Ölprofiten - geistige Armut und keine Forschung -- Islamische Welt ohne Bildung - hoher Anteil Analphabeten - kaum Buchdruck - Sündenböcke "USA" und Israel (!) und keine Selbstreflexion -- Die Erinnerung an die "Goldenen Jahre", die aber von der arabisch-christlichen Kultur sind -- Der Dschihad-Islam zerstört den Humanismus der arabisch-christlichen Kultur -- Die islamische Behauptung, die Pest, die Mongolen oder die Kreuzzüge sollen die arabisch-christliche Kultur zerstört haben - Byzanz wird vernichtet, und die Muslime-Religion gründet sich -- Der Islam mit bronzezeitlichen Wüstengesetzen zerstört jegliche aufgeklärte Kultur - das Kamel, enge Städte -- Der Islam mit Zensur gegen alles - nur ein Buch gilt: Kulturvernichtung im arabischen Raum und in Indien - geistiger Stillstand -- Schwere Diskriminierung gegen Andersgläubige - Zwangskonvertierung oder Abwanderung - Wissenschaft und Landwirtschaft wird vernichtet -- Das erfundene Jahr 622 als Beginn eines islamischen Kalenders - die Lüge vom "Jahr der Araber" -- Das Osmanenreich und sein Kollaps durch Rückständigkeit, Unwille von Reisen nach Europa -- Die muslimische Welt verweigert ab den Osmanen die Wissenschaften: Erde=Teppich, Handel durch Positionen, Glaubenspropaganda -- Die neuen Seewege ab 1491 brechen das muslimische Handelsmonopol zwischen Europa und Asien - Kolonialprodukte ersetzen muslimische Produkte - der Fantasie-Islam bleibt geistig blockiert -- Die Arroganz des Fantasie-Islams blockiert die Weiterbildung bei den "Ungläubigen"

[Islamische Welt ist sozial schwach trotz Ölprofiten - geistige Armut und keine Forschung]

Die islamische Welt ist in einem schlechten Zustand. Ganz besonders ihr Kernstück, die arabischen Länder. Bei allen soziologischen Daten rangieren sie am Schluss der Weltrangliste, übertroffen nur von manchen afrikanischen Ländern. Und das trotz des Öleinkommens.

Ganz im Gegensatz zu der klischeehaften, öffentlichen Meinung [[der CIA-Medien]] sind die arabischen Staaten in ihrer Gesamtheit arm. Alle zusammen erwirtschaften ausser Öl im Schnitt gerade einmal so viel wie das viel kleinere Spanien. Die Produktion, die in den eigenen Ländern stattfindet, beruht im Wesentlichen auf ausländischen Lizenzen. Originär geschaffen wird so gut wie nichts. Die gesamte arabische Welt brachte es im Zeitraum von 1980 bis 2000 auf 370 Patente, im Vergleich dazu Israel auf 7650 und Südkorea, das wegen zeitlich paralleler Entwicklung gern als Vergleichsland herangezogen wird, auf 16.300. Koreanische Arbeiter erwirtschaften in diesen Jahren, wenn man das Öl ausnimmt, viermal so viel wie die gesamte arabische Welt.

Wozu brauchen die arbeiten, mag man einwenden, sie habe ja das Öl. Dies scheint naheliegend, ist aber auch ein Teil des Problems. Zwar wirft das Öl enorme Gewinne ab, aber der Reichtum kommt nicht an. Die Verschwendungs- und Prunksucht arabischer Milliardäre ist schon Legende. Aber auch ein Land wie Iran, das nun nicht für seine prassende Oberschicht bekannt ist, kommt wirtschaftlich nicht voran. Nur die Emirate, einige kleine Golfstaaten und Exoten wie Brunei machen eine Ausnahme.

[Islamische Welt ohne Bildung - hoher Anteil Analphabeten - kaum Buchdruck - Sündenböcke "USA" und Israel (!) und keine Selbstreflexion]

Völlig abgeschlagen sind alle arabischen Länder in der Bildung, einem Schlüsselsektor für zukünftige Entwicklung. Der hohe - bei Frauen dramatisch hohe - Prozentsatz an Analphabeten schlägt sich folgerichtig in der Buchproduktion nieder: Bei einem Weltbevölkerungsanteil von fünf [S.217] Prozent ging 2005 gerade ein Prozent der weltweiten Buchproduktion auf die arabischen Länder, und davon waren der Löwenanteil auch noch religiöse Titel. Diese Zahlen sind im "Arab Human Development Report" (AHDR) nachzulesen. Dies ist ein regelmässiger Bericht zur Lage der arabischen Staaten, verfasst von arabischen Autoren. Es ist ein Bericht von beachtlicher Offenheit, aber auch nicht frei von Klischees. So werden als Gründe für die Probleme der arabischen Welt die amerikanische Nahostpolitik sowie Israel genannt. Sicher, Israel ist ein psychologisches Trauma für die Region. Aber war die Situation vor der Gründung Israels besser? Nicht wirklich.

Dass sich die arabische wie die gesamte islamische Welt in einer tiefen Krise befindet, ist offensichtlich, auch für die Betroffenen selber. Wenn etwas so gründlich schiefgelaufen ist, sollten die nächstliegenden Fragen sein:

"Was ist schiefgelaufen?"
"Warum ist das schiefgelaufen?"
"Was haben wir falsch gemacht?"

Nicht so in der islamischen Welt. Hier lautet die zentrale Frage: "Wer hat uns das angetan?"

Die Antworten sind bis auf den heutigen Tag dieselben: Die Franken, die Kreuzfahrer, die Mongolen, die Franzosen, die Engländer, die Missionare, die Sowjets; und aktuell die USA, die Israelis, der Westen.

Nachzulesen in jeder beliebigen Publikation eines islamischen Landes.

[Die Erinnerung an die "Goldenen Jahre", die aber von der arabisch-christlichen Kultur sind]

Beschworen wird gleichzeitig die glorreiche Zeit, die "Goldenen Jahre des Islam".

Wie konnte es zu dem Absturz aus der goldenen Vergangenheit in die triste Gegenwart kommen?, fragen sich die Muslime. Hat Allah sich abgewendet, und wenn ja, warum?

Die Zeit der arabischen Reiche, ausgehend vom [[erfundenen]] Jahre 622, sind die beschworenen und viel zitierten "Goldenen Jahre des Islam". Wie wir wissen, sind die Zeiten des Propheten mit ihren detailreichen Schilderungen nichts weiter als fromme Legenden, ebenso die explosionsartige Expansion der Religion. Die reale politische Entwicklung des 7. Jahrhunderts [S.218] mündete in ein arabisches Grossreich, keineswegs in ein islamisches, und hatte mit der Person des Propheten und mit den auf ihn künstlich aufgepfropften, legendenhaften Herrscherdynastien der frühen Kalifen absolut nichts zu tun. Die kulturelle Vielfalt in diesem Arabischen Reich mit ihren verschiedenen Ethnien und Religionen führte an den Höfen von Bagdad, Samarra, Damaskus, Teheran und sogar an jenen im heutigen Kasachstan, Usbekistan, Turkmenistan und Afghanistan zu einem beeindruckenden Aufblühen der Kultur und der Wissenschaften.

Mit dem Zusammenbruch Roms war in Europa nicht nur die antike Kultur verschwunden, sondern auch ihr geistiges Erbe. Das Abendland versank ins "dunkle Mittelalter". Ganz anders der Orient. Hier griffen die arabischen Wissenschaftler die griechischen Philosophen auf, diskutierten sie und versuchten, sie weiterzuentwickeln. Auf dem Gebiet der Astronomie, der Medizin, der Physik und namentlich in der Optik wurde Neuland betreten. Die Antike hielt im Osten viel länger an, sie führte zusammen mit dem Buddhismus die zentralasiatischen Länder in eine kulturelle Blüte; der "Mutazilismus" eines al-Mamun war nichts weniger als ein arabischer Humanismus gewesen. Bereits seine Zeit hatte die Voraussetzung für eine "Renaissance".

[Der Dschihad-Islam zerstört den Humanismus der arabisch-christlichen Kultur]

Es kam jedoch anders: Al-Ghazali gelang die Ächtung der Ratio und des freien Denkens: Der Mutazilismus unterlag, die Ultrareligiösen obsiegten, der Islam wurde Staatsreligion. Jede geistige Beschäftigung über die religiösen Bücher hinaus wurde unter Strafe gestellt - und die Renaissance fand mit Verzögerung in Europa statt. Die geistige Blüte des orientalischen Mittelalters war eine arabische, aber keine islamische. Mehr noch: Die Etablierung des Islam beendete diese arabische Blütezeit in kürzester Zeit.

Der Verfall des arabischen Reiches fing beim Geistesleben an und setzte sich in allen Bereichen fort. Drei Jahrhunderte später war das Arabische Reich nicht wiederzuerkennen. Die Städte waren im Verfall begriffen, das fruchtbare Umland unproduktiv, die Menschen waren in Massen aus den einstigen Kulturzentren abgewandert.

Wie konnte es dazu kommen?

[Die islamische Behauptung, die Pest, die Mongolen oder die Kreuzzüge sollen die arabisch-christliche Kultur zerstört haben - Byzanz wird vernichtet, und die Muslime-Religion gründet sich]

Eine beliebte Erklärung ist die Pest. Die gab es aber in Europa genauso. Dann der Mongolensturm von 1258. Sicher, die Mongolen richteten grosse [S.219] Zerstörungen an, aber sie zogen bald wieder ab - und zwar als Muslime.

Die Kreuzzüge? Der erste Kreuzzug von 1096 war eine naive und eher idealistische Bewegung eines neuen Einzugs in das Gelobte Land, wo Milch und Honig fliessen sollte. Beherrscht wurde die Region von arabischen und besonders türkischen Stämmen, die Zentralgewalt in Bagdad war im Verfall. Jerusalem wurde mehrheitlich von Christen und von Juden bewohnt und auch von Letzteren zusammen mit ägyptischen Truppen verteidigt, bei denen es sich keineswegs um Muslime gehandelt haben muss. Die Juden waren das hauptsächliche Opfer der Blutbäder, von denen berichtet wird.

1106 traf sich ein Rückkehrer aus dem Heiligen Land, der Normannenfürst Bohemund, mit Papst Paschalis II. und legte ihm dar, wer der wirkliche Feind sei: Byzanz. Der Papst gab postwendend die Weisung aus, gegen Byzanz zu predigen: Dies war der frühe Wendepunkt in der Geschichte der Kreuzzüge.

Die folgenden Kreuzzüge entwickelten sich zu einer seltsamen Mischung aus Religion, Politik und Geschäft mit dem Hauptziel der Zerstörung des grossen Glaubensfeindes Byzanz. Der Islam wurde nur am Rande wahrgenommen. Die Einnahme Byzanz' gelang schliesslich im April 1204 mit Hilfe der venezischen Flotte. Die Vernichtung des Byzantinischen Reiches war die Grundlage für den Aufstieg der Osmanen, und wenn die Kreuzzüge darüberhinaus einen Effekt hatten, dann war es ein einigender Effekt für die Muslime, die nach Morozow damit überhaupt erst ihre Identität fanden.

Auch die Kreuzzüge sind als Erklärung des Niedergangs der arabischen Reiche vollkommen untauglich. Das Phänomen des Niedergangs zeigt sich überall in den einst blühenden Ländern von Zentralasien bis Marokko. Syrien, Mesopotamien, Ägypten, Nordafrika waren einst Kornkammern und Kulturträger der damaligen Welt. Es gibt keine äusseren Einflüsse, die eine vernünftige Erklärung für den arabischen "crash" bieten würden. Die Erklärung liegt im Innern.

[Der Islam mit bronzezeitlichen Wüstengesetzen zerstört jegliche aufgeklärte Kultur - das Kamel, enge Städte]

Obwohl der Islam als Spross des Christentums in den arabischen Kernländern des heutigen Irak und Syrien entstanden war, dominierten [S.220] schliesslich wüstenarabische Einflüsse die Religion. Beduinentraditionen überwölbten bald die hellenistische Lebenswelt und mit ihnen kamen auch die Gesetze der Wüste zur Geltung und längst überwunden geglaubte, bronzezeitliche Traditionen.

Europäische Reisende berichteten immer wieder erstaunt von der Beobachtung, dass das Rad im Orient nicht im Gebrauch war - im antiken Arabien eine Selbstverständlichkeit. Kaum Wagen, kaum Karren, fast nur Lasttiere. Tatsächlich hat mit dem Einzug der Wüstenkultur in die reichen Agrarländer zwischen Tigris und Nil auch das Kamel Einzug gehalten und einen zentralen Stellenwert bekommen [125].
[125] 3000 Jahre lang war das Kamel der Inbegriff von Reichtum für die Wüstenbewohner. Seit 2 Jahrzehnten ist es das Symbol für Armut, abgelöst von Pick-ups aus asiatischer Produktion.
Dies blieb so bis zur Einführung von Autos und Eisenbahnen - zur Gänze westliche Ingenieurleistungen. Man kann den Einbruch ermessen, den allein dieser Rückschritt im Transportwesen bewirkt haben muss. Das antike Strassennetz verfiel, die grosszügigen Kolonnaden und breiten Strassen der antiken Städte verengten sich so weit, dass, im Einklang mit der islamischen Rechtsprechung, gerade noch zwei Packtiere nebeneinander Platz hatten. Aus der grosszügigen griechischen Stadt, der "polis", ist die "medina" geworden.

[Der Islam mit Zensur gegen alles - nur ein Buch gilt: Kulturvernichtung im arabischen Raum und in Indien - geistiger Stillstand]

Mit der Etablierung des Korans folgte auf dem Fuss die Unterdrückung anderer Bücher, eine Unterdrückung, die sehr bald in ein totales Verbot mündete. Während al-Mamun noch die antiken Schriften erst nach der Übersetzung ins Arabische vernichten liess, wurde von späteren Nachfolgern alles Nichtislamische rigoros ausgemerzt. Die kolportierte Toleranz ist reine Legende. Über Jahrhunderte hinweg war die Eliminierung von nichtislamischem Gedankengut und abweichender Kultur wesentlicher Teil der Politik, namentlich in Indien wurden Kulturgüter unvorstellbaren Ausmasses vernichtet. Aber auch von den Arbeiten der arabischen Autoren selber gelangten letztlich nur Bruchstücke nach Europa, die trotzdem noch für eine Teilhabe an der europäischen Renaissance ausreichten.

Lange Zeit stand auf das Lesen nichtislamischer Bücher die Todesstrafe, im günstigsten Fall war der Besitz anderer Bücher verachtet. Der Koran sei Gottes direktes Wort und enthalte Antworten auf alle Fragen [S.221] in Perfektion. Sämtliches weitere Wissen sei deshalb schädlich und gotteslästerlich. Ohne neuen Zufluss folgte ein Aussterben von Wissen, die islamische Welt stand von nun an geistig still.

[Schwere Diskriminierung gegen Andersgläubige - Zwangskonvertierung oder Abwanderung - Wissenschaft und Landwirtschaft wird vernichtet]

Nichtmuslimische Untertanen, die "Ungläubigen", wurden zu Bürgern zweiter Klasse. Sofern sie nicht zwangskonvertiert wurden, mussten sie oft so horrende Sondersteuern zahlen, dass ihnen nur der Ausweg in Konvertierung oder Abwanderung offen blieb, zumal ihnen auch viele Berufe verwehrt waren, die nur Muslimen offen standen.

Diese wüstenspezifische Ideologie, mit ihrer Verachtung von andersartiger Kultur und von Wissen, hatte nicht nur Eingang in die koranische Lehre gefunden, sondern wurde zu ihrem Wesen. Sie brachte innerhalb weniger Generationen Wissen und Fortschritt vollkommen zum Erliegen; produktives Gewerbe und sogar die Landwirtschaft waren schwerstens beeinträchtigt. Das Einzige, was blieb, war der Handel.

Wo sind die landwirtschaftlichen Nutzflächen geblieben, die die damalige Welt versorgten? Wohin verschwand die Blüte des römisch-griechisch-arabischen Orients? Welchen unvorstellbaren Abstieg hat das antike Baktrien zum heutigen Afghanistan genommen? Es war kein Klimawandel, der diese vollkommene Änderung brachte - es war die Wüstenmentalität der neuen Religion [126].
[126] Die Tabuisierung von Schweinefleisch hat keine rationalen Gründe, sondern ist eher im ideologischen Komplex einer Nomadenkultur gegenüber der verachteten Bauernkultur zu sehen.
Sobald die vorhandene Infrastruktur aufgebraucht war, trat die kulturelle und wirtschaftliche Starre ein.

[Das erfundene Jahr 622 als Beginn eines islamischen Kalenders - die Lüge vom "Jahr der Araber"]

Nichts verdeutlicht die islamische Rückwendung mehr als die Zeitrechnung. 622, "das Jahr der Araber", "kata Araba", wie es in der Inschrift von Gadara mit dem Kreuz als Einleitung heisst. Es war das Jahr, in der die Selbständigkeit der Araber begann. Dieses Jahr wurde als Beginn einer arabischen Zeitrechnung festgesetzt, sie folgte natürlich dem gebräuchlichen Sonnenkalender. Plötzlich finden wir dieses Datum zum Jahr der "Hidschra", dem Auszug des Propheten aus Mekka, umfunktioniert! Es war der auf Legenden basierende Beginn eines islamischen Kalenders, in der bronzezeitlichen Tradition Innerarabiens ein Mondkalender. So kam die Mondgöttin Allat wieder zu ihrer angestammten Zeitrechnung [S.222].

Ein gänzlich unbrauchbarer Kalender. Wer zum Beispiel im Juni geboren ist, feiert seinen nächsten und übernächsten Geburtstag im Mai, den folgenden im April und so fort. Die Differenz summiert sich schliesslich zu Jahren. Muhamads Geburtstag oder der Fastenmonat Ramadan wird denn auch jedes Jahr zu einer anderen Zeit begangen. Weil mit einem Mondkalender wiederkehrende Termine nicht definierbar sind und er daher für entwickelte Staatswesen unbrauchbar ist, war er schon in römischer Zeit aufgegeben worden [127].
[127] Unter Julius Cäsar wurde der "Julianische Kalender" eingeführt, der 1582 unter Papst Gregor XIII. geringfügig modifiziert bis heute als "Gregorianischer Kalender" gebräuchlich ist.
Die Muslime haben ihn nun wieder, obwohl auch sie keine andere Wahl haben, als im Alltag den gängigen Sonnenkalender zu benutzen, oft als "christlichen Kalender" verteufelt.

[Das Osmanenreich und sein Kollaps durch Rückständigkeit, Unwille von Reisen nach Europa]

Das grösste islamische Reich war das der Osmanen. Gegründet 1299, weitete es sich ständig aus. 1453 wurde Konstantinopel eingenommen. Im weiteren Verlauf eroberten die Osmanen die gesamte Arabische Halbinsel, Teile Russlands, den Balkan, Rumänien, Ungarn und standen schliesslich zweimal vor Wien.
[[Die Muslime standen nur deswegen vor Wien, weil der französische König aus Eifersucht mit den Muslimen gegen den spanisch-österreichischen Kaiser paktierte]].
1683 wurden sie dort geschlagen, und von da an ging es nur noch bergab [[mit Korruption und Staatsbankrotten in Ägypten und in der Türkei etc.]]. Die Habsburger eroberten fast den gesamten Balkan zurück [[mit dem Rassismus, dass Deutsch die "Umgangssprache" sei]], die Russen nahmen den Osmanen sämtliche Gebiete jenseits des Schwarzen Meeres wieder ab, Jemen und ganz Arabien gingen verloren [[an die rassistischen Engländer und Zionisten - die Saudis sind Krypto-Juden]]. 1918 war "der kranke Mann am Bosporus" auf sein Kerngebiet, die heutige Türkei zurückgeschrumpft [[wobei dann als Antwort auf eine griechische Invasion gemäss dem Friedensvertrag von 1918/1919 im Jahre 1923 die letzten Reste griechischer Bevölkerung aus der Türkei nach Griechenland vertrieben wurden]].

Wie konnte es zu einem so vollkommenen Kollaps kommen? Ein Grund war die Überdehnung der Kräfte. Die wirklichen Gründe wurzeln wiederum tiefer. Militär und Wirtschaft waren der technischen Entwicklung der Europäer nicht mehr gewachsen. Man kaufte zwar kräftig Kanonen, Musketen und die Uhren, nach denen der Orient verrückt war, bei den Ungläubigen ein, eine eigene Produktion kam aber nur zeitverzögert zustande, meist als Kopien auf dem Standard des jeweils vergangenen Jahrhunderts. Dies war der Fall auf jedem beliebigen Gebiet in Wirtschaft, Wissenschaft und Technik [S.223].

Reisen fanden damals stets von West nach Ost statt, so gut wie nie in die andere Richtung.

Europäer bereisten den Orient, Muslime aber so gut wie nie Europa. Die islamische Welt interessierte sich ausser möglichen Eroberungen nicht im Geringsten für das Abendland, man wusste buchstäblich nicht viel mehr darüber, als dass dort Ungläubige lebten.

[Die muslimische Welt verweigert ab den Osmanen die Wissenschaften: Erde=Teppich, Handel durch Positionen, Glaubenspropaganda]

Die Renaissance, die neuen Staatsideen, die wissenschaftlichen Fortschritte, das neue Bild der Erde und des Himmels blieben in der islamischen Welt vollkommen unbeachtet. Die Erde ist laut Koran wie ein ausgebreiteter Teppich beschaffen, mit sieben Himmelsschichten darüber. An diesem Bild hat sich bis heute, in Zeiten von Google Earth, offiziell nichts geändert. Die Evolutionslehre ist tabu.

Der vermittelnde Handel zwischen Asien und Europa war eine ergiebige Einkommensquelle der islamischen Länder - und bald auch die einzige. Die Entdeckung Amerikas, der Seeweg um das Kap der Guten Hoffnung, der Vorstoss bis Ostasien bleiben in der Folgezeit nahezu unbeachtet und waren keines Kommentares würdig, ausser dem, dass die neu entdeckten Menschen bald zum richtigen Glauben finden mögen. Die einzig erhaltene Kopie der Karte des Kolumbus befand sich zwar in osmanischem Besitz, bis zur Entdeckung 1920 im Topkapi-Palast in Istanbul wusste jedoch niemand von ihrer Existenz.

[Die neuen Seewege ab 1491 brechen das muslimische Handelsmonopol zwischen Europa und Asien - Kolonialprodukte ersetzen muslimische Produkte - der Fantasie-Islam bleibt geistig blockiert]

Diese Jahrhunderte währende Arroganz und das schon sehr lange nicht mehr berechtigte Gefühl der Überlegenheit rächten sich bald bitter. Denn ohne dass es in Konstantinopel und der islamischen Welt überhaupt registriert wurde, hatten die Europäer eigene Handelswege zur See erschlossen: in die neue Welt, aber auch nach Süd- und Ostasien. Das Handelsmonopol der islamischen Welt als Schnittstelle zwischen Europa und Asien war damit zusammengebrochen. Mit ungeheuren Folgen.

Das lässt sich an einer simplen Tasse Kaffee veranschaulichen. Der Kaffee, ursprünglich aus Äthiopien stammend, wurde im Jemen kultiviert und fand über Arabien und die Türkei seinen Weg nach Europa. Man versüsste sich den Kaffee mit Zucker aus Mesopotamien oder Ägypten, den man ebenfalls nach Europa exportierte. Als nun die Europäer beides billiger aus Lateinamerika bezogen, drehte sich der Spiess um. In der Folge [S.224] tranken Araber wie Türken aus Europa importierten Übersee-Kaffee und süssten ihn mit ebenfalls importiertem Zucker. Nur das Wasser war noch ihres, und das ist heutzutage auch nur noch bedingt so.

So ging es auf allen Gebieten.

Es gab zwar warnende Stimmen von den wenigen Muslimen, die Europa kannten - vorwiegend Diplomaten -, aber sie fanden kein Gehör. Als Heilmittel für die Überwindung der durchaus erkannten Schwächen wurde die Rückkehr zu den alten osmanischen und islamischen Werten gepredigt. Damals wie heute.

Auch die wenigen Versuche, europäische Technologie in die islamische Welt zu verpflanzen, etwa vom ägyptischen Khediven Muhamad Ali Anfang des 19. Jahrhunderts, schlugen fehl, weil man sich damals wie heute auf Konsum und Reproduktion beschränkte und wenig bis nichts originär produzierte.

[Die Arroganz des Fantasie-Islams blockiert die Weiterbildung bei den "Ungläubigen"]

Trotzdem fühlte sich die islamische Welt immer noch weit überlegen und weigerte sich, das Wissen der verachteten Ungläubigen auch nur zu begutachten. Der Buchdruck fand mit sage und schreibe 300 Jahren Verspätung Eingang in die islamische Welt, und das auch nur äusserst zögerlich. Und es war ein Europäer, der die erste Druckerpresse der islamischen Welt quasi mit Gewalt installierte - nämlich Napoleon. Diesen Rückstand konnten die muslimischen Länder bis heute nicht aufholen, wie der "Arab Human Development Report" deutlich macht.


10b. Die Koran-Diktatur mit Justizwillkür ohne Ende: Koran, Scharia, Hadithe

10b. Die Koran-Diktatur mit Justizwillkür ohne Ende -- Muslimisches Leben ist Wüstenleben von 622 - die totale Blockade jeder Entwicklung -- Der beschränkte Gebrauch des Hocharabisch, das nur für den Koran bestimmt ist - normale Schrift nur in der Türkei und Ex-Sowjetrepubliken -- Keine Trennung von Glaube und Staat - der Gottesstaat ist Vorschrift: Muslime-Männer - Sklaven - Ungläubige - Frauen -- Die Diktatur des Kalifen -- Justiz im Islam ohne Rechtssicherheit: Koran, Scharia, Hadithe -- Die Koran-Diktatur mit Koran-Recht -- Schariarecht - Rechtssicherheit gibt es in muslimischen Ländern nicht - Menschenrechte gibt es nicht -- Die erfundenen Spruchsammlungen - Hadith-Justiz -- Die Wüstengesellschaft von 622 - "Freiheit" ist religiöse Gefangenschaft mit persönlichen Rechten, das Gegenteil von Sklaverei

Die Koran-Diktatur mit Justizwillkür ohne Ende

[Muslimisches Leben ist Wüstenleben von 622 - die totale Blockade jeder Entwicklung]

Es ist kein anderer Grund dieser selbstzerstörerischen Bildungskatastrophe auszumachen als der Islam. Sein Heiliges Buch, heisst es, umfasse und regele sämtliche Aspekte des menschlichen Lebens, es stamme, vom Propheten vermittelt, direkt von Gott, ihm sei nichts hinzuzufügen, nicht ein Wort sei veränderbar. Der Besitz von anderen Büchern als dem Koran war meist verboten, zu jeder Zeit war der Gebrauch nichtreligiöser Bücher gering geschätzt. Der Stundenplan saudischer Medizinstudenten muss heute noch zu 30% Religion umfassen, in anderen Studienzweigen sind es gar 50%.

Diese Einstellung hat Auswirkungen ungeheuren Ausmasses auf die muslimische Welt. Denn sie behindert Wissen und damit Entwicklung. Aber der Koran beansprucht, auch sämtliche Lebensbereiche wie Recht [S.225], Herrschaft, Bildung zu regeln - und zwar so, wie sie in idealer Weise zu Lebzeiten des Propheten bestanden hätten. Deshalb ist das islamische Denken und System normativ auf die Zeiten des Propheten und seiner Nachfolger fixiert. Als ob es eine 1400-jährige Geschichte von damals bis heute nicht gegeben hätte.

[Der beschränkte Gebrauch des Hocharabisch, das nur für den Koran bestimmt ist - normale Schrift nur in der Türkei und Ex-Sowjetrepubliken]

Eine gravierende technische Barriere der Wissensvermittlung ist die arabische Sprache und Schrift. Das "Arabisch" gibt es nicht. Es gibt arabische Umgangssprachen, und es gibt ein allgemein verbindliches Hocharabisch, die "Arabiya", das jedoch vom Volk auf der Strasse nur unvollkommen verstanden wird. Es ist eine formale Sprache, die sich, weil im täglichen Umgang nicht benutzt, den sich ständig ändernden Ansprüchen einer lebendigen Sprache nicht angepasst hat. Moderne Sachverhalte und Themen lassen sich in Hocharabisch nur schwer ausdrücken.

Geschrieben wird aber nur in Hocharabisch - mit dem katastrophalen Ergebnis, das der AHDR beklagt. Die arabische Hochsprache und Schrift sind für die Muslime Sprache und Schrift ihres Heiligen Buches. Sie sind daher nichts Umgangssprachliches, nichts Profanes, sondern immer auch etwas Sakrales.

Dies ist ein Konzept, das in der modernen Welt nicht funktioniert. Sprache und Schrift müssen für alle Staatsbürger und für alle Bereiche zugänglich sein, um ihre Funktion als Wissensvermittler zu erfüllen. Der AHDR macht explizit auf diese Schwierigkeit aufmerksam, scheut sich aber, die Konsequenz zu nennen, die nur die Beschränkung der Schrift auf religiöse Anwendungen sein kann. Wohl noch für längere Zeit eine Utopie (man nennt ja die lateinische Schrift die "englische", obwohl sie wie so viele Kulturgüter in Wirklichkeit aus dem alten Orient stammt) und ein Schritt, den bislang nur die Türkei und, kein Wunder, die ehemaligen islamischen Sowjetrepubliken geschafft haben.

[Keine Trennung von Glaube und Staat - der Gottesstaat ist Vorschrift: Muslime-Männer - Sklaven - Ungläubige - Frauen]

Ein islamischer Staat muss ein Gottesstaat sein, sonst ist er per definitionem keiner. Dies kann natürlich keine Republik sein, wie sich etwa der Iran absurderweise nennt, denn Gewaltenteilung, eine der wichtigsten Voraussetzungen dafür, gibt es nicht. Alle Macht geht vom Koran, von Gott aus, das heisst, sie wird in Stellvertretung vom Klerus ausgeübt. Eine [S.226] zivile Gesellschaft gibt es deshalb nicht, es gibt nur die Gemeinschaft der Gläubigen ("Umma"), die im "Haus des Islam" ("Beit Islam") lebt. Für Ungläubige ist in diesem Haus nur bestenfalls als geduldete Domestiken Platz ("Dhimmi"), sie rangieren gleich hinter den im Koran ausdrücklich vorgesehenen Sklaven. Nur Frauen haben noch weniger Rechte als Dhimmi oder Sklaven, die ja durch Konvertierung ihr Schicksal ändern könnten.

[Die Diktatur des Kalifen]

Kontrolle und Gesetzgebung üben die Korangelehrten ("Ulema") aus. Über allem steht der Kalif. Dieser untersteht keinerlei Kontrolle, ausser der Allahs. Er kann nach Gutdünken schalten und walten, solange er sich nur auf der Basis des Korans bewegt. Der islamische Kulturkreis ist deshalb perfekter Nährboden für alle Arten von Despoten bis auf den heutigen Tag. Denn sie sind vom traditionellen Selbstverständnis her ihrem Staatsvolk keinerlei Rechenschaft schuldig, ausgenommen der, den Regeln des Korans zu folgen (oder es zumindest zu behaupten).


Justiz im Islam ohne Rechtssicherheit: Koran, Scharia, Hadithe

[Die Koran-Diktatur mit Koran-Recht]

Es kann deshalb auch kein ziviles Recht geben, sondern nur religiöses, abgeleitet aus dem Koran. Das ist die "Scharia". Sie ist aber keineswegs ein definiertes Rechtssystem in unserem Verständnis, sondern im Wesentlichen nur das Gebot, dass Rechtsfindung ausschliesslich auf der Basis der Religion und ihrer Bücher zu geschehen habe. Um der Scharia Geltung zu verschaffen, braucht man, wie in den meisten islamischen Ländern geschehen, keineswegs das bestehende Gesetzeswerk zu ändern, es genügt der Zusatz, ein Rechtsspruch darf nicht dem Koran bzw. den Hadithen zuwiderlaufen.

Das bedeutet in der Praxis, dass in einem Rechtsstreit wohl nach den meist bestehenden zivilen Gesetzen geurteilt werden kann. Die unterlegene Partei kann jedoch den Spruch durch einen Koranverweis wieder aus den Angeln heben - juristische Endinstanz ist letztlich die Moschee.

[Schariarecht - Rechtssicherheit gibt es in muslimischen Ländern nicht - Menschenrechte gibt es nicht]

In jüngerer Zeit haben sich in den muslimischen Ländern neben den bestehenden zivilen Kammern Scharia-Gerichte etabliert, das heisst, es gibt zwei parallele Instanzen, was zu einer völligen Unübersichtlichkeit im Rechtssystem geführt hat. In Malaysia wehrte sich der indische und chinesische Bevölkerungsteil gegen eine Behandlung nach der Scharia. Die Folge davon ist, dass es je nach Bevölkerungsanteil eine regional unterschiedliche Rechtsprechung gibt. In keinem islamischen Land gibt es daher Rechtssicherheit [S.227].

Dies geht so weit, dass muslimische Staaten internationale Vertragswerke, etwa die UN-Menschenrechte, nur mit der Standardeinschränkung der Scharia-Kompatibilität anerkennen. Das heisst: gar nicht.

[Die erfundenen Spruchsammlungen - Hadith-Justiz]

Ein besonderes Problem der Scharia ist ihre Ableitung juristischer Fälle aus den Hadithen, den gesammelten Taten und Sprüchen des Propheten. Man glaubt, sich so der Quelle der Gerechtigkeit nahe zu sein, ignoriert aber die komplett obskure Quellenlage der Hadithe und die Zeitdistanz zu den damaligen Verhältnissen.

[Die Wüstengesellschaft von 622 - "Freiheit" ist religiöse Gefangenschaft mit persönlichen Rechten, das Gegenteil von Sklaverei]

All das Genannte ist in Summe nichts anderes als das Konzept einer Wüstengesellschaft vor 1400 Jahren - und just nach diesem Konzept will man die Gegenwart bewältigen und eine Zukunft schaffen. Dies ist im Prinzip auch noch (oder: wieder) die gegenwärtige Situation der meisten islamischen Länder. Der Kalif mag sich heute Präsident nennen - ob er gewählt ist, ob er die Wahlen fingiert gewonnen hat oder ob er sich hochgeputscht hat, spielt kaum eine Rolle, solange er zumindest nach aussen hin ein gläubiger Staatslenker im Sinne des Korans ist. Das Wort "Freiheit" im Koranarabischen bezeichnet denn auch keine bürgerliche Freiheit, sondern bedeutet lediglich das Gegenteil von Sklaventum. Daher fehlt den allermeisten Muslimen das Grundverständnis für eine freie Staatsordnung, von Demokratie überhaupt nicht zu sprechen. Demokratie widerspricht angeblich den Lehren des Korans, eine demokratische Einstellung ist daher unislamisch. Auch wenn manche mit dem Gedanken einer islamischen Demokratie spielen: Man braucht kein Prophet für die Voraussage zu sein, wie die Versuche, islamisches Recht und Denken mit Demokratie unter einen Hut zu bringen, enden werden. Demokratie kann niemals konfessionell bedingt sein.

Die Wissensfeindlichkeit und das Beharren auf mittelalterlichen Konzepten, beides, wenn auch vielleicht nicht im Koran, so doch in der Mainstream-Lehre festgeschrieben, sind die Bleigewichte an den Füssen der Muslime, die sie nach unten zerren und sie so gründlich an einem Weiterkommen gehindert haben.


10c. Geleitete Wissenschaften im Islam - alles mit Vorzensur und Verboten - die Türkei hat sich befreit

10c. Zensierte Wissenschaften im Islam - alles mit Vorzensur und Verboten -- Spezialfall Türkei ab 1923/1924: Gewaltenteilung (Säkularisierung), Kopftuch weg, Schulen für Mädchen, Frauen an Unis, arabische Schrift

[Zensierte Wissenschaften im Islam - alles mit Vorzensur und Verboten]

Allenthalben werden dieser Tage vermehrt Koranstellen propagiert, die das Streben nach Wissen fordern. Nur handelt es sich dabei um korankonformes, also erlaubtes Wissen [[also Universität mit Vorzensur]]. Biologie zum Beispiel ist nicht dabei [S.228]. Folgerichtig beantragten Muslime in Deutschland, ihre Kinder vom Biologieunterricht zu befreien. Unisono lehnt deshalb die islamische Welt auch die Evolution ab, in Medien gewöhnlich mit dem Hinweis versehen, dass diese schon längst wissenschaftlich widerlegt sei, ein Beleg für die Behauptung wird allerdings nirgendwo nachgereicht. Wie auch - die Beschäftigung damit ist je nach Land geächtet bis verboten, auch wieder in der Türkei des Jahres 2009 [128].
[128] Im März 2009 musste "Bilim ve Teknik", das bekannteste Wissenschaftsmagazin der Türkei, eine Geschichte über Darwin und die Evolutionstheorie auf Druck einer Regierungsstelle vom Titel nehmen. [von der Titelseite streichen?]
[Spezialfall Türkei ab 1923/1924: Gewaltenteilung (Säkularisierung), Kopftuch weg, Schulen für Mädchen, Frauen an Unis, arabische Schrift]

Die Türkei war bis in die 1920er Jahre ein islamischer Staat wie jeder andere der Region auch. Heute rangiert sie in allen Bereichen weit vor allen anderen islamischen Staaten ,und das ohne Öl. Schon Mitte des 19. Jahrhunderts begann sich im Osmanischen Reich eine oppositionelle Bewegung zu formieren, die "Jungtürken", die grundsätzliche Reformen forderten. Die Bewegung gipfelte in Kemal Pascha. Er erkannte im Islam die Ursache für die Verkommenheit und Rückständigkeit seines Landes. 1924 [[nach dem Sieg gegen die griechischen Truppen und nach dem Rauswurf der restlichen Griechen nach Griechenland]] schaffte er das Sultanat ab, hob die Scharia auf, entzog dem islamischen Klerus alle Privilegien und liess die Koranschulen schliessen. Er übernahm das System der Staatsorganisation, der Verwaltung, der Verfassung und des Rechts von verschiedenen europäischen Staaten und formte einen organisatorisch modernen Staat. Der Kernpunkt seiner Reformen war die Trennung von Religion und Staat, diese unselige, in allen islamischen Ländern verankerte Einheit. Um Zeichen zu setzen, verbot er den Männern den kulturtypischen Turban und öffnete erstmals Mädchen den Zugang zu Schulen und Universitäten - allerdings ohne Kopftuch und Schleier. Er führte sein Land aus der tiefsten Rückständigkeit in die Moderne. Den Beinamen Atatürk, "Vater der Türken", trägt er zu Recht.
[[Kemal Pascha wurde zum "Atatürk" vor allem wegen des militärischen Sieges gegen die griechischen Truppen. Kemal Pascha wollte die erniedrigenden Bedingungen des Vertrags von Trianon von 1923 nicht erfüllen. Daraufhin entsandte der Völkerbund griechische Truppen in die Türkei, woraufhin Kemal Pascha die türkische Armee organisierte, die griechischen Truppen aus dem Land jagte und gleich noch die restliche griechische Bevölkerung des Landes verwies. Deswegen wurde Kemal Pascha der "Atatürk" und konnte dann nach dem Vertrag von Lausanne von 1923 ab 1924 den auf Gewaltenteilung basierenden Staat organisieren]].
Ein wenig beachteter, aber wichtiger Punkt seiner Reformen, war die Ersetzung der arabischen Schrift durch die lateinische. An die Stelle der osmanisch-muslimischen Identität setzte Atatürk einen überzogenen türkischen Nationalismus. Dennoch, die Türkei vollzog durch die Reformen Atatürks einen Quantensprung in ihrer Entwicklung, ist aber durch die [S.229] Aufweichung zivilstaatlicher Grundsätze unter der Regierung Erdogan dabei, diese wieder aufs Spiel zu setzen. Man sollte nicht vergessen, dass der Erfolg der Türkei ihre Säkularisierung war.


10d. Muslimische Steinzeit-Wüstenkultur und Moslembrüder

10d. Muslimische Steinzeit-Wüstenkultur=der ewige Verlierer -- Das Sündenbock-Denken im Islam - die Ursache für die Rückständigkeit wird immer "dem Westen" zugeschoben -- Die Moslembrüder und ihre Total-Zensur -- Die Moslembrüder mit der geistigen Totalblockade - Beispiel Sayyid Qutb: Diskussionsverbot über den Koran - das Fach Geschichte ist erfunden -- Der Vorläufer al-Maududi in Pakistan -- Die Verbindung von Qutb zu bin Laden und Saudi-Arabien -- Extremisierung in Saudi-Arabien ab 1979 -- Saudis und kriminelle "USA" ab 1990 - saudische "Missionstätigkeit" in der ganzen Welt - Salafisten gehen nach Afghanistan

Muslimische Steinzeit-Wüstenkultur=der ewige Verlierer

[Das Sündenbock-Denken im Islam - die Ursache für die Rückständigkeit wird immer "dem Westen" zugeschoben]

Es wurde in der islamischen Welt immer wieder die Frage aufgeworfen, warum nach so einer glorreichen Vergangenheit, den "Goldenen Zeiten des Islam", der Abstand zu den meisten Teilen der Welt so gross geworden war. In fast allen Belangen nimmt die arabisch-islamische Welt eine Position ganz hinten ein, wie auch der AHDR konstatierte.

"Wer hat uns das angetan?"

Die Antwort war und ist stets gleichlautend, "die Franken, der Westen, die USA ..."

Aber, und das ist der zweite Teil der Antwort: Das konnte nur geschehen, weil wir uns vom ursprünglichen Islam entfernt haben. Alles wird gut, wenn wir nur die Verhältnisse der 'Goldenen Jahre' wiederherstellen."

Das drückt so die "salafiyya" aus, die wieder modern gewordene Grundhaltung grosser Teile der islamischen Welt: ein idealisierter Blick zurück in eine nicht existierende Vergangenheit.


Die Moslembrüder und ihre Total-Zensur

[Die Moslembrüder mit der geistigen Totalblockade - Beispiel Sayyid Qutb: Diskussionsverbot über den Koran - das Fach Geschichte ist erfunden]

Sayyid Qutb war ein ägyptischer Moslembruder, 1966 unter Nasser hingerichtet. So klar wie kein anderer moderner islamischer Theoretiker forderte er die Rückkehr zur "salafiyya", zum buchstabengetreuen Befolgen des Korans als Patentlösung für alle Probleme dieser Welt, und setzte noch eins drauf: Der koranische Inhalt dürfe nicht einmal überdacht, geschweige denn diskutiert werden. Die Muslime lebten in einer zeitlosen Welt, ein Vergleich mit anderen Kulturen sei deshalb weder möglich noch statthaft. Zeitlos deshalb, weil zur Zeit des Propheten und der Kalifen die ideale Gesellschaft bestanden habe, und diese müsse wiederhergestellt werden. Geschichte sei eine europäische Erfindung, sie finde für den Islam nicht statt. Für Qutb ist es "eine unbestrittene Tatsache", dass die moderne Zivilisation auf dem tradierten "islamischen" Wissen basiere, das wiederum aus dem buchstabengetreuen Befolgen des Korans resultiere. Aus dem grundsätzlichen Nichtverstehen des übernommenen Wissens in Europa "resultiere die fluchbeladene Trennung von Religion und zivilisatorischer Renaissance" [S.230].

Man muss sich fragen, wer hier etwas nicht verstanden hat und auf welchem Wissensstand sich der Mann eigentlich bewegte. Qutb, dieser Prototyp des rückwärtsgewandten Radikalen, tat nichts weniger als Denken, Wissen, die Ratio, abzuschaffen, ja sogar zu verbieten. Al-Ghazali lässt grüssen. Qutb tat dies deshalb, weil er genau wusste, dass der Islam traditioneller Ausprägung der modernen Welt geistig und philosophisch nichts entgegenzusetzen hat. Also müssen Vergleiche als unstatthaft hingestellt und geschichtliche Prozesse als Erfindung bezeichnet werden.

Schuld an dem von ihm durchaus konstatierten miserablen Zustand der islamischen Welt seien ausländische Mächte: Europa, Amerika, die Sowjetunion, Israel, wie gehabt. Das einzige Heilmittel sei die wörtliche Befolgung des Korans. Wohlgemerkt, die "salafiyya" ist eine moderne Bewegung, und Qutb ist nicht irgendwer. Es wäre nun falsch zu behaupten, die Mehrheit der Muslime wären Qutbisten, also Radikale. Aber nichtsdestoweniger [S.231] repräsentiert sein Gedankengut eine bedeutende Strömung in der islamischen [[Fantasie]]-Welt.

[Der Vorläufer al-Maududi in Pakistan]

Ziehvater Sayyid Qutbs war der Pakistaner al-Maududi (1903-1979), der durch seine Predigten und Publikationen wie kein anderer zum Chaos in seinem Land beigetragen hat, weil er mehr Einfluss auf die Volksseele besass als jeder Präsident der abgehobenen Politikerkaste.

[Die Verbindung von Qutb zu bin Laden und Saudi-Arabien]

Der Weg von Qutb führt  direkt zu bin Laden.

Unter dem Druck der Verfolgung unter Nasser emigrierten zahlreiche Moslembrüder aus Ägypten nach Saudi-Arabien, nach seiner Freilassung 1972 auch Mohammed Qutb, der Bruder Sayyids. Sie trafen dort auf ein saudisch-wahhabitisches System.

Der Sektengründer Abdel Wahhab (1703-1791) hatte einen Vertrag mit dem Clan der Al Sauds geschlossen, demzufolge die wahhabitische "Ulema" (Geistlichkeit) die Sauds unterstützen würde, umgekehrt würden diese die wahhabitische Koranauslegung als einzig Gültige zulassen.

Die Sauds gewannen im Laufe der Zeit so vollkommen die Macht, dass das Land sogar den Namen der Familie bekam. Damit verbunden wurde auch der Wahhabismus zur alles dominierenden Strömung. Es ergab sich so eine enge Verquickung zwischen den Interessen des Königshauses und denen der wahhabitischen Ulema, aber auch eine starke Unzufriedenheit bei Leuten, die weder den einen noch den anderen verbunden waren. Diese fanden einen neuen Hafen bei den zugewanderten Moslembrüdern, die eine noch radikalere Lebensführung nach dem Vorbild des Propheten im Sinne Sayyid Qutbs propagierten.

[Extremisierung in Saudi-Arabien ab 1979]

1979 erschütterte ein Ereignis das Königreich [[der Saudis]]: die Erstürmung der Moschee in Mekka durch eine ultrareligiöse, salafistische Gruppe, die sowohl das Königshaus als auch die wahhabitischen Ulema treffen wollte. In dasselbe Jahr fielen die iranische Revolution und die Invasion der Roten Armee in Afghanistan. In Saudi-Arabien setzte infolge dieser Vorgänge ein Konkurrenzkampf zwischen den Wahhabiten und Qutbisten ein, die sich an Radikalität gegenseitig überboten.

[Saudis und kriminelle "USA" ab 1990 - saudische "Missionstätigkeit" in der ganzen Welt - Salafisten gehen nach Afghanistan]

Dann kam der Mega-Schock für das Königreich: Am 2. August 1990 besetzte Saddam Hussein Kuwait. Niemand erwartete, dass sich Saddam mit Kuwait zufriedengeben würde und in Saudi-Arabien brach Panik aus. Bereits am 7. August rief König Fahd die USA zu Hilfe und bat um [S.232] Stationierung von Truppen. Das Vorhaben, ungläubige Truppen auf heiliger Erde zu stationieren, führte zu einer ungeheuren inneren Zerreissprobe und war ohne die Zustimmung der wahhabitischen Ulema nicht zu machen. Das Königshaus hatte keine Alternative, um zu überleben, aber mit dem Abgang der Dynastie Saud wäre es mit dem staatstragenden Einfluss der Wahhabiten ebenfalls zu Ende gewesen. Die Ulema stimmte deshalb der Stationierung fremder Truppen zu, liess sich diese Zustimmung allerdings mit Milliarden von Petrodollars vergolden, die in eine beispiellose, weltweite Missionierung flossen.

Die jungen, radikalen Salafisten waren damit zwar nicht zufriedenzustellen, aber es ergab sich eine andere Lösung für sie. In Afghanistan hatte sich eine Dschihadisten-Szene entwickelt, und dorthin wurden die radikalen Glaubenskämpfer weggelobt, versehen mit vielen Millionen Dollars als Startkapital. So exportierten die Saudis ihre Probleme nach Afghanistan.

Einer der Exportierten - denen dann umgehend die saudische Staatsangehörigkeit entzogen wurde - war Bin Laden. Er und seine ägyptischen Ideologen hatten sehr wohl verstanden, in welcher Lage sich die islamische Welt befindet, was man von der "Umma", der Gemeinschaft der Gläubigen, nicht behaupten kann. Bin Laden wählte die bewaffnete Variante, weil er sich in der Position des Verteidigers der Religion sah: Der Westen, besonders die USA, ist schuld an der islamischen Misere. Wiederum, die richtige Einsicht, die falschen Schlüsse.
[[Die "USA" unterstützte die Bin-Laden-Rebellen gegen die Sowjetunion. Danach wurde Afghanistan das Hauptanbaugebiet des CIA für Opium]].

10e. Das ewige Selbstmitleid im Fantasie-Islam - Reform ist nur in der Diaspora möglich

10e. Das ewige Selbstmitleid im Fantasie-Islam -- Immer werden Sündenböcke gesucht -- Multireligiöse Wirtschaftsinsel: Die Emirate mit westlicher Struktur und Religionstoleranz -- Multireligiöse Wirtschaftsinsel: Katar -- Emirate und Katar springen über ihren eigenen Schatten -- Muslime in nicht-muslimischen Ländern - dort ist die Reform möglich -- Die Diaspora - das verbotene Leben in einem "ungläubigen Land" - das Gebot, für den Islam zu wirken - die Nichtanpassungsfähigkeit -- Islam und Judentum sind ähnlich aufgebaut - keine Trennung von Kirche und Staat - die Reformation fehlt -- Das Gastland muss auf die Integration der Muslime pochen - die muslimischen Wiederkäuer - der Drang nach Wissen wird sich durchsetzen -- Zusammenfassung: Der Islam ist eine kriminelle Fantasie und Psychose des 9.Jh. -- Das erfundene Dogma des 9.Jh. gilt bis heute -- Erfundene Ausführungsbestimmungen (Hadithe) ohne Quellen und falscher Gehorsam -- Die Reform des Islams kann nur in der Diaspora erfolgen, wo keine Todesstrafe für Diskussionen gilt

Das ewige Selbstmitleid im Fantasie-Islam

[Immer werden Sündenböcke gesucht]

Wer hat ihnen das alles angetan?

Sie selber. Der tiefste Grund ist die historische Ablehnung von Wissen. Von früh an wurde verbogen, verboten, gefälscht, ausgegrenzt, bestraft. Diese Scheu vor Wissen, ja oft seine Kriminalisierung, wurde Teil des Systems. Kritik wurde zu persönlicher Beleidigung, zu Gotteslästerung und Verbrechen. Das resultierte in einem Kult des Beleidigtseins und einer medialen Wut- und Verschwörungsindustrie, die so typisch für die islamischen und ganz besonders die arabischen Länder ist.

Richtiggestellt kann die Eingangsfrage also nur so lauten: "Was hat uns der Islam angetan!" [S.233]

[Multireligiöse Wirtschaftsinsel: Die Emirate mit westlicher Struktur und Religionstoleranz]

Es steht gar nicht gut um die islamische Welt, der Schein täuscht. Aber es gibt Lichtblicke. Einer ist der Zusammenschluss kleiner Emirate am Persischen Golf, die "Vereinigten Arabischen Emirate": Auf noch gar nicht so alten Karten als "Piratenküste" verzeichnet, trifft sich dort heute die Welt. Völlig unbedeutend, am Rande der Arabischen Halbinsel gelegen, mit vergleichsweise bescheidenen Ölvorkommen ausgestattet, stattete Scheich Maktoum Rashid bin Maktoum (1943-2006) ein orientalisches Märchen. 1971 entstanden die Emirate aus dem Zusammenschluss von Dubai und Abu Dhabi, später kamen weitere Scheichtümer hinzu. Diese Miniländer nahmen eine bewusste Entwicklung in Richtung Moderne in Angriff.

Man holte zu diesem Zweck ausländische Spezialisten, die ein Land auf dem Reissbrett projektierten. Eine eigene Airline wurde eigens zur Anbindung an die Welt gegründet, günstige Wirtschaftsbedingungen machten aus dem Wüstenflecken Dubai bald ein beliebtes Einkaufsparadies und sorgten dafür, dass praktisch jede namhafte Firma der Welt hier eine Filiale gründete. Dies schuf Arbeitsplätze. Menschen aller Herren Länder haben sich inzwischen dort niedergelassen, mit Nachkommen bereits in der zweiten Generation: ein Gemisch an Kulturen, Farben, Sprachen und Religionen. Moscheen stehen neben Kirchen aller Konfessionen, Tempeln und Pagoden.

So muss Bagdad zu seiner arabischen [[arabisch-christlichen]] Blütezeit ausgesehen haben!

Aber genauso wie das alte Bagdad sind auch die Emirate eine arabische und keine islamische Erfolgsgeschichte. Gerade ihre Säkularität ist die Grundlage ihrer Blüte.

Für die arabische Welt haben die Emirate ungeheure Anziehungskraft. Saudis strömen für ihre - oft wenig islamischen - Aktivitäten über die Grenze, die zähen und verlässlichen Jemeniten stellen einen Grossteil des Polizeikorps, Libanesen sind in der Gastronomie erfolgreich, Palästinenser, Jordanier, Ägypter in der Geschäftswelt. Dazu kommen Nichtaraber fast sämtlicher Nationen.

Alle Araber beneiden die Emirate und stellen sie ihren Regierungen gegenüber als Beispiel hin, als Messlatte, an der sie sich beweisen müssen [S.234].

[Multireligiöse Wirtschaftsinsel: Katar]

Katar hat den ersten Schritt in dieselbe Richtung getan. Es begann 2007 mit der unscheinbaren Meldung, dass dort eine Kirche gebaut werde. Das Land hat den Ehrgeiz, sich als internationales Wissenschaftszentrum zu etablieren und unternimmt grosse Anstrengungen dafür. Das ist schlichtweg eine atemberaubende Entwicklung.

[Emirate und Katar springen über ihren eigenen Schatten]

Es ist nun beileibe nicht alles Gold, was in den Emiraten glänzt. Man muss abwarten, wie sie sich in schwereren Zeiten bewähren werden und wie sie mit dem zunehmenden religiösen Druck von aussen fertigwerden. Und man sollte an den Libanon denken, der von einem arabischen Musterländle in ein Chaos gestürzt ist. Man sollte aber auch nicht ständig auf die im Überschwang produzierten Übertreibungen starren und diese hämisch kommentieren. In Wirklichkeit sind diese islamischen Herrscher aus dem letzten Winkel Arabiens über ihren eigenen Schatten gesprungen. Ein Prozess von wahrhaft historischen Dimensionen.


Muslime in nicht-muslimischen Ländern - dort ist die Reform möglich

[Die Diaspora - das verbotene Leben in einem "ungläubigen Land" - das Gebot, für den Islam zu wirken - die Nichtanpassungsfähigkeit]
Der zweite Hoffnungsschimmer für die muslimische Welt ist weniger spektakulär, womöglich aber noch hoffnungsträchtiger: Es ist die Diaspora.

So gut wie alle Muslime lebten traditionell in einem Land, in dem sie die Mehrheit stellten und wo ihre Gesetze galten. Heute aber leben viele Muslime in nichtmuslimischen Ländern als Minderheit; etwa Türken in Deutschland, Algerier in Frankreich, Pakistaner in England.

Das Leben als Minderheit in einem nichtislamischen Land ist eine relativ neue Erfahrung für Muslime und eigentlich nicht vorgesehen. Es gibt schon seit der Niederlage des spanischen Kalifats Diskussionen unter den Korangelehrten, ob Muslime überhaupt in einem nichtislamischen Land leben dürfen. Die aus dem Koran abgeleitet Antwort ist ein eindeutiges Nein. Ein Muslim darf in einem ungläubigen Land nicht leben, und wenn, dann nur, um dort für den Islam zu wirken. Bin Laden antwortete auf die Frage nach den muslimischen Opfern im zusammengestürzten World Trade Center, Gläubige hätten dort nichts zu suchen gehabt. Sie hätten sich entgegen den Geboten des Koran dort aufgehalten und damit ebenfalls den Tod verdient [129].
[129] Interview mit der pakistanischen Zeitung "Dawn", 10.11.2007

[[Bin Laden ist eine Puppe des CIA und spielt das Theaterspiel mit. Die WTC-Türme wurden nicht von Muslimen zerstört, sondern vom CIA selbst mit unterirdischen Atombomben 70m unter dem Boden, mit Erdbeben von 2,8 und 3,1, mit weissem, radioaktivem Pulver als Asche etc. Die Filme mit Flugzeugeinschlägen sind alle gefälschte CIA-Produkte]].
Besonders gewarnt wird vor sogenannten toleranten Ländern, denn sie stellten die grösste Gefahr für Gläubige dar. Nur im "Dar al-Islam", dem gemeinsamen Reich der Muslime, liessen sich die Gebote des Korans und der Scharia erfüllen. Wenn ein Muslim in einem nichtislamischen Land leben müsse, dann nur, um für den Islam zu wirken. Dies ist nicht graue Theorie, wie die Erfahrungen seit dem 11. September 2001 zeigen.

Sicher, den durchschnittlichen muslimischen Arbeitnehmer in Europa oder anderswo dürften solche Überlegungen nicht sonderlich beschäftigen. Aber die Forderungen sind bekannt, im Unterbewussten vorhanden und heimliches Gift für eine erfolgreiche Sozialisation, denn sie erzeugen ein latent schlechtes Gewissen. IN der Tat tut sich niemand so schwer wie Muslime, sich ihrem jeweiligen Gastland anzupassen.

[Islam und Judentum sind ähnlich aufgebaut - keine Trennung von Kirche und Staat - die Reformation fehlt]

Der Islam ist eng verwandt mit dem Judentum. Er hat die gleichen Wurzeln und stellt ähnlich radikale Anforderungen an seine strenggläubigen Mitglieder. Trotzdem haben sich die Juden meist bestens an ihre Gastländer adaptiert. Der Grund liegt in dem jüdischen Gebot "dina demalkhuta dina": "Das Gesetz des jeweiligen Landes ist Gesetz."

Jesus drückte es ähnlich aus: "Gebt dem Kaiser, was des Kaisers ist, und Gott, was Gottes ist." Dies bedeutet im Grunde schon die Privatisierung der Religion ganz im Sinne der viel später in Europa aufgekommenen Trennung von Staat und Religion. Ausserdem hatte das Judentum im 19. Jahrhundert seine Reformation durchgangen, die Haskala ("Bildung"), die durchaus Vorbild für die unvermeidliche Reformation des Islam sein könnte.

Im islamischen Verständnis ist Religion immer noch öffentlich, ihr haben sich sämtliche Lebensbereiche unterzuordnen. Das "wirkliche" Recht ist religiöses Recht, eine Trennung von Religion und Staat ist nicht vorgesehen. Deshalb ist der Islam politisch. Und daher ist es für seine Anhänger so schwierig, in einer nichtislamischen Welt zurechtzukommen und diese zu akzeptieren.

[Das Gastland muss auf die Integration der Muslime pochen - die muslimischen Wiederkäuer - der Drang nach Wissen wird sich durchsetzen]

Die Muslime, die als Minderheit in einem nichtislamischen Land leben, haben ausser der Wiederauswanderung auf lange Sicht nur die Möglichkeit der Integration, um ein friedvolles, erfolgreiches Dasein führen zu können. Auf die Integration muss das Gastland mit allem Nachdruck [S.236] pochen. Denn sie bedingt die Übernahme der jeweiligen Gesetze und Normen, was letztlich die Privatisierung der Religion bedeutet.

Sofern die Diaspora ein westliches Land ist, wird durch den unumgänglichen Schulbesuch gleichzeitig der Bildungsstandard der Muslime ansteigen. Es wird eines Tages nicht mehr befriedigen, den Koran nur zu rezitieren, anstatt zu verstehen und jahrhundertealte Interpretationen wiederzukäuen. Der selbst erschlossene Inhalt wird in einer wissensorientierten Umgebung in den Vordergrund treten, und über kurz oder lang muss die jeweilige Landessprache auch die Sprache der Religion werden.


Zusammenfassung: Der Islam ist eine kriminelle Fantasie und Psychose des 9.Jh.

[Das erfundene Dogma des 9.Jh. gilt bis heute]

Wie hoffentlich deutlich wurde, haben die historischen Grundlagen des Islam nichts mit der traditionellen Darstellung zu tun. Die islamische Welt selber weiss wenig bis nichts über ihre eigenen historischen Wurzeln, sie ist immer noch im dogmatischen Geschichtsbild des 9. Jahrhunderts verhaftet. Aber auch die islamische Welt kann sich dem fortschreitenden Wissen auf Dauer nicht entziehen. Dies macht eine Neubewertung des Korans und anderer Schriften über kurz oder lang unumgänglich. Um eine scheinbare Utopie fortzusetzen: In das Zentrum der Bemühung könnte rücken, theologische Inhalte von später hinzugekommenen Ausführungsbestimmungen und den peripheren, mündlichen Überlieferungen zu trennen, die nur den Blick auf das Wesentliche verstellen. Das heisst, die Konzentration auf die theologisch relevanten "mekkanischen Suren", und damit ein Ende der äusserst hinderlichen Fixierung auf die sozialen Verhältnisse einer mittelalterlichen Beduinengesellschaft als zentraler Bestandteil der Lehre.

[Erfundene Ausführungsbestimmungen ohne Quellen und falscher Gehorsam]

Es könnte sich ferner herausstellen, dass Theologie und Intention des Korans von späteren Ausführungsbestimmungen fast bis zur Unsichtbarkeit überwuchert wurden. Eine kohärente Theologie fehlt bis auf den heutigen Tag, an ihrer Stelle steht buchstabengetreuer Zitatengehorsam, gespeist aus teils nicht nachvollziehbaren Quellen. Diese sind in gegenwärtiger muslimischer Praxis undiskutierbar, die Forschung wird aber vor Tabus nicht haltmachen.

Der sudanesische Theologe Mahmud Muhammad Taha hatte die Zurückstellung der "medinischen Suren" gefordert, weil sie nur zeitbedingt [S.237] für das 7. Jahrhundert gültig wären. Er wurde dafür als "Abtrünniger" 1985 in Khartum hingerichtet.

[Die Reform des Islams kann nur in der Diaspora erfolgen, wo keine Todesstrafe für Diskussionen gilt]

Der Islam wird allgemein für nicht reformfähig gehalten. Das mag auf seine klassischen Verbreitungsländer zutreffen. In der westlichen Diaspora dagegen steht der Islam unter dem Zwang, sich zu reformieren oder, je nachdem, zu einer belächelten oder bekämpften Sekte zu verkommen. Die klassischen, bärtigen Korangelehrten haben versagt und ausgedient. Der theologische Schock einer unumgänglichen Reformation wird ein ungeheurer sein. Aber von wem könnten die anstehenden Probleme sonst bewältigt werden als von gebildeten, wissensorientierten Muslimen in der westlichen Diaspora?

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