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König Manasse - ein "schlechter" König bringt Wohlstand

Wohlstand durch Loyalität, Zuverlässigkeit und Toleranz - die Rache durch die Propagandisten der Ein-Gott-Religion nach dem Tod

aus: de.wikipedia.com - Michel Palomino (2011)


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Der Text von Wikipedia:

<König Manasse, über den auch die Bibel im Alten Testament (AT) berichtet, regierte zwischen 696/95 und 642/41 v. Chr. das Südreich Juda.

Manasse gilt im Alten Testament als "schlechter König"

Manasses überaus langer Regierungszeit von 55 Jahren wird im Text der beiden biblischen Berichte in 2. Könige 21,1-18 und 2. Chronik 33,1-20 keine Rechnung getragen. Der Bericht des Alten Testaments in 2. Kön 21,1-18, der dem Deuteronomistischen Geschichtswerk angehört, macht Manasses Apostasie (Abfall vom "rechten" Glauben) für den späteren völligen Untergang Judas verantwortlich. Manasse wird im AT zwischen den Schlüssel-Berichten über seinen Vater Hiskija (2. Kön 18,1-20,21) und seinen Enkel Josia (2. Kön 22,1-23,30) vermutlich aus ideologischen Gründen negativ kontrastiert und kleingehalten.

Die Mutter von Manasse war Hefzi-Bah (aus anderer Quelle: Abija Bat-Sacharja). Sollte sie manassitischer Herkunft gewesen sein, so wäre Manasses ungewöhnlicher Name zu erklären.

Der Wiederaufbau des verkleinerten Juda unter der Regierung Manasse nach 701 v.Chr.

Der Kind-König und seine Regierung

Juda war durch den Feldzug des assyrischen Königs Sanherib im Jahr 701 v. Chr. bis auf die Stadt Jerusalem völlig zerstört und große Teile der Shephala wurden abgetrennt und den philistäischen Nachbarstaaten zugeteilt. König Manasse übernahm somit um 696 v. Chr. mit 12 Jahren die Regierung eines quasi lebensunfähigen Staates, dem fast alle landwirtschaftlich nutzbaren Gebiete abgetrennt worden waren. Die Regierung des Kind-Königs wurde von seinen Mitarbeitern geführt, die sich dem politischen Diktat Assyriens zu beugen hatten.

Jerusalem war durch die Ereignisse von 720 v. Chr. (Samaria) und 701 v. Chr. (Sanherib) mit Flüchtlingen überfüllt und auf das dreifache seiner ursprünglichen Bevölkerung (ca. 60.000) und Fläche (ca. 65 ha) gewachsen.

Die Fruchtbarmachung von Wüstengebieten

Da die westlichen fruchtbaren Gebiete Judas (Kornkammer Schefala, Schefela) von Assyrien den Philistern zugeschlagen worden waren, musste die Manasse-Regierung die planmäßige und massive Besiedelung bisher marginalisierter Gebiete Judas in Angriff nehmen. Die Regierung Manasse liess in der judäischen Wüste neue Festungen und landwirtschaftliche Siedlungen errichten und liess notgedrungen Wüstenboden in Landwirtschaftsboden umwandeln, im südlichen Hügelland (Bucht von Beerscheba u.a.), im östlichen Negev und an den Steilhängen des Jordangrabens. Ob dabei Zwangsarbeit im Spiel war, bleibt bis heute Spekulation. Die Archäologie hat in der Negev-Wüste inzwischen zwei Festungen der Manasse-Zeit ausgegraben (Kadesch-Barnea und Hazeva).

Arabienhandel - mit Unterstützung durch Heirat? - Olivenölwirtschaft

Die sich loyal erweisende Manasse-Regierung bekam von Assyrien mit der Zeit eine führende Rolle im Weihrauch-Handel zugeteilt (u.a. mit den südjudäischen Handelsrouten von der edomitischen Arava durch das Beerscheba-Tal nach Gaza). Die aus den Vertreibungsgebieten zugezogene Bevölkerung siedelte u.a. entlang dieser Handelsrouten, wo für diese Zeit auch ein gewisser arabischer Einfluss unverkennbar ist (arabische Tontafelfunde u.a.). Der zunehmende Karawanenhandel ist auch an den für diese Zeit zahlreichen Funden an Kamelknochen erwachsener Kamele ableitbar.

Einige Gelehrte meinen aufgrund von hebräischen Siegeln mit südarabischen Namen, Manasses Frau Meschullemeth sei eine Araberin gewesen. Aus einer solchen für die Handelsbeziehungen sicher fruchtbaren Beziehung könne ein "Besuch der Königin von Saba" abgeleitet worden sein, der im AT dem angeblichen König Salomo zugeschrieben wird.

Ein weiteres Standbein der Wirtschaft Judas wurde unter König Manasse die Förderung der Olivenölwirtschaft, u.a. mit dem Zentrum Ekron (heute der Grabhügel Tel Mique), mit Exporten nach Ägypten und Arabien.

Beteiligung an assyrischen Feldzügen

Das verkleinerte Juda unter Manasse galt als loyaler Vasall der assyrischen Könige Sanherib, Assurhaddon und Assurbanipal. König Manasse unterstützte aktiv die militärischen Unternehmen Assurs gegen Ägypten. Assyrien seinerseits liess im Süden Judas neue Festungen gegen Ägypten errichten (Ausgrabungen). Zum Ende seiner Regierungszeit konnte König Manasse sein Königreich Juda wirtschaftlich erholt und in seinen alten Westgrenzen an seinen Sohn Amon übergeben.

Die Kehrseiten der Loyalität zu Assyrien und der Wohlstandsgesellschaft

Die Kehrseite der Loyalität zu Assyrien waren das Zulassen der fremden Kulte, religiöser Pluralismus mit Kult um Baal, Astarte und Himmlische Heerscharen. Zudem ergab sich eine Wohlstandsschere zwischen Arm und Reich, eine zunehmende Entwurzelung sowie die Tatsache, dass die Bewirtschaftung der Olivenölplantagen besser entlöhnt wurde als die Feldarbeit.

Die Propheten des Ein-Gott-Kultes, die seit dem Untergang des Nordreiches Israel im Südreich ihren Ein-Gott-Glauben zur "Erlösung" des Nordreichs Israel propagierten, hatten unter den 55 Jahren Manasse-Regierung keine Chance. Folglich wird im später verfassten Alten Testament König Manasse als "Abtrünniger des rechten Glaubens" nur negativ erwähnt, ohne die reale Situation der Machtverteilung zwischen Assyrien und Ägypten auch mit nur einem Wort zu erwähnen.>


Die Eingott-Propagandisten warteten auf den Tod von Manasse

von Michael Palomino (2011)

Die Propheten des Ein-Gott-Kultes, die seit dem Untergang des Nordreiches Israel im Südreich ihren Ein-Gott-Glauben zur "Erlösung" des Nordreichs Israel propagierten, hatten unter den 55 Jahren Manasse-Regierung keine Chance. Die Anhänger der Ein-Gott-Bewegung haben gemäss den jüdischen Archäologen Israel Finkelstein / Neil A. Silberman wahrscheinlich lange auf den Tod Manasses gewartet und währenddessen ihre neuen Bücher über lange Zeit vorbereitet (1. bis 4. Mose und Chronologien einer ersten jüdischen Geschichtsschreibung, gemäss den Bibelforschern Albrecht Alt und Martin Noth ohne stilistische Kriterien zusammengestellte Sagen und Geschichten um die israelitische Geschichte).

Die archäologischen Funde und die Aktenlage der Nachbarstaaten Ägypten und der Staaten Mesopotamiens widersprechen dem komponierten Buch Mose (Tora bzw. Pentateuch) z.T. deutlich.

Nach dem Tod von König Manasse sollte mit der falschen Toleranz abgerechnet und König Manasse verteufelt werden. König Manasse wird in den Texten des Alten Testaments folglich als "Abtrünniger des rechten Glaubens" nur negativ erwähnt, ohne die reale Situation der Machtverteilung zwischen Assyrien und Ägypten auch mit nur einem Wort je zu erwähnen.







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