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Jesus lebte und starb in Kaschmir. Jesu Grab in Srinagar?

6. Das zweite Leben von Jesus

6.2. Auf der Suche nach den vertriebenen Stämmen Israels

Assyrische Besetzungen von Palästina - Deportationen von Juden ohne Rückkehr - die Söhne Israels werden über Persien hinaus bis nach Indien deportiert

von Andreas Faber-Kaiser 1976 / 1986; Keller & Co AG, Druckerei und Verlag, 6002 Luzern

präsentiert von Michael Palomino (2008)

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[Jesus soll die jüdischen Stämme retten]

Den Evangelien nach ist Jesus hauptsächlich auf die Erde gesandt worden, um das Gesetz zu befolgen und um die vertriebenen, alten Stämme Israels zu suchen und zu retten. In diesem Kapitel werden wir uns mit der an zweiter Stelle genannten Mission beschäftigen. So steht im Lukas-Evangelium (1910) geschrieben:

"Denn der Menschensohn ist gekommen, zu suchen und zu retten, was verloren war."

Und (2229-30):

"Und so übertrage ich euch, wie es mir mein Vater übertrug, das Reich: ihr sollt essen und trinken an meinem Tisch in meinem Reich und auf Thronen sitzen und die zwölf Stämme von Israel richten."

In dem gleichen Sinne, und indem er ihnen Normen und Regeln an die Hand gibt, empfiehlt Jesus seinen Jüngern wörtlich:

"Diese Zwölf sandte Jesus aus und gebot ihnen: Geht nicht den Weg zu den Heiden und betretet nicht eine Stadt der Samariter, geht vielmehr zu den verlorenen Schafen des Hauses Israel!" (Matthäus-Evangelium 105-6)

Offensichtlich sollte sich Jesus auf die Suche nach den vertriebenen Stämmen Israels machen, aber wo waren sie?

[Altes Testament: Tiglatpileser lässt Palästina assyrisch besetzt]

Gehen wir jedoch einmal in der Zeit zurück und beschäftigen (S.115)

uns mit der Geschichte. Nach biblischer Erklärung ist Israel der Name, den Jacob entweder von einem mysteriösen Wesen erhalten hatte, mit dem er eine Nacht lang am Yabbok kämpfte (Genesis, 3223-33), oder von Gott, als er ihm in Bethel erschien (Genesis, 3510). Jedenfalls zwingt diese Namensgebung zu dem Gedanken, Jacob als den Vater der Söhne Israels anzusehen.

Josua teilte das Heilige Land unter den Söhnen Israels auf. Der grösste Teil des Südens von Palästina wurde von den Stämmen Judas und Benjamins besetzt, während sich die restlichen zehn Stämme im Norden Palästinas niederliessen. Die Hauptstadt der zehn Stämme war - für die meiste Zeit ihrer Geschichte in Palästina - Samaria. Nachdem sich die Stämme einmal auf ihrem Gebiet niedergelassen hatten, schlossen sie sich zusammen, wobei Saul der erste israelitische König der vereinigten Monarchie wurde. Auf ihn folgte David, der das eroberte Jerusalem zur Hauptstadt machte. Sein Sohn Salomon liess den prächtigen Tempel zur Anbetung Jahwes erbauen. Er liess neben dem Tempel ausserdem einen Grabhügel errichten, auf dessen Gipfel er einen kleinen Tempel für sich erbauen liess, in dem er nach seinem Tode aufbewahrt wurde. Der Grabhügel erhielt den Namen Salomons, und der Tempel wurde mit der Zeit als Thron oder Tor Salomons bekannt.

[Gemäss neuer, jüdischer Archäologie ist das Alte Testament falsch. Die jüdische Geschichte hat sich anders zugetragen. Die Königreiche David und Salomo und den Salomon-Tempel gab es nicht, dafür gab es ein grosses jüdisches Reich zu einem anderen Zeitpunkt; siehe Finkelstein-Silberman: Keine Posaunen vor Jericho].

Aber schon bald sollte sich das Königreich Israel aufteilen. Kaum hatte der Nachfolger Salomons den Thron bestiegen, führte ein von Jerobeam angeführter Aufstand dazu, dass zehn der israelitischen Stämme für immer vom Hause Davids getrennt wurden. Das neue, gespaltene Königreich nannte sich Königreich Israel, während das Haus Davids weiterhin das Königreich Judas beherrschte. Seitdem wird der Begriff Israel ausschliesslich für die zehn Stämme gebraucht, während sich Juda auf die zwei Stämme Judas und Benjamins bezieht. (S.116)

Natürlich waren die beiden Königreiche verfeindet. Nach ein paar Jahren fing Jehu, der König von Israel, einen Krieg mit Athaliah, dem König von Juda, an. Dann verbündete sich der König Pekah mit dem König Rezin von Syrien, überfiel Juda und nahm viele Gefangene. Damit erfüllt sich die Prophezeiung Isayas über die Zerstörung der israelitischen und syrischen Königreiche durch die Assyrer. König Ahaz von Juda rief nämlich - aus Angst um seinen Thron und sein Leben - die Assyrer zu Hilfe. Im Zuge dieser Assyrer-Intervention erobert der König Tiglatpileser Samaria und nahm viele der Einwohner nach Assyrien mit. Pekah und Rezin wurden umgebracht. So begann die Gefangenschaft der zehn Stämme.

[Sargons Deportationen und Bevölkerungsverschiebungen]

Jahre darauf wird Sargon, ein assyrischer Aufständischer, zum König ausgerufen. Dieser Erfolg wird ihm an jenem Ort zuteil, an dem die Assyrer die Hauptstadt des nördlichen Königreichs, Samaria, unterworfen hatten. Er liess dann fast alle Überlebenden der zehn Stämme gefangennehmen - eine Gefangenschaft, aus der sie niemals mehr entkommen sollten. Die Gefangenen wurden nach Assyrien, Mesopotamien und Media verschleppt. Die entvölkerte Region von Samaria wurde mit Kolonnen aus fünf syrischen Bezirken neu besiedelt, und aus diesen Siedlern entwickelte sich die Nation der Samariter. Deshalb sahen die Juden - nördlich wie südlich dieser Region - Samaria als ein verbotenes Gebiet an und empfanden eine tiefe Abneigung gegenüber den Samaritern.

[Neue assyrische Besetzung unter König Nabucodonosor - neue Deportationen von Juden nach Babylon]

Anderthalb Jahrhunderte später wird auch das Königreich im Süden, Juda, erobert. Der König Nabucodonosor von Babylon, dem neuen Königreich der Chaldäer - Nachfolger des zerstörten Königreichs der Assyrer -, fällt in Juda ein, erobert und zerstört seine Hauptstadt Jerusalem. Der Tempel Salomons wird in Brand gesetzt.

[Diesen Tempel gab es gemäss Finkelstein-Silberman nicht].

Eine auserwählte Bevölkerungsschicht (S.117)

wird in babylonischer Gefangenschaft in zwei Deportationsgruppen ins Exil geführt.

[Entlassung der Deportierten unter Kyros - aber keine Rückkehr]

Von nun an beginnt ein neuer Abschnitt in der Geschichte der Israeliten. Nachdem Kyros Babylon erobert hat, ordnet er die Freilassung der Gefangenen an. Wie in dem Buch Esdras in der Bibel nachzulesen ist, sorgte Kyros mit ganzem Einsatz dafür, dass die Israeliten nach Jerusalem zurückkehren und dort den grossen Tempel aufbauen konnten. Dennoch - und gegen die Verordnung des Kyros - erlaubte man den Juden nicht, zurückzukehren, da die neuen Bewohner befürchteten, man würde ihnen in diesem Fall ihren Besitz rauben. Hierbei ist zu berücksichtigen, dass die Freiheit von den Juden nicht bedeutete, dass sie von dem persischen Imperium unabhängig würden, da Judäa weiterhin ein Teil des Imperiums war und der Verwalter von Judäa von den persischen Königen abhängig war.

[Darius: Assyrische Reichserweiterung bis nach Indien - keine Rückkehr der jüdischen Stämme - Buch Esdra: 1 1/2 Jahre Fussmarsch in Richtung Osten - Juden in Asareth - die These der erneuten Deportation]

Nun betritt Darius, der König der Könige, die Szene. Er hielt ein weites Imperium zusammen, das sich vom griechischen Archipel im Westen bis nach Indien im Osten erstreckte und dabei m Norden bis nach Bactria (Afghanistan) reichte. Darius eroberte Indien mit einem mächtigen Heer. Das persische Imperium wurde von den Baktrern, Skythen und Parthern aufgelöst. Das Imperium der Parther erstreckte sich im Osten bis zu dem Fluss Jhelum in Indien. Auf diese Weise wird deutlich, wie die zehn israelitischen Stämme zu Untertanen verschiedener Königreiche geworden sind.

Andererseits ist im Alten Testament an keiner Stelle von einer Rückkehr der zehn Stämme nach Palästina die Rede.

Und Thomas Holditch schreibt in seinem Werk "The Gates of India" (Seite 49):

Mit der letztendlichen Zerstörung des assyrischen Königreichs verlieren wir die zehn Stämme Israels auf den Augen (S.118)

die sich für mehr als ein Jahrhundert unter die Einwohner Mesopotamiens und Armeniens gemischt hatten. Die Geschichte vermittelt uns keine Aussagen über ihre Existenz als Nation.

Im zweiten Buch Esdras (1329-36), das genau so wie das erste von von der Kirche als Gottes Wort angenommen, später jedoch auf dem Tridentinischen Konzil abgelehnt wurde,da die göttliche Eingebung fehle, wird behauptet, dass die zehn aus Israel deportierten Stämme niemals in ihr eigenes Land zurückkehrten, und dass sie sich sogar noch weiter davon entfernten; das heisst: weiter nach Osten. Dort wird ebenfalls gesagt, dass sie, um jenes Land zu erreichen, einen langen Weg zurücklegen mussten, der anderthalb Jahre dauerte, und dass diese Gegend, in die sie gingen, Asareth heisst. So erinnert uns auch Al-Haj Khawaja Nazir Ahmad (5) daran

(5) Al-Haj Khwaja Nazir Ahmad, Autor der umfangreichen Studie "Jesus in Heaven on Earth", Lahore, Azeez Manzil, 1952.

dass in dem Werk "Tabaqat-i-Nasiri" auf Seite 179 steht, dass zu Zeiten der Shansabi-Dynastie in Asareth ein Volk namens Bani Israel (die Söhne Israels) lebte und sich dem Handel widmete. Hazir Ahmad zitiert dann Thomas Ledlie, der in seinem Buch "More Ledlian" (6),

(6) Thomas Ledlie: "More Ledlian"; Calcutta Review, Januar 1898

als er über den Ursprung der Afghanen schreibt, Auskünfte gibt, die Asareth mit dem Bezirk Hazara in der nördlichen Provinz von Pakistan in Zusammenhang bringt. Und das Gebiet von Kaschmir liegt direkt an dem Gebiet von Hazara an. Aber die alte Grenze von Hazara befand sich auf der anderen Seite des Indus, und weiter oben, in der Nähe von Chilas, verlief sie bis in das Territorium von Kaschmir.

Im weiteren führt Nazir Ahmad in einer ausführlichen Erklärung aus, wie zu jener Zeit die Eroberer neuer Königreiche die eroberten Gebiete besiedelten (meistens mit ihren Gefangenen), um neue Zivilisations- und Handelszentren einzurichten. Er sagt in dem Zusammenhang, dass (S.119)

es nichts Natürlicheres gäbe, als dass Tiglatpileser, der seine Eroberungen in Asien bis an Indiens Grenzen ausdehnte, oder auch Sargon oder Nabucodonosor einen Teil der Bewohner der neuen israelitischen Nation deportiert hätten, um ihren Besitz im Osten zu besiedeln.

[Raues Klima im Indus-Tal als Grund des Stops weiterer assyrischer Besetzungen - die Söhne Israels östlich von Persien]

Dann, nachdem er festgestellt hat, dass die grossen Eroberer auf ihrem Weg in den Orient genau bis zu den okzidentalen Grenzen Indiens gelangen, zum Punjab nämlich, dem Tal des Indus, schlussfolgert er, dass dieses Phänomen auf den natürlichen Grund zurückzuführen ist, dass sich der abendländische Mensch dort, im Industal, der rauen klimatischen Bedingungen bewusst wurde, die in Indiens Ebenen herrschen. Dort stoppten Tiglatpileser, Darius und Alexander der Grosse ihren Vormarsch. Des weiteren argumentiert Nazir Ahmad, dass, wenn die zehn israelitischen Stämme mit den Eroberern bis in die weit abgelegenen Länder im Osten vorgedrungen sind, sie genau dort angehalten haben, wo die Eroberer ihr Eindringen beendeten.

Somit liegen für uns berechtigte Gründe für die Annahme vor - sagt er  -, die zehn vertriebenen Stämme Israels in Afghanistan, Gagh, Bokhara, Khorasan, Kokhant, Samarkand und im Tibet, auch im westlichen Teil Chinas und in Indien, im Norden Pakistans und in Kaschmir finden zu können.

Natürlich lassen sich Reste von Israeliten in Mesopotamien und noch westlicher gelegenen Ländern finden. Und es ist von ausserordentlicher Bedeutung, dass die Juden in Palästina, in Arabien, in der Türkei, in Mesopotamien und in Persien sich selbst als Juden bezeichnen, während diejenigen, die jenseits, also östlich von Persien leben, sich Bani Israel nennen, Söhne Israels also.

Gehen wir jedoch zu einigen Texten über, die über die israelitische Abstammung der Afghanen und Kaschmirer berichten. (S.120)


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