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Kreuzzüge 05

Die Labyrinthmanipulation und die Architektur- und Kunstentwicklung
durch die Kreuzzüge in Europa 1100-1300. Chronologie

Ohne arabische Architektur hätte es den Burgenbau, den Schlösserbau und den Kirchenbau in Europa gar nie gegeben...

Ältestes, datierbares Labyrinth auf einer
                          syrischen Cheramik
Ältestes, datierbares Labyrinth auf einer syrischen Cheramik
Labyrinth in der Kathedrale von
                            Chartres "Weg nach Jerusalem"
vergrössernLabyrinth in der Kathedrale von Chartres "Weg nach Jerusalem"
Eine Frau läuft in einem Labyrinth in
                            der St.Pauls-Kathedrale in Boston
vergrössernEine Frau läuft in einem Labyrinth in der St.Pauls-Kathedrale in Boston

von Michael Palomino (2001)

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aus: Hans Prutz: Kulturgeschichte der Kreuzzüge. Georg Olms Verlagsbuchhandlung, Hildesheim


Kommentar
Ab dem Römischen Reich entwickelte die Kirche nach der Definition zur Staatsreligion erste Kirchenbauten, der Islam ab Mohammed erste Moscheebauten. Als besonders "heilig" galt der "christlichen" Welt die Heiligengrabeskirche in Jerusalem, die oft kopiert wurde. Dabei spielten Bodenzeichnungen und Mosaiken in den Kirchenböden mit Darstellungen des Wegen nach "Jerusalem" oder zum "Heiligen Grab" als Massenmanipulation eine wichtige Rolle.

In Palästina herrschte nach den ersten "christlichen" Besetzungen zwischen 1100-1180 eine heute nicht mehr nachvollziehbare architektonische Vielfalt zwischen europäischer, byzantinischer und arabischer Kultur.

Die Zusammenfassung zeigt, dass die arabische Architektur der europäischen Architektur überlegen war und die europäische Kultur viele Elemente von der arabischen Architektur kopiert hat, z.B. den Spitzbogen, Erker, Balkon, Zinnen etc., und dass die Gotik und die Burgfestungen ohne arabischen Einfluss nicht möglich gewesen wären.

Insgesamt ist der Kirche vorzuwerfen, dass sie sich zu viel mit Bautätigkeit als mit der geistigen Auseinandersetzung mit dem Islam befasste.

Das Kunsthandwerk entwickelte sich an den arabischen Schmiedekünsten in Kombination mit neuen Reliquienkulten.

Michael Palomino
November 2003 / März 2005

KREUZZÜGE=satanistisches Spielchen
Jesus+Moses+Mohammed sind erfunden - UND die sollen alle im "heiligen Land" gewirkt haben - und seither streiten sich die 3 Fantasie-Religionen um dieses Land. Und die Satanisten LACHEN!!!
Link: Der Fantasie-Jesus mit den Codes 3,12,13,33: Link: Der Fantasie-Jesus und seine Codes
Link: Der Fantasie-Mohammed - den Namen gibt es erst ab ca. 850: Link: Buch von Pressburg: Good bye Mohammed-Index
Link: Der Fantasie-Moses: Die Archäologie kann ihn nicht finden!:
Link: Fantasie-Judentum: Fälschung und Wahrheit im Alten Testament (AT) gemäss Aktenlage und Grabungen


Michael Palomino, 4.5.2019


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Inhalt

1. Führende Byzanz-Kirchenbauten ab 300 ca. - Kirchenkopien aus Palästina in Europa - Labyrinthmanipulation in Europa zu "Reisen nach Jerusalem"

2. Kreuzzugsmotive - arabische Architektur im Burgenbau, Schlösserbau - Kirchenbau und Klosterbau - die Verbreitung in Europa

3. Die Entwicklung des Kunsthandwerks in Europa unter dem arabischen Einfluss

4. Niedergang der Kreuzfahrerstaaten - Zerstörung der "christlichen" Kulturdenkmäler ab 1291




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1.
Führende Byzanz-Kirchenbauten ab 300 ca. - Kirchenkopien aus Palästina in Europa - Labyrinthmanipulation in Europa zu "Reisen nach Jerusalem"

ab 375 ca.
Byzantinische Bauweise mit vielen Mosaiken in Kirchen in Palästina
(S.429)

580 ca.
Gregor von Tours behauptet, die Kirche des "Heiligen Martin" in Tours sei eine Nachahmung der Heiligengrabeskirche in Jerusalem
(S.430).

ab 800 ca.
Einsickern arabischer Kulturelemente über Spanien nach Frankreich
(S.426-427), z.B. arabischer Motive. Die Herkunft, ob über Spanien oder durch die Kreuzzüge, ist nicht sicher abgrenzbar (S.427).

940 ca.
Konstantinopel: Kaiser Konstantin baut die Heiligengrabeskirche
für die gestorbene Mutter (S.430).

Im Anschluss danach ist gemäss Prutz wahrscheinlich die Felsenkirche von Jordignano bei Otranto eine Kopie der Kapelle der Helena, in Nachahmung der Heiligengrabeskirche (S.429-430).

960 ca.
Konstanz: Kopie der Heiligengrabeskirche
Herzog Konrad von Schwaben (935-971) lässt im Dom zu Konstanz eine getreue Nachbildung der Heiligengrabeskirche ausführen (S.430).

um 1000
Deutsche Architekturmission zur Heiligengrabeskirche in Jerusalem
Bischof Meinwerk von Paderborn schickt den Abt Wino von Hilwartshausen nach Palästina zum Ausmessen der Heiligengrabeskirche, um sie in Europa nachzubauen. Einige behaupten, so sei die Kapelle zu Drüggelte in Westfahlen entstanden, und das Wort Drüggelte komme von Druglate, bedeutet Trogverlassung, Grabverlassung (S.430).

ab 1000?
Kultus in Europa um die Heiligengrabeskirche - Labyrinthe mit Ziel Jerusalem
-- in ganz Europa existieren viele Abbildungen der Heiligengrabeskirche für den Kultus

-- mit Labyrinthdarstellungen wird in Frankreich allgemein der "chemins de Jérusalem" ["Weg nach Jerusalem"] dargestellt, oft als Dekoration des Fussbodens im Hauptschiff, manchmal beim Eintritt ins Querhaus

-- die Labyrinthe sind rund, quadratisch oder achteckig, bilden in der Mitte das "Heilige Grab"

-- ab 1150 ca.?: die Labyrinthe werden in Mosaike gelegt, "Irrgänge" sind in verschieden farbigen Steinchen dargestellt: "Pavimentum sectile" ["Irrweg"]

-- die Labyrinthe werden auch zu "frommen Übungen" benutzt

-- ein Durchwandern der Irrgänge unter gewissen Gebeten gilt als Ersatz für eine Pilgerreise, ist z.B. für 1240 in der Kathedrale von Reims bezeugt

-- in manchen Labyrinthen ist im Zentrum die Stadt Jerusalem dargestellt, in den Erkern Pilgerfiguren, so dass der Kreuzfahrtsersatz klar ersichtlich wird (S.431).

bis 1100 ca.
Europas Festungen, Städte und Schlösser haben keine festen Türme
sondern bei Bedarf wird im Kriegsfall ein Wachtturm aus Holz errichtet (S.399).



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2.
Kreuzzugsmotive - arabische Architektur im Burgenbau, Schlösserbau - Kirchenbau und Klosterbau - die Verbreitung in Europa

1090
Kreuzzugsmotive
-- Kampf gegen "Ungläubige"
-- zentrale Bedeutung hat dabei die Herrschaft über die Heiligengrabeskirche (S.429).

[nicht erwähnt:
Pogrome gegen Juden auf den Kreuzzügen
an allen Orten, wo der Kreuzzug durchkommt, in Europa und in Palästina].

1096
Landung des ersten Kreuzzugs und leichte Besetzungen und Gründung von "christlichen Fürstentümern"
weil die muslimische Seite unter sich zerstritten ist und keine Abwehr organisiert.

1100
Mischkultur in Palästina
-- eine nationale Kunst gibt es nicht
-- die Franken haben in Palästina nur eine Kunst im Sinn: den Kirchenbau im Kontrast zum Islam

->> die fränkische Führung baut Feindbilder gegen die islamische Kunst auf
->> trotzdem hat die islamische Kunst Einfluss auf die europäische Bauweise (S.416).

Bauweisen der Franken:
-- im Burgenbau und Schlösserbau übernehmen die Franken weitgehend die muslimische Bauweise
-- im Kirchenbau bleiben die Franken absichtlich beim europäischen Stil
-- die muslimische Bauweise des Burgenbaus und Schlösserbaus wird nach Europa vermittelt, so dass sich die arabische Befestigungskunst in Europa etabliert (S.417).

-- die Kreuzzüge vermitteln zuerst v.a. byzantinische Elemente, z.B. aus Konstantinopel, v.a. aber aus Antiochien und Cilicien (S.427).

In der Folge ergibt sich in Palästina von 1100 bis 1180 eine nie mehr dagewesene Mischkultur (S.416).

Übernahme genereller arabischer Architekturelemente
-- Hufeisenbogen, auch nach Europa exportiert
-- Halbkreisbogen, aus mehreren kleinen Bogen komponiert (S.419), ergibt den Kuppelbau (S.420)
-- die Mosaike der byzantinischen Kirchen werden von den Franken in die "christlichen" Bauten sofort übernommen, meist von byzantinischen Handwerkern erstellt (S.429)

-- in Europa werden die Halbkreis- und Hufeisenbögen weiterentwickelt, z.B. als Kleeblattbogen oder mit Strebenverzierungen
-- die Architektur in Europa erfährt durch die arabischen Elemente eine allgemeine Neubelebung (S.419)

-- bei der Vermittlung arabischer Motive ist der Übertragungsweg über Spanien oder durch die Kreuzzüge via Südfrankreich nicht mehr genau ermittelbar (S.426-427)

Übernahme des arabischen Burgenbaus:
-- System der gemauerten Türme beim Burgenbau und bei Stadtmauern (S.399)
-- System der Doppelbefestigung
-- Einbau von Zwingern
-- Einbau der Deckung von Gräben und Wällen gegen Angriffe, v.a. gegen Unterminierung (S.417)

Kopie des arabischen Schlösserbaus
-- mit dem System der gemauerten Türme (S.399)
-- kühle, luftige Paläste (S.417).

Die Residenzen sind nicht erhalten. Beispiele sind die Ruine von Starkenberg und die Ruine von Margat. In Kreuzzugsberichten ist der Luxus der "christlichen" Paläste in arabischem Stil ablesbar, z.B. die Beschreibung von Wilbrand von Oldenburg über den Palast von Johann von Ibelin in Beirut (S.418).

Beispiel: Der Palast von Johann von Ibelin in Beirut
-- liegt direkt am Meer, mit Quai
-- Fussböden mit Mosaiken, die Strand und Wasserwellen darstellen
-- Wände aus verschiedenfarbigem Marmor
-- Decke in Blau als "Himmelszelt"
-- Hofbrunnen aus Marmorstücken, fugenlos, Brunnenbodenmosaik mit Blumendarstellung

-- im Brunnen steht eine Drachenplastik, das Brunnenwasser spritzt aus seinem Maul, rund um den Drachen stehen kleinere Tierplastiken, die der Drachen zu jagen droht

-- bunte Glasfenster (S.418)
-- das Wasser des Brunnens läuft in Rinnsalen in die verschiedenen Zimmer (S.419).

Dies ist eine Ausstattung, wie sie in Häusern reicher Griechen, Surianer und Araber üblich ist (S.418).

Ein anderes Beispiel ist das Schloss von Raimund von S.Gilles auf dem Pelegrinusberg bei Tripolis
-- wird bis heute [1964] Hösn-Sandjîl genannt
-- wird von einer kleinen, türkischen Garnison genutzt (S.419)

Fränkische Häuser in Beirut: Balkon, Erker, Spitzbogen, Zinnen
In Tripolis stehen 1964 noch Frankenhäuser aus Hausteinen, ganze Strassenzüge
-- mit Balkon, mit Erkern, zur Verteidigung
-- mit Spitzbogenfenstern, Zinnen um Terrassen
-- mit alten fränkischen Familienwappen über den Türen (S.419).

1120-1150
Architektur der fränkischen Kirchenbauten in Palästina
Die Franken sind von byzantinischen und arabischen Bauwerken umgeben. Hauptsächlich wiederholen sie die Kirchenbauten Frankreichs (S.422).

Der fränkische Kirchenbau in Palästina vollzieht sich
-- mit Anpassungen an das Klima
-- mit wesentlicher Beteiligung syrischer und arabischer Werkleute bei Mauer- und Steinmetzarbeiten
-- die fränkischen Kirchen sind meist in syrisch-arabischer Technik gearbeitet, kaum in europäischer Technik
-- die "christlichen" Baumeister lassen kaum arabische Ornamentik zu (S.420).

[das heisst umgekehrt:
Die hohen gotischen Kathedralen in Europa passen eigentlich zum Klima in Palästina und nicht zum Mitteleuropa-Klima, und deswegen brauchen die grossen "Kirchen" in Mitteleuropa so unsinnig viel Heizenergie. Für Mitteleuropa wären Holzverkleidungen passender als nackter Stein...] 

Gestaltungselemente:
-- mit hohen Mittelschiffen und niedrigen Seitenschiffen (S.422)
-- mit romanischen Rundbögen (S.422)
-- teilweise Einbezug arabischer Elemente
-- nur selten Einbezug byzantinischer Elemente (S.422): korinthische Kapitäle, z.B. in der Kirche von Bet Djibrin (S.423)

-- zwangsweise Anpassung an die arabische Architektur mit Flachdächern durch Holzmangel: von aussen sieht die Kirche terrassenförmig aus

-- der Spitzbogen wird in abgeflachter Form sofort übernommen, noch bevor der Spitzbogen in Frankreich angewandt wird (S.424)

-- Überlegung: Bei Erdbeben halten schlanke Spitzbögen besser stand als massive Rundbögen (S.425).

Verschiedene Anlässe zum Kirchenbau in Palästina: Wiederaufbau - Umbau von Moscheen
Meist werden zuerst die unter Sultan al-Hakim zerstörten und noch nicht wieder aufgebauten "christlichen" Kirchen wieder aufgebaut (S.421). Dies sind wenige byzantinische Bauten, v.a. die Heiliggrabeskirche und die Heiligkreuzkirche in Jerusalem (S.422)

Es werden auch Moscheen wieder in Kirchen umgebaut, die vorher aus Kirchen entstanden waren.

Und bei Neubauten sind es gleich Wehrkirchen.

Neue Klöster entstehen z.B. auf dem Berg Tabor mit dem Kloster der Mönche von Cluny unter Tancred (S.421).

1115
Jerusalem: Die Omarmoschee wird "christliche" übernommen und als "Tempel des Herrn" bezeichnet
(S.428)

1115-1136
Jerusalem: Die Omarmosschee wird "christlich" umgestaltet
-- wird "christlich" ausgemalt
-- wird mit "christlichen" Gemälden "ausgeschmückt"
-- der in der Mitte befindlicher Stein wird "mit einer kostbaren, an Bildwerk reichen Marmorumhüllung bekleidet" (S.428).

1120
Jerusalem: Neubau der Kirche S.Maria Latina
(S.421)

ab 1120 ca.
Kultur-Reaktion in Südfrankreich: Wechsel des Kunststils durch Kreuzfahrer-Einfluss
-- Kreuzritter, die nach Europa zurückkehren, bringen Kunstschätze mit, errichten Denkmäler zum Gedenken an die Kreuzfahrt, um den Stand der Familie zu erhöhen, oder man errichtet gleich Kopien von Kirchen aus dem "Heiligen Land" (S.429).

-- Rundbauten in Anlehnung an die Heiligengrabeskirche in Frankreich entsteehen in Montmorillon, Laon, Metz, in Spanien in Segovia u.a. (S.430).

Oft wird statt der Rundform auch die Polygone Form realisiert (S.430-431). [Achteck als Zeichen der "Vollendung" durch die Zahl "8"? Siehe: Rahner: Griechische Mythen in christlicher Deutung]

-- aber es werden auch andere Kirchen in Europa kopiert (S.431).

Weitere kopierte Kulturelemente aus Palästina in Europa
-- Skulptur: Einfluss durch byzantinische und orientalische Kunstgegenstände. Elfenbeinwerke, Holzschnitzkunst, Goldschmiedearbeiten

-- Einfluss auf "gewisse Einzelheiten" in der Architektur [wahrscheinlich sind Erker, Zinnen, und Balkone gemeint, zur besseren Verteidigung im Häuserkampf (S.419)]

-- Verwendung von "Laubwerk, Kapitäle, Friesenornamente von edlem Stil und guter technischer Durchführung, welche als Kopien von byzantinischen Ornamenten syrischer Bauwerke erscheinen", z.B. in Poitou, Saintonge, Auvergne, Normandie, Isle de France, Picardie

-- Statuen bleiben noch z.T. roh (S.427).

Provence: byzantinische, dann gotische Kunstentwicklung
-- Fortschritt in der Skulptur nach gallo-römischem Vorbild
-- Architektur: Anlehnung an byzantinische Bauten

-- die Schule von Toulouse verlässt das gallo-römische Vorbild und schliesst sich dem byzantinischen Vorbild an, ebenso die Schule von Limoges

-- dann: Gegenreaktion gegen die byzantinischen Bauten durch die Gotik (S.427)

-- dagegen bleibt die Kunstschule von Cluny in der Bourgogne und in Lyonnais beim französisch-europäischen Stil und lässt weder byzantinischen noch arabischen Einfluss zu (S.427-428).

1124
Fränkische Besetzung von Tyrus
(S.421)

ab 1124
Rege fränkische Bautätigkeit durch religiös ruhige Zeit
(S.421)

1130
Jerusalem: Beginn des Ausbaus der neuen Heiligengrabeskirche
(S.421)

ab 1130 ca.
Der Tempelherrenorden THO erbaut Kirchen vorwiegend im Rundbau
angelehnt an die Heiligengrabeskirche und an die ehemalige Omarmoschee / "Tempel des Herrn". Der THO führt die Kuppel der Omarmoschee / "Tempel des Herrn" sogar in seinem Siegel (S.430).

1138
Kloster zu Bethanien vollendet
(S.421)

1140
Jerusalem: Bau des Hospitals vollendet
Jerusalem: Bau der Kirche S.Maria la Grande vollendet
(S.421)

ab 1140
Stärker werdender Einfluss der Cluniacenser bei Kirchen- und Klosterbauten
Die Cluniacenser aus Cluny bekommen mehr und mehr Einfluss, erwerben zahlreiche Klöster und Kirchen und bestimmen die "christliche" Architektur.

Später nach dem Eintreffen von Zisterziensern und Prämonstratensern werden auch deren Einflüsse mitbestimmend (S.422).

1146
Bau der Kirche zu Bireh zwischen Jerusalem und Nablus vollendet
Beirut: Bau der Kathedrale vollendet
(S.421)

15.7.1149
Jerusalem: Weihe der neuen Heiligengrabeskirche
Die Kirche ist aber noch nicht fertig (S.421)

ab 1150 ca.
Entstehen der Gotik in Europa durch Variation der arabischen Architekturelemente
mit Übernahme der Ornamentik ähnlich der arabischen Ornamentik (S.420).

[Diese Gotik ist für das Klima in Palästina passend, für das Klima in Mitteleuropa aber eigentlich gar nicht passend...]

1150 ca.?
Bethlehem: Bau der Geburtskirche
mit Mosaiken in Anlehnung an byzantinische Kirchen, beschrieben von Ludolf von Suchem und Quaresmius (S.429).

1156
Nablus: Bau des Hospitals vollendet
(S.421)

1157
Bau der Kirche S.Samuel vollendet
heute Neby Schamwîl bei el-Djib, zwischen Lydda und Jerusalem auf dem Weg über Bêt-Ur (S.421)

Tyrus: Bau der Kirche des Heiligen Markus vollendet
Bau der Johanniskirche zu Sebastiyeh vollendet, gemäss Prutz der "bedeutendste" Bau neben der Heiligengrabeskirche (S.421).

1158
Soissons: Kopie der Sophienkirche Konstantinopels
in der Abtei S.Medardus, unter Leitung der Mönche erbaut (S.431).

1164
Jerusalem: Vollendung der Heiligengrabeskirche
(S.421) mit Mosaiken in Anlehnung an die byzantinische Bauweise (S.429).

1185
Nazareth: Bau der Kirche zu Nazareth vollendet
(S.421)

Beschreibung des Griechen Phokas über "christliche" Kirchen in Palästina
-- mit Beschreibung der Omarmoschee als "Tempel des Herrn"
-- mit Beschreibung aller Malereien der verschiedenen Kirchen (S.428)
-- eventuell sind die Beschreibungen auch Mosaike (S.429).

ab 1187
Vermehrte Kriege in Palästina
Die kriegslüsternen "christlichen" Herrscher provozieren die muslimische Seite zu geschlossener Gegenwehr. Saladin ruft den "heiligen "Krieg" gegen die Kreuzfahrerstaaten aus. Der "christliche" König von Jerusalem wird ermordet, Akkon wird neue Hauptstadt, bis ein Waffenstillstand zwischen Löwenherz und Saladin zustandekommt. Akkon wird neue Hauptstadt des Königreich Jerusalem. Saladin lässt gleichzeitig vorsorglich die Stadtmauer von Jerusalem schleifen. bis Friedrich II. zum König von Jerusalem gekrönt wird. Der Papst will aber an der Hetze gegen die Muslime festhalten... (Haarmann, S.203-204).

1195
Ägypten-Palästina: Der Waffenstillstand zwischen Löwenherz und Saladin wird stillschweigend verlängert
und hält insgesamt 25 Jahre (Haarmann, S.204).

In der Folge werden "christliche" Bauten ohne islamischen Einfluss nur noch in Küstenstädten gebaut: Caesarea, Akkon und Tyrus (S.421). Die Andreaskirche in Akkon ist bereits gotisch (S.423).


ab 1200 ca.
Nachbauten aus Palästina in Österreich und Preussen
durch "lebhafte" Teilnahme der österreichischen und deutsch-preussischen Fürsten an den Kreuzzügen, so dass Nachbauten in Österreich und Preussen häufig zu finden sind [zur Erhöhung des Standes der Familien...]:

-- Nachbau der "Capella speciosa zu Kloster Neuburg" um 1220 durch Herzog Leopold von Österreich (S.430)

-- Rundkapellen (so genannte "Karner") auf Friedhöfen als Nachbildung der Heiligengrabeskirche (S.431)

-- häufige Nachbauten in Preussen:
oo  in Burghöfe werden Gartenanlagen eingebaut mit Kapelle und Grab, später auch in Ordensburgen
oo  die Gartenanlagen werden "Jerusalem" genannt, z.B. in Königsberg, Elbing, Marienwerder, Graudenz, Riesenburg
oo  und in anderen Orten erfolgt die Nachahmung des "heiligen Grabes" als Kenotaph (S.430) [als leeres Grabmahl zur Darstellung des Grabes "Jesu"].



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3.
Die Entwicklung des Kunsthandwerks in Europa unter dem arabischen Einfluss

ab 900 ca.
Einfluss der byzantinischen Goldschmiedekunst nach Europa
Byzanz ist Zentrum der Goldschmiedekunst (S.432)
-- Einfluss von Byzanz nach Europa, z.B. Süddeutschland

-- es wird für Kunsthandwerker in Europa Tradition, in Byzanz in die Lehre zu gehen. Vor allem  zwischen Österreich und Byzanz existieren enge Bindungen

-- in Österreich findet man oft den Beinamen "der Grieche", bis zu verwandtschaftlichen Beziehungen zwischen Byzantinern und Babenbergern (S.434).

ab 1100
Die Wirkung des Kunsthandwerks aus Palästina
-- bei Schmuck und Gehänge überwiegt der arabische Geschmack
-- Gold wird in Palästina verarbeitet und an arabische Kunden verkauft

->> in den Hafenstädten der Kreuzfahrerstaaten wimmelt es von fränkischen Goldschmieden und Juwelieren
->> Imitation vieler arabischer Eigenheiten, Imitation auch der byzantinischen Kunst

- viele Muster, die in Europa verbreitet werden, stimulieren zu neuem Kunsthandwerk in Europa (S.432).

-- kostbare Stoffe
-- Kunststickerei: Arabische Muster beherrschen Europas Stickereien
-- Arbeiten in Silber, Email, Elfenbein (S.432)

-- Verbreitung der arabischen Gürteltaschen in Europa (S.434), der Blashörner für Jagd und Krieg in Palästina, werden Reliquien in europäischen Kirchen (S.435)

-- z.B. Altardecken als Vorbild, die Bischof Conrad von Hallerstadt von der Pilgerfahrt mitbringt: in kostbarem Stoff mit Stickereien mit Goldfaden und mit Perlen verziert

-- z.B. orientalische Teppiche mit einer Fülle von neuen Mustern, Produktion in Süditalien

-- in Europa herrscht z.T. eine Betrugskultur: Europäische Produkte werden z.T. unter arabischem Etikett verkauft, damit das Produkt für die Käufer attraktiver wird, z.B. werden europäische Gläser als "damascenisch" verkauft

-- der Import neuer Reliquien von neuen "Heiligen" konkurrenzieren die europäischen "Heiligen"

-- die Reliquien aus Palästina sind z.T. mit Gewalt oder Betrug ergaunert oder gestohlen (S.433) [gar nicht "heilig"...]

-- die Kirche verwendet für die Reliquien aus Palästina neue Aufbewahrungsschreine in arabischem Stil, z.B. Kapseln mit Spitzkuppel, Kästchen aus Knochen und Elfenbein, mit arabischen Inschriften, oder hölzerne Kästchen mit Seide überzogen. So werden die "Reliquarien" der europäischen Kirchen immer grösser (S.434).

1204
Konstantinopel: Zerstörung der Goldschmiedekunst, Plünderung durch Kreuzfahrer
(S.432)

und massenweises Auftauchen von Goldreliquien aus Konstantinopel in Europa [gar nicht "heilig"...] (S.434).



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4.
Niedergang der Kreuzfahrerstaaten - Zerstörung der "christlichen" Kulturdenkmäler ab 1291

ab 1260 ca.
Wachsender Fanatismus unter den Muslimen nach ersten Siegen gegen die Kreuzfahrerstaaten
Zusätzlich sind die Kreuzfahrerstaaten und die "christlichen" Gruppen untereinander uneinig (S.416).

1270
Bündnis zwischen König Eduard von England und den Mongolen gegen die Muslime
scheitert 1271 kläglich (Haarmann, S.237).

[Es erscheint natürlich, dass ab diesem Zeitpunkt der Koalition mit den Mongolen die arabische Seite kein Erbarmen mehr mit "Christen" hat].

1289
"Christliche" Räumung von Tripolis
(S.419).

ab 1291
Zumeist Zerstörung der fränkischen Kirchen und Bauten in Palästina, oft durch Erdbeben
->> beschädigte Bauten werden nicht repariert, es bleiben nur noch Ruinen (S.416)
->> z.T. findet auch Vandalismus statt in "christlichen" Bauten und Ruinen (S.417)
->> die "christlichen" Bauten in Palästina verfallen z.T. vollständig (S.417)

->> die Nachbildungen in Europa werden zum Ersatz-Wallfahrtsort (S.430).

ab 1300
Die europäische Goldschmiedekunst entwickelt neue Zentren an der Mittelmeerküste, v.a. Venedig
(S.432)

ab 1450 ca.
Türkischer Vandalismus in "christlichen" Ruinen
->> der Kunstschatz der Kreuzfahrerstaaten ist endgültig verloren
->> viele kunstgeschichtliche Fragen bleiben für immer offen (S.417).

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Bildernachweis

-- Labyrinth auf syrischer Cheramik: www.math.nus.edu.sg
-- Labyrinth der Kathedrale von Chartres "Weg nach Jerusalem": www.math.nus.edu.sg
-- Frau läuft in Labyrinth, St.Paul-Kathedrale, Boston: http://www.bu.edu/bridge/archive/2000/03-17/features5.html


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