1. Der Segen des
[Jesus-Fantasie]-Papstes: Die Aufteilung der Welt von 1494 zwischen
Spanien+Portugal
Die Weissen entdecken eine für sie neue Welt. Sie ist von
Farbigen bewohnt. Die Weissen zweifeln nicht einen
Augenblick daran, dass sie diese Welt nehmen und unter sich
aufteilen können.
[So ist die arrogante Mentalität der grossen Segelschiffe,
später Dampfschiffe, Kanonen, Pferden, Rüstungen und der
Jesus-Fantasie-Bibel].
Am 3. Mai 1493 spricht Papst Alexander VI. den Spaniern,
deren Beauftragter Christoph Kolumbus knapp drei Wochen
vorher von seiner ersten Entdeckungsfahrt zurückgekehrt ist,
in der ersten Bulle "Inter cetera" das Herrschaftsrecht über
die neuentdeckten Gebiete im Westen [in West-Indien,
Karibik] zu. Schon am nächsten Tag ändert er seinen Spruch.
Die zweite "Inter cetera" wird erlassen. Sie berücksichtigt,
dass auch Portugal Rechte geltend macht, und teilt die Neue
Welt [die Teile der Erde, wo noch keine Weissen wohnen]
zwischen beiden Staaten auf.
[Der Jesus-Fantasie-Papst zieht 1493 eine Linie über den
Globus und teilt die Welt zwischen den
Jesus-Fantasie-christlichen Spaniern und Portugiesen auf -
die Korrektur im Vertrag von Algeciras 1494 -
Nicht-Christen wie Juden oder Muslimen ist der Zugang
strengstens VERBOTEN].
Welche Grenze der Papst gemeint hat, ist bis heute nicht
einwandfrei geklärt. sie verläuft westlich der Azoren von
Pol zu Pol; nach mancher Leute Auffassung auch, logisch
fortgesetzt, auf der anderen Seite der Weltkugel [in
Indonesien, wo Spanier und Portugiesen dann wegen den
Gewürzinseln Kriege führen]. Portugiesen und Spanier
jedenfalls nehmen sie ernst und einigen sich [ein Jahr
später] im Vertrag von Tordesillas am 7. Juni 1494 auf eine
entsprechende Grenzlinie, 370 Leguas westlich der
Kapverdischen Inseln.
[Diese Weltaufteilungs-Linie von 1494 streift den Zipfel von
Süd-"Amerika" und dient mit günstigen Winden der
portugiesischen Schifffahrt um Afrika herum nach Indien. Die
Folge ist, dass Brasilien dann portugiesisch spricht].
Auch für diese Linie bekommen sie päpstlichen Segen (am 24.
Januar 1506 von Julius II.).
[Der Jesus-Fantasie-Papst von der Borgia-Familie - wird
von Portugal manipuliert]
Alexander VI., dem die beiden iberischen Mächte diesen
stolzen Anspruch verdanken, ist ein Borgia. Er gehört also
zu einer Familie, von der nicht gerade besondere
Uneigennützigkeit, nicht einmal besondere Frömmigkeit
überliefert ist - die Geschichtsbücher bescheinigen ihr eher
Habsucht und Sittenlosigkeit. So darf man vermuten, dass vom
3. auf den 4. Mai 1493 die Portugiesen nicht untätig gewesen
sind, um der päpstlichen Erleuchtung nachzuhelfen.
Auf diesem Schiedswerk liegt kein erkennbarer Segen. Aber es
ist das erste überlieferte Papier, das vom grünen Tisch aus
den Weissen mit Hoher Autorität fremde Länder, Menschen,
Welten zuteilt. Es begründet eine Tradition, die bis in
unser Jahrhundert fortgesetzt werden wird: Die weissen
Mächte raufen sich um die [offiziell] neuentdeckten Gebiete,
aber sie bezweifeln nicht einen Augenblick, dass sie das
Recht haben, über sie zu verfügen. [S.13]
[Die Überlegenheit mit grossen Schiffen, Kanonen, Pferden
und Rüstungen gab den weissen Männern eine Euphorie, alles
zu dominieren und sie schrieben das der Jesus-Fantasie-Bibel
zu, die sie dann nach jeder Eroberung den UreinwohnerInnen
auf Latein diktierten, ohne dass die Ureinwohner auch nur
ein Wort verstanden. Die hatten einfach nur Angst vor den
grossen Schiffen ("schwimmende Häuser"), Kanonen, Pferden
und Rüstungen mit den Helebarden und Schwertern].
[Die "christlich" aufgeteilte Welt ab 1494: Spanien in
"Amerika" - Portugal in Afrika und Asien - Russland - und
der protestantische Kolonialismus zieht nach]
Die Spanier breiten sich zunächst in "Amerika" aus. Die
Portugiesen zieht es erst nach Asien, teilweise setzen sie
sich auch in Afrika fest. Gleich danach beginnt die
russische Ausdehnung nach Osten - sie ist schon Anfang des
16. Jahrhunderts in vollem Gang. Lange Zeit ist die
russische Expansion die einzige, die nicht auf Widerstand
oder Anfechtung durch andere weisse Mächte stösst. Die
überseeische Kolonisierung hingegen entwickelt sich im
steten Hin und Her, im Kampf aller gegen alle. Die
spanischen Konquistadoren zerstreiten sich sogar
untereinander und liefern sich Kriege [auf fremdem Boden],
als seien sie Souveräne
[während die Ureinwohner von Latein-"Amerika" wegen hohen
Steuern und "christlichen" Erpressungen (Mehl-Erpressung
durch Jesus-Fantasie-Bischöfe, Kauf-Erpressung durch Vögte
u.a.) am Hungertuch nagen und sich die
Ureinwohnerbevölkerung in Latein-"Amerika" durch die vielen
Minentoten sogar reduziert, bis dann niemand mehr in den
Minen arbeiten will und die Minen zerfallen].
Franzosen, Engländer, Holländer kümmern sich wenig um
Spaniens und Portugals Ansprüche auf "Amerika", um Portugals
Interessen in Afrika und Asien, besonders in der
ostasiatischen Inselwelt und Indien. In zahllosen Kriegen
und Einzelexpeditionen entstehen Kolonialreiche und
zerfallen wieder, bildet sich schliesslich die Kolonialkarte
heraus, die wir noch alle in Erinnerung haben [die halbe
Welt gehört um 1930 England und der Rest den anderen].
Jahrzehntelang, jahrhundertelang gehörte den Weissen fast
die ganze Welt, den Farbigen so gut wie nichts.
[Die Befreiung vom Kolonialismus in Latein-"Amerika" -
Afrika und Asien schaffen es erst ab 1945]
Die südamerikanischen Völker können sich verhältnismässig
früh aus den politischen Fesseln der Kolonialherrschaft
lösen (nicht aus den wirtschaftlichen und sozialen) und
selbständig werden [nach 300 Jahren "christlichen"
Hunger-Terrors und Minen-Terrors]. Aber noch bis in unser
Jahrhundert hinein wird [in Asien und in Afrika] über
Staaten und Völker verfügt, als seien es Sachen. ["Christen"
in Europa organisieren ab 1870 bis 1930ca. afrikanische
Tanzgruppen als Halbtiere im Zoo].
[Ausserdem hat Japan auch Kolonialismus betrieben in China
und ab 1941 dann bis Thailand].